Der Reise Thread

Wie sehr geht ihr bei euren Reisen nach Reiseführern?

Ich bin noch gar nicht auf den Gedanken gekommen, mir einen zu kaufen. Für mich fühlt sich der klassische, gedruckte Reiseführer wie ein Anachronismus an. Es gibt so viele aktuelle Blogs, Content auf Social Media und zig Portale, die z.B. Restaurant-Bewertungen enthalten oder Sehenswürdigkeiten/Aktivitäten bewerten/bewerben. Sicher gibt es auch ein paar richtig Gute, aber die muss man dann halt auch finden.

Fairerweise muss ich aber sagen dass mich Google heute auch oft in die Irre geführt habe. Ich hab 3 Anläufe gebraucht bis ich ein Restaurant gefunden hatte was tatsächlich noch existierte und sogar auf hatte.

Das hängt vielleicht auch einfach davon ab, wo du unterwegs bist. Und Tipps von Ortskundigen sind meiner Erfahrung nach, selbst bei aktuellen Daten im Netz, immer noch Gold wert.
 
@Aurelian
Reiseführer sind halt ein schönes Mittel um Vorfreude auf die Reise zu erzeugen. In der Praxis indes aber leider oft untauglich und schnell veraltet. Bei einem Nationalpark stand sogar dass man 24h vorher die Eintrittskarte online buchen muss, und am Ende stellte sich raus dass kurz vorher und vor Ort gereicht hätte. Also umsonst Panik geschürt.

Aber wenigstens ist man dank Smartphone mittlerweile deutlich flexibler als früher, wenn man im Zeitalter vor Google Maps sich auf den Reiseführer verließ und dieser versagte war man doch recht schnell aufgeschmissen.
 
Ich kaufe mir regelmäßig Reisführer, um mich im Vorfeld über den historischen Hintergrund meines Reiseziels zu informieren und mich für Unternehmungen inspirieren zu lassen. In Städten gehe ich auch gerne empfohlene Routen ab, um mir einen ersten Überblick über die Stadt zu verschaffen.

Seit dem Aufkommen der Smartphone-Ära orientierte ich mich bezüglich Öffnungszeiten nur noch an aktuelle Internetangaben, in der Vergangenheit waren diese in aktuellen Reiseführern allerdings oft zutreffend. Natürlich habe ich auch immer wieder die Erfahrung machen müssen, aus aktuellen Anlass vor verschlossenen Gebäuden zu stehen.

Für die Auswahl von Restaurants oder Unterkünften habe ich Reiseführer noch nie genutzt.

Die erworbenen Reiseführer spielen für mich nur vor und während eine Reise eine Rolle. Nach der Reise nutze ich sie in der Regel nicht mehr. Für eine gewisse Zeit stehen sie noch ungenutzt im Bücherschrank, bis sie aus Platzgründen entfernt werden.
 
Meine Mutter leiht sich Reiseführer gerne aus der Stadtbücherei. Ist natürlich günstiger, aber wenn ich bedenke dass mein Reiseführer aus dem Jahr 2023 bei meiner heutigen Museumstour eine 0% Erfolgsquote hatte (wie gesagt, ALLE im Buch beschriebenen Museen waren zu oder existierten nicht mehr) weiß ich nicht wie hilfreich ein Reiseführer z.B. aus dem Jahr 2019 sein kann. :kaw:
 
Den Reiseführer brauche ich nur zur vorbereitung. Alles andere kläre ich vor Ort ab, das heisst, dass ich bei einem Städtetrip entweder im Hotel schon nacch Broschüren und einem guten Stadtplan ausschau halte, oder ich gehe in die Touristeninfo, je nach Stadt kann man dort auch eine Tourikarte kaufen, mit der man gratis ÖV fahren und vergünstigt oder gratis ins Museum gehen kann. Ein gedruckter Stadtplan ist mir persönlich übrigens angenehmer als digital auf dem Smartphone.
 
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Früher habe ich mir eigentlich fast immer einen Reiseführer gekauft, heutzutage eigentlich nur noch selten. Ich informiere mich vorher über Google Maps, besonders bei Städtereisen. Hier schaue ich dann, wo ich zB günstig das Auto parken kann, um mit den Öffentlichen ins Zentrum zu gelangen. Auch Restaurants suche ich meistens über Maps aus, da die Bewertungen dort doch recht hilfreich sind.
Wenn ich mir doch einen Reiseführer kaufe, dann lese ich da vor der Reise, oder im Hotel drin, lasse diesen aber wenn ich unterwegs bin meistens in der Unterkunft. Das Telefon habe ich eh dabei, und will dann nicht noch ein Buch mitschleppen.

C.
 
Früher habe ich mir Reiseführer gekauft, mir ein paar Orte herausgesucht und bin dann recht spontan überall hin.

Heute suche ich gezielt im Internet und kaufe keine Reiseführer mehr. Eben weil sie schnell veraltet sind und auch oft gar nicht mehr zu meinen Bedürfnissen passen.
Es gibt zwar extra Reiseliteratur für Familien mit Kindern, aber das sind dann meistens Tipps für kleine Kinder.

Ich suche gezielt nach Interesse. Dann sind mir auch die hard facts wichtiger als früher. Wie lange dauert die Wanderung? Wie lange die Autofahrt von A nach B? Parkplätze, Öffnungszeiten, Preise, Reservierung.....

Klar kann das auch von heute auf morgen nicht mehr aktuell sein, aber die Suche online ist doch aktueller als die gedruckte Version.

In meiner Stammbuchhandlung werden kaum noch welche verkauft. Da ist das Interesse massiv eingebrochen. Da werden eher persönliche Reiseberichte oder schöne Bildbände gekauft.
 
So, jetzt neigen sich drei Wochen Reise (bzw. 2 Wochen Urlaub mit 4 Tagen Konferenz in Santiago de Chile als Unterbrechung) dem Ende zu.

Es waren auf jeden Fall sehr ereignisreiche Tage. Island hatte ich ja im Sommer schon kennengelernt, hatte in den späten Herbsttagen aber auch seinen Charme. Hauptsächlich waren wir wegen einem Musik Festival da, aber es blieb auch genug Zeit für Ausflüge, Gletscherwanderungen und fast jeden Tag ein Bad in einem der vielen Thermalbädern.

Ein paar Bilder aus Island:
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Santiago de Chile war danach schon irgendwie ein Schock, allein schon weil es gut 15-20 Grad wärmer war als in Island, und weil die Menschen eine andere Mentalität haben (viele Isländer sind, wie andere Skandinavier auch, doch eher ruhig und gelassen, während Südamerikaner doch eher temperamentvoll auftreten und deutlich mehr reden).

Dinge die mich an Santiago etwas ernüchtert haben waren:
- Ich hatte bei der Hotelbuchung nicht aufgepasst und bin in einer sehr unsicheren Gegend von Santiago gelandet. Gleich am ersten Tag hatte ich dann eine sehr unschöne Begegnung, die ich definitiv nicht noch mal erleben möchte. Danach habe ich drauf geachtet, nachts nicht mehr in der Gegend zu laufen. Mein Viertel war auch leider sehr verdreckt.

- Viele Chilenen, auch im Service Bereich, können so gut wie kein Englisch, und mein Schul Spanisch war einfach nicht gut genug um mich angemessen verständigen zu können. Hier half dann öfters das Smartphone oder der Kollege, der in Sachen Spanisch deutlich fitter war.

- Generell ist viel Smog, ich hab einmal das Dach des höchsten Gebäudes besucht und war über die schlechte Weitsicht entsetzt.


In der Woche nach der Konferenz war ich dann in Punta Arenas. Gefiel mir schon deutlich besser. Das Klima war angenehmer, die Leute gelassener, und die Landschaft Patagoniens und des Feuerland atemberaubend. Ein Highlight war auch der Besuch einer Kolonie von Königspinguinen.
Ich kann mir gut vorstellen, den Teil des Landes noch mal zu besuchen.

Ein paar Bilder aus Chile:
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Malta hat mir gut gefallen, es war eine schöne Woche und mit 20 - 24°C bei angenehmen Wind das optimale Wetter für mich.

Den ersten kleinen Schock bekam ich allerdings direkt am Abend der Anreise. Ich hatte mir vorab eine Route mit Bus in die Nähe des Hotels herausgesucht. Was ich aber unterschätzt habe, ist dass aus 10 Minuten zu Fuß gerne mal 30-40 Minuten werden können, wenn Google Maps mich über Hauptstraßen schicken möchte, bei denen es keine Füßgängerwege gibt oder Durchgänge einfach nicht existieren. Das, was da teilweise als "Bürgersteig" zu Verfügung steht, ist sehr schmal und im schlechten Zustand. Mit einem Koffer hat man eigentlich verloren und wenn ich so recht überlege, sehen Rollstuhlfahrer und Menschen mit Kinderwagen da vermutlich gar kein Land (habe auch keine gesehen). Einen Straßenzug weiter, an der Bucht mit den ganzen Hotels, war das einfach eine komplett andere (schönere) Welt.

Dafür war ich fußläufig nur wenige Minuten entfernt von Balluta Bay und so zentral einquartiert, dass ich mit dem Taxi in maximal 15 - 20 Minuten alle Zielorte auf Malta erreichen konnte. Den Bus habe ich auch ein paar Mal genommen, dauert aber teils deutlich länger und wenn man Pech hat, ist der kleine Bus auf der Strecke irgendwann voll und lässt etliche Stops aus. Nach St. Paul's Bay benötigt die Buslinie von St. Julien aus ca. eine Stunde, mit dem Taxi war es etwa eine Viertelstunde. Das Taxi-Netzwerk des Anbieters Bolt (Ueber ist hier nicht stark) ist sehr dicht und ich hatte immer innerhalb von maximal ein paar Minuten ein Fahrzeug vor der Nase. Preislich ging das klar, zu zweit oder dritt lohnt es sich erst recht.

Dank Euro als Landeswährung, Englisch als Verkehrssprache und Kartenzahlung als etablierte Zahlungsmethode war es für mich als Reisender sehr komfortabel, das ist nicht zu unterschätzen.

Wie sehr das Land von Tourismus und Arbeitsmigration geprägt wird, hat mich dann doch überrascht. Die Hotel-Managerin ist Serbin, das Service-Personal kam aus Georgien und Mexiko. Die Busfahrer waren ausschließlich Inder, die Taxi-Fahrer entweder das oder Somalier, auch in der Gastronomie bin ich von Mexikanerinnen, Ostasiaten bis Australiern allem möglichen begegnet. Zu den einzigen geborenen Malteser, denen ich in dem Kontext bewusst begegnet bin, gehörte ein sehr cooler Guide für eine Stadtführung in Valetta und die Verkäuferin in einem kleinen Supermarkt. Wenn ich das angesprochen habe, wurde meist geschmunzelt und nicht selten ein eher negatives Bild über die Einheimischen gezeichnet. Besonders die Taxi-Fahrer, von denen bis auf einer alle das Land wieder verlassen und auf dem europäischen Festland Fuß fassen wollen.

Bedingt durch das gute Wetter habe ich neben einem Tagesausflug nach Gozo auch die alte Hauptstadt Mdina, St. Paul's Bay und Marsaxlokk besucht und habe mir überall die Zeit genommen, das auf mich wirken zu lassen. Die Landschaft auf Gozo, die Strände, Buchten und Klippen, alles sehr malerisch. Die ausgedehnten Strandpromenaden in den Zentren sind für ganztägig für Spaziergänge jedweder Dimension gemacht. Der Zugang zum Strand, etliche Sitzmöglichkeiten und zahllose Gastro-Betriebe machen es sehr gemütlich. Da ich außerhalb der Hauptsaison unterwegs war, auch nicht zu überlaufen, ein Tisch in Restaurants war kein Problem. Einzig beim Fischmarkt in Marsaxlokk musste ich 20 - 30 Minuten warten, aber da war halt Stoßzeit und drinnen wollte ich nicht drinnen sitzen.

Wer wirklich jede alte Kirche anfassen und jeden Stein umdrehen möchte, kann sicher mehr Zeit hier verbringen. Für die Erkundung der "wichtigsten" Spots sind 7 Tage für mich ein guter Richtwert, ohne dass man sich jeden Tag stressen muss.

Wenn ich im November nochmal kurzfristig Urlaub in der Sonne haben möchte, bleibt Malta auf dem Zettel. Ich schaue mal, ob ich die Bilder etwas platzsparend zusammenfügen kann, dann liefere ich das nach.
 
Würdest du sagen dass Malta fahrradfreundlich ist?

Das kann ich nicht bewerten. Die städtischen Zentren, in denen ich mich hauptsächlich aufgehalten habe, auf keinen Fall. Da kannst du dein Leben auch weniger aufwändig verkürzen.

Beim nächsten Mal würde ich mir gerne die weniger bebauten Ecken anschauen, da bin ich bis auf Gozo leider nicht gewesen. Im Netz findet man viele Vorschläge für u.a. Fahrradtouren, scheint also durchaus ein Ding zu sein. Entlang der Hauptstraßen würde ich mich das aber nicht trauen. Fairerweise habe ich da aber keine Erfahrung, vielleicht bist du ganz andere Ecken gewohnt. Jedenfalls solltest du entweder beinmuskulär voll im Saft stehen oder ein anständiges E-Bike nutzen.
 
Ich war jetzt in Dresden auf dem Weihnachtsmarkt. Und habe mir natürlich auch die Altstadt angesehen.
Ich war total begeistert. Eine sehr schöne Altstadt. Man sieht noch heute das Dresden einmal eine Residenzstadt war.
Der Glanz der Herzöge und Könige von Sachsen leuchtet noch immer nach.
 
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