Jein.
Unsere Demokratie besteht ja nicht nur aus der Bundestagswahl. Auf kommunaler, regionaler Ebene gibt es schon gute Möglichkeiten über Bürgerinitiativen, Bürgerentscheide etc. direkt auf die Politik Einfluss zu nehmen.
Jetzt mal ehrlich, die Möglichkeit auf kommunaler Ebene was zu bewirken ist zwar schön, aber wenn es um wichtige dinge geht auch total nebensächlich. Die großen Entscheidungen werden nun mal auf Länderebene getroffen, und die Einflussnahme da ( wenn man nicht gerade Mittel im großen sinne spendet) sind doch gleich mal null.
Hier seh ich auch ein Problem unserer heutigen Politik, wir können nichts auf Bundesebene beeinflussen, aber wenn man das den Politikern vorwirft, kommt: " Versucht es auf kommunaler Ebene", das ist imho Augenwischerei.
Ich sehe nur nicht wie man über Nichtwählen diese Möglichkeiten der Einflussnahme auch auf die Bundesebene ausdehnen möchte?
Eher umgekehrt. Eine Partei für Bürgerentscheide gründen und alle bisherigen Nichtwähler dazu aufrufen diese zu wählen.
Als Nichtwähler möchte man Grundsätzlich keinen Einfluss mehr nehmen, weil man erkannt hat, das es sinnlos ist.
Die Bürgerentscheide, scheitern dann wieder an unserer Form der Demokratie, die seit 1949 sowas einfach nicht mehr vorsieht, und das auch nicht wieder einführen will.
Vor allem die Politiker, die es bei wenigen Prozent am Ende an die Macht schaffen werden, sind wahrscheinlich nicht unbedingt die größten Anhänger von mehr Einflussnahme der Bürger.
Ich denke das gar kein Politiker ein Anhänger der Einflussnahme der Bürger ist, weil das einfach ein zu großer einschnitt in seine "Macht" ist. Aus diesem Grund bin ich ja so unzufrieden mit unserer Politik.
Gerade deswegen ist es ja auch egal wenn man wählt, kaum sind sie an der Macht, vergessen sie alle vorher gegebenen Versprechen und Prinzipien die sie eigentlich erst dahin gebracht haben.
Sagte ich ja, die Nichtwähler werden wahrscheinlich eher aus der Mitte kommen.
Die Nichtwähler entscheiden aber nicht wer die Macht bekommt, sondern die Wähler.
Da hast du Recht, ich als Nichtwähler entscheide sicher nicht wer an die Macht kommt, und ich bin froh darum, so bin ich an dem Murks der geschieht wenigstens nicht mitschuld. Und sollte ich mal das Gefühl haben, das eine Partei oder Person an diesem Murks was ändern kann, dann werde ich auch wieder teilnehmen an der politischen Gestaltung.
Wenn abzusehen ist, dass nur ein paar Prozent zur Wahl gehen werden, was glaubst du wie die NPD oder die Kommunisten alle auch nur ansatzweise Gleichgesinnten dazu anstacheln werden zu diesen wenigen Prozent zu gehören. Wenn nur ein paar Prozent der Bevölkerung ihre Stimme abgibt, hätten diese Extremparteien die einmalige Chance auch mit einer winzig kleinen Minderheit (verglichen mit 80 Millionen) 10 - X % der (wenigen) abgegebenen Stimmen zu bekommen.
Diese Gefahr besteht sicherlich, deswegen bin ich ja für eine Mindestwahlbeteiligung, das sowas nicht unbedingt passiert.
Aber sehen wir es realistisch, bei der heutigen politik bekommen die Rechten und Linken lager doch eh immer mehr Frustwähler dazu. Was im Endeffekt genau zum selben Ergebnis führen kann.