Dathomir

[ Weltraum | Dathomir-System | Orbit um Dathomir | Transporter Aurek-Cresh 34 ] Shadîf und Kerberos

Mit einem knappen Nicken bedeutete Shadîf dem anderen, dass es ihm erlaubt war den Anschnallgurt loszumachen und sich zu erheben. Der Dathomiri war gut einen Kopf kleiner als der muskulöse Zabrak und wohl auch deutlich jünger. Wenn man die Tattoos außer Acht ließ, die ihm sicher ein paar Jahre drauf gaben, konnte man ihm auf um die Zwanzig schätzen. Er sah nicht nach besonders viel aus, doch das bedeutete im Orden der Sith nichts. Wenn man sich Männer wie Darth Aethernitas ansah, die vielleicht einen halben Meter körperlicher Größe hatten und dennoch über - selbst für Shadîf - beinahe unvorstellbare Macht verfügten…

Mit einer Bewegung seiner Flinte, bedeutete der Zabrak dem tätowierten Dathomiri seine Axt wegzuwerfen. Es war ein grobes Teil, ein Werkzeug, zum Töten gedacht, ohne auch nur den geringsten Hauch von Grazie. Ein wenig musste
Shadîf an die Waffen der Extinktoren denken. Dieser Zirkel vertrat genau das. Brutale Funktionalität.


„Wenn deine Brüder sich nicht wehren konnten, dann waren sie schwach und haben den Tod verdient“

Antwortete Shadîf auf Kerberos – so hatte der Dathomiri sich vorgestellt – beinahe schon lakonischen Kommentar. Für jemanden dessen Kameraden, oder Brüder wie er sie nannte, grade blutig abgeschlachtet worden waren, wirkte er überraschend ruhig. Interessant. Es war ein Indiz dafür, dass er aus dem richtigen Holz geschnitzt war, um im Tempel länger als zehn Minuten zu überleben…

„Das wirst du noch früh genug erfahren. Jetzt halt still. Ich werde dich fesseln und auf mein Schiff bringen, klar?“

Es war nicht an ihm, Kerberos die Situation darzulegen. Sollte Gehenna ihm doch erklären, worum es sich hierbei handelte. Langsam trat Shadîf näher. Der Dathomiri wirkte nicht als wäre er so lebensmüde Gegenwehr zu leisten. Die Kabine war eng und so musste er nah an ihm vorbei, um hinter ihn zu gelangen. Professionell hielt er den Lauf der Flinte auf ihn gerichtet, bereit abzudrücken, würde der andere auch nur die kleinste Bewegung versuchen.

Plötzlich ging alles sehr schnell. Rascher als es
Shadîfs Augen verfolgen konnten, fuhren Kerberos‘ Arme in die Höhe und packten die Waffe beim Lauf. Den Schuss, den er im letzten Moment hatte abgeben können ging fehl und grub sich in einen gepolsterten Sitz, dann war er entwaffnet und der andere brüllte ihn an, nun seinerseits seinen Namen zu nennen.

Was zur Hölle war grade geschehen?!
Shadîf war ein hart trainierter Elitesoldat des Zirkels und dennoch war er wie ein Rekrut binnen Sekunden entwaffnet worden. So schnell wie der Dathomiri sich bewegt hatte, konnte kein Wesen sein! Nicht ohne einwirken der Macht. Aber das bedeutete, dass Gehenna sein Potential definitiv zu niedrig eingeschätzt hatte! Dennoch…Kerberos handelte absolut lebensmüde.


„Schlimmer Fehler, Junge. Schlimmer Fehler“

Murmelte Shadîf und gab sich Mühe seine Gesichtszüge nicht entgleisen zu lassen. Es nagte an ihm dem anderen so wenig Probleme bereitet zu haben und kalte Wut auf sich selber und diesen Kerberos begann irgendwo in seiner Magengegend zu brodeln. Grade wollte er auf seine Frage eingehen, doch überschlugen sich abermals die Ereignisse. Von der lauten Stimme es Dathomiri angelockt, betrat Teribos den Raum, einen alarmierten Ausdruck auf seinem schuppigen Gesicht.

Shadîfs Flinte gab ein dumpfes ‚Thrump‘ von sich, als Kerberos den Abzug durchdrückte und eine Ladung Schrot den Vurk frontal in die Brust traf. Dessen Augen weiteten sich und er wurde nach hinten gerissen, wo er mit einem gedämpften Ächzen gegen die Wand neben der Lukentür schlug. Der Zabrak konnte nicht sagen welchen Schaden die Projektile durch den auf Blasterschüsse ausgelegten Kampfanzug angerichtet hatten, doch Teribos regte sich nicht mehr. Unwillkürlich wollte er schreien. Hatte er grade durch sein eigenes Unvermögen einen Kameraden getötet?!

Plötzlich wurde er gepackt. Wie er es grade noch bei ihm machen wollen, stellte
Kerberos sich in seinen Rücken und schleppte ihn als lebenden Schutzschild nach vorne, während er ihm mit der einen Hand die Luft abschnürte und mit der anderen die Flinte in die Seite drückte. Fieberhaft überlegte er, wie er sich aus dieser Situation befreien konnte, doch dann waren sie schon bei der Luke, wo die anderen sie erwarteten.

Man hatte den Transporter offenbar restlos geräumt und bis auf
Teribos keine Verluste zu beklagen. Hier und dort sah man dunkle Flecken an ihren Kampfanzügen, überall da wo das Blut der Passagiere sie getroffen hatte. Alle hatten sie ihre Schrotflinten im Anschlag und in der Mitte stand Lady Gehenna, ein breites Feixen auf ihrem bleichen Gesicht.


„Beeindruckend. Äußerst beeindruckend“

Sagte sie und trat auf Kerberos zu, den als Geisel genommenen Zabrak nicht beachtend

„Nicht viele schaffen es gleich zwei Soldaten des Zirkels der Inquisitoren außer Gefecht zu setzen, auch wenn man ihnen wahrscheinlich zugestehen muss, dass du den Überraschungsvorteil auf deiner Seite hattest. Dennoch eine beachtliche Leistung“

Die Rattataki lächelte ihn an und zeigte ihre spitzen Zähne

„Wahrscheinlich hat das Riesenbaby hier dich das schon gefragt, aber wie ist dein Name, Junge?“

Bei diesen Worten tätschelte sie leicht den gehörnten Schädel Shadîfs, der ihm am liebsten an die Kehle gesprungen wäre. Kalter Hass loderte in seinem Innern, auf Gehenna und Kerberos, dem er diese Schmach und den vermutlichen Tod eines Kameraden zu verdanken hatte

„Ich bin Darth Gehenna. Kriegerin des Dunklen Ordens der Sith und Bevollmächtigte des Zirkels der Inquisitoren. Ich habe deine Präsenz gespürt und deshalb sind wir hier. In dir schlummert das Potential Großes zu vollbringen. Lass dieses alberne Getue sein und pack deine Flinte wieder ein. Die ist zwar nicht von schlechten Eltern, aber meine inkompetenten Begleiter haben Größere. Und wenn sie auch sonst zu nichts zu gebrauchen sind, löchern werden sie dich damit allemal“

Ein kristallklares Lachen, vollkommen bar jeder Amüsiertheit oder Freude entrang sich ihren Lippen

„Du musst wirklich froh sei diese geistlosen Narren los zu sein“

Sagte sie unvermittelt und starrte Kerberos gradewegs in die Augen

„So wie die sich gewehrt haben, hätte eine Gruppe mit Kindern mit Spielzeugblastern dieses Schiff stürmen können. Aber kein Wunder. Die wertlose, hinterwäldlerische Matschkugel von der du stammst ist in den meisten Fällen gar nicht in der Lage etwas Besseres heranzuziehen. Habt ihr schon Speeder, oder nutzt ihr immer noch Fahrzeuge auf Rädern? Ach was denke ich, so wie dieses Schiff aussieht zieht ihr eure Karren noch selbst! Aber selbst im größten Dreck findet man manchmal einen Diamanten. Wie alt bist du, Junge?“

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Vorhin, bevor Kerberos mit Shadîf durch die Luke ging.
Ob seine Brüder schwach waren, das musste nicht noch unterstrichen werden, da er alle für Schwächlinge hielt, aber trotzdem jemanden grundlos zu töten - so eine Aktion war ihm neu.
Trotzdem reflektierte er die Bemerkung des Zabracks mit einem Achselzucken und einem leichten Grinsen um seine Lippen, wobei sich noch sein Oberkörper leicht hob, während er schnaubte, als er kurz über seine Brüder nachdachte.
Anschließend wollte der Zabrack ihn fesseln und er solle still halten, wobei auf seinen beängstigenden Lippen ein breites und lautes Grinsen einbrach.
„Wo sind wir hier, im Kindergarten?“, sagte er tonlos. Der Rest war vergessene Geschichte.

Ansonsten machte auf Kerberos der große Zabrak mit seinen Hörnern und protzigen Muskeln eher einen minderen Eindruck. Was der rot gesichtige wohl nicht wusste, dass man mit purer Kraft nicht viel anstellen konnte. Was zählte war Schnelligkeit und Tempo des Angriffs seiner Kampfeskünste. Durch die Stärke wurde man nur langsamer und leichter zu täuschen, was sich auch bald bewahrheiten sollte.
....
Zeitraffer
...
Der Zabrack antwortete nur mit einer weiteren Beleidigung Kerberos‘ selbst, da erstens solche Schiessbudenfiguren immer auslachte, zweitens er weitere Aussprache mit dem Zabrack vermeiden wollte.
Weshalb er nur wieder laut auflachte und lakonisch sagte, „hoffentlich habt ihr ein Kindermädchen, denn ich werde euch den Arsch nicht abwischen."
...
Zeitraffer
...
Nun war er an der Lukentür, öffnete sie mit der Flinte, in dem er sie zum Drücken des Knopfs missbrauchte.
Leider musste er feststellen, dass er nicht allein reiste und das die anderen, seine Brüder und Schwestern einfach so getötet wurden. Sie langen überall blutverschmiert und bluteten noch, als Kerberos auf sie mit einem prüfendem Blick nieder schaute.
In der nächsten Sekunde erblickte er eine Frau, die auch ihn gleichzeitig mit ihren Augen erreichte und kam näher.
Sie machte auf ihn einen etwas besseren Eindruck als der Rest der Truppe, welche langsam hinter ihr ging.
Die Frau war wohl eine Ausgeburt der Hölle aber die anderen weniger. Der eine Humanoide hinter der Frau links sah aus, als ob er eine Kreuzung aus Hssis und Mensch wäre und der andere auch so etwas ähnliches, wobei er noch abscheulicher, mit seinen roten Augen, aussah.
Kerberos war noch ziemlich jung und auch er besuchte eine Schule, trotzdem war Lernen nicht gerade einer seiner Stärken. So dass er stets alle einfach als humanoide Wesen ansah, die sich nur durch ihr Äußeres unterschieden.
Was gingen ihn schon die vielen Spezies an.
Diese Frau, wenn das eine Frau war, denn er konnte dies nur an ihrer Stimme erkennen trat näher und war wohl von Kerberos stark beeindruckt, jedenfalls sagte sie das, ob das nun war wahr oder nur eine Ablenkungstaktik, das musste noch bald herausgefunden werden.

Kerberos wunderte sich, dass diese Ausgeburt der Hölle basic redete und dass er sie verstand, wobei er kurz, eher wirklich kurz die Augen weitete und sich fragte, „scheisssse, wo bin ich hier gelandet? In einer Mutantenshow?“
Der Dathorianer antwortete nur mit einem lauten Schnauben und wartete ab, da er auch die anderen bestaunte, als er sich selber diese Frage stellte.

Dann aber sagte Kerberos etwas, „welchen Überraschungsvorteil? Ich kann dir vielleicht einen Jedi aus den Hut zaubern, aber keinen Überraschungsvorteil.“
Anschließend, als er noch das letzte Wort sagte fing er an laut zu lachen. Seine böse Grimasse und die Tätowierungen machten wie immer einen unverdaulichen Eindruck, so dass dieses etwas bzw. Frau sich das Grinsen verkniff.
„Er war einfach dumm genug näher an mich heranzutreten - wie du es auch jetzt machst“, schloss er so seinen taktischen Angriff auf ihre Psyche ab.
Aber dieses Etwas hatte wohl nicht reagiert oder war unangreifbar, da sie nun nach seinem Namen fragte.

„Ich habe diesem Riesenbaby“, und Kerberos drückte die Flinte gegen die Rippen des Zabraks stark genug, um aus ihn eine ätzende Grimasse auszupressen und fuhr dann fort, „ schon gesagt, ich bin Kerberos, ein Nachtbruder aus Dathomir, aber....
„Wer zur Hölle seid ihr denn alle?!“

Anschließend erklärte sich Lady Gehenna und Kerberos miese Laune verbesserte sich zusehends.
„Nun, hier“, sagte der Nachtbruder und schubste den Zerberak vor sich, in Richtung eines seiner Begleiter.
„Aber diese Flinte würde ich gerne noch behalten - ich steh auf Trophäen“, sagte er trocken und versteckte er die Flinte hinter seinem Gurt, unter seiner leichten Kute.

Der Frau kristallklares Lachen amüsierte ihn noch mehr, denn es zeigte, dass er bei den richtigen war, welche auch so psychopathisch waren wie er selber und das gefiel ihm sehr.
Ein leichtes Grinsen veränderte seine Tätowierungen etwas, so dass er einen Eindruck machen musste, dass er solche wie sie es war, immer suchte.

Anschließend schaute er zu seinen toten Brüdern und Schwestern und zuckte mit den Schultern.
Er wollte sie auch nicht in Schutz nehmen, auch wenn manche von ihnen ihm bekannt waren, trotzdem er selber war ein Egomane durch und durch und wenn er da nicht liegen musste, dann war alles in bester Ordnung.
Dann schaute er zu den zwei Humanoiden von Planeten der Mutanten und sagte, „wenn man sich so überlegt, frage ich mich wirklich, warum sie so leichte Opfer abgaben. Vielleicht weil sie keine Waffen hatten?“
„Nicht dass ich auch zu gerne wehrlose Wesen niedertrampeln würde, aber das wäre mir meiner Würde zu gering“
, sagte er trocken und langsam gelangweilt.

Kerberos fühlte sich etwas angegriffen, denn auch wenn er selber von der Matschkugel stammte, solche Frechheiten würde er nicht über sich ergehen lassen.
„Wenn ich mir deine Begleiter so ansehe, dann würde ich eher sagen, dass Dathomir nicht deine erste Matchkugel war - was sind das für Clowns? Bist du durch die ganze Galaxis gereist, um weitere Diamanten zu finden und du hast nur Steine gefunden?“

Kerberos brauchte eine Weile um sich wieder zu fangen und nicht gleich auf die drei losschießen zu müssen, da er immer noch die Flinte an sich fühlte.

„Ich bin siebzehn“, bellte er die Frau an und fuhr anschließend fort, „was wird nun, wollen wir erst ein Kaffeekränzchen abhalten oder wollt ihr weiter auf Ärger machen?“

Diesen Moment wird er wohl nie vergessen, es war als ob er hinter sich selber stand und die Szene beobachtete.
Er der einzige lebende Bruder, um ihn die vielen Toten, überall rotes Blut und dann noch diese komische Frau und die zwei anderen „Mutanten“.
Es war als ob er auf ein Bild schauen würde und feststellen musste, dass da irgendwas total verquer lief.
Wozu all die Toten, wenn sie normal mit ihm über Funk reden oder einfach ihn besuchen kommen konnten.
Das Bild war voll mit roter Farbe, die drei komischen Humanoiden waren eher kleine Akzente und Kerberos mit seinem Kapuzenumhang nach Art der Jedi war eigentlich kaum zu sehen.
Der Transporter stand immer noch in dem luftleeren Weltall und die kleinen Lichter an den Seiten beleuchteten schwach die vier. Aus diesem Bild kam Horror und eine Art Weihnachten zur Tage, der Horror waren die vier und die Toten und der Weihnachten waren die kleinen Lämpchen, die an eine Lichter-kette erinnerten.
Man konnte sich in das Bild verlieren, da man so vieles zu sehen „bakam“.

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Shadîf empfand die Situation als zutiefst demütigend. So hatte er sich seit dem knallharten Elitetraining nicht mehr gefühlt, durch das ihn die Ausbilder beim Zirkel nach seiner Rekrutierung gejagt hatten. Es war ein Training gewesen, das ihm hatte jedwede Persönlichkeit ausbrennen sollen, bis nichts mehr von seinem alten Ich übrig gewesen war, das der Mission im Weg stehen konnte. Und es war erfolgreich gewesen. Von dem jungen Zabrak der in dem Tempel gekommen war um Sith zu werden, war nur der Körper geblieben.

Am liebsten hätte
Shadîf Kerberos die Hände um den Hals gelegt und zugedrückt, bis er dessen Kopf mit nichts als Kraft von seinen Schultern getrennt hatte. Doch er konnte nicht. Seine eigene Schrotflinte, die sich schmerzhaft in seine Seite drückte, erinnerte ihn daran, dass er versagt hatte. Vermutlich würde er diese Situation überleben, doch wie konnte er je wieder in den Spiegel schauen, hatte er doch wahrscheinlich wegen seiner eigenen Schwäche Teribos auf dem Gewissen…

Unverfroren antwortete
Kerberos auf Gehennas Feststellung, dass er wohl den Überraschungsvorteil auf seiner Seite gehabt hatte. Bei der Erwählung von Jedi zuckten die Mundwinkel der Rattataki kurz und ihre Lippen teilten sich zu einem ausgemachten Feixen.


„Arrogant bist du auch noch? So so. Ein Tipp von jemandem der die Hölle überlebt hat, durch die du noch gehen wirst. Lerne deine Arroganz zu zügeln und zu buckeln wenn es sein muss. Sonst haben die Leichensammler mehr Arbeit als ihnen guttut“

Die Worte waren zuckersüß, in einem freundlichen Tonfall vorgebracht, von dem Shadîf nicht gewusst hatte, dass die Kriegerin zu ihm fähig war. Doch natürlich. Sie war eine Sith und wer sich nicht verstellen konnte überlebte nicht lange, wie sie selbst grade gesagt hatte. Tatsächlich schien es, als wären Kerberos und Gehenna sich ähnlicher als es im ersten Moment den Anschein gehabt hatte. Mit dem Unterschied, dass sie Arroganz mit furchterregenden Fertigkeiten untermauern konnte.

„Aber anders als der Zabrak kann ich es mir erlauben“

Antwortete sie immer noch lächelnd auf den Versuch des Dathomiri sie mit dem Aufzeigen eines vermeintlichen Fehlers aus dem Konzept zu bringen. Zähneblitzend trat sie noch näher und streckte eine bleiche Hand aus, um Kerberos mit einem schwarzlackierten Fingernagel sanft über die Wange zu fahren.

„Ich könnte dich in diesem Augenblick töten ohne dich überhaupt anzufassen. Du bist nur ein dummer Junge, der vermutlich zum ersten Mal etwas Gefährlicheres als einen Knüppel in der Hand hat“

Schließlich trat sie zurück und gab auf die Frage des Dathomiri Auskunft worum es sich bei dem plötzlichen Überfall auf den Transporter handelte. Hart stieß Kerberos daraufhin Shadîf von sich, der nach vorne taumelte und neben Lith’lig, einem Kian’thar aus seinem Team zum Stehen kam. Kurz schüttelte er seinen Kopf und hätte sich am liebsten irgendwo verkrochen, doch er durfte nicht noch mehr Schwäche zeigen. Langsam drehte er sich wieder um und beobachtete, wie der Dathomiri verkündete die Schrotflinte behalten zu wollen.

„Ich auch. Deshalb kommst du ja auch nach Bastion mit“

Lachte Gehenna und antwortete damit auf den Kommentar des anderen auf Trophäen zu stehen. Kurz blickte er zu den Leichen und blutbespritzen Panzern und antwortete auf ihren Kommentar zu ihrer Unfähigkeit und dem daraus resultierendem Tod. Ätzend verkündete er, dass es unter seiner Würde sei, Wehrlose niederzumetzeln und begann damit die anwesenden Soldaten zu schmähen. Unruhig ballte Shadîf bei diesen Worten die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder. Auch der Kian’thar neben ihm und der Duros auf der anderen Seite verschränkten abweisend die Arme vor der Brust.

Als er schließlich geendet hatte, war auch das Grinsen aus
Gehennas Gesicht verschwunden, wie Dreck nach einem Sommerregen. Shadîf wusste instinktiv, dass Kerberos zu weit gegangen war. Obwohl die Kriegerin selbst die Soldaten, die der Zirkel entsandt hatte, bei jeder Gelegenheit schmähte, kratze es an ihrem Stolz sie in dieser Weise beleidigt zu sehen.


„Es ist also unter deiner Würde auf Unbewaffnete zu schießen, hmm?“

Sagte sie unvermittelt und verengte die Augen zu Schlitzen

Shadîf. Du wirst unserem Gast jetzt beweisen, dass der erste Eindruck den er von dir bekommen hat missverständlich war und er seinem Erfolg wirklich nur einem dummen Zufall zu verdanken hat. Ob er dabei auf dich schießt, ist seine Sache“

Kurz zögerte der Zabrak, doch dann legte sich ein grimmiger Ausdruck auf seine Züge. Gehenna bot ihm die Möglichkeit die Scharte in seiner Reputation auszuwetzen. Ein Stich von Respekt für die Kriegerin machte sich in seinem Inneren bemerkbar. Das war mehr als er hätte verlangen dürfen. Endlich konnte er Kerberos die Demütigung heimzahlen. Oder bei dem Versuch erschossen werden.

Mit geballten Fäusten trat er vor und entgegen seiner vorherigen Aussage zögerte auch
Kerberos nicht. Binnen eines Herzschlags hatte er die Schrotflinte in der Hand und entsichert. Der Schuss ertönte gedämpft, doch Shadîf hatte sich zu Boden geworfen. Heiß zischte das Schrot über seine Schulter hinweg. Kurz fauchte er auf, als ein wenig dennoch sein Ziel fand und den Panzer durchschlug, doch Adrenalin hatte schon die Kontrolle übernommen.

Hart stieß er sich ab und schoss, wie von einer Balliste abgefeuert, in die Höhe.
Kerberos hatte die Geistesgegenwart zurückzuweichen und entging so den scharfen Hörnern des Zabraks, die ins Leere stießen. Hart schlug der Dathomiri zu, erwischte jedoch nur stählerne Bauchmuskeln. Grade wollte er zum nächsten Schlag ausholen, doch da schoss Shadîfs harte Faust durch die Luft.

Mit aller Kraft die der Zabrak aufbringen konnte traf seine Faust
Kerberos ins Gesicht und schleuderte ihn nach hinten. Ein scharfer Schmerz schoss durch seine Knöchel als die Haut aufplatzte, doch das war ihm egal. Mit einem beinahe tierischen Grunzen setzte er nach und ergriff die Flinte, die dem anderen aus der Hand gewirbelt worden war. Hart versenkte er den stählernen Lauf in der Bauchhöhle Kerberos‘ und genoss das sein schmerzerfülltes Aufstöhnen.

Kurz gönnte er sich eine Atempause, während der andere sich auf dem Boden wand, kassierte dafür jedoch einen Tritt gegen sein Schienbein, der einem weniger trainierten Wesen die Tränen in die Augen getrieben hätte. Wütend warf er sich nach vorne und begann auf den unverschämten Dathomiri einzuprügeln. Es war
Shadîf egal ob er Kerberos tötete. Wieder und wieder traf seine geballte Rechte auf das tätowierte Gesicht und mit jedem Schlag entrang sich ein befriedigtes Knurren der Kehle des Zabrak.


„GENUG!“

Töte es plötzlich hinter ihm. Shadîf kam der Anweisung nicht sofort nach. Einmal, zweimal schlug er noch zu, doch dann erhob er sich und trat zurück. Seine Knöchel brannten, doch der Anblick des zusammengekrümmten Dathomiri war einfach zu befriedigend, um dem große Bedeutung beizumessen.

„Bring ihn rüber und dann fliegen wir los. Du bist fürs erste für ihn verantwortlich“

Sagte Gehenna in ihrem typischen, befehlsgewohnten Tonfall und wandte sich zum Gehen. Im Hintergrund trat Lith’lig aus einem Gang. Offenbar hatte er dem Kampf –wenn man das so nennen wollte - nicht vollständig beigewohnt

„Ich habe einen Kurs auf die Atmosphäre programmiert. Der Transporter wird mit allem an Bord verglüht sein, bevor wir das System verlassen haben“

Die Kriegerin nickte und Shadîf trat zu Teribos. Ein prüfendes Fühlen an seiner Hauptschlagader verriet, dass der Vurk lediglich bewusstlos war. Grade wollte er ihn packen um ihn zuerst in Sicherheit zu schleifen, da meldete sich die Rattataki mit vor Häme triefender Stimme zu Wort

„Lass ihn liegen“

Entgeistert starrte der Zabrak sie an. Sie musste doch spüren, dass er nicht tot war!

„Aber Teribos lebt noch! Wir können ihn nicht einfach hier lassen!“

Knurrte Shadîf sie an, doch auf ihr Gesicht hatte sich wieder ein höhnisches Grinsen gelegt

„DU kannst und DU wirst. Du hast grade einen Befehl erhalten und du wirst ihn ausführen. Er zahlt den Preis für dein versagen. Er bleibt hier…oder willst du lieber an seiner Statt hier bleiben, Shadîf?“

Fragte sie zuckersüß. Fast wäre er ihr an die Kehle gesprungen, wie er es grade noch mit Kerberos getan hatte. Das konnte nicht ihr Ernst sein. Das durfte es nicht sein! Der Vurk hatte doch nichts getan als zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein! Wütend ballte er seine Hände, doch die Kriegerin hatte sich bereits zum Gehen gewandt. Am liebsten hätte er geschrien. Kurz zögerte er, doch dann fiel sein Entschluss. Mehr als unsanft packte er Kerberos bei den Schultern und schleifte ihn hinter sich her.

Auf dem Weg zurück zur Chamäleon kamen sie ein weiteres Mal an der Zabrakfrau vorbei, unter deren unkenntlichem Gesicht eine große, dunkle Blutlache ausgebreitet hatte. Zischend schloss sich die Luftschleuse hinter ihnen und mit einem metallischen Geräusch wurde die Verbindung getrennt. Wortlos brachte
Shadîf den Dathomiri in den Frachtraum, wo sich bereits der Verräter befand, der das eigentliche Ziel dieser Mission dargestellt hatte.

Der reinrassige Sith hockte reglos in einem zum Käfig umfunktionierten Bactatank. Leicht hob er den Kopf und offenbarte dass er offenbar unbarmherzig geprügelt worden war, bevor man ihn eingesperrt hatte. Das eigentlich rote Gesicht war größtenteils violett und an einigen Stellen sogar blau. Beide Augen waren geschwollen und einer seiner Gesichtstentakeln schien abgerissen worden zu sein. Es war ein seichter Vorgeschmack, auf das was ihn für seinen Verrat im Zirkel der Inquisitoren noch erwarten würde.

Shadîf pfefferte Kerberos auf einen Stuhl und fesselte ihm die Hände mit einem Paar Energiehandschellen auf den Rücken. Schließlich trat er zurück, ließ sich auf eine Kiste sinken und stieß ein resigniertes Stöhnen aus. Mit einem metallischen Geräusch sprang die Chamäleon in den Hyperraum. Teribos war tot.


[ Weltraum | Dathomir-System | Orbit um Dathomir | 'Chamäleon' | Frachtraum ] Shadîf, Kerberos und der Verräter

 
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Die Demütigung musste Shadif über sich ergehen lassen, auch wenn er so aussah, als ob er nur mit dem bloßen Blick töten könnte - zum Glück war die Lady Gehenna die, die pure Stärke ausstrahlte und Kerberos gerne unter ihr dienen würde, da er sofort diese Stärke an ihrem Äußeren und Ausstrahlung erblickte und körperlich spürte.
Lady Gehenna war ihm gleich viel lieber als die anderen drei, woher sie auch mögen und was für Qualitäten sie aufweisen konnten.
Als die Lady ihr kurzes Kommentar über Kerberos‘ Arroganz beendete sagte der Nachtbruder,

„Arroganz hin oder her, vor ihnen bücke ich mich sehr gerne und ich kann damit auch sehr gerne anfangen.“


Kerberos beugte sich nach vorn, wobei er sein Gleichgewicht nach Hinten verlagerte und wenn er einen Hut tragen würde, hätte er noch mit seinem Hut herumgewedelt, da er so etwas nicht kannte, machte er mit seiner rechten Hand eine Art kunstvolle Vollführung des Armgelengs, welche aus ihn selbst „herauskam“ und diese vorher noch nie gemacht hatte; es war als ob er der Lady seine größte Wertschätzung zeigen wollte.
Den anderen drei riskierte er keinen Augenblick des Blicks, nur die Lady hatte er im Blick und nur sie war die richtige für eine solche Demonstration seiner Beugung ihrer Macht, welche sie wohl noch nicht zeigte.

Anschließend bestätigte die Lady ihre Kompetenz, die Kerberos in ihr gesehen hatte.

„Ich habe nichts anderes erwartet, Lady Gehenna“
, sagte er selber etwas mit einem Unterton, der nichts anders zeigte, dass es Kerberos gefiel, was er da sah.

Dann antwortete Kerberos,

„dir ... ich hoffe ich darf dich duzen? Nun, dir entgeht nichts, welche Lehren kann ich davon ziehen, dass man Stärke gut vergraben sollte und nur im richtigen Augenblick wenn es zu spät ist - hervorbringen sollte?“

, schloss er, grinste anschließend leicht und unterhielt sich sehr gut, da er bemerkte, dass die Lady wirtlich aus etwas besserem geschnitzt war.

Dann entstand eine kurze Pause und Lady Gehenna meinte, Kerberos wäre auch eine Trophäe, worauf er auch grinsen konnte und sagte tonlos,
„na ich hoffe, dass ich nicht an die Wand genagelt werde“
und grinste weiter mit seinem horrorähnlichen Lippen.

„Ja, denn ich mache etwas viel schrecklicheres als sie nur zu töten - mit Toten kann man nicht reden und wenn man mit ihnen nicht reden kann, kann man sie auch nicht quälen“

, argumentierte er seine Einstellung zu Schwäche.

Anschließend sollte wohl Shadif sich erneut beweisen, Kerberos schaute auf den großen und starken Zabrak und fragte sich, was diese Lady machen würde.
Natürlich zögerte er nicht die Schrottflinte herauszuziehen und auf den starken und großen Zabrak zu schießen.
Leider konnte der Zabrak mühelos zu Boden fallen, da wohl sein Gewicht und seine Stärke ihm einen Gefallen tat. Auf ein Mal konnte der Zabrak schnell wie der Blitz hochkommen und auf ihn mit seinen Hörnern zustoßen.

Zum Glück war Kerberos schneller als der Titan und so konnte ihm leicht entwischen, in diesem Moment sagte er mühelos und mit purer Sprungkraft,

„was habe ich gesagt, Stärke ist nicht alles ... komm, beweg dich bisschen.“

Leider war das wohl ein Fehler von Kerberos, da er in dem Moment nicht richtig aufgepasst hatte und sofort erwischt wurde.
Anschließend wollte der Zabrak ihn mit der Flinte umbringen aber ein gezielter Tritt gegen des Zebraks Schienbein und Kerberos konnte sich gerade noch davor befreien getötet zu werden.
Bald hatte aber die Lady Gehenna genug von dem Schauspiel, aber der Titan musste erst begreifen, dass er nun aufhören sollte.
Kerberos lag da ohne Bewusstsein, seine Tätowierungen und das leicht weiße Gesicht schauten mit der roten Farbe noch schrecklicher aus als es schon vorher war. Es sah aus, als ob ein Clown oder ein Skelett nun blutete und über sich selbst lachte.
Der Anblick war nun ziemlich gespenstisch und Angst einflößend aber nicht auf die nette horrorartige Art sondern eher auf die kranke und horrorartige Art, es war eine Mischung aus Angst und Panik, wenn man nun ins Kerberos‘ Gesicht sah. Eine tote Puppe, die vor paar Minuten noch dumme Sprüche klopfte und auf wahnsinnig machte und nicht wusste, mit wem sie sich eingelassen hatte - es war auch ein ziemlich trauriger Anblick, wenn man ein Gefühl für so etwas wie Kerberos entgegen bringen konnte.
Aber außer den Starken, die auf seinem Planeten blieben, hatte er keine Freunde, eher kleine Feinde, die er marterte.
Kerberos bekam nichts mit, wie hart er von Shadif gepackt und über den Boden geschliffen hatte.

Irgendwann als sie wohl schon unterwegs waren, erwachte Kerberos und bemerkte gleich, dass er gefesselt wurde.

„Hey, starker Mann, kannst du mich loslassen?“

, teilte Kerberos Shadif mit.

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Bastion, Tempel der Sith, Hangar: Adria und Venris


Venris hatte nichts Brauchbares an neuen Informationen, Klatsch und Tratsch über die Veranstaltung gebracht, doch was Dathomir betraf, da hatte Adria genau den Richtigen gefragt, auch wenn es ihm anscheinend nicht leicht fiel, darüber zu reden, was wohl typisch für sein Volk war. Es war einst eine Kolonie der Vorfahren ihres Schülers gewesen bzw. hatten sie es versucht und dort gesiedelt. Das war ja noch mehr ein Zufall. Moment, gab es Zufall? War es nicht eher die dunkle Seite der Macht! Offenbar wurden sie nicht grundlos dorthin gelenkt. Es sollte so sein! Es war ihr Schicksal. Er erwähnte die Nachtschwestern, von denen Adria zum ersten Mal hörte. Sie spitzte interessiert ihre Ohren und von da an, wollte sie dorthin, denn diese Nachtschwestern hatten ihr Interesse geweckt. Und, ihr war klarer denn je, warum dieser Planet bei ihrer Zukunftsentscheidung, wie sie sich spezialisieren wollte, von Bedeutung sein könnte. Langsam machte das alles Sinn.

Und der Rest des Gespräches war nur noch Geplänkel, da Adria gedanklich nur beim Thema Dathomir war. Sie wollte unbedingt mehr Informationen einholen.

Und so bestiegen sie nach einer langen Nacht in der Bibliothek ihr Raumschiff, einen Falken namens Mondlicht, was genauer gesagt, ein Frachter war, im Falle man etwas mehr als nur ein Holocron transportieren wollte, denn man konnte ja nicht wissen, der aber auch einige Verteidigungssysteme an Bord hatte und einen Störsender. Dathomir lag etwas ungünstig und Adria hatte militär. Erfahrung im Yev-Krieg gesammelt. Naiv ging sie nicht an die Sache heran. Die Stimmung, die von ihr ausging, war ganz klar euphorisch.

Sie schliefen viel auf dem Flug nach der fast durchgemachten Nacht. Ansonsten galt alles der Vorbereitung.

Der Flug war kurz und endlich war es soweit und sie betraten den Boden von Dathomir, einer der gefährlichsten Orte der Galaxie. Adria trug einen kleinen leichten schwarzen Rucksack. An ihrem breiten Gürtel waren unter anderem das Doppelklingenlichtschwert, ein Buschmesser und eine Trinkflasche, denn Wasser war im Dschungel wichtig. Da sie Erfahrungen mit dem Dschungel hatte, hatte sie sich in ein sportliches schwarzes bauchnabel-und ärmelfreies Oberteil aus dünnem Leder und in einen hautengen extrem kurzen Hosenrock, ebenfalls aus Leder und in Schwarz geworfen. Dazu einen hohen Pferdeschwanz und kniehohe schwarze Stiefel mit einem versteckten kleinen Messerchen rundeten das gewählte Outfit ab.

Adria sog die heiße Luft ein. Es roch ähnlich wie auf Noe. Irgendwie hatte sie das vermisst, stellte sie fest. Die Luft hier war ebenso warm, feucht und dick wie auf Noe. Es ging auch kein Wind. Der erbärmliche kleine Raumhafen, der mehr wie ein Wald-und Wiesenflugplatz wirkte, endete auch schon neben ihrer Haltebucht und der Dschungel begann. Mehr als ein paar Baracken gab es hier nicht. Grün, wohin das Auge sah. Sie grinste Venris an. Er fragte, ob sie es spüren könne.


“Ja, schon kurz vor der Landung. Die Macht liegt förmlich in der Luft! Wir sind hier genau richtig!”

Es war nicht so stark wie auf Bastion oder Korriban, aber nicht so gering, dass man es nicht bemerken würde.

“Bereit? Schau auf den Kompass! Wo geht es zur einzigen Siedlung?”

Sie liefen eine Weile bis in die Siedlung. Ihre Wasserflasche war bis dahin leer. Das Klima war auch für Adria wieder ungewohnt. Und es war Mittagszeit. Dann lag sie vor ihnen, die Siedlung bzw. das Dorf der Fünf Klingen.

Sie war umgeben von einer Mauer aus Baumstämmen. Man ließ sie rasch ein. Adria konnte in ihren Augen keine Nachtschwester sein, denn sie kam mit einem Mann.


“Schau nach einer Taverne!... Ah, ich glaube, da ist sie schon.”

Es war hier recht übersichtlich. Ähnlich wie auf Korriban. Man beäugte sie kritisch. Sie sahen selten Fremde. Und so glotzte man sie von allen Seiten an, was auch nicht aufhörte, als sie erstmal die Taverne betraten.

“Hab ich einen Durst!”

Sie gingen zur Theke und bestellten. Zur Auswahl gab es Met und Bier. Adria sprach der Met an, was am Trinkgefäß wohl eher lag, ein hübscher Becher. Sie wusste, man durfte nicht zu hastig trinken und hielt sich daran. Die junge bildhübsche Sith sprach die Wirtin an:

“Wir kommen als Abgesandte der Republik, sind Jedi, und bringen einen Brief, eine Botschaft für die Nachtschwestern. Sie halten ein paar Regeln der Republik nicht ein. Gute Frau, könnt Ihr mir den Weg dahin beschreiben?”

Adria hätte sie auch mit der Macht manipulieren können, wie sie es gerne tat, doch irgendwas warnte sie, ihre Kräfte leichtfertig zu vergeuden. Vielleicht ging es ja auch so? Was sie über die Nachtschwestern gelesen hatte, brachte ihnen ihr Respekt ein. Und tatsächlich, die Wirtin konnte ihnen eine Richtung und eine ungefähre Wegzeit von 4 Stunden sagen. Genau wusste sie es nicht. Doch das reichte schon.

“Danke, liebe Frau, könnten Sie uns noch unsere Wasserflaschen nachfüllen? Wir wollen gleich aufbrechen und weiterziehen.”

Adria zahlte und sie zogen los.

“Hah, wir und Jedi!”,

feixte sie vor den Toren der Siedlung und lachte. Sie ergriff nun ihr Buschmesser und ging vor. Da, wo sie lang mussten, gab es keine Wege. Schon nach kurzer Zeit waren ihre schlanken durchtrainierten Arme und Beine vom Schweiß glänzend wie eingeölt. Umso geschmeidiger wirkten ihre Bewegungen, wenn sie mit dem Messer ausholte und sich durch den Busch schnitt. Als dann ein Palmwedel zurückfederte, war es wie ein kleiner Peitschenhieb. Seitdem hatte sie am rechten Oberarm eine Schramme. Doch Adria hielt nichts auf. Sie hatte nicht einmal gezuckt. Schlangen, Spinnen und anderes Getier war sie gewohnt. Sie wollte zu den Nachtschwestern. Den ganzen Weg, seit sie angekommen waren, konnte man den Vulkan sehen, über dem das Sonnenlicht blutrot war, so wie es in den Büchern gestanden hatte. Vier Stunden waren vergangen, doch von den Hexen war nichts zu sehen.

“Die Stundenzahl scheint nicht zu stimmen. Die Richtung anscheinend schon, denn ich spüre die Macht stärker als vorhin am Raumschiff. Lass uns eine Pause einlegen!”

Erschöpft machten sie eine kurze Pause. Dann ging es weiter.

Plötzlich erschrak Adria, die nicht so schreckhaft war. Doch, sie hatte sich den Weg frei geschnitten und vor ihr war plötzlich ein gefählter Totenkopf und darunter baumelte so ein Art Traumfänger mitten im Busch. Sie überspielte ihr Zusammenzucken mit einem Grinsen in Venris Richtung, und sagte:


“Erschrick nicht!”

Dann drehte sie sich um, und hieb sich neben der “Vogelscheuche” den Weg frei. Sie schienen ihnen näher zu kommen. Irgendwann bekam Adria ein beunruhigendes Gefühl. Sie suchte ihre Umgebung mit ihren Sinnen ab, also auch mit der Macht ab, doch sie konnte nichts entdecken. Und doch hatte sie das Gefühl, dass man sie beobachtete. Nun begann es auch schon zu dämmern und immer noch waren sie nicht da. Adria lief aber unbeirrt weiter und feilte an einer Ansprache, wenn sie auf die Hexen treffen würden. Irgendwas müsste sie dann ja wohl sagen!?

Eine gute halbe Standartstunde später wurde es finster, aber derart finster! Mit jedem weiteren Schritt schien die Dunkelheit einen zu verschlucken. Ein Anflug von Furcht strich wie eine eiskalte Fingerspitze über ihre Schultern und glitt dann ihren Rücken hinunter. Am liebsten hätte Adria ihren Schüler gefragt, ob er es auch für finsterer als gewöhnlich hielt. Doch, sie wollte sich vor ihrem Schüler nicht die Blöße geben und ließ es lieber. Sie wusste, dass es im Dschungel dunkler als in der Stadt war, aber dieses Schwarz, was sie umgab, war gespenstisch. Und es wurde zunehmend frischer.

Und dann sahen sie Licht, Feuer, und sie näherten sich plötzlich einer Lichtung. Beide blieben stehen und lugten durchs Gebüsch. Blätter kitzelten Adria im Gesicht und auf ihrer nackten Haut. Dort gab es etliche Hütten, wenn man das so bezeichnen konnte, deren “Dachspitzen” aus Nebelschwaden lugten, die über der Siedlung hingen. Richtig gut erkennen konnte man das von hier nicht. Gut einsehbar war der Bereich in der Mitte, ein Art Versammlungs- bzw. Festplatz, weil er erleuchtet war und dort war auch irgendetwas in Gange. An der Seite war etwas Großes. Momentmal, war das ein Rancor?

Okay, Adria atmete nochmal tief durch und ihr war bewusst geworden, dass es nicht leicht werden würde, aber sie wollte zu ihnen gehören und sie anführen, was sie bisher für sich behalten hatte, und natürlich das Artefakt haben und ging dann mit Venris auf sie zu. Eine Hexe stand gerade. Entweder, war sie die Schamanin oder die Anführerin, Oberste Mutter, wie man sie wohl nannte? Adria legte die Macht in ihre Stimme und ließ sie um sich wabern:


“Ich grüße die stolzen und mächtigen Töchter der heiligen Urmutter Nai, die altehrwürdigen Nachtschwestern von Dathomir. Ich bin den weiten Weg vom Orden der Sith gereist, um Euch kennen zu lernen, weil Ihr mein Interesse und meine Sympathie von klein auf habt. Ihr seid eine Legende! Ich bin Lady Adria Guldur, Kriegerin und Ritterin der Sith und das ist mein Schüler Venris Traja. Dürfen wir uns zu Euch setzen?“


Dathomir, bei den legendären Nachtschwestern: Lady Adria mit ihrem Schüler Venris
 
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Sharika – angehende Hexenshamanin (NPC)


Es war ein Schleier, welcher sich langsam über den Dschungel Dathomirs legte. Eine schwarze Wand, welche die Hektik des Tages fast zur Ruhe kommen lies. Der sanfte Wind begann langsam sein Spiel mit den Baumwipfeln zu beenden. Die Geräusche…so laut wie sie auch waren, schienen zu verstummen. Wie als wären sie fort, ausgelöscht und im Mär der sich ausbreitenden Dunkelheit verschwunden. Baumstämme, welche zu bosartigen Schemen verschwammen. Gesichter, welche einen auf Schritt und Tritt beobachteten. Hier und da begann es zu knarrzen. Zu krachen. Und der leise Wind wurde zu einem tiefen rauschendem Meer, auch Sharika begann es zu frösteln. Wie so oft, wenn sie von ihrer einfach gebauten Hütte nach draußen in die Wildnis Dathomirs trat. Dieser Dschungel war das Einzige, was ihr wirklich so vertraut schien. Das einzigartige Grün, vermischt mit Braun- und Schwarztönen. Die so fremden und doch vertrauten Geräusche der Natur. Heute würde sie die Ehre empfangen, ein Wahrsageritual durchführen zu dürfen. Es war ein Meilenstein, eine Bestätigung dafür, dass sie ihren Weg gewählt hatte. Shamanin. Ein leichtes Lächeln huschte über das Gesicht der etwa 1,7 Standartmeter großen Hexe und vielleicht war diese Gestik kaum durch die rituelle Stammesbemalung des Clans kaum zu erkennen. Sie hatte sich auf diesen Tag vorbereitet, auf diese Aufgabe. Sorgsam hatte sie – wie so oft – Wurzeln und Blätter, als Gaben des Waldes gesammelt, und per Hand zerrieben. Ein altes Ritual und doch so traditionell, wie die weißbraune Bemalung ihres Gesichts. Selbst die Gestaltung war an die Bemalungen der älteren Shamaninnen angelehnt.

Die so typische grauweiße Robe Sharikas flatterte sanft im Wind, als sie die letzten Vorbereitungen für das Ritual traf. Die Flüssigkeit, welche ihren Geist weiten sollte, welche sie äußerst sorgfältig in einen Tonkrug abfüllte. Man sagte, dass dieser die Geister der Natur wecken und die Magick lebendig machen würde. Für einen Moment betrachtete die junge Shamanin den grünen liquiden Inhalt, welcher sanft an ihrer Knochenkette zu schimmern schien, welche sie um den Hals trug. Es gelang nur ein leiser Seufzer über ihre Lippen. Wie oft hatte sie dieses Ritual geübt? Die benötigten Praktiken durchgeführt? Unzählige Male, bis der Ablauf ganz natürlich geworden war. Jetzt war es an der Zeit, diese Abläufe zu einem einzigen Kunstwerk zu vollenden und die Magick wirken zu lassen. Es würde ihr letzter Schritt sein, dieses schwierige Ritual zu vollführen. Dann prüfte sie die Beschaffenheit der Steine, welche von dunklen Flecken geziert waren. Tiere geschlachtet bei Vollmond in einer sternklaren Nacht und noch im warmen heiligen Lebenssaften waren diese fast perfekten kreisrunden Steine eingetaucht worden. Von ihrer eigenen gewaschenen Hand. Es war auch ihr Blut, welches auf dem Gestein der Natur vergossen gewesen war, aber auch nur ein sehr kleiner Teil. Ein paar Tropfen, welche durch einen Schnitt am Finger in die Welt gelangt waren. Rituale verlangten oft eine eigenen Bindung, wie sich Sharika nur zu gut bewußt war, als sie den verbundenen Finger für eine Weile betrachtete. Mittlerweile schmerzte diese Wunde nicht mehr, wie sie es an diesem verregneten Morgen getan hatte. Sharika wußte nicht, wie viel Stunden mittlerweile verronnen waren. Nun war sie hier, im Kreis umringt von anderen Dathomirhexen. Es waren keine Untergebenen, sondern ihre Schwestern und dies war eines der bedeutenderen Rituale. Ihr Ritual. Ein Meilenstein, welcher sie in ihrer Ausbildung nach vorne bringen würde.

Der Schein der Fackeln schien auf dem runden Platz zu tanzen. Lebendig. Gierig. Alles verschlingend. Erlösend. Reinigend. Die Geräusche des Dschungels…in weite Ferne gerückt. Dathomir, der Platz an dem die Magick herrschte. Der Platz, an dem Sie zuhause waren…der Planet, welcher ihre Heimat war und der Wald, welcher ihre Heimat war. Ungestört vor fremden Blicken konnten die Hexen der Nachtschwestern ihrer Wege folgen. Es war soweit, der Zauber konnte beginnen. Ein letztes Mal, genoß Sharika den Anblick ihrer Schwestern, die diesem so wichtigen Moment inne wohnten. Ein letztes Mal, bevor sie die Augen schloss. Ihren Fokus suchte, die Geister des Waldes schienen sie rufen zu wollen. Ihre Geister – oder vielleicht konnte man es Freunde nennen. Ihre Stimmen schienen zu flüstern, ganz leise, aber nicht hoch oder unangenehm. Es war ein dumpfes Klingen, welches in ihren Ohren erklang, gradlinig, fast war es als rythmisch zu beschreiben. Wie der eigene Herzschlag, so tief und so kraftvoll. Voller Energie strotzend und doch so präzise wie das Zahnrad im Uhrwerk. Der Fluss des Lebens brannte so heiß in ihr, dass es Sharika warm wurde. Sehr warm. Es war das eigene Blut, welches zu kochen begann. Nichts mehr war zu hören, nicht das leiseste Geräusch schien an die Ohren der werdenden Shamanin zu dringen. Stille…Stille in der Dunkelheit.

Für einen Moment schien das Licht Sharika blenden zu wollen, als sie ihre Augen öffnete. Alles schien so gleich und doch so unscharf. Gerade zu verschwommen, wie als läge ein Schleier über ihren Augen. Die Hexe atmete tief und hörbar ein, versuchte sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Sie erblickte die weiß bemalten Steine, welche vor ihr in einer akkuraten Reihenfolge auf dem Boden positioniert lagen. Für einen Moment. Und sie schienen rot zu schimmern, zu leuchten. Es war fast so, als würde sie die Präzens der Steine fühlen. Diese Entschlossenheit, diese Stärke und diese Beharrlichkeit, welche Gestein mit sich brachte. Und doch waren sie so seltsam glatt, als sie sie betrachtete – so perfekt und von dunkler Farbe geziert. Es waren die Sekunden, oder diese Sekunden, wo man die absolute Ruhe in sich verspürte. Diese Präzision bei dem eigenen Tun, den eigenen Handlungen. Vielleicht war es ein Lied der geistigen Einigkeit, für welchen die Hexen so lange trainierten. Der wahre Fokus war man zuweilen selbst. Vieles war Beiwerk, Schmuck, doch Gegenstände wie Steine dienten ihr als Bezugspunkt für die Magick – wie auch die Knochenkette, welche sie trug und welcher ein gewisser Zauber innewohnte. Doch es war etwas anderes, was den Blick der jungen Hexe nun in ihren Bann zog. Die hellgrüne Flüssigkeit, welche vor ihr in eine Schale gefüllt stand. Sharika spürte, wie ihr Atem zu zittern begann, als sie mit den Händen über diese Schale strich und den rauhartigen Ton an ihren Fingerkuppen spürte, als sie diese anhob und an den Mund ansetzte.

Der Geschmack….war fast nicht zu beschreiben. Das Zeug fühlte sich an wie Gummi, welcher ihre Kehle runterlief – ganz langsam und ihr dabei langsam aber sicher den Atem raubte. Sharikas Kopf bewegte sich nach hinten, als sich ihr Brustkorb sichtbar anhob und wieder absenkte. Dieses so unwohle Gefühl in der Magengegend schien nun innerhalb von Sekunden immer stärker zu werden. Schmerzen, welche mehr Schmerzen erzeugten. Schmerzen, welche sich mehr und mehr zu Verkrampfungen entwickelten. Ihr Inneres wurde schneller und schneller auseinander und wieder zusammen gezogen. Und etwas, schien der jungen Shamanin fast die Kehle zu schnüren zu wollen. Man sagte, dass man in diesen Momenten zu haluzinieren begann. Und doch waren es nur Bilder vom Tod, welche Sharika sah. Dunkelheit überkam ihre Augen, Kälte schien an ihrer Haut zu streicheln. Kälte schien langsam in ihr auf zu steigen und fast hatte die Hexe das Gefühl, dass ihr Körper ihr nicht mehr gehorchen wollte. Es war so sinnlos, sie wollte ihren Fuß bewegen doch was geschah, war…nichts. Nicht ein Millimeter konnte sie auf dem Boden erfühlen. Nicht einmal die Glätte des Bodens konnte sie erfühlen. Doch da war noch etwas Anderes.

Wärme..in der Kälte. Heiße Wärme. Wut stieg in ihr auf. Wut, weil sie so schwach war. Wut, welche erneut das Blut zum zirkulieren brachte. Und ganz langsam, kroch die Wärme wieder durch die Knochen hinauf, wärmte die Muskeln. Wärmte ihren Körper und vertrieb diese unsägliche Kälte. Diese erbitterte Kälte. Und es war der Moment als Sharika wieder ihre Augen öffnete und verschwommen ihre Umgebung erblickte. Es hatte sich ein blau schimmernder Nebel um sie herum gebildet. Und doch konnte sie ihre Schwestern und zwei unbekannte Silouetten (
Adria + Venris) hinter ihnen erkennen. Eine der Personen schien zu sprechen, doch, die Worte aus ihrem Mund kamen Sharika so fremd vor – wie aus einer anderen Welt. Und so fern, so leise, so von ihrer Welt entrückt.

Ohne etwas tun zu können, war es wie im Traum. Bilder, welche vor ihren innerem Auge abliefen und immer wieder schien eine der beiden Silouetten sie zu verfolgen. Etwas kam ihr bekannt vor, doch was? Sie hatte das Gefühl, sie zu kennen und doch war ihre Sicht so unscharf so verschwommen…


Ishtak, sipa xeanos shimu. Chaldoe katasee xianglo eshta cashir.

Es fühlte sich so seltsam an. Diese Worte, welche sie gesprochen hatte. Es fühlte sich so an, als hätte sie ihren Mund nicht einmal bewegt, als hätten ihre Muskeln nicht einmal gehorcht. Und es klang so fern.

Sharika vernahm sehr wohl das Aufblitzen von Metall, doch jemand oder etwas hielt sie fest an ihrer Position. Alles was sie tun konnte, war, zu zu sehen. Ihre Schwestern hatten die Schwerter und Speere gezückt. Sie taten das, was man für gewöhnlich von ihnen erwartete, wenn man ein Ritual störte. Sie kreisten die Fremdweltler ein und streckten ihnen ihre Waffen entgegen. Doch noch zögerten ihre Schwestern…



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Die Zukunft war ungewiss. So viele Pfaden, die in verschiedene Richtungen führten, so viele Abzweigungen, zwischen denen man zu wählen hatte. Selbst jene, die in der Überzeugung vorangingen, immer geradeaus zu laufen, konnten leicht vom Weg abkommen und sich in der Finsternis der Unsicherheit wiederfinden. Für die meisten Lebewesen war das, was kommen mochte, fremd und furchteinflößend, unruhig wälzten sie sich im Schlaf hin und her, gepeinigt von Träumen, die sie nicht deuten konnten. Sie waren blind für den großen Fluss, für das Rad der Zeit, für den Nebel der Erinnerung, und beinah konnte man sie für ihre Unwissenheit bemitleiden. Schließlich hatten sie keine Chance, sich aus diesem trübseligen Zustand zu befreien, sie glichen Ertrinkende, die langsam in der Schwärze der See versanken. Ein beklagenswertes Schicksal, das ihnen zuteil wurde, und doch verdient. Denn ihnen fehlte der Respekt für das Wissen, für die alten Bräuche und Sitten. Statt auf die Magie der Macht setzten sie ihr Vertrauen in zerbrechliche Maschinen, in Droiden, in Raumschiffe, in Blaster, blind für die Abhängigkeit und Schwäche, die sie damit heraufbeschworen. Es war gut, dass Dathomir so abgelegen war, so isoliert. Fremde, die sich hierher verirrten, waren selten, jene, die den strapaziösen Weg durch den Dschungel auf sich nahmen und dessen Gefahren überleben, noch seltener, und jene, die es tatsächlich schafften, das Dorf eines Clans der Nachtschwestern zu erreichen, konnte man an einer Hand abzählen. Es gab nicht viele von ihnen, unter den Hexen, die auf dieser Welt lebten, waren sie eine Minderheit, und selbst in ihren Reihen nahm die Zahl jener, die tatsächlich Magie wirken konnten, langsam aber stetig ab. Alles verging. Alles verfiel. Technologie. Macht. Reichtum. Bloße Illusionen, Schatten an der Wand, so künstlich wie jene, die sich auf sie verließen. So verführerisch waren diese Dinge und doch so schwach. Aber eines überdauerte. Eines hatte bestand. Blut. Blut war immer. Blut war ewig. Im Blut steckte das Wissen, im Blut schwamm die Essenz des Lebens. Man hatte seine Macht zu respektieren und zu fürchten.

Ja, das alte Blut war zu fürchten, und sie war alt. Die Höchste Mutter lächelte ein zahnloses Lächeln, ihre trockenen, rissigen Lippen sprangen auf und neuer Lebenssaft tropfte in die Schale, die vor sich aufgestellt hatte, als sich das Wesen, das Noaide Áhkku genannt wurde, nach vorne beugte und aus trüben, grauen Augen auf ihr Werk starrte. Strähniges weißes Haar fiel in ihr fahles, von den Jahren gezeichnetes Gesicht, und als sie lachte, klackten gelbe, schiefe Zähne und ein wenig Speichel tropfte auf das schlichte braun-grüne Leinengewand, das sie an ihrem dürren Leib trug. Die Federn eines einheimischen Raubtiers waren an dessen Rückseite befestigt und formten eine Art Krone über dem Haupt der Nachthexe, eines der wenigen Merkmale, die sie als das auswiesen, das sie war. Wer wahre Macht besaß, musste diese nicht zur Schau stellen – eine Weisheit, die so viele noch lernen mussten. Statt auf Eitelkeiten konzentrierte sich die Höchste Mutter auf das, was wirklich zählte. Die alten Sitten und Gebräuche, sie verlangten Respekt – und Opfer. Während Noaide in einen rituellen Singsan verfiel und dabei ihren Oberkörper im Takt bewegte, strich sie mit den Fingerspitzen über eine der zahlreichen Kerzen, die in ihrer Hütte aufgestellt worden waren. Rauch und der Geruch von verbranntem Fleisch stiegen in die Luft und Noaide legte ihre Fingerkuppe in die mit Blut gefüllte Schale, rührte darin und griff dann zu dem daneben liegenden Organ, das für dieses Ritual unerlässlich war: Das Herz eines intelligenten Lebewesens. Obwohl die Person, zu der es einst gehört hatte, vor Tagen gestorben war, schlug das Herz noch immer, und Noaide nahm es in ihre knochigen Hände, hob es feierlich über ihren Kopf und drückte dann zu. Blut rann über ihr Gesicht, als die Nachthexe ein großes Stück abbiss, kaute, herunter schluckte und die Reste des Herzens dann in die Schale legte. Jede Kraft verlangte nach Opfern, und die Macht belohnte diejenigen, die bereit waren, dafür Lebensblut zu vergießen. Nicht bloß das von Fremden – Noaide griff nach einem Messer, sorgfältig aus Knochen geschnitzt, legte es an ihre Fingerkuppe und trennte diese sauber ab. Mit einem Platschen fiel sie in die Schale, deren Inhalt die Hexe nun sorgfältig umrührte und schließlich trank. Ihre Augen färbten sich schwarz, als sie den Kopf zurück lehnte, und ein Zittern peitschte durch ihren Körper, ein tiefes Grollen entwich ihrer Kehle. Das alte Blut, es war stark, belohnte sie mit Visionen, mit Bildern, mit Geräuschen, schnell und verschwommen. Reisende von den Sternen. Rote Klingen in der Nacht. Junges Blut und alte Macht, ein Schatten, eine zerbrochene Krone...Noaide schnappte nach Luft, kehlig und rasselnd, und zwang sich, langsam aufzustehen, sie blinzelte, als sie sich in ihrer Hütte umsah. Es wirkte so, als wäre ein Sturmwind hinein gefahren, mumifizierte Überreste, Schrumpfköpfe, uralte Folianten und die Skelette einheimischer Wesen – und manches Fremden – lagen umgestürzt auf dem Boden. Große Macht warf ihren Schatten voraus, und gerade, als sich die Höchste Mutter erhob, waren Rufe von draußen zu hören. Fremde waren gekommen.

Noaide erhob sich, langsam und bedächtig, öffnete die Tür ihrer Hütte und trat hinaus. Sie wurde erwartet, daran gab es keinen Zweifel. Die Zeichen waren günstig, ein prächtiger Mond stand am Himmel und blauer Nebel waberte durch die Luft – Magie war am Wirken. Ein zufriedenes Lächeln zupfte an den Mundwinkeln der Höchsten Mutter, als sie einige Schritte ging und die Quelle dieses Phänomens ausfindig machen konnte. Sharika hatte also Erfolg gehabt, die Bemühungen der Schamanin waren belohnt worden. Ihr Potential war groß – und mächtig waren auch die Fremden, die gekommen waren. Hoch aufgerichtet standen sie da, eine jungen Menschenfrau mit dunklen Haaren (Adria) und ein männlicher Zabrak, dessen Haupt mit Hörnern gekrönt war (Venris). Die Dunkelheit war stark in ihnen, ein Schatten kroch um sie herum wie ein lauerndes Raubtier. Reisende von den Sternen – Sith! Kinder der Dunkelheit, aber keine Schwestern und Brüder, sie waren mehr entfernte Verwandte für die Hexen. Nicht vom Stamm. Nicht vom Clan. Nicht vom Blut. Es war die junge Frau, die das Wort ergriff, als Nachtschwestern sie umzingelten, Speere, Schwerter, Bögen und Blasrohre bedrohlich auf die Neuankömmlinge gerichtet. Weitere Verteidigungsmechanismen warteten verborgen – auf Dathomir ruhten selbst die Toten nicht. Doch noch galt es, zu lauschen. Zu verstehen. Adria Guldur, Kriegerin und Ritterin der Sith, und ihr Schüler. Sie baten um Einlass, um eine Audienz. Noaide hielt einen Moment inne, dann kam die Höchste Mutter ein Stück, blieb stehen und musterte die Fremden aus grauen, toten Augen, ihr Gesicht getränkt vom Blut des Rituals. Als sie sprach, erinnerte ihre Stimme an das Knarren eines alten Baumes, rau und tief, ihr Basic war geprägt von einem starken Akzent und eindeutig als eine Sprache zu erkennen, die sie nur sehr selten sprach.


„Von den Sternen seid ihr gekommen. Kinder der Sith, eure Ankunft geweissagt von Blut und Nebel. Kunde von euch erreichte unsere Ohren, aber die Lippen, die sie aussprachen, verstummten für immer – das Schicksal, das allen droht, die unseren Boden ohne unsere Erlaubnis betreten. Wisset, dass ihr den Nachtschwestern vom Clan der Gehörnten Spinne gegenübersteht. Ich bin ihre Höchste Mutter, Noaide Áhkku, Hüterin des alten Blutes. Willkommen. Willkommen, Adria Guldur und Venris Traja. Tretet näher und erzählt mehr darüber, was genau euch hierher führt. Schwestern, senkt eure Waffen – vorerst.“


Die respektvolle Anrede der Sith hatte es ihr erspart, als nächstes Opfer auserkoren zu werden, doch noch konnte viel geschehen. Das Dorf der Gehörnten Spinne war klein, aber nicht mehr als drei Dutzend Nachtschwestern hatten hier ihr Zuhause. Ja, wahrlich, ihre Anzahl war gering, doch sollten diese Fremden ihnen schaden wollen, würden sie den Zorn der Höchsten Mutter zu spüren bekommen. Die Erde selbst würde sich gegen diese Wesen wenden und die Toten ihren Hunger nach ihnen stillen – und ihre Herzen würden ihr neue Einsichten gewähren. Doch vorerst waren sie...Gäste.


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Nivalee hatte es gesehen. In ihrem Träumen, in ihren Visionen, selbst im Blut der Opfergaben. Auch im Rascheln des Windes hatte sie es gehört. Ein Mann würde in das Dorf kommen, wenn der Mond am höchsten stand. Danach brauchte es nur noch ein Ritual, auf das sie sich Monate vorbereitet hatte. Wie lange war sie nächtens wach gelegen, um die alten Runen und Schriften zu studieren. Die Wahrheit war, ihr Volk wurde alt. Sie alle verdorrten, glichen Pflanzen ohne Dünger. und Nivalee liebte ihr Volk zu sehr, als dass sie akzeptieren würde, dass sie älter und gebrechlicher wurden. Es war ein uraltes Ritual das besagte, dass denen wieder Jugend geschenkt werden würde, die sich der Testikel eines männlichen, intelligenten, machtbegabten Wesens bedienen würden. Samen waren der Ursprung allen Lebens, wer konnte dem widersprechen? Sie hatte Noaide bereits darüber in Kenntnis gesetzt, ihr von ihren Visionen berichtet. Doch sie war unsicher, was ihre Schwester davon hielt, noch immer. Sie alle hatten Visionen, jede von ihnen und während manche einfache Träumereien waren, denen es nichts beizumessen galt, gab es andere, die bedeutungsvoll waren. Nivalee wusste, ihre Vision war bedeutend. Sie hatte den Mann gesehen, zu oft. Sie hatte ihn
gespürt. Nach all ihren Visionen musste heute der Tag sein, nicht nur wegen des Mondes, sondern auch wegen Sharika, der heute die Ehre zuteil wurde, ein Wahrsageritaul zu vollführen. Wenn die Weissagung der einen, während der Weissagung einer anderen stattfand, war dies eine besondere Prophezeiung!

Jetzt saß sie im Kreis ihrer Schwestern, betrachtete die weißen Steine, die Sharika aufgebahrt hatte. Weiße Steine. Vollkommenheit. Neubeginn. Da waren so viele Zeichen. Nivalee selbst schloss die Augen, atmete die kühle Nachtluft und spürte die Vollkommenheit des Augenblicks. Ein ekstatischer Moment, denn heute würde Sharika zu einer Schamanin werden. Nivalee liebte Abende wie diese, denn sie bezeugten die Einigkeit und die Stärke der Nachtschwestern. Sie waren ein Volk und sie benötigten keine Technik, wie es die Außenweltler taten. Sie waren eins mit der Natur und die Natur war eins mit ihnen. Was auch immer geschah, geschah aus einem bestimmten Grund und das gab ewige Hoffnung.
Hoffnung. War es sie, die sie jetzt besonders spürte? Etwas veränderte sich, und noch ehe die kahlgeschorene Nachthexe etwas hören konnte, spürte sie es. Wie einen eisigen Wind, und dennoch, nicht unangenehm. Sie wagte nicht die Augen zu öffnen, sie musste diesen Moment auskosten. Wie in ihrer Vision, so fühlte es sich an und sie fürchtete, dass wenn sie die Augen öffnete, sich die Vision nur als Traum entpuppen konnte.
Doch sie hörte die Worte Sharikas! Und als eine fremde Stimme an ihre Ohren drang, musste Nivalee die Augen öffnen.
Da stand er, leibhaftig! Der Auserwählte! Der, von dem sie so oft geträumt hatte. Die Frau (Adria), würdigte sie keines Blickes, ihn (Venris) hingegen starrte sie nahezu an.
Schließlich war es Noaide, die die Fremden begrüßte. Wobei nur Adria die Fremde war. Jemand, den sie in ihren Visionen gesehen hatte, konnte in den Augen Nivalees kein Fremder sein. Mit ihm würde sich die Prophezeiung erfüllen. Sie hatte gewusst, dass ihre Visionen von Bedeutung waren, ja, sie hatte es gewusst!
Die anderen Schwestern senkten die Waffen und Nivalee konnte kaum erwarten, was nun geschehen würde. Denn er war hier. Endlich!

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Shai verbrachte viel Zeit bei und in den Ruinen ihres alten Clans - sie wusste es war schlecht in den Erinnerungen der Vergangenheit zu schwelgen, andererseits war es oft das einzige das sie stark bleiben ließ. Außerdem war es doch ein Bestandteil allen Zaubers den die Hexen wirkten, indem sie die Verbindung zu ihren vorhergehenden Schamaninnen nutzten und in sich kristallisierten um dann das Geistichor von der Göttin herbeirufen zu können.
Heute war allerdings ein anderer Tag, ein Tag an dem sie fühlte dass jemand Dathomir, und somit den Boden der Hexen, betrat der nicht hierhin gehörte - aber diese Präsenzen die Shai zu spüren begann waren anders als sonstige Lebewesen. Sie wusste dass ihre Schwestern, welche vom anderen Stamm und zwar dem der gehörnten Spinne, diese Präsenzen vorerst willkommen hießen, also war es Zeit sich diesem Kommando des Willkommens anzuschließen, allerdings im Hintergrund und still schweigend. Die Schamanin wusste natürlich nicht was diese Wesen nach Dathomir führte und was sie im Sinne hatten war noch weniger erkennbar - zumindest nicht aus der Entfernung - es war also Zeit sich auf den Weg zu machen. Sie benutzte die Leichtfüßigkeit und die Schatten um unentdeckt durch den Wald und Dschungel zu kommen. Sicher und unsichtbar vor Blicken, wilden Bestien oder anderen Schwestern. Davor konnte man sich auf Dathomir verstecken - vor den Toten und dem Geist des Planeten jedoch nicht. Sie beobachteten alles und jeden und niemand entkam dieser Gewalt sollte man sie freisetzen. Das war tief in Shai's Glauben und Wissen verankert.

Still und leise beobachtete sie nun ihre Schwestern, und auch die Fremden welche sich gerade im Gespräch mit der obersten Mutter des Dorfes der gehörnten Spinne war - es war eine Begrüßung - das würde bedeuten Shai Shahan hat noch nicht viel versäumt. Die fremden waren wohl in ein Ritual geplatzt - das konnte Shai nicht genau sagen sie stand zu weit weg um sich ein ordentliches Bild zu machen in welcher Konstellation ihre Schwestern gerade standen.
Fest stand dass die Frau unter den beiden Fremden wohl so eine Art Rednerin war, was an und für sich für die Dathomiri kein Problem war denn auch hier auf diesem Planeten waren es die Frauen die die Männer führten und die mit eiserner Hand über die Clans und Stämme herrschten. Es war die alte Ordnung und die gewollte Ordnung.
Die Naturverbundene Hexe legte ihre Hand auf den Baum den sie als Deckung benutzte um hören zu können was die Gruppe, welche sich im Gespräch befand, von sich gab.

Als Freundin dieses Stammes hat sie sich schon angekündigt bei der obersten Mutter, denn sie wusste dass Sharika ihren Aufstieg zur Schamanin heute antreten und feiern würde, es war eines der höchsten Feste für eine Nachtschwester denn bevor der Aufstieg zu Schamanin überhaupt stattfinden konnte waren jahrelange Übungen und hartes Training erforderlich. Es war erforderlich die mystischen Wege und die alten Regeln zu beachten und zu ehren, es war erforderlich sich dem Nahe zu stehen was man machen konnte und wollte, sich der Schwesternschaft nahe zu fühlen und sich dem Egoismus zu entledigen.
Leider hätte Shai dieses Fest bald nicht besuchen wollen, denn sich an der Freude einer anderen Schwester eines anderes Clans zu beteiligen erinnerte sie an immer an ihren Stamm, bei welchem es viele junge Schamaninnen gab welche wohl auch den Weg eingeschlagen hätten, wären sie nicht vorher vernichtet worden.
Nun also lauschte sie, verborgen, beobachtend und ruhig.

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[ Dathomir | Fremdwelter-Außenposten | Landefeld ] - Venris Traja, Adria

Die Siedlung, welche sie nun ansteuerten war eigentlich nicht all zu weit entfernt, aber diese Schwüle, welche in der Luft lag, sorgte dafür, dass der Weg sich doch ein wenig hinzog. Als sie die zusammengewürfelten Häuschen erreicht hatten, war die erste Stelle, welche sie ansteuerten die örtliche Taverne. Die paar Zabrak, die ihm hier draußen schon über den Weg liefen sorgten bei Venris dafür, dass sich tiefer Scharm in ihm ausbreitete, gemischt mit Wut über diese Leute, die ihre stolze Rasse in seinen Augen verraten hatten. Vielleicht war Venris in gewisser Weise von Vorurteilen geprägt, hatte er doch nie etwas gutes über seine Artgenossen hier gehört und hatte ihre Recherche auf dem Weg hierher auch nur nochmal bestätigt, dass sie sich im Endeffekt einer Minderheit an Frauen, welche nicht zur Rasse der Zabrak gehörten, gebeugt hatten. Auf jeden Fall wirkte es auf Venris so, dass ein jeder hier weniger aufrecht ging als auf Iridonia, das sie hier einen scheuen Blick hatten, weniger Autorität und Stolz ausstrahlten. Venris hatte für diesen Haufen wenig übrig und vielleicht um seine erhobene Haltung nochmals zu unterstreichen schritt er noch aufrechter und stolzer als sonst seinen Weg entlang.

Als sie an der Theke der Taverne angekommen waren, ließ Venris verächtlich seinen Blick durch den Raum gleiten. Die Wirtin stellte ein Glad Met vor ihm ab, welches Venris annahm und dabei die Wirtin völlig ignorierte. Adria begann ein Gespräch mit ihr, um herauszufinden, wohin sie gehen mussten. Venris war nur froh, dass dies nicht an ihm hängen blieb, hätte er doch nur ungern mit diesen untersten aller Vertreter seiner Rasse gesprochen. Lange verweilten sie in dieser schäbigen Siedlung nicht, glücklicherweise und Venris musste sich zusammen reißen, nicht auf den Boden der Taverne zu spuken, als sie ebenjene verließen. Sogleich richtete sich ihre Aufmerksamkeit dem Dschungel am Rande des Dorfes zu. Mit schnellen, zielgerichteten Schritten machten Meisterin und Schüler sich nun auf den Weg in das grüne, nur wenig gastfreundliche Grün. Der Marsch war ein Training der ganz eigenen Art. Die Schwüle im Dorf war hier nochmal gefühlt ums zehnfache höher, noch dazu kam ein unebener Boden, irgendwelches Gefiech, welches ihm ins Gesicht flog und Ranken, Blätter und Pflanzen jeglicher Art, die nicht nur den Weg versperrten, sondern auch mit ihren Dornen für einige Schlitzer an seinem Körper sorgten. Doch davon ließ Venris sich keinesfalls aufhalten. Der Scham für seine Artgenossen legte sich langsam aber sicher und machte eher so etwas wie Faszination Platz. Die Macht brummte hier, auf ihre ganz eigene Art und Weise, weniger dunkel und unergründlich als auf Bastion, dafür noch mystischer, irgendwie unfassbarer für ihn. Seine Vorfreude auf die Erlebnisse auf diesen Planeten steigerte sich mehr und mehr, solange die Zabrak nicht all zu sehr involviert waren.

Da sein Gewand schon völlig durchgeschwitzt war, legte er es ab und band sich um die Hüfte, ohne dabei zu pausieren. Das einzige Mal, dass sie soetwas wie einer Pause nahe kamen, war der Moment, als vor ihnen wie aus dem Nichts plötzlich ein aufgespießter Schädel auftauchte, der vorher im Dickicht verborgen war. Anscheinend waren die Hexen wohl nicht ganz so friedlich. Eine Tatsache, die dieser Mission wohl nochmals eine Priese Spaß hinzufügen konnte. Immer weiter gingen sie, die Neugierde und Aufregung von ihnen war greifbar. Das einzige, was irgendwie nicht zur Steigerung eben jener zwei Dinge zutrug, war die Tatsache, dass sie die vier Stunden der Wirtin mittlerweile schon weit überschritten hatten und in eine Dunkelheit gerieten waren, die die einer normalen Nacht nochmal zu übertreffen schien. Finsterer und undurchdringlicher wirkte sie und das im Zusammenspiel mit der schwülen Luft sorgte dafür, dass es sich beinahe so anfühlte, als würden sie sich durch irgendein Öl kämpfen.

Venris hatte fast sein Zeitgefühl verloren, als schließlich, ganz unmittelbar vor ihnen Lichter erschienen, die die Dunkelheit ausgespuckt zu haben schien. Schnellen Schrittes näherten sie sich dem Ursprung des Lichts, gleichzeitig aber doch darauf bedacht, unbemerkt zu bleiben. Das Dörfchen, welches sie erblickte, hatte etwas von ... Magie, wie diese spitzen Hüttendächer aus dem Nebel lugten und sich um den Platz in der Mitte schmiegte, dessen Boden ebenfalls von einem seltsam bläulichen Neben umwölkt wurde. Im Schatten lagen nicht nur die großen Bäume, sondern es wirkte auch so, als ob da noch etwas wäre, etwas großes, bedrohliches Wesen. Hier schienen sie sich in einem Epizentrum dieses seltsamen Gefühls zu befinden, welches die Macht hier vermittelte. Pulsierend strömte sie hier um Venris, schien ihm etwas zuzuflüstern, aber ohne dass er sie greifen konnte oder überhaupt zu fixieren vermochte.

Adria ergriff nun die Initative und ging auf die Gruppe von Frauen in seltsame Gewänder zu, welche auf dem Versammlungsplatz zusammengefunden hatten. Die Kleidung wirkte irgendwie primitiv, gleichzeitig aber auch kunstvoll und auf Venris irgendwie anziehend. Noch ehe Adria oder er das Wort ergriffen hatten, klirrte bereits Metall und Lanzen und allerlei ähnliches wurde von den gerade noch friedlich zusammensitzenden Schwestern auf sie gerichtet. Mit der Macht und Autorität, welche lediglich den Sith inne war, stellte Adria nun sich und ihn vor und schien dabei von den Waffen in keinerlei Weise beeindruckt zu sein. Venris fühlte sich ebenfalls nicht ängstlich oder ähnlich, aber er war vorsichtig. Von diesen Frauen ging eine eigene Art der Macht aus, die ihm noch gänzlich unbekannt war, und die er lieber nicht unterschätzen wollte. Analysierend ließ er den Blick über die Menge schweifen und blieb bei einer der Hexen hängen, welche ihn nicht nur anschaute, wie der ganze Rest, sondern geradezu durchbohrte mit ihren Blicken (Nivalee). Venris fixierte sie und spürte gemischte Emotionen, Aufregung und Erwartungen, Vorfreude und das Gefühl der Bestätigung gingen von dieser Hexe aus. War es das erste Mal, dass sie hier Außenweltler begrüßten und selbst wenn, ein Zabrak dürfte ihnen doch eigentlich nicht all zu fremd sein. Venris behielt sie im Blick, bis die alte Frau in der Mitte das Wort ergriff. Sie alt zu nennen, wäre eine Untertreibung gewesen, sie ungepflegt zu nennen ebenfalls, war ihr Gesicht doch über und über mit Blut verschmiert. Dies musste die Älteste sein, die Oberste dieses Clans, merkte man doch einen gewissen Respekt die anderen zur Ruhe zwingen, als sie sprach. Ihre Worte klangen kaum so, als würde sie oft diese Sprache sprechen und auch in ihre Wortwahl merkte man, dass sie die obskuren und mystischen Gefilde ihres Clans wohl nur selten verließ. Sie hieß sie willkommen und stellte sich als Noaide Áhkku vor. Nun lag es an ihnen vorzutreten und ihre Beweggründe vorzustellen. In einer Konversation mit einem höherrangigen Sith hätte er wohl das Sprechen Adria überlassen, doch handelte es sich hier nicht um einen ihres Ordens. Außerdem fühlte er sich in gewisser Weise herausgefordert. Dies waren die Frauen, die seine Rasse zu der Schandtat gemacht hatte, die sie mittlerweile waren. Würde Venris nun ebenfalls klein beigeben, sich hinter einer Frau verstecken, würde er deren Weltanschauung nur zustimmen und wäre nicht besser als seine Artgenossen hier auf Dathomir. Gleichzeitig versuchte er aber keinesfalls so zu wirken, als würde er Adria das Wort wegnehmen wollen.


,,Dieser Ort ist erfüllt von der Macht, eine Macht, die sich anders anfühlt, als die, welche wir von Bastion kennen. Wir sind hier, wie meine Meisterin schon sagte, aus Interesse; Interesse an euch, Interesse an der Macht dieses Ortes und aus Interesse an den Weisheiten dieses Ortes. Wir sind in der Hoffnung gekommen, von euch zu lernen und euer Wissen in uns aufzunehmen. Wir sind Anwender der Macht, wie ihr auch Anwender der Macht seid, wenn auch auf andere Art und Weise. Ein Austausch könnte auch euch neue Erkenntnisse offenbaren."

Das Artefakt, welches hier für sie zu finden sei, ließ er erstmal unerwähnt. Es wäre mit Sicherheit nicht das Cleverste, diesen Hexen von Anfang an zu offenbaren, dass sie etwas mit sich nehmen wollten, welches wohl hier irgendein Heiligtum oder ähnliches darstellte. Irgendwann würden sie es schon finden und könnten es dann mit sich nehmen.

,,Es scheint, dass ihr gerade beschäftigt ward. Es läge uns fern zu stören, aber erlaubt mir die Frage, was genau ihr dort tut."

Venris probierte höflich und keineswegs fordernd zu sein und gleichzeitig auch ein wenig charmant. Wenn hier irgendein heiliges Ritual durchgeführt wurde, wäre es wohl nicht von Vorteil für sie, sich dort all zu sehr aufzudrängen.


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Dathomir, bei den legendären Nachtschwestern: Lady Adria mit ihrem Schüler Venris


Der rituelle Singsang war verstummt. Es war sehr leise, sogar der Wind legte eine kurze Pause ein, als Adria und Venris auf die Nachtschwestern zugegangen waren. Man hörte jeden Schritt, den sie taten. Es knirschte, wenn sie auf Laub und kleine Zweige traten. Es war, als hörte man selbst ihren Atem, so leise und fast unheimlich war das. Und ehe Adria zum ersten Wort ausholte, waren plötzlich, wie aus Geisterhand, Waffen auf sie gerichtet. Die Gefahr war greifbar! Doch Adria hatte um sich und Venris eine schützende Machtblase gelegt. Unerschüttert, unbeirrt und unerschrocken sprach sie daher ihre, auf dem langen Weg, zurechtgelegte Begrüßung aus. Stolz warf sie dazu ihren Kopf in den Nacken, zeigte ihre Dunkelheit und sah in die Augen der offenbar höchsten Nachtschwester vor Ort. Deren Augen waren abgrundtiefschwarz angelaufen, klärten sich aber, als diese begann, die Begrüßung zu erwidern und wurden grau und tot. War sie erblindet? Doch, eine Nachtschwester würde wie eine Sith dennoch sehend sein, wusste Adria. Anders bei einem gewöhnlichen Menschen oder intelligentem Wesen, einem Nichtmachtnutzer.

Sie war unglaublich alt. Ob sie es wahrhaftig war, ließ Adria zweifeln, denn womöglich hatte sie die Macht nur unglaublich oft hochgradig genutzt und ihren Tribut dafür gezahlt. Der Preis war der Verlust der Jugend und Schönheit. Doch, was wusste Adria schon? Vielleicht waren die hier in der Tat steinalt? Deshalb war Adria ja hier. Sie wollte sie nicht nur kennenlernen, sondern auch von ihrem Wissen profitieren. Altes naturbelassenes mystisches Wissen, heraufbeschworen durch die Macht in ihrer reinsten Form! Die Macht war hier wie der Kompass in der Dunkelheit inmitten der Magie! Auch, wenn die Nachtschwestern keine Unterteilung in dunkle und helle Seite machten. Diese Unterteilung, diese Orden dazu, waren Zeichen der Zivilisation. Hier hingegen war alles urig! Hier hielt man sich an das Buch der Schatten. Man nutzte die helle und dunkle Seite gleichwertig im Bündnis mit der Natur.

Adria zwang sich zu zu hören, und sah in ihr faltiges blutverschmiertes Gesicht, auch wenn sie sich zeitgleich Gedanken machte, Gedanken die rasten. Die Frau vor ihnen, in dem schlichten braun-grünen abgewetzten Gewand, erinnerte sie an Saphenus und dessen Gewand. Er lief auch so abgewetzt und zerschlissen herum. Kam er vielleicht von hier, von diesem Planeten? Ob Venris die selben Gedanken hegte? Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, ehe sie die oberste Hexe wieder fixierte.

Der hohe Kragen aus Federn, der ihr Haupt wie eine Krone schmückte, unterstrich Adrias Annahme, dass sie auf das Oberhaupt gestoßen waren. Und, natürlich, das sie zu ihnen für alle sprach. Adrias Blick blieb an einer blutigen abgeschnittenen Fingerkuppe von ihr hängen, als sie bestätigte, dass sie das Oberhaupt war und Noaide hieß. Den Nachnamen hatte sie nicht richtig verstanden. Hatte sie Ahkku gesagt? Sie sprach mit seltenem Dialekt. Sie stellte sich weiter als Hüterin des alten Blutes vor und das das der Clan der gehörnten Spinne war. Adria hatte gelesen gehabt, dass sich die Clannamen eigentlich an örtliche Begebenheiten orientierten. Sah hier irgendwas in der Nähe wie eine gehörnte Spinne aus, ein Fels mit Höhlen vielleicht, oder gab es hier ein Nest dieser Spinnenart? Adria erinnerte sich an Noe und an Iggi, die Riesenspinne, auf der sie geritten war.

Sie sollten nun erzählen, weshalb sie genau gekommen wären. Hm, .., zum Glück wollte ihr Schüler auch etwas zur Begrüßung sagen und übernahm das. Sie konnten kaum sagen, dass sie auf der Suche nach einem Artefakt wären und auch sonst nur Übles im Sinn hätten. Außerdem ließ sie die Waffen, die immer noch auf sie gerichtet waren, senken. Gut! Ihr Schüler machte das auch sehr gut. Er fand die richtigen Worte. Eine kahlgeschorene Hexe (Nivalee) fiel Adria auf, die Venris nicht ansah, sondern anstarrte, regelrecht durchbohrte. Hatte sie noch nie einen Mann oder einen Zabrak gesehen? Oder lag es daran, dass er das Wort ergriffen hatte? Doch, Adria spürte keinen Hass, Wut oder Verachtung. Eher das Gegenteil!? Hatte er einen Fan? Stand sie auf ihn?

Venris fragte nach, ob sie bei etwas störten. Wahrscheinlich! Adrias Blick fiel auf die weißen Steine vollgetränkt mit Blut. Ein Ritual schien in Gange zu sein?! Ihr Meister Sikarius hatte damals auch ein Ritual vollführt, um seine Waffe zu schmieden. Er hatte nämlich kein Lichtschwert genutzt! Dafür hatte er auch Blut gebraucht, das Blut Unschuldiger! Sie wünschte, er wäre hier heute dabei gewesen. Er hätte auf so etwas gestanden! Adria war diesen Anblick gewohnt, der sich ihr hier bot, daher fand sie alles nicht sonderlich befremdlich. Es war nur wesentlich feierlicher! Freude stieg in ihr auf. Neugierde erfasste sie mehr denn je.

Eine weitere Hexe (Sharika), eine sehr junge Person, stand vor den Steinen und somit im Mittelpunkt des Rituals. Auch sie hatte etwas mit einem Finger!? Sie trug einen Verband! Ihr Gesicht war nicht blutig, dafür weiß- braun geschminkt, wie das fast aller sonstigen Hexen hier vor Ort. Sie trug auch eine grau-weiße Robe, wie fast alle hier. Doch sie war nicht alt und ausgezehrt, wie der Rest von ihnen! Sie war vielleicht so alt wie Adria? Sie trug eine Knochenkette. Auch das hätte Fel gut gefallen. Bei der Erinnerung an ihn musste sie innerlich lächeln. Adria stand eher auf wertvolles Metall und Glitzerndes. Stolz trug sie auch heute ihr Amulett, dass sie als Ritterin auswies.

Oh, etwas abseits, hinter einem Baum stand noch eine junge Hexe (Shai) und beobachtete sie. Warum stand sie abseits? Adria fand es gut, dass es hier auch Nachtschwestern in ihrem Alter gab. Das fand sie spannend. Sie würde sie gerne kennen lernen.


“Dürfen wir uns dazu gesellen und zusehen, verehrte oberste Mutter? Es wäre uns eine Ehre!”,

fragte Adria so höflich, wie es ging und gespielt leicht unterwürfig. Sie hatte in der Bibliothek des Ordens gelesen gehabt, dass sie so genannt wurden. Oberste Mutter.


Dathomir, beim Nachtschwesternclan der gehörnten Spinne: Lady Adria und Schüler Venris sowie die Nachtschwestern: Shai und (NPCs): Nivalee, Sharika und oberste Mutter Noaide
 
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Fremde waren sie, jene Reisende von den Sternen, und nur die wenigsten Fremden überlebten die erste Begegnung mit den Nachtschwestern von Dathomir. Noch geringer war die Anzahl jener, denen es gestattet wurde, zu verweilen und an den Geheimnissen der Magie teilzuhaben. Das alte Wissen, das alte Blut, es musste geschützt werden, bewahrt, verteidigt. Niemand außer den Nachtschwestern durfte sich diese Kraft zu eigen machen, das war die aus Jahrtausenden gewonnene Erkenntnis. Gewiss, es hatte Allianzen gegeben, Pakte mit jenen, die sich Sith nannten. Große Reiche waren aus solchen Verbindungen entstanden und einige wenige ausgewählte Schwestern hatten sogar ihre Heimatwelt verlassen, um unter den Kindern der Sterne zu leben. Für Noaide eine bizarre Vorstellung. Sie und Dathomir waren eins, die Erde, auf der sie stand, so sehr ein Teil von ihr wie das Fleisch auf ihren Knochen. Und doch konnte sie eine gewisse Neugier angesichts dieser beiden Reisenden nicht verfehlen. Die junge Frau namens Adria und das Männchen, das auf den Namen Venris hörte, besaßen Macht, die Dunkelheit waberte um sie herum und flüsterte von Zerstörung und Tod. Waren sie in Wahrheit gekommen, um gegen die Nachtschwestern zu kämpfen, zu versuchen, ihre Magie zu stehlen? Dann würden sie scheitern, so wie all jene vor ihnen, ihre Knochen und ihr Blut würden Dathomir als Festmahl dienen und ihre Seelen niemals Ruhe finden, denn auf dieser Welt kannten nicht einmal die Toten Frieden. Die Oberste Mutter verzog ihre faltigen, spröden Lippen zu einem Lächeln und fuhr sich mit dem Handrücken über die von Blut schwarz gefärbten Zähne, entschied sich jedoch dafür, die Fremden erst einmal anzuhören. Zu ihrer Überraschung war das Männchen, der Zabrak, der das Wort ergriff. Wäre er ein Nachtbruder, so wüsste er, wo sein Platz war, doch es schien, als wäre dieser Venris bestrebt, sein Rückgrat zu demonstrieren. Er war stark, nicht bloß körperlich, wie es für seine Art üblich war, sondern auch im Geist. Große Kraft lag in seinem Blut und seinem Fleisch – so, wie es geweissagt worden war. Also lauschte die Oberste Mutter, ignorierte das empörte Schnauben und die finsteren Blicke ihrer Schwestern. Als er schließlich geendet hatte, nickte die Oberste Mutter langsam und stützte sich bedächtig auf ihren Stab, während sie den Gehörnten aus grauen, trüben Augen musterte.


„Das...Männchen spricht unaufgefordert und mit Autorität. Aber in seinen Worten steckt Weisheit. Jedenfalls mehr als das Maß, mit dem die meisten seiner Art gesegnet sind. Es ist wahr, wir, die hier versammelt sind, beziehen unsere Stärke aus jener Kraft, die ihr Macht nennt. Sie ist Anfang und Ende. Licht und Schatten. Unsere Erschafferin...und unsere Zerstörerin. Beschwört nicht ihren Zorn herauf, denn sie. Ist. Dathomir.“


Ein dumpfes Grollen erklang am Himmel, als zuckende Blitze die Worte der Nachtschwester unterstrichen, und sie kicherte kehlig. Das war ihre Magie, die Macht, die sie besaß. Erworben mit dem Opfer von Blut und Geist, Jugend und Schönheit. Vergängliche Dinge, denn nur die Magie überdauerte. Nur Dathomir bestand fort. Noaide ließ einige Sekunden verstreichen, bis sie schließlich ihre bereits gefällte Entscheidung verkündete.


„Beide zeigt ihr Respekt. Dies ist gut, denn würdet ihr es nicht tun, und wäre eure Ankunft nicht geweissagt worden, so würden eure Schädel nun unsere Pfähle zieren und euer Blut meinen Kessel füllen. Kommt. Kommt zu uns, Kinder der Sith. Wohnt unseren Ritualen bei und seht mit lebendigen Augen, was sonst den Toten vorbehalten ist. Hört die Worte der Wahrsagung, denn diese spricht unsere Schwester aus. Von ihrem Mund vernehmt ihr die Zukunft. Nicht allein aus Neugier seid ihr hierher gereist. Ihr sucht etwas. Ja...Suchende seid ihr. Suchende, verloren im Nebel. Ich kann euch den Weg weisen...für einen Preis. Ein Opfer für Dathomir, denn Blut verlangt nach Blut.“


Die Oberste Mutter lächelte und strich über ihr Gesicht, bevor sie ein Stück zur Seite humpelte und einladend auf das Dorf deutete. Die Fremden waren nicht zufällig hier, sie verfolgten eine Absicht. Und Dathomir würde diese Absicht enthüllen. Vor ihr gab es keine Geheimnisse...


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Dathomir, beim Nachtschwesternclan der gehörnten Spinne: Lady Adria und Schüler Venris sowie die Nachtschwestern: Shai und (NPCs): Nivalee, Sharika und oberste Mutter Noaide und weitere Schwestern


Adria horchte auf, als die Große Mutter davon sprach, dass Venris unaufgefordert und mit Autorität sprach. Verdammt! Adria fiel ein, dass das Männern hier nicht gestattet war. Sie warf Venris einen flüchtigen Seitenblick zu. Das hatten sie irgendwie vergessen. Warum hatte er nicht einfach den Mund gehalten? Doch, schien die oberste Nachtschwester Gefallen an seinen Äußerungen gefunden zu haben. Gut! Adria beruhigte sich wieder. Die Sith hatte sich aber nichts anmerken lassen. Die Alte (Noaide) fand ihn zudem weise. Wie die Alte sprach!? Ihr Meister Sikarius hätte spätestens jetzt gefeixt. Sie hob ihn von seiner Art hervor. Adria fiel ein Stein vom Herzen. Es wäre blöd gewesen, wenn sie gleich verkackt hätten.

Sie sprach nun von der Macht. Sie erwähnte helle und dunkle Seite, allerdings auf ihre Art und unterstrich, dass sie Beides nutzten. Adria fand das interessant, aus ihrem Mund zu hören, was sie vorher in der Bibliothek gelesen und in Erfahrung gebracht hatten. Sie wusste, die helle und dunkle Seite gab es so lange wie die Zeit selbst, man konnte auch sagen, seit Anbeginn der Zeit. Adria kam es vor, als hätten sie eine Zeitreise unternommen. Es grollte plötzlich. Adria warf instinktiv einen Blick in den dunklen Nachthimmel. Adria bekam Gänsehaut. Die oberste Hexe verstand tatsächlich viel davon und wusste sich in Szene zu setzen. Sie sah übrigens fürchterlich aus. Jetzt lachte sie fast unheilvoll, weil ihre Show funktioniert hatte. Adria würde stets auf der Hut sein müssen! Die war gefährlich!

Die knochige Alte fand sie Beide sogar respektvoll. Jetzt war Adria für den Moment sogar erleichtert. Auf ihr Gesicht huschte auch ein erleichtertes Lächeln. Doch deren nächster Spruch wurde finster und zeugte von Gefahr! Sie waren vorhergesagt worden!? Ihr Respekt und die Weissagung retteten ihren Kopf!? Oh oh! Adria hoffte, stärker als sie zu sein. Doch, man sagte, kenne deinen Feind gut! Adria wollte erstmal ihre Recherche machen. Sie wurden eingeladen, beim Ritual zuzusehen und sich dazu zu setzen. Sonst war das nur für die Augen der Toten erlaubt. Sie waren im geheimen Zentrum ursprünglicher Macht. Adria fühlte sich geehrt und nickte:


“Gern, Oberste Mutter! Es ist uns eine große Ehre!”

Adria war in der Tat neugierig. Was, sie wären Suchende? Nun ja, das war richtig. Ausgerechnet ein Wahrsageritual sollte stattfinden!? Das passte Adria weniger! Sie würde sich arg mit der Macht verschleiern und zur Wehr setzen müssen. Niemand sah in ihren Kopf! Ob das half? Und Venris? Würde er das hinbekommen? Adria sah zur jungen Schwester (Sharika), die das Ritual vollziehen sollte. Was, dafür sollten sie zahlen? In Blut? Für etwas, was sie nicht wollte!? Und, verdammt nochmal, was sollte das heißen?

“Wir wollen nicht stören, nicht teilnehmen, nur zuschauen!”,

sagte sie schnell.
Die Alte zeigte nun stolz auf ihr Dorf. Also, wie die hausten, beeindruckten sie Adria nicht, aber sie nickte freundlich, als wenn sie alles ganz toll fand. Showtime!

Dann setzten sie sich in die Runde. Adria neben der Alten. Es konnte losgehen.


Dathomir, beim Nachtschwesternclan der gehörnten Spinne: Lady Adria und Schüler Venris sowie die Nachtschwestern: Shai und (NPCs): Nivalee, Sharika und oberste Mutter Noaide und weitere Schwestern
 

Dathomir, beim Nachtschwesternclan der gehörnten Spinne: Lady Adria und Schüler Venris sowie die Nachtschwestern: Shai und (NPCs): Nivalee, Sharika und oberste Mutter Noaide und weitere Schwestern

Ihre Schwestern verstummen und Nivalee war sicher, dass die meisten darüber verärgert waren. Nicht nur, dass Adria so plötzlich mitten im Ritual erschienen war, nein auch Venris erhob das Wort. Für Nivalee war das nur ein Beweis mehr und sie versuchte, ihre Begeisterung zu unterdrücken. So lange hatten sie gewartet, so lange! Sie wünschte, sie hätte die Haare nicht geschoren, denn sie wusste auch, dass viele Männer sich von Haaren besonders angezogen fühlten, auch wenn das bei Zabrak zum Glück meist anders war, wo doch die allerwenigsten von ihnen selbst Haare trugen. Es war ungemein wichtig, dass Venris auch auf sie aufmerksam wurde und als sie dessen Blick spürte, errötete die junge Nachtschwester und spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie hatte Mühe, die beiden Fremden zu verstehen, denn ihr Basic war alles andere als gut, aber Nivalee bemühte sich und so verstand sie gut die Hälfte. Venris wollte wissen, was genau sie hier taten und wenn Nivalee nicht irrte, hatte Npaide, die Frage nicht richtig beantwortet. Vielleicht ergab sich später eine Gelegenheit, ihn tatsächlich aufzuklären, doch für den Moment musste genügen, was die ehrwürdige Mutter gesagt hatte. Dann, später; ein Lächeln stahl sich auf Nivalees Gesicht; hatte sie einen Trumpf in der Hand. Sie würde Venris zu sich einladen können, denn da war ein Grund! Sie würde ihn in ihre Bleibe holen, ihm erzählen, was sie hier genau taten und so würde sie sein Vertrauen gewinnen. Oh, wie sehr sie sich freute und wie viel sie sich davon versprach!

Die junge Nachtschwester wusste nicht einmal, wann sie zuletzt einen Mann gesehen hatte und selbst darüber empfand sie eine Freude, die sie sich selbst zwar eingestehen, aber niemals offen vor anderen zugeben würde. Zwar war es besonders unter all ihren Schwestern und doch wünschte sich Nivalee manchmal mehr und sie war sicher, dass man auch Männer zum eigenen Zwecke würde formen können. Die meisten waren doch nur so, wie sie waren, weil sie
nichts gelehrt bekommen hatten und weil sie glaubten, von Natur aus überlegen zu sein. Natürlich irrten sie. Mutter Natur, die Gezeiten. Die Umwelt. Die Wälder, die Pflanzen. Die Geburten und Wiedergeburten - sie alle trugen es in sich, das Weibliche. Und trotzdem, trotzdem war es für heute besonders, dass ein Mann unter ihnen war. Der Mann aus ihren Träumen!

Adria und ihr Schüler, der eben jener Mann war, setzen sich schließlich, wollten scheinbar zusehen, zumindest erahnte Nivalee das aus den Worten der Frau.
Seltsam, dass sie nicht wissen wollte, was der Preis dafür war, zusehen zu dürfen. Seltsam und gut zugleich. Und eigentlich war es typisch für alle Fremdwelter, dass sie glaubten, sie konnten überall erscheinen, ohne einen Preis zu entrichten. Dathomir würde sie heilen, auf die ein, oder auf die andere Art.
So setzte sich schließlich auf Nivalee wieder entspannter in den Schneiderseitz und hoffte, dass Sharika sich nicht mehr so viel Zeit ließ, sondern endlich begann. Denn Nivalees Aufregung wuchs.


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Venris Worte waren noch nicht ansatzweise verklungen, als sich bereits geschnaube breit machte und ihm feindseligere Blicke als noch zuvor zugeworfen wurden. Doch davon ließ Venris sich in keinerlei Weise beeindrucken. Sein sonst so diplomatisches Wesen würde auf dieser Welt wohl nicht all zu offen zum Vorschein kommen. Auf seiner Heimat war ihm klar gemacht worden, dass der Stolz eines Zabraks nach zu brechen sein. Diese Hexen hatten es bei den Wesen geschafft, die hier ein Schattendasein als Zabraks führten, doch Venris würde sich nicht in diese Reihe eingliedern. Er hatte nicht vor, die Nachtschwestern all zu aggressiv zu brüskieren, doch nur, weil es hier anscheinend Tradition war, seine männlichen ,,Artgenossen" wie Wesen zweiter Klasse zu behandeln, würde Venris sich nicht von Vornhinein in eine solche Position begeben. Er war Zabrak, ein Zabrak aus dem altehrwürdigen Geschlecht des Traja. Und noch dazu war er Mitglied des Ordens der Sith. Er würde nicht vor diesen Eingeborenen buckeln, nur weil es den anderen Mitgliedern seiner Spezies hier an dem nötigen Mut fehlte.
Die Vorsteherin des Clans ergriff nun das Wort. Zwar waren ihre Sätze von einem nicht geringen Anteil an ... subtiler Respektlosigkeit ihm als ,,Männchen" gegenüber durchflossen, doch in diesem Moment besaß Venris genügend Selbstbeherrschung, darüber hinweg zu sehen. Besonders, da ihre Worte, die folgten äußerst interessant wurden. Wie sie über die Macht sprach, es hatte etwas deutlich ... religiöseres an sich, als die Betrachtung der Sith auf die Macht. Interessiert zuhörend dachte er über ihre Worte nach. Diese Gegensätzlichkeit und Religiosität, die sie der Macht zuschrieb, spiegelte auf eine seltsame Art und Weise das wieder, wie sich hier für Venris die Macht bemerkbar machte. Irgendwie urtümlicher, naturverbundener, wenn man so wollte, rauer und wilder. Die Sith hatten wohl den Zugang und die Benutzung der Macht mehr institutionalisiert als es hier der Fall war, doch hieß dies nicht unbedingt, dass diese Betrachtung der Macht als Naturgewalt oder Natur selbst nicht etwas ... lehrreiches hatte.

Die alte Frau beantwortete nur rätselhaft und spärlich die Frage, was sie hier taten, doch schien sich dadurch für Venris nochmals dieser ganz eigene Weg zu bestätigen, den die Nachtschwestern nutzten, um auf die Macht zuzugreifen. Ein wenig fröstelte Venris bei ihrem Anblick ohne richtig zu wissen weshalb. Sie schien Zugriff zu wissen zu haben, von dem Adria und er nur träumen konnten. Venris wollte sich nicht vorstellen, wie viele Jahre diese Frau bereits lebte und wie viele sie davon damit verbracht hatte, sich ihren okkulten Ritualen zu verschreiben. Noch weniger wollte er wissen, wie viele dieser Rituale damit geendet waren, dass das Blut seiner Artgenossen in einem ihrer Kessel blubberte oder ihre Schädel aufgespießt worden waren, wie sie es ihnen auch angedroht hatte, wenn man so wollte. Er hatte zwar nicht den leisesten Respekt vor diesen verweichlichten Zabrak, doch wollte er sich auch nicht das Blut von Artgenossen in einem der Kessel vorstellen, so verwässert wie es auch sein mochte.

Noch konzentrierter als zuvor versuchte Venris nun seine Gedanken zu verschleiern. Doch ob dies etwas brachte ... Venris wusste es nicht. Anscheinend hatten diese Schwestern eine völlig anderen Zugang zur Macht und der Zukunft. Im schlimmsten Fall würden sie über Wege an ihre tiefsten Gedanken und Ziele kommen, die Venris und Adria überhaupt nicht kannten und so auch nicht schützen konnten. Auf die Einladung der Dorfältesten setzten sie sich nun an den Rand des Platzes, während eine deutlich jüngere Hexe sich in der Mitte eben dieses Platzes einfand. Venris würde einfach zusehen und sich überraschen lassen, wie nun tatsächlich die konkrete Anwendung der Macht der Schwestern aussah.

Wie er da so saß, schienen gerade die Blicke einer Schwester ihn geradezu zu durchbohren, sodass er ihr auch immer wieder einen Blick zuwerfen musste. Sie saß nicht all zu weit entfernt von ihm im Schneidersitz und schien die Augen von ihm nicht abwenden zu können. Er wusste sie nicht so recht einzuordnen. Sie wirkte gierig und voll Verlangen, doch Venris wusste nicht weshalb. Hatten sie hier so selten männlichen Besuch, dass sich er für einige der Schwestern so etwas wie eine überaus willkommene Abwechslung zwischen all den Ritualen darstellte?


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Die Fremden waren besonders, das konnte Noaide spüren. Magie waberte um sie wie flüsternde Schatten, tanzende Finsternis, dunkle und verheißungsvoll. Es war nicht die Kraft Dathomirs, nicht der endlose Abgrund, der alles verschlang und neues Leben gebar, aber diese Macht speiste sich aus einer ähnlichen Quelle. Ein Bruder der düsteren Mutter, fremd und natürlich auch schwächer, denn nichts konnte Dathomir gleich kommen, aber dennoch faszinierend in seiner Andersartigkeit. Welche Geheimnisse mochten die Sternenkinder mit sich gebracht haben, was würde sie aus ihrem Blut lesen können? Die Oberste Mutter lächelte ein lückenhaftes, gelbes Lächeln, und ihre vom Alter und dem Preis der Macht gezeichneten Zähne klapperten, als sich ihr faltiger, blutverschmierter Mund verzog. Von Ehre sprach die junge Frau, die Adria genannt wurde, und Noaide betrachtete sie aus dunklen Augen, deren Schwärze so endlos erschien wie die Finsternis zwischen den Sternen.


„Für viele, die kamen nach Dathomir, die letzte.“


Verkündete die Hexe unheilvoll, ihre Stimme rau und kehlig, und ein blutiger Brocken löste sich aus ihrem Mund und fiel vor ihr auf den Boden – neues Futter für Dathomirs heilige Erde, und so lachte und hustete Noaide gleichermaßen, als sie das Muster betrachtete, das nun den Boden zierte. Die Vorzeichen waren günstig. Nicht bloß die Sterne am Himmel kündeten von großen Ereignissen, sondern auch der Boden, aus dem sie kamen und zu dem sie alle zurückkehren. Mit einem leisen Ächzen und begleitet von dem Knacken ihrer Knochen ging die weißhaarige Hexe in die Knie, gestützt auf ihren Ritualstab, und Federn raschelten, als ihr Kopfschmuck im Wind raschelte. Die Luft knisterte und knackte, geladen von Energie, und sie trug geflüsterte Worte der Macht zu den Ohren jener, die hören und verstehen konnte. Noaide legte ihre knochigen Finger auf den Boden, schloss die Augen und summte, eine Hymne an Dathomir und ihre Magie, und begann damit, blutige Formen in den feuchten Boden zu zeichnen. Symbole der Macht, Zeichen von großer Bedeutung, und als sie sprach, klang es so, als würden Dutzende weitere Stimmen sprechen, sich überlagern und einen Chor bilden, in dem schlussendlich die Oberste Mutter den Ton bestimmte.


„Dathomir verlangt Opfer. Dathomir verlangt Blut. Dathomir enthüllt die Wahrheit für einen Preis. Zeigt, was Reisende begehren. Die Schwester wird den Weg öffnen. Die Barriere zwischen dieser Welt und der Welt der Magie einreißen. Die Schatten werden länger...Seltsam ist die Nacht, in der schwarze Sterne am Himmel stehen und rote Monde kreisen, aber seltsamer noch ist das verlorene Dathomir...Ihr seid nun auf Dathomir. Mit uns.“


Schwerfällig erhob sich Noaide, sie ächzte und holte rasselnd Luft, aber ihre dunklen Augen funkelten, als der Wind kräftiger wurde und an der Kleidung der Anwesenden zerrte. Der Boden zitterte und kleine Risse bildeten sich in der blutgetränkten Erde, als würde sich ein Mund öffnen und den Lebenssaft trinken, und feierlich breitete die Oberste Mutter ihre Arme aus, bevor sie sich setzte. Es war bereit. Nun war die Zeit für Sharika gekommen, und mit ihrem Ritual würden vielleicht auch die Fremdwelter endlich verstehen, dass nichts umsonst war. Jede Macht verlangte nach Opfern. Noaide kicherte in sich hinein, als sie einen Blick in die Runde der versammelten Schwestern warf und bemerkte, wie Nivalee das gehörnten Männchen namens Venris anstarrte. Er war nicht wie die Diener und Opfer, kein gewöhnlicher Nachtbruder, deren gespaltene Schädel und deren vergossenes Blut so viele Rituale geprägt hatte. Dieser Zabrak, sein Fleisch, sein Blut, seine Essenz, mit ihr ließen sich große Dinge bewerkstelligen. Noaide schenkte der jungen Schwester ein schmales Lächeln, bevor sie sich setzte und einen Gesang anstimmte, um das nun folgende Ritual zu begleiten. Lieder, welche so viele singen wollten, wo Dathomir herrschte, mussten ungehört sterben...


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Dathomir, beim Nachtschwesternclan der gehörnten Spinne: Lady Adria und Schüler Venris sowie die Nachtschwestern: Shai und (NPCs): Niska, Nivalee, Sharika und oberste Mutter Noaide


Die Letzte?! Ein Schauer rann Adria bei den Worten den Rücken lang hinunter. Zugleich keimte eine gehörige Portion in ihr Wut hoch. Was erdreistete sich die Alte?! Und, hatte der Graf sie doch hierher geschickt, um sie los zu werden? Eine Guldur weniger?! Doch, vielleicht spielten sie auch nur mit Worten, um ihnen Angst zu machen? Adria würde auf der Hut sein! Hoffentlich war das Venris auch? Mental warnte sie ihn fast fürsorglich, doch sie wollte hier nicht alleine dastehen:

“Zieh deine Schutzschilde in der Macht fest hoch, Kleiner!”

Adria hatte es instinktiv eh längst getan. Klein war Venris natürlich nicht, aber sie war weiter in der Macht und stand über ihm und er war womöglich noch schutzbedürftig und das veranlasste sie, so zu ihrem Schüler fast liebevoll zu sprechen.

Eklig war die Olle! Extrem eklig! Es war nicht so, dass Adria das nicht abkonnte. Es war auch nicht so, dass sie sowas nicht kannte. Ihr Meister fiel auch in diese Kategorie! Und die sithischen Labortypen von damals. Bor ging ja noch! Aber, sie hatte in letzter Zeit besseres kennengelernt. Womöglich war sie etwas entwöhnt, so dass ihr das auffiel. Früher wäre ihr das womöglich nämlich nicht einmal aufgefallen! Besonders in ihrer Labor-und Dschungelzeit. Und, sie konnte sich für Parfüm, edlen Glitzerschmuck und tolle Kleidung durchaus begeistern. Man lernte schnell etwas Gutes, gar Edles und Sauberes zu schätzen.

Jetzt kniete sich die Olle zu Boden. Was wurde das jetzt? Ein Singsang wurde von ihr angestimmt. Immer mehr Hexen stimmten mit ein. Dathomir verlangte nach Blut? Langsam reichte es Adria. Ihres und Venris`bekam sie aber nicht! Langsam aber sicher wurde ihr das zu bunt!

Adria wollte cool bleiben, aber als sie sah, dass sich im Schein des Feuers, begleitet von dieser gruseligen Melodie und diesem nicht weniger gruseligen Liedtext blutige Zeichen auf dem Boden bildeten, musste sich Adria eingestehen, dass sie Angst hatte. Was zum Henker war das? Sie warf Venris`einen bedeutungsvollen kurzen Blick zu, der so viel aussagte, wie, sei auf der Hut!

Adria kannte solche Rituale. Sie sollte schon mal dem Giganten auf Noe als Hauptspeise serviert werden. Adria war alarmiert. Dathomir enthüllt die Wahrheit für einen Preis! Das passte Adria ganz und gar nicht in ihren Kram. Sie fühlte sich alles andere als wohl, hatte aber ein Pokerface aufgesetzt, denn die Mutter aller Nachtschwestern sah ihr unentwegt fest in die Augen und durchbohrte sie regelrecht, als wolle sie ihr in die Seele schauen, doch das musste Adria um jeden Preis verhindern. Was, na klar, das Wahrsageritual sollte bei ihnen ausgeführt werden, und Auskunft darüber geben, was sie tatsächlich im Schilde führten.


“Na toll! Das hat uns gerade noch gefehlt! Ich bin ja sowas von begeistert! Ich springe der Alten gleich an die Kehle!”,

sagte sie wieder mental zu Venris und versuchte die Nachricht mit der Macht abzuschirmen, indem sie ihn kurz mit unter ihre Machtglocke nahm. Das Blöde war, Adria und Venris hatten eigentlich keine Chance, sich dem nicht auszusetzen. Dennoch startete sie einen kläglichen Versuch, der eh zum Scheitern verurteilt war:

“Wir wollen nur zuschauen, nicht mitmachen! Macht einfach so, als wären wir gar nicht da!”

Auf was hatte sie sich hier nur eingelassen? War das blöde Holocron das wirklich wert? Oh nein, plötzlich kam Wind auf und Adria fröstelte. Der Boden bekam Risse! Wie hatte die Olle das gemacht?! Was ging hier vor sich?!

Endlich setzte sich die Älteste. Sie war dermaßen von sich überzeugt, dass das Adria an ihr am meisten nervte. Und, der unheimliche Gesang ging weiter. Dieser Gesang war unerträglich! Er steigerte die Angst oder verursachte sie gar. Eines wurde Adria in dem Moment bewusst, die Nachtschwestern nutzten beide Seiten der Macht, aber ihre Aura, ihr Wesen, ihre Seelen, ihre Praktiken waren nicht minder dunkel wie die der Sith. Hell waren die gar nicht.

Plötzlich trat eine Schwester aus einem Zelt heraus, die sie bisher noch gar nicht wahr genommen hatten. Die Mutter begrüßte sie als Niska. Sie war eine weitere Anwärterin zur Schamanin. Niska trug fast die gleiche Kleidung wie die andere Anwärterin und ihr langes hellblondes Haar trug sie lang und offen, an den Seiten in Zöpfen geflochten. Auf ihrem Haupt war ein Blumenkranz. Sie trug eine Schale und tanzte um jene Leute, die um das Feuer saßen. Rauch stieg aus der Schale und sie schwenkte das Schälchen über die Köpfe der Anwesenden, dass Adria richtig schummrig davon wurde. Was war das nur für ein Duft? Auf Pilze wäre Adria nicht gekommen. Sie sah in die Gesichter derer, die ihr gegenüber saßen und die ihre Köpfe wurden plötzlich größer und kleiner. Die Köpfe verzogen sich immerzu hin und her, zum Größeren und dann wieder zum Kleineren. Adria riss die Augen auf und versuchte bei Verstand zu bleiben. Die Zähne der Einen wurden gerade immer länger. Adria konnte den Blick nicht abwenden. Was passierte mit ihr? Ihr Gesicht wurde eine Fratze und jetzt zu einem Tukata. Ihre Hand wollte zum Lichtschwert greifen, doch sie schaffte es nicht. Ihre Hand, ihr Arm war schwer wie Blei geworden. Oder sagen wir lieber zu Durastahl. Es war wie in einem Alptraum, wenn man sich bewegen wollte und es ging nicht.

Dann wurde Adria von Niska ein Schälchen gebracht. Ein toter Frosch lag darin. Sie stellte es vor ihr ab. Adria glaubte, sie solle es sich nehmen und streckte extrem schwerfällig langsam ihren rechten Arm vor, denn es ging nicht schneller, da blitzte ein Messer auf, Niska ergriff ihre Hand und drehte sie, ein Schnitt in Adrias Hand quer über ihre Handfläche war das Nächste, was Adria mitbekam, ein stechender Schmerz ging davon aus, Blut tropfte in die Schale darunter auf den Frosch und als nächstes spürte Adria die Schale an ihren Lippen. Adria wollte nichts trinken, doch sie bewegte sich wie in Zeitlupe, um die Schale wegzustoßen. Ihr Blut und was sonst noch in der Schale drin war mit dem Frosch am Boden der Schale, der offensichtlich war, benetzte nur ihre Lippen. Das reichte aus, dass Adria schwindlig wurde, Schmerzen am ganzen Körper bekam und anfing, zu schreien, weil es unerträglich war. Und Adria war gewiss sonst nicht zimperlich! Sie impfte sich nur immerzu ein, nicht an das Holocron denken. Denke an Nichts! Denke an dieses Ritual, befahl sie sich! Sie krümmte sich, fiel auf die Knie. Sie kugelte sich schreiend durch den Dreck. Bis sie in Ohnmacht fiel. Doch, sie fiel nur in der Realität in Ohnmacht. Ihre unmittelbare Zukunft zeigte sich jetzt. Doch da Adria mit ganzer Kraft ihre Absichten für sich behielt, zeigte sich dafür etwas anderes, auch, wenn sie hart dagegen ankämpfte. Und, sie war nicht alleine. Alle Anwesenden konnten es auch sehen und waren in dieser Realität mit dabei, in der Zukunft bei einem Ritual.

Sie sah sich plötzlich über jemanden stehen. Ihr Haar war lang. Sie trug eine geschnitzte Holzkette. Auch sie trug ein langes schlichtes weißes Kleid. Sie hatte ein blutiges Messer in der Hand. Adria ritzte auf einer Männerbrust blutige Linien ein. Ein Zeichen entstand. Ihr Blick wanderte in das Gesicht des Opfers. Neeein!…Adria riss sich aus der Zukunftsvision. Schwer keuchend riss sie die Augen auf, fuhr hoch und starrte auf ihre Hände. Sie hatte kein Messer und da war auch kein Blut! Ihre Hände griffen, vor ihm kniend, nach Venris Schultern, ihr Blick auf seine Brust gerichtet. Er trug nach wie vor seine Kleidung. Er war unversehrt. Sie ließ sich erleichtert wieder neben ihm auf die Baumstammbank fallen. Was sollte das? Sie würde doch Venris nicht opfern! Die waren total irre! Plötzlich wurde es warm auf ihren Lippen, es floss etwas über sie runter, das Kinn entlang-es tropfte Blut auf ihre Hose. Adria hatte sich ziemlich in der Macht verausgabt, nichts weiter preis zu geben. Schon ewig war ihr sowas nicht mehr passiert! Wie würde das Venris gelingen? Zum Glück war er kein blutiger Anfänger mehr. Doch Adria war zu schwach um ihm in der Macht helfen zu können. Sie zitterte richtig. Er war auf sich selbst gestellt! Niska wendete sich ihm gerade zu.




Dathomir, beim Nachtschwesternclan der gehörnten Spinne: Lady Adria und Schüler Venris sowie die Nachtschwestern: Shai und (NPCs): Niska, Nivalee, Sharika und oberste Mutter Noaide
 
Dathomir, beim Nachtschwesternclan der gehörnten Spinne: Lady Adria und Schüler Venris sowie die Nachtschwestern: Shai und (NPCs): Niska, Nivalee, Sharika und oberste Mutter Noaide

Nun schwieg Venris, was wohl daran liegen mochte, dass Noaide eine Drohung ausgesprochen hatte. Letzte Ehre. Dafür musste ihr Basic nicht einmal gut sein, Nivalee verstand genau, lebte sie doch lange genug hier auf Dathomir. Manchmal sehnte sie sich nach etwas anderem, dass sie weiter brachte. Selbst wollte sie keine oberste Mutter werden, denn das, was Nivalee wirklich störte, wovor sie sich sogar fürchtete, war irgendwann genauso zerbrechlich auszusehen, wie die meisten von ihnen. Sich die Haare abzuscheren war kein Problem gewesen, kannte die junge Nachtschwester es doch kaum anders. Doch wann immer Fremde kamen, sah sie deren oft kraftvolles Aussehen, das in starkem Kontrast zu dem ihrer Schwestern stand. Die oberste Mutter bewies es noch einmal, als ihr Atem rasselte und sie sich erhob, als wäre sie ein gebrochener Zweig. Ihre Macht war trotzdem eindrucksvoll, und Nivalee wusste, dass es Adria und Venris beeindruckte, was da geschah, deutlich konnte sie es an deren Gesichtern ablesen! Doch Adria verstand nicht. Zuschauen. Nicht mitmachen. Es war völlig unmöglich nach Dathomir zu kommen und zu glauben, man könne nur zusehen. Ebenso hätte sie sagen können, sie wolle nicht atmen. Sie war hier und das bedeutete, sie atmete die gleiche Luft, lief auf der gleichen Erde. Wer Dathomir betrat, war unweigerlich ein Teil von Dathomir.

Eigentlich hätte Sharika nun, nachdem sie sich alle gesetzt hatten, das Ritual beginnen müssen, doch sie rührte sich nicht. Dann betrat Niska den Kreis und Nivalee sah kurz zu obersten Mutter, doch es schien in Ordnung zu sein, sie sagte nichts. Niska. Eifersucht durchströmte die junge Nachtschwester, als sie die andere betrachtete, nahezu die einzige, die noch lange Haare besaß und die eher wie ein Engel aussah, als eine Nachtschwester. Sie sah aus, wie eine Zabrak, genau wie Venris und Nivalee musste diese Unterscheidung treffen. Nachtschwestern und Nachtbrüder hatten etwas Zerbrechliches. Zabrak hingegen hatten es nicht. Sie selbst bezeichnete sich im Geheimen auch als Zabrak, um diese Unterscheidung so deutlich wie möglich zu machen. Sie wollte nicht alt aussehen. Nicht zerbrechlich. Nicht
unschön. Das war es auch, was sie an Venris so anzog. Kraftvoll sah er aus und schön. Eine bittersüße Verführung. Wie gerne hätte sie ihn weiter betrachtet, hätte Niska mit ihrem Getänzele und dem Inhalt ihrer Schale nicht dafür gesorgt, dass sich alles veränderte. Nivalee atmete flach, um so klar wie möglich zu bleiben. Und doch konnte sie nicht verhindern, dass auch sie der Rausch erfasste, der einmal mehr dafür sorgte, dass sie aussah, wie sie nicht aussehen wollte. Dennoch zwang sie sich zur Kontrolle, zählte die Anwesenden und tat alles dafür, dem Rausch nicht unterlegen zu sein.
Adria hingegen war schwach. Sie stierte die anderen geradezu an und Nivalee lachte in sich hinein, stellte sich vor, was Adria wohl sah. Niska brachte schließlich eine zweite Schale, mit der das Ritual erst wirklich beginnen würde. Ein toter Frosch lag darin und in Adrias Versuch, nach diesem zu greifen, schnitt Niska ihr in die Haut. Blut zu Schale. Blut für das Ritual. Blut für Dathomir! Adria trank etwas von der Flüssigkeit und konnte sich der Nebenwirkungen nicht erwehren. Sie begann zu schreien und sich auf dem Boden zu wälzen.
Das war der Anfang und Nivalle stimmte in den Gesang ihrer Schwestern ein, der zusätzlich verstärkend wirkte. Was Adria sah, würde sein. Und was war, konnte niemand aufhalten.
So wie auch niemand aufhalten konnte, was Nivalee längst begriffen hatte. Sie alle sahen das, was sie sehen
sollten. Niska hatte genau gewusst, was sie in die Schale werfen musste, sie wusste es von der obersten Mutter. Die Stimulanzien in der Schale wirkten anders auf den Geist der Schwestern *. Venris würde nicht sehen, was alle sahen, auch nicht, da Noaide Einfluss nehmen konnte und Einfluss nahm.

Dathomir, beim Nachtschwesternclan der gehörnten Spinne: Lady Adria und Schüler Venris sowie die Nachtschwestern: Shai und (NPCs): Niska, Nivalee, Sharika und oberste Mutter Noaide

OC: Ich stoppe mal an der Stelle, dann kann es weiter gehen^^ Aber ich mag lieber nix falsch machen:
* = klick mich an

 
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Es wirkte alles mehr als nur unwirklich. Diese ganze Szenerie hatte etwas von einer Mischung aus Märchen und Alptraum. Adria schien sich auch immer unwohler zu fühlen, im Geiste hörte Venris ihre Stimme, wie sie ihn wieder und wieder zur Vorsicht aufforderte, wie sie ihn dazu aufforderte, seinen Geist zu schützen. Venris nahm diese Aufforderungen zur Vorsicht mehr als ernst, er spürte förmlich, wie von überall Gefahr auf ihn zuströmte. Eine Gefahr, die wohl im wesentlichen von dem Ritual ausging, welches sie nun erwartete. Und allem Anschein nach blieb ihnen nicht anderes übrig, als an diesem Ritual teilzunehmen. Adria versuchte noch, die Nachtschwestern davon zu überzeugen, dass sie nur zum zuschauen hier waren, doch schien diesen Argument nicht zu zünden. Die Atmosphäre war aufgeladen, voll von unheimlicher, dunkler Stimmung. Die Rituale, die die Schwestern hier vorbereiteten, schienen sich direkt an eine dunkle Gottheit zu wenden, deren Existenz sich völlig ihrer Wahrnehmung zu entziehen schien. All die Gesänge, die Anbetungen ... es hatte etwas, was selbst die Mystik der Sith in den Schatten stellte. Und zu allem Überfluss kam noch hinzu, dass sie ihre Zukunft lesen wollten, wo sie doch diejenigen waren, die im Endeffekt hier waren, um diese Schwestern auszubeuten.

Hatte Venris noch vor wenigen Sekunden gedacht, dass es sich hier um irgendwelche, die Natur anbetende Schamaninnen handelte, so revidierte sich diese Meinung schlagartig, als ein kalter Wind aufzog. Venris fröstelte, sämtliche Härchen an seinem Körper stellten sich auf. Doch war dieser Wind nur ein Anfang, ein Anfang, der von dem Folgenden noch um weiten übertroffen werden sollte, als sich urplötzlich der Boden vor ihnen auftat. Venris, der bisher versucht hatte, noch immer möglichst gelassen zu bleiben, zuckte nun auch zurück. Blut strömte über den Boden, welches dieser wiederum quasi aufsaugte. Es war ein vollkommen surreales Erlebnis und dabei war Venris nicht erst seit wenigen Tagen im Sith Tempel heimisch. Er hatte die Katakomben gesehen, hatte sich mit uralten Sith-Ladys angelegt, doch diese Vorgänge hatten etwas ganz eigenes an sich. Venris fröstelte. Eine der Nachtschwestern trat hervor. Gerade im Vergleich mit den anderen Nachtschwestern wirkte sie recht ansehnlich, mit ihrem langen, goldenen Haar. Mit ihr verbreite sich ein Dampf, der Venris schlagartig seine Umgebung nur noch sehr schemenhaft wahrnehmen ließ. Es schien so, als würde über allem ein dunkler Qualm liegen, durch welchen die Gesichter und Körper der Nachtschwestern nur noch kaum zu erkennen waren. Die Nachtschwester, die nun das Ritual vollführte, schien auf Adria zuzusteuern, doch Venris bekam dies alles nur am Rande mit. Er war, so seltsam dies auch klingen mochte, auf einer völlig anderen Welt. Die Nachtschwestern, welche gerade noch gestochen scharf vor seinen Augen gewesen waren, waren nun verschwommen, schienen sich gänzlich unwirklich zu bewegen. Um alles hatte sich ein dichter Rauch gelegt und sogar Adria schien in diesem zu verschwinden. Irgendwas schien die Nachtschwester, welche das Ritual vollführte, mit Adria zu tun, doch Venris konnte kaum richtig verfolgen, was sie tat. Urplötzlich tauchte ein Bild inmitten der Gemeinschaft auf, ein Bild, welches aber für Venris wieder völlig mit Nebel umhüllt war. Er meinte Adria zu erkennen, in einem weißen Kleid, doch war dies das einzige, was er durch den Rauch, den alles umhüllte, sehen konnte. Es war wie in Trance. Er wusste nicht, wie viel Zeit hier gerade verging, wie lange er hier schon saß und all diese Unwirklichkeit beobachtete.

Plötzlich kam auch die Nachtschwester zu ihm. Venris konnte zuerst nichts anderes tun, als verwirrt in ihre Augen zu blicken. Sie schien ihn aufzufordern, ihr seinen Arm zu reichen, etwas, was Venris in seinem tiefsten inneren eigentlich definitiv nicht tun wollte. Doch gleichzeitig, als hätte er keine Macht über seine eigenen Bewegungen, glitt sein Arm nach oben.

,,Nein ... was tut ihr ... ich will das nicht"

Venris brachte nur einige halblaute Worte hinaus, etwas, was der Großteil der Nachtschwestern wohl ohnehin kaum verstand. Plötzlich spürte er einen Schnitt an seiner Hand. Es schmerzte nicht, doch er spürte deutlich die warme Flüssigkeit seines eigenen Blutes an seiner Hand hinunter tröpfeln. Die Nachtschwester, die vor ihm stand, drückte ihm nun eine Schale an den Mund, dessen Inhalt Venris willig in sein Mund laufen ließ. Plötzlich war es so, als ereilte ihn eine Ohrfeige. Er wusste nicht, wie all das, was er nun sah, zu deuten war und ob all die anderen das gleichen sahen, wie er selbst. Es war dunkel. In der Dunkelheit pulsierte ein Zeichen vor ihm, ein Zeichen, welches in seltsamem Blutrot eingefasst war. Er spürte Schreie des Leidens, des Sterbens. Er hörte sich selbst, wie er schrie. Er sah sich selbst, wie er durch diese Dunkelheit lief, unter dem blutroten Zeichen, wie es auf ihn abfärbte. Es war alles zu konfus, zu nebelig, um irgendetwas sinnhaftes dort hineinzudeuten.
Als Venris wieder klarer sehen konnte, lag er auf dem Boden. Um ihn herum die Nachtschwestern und Adria, welche ihn seltsam beäugten. Venris wusste kaum, was soeben passiert war. Seine Erinnerungen waren eben so nebelig, wie das, was er eben gesehen hatte. Venris probierte sich aufzurappeln, als wäre nichts geschehen, wusste er doch auch kaum, was gerade eben passiert war.

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Shai beoobachtete die Szenerien die sich nach und nach abspielten. Die Gäste waren nicht vertraut mit der Art der Schwestern und wie es schien ebenso wenig mit der Art von Dathomir. Dieser Planet war lebendig. Seine Aura und seine Magie durchfloss jede Mauer, jeden Stein, jede Pflanze und jedes Lebewesen. Die Geschichte des Planeten war die Geschichte eines jeden Lebens das sich darauf befand und jede neue Rotation brachte ein neues Kapitel in die Geschichte.

Die Besucher haben keine Ahnung auf was sie sich eingelassen haben und sie haben noch weniger Ahnung was noch kommen wird. Das wusste aber auch Shai nicht – sie konnte ihnen keine Vorwürfe in diesem Belang machen aber sie konnte riechen wie sich Unmut und Angst ihn ihnen aufbaute. Zumindest solange bis die weibliche Besucherin die Tür zu deren Emotionen zuschlug. Die Schamanin wusste nur ungefähr was die Gäste versuchten zu tun – sie versuchten sich abzuschirmen und das funktionierte soweit auch gut. Das hinderte Shai allerdings nicht daran zu merken dass die beiden von Dunkelheit umtanzt wurden. Aber nicht die natürliche und gegebene Dunkelheit sondern die verstärkte und geübte. Diejenige die Leid und Unheil brachte und die niemals nur natürlicher Herkunft war.

Die Nachtschwester war neugierig auf die Gäste. Etwas mysteriöses, etwas verlangendes haftete an ihnen und das wollte die Schamanin ergründen, und wenn sie es nur für sich selbst ergründen wollte.

Die Oberste begann zu singen und die Stimme sowie die Worte hüllten die Umgebung in den Bann. Es veränderte für Shai die Situation und die Lage. Sie trat aus dem Schatten des beobachtens heraus und näherte sich der Versammlung welche aus ihren befreundeten Schwestern und den Gästen bestand – mit einem kurzen Blickkontakt zur Obersten, bei welchem sie sich die Erlaubnis holte miteinzustimmen – begann Shai bei der nächsten Passage mitzusingen. Ihre Stimme war nicht weniger laut oder leise als die der anderen singenden Schwestern.

Shai sah zu wie Adria und Venris dem Ritual erlagen und sich dem ergaben was sie wohl sahen.

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Sorry ist viel zu kurz hab den Post nicht mehr den ich schon hatte - der nächste wird dann besser wenn ich im Geschehen dabei bin
 
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