@Minza: ACK soweit, nur dass das über die wahre Motivation dennoch dazu nichts aussagt - oder durchaus, zumindest zwischen den Zeilen...
Er strebt hauptsächlich nach der Unsterblichkeit, weil er fürchtet, dass seine Schülerin nicht gegen ihn kämpfen will...
...Ganz genau - und gerade WEIL dieser Punkt immer und immer wieder durchgekaut wird, ist es eben eine vielleicht doch recht offene, geheimnissvolle Wahrheit, dass jemand wie Bane oder auch Palpatine einen "vorgeschobenen Grund" für mögliche "Unsterblichkeit" gar ganz angenehm finden.
...aber einen respektvollen Bezug zum eigenen Leben scheint er nicht gehabt zu haben...
Na, was heißt denn das aber sowohl im Bezug auf Bane, als auch generell?
WIE respektvoll gegenüber einem seinem eigenen Leben kann denn ein Charakter wie Bane überhaupt sein oder werden? IMO fand ich schon recht beachtlich, was sich Bane vornahm und gleichsam auch durchsetzte.
...Nun, es geht tatsächlich sehr plötzlich, was ich mir persönlich mit der Einwirkung der Dunklen Seite auf sein Bewusstsein erkläre...
Hier muss ich allerdings grundsätzlich widersprechen - und zwar SOWOHL Dir, wie auch LordSidious!
Ich fand generell den Charakter von Dessel/Bane stimmiger als jemals zuvor eine solche "dunkle" Figur in SW hergeleitet und seine Entwicklung von dem "durchaus-intelligenten
rolleyes
, einfachen Minenarbeiter" zu dem "intrigierenden, gerissenen Sith Lord" sehr überzeugend und stimmig beschrieben, weil Karpshyn diese alles andere als Holterdipolter abwickelt.
Was das betraf gab es schon weitaus schlimmere und schlechtere Charakterisierungen!
Offenbar vergesst ihr hierbei, dass Dessel zuerst einmal als ganz normaler Soldat bzw. Krieger in der Sith-Armee diente. Dort wie auch später dann an der Sith-Akademie wird Dessel dabei mit anderen entsprechenden Sith-Mächtigen bzw. -Lords konfrontiert, die ihn und seine "Überlebens-Intelligenz" regelrecht herausfordern. Und ab hier ist alles sogar nochr mehr stimmig, denn Dessel ist mehr als sonst eine SW-Figur gerade ob seines Kindheits- und Jugend-Backgrounds hervorragend dafür prädestiniert, sich da erfolgreich durchzukämpfen und durchzusetzen.
Und man kann auch wahrlich nicht behaupten, Dessel/Bane wäre hierbei charakterlich all zu ähnlich zu Palpatine umgesetzt worden.
Ja, Bane wird schließlich durchaus eben jener "intrigierende, gerissene Sith Lord" - aber im Unterschied zu Palpatine fehlt ihm dann dennoch so manches an Brillanz, was der Figur aber nicht vorzuwerfen, sondern ob ihrer strukturellen Konzeption gar anzurechnen ist. Wäre im Gegenteil Bane später zu einem Palpatine oder auch nur zu einem Dooku/Tyranus geworden, würde ich euch zustimmen. Aber so nicht!
Nein - Karpyshyn HAT durchaus einige Fehler in der Bane-Trilogie gemacht - aber der Charakter- und Entwicklungsaufbau der Dessel/Bane-Figur ist es NICHT! Im Gegenteil ist es genau dieser, der die Figur realistisch entlehnt spürbar und nachvollziehbar macht und in sich stimmig gestaltet.
Und was das betrifft hat Karpshyn hier IMO einen unvergleichlichen und einzigartigen, fantastischen und klugen Beitrag zum SW-EU-Material geliefert.
Wie gesagt - es gibt Dinge, für die man Karpyshyn kritisieren kann - aber ganz gewiss nicht DAFÜR. oder für seinen Schreibstil, den ich SEHR schätze.
...Von Ka'sim alleine hätte Bane schon recht viel lernen können, und es gab sicher auch noch andere außergewöhnliche Individuen in der Bruderschaft. Aber Bane hat sich ja lieber dafür entschieden, den Blick zurück in die tote und verstaubte Vergangenheit zu wenden als in die Zukunft. Das Resultat war ziemlich desaströs. Ein Sithorden, der sich für tausend Jahre wie Ratten in Löchern versteckt (nichts von wegen "die Ketten sprengen") und dann gerademal vielleicht zwanzig Jahre die Galaxis beherrscht, ehe er quasi vernichtet wird (ja ja, ich weiß, dass die Sith im EU wiederauferstehen). Vielleicht ist diese Deutung etwas harsch, aber so ganz Unrecht habe ich nicht, oder?
*Also sorry, aber... Wenn ich das hier lese, krempeln sich mir echt die Fußnägel hoch*
Hieran ist in etwa folgendes stimmig: nämlich GAR NICHTS!
- Dessel/Bane hat sehr wohl von Quordis, Kas'im und den anderen Lords bzw. Mentoren der Sith-Akademie gelernt. UNd WAS er von diesen gelernt hat, hat letztlich bei ihm genau zu der Entscheidung geführt, seine eigenen Wege schließlich zu gehen. WESSEN Ansicht hat hier also VERSAGT? Die von Kaan oder von Bane?
- Im Gegenteil tat Bane danach etwas, was absolut Sinn ergibt, denn gerade ER ist eben NICHT der "Tor, der den Toren folgt". Er sucht hingegen nach eigener, wahrer Wahrhaftigkeit an Weisheit, während ihm seine (*bah*) Lehrer an der Sith-Akademie mehr und mehr bewiesen haben, dass ihre eigene Art der Wissensvermittlung alleine schon nur in soweit "wahrhaftig" ist, wie sie ihren eigenen Macht- und Einfluss- sowie Positionsinteressen bzw. derer Gefährdung nicht im Wege stehen bzw. diesen dienen.
- Und was war bitteschön an dem Resultat desaströs? Sorry, aber wer den Sith-Kodex so versteht, hat IMO überhaupt nichts verstanden. Nein, ich bin gerne Banit, ernsthaft! Denn für jemanden wie Bane stellt diese Figur echt mal auf seine Weise einen wirklich mächtigen und klugen Sith neben Palpatine und Vader dar - und gleichsam ein ebenso wunderbares Gegenstück dazu. Ja, auch selbst dann, wenn er am Ende vlt. doch gar ganz "menschlichen Ängsten und Sorgen" anheim fällt. Aber manch andere sogenannte Sith-Lords sind so alt gar nicht einmal geworden...