Gesichter des Grafen
NSC-Account von Janus Sturn
Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Dorf der Nachtschwestern | Noaide Áhkku, Sharika, Shai, Niska, Nivalee, Adria, Venris, andere Schwestern
Fremde taten sich schwer mit Dathomir. Ihnen diese Welt begreiflich zu machen war so herausfordernd, wie einem Blinden Farben zu erklären. Selbst jene, die von der Magie berührt worden waren, die sie in ihrer Unwissenheit „Macht“ nannten, sahen bloße Schatten von dem, was war, flüchtige Abbilder der Geheimnisse, die Außenstehenden für immer verborgen bleiben würden. Und es war besser so. Die Sternenkinder wollten nicht verstehen, jedenfalls nicht wirklich, und sie konnten auch nicht verstehen. Ihr Blick war getrübt, und Noaide erlaubte sich ein kehliges, raues Kichern, wenn sie daran dachte, dass ihre grauen, toten Augen vermutlich bei Fremden den gleichen Gedanken hervorriefen. Aber die Oberste Mutter brauchte keine Augen, um zu sehen. Die Magie war überall. In jedem Brocken Erde, in jedem Blatt, jedem Stein, jedem Tropfen Blut. Das war es, vor dem die Sternenkinder sich so fürchteten, mochten sie ansonsten auch vor Mut strotzen: Die Erkenntnis, dass Dathomir nicht bloß ein Planet war, sondern ein Wesen. Und wie jedes Wesen kannte es Launen und Gelüste, Freude und Zorn, verfolgte Pläne und verlangte Respekt. Ehrfurcht. Verehrung. Eine Existenz außerhalb von Dathomir war für die Nachtschwestern unvorstellbar – wer einmal ihren Boden betreten hatte, gehörte ihr, mit Haut und Haar, Leib und Seele. Die beiden Sternenkinder, diese Sith Adria und Venris, sie verstanden nicht. Noch nicht. Die junge Frau glaubte, außen vor bleiben zu können, bloße Beobachterin, und Noaide schürzte ihre rissigen, blutüberströmten Lippen, als sie die Aufregung und Furcht spürte, die von der Dunkelhaarigen ausging. Der Geschmack lag süß auf ihrer Zunge, wie das noch schlagende Herz eines jungen Rancors, und die Oberste Mutter lächelte, als sie sich an den Geschmack erinnerte. Die Zeit war reif – das Ritual konnte beginnen. Mit einem krächzenden Geräusch hob die alte Nachtschwester ihre Stimme und fixierte die beiden Fremden, als sie ein letztes Mal über den blutigen Boden strich.
„Ihr seid auf Dathomir...mit uns. Mit Dathomir.“
Wiederholte sie ihre Worte, ihr raues Basic schwer von unheilvoller Bedeutung. Die beiden mussten sehen, mussten fühlen, schmecken, um es zu begreifen. Es gab keinen anderen Weg. Und so nahm das Unausweichliche seinen Lauf: Niska, noch geschmückt mit der Pracht und Schönheit der Jugend, trat in den Kreis, begleitet von einem kühlen Wind und einem Flüstern in der alten Sprache, als dunkler Rauch die allgegenwärtige Finsternis noch verstärkte. Fackeln flackerten und erloschen und Noaide schenkte der jungen Schwester ein kurzes Nicken, sie spürte den Neid der anderen angesichts der Ehre, die ihr zuteil wurde, und der Privilegien, die sie noch genoss. Aber auch sie würde vergehen. Dathomir forderte Tribut, von jedem einzelnen, und die Oberste Mutter wusste, dass die Gebrechen des Körpers ein kleiner Preis für die Kontrolle über die Magie waren. Der Geist war stärker als das Fleisch – immer. Als Niska näher trat, um den Inhalt der Schalen zu präsentieren, schloss die alte Frau die Augen und summte lauter, ihre Nase sog den Rauch auf und sie sah, was nun geschah. Die Schalen, den Fremden gereicht, zunächst Adria. Der Schnitt, das Blut, das für Dathomir vergossen wurde. Der Körper der Fremden reagierte, und so tat es auch ihr Geist, als der rituelle Gesang sein übriges tat. Die Welt drehte und verzerrte sich, die Schatten wurden länger, die Barriere zur Magie bekam Risse und brach – und ergoss sich wie eine Sturzflut über die Versammelten. Noaide lachte und breitete die Arme aus, sie hieß die Schwärze und die Bilder, die sie brachte, willkommen. Ein Messer. Ein weißes Kleid. Schnitte im Fleisch. Blut, das vergossen wurde. So würde es kommen. So musste es kommen, denn Dathomir sprach durch sie und sie sprach durch Dathomir.
„Was ist, wird sein. Was sein wird, ist.“
Flüsterte die Oberste Mutter im Singsang immer und immer wieder. Kaum hatte sich Adria ein wenig aus der Trance gelöst, waren ihre Schreie verstummt, war die Zeit des Männchens gekommen. Niska trat zu ihm und brachte das Opfer für Dathomir, bevor sie den Inhalt der Schale in den Mund des Gehörnten fließen ließ. Dunkelheit. Schreie. Schmerz. Der Geruch von Blut, so frisch und lebendig. Ein Zeichen auf Fleisch, aus Fleisch – ein großes Opfer. Er verstand nicht. Er konnte nicht verstehen. Und das musste er auch nicht. Sein Zweck war ein anderer. Noaide genoss den Gesang ihrer Schwestern, die zuckenden Leiber der Fremden, die Größe der Vision, die ihnen zuteil wurde, und als sich die Gäste langsam wieder aufrappelten, erhob sich auch die Oberste Mutter, humpelte zu ihnen und strich ihnen mit dem blutigen Daumen über die Stirn, während sie ihnen in die Augen starrte.
„Dathomir zeichnet euch. Ihr habt gesehen, was Dathomir will. Und was Dathomir will, geschieht. Blut werdet ihr vergießen, aber nicht auf die selbe Weise. Blut muss fließen, damit das letzte Geheimnis enthüllt wird. Das Geheimnis, nach dem euch so sehr verlangt. Kommt. Esst mit uns. Stärkt euch für das, was kommen wird.“
Noaide richtete sich auf , wobei sie sich schwer auf ihren Stab stützte, und winkte dann in Richtung ihrer Schwestern, damit ein feierliches Mahl vorbereitet werden konnte. So gebot es die Tradition: Ein Opfer durfte nicht mager in Dathomirs Schlund verschwinden...
Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Dorf der Nachtschwestern | Noaide Áhkku, Sharika, Shai, Niska, Nivalee, Adria, Venris, andere Schwestern
Fremde taten sich schwer mit Dathomir. Ihnen diese Welt begreiflich zu machen war so herausfordernd, wie einem Blinden Farben zu erklären. Selbst jene, die von der Magie berührt worden waren, die sie in ihrer Unwissenheit „Macht“ nannten, sahen bloße Schatten von dem, was war, flüchtige Abbilder der Geheimnisse, die Außenstehenden für immer verborgen bleiben würden. Und es war besser so. Die Sternenkinder wollten nicht verstehen, jedenfalls nicht wirklich, und sie konnten auch nicht verstehen. Ihr Blick war getrübt, und Noaide erlaubte sich ein kehliges, raues Kichern, wenn sie daran dachte, dass ihre grauen, toten Augen vermutlich bei Fremden den gleichen Gedanken hervorriefen. Aber die Oberste Mutter brauchte keine Augen, um zu sehen. Die Magie war überall. In jedem Brocken Erde, in jedem Blatt, jedem Stein, jedem Tropfen Blut. Das war es, vor dem die Sternenkinder sich so fürchteten, mochten sie ansonsten auch vor Mut strotzen: Die Erkenntnis, dass Dathomir nicht bloß ein Planet war, sondern ein Wesen. Und wie jedes Wesen kannte es Launen und Gelüste, Freude und Zorn, verfolgte Pläne und verlangte Respekt. Ehrfurcht. Verehrung. Eine Existenz außerhalb von Dathomir war für die Nachtschwestern unvorstellbar – wer einmal ihren Boden betreten hatte, gehörte ihr, mit Haut und Haar, Leib und Seele. Die beiden Sternenkinder, diese Sith Adria und Venris, sie verstanden nicht. Noch nicht. Die junge Frau glaubte, außen vor bleiben zu können, bloße Beobachterin, und Noaide schürzte ihre rissigen, blutüberströmten Lippen, als sie die Aufregung und Furcht spürte, die von der Dunkelhaarigen ausging. Der Geschmack lag süß auf ihrer Zunge, wie das noch schlagende Herz eines jungen Rancors, und die Oberste Mutter lächelte, als sie sich an den Geschmack erinnerte. Die Zeit war reif – das Ritual konnte beginnen. Mit einem krächzenden Geräusch hob die alte Nachtschwester ihre Stimme und fixierte die beiden Fremden, als sie ein letztes Mal über den blutigen Boden strich.
„Ihr seid auf Dathomir...mit uns. Mit Dathomir.“
Wiederholte sie ihre Worte, ihr raues Basic schwer von unheilvoller Bedeutung. Die beiden mussten sehen, mussten fühlen, schmecken, um es zu begreifen. Es gab keinen anderen Weg. Und so nahm das Unausweichliche seinen Lauf: Niska, noch geschmückt mit der Pracht und Schönheit der Jugend, trat in den Kreis, begleitet von einem kühlen Wind und einem Flüstern in der alten Sprache, als dunkler Rauch die allgegenwärtige Finsternis noch verstärkte. Fackeln flackerten und erloschen und Noaide schenkte der jungen Schwester ein kurzes Nicken, sie spürte den Neid der anderen angesichts der Ehre, die ihr zuteil wurde, und der Privilegien, die sie noch genoss. Aber auch sie würde vergehen. Dathomir forderte Tribut, von jedem einzelnen, und die Oberste Mutter wusste, dass die Gebrechen des Körpers ein kleiner Preis für die Kontrolle über die Magie waren. Der Geist war stärker als das Fleisch – immer. Als Niska näher trat, um den Inhalt der Schalen zu präsentieren, schloss die alte Frau die Augen und summte lauter, ihre Nase sog den Rauch auf und sie sah, was nun geschah. Die Schalen, den Fremden gereicht, zunächst Adria. Der Schnitt, das Blut, das für Dathomir vergossen wurde. Der Körper der Fremden reagierte, und so tat es auch ihr Geist, als der rituelle Gesang sein übriges tat. Die Welt drehte und verzerrte sich, die Schatten wurden länger, die Barriere zur Magie bekam Risse und brach – und ergoss sich wie eine Sturzflut über die Versammelten. Noaide lachte und breitete die Arme aus, sie hieß die Schwärze und die Bilder, die sie brachte, willkommen. Ein Messer. Ein weißes Kleid. Schnitte im Fleisch. Blut, das vergossen wurde. So würde es kommen. So musste es kommen, denn Dathomir sprach durch sie und sie sprach durch Dathomir.
„Was ist, wird sein. Was sein wird, ist.“
Flüsterte die Oberste Mutter im Singsang immer und immer wieder. Kaum hatte sich Adria ein wenig aus der Trance gelöst, waren ihre Schreie verstummt, war die Zeit des Männchens gekommen. Niska trat zu ihm und brachte das Opfer für Dathomir, bevor sie den Inhalt der Schale in den Mund des Gehörnten fließen ließ. Dunkelheit. Schreie. Schmerz. Der Geruch von Blut, so frisch und lebendig. Ein Zeichen auf Fleisch, aus Fleisch – ein großes Opfer. Er verstand nicht. Er konnte nicht verstehen. Und das musste er auch nicht. Sein Zweck war ein anderer. Noaide genoss den Gesang ihrer Schwestern, die zuckenden Leiber der Fremden, die Größe der Vision, die ihnen zuteil wurde, und als sich die Gäste langsam wieder aufrappelten, erhob sich auch die Oberste Mutter, humpelte zu ihnen und strich ihnen mit dem blutigen Daumen über die Stirn, während sie ihnen in die Augen starrte.
„Dathomir zeichnet euch. Ihr habt gesehen, was Dathomir will. Und was Dathomir will, geschieht. Blut werdet ihr vergießen, aber nicht auf die selbe Weise. Blut muss fließen, damit das letzte Geheimnis enthüllt wird. Das Geheimnis, nach dem euch so sehr verlangt. Kommt. Esst mit uns. Stärkt euch für das, was kommen wird.“
Noaide richtete sich auf , wobei sie sich schwer auf ihren Stab stützte, und winkte dann in Richtung ihrer Schwestern, damit ein feierliches Mahl vorbereitet werden konnte. So gebot es die Tradition: Ein Opfer durfte nicht mager in Dathomirs Schlund verschwinden...
Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Dorf der Nachtschwestern | Noaide Áhkku, Sharika, Shai, Niska, Nivalee, Adria, Venris, andere Schwestern