Follow along with the video below to see how to install our site as a web app on your home screen.
Anmerkung: This feature currently requires accessing the site using the built-in Safari browser.
Wenn gar nichts mehr geht, greift man zur Polemik oder wahlweise zum Zynismus.Wer keinen Bock auf diese Reflektion der gesellschaftlichen Entwicklung hat, der kann ja auch zum Aktionkino der 80er Jahre greifen, da findet man vllt. ein passenderes Frauenbild, das zum eigenen Geschmack passt.
Ich gebe starken Frauen in Filmen generell eine Chance, wieso auch nicht? Bin ich Sexist oder was? Ein Frau kann beispielsweise genauso eine Leader-Rolle annehemen wie ein Mann. Vor allem heutzutage sollte es doch wohl normal sein, dass man das als Zuschauer (in den meisten Fällen) auch abkauft.Wer das nicht möchte, dem lege ich nahe auch starken Frauen in Filmen eine Chance zu geben, denn sie sind tatsächlich die Vorbilder der Mädchen von heute und zum Glück die Ablösung des sich anbiedernden Duckmäuschens.
"Nur ein Sith kennt nichts als Extreme." Seit wann ist Feminismus = Feminismus? Was hat es denn mit Gleichberechtigung zu tun, wenn in einem abendfüllenden Spielfilm plötzlich alle Frauen stark, schlau und witzig sind, so wie es Frau Clarke impliziert? (Den Film müssen wir natürlich noch abwarten) Es geht ganz einfach nicht um die "Angst ums eigene Geschlecht" oder andere Albernheiten. Es geht um eine einigermaßen repräsentative Darstellung der Wirklichkeit. Gut, es ist in dem Fall ein Märchen und man ändert statistische Verhältnismäßigkeiten, aber wieso denn derart mit dem Holzhammer? Wieso es ständig betonen, Frau Kennedy? Genau wie in den USA: Der Anteil dunkelhäutiger Personen beläuft sich gewissen Statistiken zufolge auf etwa 12%. Bei einem einigermaßen realitätsgetreuen US-Film der auf amerikanischem Boden (welcher nicht gerade Harlem o.Ä. ist) spielt, sollte dafür demnach etwa jeder Zehnte Darsteller ein Afro-Amerikaner sein, um nicht (gewollt) diskriminierend zu wirken. Ich bin großzügig: Jeder Neunte! Aber das reicht nicht, denn die Realität soll der Meinung vieler nicht dargestellt werden, sondern eine Art Traumwelt (ganz wertfrei gesprochen!), wo jede(r) Fünfte dunkelhäutig ist. Wenn es darum geht, Aufgaben und Rollen fair zu verteilen, bin ich der Erste, der sagt: "Macht es gewissenhaft und gleichberechtigend!" Aber wenn - rein hypothetisch ausgedrückt - in einem New Yorker Action-Streifen (welcher keinem Afro-Milieu und keiner Afro-Szene zuzuordnen ist) "zufälligerweise" 15/20 Darstellern dunkelhäutig sind und diese 15 alle bei "den Guten" sind und die 5 anderen Darsteller ein weißes Verbrecher-Komplott zeigen...dann kann man das so zeigen. Aber dann müsste man sich auch die Vorwürfe des Rassismus vorwerfen lassen dürfen. Ich las heute ein Pre-Review zu 'Black Panther', wo stand, dass man "den Spieß rumgedreht habe" und "diesmal die Weißen den stereotypischen Bösewicht stellen" und "diesmal nur die schwarzen Rollen komplex geschrieben" seien. Aha, also gleiches mit gleichem, richtig? Na, wunderbar. Mit Rassismus auf Rassismus antworten. Ach, das ist nur "Spiegel vorhalten"? Gut, okay. Aber wem ist damit geholfen? Ich finde, es hat keinen Stil, gleiches mit gleichem zu beantworten. Das ist ein Revanche-Denken, dass ich so einfach nicht nachvollziehen kann. "Die Kerls hatten in den 80er-Jahren krasse Äktschn-Kanten, also zeigen wir es denen mal mit unnatürlich vielen führungsstarken und cleveren Frauen." So denke ich halt nicht, weil die vierte Wand doch etwas hochsensibles ist. Mir ist das derart heilig, weil ich selbst (Kurz-)Filme drehe und die Message hinter einem Werk nicht ins Gesicht gepfeffert bekommen möchte. Und jetzt müsste es einem als Leser doch dämmern: Ich bin auch kein großer Fan der testosterongeschwängerten 80er-Knaller! Was denkt sich der ein oder andere: "Oh - das hätte ich jetzt nicht gedacht"? Na, das liegt ja auch nicht fern, denn der eigentliche Beißreflex kommt von Verteidigern dieser revanchistischen Entwicklung.Zu sagen ich bin kein Frauenhasser, aber bitte kein Feminismus in Star Wars (um es auch mal überspitzt darzustellen), passt nicht zusammen. Ich empfinde mich als Feminist und argumentiere auch dementsprechend.
Es stört mich, wenn man aus einer potenziell stilistisch wie narrativ wie aus einem Guss erscheinenden Geschichte einen Mischmasch erzeugt, der weder Fisch noch Fleisch ist. Grundsätzlich mag ich Genre-Mixes, aber hier hat man vor allem in ein und den selben Szenen zu viel haben wollen. Mystik/Epik und Komödie beißen sich halt ein Stück weit. Reys "Könntest Du Dir bitte etwas anziehen?!" wäre da als Beispiel zu nennen. Authorität/Bedrohlichkeit und Komödie beißen sich ebenso ab einem gewissen Grad. Zu Hux schrieb ich ja neulich schon etwas in einem Thread. Im Netz stand neulich ein Begriff namens "Zielgruppenbingo". Ich erachte den zwar als etwas polemisch, aber er trifft es eigentlich gar nicht schlecht. Hier was für den, da was für die und hier bekommt der und der auch noch was, damit er sich freut. Wenn man Marmelade unter Spaghetti Bolognese mischt, schmeckt es letztlich weder nach Marmelade noch nach Spaghetti Bolognese. Irgendwie schmeckt es nach beidem, aber groß freuen kann man sich da eigentlich nicht, denn weder hat man eine tolle Marmelade zubereitet, noch eine tolle Spaghetti Bolognese. Es gibt immer wieder kulinarische Exoten, die auf sowas stehen, aber dem Mischen und Panschen sind in meinen Augen auch Grenzen gesetzt und vor allem: Es bedarf jeder Menge Fingerspitzengefühl. Fingerspitzengefühl ist aber gleichbedeutend mit sich-Zeit-nehmen. Und wo wird sich bei Lucasfilm großartig Zeit genommen? Ich bin nicht in der Hollywood-Szene drin, aber ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Da zählen ganz andere Dinge.Ich glaube es ist gar nicht schlecht wenn du genauer sagst was du mit diesen Messages meinst, bzw Beispiele nennst die dich stören und warum.
Aus R1 z.B. hat mir sehr gut gefallen, dass man die Rebellen auch teilweise grau dargestellt hat. Was aber halt auch unvermeidlich Parallelen zur Realität zulässt. Aber aus der Imersion reißt mich sowas nicht. Ich begrüße sowas sogar. Das macht das Universum auch irgendwie greifbarer.
Bis jetzt geht es nur um eine Interview.
Wenn nun einige mitkriegen, dass L3-37 eine weibliche Programmierung hat, was passiert dann?
Ein weiblicher Droide - man stelle sich das Mal vor ....
Wenn gar nichts mehr geht, greift man zur Polemik oder wahlweise zum Zynismus.
Ich gebe starken Frauen in Filmen generell eine Chance, wieso auch nicht? Bin ich Sexist oder was? Ein Frau kann beispielsweise genauso eine Leader-Rolle annehemen wie ein Mann. Vor allem heutzutage sollte es doch wohl normal sein, dass man das als Zuschauer (in den meisten Fällen) auch abkauft.
"Nur ein Sith kennt nichts als Extreme." Seit wann ist Feminismus = Feminismus? Was hat es denn mit Gleichberechtigung zu tun, wenn in einem abendfüllenden Spielfilm plötzlich alle Frauen stark, schlau und witzig sind, so wie es Frau Clarke impliziert? (Den Film müssen wir natürlich noch abwarten) Es geht ganz einfach nicht um die "Angst ums eigene Geschlecht" oder andere Albernheiten. Es geht um eine einigermaßen repräsentative Darstellung der Wirklichkeit. Gut, es ist in dem Fall ein Märchen und man ändert statistische Verhältnismäßigkeiten, aber wieso denn derart mit dem Holzhammer? Wieso es ständig betonen, Frau Kennedy? Genau wie in den USA: Der Anteil dunkelhäutiger Personen beläuft sich gewissen Statistiken zufolge auf etwa 12%. Bei einem einigermaßen realitätsgetreuen US-Film der auf amerikanischem Boden (welcher nicht gerade Harlem o.Ä. ist) spielt, sollte dafür demnach etwa jeder Zehnte Darsteller ein Afro-Amerikaner sein, um nicht (gewollt) diskriminierend zu wirken. Ich bin großzügig: Jeder Neunte! Aber das reicht nicht, denn die Realität soll der Meinung vieler nicht dargestellt werden, sondern eine Art Traumwelt (ganz wertfrei gesprochen!), wo jede(r) Fünfte dunkelhäutig ist. Wenn es darum geht, Aufgaben und Rollen fair zu verteilen, bin ich der Erste, der sagt: "Macht es gewissenhaft und gleichberechtigend!" Aber wenn - rein hypothetisch ausgedrückt - in einem New Yorker Action-Streifen (welcher keinem Afro-Milieu und keiner Afro-Szene zuzuordnen ist) "zufälligerweise" 15/20 Darstellern dunkelhäutig sind und diese 15 alle bei "den Guten" sind und die 5 anderen Darsteller ein weißes Verbrecher-Komplott zeigen...dann kann man das so zeigen. Aber dann müsste man sich auch die Vorwürfe des Rassismus vorwerfen lassen dürfen. Ich las heute ein Pre-Review zu 'Black Panther', wo stand, dass man "den Spieß rumgedreht habe" und "diesmal die Weißen den stereotypischen Bösewicht stellen" und "diesmal nur die schwarzen Rollen komplex geschrieben" seien. Aha, also gleiches mit gleichem, richtig? Na, wunderbar. Mit Rassismus auf Rassismus antworten. Ach, das ist nur "Spiegel vorhalten"? Gut, okay. Aber wem ist damit geholfen? Ich finde, es hat keinen Stil, gleiches mit gleichem zu beantworten. Das ist ein Revanche-Denken, dass ich so einfach nicht nachvollziehen kann. "Die Kerls hatten in den 80er-Jahren krasse Äktschn-Kanten, also zeigen wir es denen mal mit unnatürlich vielen führungsstarken und cleveren Frauen." So denke ich halt nicht, weil die vierte Wand doch etwas hochsensibles ist. Mir ist das derart heilig, weil ich selbst (Kurz-)Filme drehe und die Message hinter einem Werk nicht ins Gesicht gepfeffert bekommen möchte. Und jetzt müsste es einem als Leser doch dämmern: Ich bin auch kein großer Fan der testosterongeschwängerten 80er-Knaller! Was denkt sich der ein oder andere: "Oh - das hätte ich jetzt nicht gedacht"? Na, das liegt ja auch nicht fern, denn der eigentliche Beißreflex kommt von Verteidigern dieser revanchistischen Entwicklung.
Es stört mich, wenn man aus einer potenziell stilistisch wie narrativ wie aus einem Guss erscheinenden Geschichte einen Mischmasch erzeugt, der weder Fisch noch Fleisch ist. Grundsätzlich mag ich Genre-Mixes, aber hier hat man vor allem in ein und den selben Szenen zu viel haben wollen. Mystik/Epik und Komödie beißen sich halt ein Stück weit. Reys "Könntest Du Dir bitte etwas anziehen?!" wäre da als Beispiel zu nennen. Authorität/Bedrohlichkeit und Komödie beißen sich ebenso ab einem gewissen Grad. Zu Hux schrieb ich ja neulich schon etwas in einem Thread. Im Netz stand neulich ein Begriff namens "Zielgruppenbingo". Ich erachte den zwar als etwas polemisch, aber er trifft es eigentlich gar nicht schlecht. Hier was für den, da was für die und hier bekommt der und der auch noch was, damit er sich freut. Wenn man Marmelade unter Spaghetti Bolognese mischt, schmeckt es letztlich weder nach Marmelade noch nach Spaghetti Bolognese. Irgendwie schmeckt es nach beidem, aber groß freuen kann man sich da eigentlich nicht, denn weder hat man eine tolle Marmelade zubereitet, noch eine tolle Spaghetti Bolognese. Es gibt immer wieder kulinarische Exoten, die auf sowas stehen, aber dem Mischen und Panschen sind in meinen Augen auch Grenzen gesetzt und vor allem: Es bedarf jeder Menge Fingerspitzengefühl. Fingerspitzengefühl ist aber gleichbedeutend mit sich-Zeit-nehmen. Und wo wird sich bei Lucasfilm großartig Zeit genommen? Ich bin nicht in der Hollywood-Szene drin, aber ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Da zählen ganz andere Dinge.
Mir hat das auch gut gefallen! Ich nenne ja hier im Forum auch allgemein (ziemlich) oft Dinge, dir mir bei den neuen Filmen sehr gut schmecken. Aber auch hier möchte ich Fingerspitzengefühl und Kreativität. Wie wäre es denn zum Beispiel mal mit einer starken Zabrak-Frau, um an das Thema mit einem weicheren Übergang heranzutreten? Da kann man sogar eine berühmte Mime nehmen und ihr kleine Hörnchen drankleben. Oder eine Twi'lek-Frau von Bedeutung? Videospiele wie die 'Jedi Knight'-Reihe haben das spitzenmäßig hinbekommen, gleichberechtigend und gleichermaßen glaubwürdig Charaktere einzuführen. Da gab es sogar zwei überaus ernstzunehmende weibliche Antagonistinnen! Sogar bei 'Rebels' funktioniert es ja besser als in den neuen Filmen. Dann frage ich mich: warum? Alles ganz schön diskriminierend gegenüber den Aliens, hm? Wie nennt man das dann? "Human-Rassismus"? Alles alienartige schön isolieren? Wehe, wenn die mal eine Lobby hier auf dem Planeten Erde haben! Die ziehen Lucasfilm die Ohren lang! ^^
Vor allem heutzutage sollte es doch wohl normal sein, dass man das als Zuschauer (in den meisten Fällen) auch abkauft.
Ich will schon schwache Frauen in Filmen sehen, aber eben auch starke. Genau wie ich schwache und starke Männer sehen will. Einen Grund, eines oder beide Geschlechter ausschließlich auf starke Rollen festzulegen, sehe ich überhaupt nicht. Noch besser wären Männer und Frauen, die sowohl Stärken als auch Schwächen haben (richtige Schwächen, nicht nur sympathische Spleens, die den Überhelden etwas nahbarer machen sollen). Stereotype (positive wie negative) sollten selbst in einer Gut-gegen-Böse-Geschichte wie Star Wars eher die Ausnahme sein, finde ich.(ich will gar keine schwachen Frauen sehen, nicht in Filmen und nicht draußen, in der echten Welt)
Einen Grund, eines oder beide Geschlechter ausschließlich auf starke Rollen festzulegen, sehe ich überhaupt nicht.
Clarke sagt nicht "alle Frauen", sondern "alle Frauen in Han Solos Leben" und dabei bezieht sie sich ja auch nur auf die (erwähnenswerten) Frauenrollen in diesem einen Film. Mehr weiß sie ja auch nicht über Han. Was spricht dagegen, dass es unter all den Männern in der Galaxie welche gibt, in deren Leben nur solche Frauen eine Rolle spielen? Muss denn jeder mindestens eine schwache Frau in seinem Leben haben?Man hat bei den Männern stets Scheitern gesehen und die Frauen sollen jetzt alle schlau, stark und witzig sein?
Dass jemand Stärken hat, heißt nicht, dass er keine Schwächen hat oder gar unschlagbar ist. Zumal die Eigenschaften, die Clarke aufgezählt hat, gar nicht so außergewöhnlich sind. Wie viele Menschen, mit denen etwas anzufangen ist, haben denn keine Intelligenz? Oder keine Fähigkeiten, keinen Mut usw.? In meinem näheren Umfeld gibt es niemanden (egal ob Mann oder Frau), über den man nicht dasselbe sagen könnte, was Clarke hier über die Frauen in Han Solos Leben sagt. Und gleichzeitig kenne ich niemanden, der keine Schwächen hat oder unschlagbar ist. Zudem leben die Menschen, die ich kenne, unter relativ normalen Umständen. Bezüglich Solo muss man ja eigentlich fragen: Wie viele Menschen, die in der zwielichtigen Umgebung überleben, in der Han Solo aufgewachsen ist, haben keine Intelligen, Mut usw.?Das wirkt so, als ob sich kleine Mädchen einreden sollen, dass sie alle stark sind und keine Schwächen haben - quasi unschlagbar sind.
Auf dich hat er so gewirkt, also ist es Schwachsinn, ihn anders darzustellen? Denkst du, dass alle Mensch so sind, wie sie auf dich wirken? Oder, dass es nicht möglich ist, sich in einen Menschen zu verlieben, der denen ähnelt, die das bisherige Leben geprägt haben?Ich finde im übrigen auch, dass es eigentlich überhaupt nicht passt, dass Han lediglich starken Frauen begegnet ist. In Episode IV hat er auf mich den Eindruck eines selbstgefälligen Machos gemacht, der mit den wenigen Frauen, denen er bisher begegnet ist, alles machen konnte, was er will und jetzt zum ersten Mal von einer resoluten Leia Paroli bekommt und sich in ihre Standhaftigkeit verliebt. Das ist um einiges glaubwürdiger. Aber nein, alle sind stark und dass Leia gegenüber diesen vielen starken Frauen fast schon schwach erscheint, hat wohl den Funken überspringen lassen. Sorry, aber das ist so ein Schwachsinn in meinen Augen.
Was ist daran politisiert? Es wird doch nur beschrieben, was für Frauen in dem Film vorkommen und gesagt, dass das gut dazu passt, was später passiert. Es ist ja nicht so, als hätte sie zum Kampf gegen das Patriarchat aufgerufen.Und jetzt werde ich mal grob: Die sollen einfach die Klappe halten und die Filme drehen. Ständig so ein politisierter Stuss.
Kann schon sein, dass man in den Filmen zu viele Zielgruppen bedienen will. Aber was hat das mit der Feminisierung von Star Wars und diesem Zitat über die Frauen in Solo zu tun? Das sind vollkommen verschiedene Themen. Dass die Frauenrollen in Solo so sind, ist doch kein Beleg dafür, dass zu viele Zielgruppen bedient werden. (Starke) Frauen sind ja keine kleine Randgruppe, die man mit Gewalt in eine Geschichte quetschen muss. Und sie stehen auch nicht im Widerspruch zu den Interessen der anderen Zielgruppen. Der Film eignet sich durch starke Frauen nicht weniger für Männer, Kinder, Comedy-Freunde usw. Höchstens ein Teil der Nostalgiker könnten dadurch vielleicht etwas weniger bedient werden. Aber sonst sind weder starke Frauenrollen noch ihre Erwähnung in einem Interview das Resultat davon, dass man es zu vielen recht machen will.man will zu viel und es zu vielen Recht machen. Ein Film für die Comedy-Freunde, für die Kinder, für die (starken) Frauen, für die Männer, für die Nostalgiker, für die Überraschungsjunkies und natürlich für alle Ethnien und Religionen der Welt. Ja ja, "alle unter einem Dach", ne?.
Eieiei, ich realisiere gerade, wohin das wirklich driften könnte die nächsten Jahre. Es bleibt also dabei: 'Star Wars' könnte so geil sein, aber die Macher stehen sich selbst im Weg...
Jupp - aber wenn es nach mir geht, muss nicht jede Frau in dem Film gleich in der Riege der Helden spielen. Ich möchte nicht beim Anblick eines weiblichen Charakters sofort wissen, dass es sich schon aufgrund des Geschlechtes höchstwahrscheinlich um eine starke Persönlichkeit handelt. Das wäre eine plumpe und langweilige Vereinheitlichung. Es kann ja auch nicht jede(r) ein(e) Held(in) sein. "The Incredibles" lehren uns: Wenn alle super sind, dann ist niemand mehr super.Jeder so, wie er's mag. Das ein Held stark ist, bedeutet ja nicht, dass er frei von Schwächen ist.
Da ginge noch einiges, aber das ist eine Facette meines Humores, die ich nicht abstellen kann oder will, soll aber nicht bedeuten, dass ich die nur bemühe, wenn mir die Argumente ausgehen. Ein ernst gemeinter Kern steckt aber schon in meiner Aussage. Filme und Sehgewohnheiten haben sich in der Tat weiter entwickelt. Wer die aktuelle Entwicklung nicht mag, kann tatsächlich zu anderen Filmen greifen oder anders gesagt, man muss Star Wars nicht mögen, nur weil es Star Wars ist. Und wenn einem die Richtung, in die man zur Zeit geht, nicht gefällt, ist man ja nicht gezwungen Star Wars zu konsumieren. Es gibt andere gute Filme da draußen.Wenn gar nichts mehr geht, greift man zur Polemik oder wahlweise zum Zynismus.
Sehe ich auch so und halte ich auch nicht für sexistisch.Ich gebe starken Frauen in Filmen generell eine Chance, wieso auch nicht? Bin ich Sexist oder was? Ein Frau kann beispielsweise genauso eine Leader-Rolle annehemen wie ein Mann. Vor allem heutzutage sollte es doch wohl normal sein, dass man das als Zuschauer (in den meisten Fällen) auch abkauft.
Nun kommen wir von der eigentlichen Debatte um die Feminisierung etwas ab und holen das Thema Rassismus noch mit ins Boot. Das wird die Diskussion zwar nicht einfacher machen, aber du benutzt es ja als ein Beispiel für die Spiegelung der Realität in Filmen. Ich finde, du vergleichst hier Äpfel mit Birnen, bzw. der Vergleich hinkt ein bisschen."Nur ein Sith kennt nichts als Extreme." Seit wann ist Feminismus = Feminismus? Was hat es denn mit Gleichberechtigung zu tun, wenn in einem abendfüllenden Spielfilm plötzlich alle Frauen stark, schlau und witzig sind, so wie es Frau Clarke impliziert? (Den Film müssen wir natürlich noch abwarten) Es geht ganz einfach nicht um die "Angst ums eigene Geschlecht" oder andere Albernheiten. Es geht um eine einigermaßen repräsentative Darstellung der Wirklichkeit. Gut, es ist in dem Fall ein Märchen und man ändert statistische Verhältnismäßigkeiten, aber wieso denn derart mit dem Holzhammer? Wieso es ständig betonen, Frau Kennedy? Genau wie in den USA: Der Anteil dunkelhäutiger Personen beläuft sich gewissen Statistiken zufolge auf etwa 12%. Bei einem einigermaßen realitätsgetreuen US-Film der auf amerikanischem Boden (welcher nicht gerade Harlem o.Ä. ist) spielt, sollte dafür demnach etwa jeder Zehnte Darsteller ein Afro-Amerikaner sein, um nicht (gewollt) diskriminierend zu wirken. Ich bin großzügig: Jeder Neunte! Aber das reicht nicht, denn die Realität soll der Meinung vieler nicht dargestellt werden, sondern eine Art Traumwelt (ganz wertfrei gesprochen!), wo jede(r) Fünfte dunkelhäutig ist. Wenn es darum geht, Aufgaben und Rollen fair zu verteilen, bin ich der Erste, der sagt: "Macht es gewissenhaft und gleichberechtigend!" Aber wenn - rein hypothetisch ausgedrückt - in einem New Yorker Action-Streifen (welcher keinem Afro-Milieu und keiner Afro-Szene zuzuordnen ist) "zufälligerweise" 15/20 Darstellern dunkelhäutig sind und diese 15 alle bei "den Guten" sind und die 5 anderen Darsteller ein weißes Verbrecher-Komplott zeigen...dann kann man das so zeigen. Aber dann müsste man sich auch die Vorwürfe des Rassismus vorwerfen lassen dürfen. Ich las heute ein Pre-Review zu 'Black Panther', wo stand, dass man "den Spieß rumgedreht habe" und "diesmal die Weißen den stereotypischen Bösewicht stellen" und "diesmal nur die schwarzen Rollen komplex geschrieben" seien. Aha, also gleiches mit gleichem, richtig? Na, wunderbar. Mit Rassismus auf Rassismus antworten. Ach, das ist nur "Spiegel vorhalten"? Gut, okay. Aber wem ist damit geholfen? Ich finde, es hat keinen Stil, gleiches mit gleichem zu beantworten. Das ist ein Revanche-Denken, dass ich so einfach nicht nachvollziehen kann. "Die Kerls hatten in den 80er-Jahren krasse Äktschn-Kanten, also zeigen wir es denen mal mit unnatürlich vielen führungsstarken und cleveren Frauen." So denke ich halt nicht, weil die vierte Wand doch etwas hochsensibles ist. Mir ist das derart heilig, weil ich selbst (Kurz-)Filme drehe und die Message hinter einem Werk nicht ins Gesicht gepfeffert bekommen möchte. Und jetzt müsste es einem als Leser doch dämmern: Ich bin auch kein großer Fan der testosterongeschwängerten 80er-Knaller! Was denkt sich der ein oder andere: "Oh - das hätte ich jetzt nicht gedacht"? Na, das liegt ja auch nicht fern, denn der eigentliche Beißreflex kommt von Verteidigern dieser revanchistischen Entwicklung.
Es stört mich, wenn man aus einer potenziell stilistisch wie narrativ wie aus einem Guss erscheinenden Geschichte einen Mischmasch erzeugt, der weder Fisch noch Fleisch ist. Grundsätzlich mag ich Genre-Mixes, aber hier hat man vor allem in ein und den selben Szenen zu viel haben wollen. Mystik/Epik und Komödie beißen sich halt ein Stück weit. Reys "Könntest Du Dir bitte etwas anziehen?!" wäre da als Beispiel zu nennen. Authorität/Bedrohlichkeit und Komödie beißen sich ebenso ab einem gewissen Grad. Zu Hux schrieb ich ja neulich schon etwas in einem Thread. Im Netz stand neulich ein Begriff namens "Zielgruppenbingo". Ich erachte den zwar als etwas polemisch, aber er trifft es eigentlich gar nicht schlecht. Hier was für den, da was für die und hier bekommt der und der auch noch was, damit er sich freut. Wenn man Marmelade unter Spaghetti Bolognese mischt, schmeckt es letztlich weder nach Marmelade noch nach Spaghetti Bolognese. Irgendwie schmeckt es nach beidem, aber groß freuen kann man sich da eigentlich nicht, denn weder hat man eine tolle Marmelade zubereitet, noch eine tolle Spaghetti Bolognese. Es gibt immer wieder kulinarische Exoten, die auf sowas stehen, aber dem Mischen und Panschen sind in meinen Augen auch Grenzen gesetzt und vor allem: Es bedarf jeder Menge Fingerspitzengefühl. Fingerspitzengefühl ist aber gleichbedeutend mit sich-Zeit-nehmen. Und wo wird sich bei Lucasfilm großartig Zeit genommen? Ich bin nicht in der Hollywood-Szene drin, aber ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Da zählen ganz andere Dinge.
Dann frage ich mich: warum? Alles ganz schön diskriminierend gegenüber den Aliens, hm? Wie nennt man das dann? "Human-Rassismus"? Alles alienartige schön isolieren? Wehe, wenn die mal eine Lobby hier auf dem Planeten Erde haben! Die ziehen Lucasfilm die Ohren lang! ^^
Wenn man damit Mädchen suggeriert, dass sie stark sein können und dass sie den selben Stellenwert wie Männer haben begrüße ich das sehr. Und da ist es mir auch egal, ob man findet, dass Rey overpowered ist oder nicht, da zählt für mich die Botschaft.
Sehe ich ebenso wie du und ein Scheitern sehen wir ...Den ersten Satz unterstreiche ich, beim zweiten kommt für mich das eigentliche Problem zum Tragen. Rey schießt über das Ziel hinaus, so als würde man sagen, Frauen sind bisher zu kurz gekommen, also mache ich das mehr als wett indem sie dermaßen stark sind, dass sie nie scheitern, oder so minimal, das es unrelevant ist. Sie hat fast alles alleine geschafft, und teilweise sogar die, die sie eigentlich retten wollten, zusätzlich gerettet. Und diese Darstellung macht meiner Meinung nach die gute Absicht wieder kaputt, denn auch Heldinnen dürfen scheitern!
Was mich wirklich überrascht hat, die letzten ein, zwei Jahre und besonders jetzt mit TLJ ist, wie viele hart konservativ eingestellte Star Wars Fans es doch gibt. Was ich eigentlich für einen totalen Widerspruch halte als Fan von einem Sify Fantasy Universum. Hätte ich nie mit gerechnet.