Nun, es gibt ja nicht nur eine Art von Roman. Und es gibt viele Leute, auch hier im Forum, die die Filme mögen, evtl. auch Spiele spielen oder die Fernsehserien schauen, aber mit dem Rest des Expanded Universe nichts zu tun haben wollen. Das hat teilweise ideologische Gründe (z.B. "alles, was nicht direkt von George Lucas ist, ist doof"), teilweise hängt es aber auch mit schlechten Erfahrungen zusammen (z.B. "ich habe mal ein SW-Buch angelesen, es war schlecht, also ist das ganze EU schlecht"). Was "schlecht" ist, ist natürlich Geschmackssache, aber solche Erfahrungen können durchaus spätere Kauf- und Leseentscheidungen beeinflussen. Und wenn da einer mit dem 'Kristallstern' anfängt, war das vielleicht auch gleich sein letzter SW-Roman. Oder er fängt damit an, findet das bizarre Machwerk total super, und ist dann enttäuscht, wenn der Rest des EU nicht von ähnlicher, äh, "Qualität" ist . Nun kann man freilich argumentieren, dass es so viele SW-Publikationen gibt, dass da für jeden Geschmack was dabei ist - dem würde ich auch zustimmen -, aber mancher ist halt unbelehrbar bzw. nicht willens, dem EU eine zweite Chance zu geben. Da ist es im Sinne der EU-Missionierung doch besser, Romane zu empfehlen, die man selber als einsteigerfreundlich empfindet. Und weil es dazu verschiedene Meinungen gibt, gibt es diese beiden Threads.Mir ist nicht so ganz klar was "mit SW Bücher was anfangen können" bedeuten soll. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten von uns in ihrem Leben mindestens ein bis zwei längere Bücher gelesen haben. Also sollte man eigentlich wissen ob es einem liegt einen Roman zu lesen oder ob man eher visuellere Medien wie Comics bevorzugt. Macht einem das Lesen Spaß und interessiert man sich für SW hat man eigentlich alles erfüllt um sich an einen SW Roman zu machen. Egal ob 20 Seiten oder 2000. Was gibt es da groß auszuprobieren?
Überfordern vielleicht nicht, aber nehmen wir mal dein Beispiel der NJO: Die Leia, die einem dort begegnet, ist ganz anders als die, die man aus ROTJ kennt (neu ist u.a.: Ex-Politikerin, Ehefrau, Mutter, halbe Jedi). Ist auch logisch, es liegen ja ein Dutzend Romane dazwischen. Kann man sich mit etwas Fantasie und wookieepedia-Unterstützung trotzdem mit ihrer neuen Rolle und Charakterisierung zurechtfinden? Natürlich. Aber ich halte es trotzdem für eine gute Idee, einige der Zwischenschritte vorher selbst nachgelesen zu haben.Letztlich sage ich wieder das gleiche wie zuvor - so ziemlich jedes Buch kann man auch als Anfänger lesen. Nur sollte man aufpassen ob es eine Reihe ist und diese dann chronologische lesen. Ich denke auch NJO kann man von Anfang an lesen wenn es jemand interessiert, auch wenn es im ersten Moment sehr fremdartig erscheint. Sollte einen aber trotzdem geistig nicht überfordern.
Das gleiche gilt natürlich auch für die anderen Hauptfiguren, für solche, die in der NJO zu Hauptfiguren werden (wie die Solo-Kinder), und für die politische Lage der Galaxis an sich (Rebellion, Republik, Imperium, Hapan, Corellia, etc.). Und man darf nicht vergessen, dass die Autoren ja ebenfalls ein Jahrzehnt an Geschichten hinter sich hatten, auf die sie zurückgriffen, als sie die NJO schrieben. Das merkt man auch, gerade in der NJO, die im Unterschied zu einem guten Teil der Bantam-Romane sehr viele Verweise auf ältere Werke enthält und viele Figuren und Schauplätze wieder aufgreift, die dem damaligen Leser aus früheren Romanen bekannt gewesen sind.
Wer sehr früh mit der NJO beginnen möchte, soll das tun, nimmt sich aber möglicherweise einiges an Wiedererkennungsfreude, kann evtl. bestimmte Charakterisierungen nicht nachvollziehen bzw. findet sie eindimensional (weil er die Hintergründe nicht kennt), und verdirbt sich natürlich auch teilweise die Überraschung, wenn er irgendwann ältere Romane lesen sollte, deren Ausgang in der NJO schon vorweggenommen wurde.