Kleinstnennerformat sind für mich die meisten von den Büchern. Qualitätskontrolle ist da ja praktisch nicht vorhanden. So viel also zu Star Wars als Selbstläufer. Offenbar stimmt das wirklich, bis zu einem gewissen Grad.
Ich diskutiere hier jetzt nicht, ob das EU oder die meisten Bücher schlecht sind.
Aber ansonsten widerspricht Dein Punkt nicht dem, was ich geschrieben habe, im Gegenteil:
Im Moment funktioniert das, im Moment
werden Bücher gekauft und TV-Serien angeschaut, deren Qualität untermaßig sein mag. Und zwar weil auch sie Bestandteil der
einen, großen SW-Geschichte sind und einem mehr oder weniger große Teile dieser Geschichte fehlen, wenn man die Sachen nicht liest / anschaut.
Aber wird es auch noch funktionieren, wenn dieser Anreiz wegfällt, wenn es nur noch Einzelgeschichten sind, die für sich stehen und morgen schon wieder für ungültig erklärt werden können? Wird allein das SW-Logo dafür ausreichen, dass - auf Dauer, dass es im Filmhype kurzzeitig funktioniert, ist klar - auch "Schrott" gekauft wird?
Ich bezweifle das, und ich bezweifle auch, dass Disney die große Qualitätsoffensive starten wird und nur noch Bücher auf Goethe-, Asimov- oder Luceno*-Niveau und Filme vom Schlag Kuckucksnest, Odyssee im Weltraum oder ESB (oder was auch immer als "angemessener" Qualitätsstandard für SW gelten mag) herauskommen werden.
(*Nein, ich bin nicht vom Stoverismus abgefallen.
Aber da er doch stark polarisiert, während Luceno bei hoher "Allgemeinverträglichkeit" sehr gute Arbeit abliefert, habe ich ihn genannt.)
Ansonsten habe ich nur Szenarien beschrieben, die ich angesichts der momentanen Entwicklung und unter der Voraussetzung, dass Disney sich nicht an das bestehende EU hält, für wahrscheinlich halte. Was davon eintrifft oder nicht, wird die Zukunft zeigen.
Wenn das bestehende EU berücksichtigt wird, sieht die Sache sowieso komplett anders aus und natürlich kann auch schon die nächste Meldung die Karten komplett neu mischen und es erforderlich machen, dass ich meine Einschätzung revidiere.
Beispielsweise, falls Kathleen Kennedy die neue Disney-CEO wird.
Was mich eher irritiert ist wie massiv es in aktuellen Romanen schwankt. Manche Romane sind hervorragend kontrolliert und fließen geschrieben, andere irgendwie überhaupt nicht, mit eigentlich schnell zu findenden Schreib- und Angabefehlern. Entweder manche Autoren betreiben hier bessere Selbstkontrolle, oder manche Autoren machen so viele „Fehler“ dass nicht mal dem Lektor alle auffallen können.
Lassen sich hier evtl. Einzelromane bzw. Duo- und Trilogien aus einer Feder und Bände aus Mehrautoren-Reihen trennen? Könnte es sein, dass bei den Reihen durch den engen VÖ-Plan und die notwendigen Abstimmungen zwischen den Autoren am Ende die Zeit für's Lektorieren zu knapp wird?
So wie ich die jährlichen Filme kritisch sehe, wäre ich übrigens auch sofort dafür, die Publikationsfrequenz von SW-Romanen deutlich zu verringern. Drei Erwachsenen-Romane (aus verschiedenen Äras) pro Jahr reichen doch eigentlich aus. Die Thrawn-Trilogie hat sich seinerzeit auf drei Jahre verteilt, und da gab es nicht noch dutzende zusätzliche VÖs aus zig anderen Ecken dieses Universums. Statt kaugummiartiger LotFs und FotJs mit 9 teilweise seitenzahlmäßig untergewichtigen Bänden über 3 Jahre verteilt gäbe es dann eben eine Trilogie über 3 Jahre, dann aber auch mit 400-500 Seiten je Band, ohne sinnlosen Füller und mit besserer Qualitätskontrolle und Kontinuitätssicherung.
Macht SW in bewegten Bildern wie gedruckter Form von Alltagskost, die jedes Jahr, monatlich, wöchentlich auf einen niederrieselt und irgendwann zum kaum noch wahrgenommenen Hintergrundrauschen wird, wieder zu einem besonderen Ereignis, auf das man hinfiebert!
Dann käme ich vielleicht auch endlich mal dazu, all den "Back-Catalogue", der hier herumliegt, auch zu
lesen.
Leider ist genau das Gegenteil zu erwarten...
Sache ist SW Romane verkaufen sich wirklich sehr gut sogar die teueren Höhrbücher Versionen und kosten an sich nur sehr wenig Aufwand zu machen, daher wäre es irgendwie ne dumme Idee sie abzusägen.
Dummheit von Ideen ist halt leider in der Wirtschaft kein Grund, warum sie nicht trotzdem umgesetzt werden...
Ehrlich wer dies von TCW noch erwartet hat ist etwas selbst schuld, es sollte doch jedem schnell klar gewesen sein dass die TCW Macher vorne und hinten keinen richtigen Plan haben was sie draus machen wollen, sonst hätte es schon sehr schnell einen echten Story Arc gegeben a la Tron Uprising oder Avatar the Last Airbender.
Ich bin nicht auf aktuellem Stand und habe es auch zu erratisch angeschaut, um Konzept und große Handlungsbögen beurteilen zu können. Aber vielleicht hätte eine Kurzstaffel oder ein Special zum Abschluss, die sich auf das Wesentliche konzentrieren, da noch einmal Klarheit schaffen können?
TCW ist weit zu gewalttätig für richtig Junge Kinder (wie die SW Filme selbst auch) und im passender Alter (14-15? Aufwärts) sollte man doch wenigstens ein Leseinteresse erhoffen, selbst wenn es nur Comics sind.
Ich weiß nicht, ob Du die Sehgewohnheiten der heutigen Kinder richtig einschätzt. Mit der (alten) Biene Maja und der Augsburger Puppenkiste kann man inzwischen doch schon Fünfjährige einschläfern.
Ich habe auch schon von Kindergartenkindern gehört, die bereits Fluch der Karibik gesehen haben. Das wäre mir mit
zwölf noch viel zu gruselig gewesen...
Ich denke daher, dass neben den mehr oder weniger erwachsenen Fans aus OT- und PT-Zeiten, die es anschauen, weil es SW ist, in der Tat vor allem größere Grundschulkinder (Jungs) vor der Glotze hocken. Gerade auf dem Vormittags-Sendeplatz, den die Serie vor der letzten Staffel hier in Deutschland hatte.
Das heißt nicht, dass ich das gut finde, aber so ist es nun mal.
Zu
Cailyn von gestern 10:58 sage ich einfach mal nur pauschal ACK.
Es war leider ebenso abzusehen, dass du unreflektiert genug sein würdest, meine Beteiligung an diesem Thread - die mir ja wohl so sehr zusteht wie jedem anderen User auch - als trollige Heimsuchung zu interpretieren.
Ich bitte vielmals um Verzeihung für den Scherz. Deinen fehlenden Sinn für Humor und Selbstironie hatte ich glatt vergessen. Ist wohl meiner altersbedingt nachlassenden Gedächtnisleistung geschuldet.
Dazu gibt's vorläufig keinen Grund, da wir es ja noch nicht kennen. Was du dir dazu ausmalst, ist lediglich wieder mal das Schreckgespenst vom Worst Case (wie auch schon bei der Diskussion zu einem eventuellen neuen Post-Endor-EU). Vielleicht solltest du also einfach optimistischer und offener an die Sache rangehen.
Ich war am Anfang neutral, zwischendurch, rund um die Bekanntgabe von Arndt und Abrams sogar mal ansatzweise begeistert, aber inzwischen deuten alle Signale darauf hin, dass der ganze riesige Luxusdampfer in eine aus meiner Sicht ungute Richtung steuert.
In solchen Situationen bin ich eben lieber vorher skeptisch und hinterher positiv überrascht als mir vorher die Dinge schönzureden und hinterher frustriert zu sein.
Insgesamt bin ich emotional aber ziemlich distanziert von diesem ganzen ST-Komplex. Ich
brauche die ST und alles drumherum nicht, warum soll ich also mein Glück und Unglück als SW-Fan (oder gar als Mensch allgemein) davon abhängig machen? Wenn sie mir am Ende gefällt, schön, wenn nicht, Pech in erster Linie für die, die Geld damit verdienen wollen, weil von mir dann keines oder nur sehr wenig kommen wird (je nachdem, ob es mir noch den Kinobesuch wert ist oder ob ich auf den DVD-Abend bei Freunden oder die TV-Ausstrahlung warte). Es gibt dann ja immer noch die alten SW-Sachen, und ansonsten auch genug andere Dinge, mit denen ich mich beschäftigen kann.
Wie schon in anderen Threads erläutert, das größte Frustpotential besteht für mich darin, dass das EU mit dem momentanen, unbefriedigenden Un-Schluss hängengelassen wird.
Ich finde nicht, dass dadurch alles vorherige als Blödsinn deklariert wird, da man das alte EU immer noch als Paralleluniversum oder für einen selbst wichtigeres Universum betrachten kann.
Natürlich, und ich habe auch von Anfang an gesagt, dass ich das ggf. so handhaben werde. Man muss dann allerdings mit Häme rechnen, dass man die Augen vor der Realität verschließt u.ä.
Allerdings hätte ein Festhalten am alten EU nach den Kanonregeln auch gar keine so schwache Grundlage: Es wurde immerhin unter GLs persönlicher Ägide lizensiert, und durch Verbot, Vorgabe oder Absegnen einzelner Ereignisse, mindestens aber durch Toleranz des Weiterlaufens, hat es eine zwar schwache, aber unmittelbare Verbindung zu ihm.
Die Sequels selbst sind natürlich stark legitimiert dadurch, dass sie auf einem Story-Entwurf von GL basieren - andererseits werden wir möglicherweise niemals erfahren, wie "brauchbar" der war und wie eng sich Disney wirklich daran gehalten hat. Jedes EU, das auf der ST aufbaut und sie ggf. fortsetzt, die Spin-Offs und potentielle Episoden 10+ werden aber definitiv
überhaupt keine Verbindung zu GL haben, noch nicht einmal die schwache des bestehenden EU.
Welche Zeitlinie man da nun höherkanonisch einstuft, ist eine höchst philosophische Frage...
Inbesondere wenn die Sequels & Co. vielen Fans nicht gefallen, können wir uns wohl auf Kanonkriege einstellen, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellen.
Kommt drauf an. Kannst du Westside Story genießen, wenn du Romeo und Julia kennst? Kannst du die Asterix-Zeichentrick-Filme mögen, wenn du die Comics kennst? Kannst du die vielen verschiedenen Versionen der Grimms-Märchen genießen?
Das ist schwer zu vergleichen. Es ist egal, wie oft man Romeo und Julia verfilmt, neuinterpretiert, in andere Zeiten versetzt oder Elemente davon in eine andere Geschichte integriert: Die 1597 veröffentlichte Tragödie von William Shakespeare (oder Edward de Vere
) wird immer der Ausgangspunkt und das Original bleiben. Das wird niemals jemand in Frage stellen. Das gleiche trifft auf die anderen Beispiele zu.
Durch die Kanonregeln bei SW ergibt sich jedoch eine sehr ungewöhnliche, vielleicht sogar einzigartige Konstellation: Geschichten, die zuerst entstanden sind, die den Zeitraum nach RotJ zuerst abgedeckt haben und die auch über einen relativ langen Zeitraum Bestand hatten, die also nach den "normalerweise" gültigen Kriterien "das Original" sein sollten, werden als überschreibbar eingestuft, weil sie in einem als niederwertig angesehenen Medium stattfanden.
Für eine Vergleichbarkeit hätten Bernstein, Robbins und Co. schon hingehen müssen und behaupten, dass West Side Story die
wahre Darstellung der Ereignisse von Romeo und Julia ist und Shakespeare (de Vere
) sich damals vertan hatte.
Das ist in dem Fall natürlich vollkommen absurd, aber in SW durch den Joker "GL-Einfluss" eben möglich.
Aber davon unabhängig: Ja, natürlich kann ich Neuinterpretationen von mir am Herz liegenden Stoffen genießen. Es hängt halt davon ab, ob sie gut gemacht sind und ob die Prämissen es wert sind oder ob es nur ein müder Abklatsch ist.
Genau wie Cailyn geschrieben hat:
Wobei ich umso besser damit umgehen könnte, denke ich, je unterschiedlicher die Filme vom EU sind, wohl weil ich dann einsehen würde, warum sie alles anders gemacht haben.
Bietet man mir mit der (hypothetischen, denn noch ist ja nichts entschieden) neuen Kontiuität etwas vollkommen anderes, das ich nie erwartet hätte, das mich staunen lässt, dass SW nach RotJ auch in
diese Richtung hätte gehen können, werde ich das alte EU zwar nicht gleich als ungültig betrachten (dafür müsste die ST schon
verdammt gut sein!), aber wohl beide Kontinuitäten gleichberechtigt nebeneinander gelten lassen und mich an der neuen so erfreuen wie an der alten.
Macht man aber im Großen und Ganzen das gleiche, was im alten EU passiert ist und weicht nur in Einzelheiten ab, dann werde ich das eher als überflüssig und unnötig empfinden und mich auf den Standpunkt zurückziehen, dass diese ganze neue Kontinuität nicht zu "meinem" SW gehört.
Anscheinend kennst du das EU um die Klonkriege nicht so gut (soll keine Beleidigung sein). Neben TCW gab es noch die Klonkriegscomics (mit allen möglichen Protagonisten, nicht nur Obi-Wan und Anakin), die RC-Romane (über Klone), die Medstar-Romane (Über Barriss Offee und andere), Shatterpoint (Windu), einen Yoda-Roman und vermutlich noch etliche weitere, die mir gerade nicht einfallen.
Natürlich gibt es in der CW-Ära auch eine Menge Bücher, aber die Schwerpunktsetzung ist eine andere, und IMHO indikativ für das, was uns um die ST herum erwartet: Eine kleine Zeitspanne, die, um den maximalen Gewinn herauszuholen, extrem vollgepackt wurde, so dass sich alles gegenseitig behindert. Und die größte Bedeutung hat eine TV-Serie, die im Zweifelsfall alle Romane und Comics aussticht.
Für diesen Zeitraum kann ich bei mir auch schon das "Why should I even bother"-Phänomen im kleinen beobachten. Zwar interessiert mich die PT-Ära von vorneherein grundsätzlich weniger, aber ich war bereit, mich darauf einzulassen und habe gerade aus den Anfangsjahren des CW-EUs einige Romane hier liegen.
Aber dann kam das große Kontinuitätswirrwarr, einige Geschichten wurden durch später erscheinende quasi annulliert, die Timeline flog durcheinander. Die frühen Sachen haben dadurch gelitten, dass Fehler vorprogrammiert waren, weil sie eine Entwicklung auf das noch nicht bekannte RotS annehmen mussten, die späten wurden dadurch behindert, dass sie noch irgendwie in diesen eigentlich schon übervollen Zeitraum hineingequetscht werden mussten.
Die CW-Ära ist in meinem Empfinden dadurch inzwischen nur noch ein unüberschaubarer Wust von nicht etwa aufeinanderfolgenden und aufeinander aufbauenden, sondern nebeneinander herlaufenden, letztlich bedeutungslosen Einzelgeschichten, die die Gesamtgeschichte nicht voranbringen, nicht voranbringen
dürfen, weil nur durch Stagnation noch eine Art von Kohäsion vorgegaukelt werden kann.
Das ist umso bedauerlicher, weil "die Klonkriege" immer dieses große, epische Ereignis in SW waren, das durch die fragmentierte Art, wie es nun erzählt wurde/wird, in meinen Augen klein und mickrig gemacht wurde. Denn wenn die Einzelgeschichten nichts voran bringen dürfen, kann logischerweise auch im Gesamthandlungsbogen nichts voran gehen. Und wer sagt mir, dass die aktuelle Variante die "endgültige" ist, dass Even Piell nicht demnächst einen dritten Tod stirbt?
Warum soll ich mir also noch die Mühe machen, diesen Wust zu entwirren und mir die Romane heraussuchen, die vielleicht noch sowas wie Meilensteine setzen, die kontinuitätstechnisch (noch) relevant sind und / oder die es für sich selbst gesehen wert sind, gelesen zu werden?
Ob einen sowas stört oder nicht, ist natürlich Geschmackssache. Für "Casual Fans", die sowieso nicht alles lesen wollen, sondern sich einfach hin und wieder irgendein Buch vornehmen, das gerade in der Buchhandlung steht oder von Amazon "empfohlen" wird und dessen Klappentext (oder Titelbild
) ihnen spontan zusagt, ist es wahrscheinlich vollkommen egal. Aber wenn jemand tiefer einsteigen will, ist das CW-EU sicher wesentlich verwirrender (und damit abschreckender) als das zwar auch sehr umfangreiche, aber lineare und von klar identifizierbaren Meilensteinen durchsetzte Post-RotJ-EU.
Kann man diese Probleme beim ST-EU, das unabhängig von kreativen und wirtschaftlichen Entscheidungen zwangsweise eher dem PT/CW-EU als dem Post-RotJ-EU ähneln wird (sofern zwischen den Filmen nicht gerade mal eben 30 Jahre vergehen
), vermeiden? Möglich ist es schon. Man müsste zunächst einmal einen sehr gut mit den Filmen abgestimmten Hauptstrang etablieren, der den Zeitraum zwischen den Filmen überbrückt, z.B. mit einer TV-Serie oder einer Handvoll Romane. Darum herum könnte man danach mehr oder weniger weit entfernte Nebengeschichten gruppieren, die sich allerdings auch an die Vorgaben von Hauptstrang und Filmen zu halten hätten.
Es ist allerdings fraglich, ob man die dafür erforderliche planerische Konsequenz und Kontinuitätsdisziplin aufbringen wird und auch die durchaus vorhandenen (kurzfristigen) wirtschaftlichen Nachteile in Kauf nehmen wollen wird - man kann zwischen den Filmen dann nämlich nicht alle erdenklichen Medien gleichzeitig raushauen, sondern muss den inhaltlichen Aufbau auch in der VÖ-Abfolge berücksichtigen.
Micah