Empress Teta (Teta-System)

Kaleb Cardan, Hohepriester der Krath –

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Kaleb Cardan, drei andere Hohepriester, Mitglieder der Krath, ein paar Beitrittskandidaten (darunter Janus Sturn, Darth Reav und Darth Zion), Sith-Schüler und Lady Manice

Feierlich leistete ein Kandidat nach dem anderen seinen ganz persönlichen Schwur – und wurde so unwillkürlich ein Teil der laufenden Verschwörung gegen Marrac'khar. Jene Sehnsüchtige, die Janem Menari durch seine blutige Revolte geweckt hatte, mochten nach der Zweiten Schlacht von Bastion sowie den daran anschließenden Säuberungen in sämtlichen Bereichen der imperialen Gesellschaft offiziell zwar nicht mehr existieren, aber hier – im Verborgenen – traten die Krath den Gegenbeweis an. Denn offenkundig hatten ihre Späher in den letzten paar Monaten sehr gute Arbeit geleistet und unter den zahlreichen Sith wirklich diejenigen ausmachen können, in denen auflehnende Gedanken noch ausreichend stark pulsierte. Doch der schwerste Teil lag noch vor dem Kult. Der Schwur mag zwar geleistet sein, aber nun musste die Synode ihre neuen Mitglieder an sich binden.

Brüder und Schwestern, ab diesem Tage wandelt ihr auf neuen Wegen“, ergriff Cardan pathetisch das Wort, nachdem der Ritus beim letzten Kandidaten vollzogen worden war. Kraftvoll stieß er sein menschengroßes Szepter auf den Boden, wodurch die pulsierenden Runen an den Wänden und auf den massiven Säulen mit einem Mal noch heller leuchteten. Selbst jene, die in der Macht noch recht ungeübt waren, konnten in diesem Moment in aller Deutlichkeit die dunklen Kräfte spüren, die seit Jahrtausenden an diesem Ort herrschten. „Jeder für sich hat sich mit seinem Schwur einer größeren Sache verschrieben. Eure angeborenen sowie angelernten Fertigkeiten dienen ab diesem Tage nicht mehr nur euch selbst, sondern ebenso dem Kult! … Eure geknüpften Beziehungen dienen ab diesem Tage nicht mehr nur euch selbst, sondern ebenso dem Kult! … Und auch eure erworbenen Ressourcen dienen ab diesem tage nicht mehr nur euch selbst, sondern ebenso dem Kult!“ Abermals ließ er den Fuß seines Szepters auf den Boden knallen. Pure Dunkelheit durchströmte seinen Körper; zehrte an seinen Kräften. Uralte Sith-Magie brachte die schmuckartigen Artefakte seiner Hohepriesterrobe – ebenso wie die seiner gleichrangigen Mitpriester – zum Leuchten. „Ab dem heutigen Tage seid ihr Krath! Fügt euch in die Gemeinschaft ein, stärkt den Kult und lasst euch auf dessen Schwingen zu neuen Höhen tragen.“

Jene Kultmitglieder, die schon länger Teil dieser Sekte waren, stimmten ein tiefes Grollen an. Mehr und mehr „Macht“ wurde in dem Thronsaal freigesetzt. Kurzzeitig schien es den Eindruck zu haben als wäre das Potenzial der Krath tatsächlich schier endlos; jedes Ziel in greifbarer Nähe. Doch dann ließ das „Leuchtfeuer der Dunkelheit“ allmählich nach. Sowohl die Runen verloren Stück für Stück ihre unheimliche Strahlkraft, als auch die vier Hohepriester wirkten nach einer Weile zunehmend ausgebrannt. Die feierliche Zufriedenheit, die ihre Gesichter ausstrahlten, mochte man ihnen zwar nicht nehmen können, aber die Macht war in solchen Dingen äußerst verräterisch. Unmerklich hielt sich Kaleb Cardan nach diesem mentalen Kraftakt an seinem stabsartigen Szepter fest. Das Herz in seiner Brust raste. Jedoch kam ihm kein Japser über die Lippen. Er blickte in die Runde. Nachdem die neuen Kandidaten nun in die Reihen des Kults aufgenommen waren, galt es zum eigentlichen Kern der Zusammenkunft vorzudringen. Entschlossen trat der Mensch einen Schritt nach vorn.

Brüder und Schwestern, nicht nur die Aufnahme neuen Blutes ließ uns hier zusammenkommen“, fuhr der Hohepriester fort. „Nein, große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Die Galaxie steht vor einem Umbruch … unserem Umbruch! Schwester Pica, berichtet der Synode von jenen Dingen, die Ihr in Erfahrung bringen konntet.“

Eine fahle, schwarzhaarige Gestalt trat aus den Reihen der normalen Krat hervor. Tätowierungen im Gesicht, die fremdartig, okkult wirkten, ließen sie barbarisch erscheinen. Doch ihre Körperhaltung deutete auf einen hohen Grad an Zivilisiertheit hin. Leise, dafür aber beinah schneidend klang ihre Stimme als sie sagte: „Ich habe der Synode zu berichten, dass meinen 'Ohren' der wahre Urheber für das auf Coruscant grassierende Virus zugetragen wurde.“ Fast schon automatisch nahm ihr Körper eine leicht gekrümmte, verschlagene Haltung an als sie sich der Gemeinschaft zuwandte. „Auf dem 'Juwel der Galaxie' munkelt man dieser Tage mehr und mehr, nicht die Natur, sondern dunkle Kräfte hätten das Virus geschaffen...“

Gleich einer ganz durchtriebenen Staatsanwaltin, die stets noch ein Ass im Ärmel hatte, präsentierte Pica ihre Beweise für Marrac'khars Urheberschaft, nachdem sie der Zusammenkunft zuvor erst einmal verschiedene Gerüchte über den „Ursprungsmythos“ der Krankheit erzählt hatte. Durch jene Informanten, die in ihren Diensten standen, war sie nicht nur in den Besitz von aktuellen Berichten der Neuen Republik gekommen, die – laut den Jedi – eine Verbindung zu Sith-Magie vermuteten, sondern auch zu Dokumenten einer gewissen Lidia diKastro. Derweil die Krath weiter seelenruhig seine Erkenntnisse mitteilte, wurden wohl den allermeisten Anwesenden zunehmen klar, welchem Wahnsinn der gegenwärtige Imperator insgeheim anheim gefallen sein musste. Erst zögerlich, dann intensiver begannen die Mitglieder der Synode mit Tuscheln an. Cardan, der allmählich wieder zu Kräften, bekam davon nur wenig mit. Sein Körper war durch den starken Machtgebrauch noch zu geschwächt, um seine sonst übliche Aufmerksamkeit walten zu lassen.

In jenen Tagen, als sich die schwache, durch Korruption verseuchte Republik langsam, aber sicher im Niedergang befand, schafften die Krath die Grundlagen für ein starkes Imperium“, sprach Kaleb Cardan anschließend zu der Synode. „Seit Millennien dient unser Kult der Familie Keto. Stets saß jemand, der das Blut dieser altehrwürdigen Familie in seinen Adern besaß, auf diesen Thron...“ Mit einer energischen Bewegung deutete er auf den leeren Thron. „Doch seit Darth Arcanious' Tod ist dieser Platz verwaist. Ferit versagte uns unsere Ansprüche. Arthious machte sogar Jagd auf uns. Im Gegensatz zu ihnen existieren wir aber immer noch! Und aus diesem Grund ist es nun an der Zeit, dass wir – zum Wohle unseres Imperiums – wieder jemand auf diesen Thron setzen, der uns aus den Schatten zurück ins Licht führt!“

Die Brust des Hohepriester schwoll vor lauter Stolz an als sich auf einmal die Flügeltüren – beinah auf magische Weise – öffneten. In archaische Rüstungen gehüllte Protektoren stapften mit ernsten Mienen in den Saal. Luciennes Prozession! Nach all den Jahren im Verborgenen würde sie sich nun gegenüber den anderen Krath Arcanious' wahre Thronerbin offenbaren. Sie würde endlich den Platz einnehmen, der ihr seit Geburt zustand. Durch kunstvolle Tricks, die ebenfalls in die Sphären der Sith-Magie gehörten, pulsierten die Runen an den Wänden abermals. Von Neuem strömte die pure Finsternis durch den Saal. Euphorie war zu spüren. Zweifellos würden sie, die Krath, da erfolgreich sein, wo Menari vor Jahren gescheitert war. Durch die Großnichte des ersten Imperators hatten sie einen Trumpf in der Hand, den der Chiss nie gehabt hatte. In der Zukunft sah Cardan keine blutigen Ströme. Nein, bei diesem Umsturz würde höchstens der Noghri seines lassen müssen.

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Kaleb Cardan, drei andere Hohepriester, Mitglieder der Krath, ein paar Beitrittskandidaten (darunter Janus Sturn, Darth Reav und Darth Zion), Sith-Schüler und Lady Manice

[Und nun, @Saphenus, dein großer Auftritt :D. @Rest: Falls ihr Picas Bericht ausschmücken wollt, könnt ihr das gerne tun.]
 
[Tiefenkern | Koros-Sektor | Empress Teta-System | Koros Major | Cinnagar | Eiserne Zitadelle | Turmspitze] Lucienne Raynar Vendar

Die einzige Lichtquelle bestand aus dem fahlen Licht, das durch die offenstehenden Flügeltüren vom Balkon her in das Zimmer schien. Blasse Schatten tanzten an den Wänden, huschten über den teppichbesetzten Boden und vereinten sich nur um sich Augenblicke später wieder von einander zu lösen. Fast am höchsten Punkt der Zitadelle gelegen reichten die Geräusche des nächtlichen und doch hektischen Betriebs Cinnagars nicht zu ihr heran und ließen sie in erholsamer Einsamkeit zurück. Nur das Pfeifen des Windes, der sich ab und zu fordernd seinen Weg zu ihr bahnte, war zu hören. Beinahe lüsternd umspielte er Luciennes Körper, griff nach dem dünnen Nachthemd, das ihre Rundungen nur bedingt versteckte und verursachte Gänsehaut auf ihren Armen und Beinen. Sie kniete inmitten des Raumes, die zarten und schlanken Hände sanft in ihrem Schoß gefaltet, und hatte die Augen geschlossen. Trotz der Ruhe und Entspannung, die sich auf ihrem Gesicht abzeichneten, tobte in ihr eine Auseinandersetzung, die außerhalb der Grenzen der physischen Welt lag.

Fragte man einen Soldaten woraus Krieg bestand, so würde er vermutlich den direkten Kampf gegen den Feind beschreiben: Granaten, die durch die Luft flogen und Körper zerrissen, Schüsse, die hin und her schossen und sich in Fleisch bohrten, vielleicht sogar Lichtschwerter, die funken sprühend aufeinander prallten. Fragte man einen General, so erzählte er vielleicht von Einheiten, die strategisch verlegt wurden um den Feind zu umgehen und ihn zu schwächen. Fragte man einen Psychologen so erwähnt er vielleicht die Bedeutung der psychologischen Kriegsführung: Orden um den Mut zu steigern, vernichtende mediale Kampagnen gegen den Feind. Doch all jenen fehlte die Wahrnehmung für einen weiteren Kampf, der zeitgleich bei jeder Konfrontation ausgetragen wurde: der Kampf in den Sphären der Macht.

Wie schon in den Wochen und Monaten zuvor focht sie gegen die Wogen der Macht, die sich ihrem Schicksal entgegen zu stellen drohten. Fernab ihrer körperlichen Hülle verteidigte sie ihren Führungsanspruch, nicht nur im Imperium sondern in der ganzen Galaxis, gegen jene, die das verhindern wollten: der Orden der Jedi auf der einen, Darth Allegious auf der anderen Seite. Jetzt durfte man sich diesen Kampf nicht von Angesicht zu Angesicht vorstellen, nein. Vielmehr verlief er auf einer emotionalen Ebene, manchmal ließen die Gefühle den wahren Gegner nicht einmal mehr erkennen. Namenlos, körperlos schrie man hinaus in die Macht und erwehrte sich den Schreien, die einem entgegenkamen. Wusste Allegious, dass Gefahr drohte und ein Wandel bevorstand? Bestimmt, doch es war ihm unmöglich zu sagen woraus diese Veränderung genau bestand.

Leichtfüßig und unbemerkt betrat Sadira den Raum, ihre nackten Füße huschten über den weichen Teppich. Sie blieb in angemessenem Abstand zu Lucienne stehen, richtete sich kerzengerade auf und wartete. Sie wusste genau, dass sie ihre Meisterin nicht stören durfte. Zu gegebener Zeit würde sie ihre Augen aufschlagen und die blinde Mirakula mit leuchtend roten Augen durchdringen.
Ein einzelner Schweißtropfen bahnte sich seinen Weg über Luciennes Stirn und sammelte sich in ihrer schmalen Augenbraue. Langsam schlugen ihre Lider um und tatsächlich kam pures Feuer in ihren Augen zum Vorschein. Während es gemächlich verschwand und die wahrhaftige Farbe ihrer Iriden zum Vorschein brachte, sagte sie kein Wort obwohl sie sich der Anwesenheit ihrer Dienerin völlig bewusst war. Sie spürte die Nachwirkungen der tobenden Brandungen der Macht in ihrem inneren und es brauchte seine Zeit ihre innere Ruhe der äußerlichen anzugleichen.

Leichtfüßig stand sie auf und mit einer Bewegung ihrer zierlichen, rechten Hand begann ein sanftes Licht den Raum zu erfüllen, das von keiner wahrnehmbaren Lichtquelle ausgesandt wurde. Vielmehr hatte es den Anschein die Mauern selbst begannen zu leuchten. Ihre Dienerin war größer als sie und dennoch überragte Lucienne sie, denn für die Mirakula war die körperliche Größe nicht entscheidend. Sie war blind und allein die Präsenz in der Macht entschied über wahre Größe.

„Es ist Zeit.“, erklärte Sadira schlicht und Lucienne nickte. „Ich weiß, denn ich habe es gespürt.“ Lucienne ging voraus, während jedes Schrittes hüpfte ihr Nachthemd und offenbarte den Blick auf Stellen, die ihrer blinden Dienerin verborgen blieben. Diese folgte ihr, selbst in ein schlichtes Gewand der Krath gekleidet. Die Etage der Zitadelle, auf der sie sich befanden, gehörte nur ihr und bei dem Tode war es verboten sie unaufgefordert zu betreten. Ihre schulterlangen, silbrig-grauen Haare schwangen mit während sie auf einen anderen Raum zusteuerte. Schlichte, aus Holz gefertigte, Schränke zierten ihn, ein einsamer Tisch stand in seiner Mitte. Vor dem blieb sie nun stehen während Sadira ihre geschickten Hände dazu benutzte die Schränke, einzeln und nacheinander, zu öffnen, die Kleidungsstücke hinauszunehmen und vor Lucienne zu platzieren. Die wiederum wartete bis die für diesen Abend vorgesehene Garderobe ausgebreitet vor ihr lag, griff anschliessend danach und schlüpfte hinein. Das silbern-blaue Gewand, geziert von einem Umhang, der ihr über die Schultern gelegt und mit einer Schnalle vor dem Hals befestigt wurde, stand im Gegensatz zu dem tradierten Schwarz der Sith, doch in den nachfolgenden Stunden ging es nicht darum Klischees zu bedienen sondern sich ihren neuen Anhängern zu offenbaren. Jeder Sith, der sich nun in der Zitadelle befand und vielleicht noch aus fehlgeleiteter Loyalität Bastion diente, würde ihr anhand ihrer Aura und Präsenz in der Macht die Treue schwören oder sterben, nicht wegen der Farbe ihrer Kleidung.

Wortlos tänzelte Sadira um ihre Meisterin herum, die Bürste in ihrer rechten Hand glitt durch Luciennes feines Haar und brachte es in Form. Sodann legte sie sie zur Seite, holte einen runden Handspiegel hervor und hielt in Lucienne vor das Gesicht. Augenscheinlich sanftmütig sah sie in ihn hinein und betrachtete die Falten, die sich um ihre Augen und Mundwinkel herum andeuteten. Ihr Gesicht wirkte durchaus noch jung für ihre 54 Jahre, dennoch konnte es die Anzeichen des Alterungsprozesses nicht verstecken. Ihre kurzen, fein manikürten Fingernägel glitten über die schmalen Furchen in ihrer Haut und plötzlich schien es als würden sie sich glätten. Die Prozedur wiederholte sie bei den kaum merklichen Hautunreinheiten an ihren Wangen und auf ihrer Stirn und kaum eine Minute später strahlte ihr Gesicht mit einem makellosen Teint. Zufrieden besah sie ihr Spiegelbild, schürzte die Lippen und ließ die weißen Zähne blitzen. Dann reichte sie den Spiegel wieder an ihre Dienerin zurück und nickte als sei sie zufrieden.

Durch die Nähe zu ihrer Meisterin wusste Sadira, dass Lucienne nur jünger erschien und es ihr keinesfalls gelungen war tatsächlich jünger zu werden. Sie hatte schlicht und ergreifend nur eine Illusion über ihr Gesicht gelegt um es so aussehen zu lassen wie es ihr beliebte: mal zauberte sie das Antlitz einer beinahe jugendlichen Frau hervor, dann verzogen sich ihre Gesichtszüge plötzlich in ausufernder Wut und bildeten grässliche Fratzen.

Nur von ihrer treuen Mirakula begleitet schwebte Lucienne beinahe über den Boden die finsteren Gänge entlang, die für sie jedoch Wärme und Geborgenheit ausstrahlten. Sie wusste, dass sie bald von Ihnen Abschied nehmen würde, dass sie ein Heim gegen ein Neues austauschte und spürte dabei auch keine Trauer sondern freudige Erregung und Genugtuung. Die dunkle Seite der Macht war ihre Verbündete und begleitete sie auf ihrem Weg an die Spitze des Imperiums und der ganzen Galaxis. Wo Menari gescheitert war würde sie obsiegen und Allegious einem tobenden Sturm gleich von seinem Thron fegen. In ihr floss das Blut des ersten Imperators höchstselbst und in diesem Blut lag die Zukunft der Sith!
Kaum setzte sie den ersten Schritt außerhalb ihrer privaten Gemächer zog sich Sadira unbemerkt zurück und überließ ihren Platz an der Seite der Meisterin den in opulente Rüstungen gehüllten Protektoren. Im Gleichschritt marschierten sie hinter ihr her, jeder ihrer Schritte hallte unheilvoll von den Wänden wieder. Je näher sie dem Thronsaal kamen, desto mehr Protektoren gesellten sich an ihre Seite, böse Schatten tanzten an den Wänden vor Verzückung und Freude. Es gab keinen Grund zu reden, Lucienne wusste genau was von ihr erwartet wurde. Während sie die letzten Meter hin zu den großen Türen des Thronsaals zurücklegte vertiefte sie sich ein weiteres Mal in die dunkle Seite der Macht, dieses Mal jedoch ohne einen Kampf austragen zu wollen. Jetzt sammelte sie stattdessen den Zorn, den sie all die Jahrzehnte gepflegt und gehegt hatte, sammelte die Wut über den Verfall des Imperiums und sie sammelte den Hass auf Allegious. All diese Gefühle webte sie wie eine unsichtbare, aber dennoch spürbare Rüstung um ihren Körper und als sich die Türen wie von Geisterhand öffneten schickte sie sie wie einen dunklen Boten voraus. Jeder im Thronsaal sollte vor ihr erzittern. Wieder brannten das Feuer in ihren Augen. Als die Protektoren den Blick der versammelten Menge auf sie freigaben, offenbarte sich ihnen eine fast zu jung aussehende Frau mit silbernen Haaren, deren schlanker und zierlicher Körper von einer silber-blauen Robe verdeckt wurde. Jemandem, dem der Sinn für die Macht fehlte, der nicht würdig war sie zu empfinden, wäre enttäuscht und vielleicht sogar belustigt über diese Frau, die sich anschickte den Weg der Galaxis zu bestimmen doch in der Macht offenbarte sich ihr wahres Gesicht. Brodelnder Hass rollte über die Menge hinweg und die Präsenz der Zitadelle verstärkte diesen Eindruck zusätzlich.

Die Protektoren stellten sich hinter ihr auf und ein lautes, metallisches Geräusch ertönte als sie ihre geschlossenen Fäuste auf die linke Seite ihres gepanzerten Oberkörpers krachen ließen. Langsam und geduldig ließ Lucienne ihren Blick über die Menge wandern, nahm die bekannten Gesichter wahr und musterte jedes Einzelne, das heute zum ersten Mal die Mauern der Zitadelle betreten hatte. Sie wusste, dass ihr keine Gefahr drohte, nicht in diesem Augenblick. Die dunkle Seite beschützte und führte sie. Mit geradem Rücken, die Arme entspannt herunterhängend und das Kinn leicht erhoben begann sie zu sprechen. Ihre Stimme war ruhig und beinahe lieblich, dennoch fest und voller Überzeugung und Inbrunst. Perfekt dafür geeignet die Gefühle ihrer Zuhörer zu wecken schien sie direkt in das Bewusstsein und in die Herzen der Anwesenden zu sprechen.

„Spürt ihr es?“, fragte sie und ließ ihren Blick abermals wandern. „Spürt ihr wie die Macht erwacht? Spürt ihr wie die dunkle Seite ihre feinen Finger nach euch ausstreckt, euch umgarnt und liebkost? Spürt ihr wie sie in eure Herzen dringt und ihr plötzlich glaubt in Flammen aufzugehen nur um nach Momenten der Qual wiedergeboren zu werden? Sie hat uns erwählt. Sie hat uns dazu bestimmt wie sie selbst unsere Finger auszustrecken um das zu Berühren, was uns gehört. Wir sind die Krath und die Macht wirkt durch aus. Wir handeln in ihrem Willen. Wir werden unsere Hände nach der Galaxis ausstrecken und sie fest umgreifen. Ihr habt gehört wie der Wahnsinn den Geist des Imperators vernebelt, welchem Verfall er das Imperium preisgegeben und die Dunkelheit verraten wird. Es war niemals der Wille der dunklen Seite der Macht, dass er den Thron an sich reißt und eine Blutlinie unterbricht, die bis zu Arcanious zurückreicht. Er ist ein Usurpator und seine Zeit ist gekommen! Wir sind die Krath und wir werden die Ordnung im Imperium wiederherstellen und unseren rechtmäßigen Platz in der Galaxis einnehmen. Ihr alle, die ihr hier versammelt seid, habt geschworen all eure Gedanken und all euer Streben diesem einen Ziel unterzuordnen und diesen Schwur fordere ich nun ein! Denn ich bin Lucienne Raynar Vendar, Nachfahrin von Darth Arcanious und Imperatrix des Reiches und der gesamten Galaxis!“


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[Tiefkern | Koros-Sektor | Teta-System | Empress Teta | Cinnagar | nahe dem königlichen Palastbezirk | „Eiserne Zitadelle“ | Thronsaal] Janus, Darth Reav, Darth Zion, Kaleb Cardan und andere Hohenpriester und Mitglieder der Krath

Der metallische Geschmack von Blut in Mund erinnerte Janus unangenehm daran, dass er trotz all seiner mittlerweile erworbenen Macht nicht unverletzlich war. Die Krath hatten ein Opfer, einen Treuebeweis verlangt, und der blasse Aristokrat hatte sich dieser Forderung gebeugt und das dargebotene Messer benutzt, um sich einen schmalen, aber sichtbaren Schnitt auf der rechten Wangen zuzufügen. Ein kleiner Makel in seinem ansonsten glatten, fast schon maskenhaften Gesicht, aber eben sichtbar und damit ein Beweis seiner Loyalität zu dem Kult. Wobei der Begriff Loyalität in diesem Kontext doch ein wenig unangebracht war, denn zum Missfallen des Vollstreckers wusste er weiterhin wenig über die Organisation, der er so eindrücklich die Treue geschworen hatte, wobei er es vorzog, die ganze Angelegenheit weniger als Unterwerfung und mehr als einen Pakt zum gegenseitigen Nutzen zu betrachteten. Zweifellos waren die Krath mächtig, das war in dem Thronsaal unübersehbar zur Geltung gekommen, und es schmeichelten dem stolzen Sith, dass man ihn für eine Mitgliedschaft ausgewählt hatte. Ganz konnte sich der verschlagene und notorisch skeptische Halb-Echani nicht dem Reiz des Geheimnisvollen und Verborgenen entziehen, den die Krath lustvoll zelebrierten und inszenierten. Natürlich war alles hier darauf angelegt, die neuen Mitglieder zu beeindrucken und zu faszinieren, ja förmlich ihre Sinne zu überwältigen. Macht auszuüben bedeutete Macht in Szene zu setzen, das verstand der blasse, schlanke Graf nur zu gut, und er war durchaus beeindruckt von der Art und Weise, wie dies hier geschah. Doch um ihn wirklich überzeugen, brauchte es schon mehr. Janus war ein vorsichtiger Mann, der sich nur dann auf Allianzen einließ, wenn die Gegenseite auch etwas anzubieten hatte. Und bis jetzt hatten die Krath nur große Worte und ein eindrucksvolles Ritual vorzuweisen. Äußerlich war er ruhig, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, aufrecht und würdevoll in seiner eleganten schwarzen Robe, aber im Kopf von Janus spielte er allerhand Szenarien durch und versuchte einen Eindruck von dem zu gewinnen, was der Kult plante. Dass das Treffen auf Empress Teta im Geheimen stattfand und die Teilnehmer sorgfältig ausgewählt worden waren, sprach dafür, dass man nicht wünschte, dass andere Imperiale und Sith davon erfuhren. Ganz bestimmt nicht der Imperator, denn ohne konkretes zu wissen ahnte Janus, dass die Krath nicht zusammengekommen waren, um Allegious und seine Herrschaft zu feiern. Nein, die Auswahl der Teilnehmer machte nur zu deutlich, dass sich hier eine Front gegen den Herrscher formierte, so viele ehemalige Anhänger Menaris erkannte der grünäugige Sith hier. Es fehlte eigentlich nur der Chiss selbst, stellte Janus trocken fest, und rechnete im Stillen fast schon belustigt damit, dass möglicherweise bald eine blauhäutige Gestalt auf dem Thron Platz nehmen würden. Aber das lediglich ein Scherz, der Chiss war gescheitert und bei einem zweiten Versuch würde ihm höchstens ein kleiner harter Kern folgen. Janus ganz sicher nicht, er zog es vor, auf der Gewinnerseite zu stehen.

Nach einer feierlichen Pause, die die Spannung noch steigerte, ergriff wieder der Hohepriester der Krath das Wort. Salbungsvoll hieß er die neuen Brüder und Schwestern willkommen, und als er sein Zepter auf den Boden stieß, wurde die Energie der Dunklen Seite im Raum noch einmal stärker, als würde sie ebenfalls die Neuen begrüßen wollen. Es war eine alte Finsternis, die an diesem Ort herrschte, über Jahrtausende genährt und gewachsen, das spürte Janus. Der Hohepriester betonte, wie wichtig der Schwur war, denn sie geleistet hatten, und er machte unmissverständlich klar, dass ihre Fähigkeiten, ihr Wissen und ihr Besitz von nun an den Krath gehörten. Nahezu unmerklich schürzte Janus die Lippen, beließ es aber dabei, als der Hohepriester erneut sein Zepter auf den Boden stieß und mit einem Mal von einem dunklen Leuchten erfüllt war, einer Manifestation der Dunklen Seite, und das dumpfe Grollen, das die anderen Krath erzeugten, schwoll an und erfüllte den Thronsaal. Selbst der skeptische Graf fühlte eine ungeheure Macht, eine Stärke und Energie, und den unbedingten Willen, sie zu nutzen und damit die Galaxis zu formen. Ja, die Krath waren mächtig, daran konnte es keinen Zweifel geben. Aber auch wenn Janus von dem Schauspiel beeindruckt war, so entging ihm auch nicht, dass es seinen Tribut forderte. Es war beruhigend zu wissen, dass auch die Energien der Kultanführer nicht unerschöpflich waren. Eine weitere Pause, dann sprach der Hohepriester davon, dass sich ein Umbruch ankündigte, ein Umbruch, den die Krath leiten wollten. Er forderte feierlich eine seiner „Schwestern“, eine dunkelhaarige, ebenso gefährlich wie grazil wirkende Nagai auf, vorzutreten und den Versammelten von etwas zu berichten. Neugierig spitzte Janus die Ohren. Pica, so hieß die Frau, sprach leise und eindringlich, sie war offenkundig durch ein Netz von Spionen gut informiert. Als klar wurde, dass es um den Virus auf Coruscant ging, spannte der Graf unwillkürlich seine Körperhaltung an. Der wahre Urheber? Dann war der Virus also keine natürliche Erscheinung, sondern künstlich geschaffen, eine biologische Waffe. Eine Waffe, die von dunklen Kräften geformt worden war...Janus hörte gespannt zu, als Pica zunächst von allerhand Theorien und Vermutungen sprach. Wie zu erwarten kursierten zahlreiche Gerüchte und Verschwörungstheorien, die gefallenen Jedi, die Hutten, einem Komplott des NRGD, dem imperialen Geheimdienst, der Black Sun und zahlreiche weitere für den Virus verantwortlich machten. Doch neben diesen absurden Theorien gab es Gerüchte, die weitaus bedenklicher waren, Gerüchte über die dunkle Natur des Virus und seine Verbindung zur Macht. Magie und Alchemie der Sith waren im Spiel, so glaubten es zumindest die Jedi. Es gab nur wenige im Orden, die über die notwendigen Fähigkeiten und das Wissen verfügten, um eine solche Waffe zu schaffen. Und nur einer konnte ihnen allen befehlen, sie zu entwickeln...Weitere Beweise folgten, darunter die Unterlagen einer imperialen Forscherin, und mehr und mehr wurde das Bild klar, setzte sich das Puzzle zusammen und der Verantwortliche trat aus den Schatten hervor.

Darth Allegious. Niemand geringerer als der Imperator selbst steckte also hinter dem Virus. Die Enthüllung war nicht weniger als ein Schock und Janus musste sich Mühe geben, nicht ungläubig den Mund aufzureißen. Der Imperator musste wahnsinnig geworden sein, und dabei ging es dem blassen Grafen nicht um irgendwelche lächerlichen moralischen Bedenken. Biologische Waffen, ganz besonders virale, waren enorm gefährlich und kaum zu kontrollieren, leicht konnten sie auf ihren Urheber zurückfallen und sich so verändern, dass es keine Heilung oder Schutz mehr gegen sie gab. Ja, es waren ja schon imperiale Welten befallen. Davon einmal abgesehen war der Einsatz von Massenvernichtungswaffen eine Provokation, die wenn sie bekannt würde die Neue Republik dazu veranlassen könnte, mit aller Härte und in ähnlicher Weise zurückzuschlagen. Janus wusste, dass es auf Seiten des Feindes viele Pazifisten und nützliche Idioten gab, die die Neue Republik daran hinderten, effektiv zu kämpfen, aber der C-Virus würde diese Bedenken hinwegfegen und die Neue Republik einen wie nie zuvor. Das Spiel, das der Imperator spielte, war nicht einfach nur riskant, es war unverantwortlich. Die grünen Augen des Grafen glommen in goldenem Glanz, denn nicht zuletzt machte er sich Sorgen um seine eigene Haut in diesem Fall und er musste sich aus seinem Schock und Zorn lösen, um zuzuhören, als der Hohepriester erneut sprach. Er verwies darauf, dass die Krath einst die Grundlagen für das Imperium geschaffen hatten, und er enthüllte, wem sie dienten. Der Familie Keto, deren Blut in den Adern des ersten Imperators geflossen hatte. Seine Nachfolger hatten den Kult ignoriert oder sogar bekämpft, doch jetzt stand er bereit, seinen rechtmäßigen Platz wieder einzunehmen. Die Spannung im Saal stieg, als sich die Flügeltüren öffneten und eine in altehrwürdige Rüstungen gekleidete Ehrenformation herein marschierte und Aufstellung nahm, das untrügliche Zeichen, dass jemand wichtiges bald erscheinen würde. Janus straffte seine Haltung und spähte neugierig, aber mit höflicher Zurückhaltung zur Tür, und endlich gaben die Wächter den Blick frei.

Dort, im Zentrum der Aufmerksamkeit und Erwartung, stand eine Frau, gehüllt in ein elegantes silbern-blaues Gewand. Janus war einen Moment irritiert und sah genauer hin. Niemand außer ihr und den Leibwächtern war dort, nur die in Rüstungen gehüllten Diener und diese eine Person. Eine schlanke, beinah zierlich wirkende Frau, mit silbernem Haar. Der Graf hielt einen Moment inne...und dann traf ihn wie alle anderen eine Welle in der Macht, eine Welle purer Autorität und Stärke, genährt von brodelndem Hass auf alle Feinde der Krath. Und im Zentrum dieser Welle, ruhig und würdevoll, mit der Autorität derer, die damit geboren worden waren, stand diese Frau. Sie war es also. Ihre ganze Haltung war die einer Herrscherin, eines Wesens, das dafür geschaffen worden waren, zu regieren. Ihr Blick wanderte über die Anwesenden und als sie sprach, war ihre Stimme beinah sanft und doch voller Überzeugungskraft. Janus fühlte, wie ihre Worte einen Nerv trafen, wie die Energie der Dunklen Seite präsenter wurde und eindringlicher. Charismatisch und rhetorisch geschickt redete die Frau, sprach von der Stärke, die die Krath besaßen, dem Verfall des Imperiums und der Notwendigkeit, dem Willen der Dunklen Seite zu entsprechen und den Usurpator Allegious zu stürzen und das Imperium wieder stark zu machen. Das war ihr Ziel...und ihr Geburtsrecht als Lucienne Raynar Vendar, Nachfahrin des ersten Imperators und einzig legitime Herrscherin des Reiches. Ein Moment brillanter, absoluter Klarheit erfasste den Raum, als die Rede der Frau endete, ein Gefühl der Gewissheit, auf der richtigen Seite zu stehen und vor sich die Person zu haben, die das Imperium beherrschen sollte. Selbst Janus, der in erster Linie an sich selbst dachte, musste zugeben, dass Lucienne ihn beeindruckte und es war unbestreitbar, dass ein neuer Imperator eingesetzt werden musste. Ein kurzer Moment verging, dann traf der Graf eine Entscheidung und noch bevor einer der anderen reagierten konnte senkte er den Kopf und kniete auf einem Bein nieder, würdevoll und ruhig. Es war keine Geste der Unterwerfung, aber eine Geste der Gefolgschaft.


„Für die rechtmäßge Imperatrix...“


Verkündete der Graf mit eindringlicher Stimme, die laut genug war, überall gehört zu werden, zugleich aber von tiefer Ruhe erfüllt war und darin fast einem ehrfürchtigen Flüstern glich. Ehrfurcht vor der Macht der Krath und ihrer Anführerin.


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Diese Information über das Virus auf Coruscant brachte Zion zum Grübeln. Wenn dies wahr war, hatte sich der Sith-Executor in Imperator Allegious sehr geirrt. Ein solch hinterlistiger Plan passte zu Allegious, jedoch waren die Ausmaße selbst für den Imperator enorm. Vielen der Anwesenden stockte der Atem oder sie waren entsetzt von dem Gehörten. Ihre Gesichter sagten viel aus, sie waren geschockt und zeigten auch Unverständnis. Zion fühlte genauso, jedoch aus einem anderen Grund. Die Krath wollten den Imperator stürzen, was Zion sehr gut nachvollziehen konnte. Allegious war bei vielen unbeliebt und auch gefürchtet. Doch bei all seinen Fehlentscheidungen und Irrtümern, wieso suchten sich die Krath gerade diesen Punkt aus? Und wieso waren so viele Sith, welche sich als Herren der Dunklen Seite bezeichneten, aber in Wirklichkeit nur Diener dieser Dunklen Seite waren, empört über die Erkenntnis, dass der Imperator höchst selbst dieses Virus auf Coruscant erschaffen und losgelassen hatte?

In der gesamten Regierungszeit war dieses Virus, Zions Meinung nach, die beste Entscheidung. Jedoch ergaben all die schlechten Entscheidungen endlich einen Sinn. Der Frieden mit den Rebellen oder auch die Rückgabe von so vielen hart erkämpften Systemen waren sehr schmerzhaft. Das galt besonders für jene Systeme, an deren Eroberung Zion mitgewirkt hatte. Diese ganze Politik der Schwäche bildete nun einen in sich geschlossenen Kreis. Jede Aktion war mit der darauffolgenden verknüpft und verwurzelt.
Die Republik und die Jedi würden viel Zeit und noch mehr Ressourcen für die Bekämpfung des Virus aufbringen. Ressourcen, die in die Aufrüstungen fehlen würden. Außerdem musste erst ein neuer Verwaltungsapparat in die dazugewonnenen Gebiete installiert werden, was wiederum Zeit und Ressourcen kostete. Das Imperium hingegen konnte sich der eigenen Aufrüstung widmen und musste Krisenherden weniger Beachtung schenken, da sie abgetreten und gleichzeitig auch wirtschaftlich und sozial geschwächt wurden. Dieses ganze Karussell war erst mit dem Friedensvertrag in Bewegung gekommen. Was für viele wie Schwäche aussah, selbst für Zion war es eine Beleidigung von Allegious an alle Sith und auch an das Imperium, war in Wahrheit nur eine Finte für einen neuen Angriff auf die Republik mit einem stärkeren Militär als zuvor. Jedoch war der Plan mit dem Virus nur zum Teil aufgegangen, das Virus hatte sich langsamer verbreitet als wahrscheinlich erhofft, zu schnell hatten die Jedi es eindämmen können. Wenn auch nicht besiegt, so war es jedoch abgeschwächt und somit schadete es den Rebellen weniger als erhofft.


Doch Zion musste seine Gedanken zu Ende bringen, da der Hohepriester wieder seine Stimme erhob. Dem Sith-Executor war jedoch nicht entgangen, dass die Aura dieses Hohepriesters sich verringerte. All diese Inszenierung, all dieses Tamtam für ihre Mitglieder oder auch Neu-Mitglieder zehrte an seinen Kräften. Diese Krath waren doch nur normale Sith, mit einer eignen Bezeichnung. Der vermeintliche Anführer der Krath sprach seine letzten Worte emotional und mit voller Leidenschaft zu Ende und die Flügeltüren des größten Tores öffneten sich.

Mit einem Mal bekam der ganze Thronsaal eine Bedrängnis, wie Zion es nur ein oder zweimal im Leben gespürt hatte. Die Aura dieser Person war schon zu spüren, bevor sie den Saal betrat. Begleitet von in Stahl gekleideten Wächtern an jeder Seite, trat eine junge Frau hinein. Für Zion war sie mächtiger als Menari oder irgendeiner der Zirkelmeister. Es war eine Kraft, die ihn fast schon erschlug, ihre Autorität konnte jeder der hier Anwesenden spüren. In Zion regte sich ein Gefühl, das er lange nicht kannte, Furcht! Diese Frau war nicht das, was sie vorgab zu sein. Eine solche Macht stimmte nicht mit einer solch jungen Person überein. Aber Zion zweifelte weder ihre Macht noch ihre Schönheit an. Er wusste nicht, was er denken sollte. Es kam ihm vor, als wäre sein Geist vernebelt, als würde er nicht klar denken können. Doch nahm Zion alle Worte, alle harten und mit Abscheu ausgesprochenen Worte genau war. In seinem Kopf arbeite es, am eigenen Körper hatte Zion die Intrigen von Darth Allegious erlebt. Ihm war nichts zuwider, um seine Feinde ein für alle Mal zu entfernen. Er hatte schon Säuberungsaktionen im Militär, in der Verwaltung und sogar im Geheimdienst durchgezogen. Der einzige Apparat, der noch nicht auf Linie war, war der Orden höchst selbst. Das gefährlichste Organ für den Imperator. Was sagte Zion, dass all dies hier nicht eine Finte Allegious sei? Ein Trick, damit alle Verräter an einem Platz sind und ausgerottet werden können? Der Puls von Zion schlug immer schneller, sein Blick wand sich nun schnell durch den ganzen Thronsaal. Sein Herz pochte immer schneller und kalte, nasse Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Der Sith-Executor wusste es nicht, aber er stand kurz vor einer Panikattacke.
Immer noch schaute er hastig durch den Thronsaal und sah, wie einige begannen, sich vor der Erbin Darth Arcanious hinzuknien. Langsam fand Zion seine Contenance wieder und registrierte, dass sich seine verletzte rechte Hand an seinem Lichtschwertgriff befand.

Nun ging alles sehr schnell, in Bruchteilen von Sekunden. Der nun wieder gefestigte Blick Zions streifte die Herde der Kraths ab. Alle blickten zu Lucienne auf, beziehungsweise schauten auf den Boden, da sie bereits Knieten. Zion fielen jedoch eine Handvoll Blicke auf, die immer wieder abwechselnd zu ihm und Lucienne schauten. Diese Gesichter waren für Zion keine neuen, er kannte sie aus dem Zirkel der Extinktoren. Sie waren Krieger wie er, ausgebildet für die Schlacht und daraufgetrimmt, alle Feinde des Imperators brutalst zu vernichten. Keiner von ihnen war im Rang eines Lords und jeder von ihnen war heute das erste Mal in den Reihen der Krath, genau wie Zion selbst. Diese fünf Extinktoren hatten ihre Hand ebenfalls an ihrem Lichtschwert. Ihre Blicke ruhten nun immer länger auf Zion, so, als wollten sie ein Zeichen für den nächsten Schritt. Fast alle anderen Teilnehmer dieser Prozession knieten vor ihrer neuen Anführerin und einige riefen bereits Treuebekundungen aus.
Es war Verrat, was sie alle hier betrieben, Hochverrat sogar. Es könnte eine Falle Allegious sein, aber vielleicht auch nicht. Vielleicht war es auch ein Test des Imperators oder einer von Lucienne. Zion kannte die Antwort nicht, jedoch wusste er, dass er sich entscheiden musste. Zu sechst hatten sie keine Chance gegen all diese Sith, auch wenn Zion und seine Extinktoren die besten Kämpfer in diesem Raum waren, im Umgang mit der Macht gab es mächtigere hier. Aber Zion war hier nicht, um einen Krieg anzufangen, den er nicht wollte und den er auch nicht gewinnen konnte. Daher war seine Entscheidung logisch wie auch plausibel. Ein schwaches und kaum erkennbares Schütteln seines Kopfes reichte aus, dass die fünf Extinktoren ihre Hände langsam von ihren Waffen nahmen und Zion den obligatorischen Kniefall nachahmten. Bisher kniete Zion nur vor Menari und Phollow. Vor diesen beiden Sith hatte Zion Respekt und auch Furcht gehabt, er kannte deren Fähigkeiten. Vor Lucienne hatte er im Moment nur Furcht und zwar vor ihrer angedeuteten Machtbasis. Was sie jedoch konnte und auch willig war, zu machen, war dem Sith-Executor noch unklar. Eines wusste Zion sicher, er hatte an diesem Abend seine eigene Machtbasis um fünf Seelen gestärkt.



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Kaleb Cardan, Hohepriester der Krath –

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Kaleb Cardan, drei andere Hohepriester, Mitglieder der Krath, ein paar Beitrittskandidaten (darunter Janus Sturn, Darth Reav und Darth Zion), Sith-Schüler und Lady Manice

Der Auftritt der unerwarteten Thronanwärterin verfehlte seine Wirkung nicht. Binnen Sekunden war in der Macht eine breite Palette an Gefühlen zu spüren. Natürlich überwog in den meisten Fällen die Überraschung. Doch von manchen Anwesenden gingen zweifellos auch Unglaube, Misstrauen und Trotz aus. Ja, einen Moment lang schien die Zusammenkunft der Krath uneins zu sein. Ein erneuter Griff nach der Herrschaft über das Imperium (und die Galaxie)? Die Frage, ob man nichts aus dem Scheitern von Janem Menari gelernt habe, stand unausgesprochen im Raum – so viel konnte Kaleb Cardan spüren. Derweil die ersten Kultisten schon gehorsam das Knie beugten, haderten ein anderer Teil noch, während sich in einer kleinen Minderheit Ablehnung breit machte. Eine äußerst explosive Mischung! Indes sein wachsamer Blick nach Kate Manice suchte, die sich unter die Versammelten gemischt hatte, umgriff der Hohepriester sein Szepter fester.

Doch zu einem offenen Aufstand kam es nicht. Nur eine einzige Stimme richtete sich plötzlich ganz verunsichert an die Synode.
„Seid ihr verrückt?“, fragte sie überrascht in die Stimme und es dauerte tatsächlich einen Moment bis einer von Menaris ehemaligen Weggefährten auszumachen war. „Um unseren schändlichen Verrat zu sühnen, erteilte uns Darth Allegious eine Amnestie! Sollen wir auf diese Großzügigkeit nun spucken? Sollen wir uns etwa wirklich auf die nächste falsche Demagogin einlassen?“

Hüte deine Zunge, Carifexan!“, zischte der menschliche Hohepriester äußerst gereizt, ließ dabei den Griff um sein Szepter noch fester werden – bis die Handknöchel sich leicht weißlich abhoben – und ging festen Schrittes auf den vorlauten Aufwiegler zu. „Lady Vendars Herrschaftsanspruch stützt sich auf die einzig wahre Konstante in diesem Universum: Das Geburtsrecht!Aufgrund dessen sollte sie über diese, unsere Galaxie herrschen; nicht irgendein halbmechanischer Noghri. Durch ihre Adern allein fließt Arcanious' Blut; nicht durch jene dieses wahnsinnigen Nichtmenschen. Marrac'khar ist hier der feige Lügner und Blender.“

Der Sith spuckte verärgert aus. „Er hat sich diesen Thron erkämpft, Cardan!“

Erkämpft?“, fragte der dunkelhaarige Mensch sogleich in einem höhnischen Tonfall nach. Dabei musterte er den anderen Sith nun ganz genau.Einzig und allein sein illegitimes Streben nach Macht hat dem Imperium die Vormachtstellung in dieser Galaxie gekostet! Wegen ihm haben wir erst den ganzen Both-Sektor und anschließend die corellianische Handelsroute verloren. Von Coruscant, was er wie einen vergifteten Apfel umher reicht, ganz zu schweigen. Wenn wir ihn weiter so gewähren lassen, gibt es bald keinen imperialen Thron mehr. Denn die Rebellen samt der Jedi sind ihm schon längst auf der Spur...“

Erneut sah er zu Pica. Nachdem er ihr zugenickt hatte, ergriff sie wieder das Wort und präsentierte der „Schwarzen Synode“ Auszüge aus weiteren geheimdienstlichen Unterlagen. Danach war es nur noch eine Frage der Zeit bis die Neue Republik die Scharade erkennen und sich zu einem überaus ungünstigen Zeitpunkt gegen Bastion wenden würde. Immerhin banden die Yevethaner momentan einen signifikanten Teil der Streitkräfte in ihrem Sternenhaufen. Ord Mantell, das man erst kürzlich erobert hatte, war ebenfalls noch nicht ausreichend befriedet – und befand sich außerdem in direkter Nähe zum republikanischen Raum. Und was Bastions jüngste Bestrebungen betraf, in Richtung der Unbekannter Regionen zu expandieren, lag auch noch eine Menge im Argen. Das Bild, das Pica von der gegenwärtigen Situation des Imperiums zeichnete, sah düster aus. Ja, manchen mochte es nach dieser Erzählung so erscheinen als hätte man zur Zeit eine feindliche Klinge an der Kehle: Nur eine einzige falsche Bewegung und man war tot.

Marrac'khar muss gestoppt werden“, übernahm Cardan kurz darauf wieder das Wort. Er stand noch immer nur zwei, drei Meter von Carifexan entfernt. „Die Neue Ordnung braucht die Krath. Lediglich wir können ihren Bestand in der Galaxie sichern; nicht Marrac'khar.“

Der Sith verzog säuerlich das Gesicht. „Und wie soll das gehen? Sollen wir noch einmal versuchen Bastion zu erstürmen?“ Carifexan lachte abfällig. „Ich erkläre euch alle für verrückt, wenn ihr das tatsächlich vorhabt. Denn ihr spielt mit einer solchen Revolte allein den Rebellen in die Karten – genau wie es euer Maulwurf gerade geschildert hat.“

„Du unterschätzt uns, Bruder“
, warf Drayven vorwurfsvoll ein. „Natürlich haben wir aus Menaris Fehlern gelernt. Ein offener Bürgerkrieg ist nicht in unserem Sinne. Nein, wir müssen neue Wege beschreiten, wenn wir erfolgreich sein wollen.“ Seine Augen funkelten angriffslustig. „Und genau aus diesem Grund haben wir uns hier versammelt. Schwester Vucora, erzählt der Versammlung von jenen Arrangements, die Ihr zuletzt in unserem Namen getroffen habt.“

Eine gertenschlanke, hochgewachsene Frau, höchstwahrscheinlich von Epicanthix abstammend, trat aus der Menge hervor. Unter der purpurfarbenen Stoffkutte, die sie wie alle Krath-Mitglieder trug, blitzten goldene Ornamente – vielleicht von einer Uniform – auf. Sie blickte noch einmal streng in die aufgewühlte Runde, bevor sie (bloß auszugsweise) von dem geheimen Rüstungsprojekt erzählte, das sie auf Mrlsst im Auftrag der Eisernen Zitadelle initiiert hatte. Nicht nur an einem Upgrade für die Rüstungen der Sturmtruppen wurde ihren Ausführungen nach geforscht, sondern ebenso habe man Forschungen für eine Verbesserung der TIE-Fighter und Grundlagen für eine neue Schlachtschiffklasse in die Wege geleitet. Jedem, der ein bisschen in Rüstungsangelegenheiten bewandert war, wurde bei diesen Informationen natürlich schnell klar, dass solche Projekte nicht in Wochen oder sogar Tagen abgeschlossen waren. Aber sie zeigten in eine bestimmte Richtung: Die Krath würden den Stillstand der letzten Monate und Jahre endlich aufheben. In der Gegenwart von Militärangehörigen konnte man damit sicherlich arbeiten.

Danach ergriff Bruder Ganrax das Wort. Innerhalb des Krath-Kultes galt der wuchtige Anx als eine Art Kämmerer. Kaum eine andere Person kannte sich so gut mit Wirtschaft aus wie er. Stets hatte er entweder den richtigen Riecher für rentable Investments oder kannte an den berühmten Börsen eine Person, die ihm irgendeinen lukrativen Gefallen schuldete. Zwar erwähnte er es in der Synode nicht, aber er hatte insgeheim unter Luciennes Anleitung das Gros der letzten Geschäfte – insbesondere in die wiederauflebende Koltho-Industrie – getätigt. Die angehäuften Creditreserven waren groß, sehr groß, weshalb sowohl Bestechungsgelder als auch andere monetäre Lockmittel kein Problem für sie darstellten. Höchstwahrscheinlich konnten sie zur Zeit die zwei oder drei wichtigsten Supersektoren kaufen, wenn zur Verwirklichung ihrer Pläne notwendig war. Vor allem in den Reihen der Neulinge schien das Selbstvertrauen aufgrund dieser Aussichten allmählich zu wachsen. Möglicherweise war am Ende Ganrax das Zünglein an der Waage.

Drayven sah sich um. Mit lauter, fester Stimme sagte er anschließend in die Runde:
„Ihr seht. Der Kult hat schon allerhand wichtige Vorbereitungen getroffen. Doch noch sind wir wahrlich nicht im Stande Marrac'khar offen die Stirn zu bieten. Noch fehlt es uns an Kontakten in Schlüsselpositionen – und da kommt ihr, meine Brüder und Schwestern, in Frage...“

„Nicht so schnell!“
, schaltete sich plötzlich eine weitere Stimme ein und aus dem Dunkeln trat eine schlaksige Gestalt. „Beziehungen werden euch nur bedingt weiterhelfen. Denn seit dem ersten Tag seiner Thronbesteigung hat Allegious Bastion zu einer wahrhaften Festung umgebaut. Menari hatte damals Glück irgendwelche Truppen auf der Oberfläche landen zu können. Heute sieht das anders aus. Ganz anders.“ Die Gestalt trat ins dumpfe Licht der Kohleschalen. Manchen stockte der Atem als sie das fahle, faltige Gesicht erkannten. Denn es handelte sich um niemanden geringeres als Iago Kroan, der Herold Seiner Majestät. „Ihr werdet ihn an einen anderen Ort treiben müssen, wenn ihr siegreich sein wollt. Einen Ort, den weder Lady Kolar, noch Darth Hybris oder andere mächtige Verbündete kennen...“

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Kaleb Cardan, drei andere Hohepriester, Mitglieder der Krath, ein paar Beitrittskandidaten (darunter Janus Sturn, Darth Reav und Darth Zion), Sith-Schüler und Lady Manice
 
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Ein Teil von Janus sträubte sich selbst dann noch ein wenig gegen die Vorstellung, sich der Anführerin der Krath zu unterwerfen, als er bereits das Knie gebeugt hatte. Für den ebenso ehrgeizigen wie arroganten Vollstrecker war eine solche Geste der Ergebenheit in irgendeiner Form auch immer ein Zeichen der Schwäche, denn wer stark genug war, musste nicht anderen huldigen, sondern ihm wurde gehuldigt. Aber es wäre vermessen, sich selbst bereits in einer solchen Situation zu sehen, das war dem Grafen klar. Seine Macht, seine Kontakte und Ressourcen, so beeindruckend sie auch sein mochten, waren nichts im Vergleich zu den Mittel, über die die Krath geboten und die sie für ihre Zwecke ins Feld führen konnten. So blieb ihm im Grunde nichts anderes übrig, als mitzuspielen und zu folgen, zumindest für die nächste Zeit. Sein angekratztes Ego konnte er damit beruhigen, dass ihm nun dank der Mitgliedschaft im Kult neue Wege offen standen und er mit etwas Geschick und Glück seinen Aufstieg enorm beschleunigen konnte, wenn er sein Schicksal mit dem der Krath verknüpfte. Ebenso konnte der Kult natürlich auch mit seinem gewagten Vorhaben scheitern und ihn mit in den Abgrund reißen, fügte der blasse Fastmensch in Gedanken düster hinzu. Ein zweites Mal würde sich Darth Allegious wohl kaum so gnädig zeigen und den Usurpatoren Leben und Rang lassen. Die Vorstellung, mit dem Schiff unterzugehen und auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein, missfiel Janus, der sich gerne seine Optionen offen hielt und mit allen Seiten ein gutes oder zumindest neutrales Verhältnis pflegte, um sich im Notfall auf die Gewinnerseite schlagen zu können. In der Macht und auf den Gesichtern der anderen Anwesenden konnte er teilweise ähnliche Zweifel und Sorgen erkennen. Der harte Kern der Krath hatte sich, von dem Auftritt Luciennes beeindruckt, rasch unterworfen, aber einige der frisch rekrutierten Mitglieder taten sich mit der Entscheidung schwer. Nur zu deutlich war ihnen wohl das katastrophale Scheitern von Menaris Griff nach der Macht in Erinnerung, der Chiss hatte es nicht geschafft, die Herrschaft zu übernehmen, und das trotz des Einsatzes von enormer Mittel. Janus selbst machte die mangelnde Finesse von Menari für dessen Scheitern verantwortlich, er hatte wie ein zorniger Rancor im offenen Kampf versucht, das Imperium zu übernehmen, und das hatte bei den Streitkräften und der Verwaltung Abwehrreflexe mobilisiert, die schlussendlich seinem Rivalen zum Sieg verholfen hatten. Einen weiteren Versuch dieser Art würde das Imperium weder tolerieren noch überstehen, dafür war die Lage nach dem Friedensvertrag und dem Aufstand im Koornacht-Sternhaufen zu angespannt. Wer jetzt offen rebellierte, riskierte als Zerstörer des Reiches angesehen zu werden und diese Einschätzung war vermutlich nicht einmal falsch. Das Imperium brauchte Ruhe und eine starke Führung, um sich von den Verlusten zu erholen und dann den Krieg mit neuer Kraft wieder aufzunehmen.

Wie auf Stichwort meldete sich eine empörte, überraschte Stimme zu Wort, und alle Augen richteten sich auf den Sprecher, Darth Carifexan. Es war kein Zufall, dass der ehemalige Anhänger Menaris Widerspruch anmeldete, auch Janus seine Argumentation nicht sehr überzeugend fand. Verrat, so fand der Graf, war lediglich eine Frage des Datums, und ob sich Allegious großzügig gezeigt hatte oder nicht, war schlussendlich gleichgültig. Ja, der Vollstrecker fand sogar, dass der Gnadenakt ein Zeichen von Schwäche gewesen war. Gewiss, auch Janus hätten den Verrätern öffentlichkeitswirksam verziehen, aber, und das hatte der Imperator versäumt, sie danach still und leise beseitigt. Man nährte keine Natter an seiner Brust. Angesichts des Widerspruchs reagierte Hohepriester Cardan rasch und schritt, sein Zepter fest umklammert, auf den Störenfried zu. Gebieterisch verwies er darauf, dass Lucienne das Geburtsrecht auf ihrer Seite hatte, ein Argument, mit er bei Janus auf Zustimmung traf. Die edlen Blutlinien der Galaxis waren ohne Zweifel für die Herrschaft weitaus besser qualifiziert als irgendein Nichtmensch, der ohnehin mehr Maschine als...nun, was auch immer der Imperator war. Das überzeugte Carifexan jedoch nicht, er spuckte aus und gab im Brustton der Überzeugung zurück, dass Allegious sich den Thron erkämpft hätte. Janus konnte sich ein schmales, spöttisches Lächeln nicht verkneifen, als der Hohepriester prompt auf die Verluste hinwies, die das Imperium erlitten hatte. Der Bothan-Sektor, die corellianische Handelsroute, Coruscant, alles an die Neue Republik gefallen. Neben den materiellen Verlusten war damit auch das Prestige des Imperiums erheblich gefallen. Und die Gefahr, dass noch mehr verloren gehen würde, war durch den Virus nur noch gewachsen. Janus räusperte sich und trat einen Schritt vor.


„Nicht zu vergessen der Aufstand der Yevethaner im Koornacht-Sternhaufen. Allegious gelingt es nicht einmal, das Territorium zu sichern, über das das Imperium noch gebietet. Wenn selbst primitive Barbaren uns ungestraft herausfordern können, wie wirkt unser Reich dann?“


Der Vollstrecker hatte leise und höflich gesprochen, aber doch mit Nachdruck. Pica, die bereits zuvor über den Virus gesprochen hatte, berichtete über die prekäre Lage des Imperiums, dessen Streitkräfte durch die Yevethaner und Ord Mantell gebunden waren. Eine Offensive der Neuen Republik zu diesem Zeitpunkt konnte schreckliche Folgen haben. Cardan betonte, dass nur die Krath in dieser Situation das Imperium führen und retten konnten, was Darth Carifexan zur Frage veranlasste, wie man denn den Sturz des Imperator bewerkstelligen wollte. Ein offener Angriff auf Bastion war keine Option, wie auch die Krath erkannten, und so wurde eine weibliche Epicanthix nach vorne gerufen und erstattete Bericht über mehrere Rüstungsprojekte, die der Kult angestoßen hatte. Janus, der früher im Waffenhandel tätig gewesen war, erkannte rasch das Potential dieser Bemühungen. Natürlich würden sie Zeit und Ressourcen benötigen, aber bereits die Tatsache, dass man etwas tat, würde den ein oder anderen Militär brennend interessieren und für ihre Sache gewinnen. Doch das allein würde nicht reichen, und so erzählte ein anderes Mitglied des Kultes von den finanziellen Mitteln, die zur Verfügung standen. Janus nickte zustimmend. Geld allein war nicht mit Macht gleichzusetzen, aber es war ein überaus nützliches Werkzeug. Nach diesen Berichten schwand die Skepsis gerade bei den neuen Mitgliedern und auch der Graf zeigte sich beeindruckt. Die Aufforderung, weitere Kontakte mit wichtigen Personen zu knüpfen, kam also gerade zum rechten Zeitpunkt, doch es folgte noch eine weitere Überraschung, als unvermittelt eine hagere Gestalt sich zu Wort meldete aus den Schatten trat. Janus musste seine Verwunderung verbergen, denn es handelte sich um niemand anderen als um Iago Kroan, den Herold des Imperators. So weit reichte die Verschwörung also. Der Morellianer verwies darauf, dass Bastion zu gut verteidigt war und man den Imperator an einem anderen Ort angreifen musste. Eine weise Aussage, denn die Zentralwelt war in der Tat eine Festung. Janus hielt einen Moment inne, dann lächelte er wölfisch und seine grünen Augen funkelten.


„Auf Bastion ist der Imperator umgeben von seinen Anhängern und Leibwächtern und jeder konventionelle Angriff auf die Thronwelt würde scheitern und nicht zuletzt uns als Unruhestifter und Verräter dastehen lassen. Es war Menaris großer Fehler, Bastion offen zu attackieren, denn damit musste er die Streitkräfte und die Verwaltung fast schon zwangsläufig an die Seite von Allegious treiben. Die Vorstellung, der Bestie in ihrem Bau das Haupt abzuschlagen, mag zwar verlockend sein, führt aber in die Irre.“


Der Graf machte eine kurze Pause, während er seine Gedanken sammelte.


„Ich kenne Lady Kolar und den Schüler von Darth Hybris. Vielleicht ist es möglich, sie abzulenken und zu beschäftigen, während wir zuschlagen. Wenn Allegious erst einmal tot und diskreditiert ist, werden sie sich uns kaum in den Weg stellen. Aber an welchen Ort könnte man den Imperator locken, um ihn dort zu vernichten? Und welche Beute wäre für jemanden wie ihn unwiderstehlich?“


Janus fühlte sich an die Jagd auf einen Krayt-Drachen erinnert. Wer eine solche Bestie töten wollte, musste ebenso klug wie stark sein oder er wurde verschlungen.


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Ruhig und still beobachtete Zion die Runde. Es war eine rege Diskussion, bei der viele ihre Meinung sagten und kundgaben. Zwei Leute waren ihm dabei besonders ins Auge gefallen. Einer von ihnen war Janus Sturn. Ein Sith-Executor wie Zion, er war überrascht, ihn hier zu sehen. Janus war auch eines der neuen Mitglieder der Krath. Dieser Kult war wirklich darauf fixiert, in allen Ecken des Ordens seine Kontakte und Mitglieder zu haben. Doch galt Zions Interesse mehr der zweiten Person, Darth Carifexan.


Der starre Blick des Sith-Executors blieb auf Carifexan ruhen. Dieser Chiss war bemerkenswert, er hatte Schneid und auch den Mut, den wahre Krieger brauchten. Zion kannte den tätowierten Chiss bereits seit dem Bürgerkrieg. Carifexan war einer der Sith, die Zion direkt unterstanden bei dem Angriff auf Bastion. Zusammen waren sie in den Tempel eingedrungen und hatten sich durch die Reihen von Allegious gekämpft. Sie trennten sich im Tempel und seit diesem Tag sah Zion ihn nicht mehr. Jedoch wusste der Hüne, dass Carifexan bis jetzt keinem Zirkel beigetreten war. Zu sehr war er ein Mann Menaris gewesen. Seit der Thronbesteigung des Nogris waren alle Zirkelmeister aus den Reihen Allegious gewesen. Und diesen Punkt wollte sich der kräftige Chiss nicht hingeben. Zion verstand ihn, aber sah auch seine Kurzsichtigkeit in diesem Verhalten. Carifexan hätte bereits ein Sith-Lord sein können, wäre er nicht mit seiner passiven Aggressivität überall negativ aufgefallen. Hier und jetzt konnte sich der Chiss auch keiner Freunde sicher sein. Er stieß die ranghöheren Krath vor den Kopf und bot ihnen die Stirn, ohne frech oder unverschämt zu werden. Jedoch waren sie eitel, so wie jede Sekte, die dachte, etwas Besseres zu sein. Bis auf Lucienne hatten die Krath keinen nennenswerten Diamanten in ihrer Hand. Ihr Geheimnis in der Macht war wie bei so vielen die Masse. Wahrscheinlich hasste Carifexan die Krath auch, jedoch nicht so sehr, wie er den Imperator und seine Anhänger hasste. Sei ein Freund des Feindes deines Feindes. Zion verfolgt auch diesen Weg, jedoch subtiler. Vielleicht wäre Zion in der Lage Carifexan auf seine Seite zu ziehen. Vielleicht könnte Zion den tätowierten Chiss wieder als seinen Untergebenen gewinnen. Wie einst in dem Bruderkrieg, jedoch müsste Zion beweisen, würdig zu sein. Jedenfalls würde der groß gewachsene Chiss bald eine Nachricht von Zion bekommen. Wie er ihn überzeugen konnte, würde sich Zion noch überlegen und sich Gedanken machen müssen. Fakt war, Darth Carifexan wäre die perfekte Verstärkung für Zions Stellung im Orden der Sith.

Eine Welle der Ruhe durchdrang den Thronsaal der Zitadelle. Es waren vielleicht nicht mehr als zwei Sekunden, jedoch fühlte es sich an wie Minuten. Die Stimmung war durch die rege Diskussion aufgeheizt. Eine tiefe und laute Stimme zerriss den Vorhang der Stille und ließ jeden Sith im Raum zu ihm schauen.

„Unser Hauptaugenmerk sollte sich auf die wichtigste Fraktion im Imperium richten, das Rückgrat des Imperiums. Das war der große Fehler Darth Menaris gewesen und ich muss es wissen, ich war die ganze Zeit an seiner Seite als seine rechte Hand. Als sein Schüler!“

Der hünenhafte Mensch machte eine kurze Pause. Jeder im Thronsaal hatte seinen Blick auf ihn gerichtet. Der Aufmerksamkeit gewiss sprach Zion mit starker Stimme weiter.

„Nicht der Geheimdienst, nicht die Verwaltung, noch nicht mal der Orden selbst. Wir brauchen das Militär auf unserer Seite. Mit ihm haben wir gleichzeitig die Bevölkerung hinter uns. Wenn wir direkt am Anfang Kontakt zum Militär aufbauen und es in den größeren Kreis einweihen, haben wir von Vornherein deren Vertrauen. Aber wir dürfen ihnen nur so viel offenbaren, dass sie nicht in ihrer Ehre gekränkt sind und wir weiter die Zügel in der Hand haben.“

Es war nun an der Zeit, seinen Machtanspruch anzudeuten. Zion war nicht daran gelegen, Zirkelgroßmeister oder gar Imperator zu werden. Er wollte nur die Position, die ihm seit Janems Rebellion zustand. Die Anerkennung und den Respekt, den er sich die letzten Jahre bitter - im wahrsten Sinne - erkämpft hatte. Zion brachte sich nun in diese Verschwörung ein, wenigstens nur so viel, wie er musste.

„Laut meinen Informationen wird in einigen Tagen ein neues Schiff vom Stapel gehen, wobei viele Mitglieder der Flotte aber auch andere Würdenträger zugegen sein werden. Wenn es den Hohepriestern der Krath genehm ist, werde ich zu diesem Stapellauf reisen und den Samen der neuen Ordnung pflanzen.“

Sein Blick ruhte kurz auf Janus. Zion und der Graf hatten bereits das Vergnügen und beide hatten gleiche Interessen, vielleicht wäre er von Nutzen.

„Es wäre auch von Vorteil, wenn ein Mitglied der Inquisitoren dabei wäre, einer wie Graf Sturn. Wärt Ihr einverstanden, Graf Sturn, Hohepriester?“

Zion hatte seinen Teil zu dieser Runde beigetragen, entweder bekam er ein positives oder negatives Resümee vom Krath-Kult. Egal wie es ausging, Zion würde trotzdem nach Fondor reisen.



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Angeregt diskutierten alte und neue Mitglieder der Krath miteinander und in dem Thronsaal lag eine von Stärke und Energie geprägte Stimmung in der Luft, ein elektrisierendes Gemisch von unterschiedlichen Ideen und Vorstellungen. Janus hielt sich nach seinen Worten vornehm und höflich zurück, der in eine elegante schwarze Robe gehüllte Graf verschränkte demonstrativ die Arme hinter dem Rücken und seine Miene war dezidiert neutral, als er den anderen lauschte und versuchte, Eindrücke ihrer Stimmungen und Gedanken zu erfassen. Er hatte seine Meinung kundgetan, respektvoll und mit angemessener Würde, jetzt war es den anderen Mitgliedern des Kultes, sich zu äußern. Die Krath schienen der Meinung zu sein, dass es von Vorteil war, mehr oder weniger offen miteinander zu sprechen, auch wenn Darth Carifexan vorhin von einem der Hohepriester zurechtgewiesen worden war, drohten dem muskulösen Chiss offenbar keine allzu drastischen Konsequenzen. Eine bemerkenswerte Einstellung, fand Janus, der blasse Aristokrat war aus dem Sith-Orden die verdruckste Furcht von Speichelleckern gewohnt, die bei jedem Wort ängstlich über die Schulter blickten. Das mochte zwar auf den ersten Blick für Ruhe und Unterwerfung sorgen, hatte aber den Nachteil, dass Kreativität und Eigeninitiale nicht gefördert wurden. Im Übermaß waren diese Eigenschaften selbstredend nicht wünschenswert, da sie schnell zu Plänen gegen die Meister und höheren Mitglieder des Ordens führen konnten, aber Diener mit diesen Eigenschaften waren nun mal weitaus effektiver als dumpfe Befehlsempfänger. Janus achtete bei seinen Dienern darauf, ihnen in einem gewissen Rahmen Freiheiten zu gewähren und genuine Leistung zu belohnen, statt nur zu bestrafen. Das hatte reichlich wenig mit Sympathie zu tun, dafür aber umso mehr mit dem Wunsch nach ebenso loyalen wie fähigen Dienern, die seinen Willen vollstreckten. Die Krath schienen ähnlich zu denken. Mit einem Mal erfasste der Graf das Gefühl von Ruhe und der Ruf von Autorität, und es herrschte Stille, die von einer tiefen, intensiven Stimme beendet wurde. Neugierig richteten sich alle Augen auf den Sprecher, auch Janus wandte sich ihm zu, wenn auch bedeutend eleganter als die anderen. Es war Darth Zion, der sich zu Wort meldete, vielleicht angeregt durch die Worte von Darth Carifexan und Janus. Der Halb-Echani kannte diesen kräftigen, hünenhaften Vollstrecker, er wirkte auch jetzt von Kopf bis Fuß wie ein Kämpfer, jemand, dessen geballte Energie nur darauf wartete, gegen ein Ziel entfesselt zu werden.

Bündig und mit großer Überzeugungskraft sprach Darth Zion und betonte, dass es nur eine Gruppe gab, auf die sie ihr Hauptaugenmerkt legen sollten, der Mensch unterstrich seine Worte mit der Erklärung, dass er die rechte Hand und der Schüler des gescheiterten Darth Menari gewesen war und deshalb genau wusste, warum der Chiss es nicht geschafft hatte, den Thron an sich zu reißen. Janus hielt sich zurück, nickte aber innerlich. Ein kluges Lebewesen lernte aus den eigenen Fehlern, ein wahrhaft brillantes Lebewesen hingegen aus den Fehlern anderer. Der Sith-Bürgerkrieg bot reichlich Anschauungsmaterial dafür, wie ein Coup nicht abzulaufen hatte, und wenn die Krath Erfolg haben wollten, mussten sie daraus ihre Schlüsse ziehen und es besser machen. Darth Zion brachte den Vorteil mit sich, dass er die Pläne seines damaligen Meisters aus erster Hand kannte. Laut dem Vollstrecker, der nach einer kurzen Pause fortfuhr, war einzig und allein das Militär absolut unverzichtbar, er schlug vor, es gleich zu Beginn zu umgarnen, auf ihre Seite zu ziehen und darauf zu achten, das besondere Ehrverständnis dieser Institution nicht zu verletzen oder die Kontrolle zu verlieren. Das waren weise Worte. Die Rolle des Militärs war eine ganz besondere, es gebot nicht nur über Macht in Form von Schiffen und Sturmtruppen, sondern auch über gesellschaftlichen und politischen Einfluss. Janus räusperte sich dezent und nickte leicht.


„Ich stimme Darth Zion zu. Es wäre unklug, die anderen Institutionen des Imperiums gänzlich zu vernachlässigen, aber die Streitkräfte sind der Schlüssel. Mit ihnen würden wir nicht nur über militärische Macht gebieten und diese zur Einschüchterung einsetzen können, sondern auch Rückhalt in der Bevölkerung gewinnen. In den Augen der einfachen Bürger sind es die Angehörigen der Streitkräfte, die das Imperium schützen und seine ureigensten Werte repräsentieren. Eine Bewegung, die von den Streitkräften unterstützt wird, erhält automatisch größere Legitimität.“


Der schlanke Fastmensch hatte ruhig und überzeugend gesprochen, seine Stimme klar und konzentriert und geprägt von einem leichtem, aber vernehmbaren vornehmen Akzent. Interessiert vernahm Janus, wie Darth Zion verkündete, dass in einigen Tagen eine neue Schiffsklasse ihren feierlichen Stapellauf erleben würde, ein Anlass, aus dem viele hohe Militärs und Würdenträger anreisen würden. Eine günstige Gelegenheit, um neue Mitglieder und Sympathisanten anzuwerben, und so bat der Hüne darum, dort hin reisen zu dürfen. Sein Blick fiel auf den Grafen und er erkundigte sich, ob auch der Graf dorthin zu fliegen gedachte. Janus hielt einen Moment inne, bevor er höflich nickte.


„Eine günstige Gelegenheit, in der Tat. Es wäre mir eine Ehre, Euch zu begleiten, Darth Zion, jedoch ist es möglich, dass mich dringende Angelegenheiten davon abhalten und meine Anwesenheit auf Bastion erforderlich machen könnten. Dort laufen Bemühungen, Jünger in meine Dienste und nun in die Dienste der Krath zu nehmen. Ein langwieriger Prozess, der aber einige Vorteile verspricht. Ein Netzwerk aus Informanten und Dienern in der Nähe des Imperators ist von erheblichem Wert. Nicht zuletzt unterhalte ich auf der Thronwelt auch Beziehungen zum Militär, hauptsächlich in der Sektorflotte. Diese Beziehungen könnten durch den Stapellauf neue Bedeutung erlangen, wenn sich die dortigen Kommandanten zurückgesetzt fühlen, ist es gut, wenn ich anwesend bin, um ihr angeknackstes Ego zu streicheln.“


Janus lächelte, wobei er seine weißen Zähne wie Dolche aufblitzten, und gestattete sich ein leises Lachen, seine grünen Augen funkelten in goldenem Glanz, als er an die Gelegenheiten dachte, die sich boten.


[Tiefkern | Koros-Sektor | Teta-System | Empress Teta | Cinnagar | nahe dem königlichen Palastbezirk | „Eiserne Zitadelle“ | Thronsaal] Janus, Darth Reav, Darth Zion, Lucienne Raynar Vendar, Kate, Manice, Kaleb Cardan und andere Hohenpriester und Mitglieder der Krath
 
[Deep Core : Koros Sektor : Empress Teta-System : Cinnagar : Eiserne Zitadelle : Thronsaal) Reav, Zion, Janus Sturn, Kate Manice, Krath (NPC´s)

Nun überschlugen sich der Ereignisse. Zu erst berichtete eine Frau Namens Pica von den anschuldigen gegen den jetzigen Imperator und dessen Schuld am Virus von Coruscant. Die Anwesenden schwankt zwischen Unglaube und Hysterie, was der Sith Krieger verstehen konnte. Doch bevor irgendeine Art Diskussion los gehen konnte, tauchte eine weitere weibliche Person auf. Jeder im Raum konnte ihre Präsenz in der Macht spüren, sie war überwältigend. Ein eiskalter Schauer lief Reav über den Rücken. Selten hatte er so eine Aura gespürt, jedoch irgendetwas stimmte da nicht. Die Frau von der diese Macht ausging sah jung aus. Viel zu jung, um so eine Macht zu besitzen. Doch dies war nicht die einzige Überraschung. Nach einer kurzen Ruhe stellte sich die Frau mit dem Namen Lucienne Raynar Vendar vor. Eine Nachfahrin von Darth Arcanious.

"Ist das möglich?" flüsterte der Sith und der Maske mehr zu sich selbst, als zu den neuen Ordensbrüdern und Schwester die neben ihn standen. Doch zum Überlegen blieb keine Zeit. Er erblickte, dass immer mehr Krath und Sith von Lucienne auf die Knie gingen, um ihr die Treue zu schwören. Er war in einer neuen Zwickmühle. So wie bei dem Schwur, den er vor paar Minuten abgelegt hatte und somit ein Mitglied der Krath zu werden, müsste er auch hier und jetzt die Treue schwören und somit Teil einer weiteren Verschwörung werden. Was eine Ironie des Schicksals. Er hatte Jahre im Exil verbracht und zum Tag seiner Rückkehr lädt ihn sein alter Weggefährte Zion zur einer Reise ein und sie endete in einer Verschwörung gegen den Imperator. Die Macht hat wirklich Humor dachte sich der Sith Krieger. Die meisten Anwesenden, waren bereits auf den Knien und so entschied sich auch der Krieger es ihnen gleich zu tun. Nachdem auch die letzten auf ihre Knie sanken erhallte laut ein Schrei "Für die rechtmäßge Imperatrix" und der Rest der Halle erwiderte diese Aussage.

Nun war dies erledigt und es ging um die Planung. Die Krath legten vor, was sie die letzte Zeit getan hatten. Es war auch ein Beweis für die neu aufgenommene, dass dieses Unternehmen kein Impulsives Handeln war. Zu erst wurde über die Lage des Imperiums informiert und dass ein Großteil der Flotte gebunden war durch Konflikte mit den Yevethaner und dass die Neue Republik und Jedi auf der Spur des Virus waren. Sollten sie die wahre Quelle heraus finden, würde Sie nicht lange zögern und das Imperium angreifen. In der jetzigen Situation wäre das Fatal. Sie müssten Allegious ausschalten so viel stand fest. Danach wurde über die Rüstungsprojekt und über die finanziellen Mittel gesprochen, die dem Kult zur Verfügung standen. Eine Welle der Euphorie ging durch den Raum und die Skepsis wich. Und auch Reav war erleichtert. Dies wird also kein Himmelsfahrtkommando.

Zion machte nun den Vorschlag die Flotte mit ein zu beziehen und erwähnte, dass wenn man die Flotte auf seiner Seite hat auch automatisch die Bevölkerung für sich gewinnt. Nach einem kurzen Wortwechsel zwischen Darth Zion und Graf Sturn , schaltete sich nun der Krieger selbst in die Diskussion ein.

"Darth Zion ich würde euch gerne zu Stapellauf begleiten, wenn ihr und der Hohepriester einverstanden se"


Durch den Schlitz seiner Maske blickte er seinen Mitstreiter an. Der Stapellauf war der perfekte Moment für sich selbst und für die Karth neue verbündete zu finden.

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Schriftliche unverschlüsselte Komlink-Nachricht
Von: Kronos
An: Destiny

Liebste Destiny,
ich hoffe diese Nachricht kommt an. Ich habe schlimme Dinge gehört, dass du entführt und gefoltert wurdest. Ich hoffe es geht dir wieder gut.
Wie ist es dir so ergangen?


Weist du eigentlich was ich meine, wenn ich sage, dass ich dich liebe?

In Liebe
Dein Kronos


Ende der Nachricht
 
Kaleb Cardan, Hohepriester der Krath –

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Kaleb Cardan, drei andere Hohepriester, Mitglieder der Krath, ein paar Beitrittskandidaten (darunter Janus Sturn, Darth Reav und Darth Zion), Sith-Schüler und Lady Manice

Obwohl sie ebenfalls Nutzer der Dunklen Seite der Macht waren und einen ausgeprägten Führerkult – gegenüber der Keto-Dynastie – pflegten, unterschieden sich die Krath dennoch in einigen Dingen vom weitaus bekannteren Orden der Sith. Tumbe Grausamkeit, übertriebener Sadismus und blinder Zorn waren in der Sekte beispielsweise viel mehr verpönt, da man Hinterlist und Pragmatismus viel höher schätzte. Ihre grundlegende Devise war dabei eigentlich recht einfach: Warum sollte man sich durch sein Handeln in der Öffentlichkeit unnötig angreifbar machen, wenn man über Mittelsmänner und Gefallen sowie mit einer ordentlichen Portion Geduld ohne großes Risiko viel mehr (weltliche) Macht anhäufen konnte? Dieser Politik folgend hatte der Kult in den letzten Jahre fast im gesamten Imperium eine Vielzahl an Mitgliedern, Kontakten und „Schuldnern“ in Positionen bringen können, die sich bei einer eventuellen Machtübernahme als Schlüsselstellen erweisen würden. Doch für den letzten Schritt fehlte ihnen noch ein Quäntchen.

Genau aus diesem Grund ließen die vier Hohepriester der entstehenden Diskussion erst einmal ihren Freiraum. Denn wenngleich auch Darth Carifexan versucht hat Zweifel an den Plänen des Kultes zu säen, so konnten sich nun einzelne Mitglieder mit klugen Ideen hervortun. Sollten sie gegenüber der einzig wahren Thronerbin ruhig unter Beweis stellen, dass ihre Aufnahme in die Gemeinschaft kein Fehler war. Sollten sie in diesem Augenblick ruhig zeigen, dass die Rekrutierer die richtigen, ihre Namen genannt hatten. Schon Padmon Cardan, seines Zeichens Hohepriester der Krath unter Darth Arcanious und Kalebs Großvater, pflegte stets zu sagen: „Wer glaubt, schweigen zu müssen, da nur ein Tor den Mund aufmache, wird später für seine Visionen keine Unterstützer finden.“ So wie die Imperatix also aufmerksam dem Meinungsaustausch lauschte, lauschten nun auch die vier höchsten, führenden Mitglieder der Sekte.

Für den einen oder anderen Kundigen war es in diesem Augenblick weniger erstaunlich, dass unter den Neulingen Graf Sturn den Anfang machte. Immerhin hatte er sich zuletzt dadurch hervor getan, dass sich durch sein diplomatisches Geschick Sernpidal und das Julevian-System aus freien Stücken unter die Fittiche des Galaktischen Imperiums gestellt haben. Selbstsicher in seinem Auftreten ließ er die unscheinbare Masse der anderen Kapuzenträger hinter sich und äußerte offen (und frei) seine Vermutungen aufbauend auf Iago Kroans Hinweis. Da viele der Anwesenden zuletzt schon Menaris Ruf gefolgt waren, war hauptsächlich zustimmendes Nicken zu erkennen. Ein offener Bürgerkrieg musste vermieden werden. Schließlich hatte der Erzfeind, die Neue Republik samt der Jedi, genau diesen chaotischen Umstand ausgenutzt, um mit einer gezielten Militäroffensive eine tiefe Kerbe in das imperiale Territorium zu schlagen. Bothawui, Denon, Corellia und Coruscant waren letztendlich Opfer von Marrac'khars unrechtmäßigen Machtstreben.

Ein anderer Neuling, ausgemergelt, blass und scheinbar eher ein Schatten seiner selbst, ergriff auf einmal das Wort. In seiner Stimme schwang ein leichtes Zischen mit als er sagte:
„Auf Bastion ließ sich vernehmen, dass sich der ehemalige Schüler des Impera... ich meine Allegious, Darth Sting, in Richtung Koornacht begeben hätte.“

„Es geht auch das Gerücht um, dass Lady Aren, die man zuletzt noch bei Anaxes an Allegious' Seite hatte sehen können, sich irgendwo am anderen Ende der Galaxie habe niedergelassen“
, warf sofort ein anderer Kultist übereifrig ein. „Ich glaube, man sprach von Kriselist … oder einer anderen Welt im südlichen Mittleren Rand.“

Der Eindruck, Marrac'khar hocke momentan allein und ohne jeglichen Schutz auf Bastion, entstand mit einem Mal bei vielen Anwesenden. Doch obwohl dieser Gedanke natürlich das Selbstvertrauen so manches Wankenden wieder ins Lot brachte, barg er trotzdem zugleich auch eine große Gefahr in sich. Denn schon viele, sehr viele Widersacher hatten den Cyborg-Noghri unterschätzt. Dumm war er nicht. Ganz im Gegenteil. Ohne herausragende Intelligenz, seine Paranoia und ausreichend Kraft – sowohl im Bezug auf seinen Körper als auch in seinem Umgang mit der Dunklen Seite – hätte er es nie auf den Thron geschafft. Menari war an ihm gescheitert. Deshalb durfte man nicht die Fehler des Chiss wiederholen. Kroan, der ebenso wie die Hohepriester und die Imperatix gelauscht hatte, schien den gleichen Eindruck zu haben. Grimmig, seiner eigenen Position – trotz fehlender Bindung zur Macht – bewusst, blickte der Alte in die diskutierende Runde.

Kräftig, einem Herold wahrlich würdig, sagte er:
„Unterschätzt ihn lieber nicht! Jedem hier ist doch bewusst, dass der Orden eine Schlangengrube ist. Um sich von anderen Gleichrangigen absetzten zu können, würde jeder, der dort zugegen ist, dem Noghri zur Seite springen, wenn dieser ruft. Nein, Bastion ist und bleibt eine Sackgasse für euch Krath – Egal wie viele bekannte Unterstützer er an seiner Seite hat.“

Dieser Dämpfer saß. Einen Moment lang hatte sich so mancher Anwesenden wahrscheinlich schon den Triumph ausmalen können. Doch nun war diese Vorstellung mit einem einzigen Streich wieder in das Reich der Mythen und Legenden verbannt worden. An dessen Stelle traten nach einer Weile wieder die vorherigen Zweifel. Cardan widerstand erfolgreich dem Impuls das Gesicht säuerlich zu verziehen. Wenn sie die Synode nicht von ihren Absichten würden überzeugen können, war ihr Plan, Lucienne als neue Herrscherin auf den Thron des Galaktischen Imperiums zu setzen, mit einem Mal gestorben. Schließlich konnte ihr Vorhaben nur gelingen, wenn sie das komplette Netzwerk an Kontakten, Beziehungen und Gefälligkeiten zur Verfügung hatten. Ein anderer Ansatz musste her – und zwar sofort!

Zum Glück rührte sich just in diesem Augenblick der nächste Neuling. Ein Mensch, muskulös und von hünenhafter Statur, sprach zu der Versammlung. Rau, kantig und ein wenig ungeschliffen klang dessen Stimme. Dass es sich um einen Extinktor handelte, war schnell ersichtlich, da einfach viel zu viel „Soldat“ in ihm steckte. Darth Zion, Janem Menaris Schüler, wollte den Verlauf der Diskussion mehr auf die Frage der potenziellen Unterstützer richten. Natürlich ging es ihm dabei vor allem um einen möglichen Beistand durch das Militär. Denn dessen Auffassung nach handelte es sich bei den Streitkräften um das Rückgrat der imperialen Macht. Obgleich auch die Affinität zum Soldatentum bei diesem Sith überdeutlich zu erkennen war, war der Hohepriester über diesen Wortbeitrag doch erstaunt. Ein Fehler beim Vorgehen des Chiss war schließlich gewesen, dass man die Truppen viel zu spät – und letztendlich auch in zu kleiner Zahl – an sich gebunden hatte. Hätte man sich damals an Kratas statt an Niriz gewandt, wäre die Zweite Schlacht von Bastion möglicherweise ganz anders ausgegangen.

Darth Zion schien jedenfalls in diese Richtung zu denken. Geschickt griff er die Neuigkeit auf, dass die Imperiale Flotte den Stapellauf einer neuen Großkampfschiffklasse plane, und verwandelte sie in einen kühnen Vorschlag. Mitglieder der Krath sollten diesen Anlass nutzen, um in den Reihen der Militärangehörigen für ihre Sache zu werben. Für einen kurzen Moment ging ein Raunen durch den Thronsaal. Vor allem jene, die schon seit längerer Zeit Teil des Kultes waren und sich längst an die Heimlichkeiten und die versteckte Hinterlist gewöhnt hatten, schienen mit diesen Plan zu zaudern, während vor allem die Neulinge anerkennend – und teilweise sogar bewundernd – in Richtung des breitschultrigen Menschen blickten. Sturn und ein zweiter Sith ( Darth Reav) sprangen ihm augenblicklich zur Seite, indem sie sich für die Umsetzung dieses Vorhabens freiwillig meldeten. Unbemerkt für andere, berührte die Imperatix Cardan plötzlich in der Macht. Sie sprach ihm ihre Zustimmung aus. Deshalb trat der Hohepriester letztendlich auch erneut vor die gespannt wartenden Kultisten.


„Darth Zion, Ihre Majestät, die herrliche Lucienne Raynar Vendar, spricht Euch und Euren Brüdern Ihren Segen für dieses Vorhaben aus“, sprach der Krath in einem salbungsvollen Tonfall zu den drei Menschen. „Möge Marrac'khars vermeintlicher Zenit, der Stapellauf einer Schiffsklasse, die sich an seinem Sith-Namen orientiert, die Geburtsstunde seines Untergangs werden. Rekrutiert für unser Fernziel, Lady Vendar als Herrscherin über Imperium und Galaxie, vor Ort jede fähige Person. Sei sie ein Teil der Streitkräfte, der Verwaltung, des Geheimdienstes oder der normalen Gesellschaft.“ Er musterte die drei Herren. „Lasst das Gefolge Ihrer Majestät wachsen. Das Imperium den Krath; die Macht mit uns!“

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Kaleb Cardan, drei andere Hohepriester, Mitglieder der Krath, ein paar Beitrittskandidaten (darunter Janus Sturn, Darth Reav und Darth Zion), Sith-Schüler und Lady Manice

[OP @Saphenus Falls du Lust hast, kannst du mit Lucienne natürlich auch noch ein paar Worte auf den Weg geben.]
 
[Tiefkern | Koros-Sektor | Teta-System | Empress Teta | Cinnagar | nahe dem königlichen Palastbezirk | „Eiserne Zitadelle“ | Thronsaal] Janus, Darth Reav, Darth Zion, Lucienne Raynar Vendar, Kate Manice, Kaleb Cardan und andere Hohenpriester und Mitglieder der Krath

War der Weg, den die Krath und mit ihnen Janus, eingeschlagen hatten, auch wirklich weise? Der blasse Graf musste den Anhängern von Lucienne Raynar Vendar, die sich anschickte, den derzeitigen Imperator vom Thron zu stoßen, zumindest zubilligen, dass sie klüger und vorsichtiger vorgingen als es die meisten anderen Sith wohl tun würden. Die vergleichsweise offen und pragmatisch geführte Diskussion, an der sich auch Janus beteiligt hatte, war dafür ein erheblicher Beweis. Und es war nicht zu bestreiten, dass der Kult über eindrucksvolle Ressourcen verfügte und seiner Anführerin treu ergeben war. Das Wagnis konnte gelingen, wenn die Putschisten denn aus den Fehlern anderer lernten und nicht Menaris zum Scheitern verdammtes Vorgehen wiederholen. Janus musste zugeben, dass ihn der Mangel an Subtilität und Eleganz, die der Chiss an den Tag gelegt, schon damals gestört hatten. Man errang die Macht über das Imperium nicht mit einem Vorschlaghammer, sondern mit einem Skalpell, mit einem einzigen, sauber geführten Schnitt an der richtigen Stelle und zum richtigen Zeitpunkt. Andererseits war es von einem Angehörigen einer Menschen und Echani kulturell und biologisch unterlegenen Spezies auch wohl nicht anders zu erwarten gewesen. Janus hatte keine Bedenken, Nichtmenschen für seine Zwecke einzusetzen und frei mit ihnen zu interagieren, solange sie ihm nützlich waren, und bestimmte humanoide Spezies konnte man wohl als mehr oder weniger gleichberechtigt anerkennen. Aber diese Toleranz auf alle Nichtmenschen auszudehnen ging dem blassen Aristokraten dann doch zu weit. Der Herrscher über das Imperium sollte weder ein halbmechanisches Etwas noch eine blauhäutige Kreatur vom Rand der Galaxis sein, sondern ein Mensch oder Fastmensch. In dessen Adern nobles Blut floss, selbstverständlich, auch das war von Bedeutung. Janus dachte dabei in letzter Konsequenz natürlich an sich, aber bei allem Ehrgeiz war der Vollstrecker realistisch und pragmatisch genug um zu wissen, dass er noch weit, weit von einer solchen Position entfernt war. Im Moment war es das klügste Vorgehen, eine würdige Kandidatin wie die Anführerin der Krath loyal zu unterstützen. Sie würde bereits eine erhebliche Verbesserung darstellen und diese Treue bei der zu erwartenden Neuverteilung von Titel, Posten und Würden gewiss belohnen. In ihrem Schatten plante Janus seinen eigenen Aufstieg, Schritt für Schritt und mit großer Vorsicht. Das Ziel war klar, nur bei dem Wie bestanden noch Zweifel, doch diesen würde man ausräumen können. Zufrieden registrierte der Graf, dass seine Worte auf Zustimmung trafen und auch Darth Zion fand das Wohlwollen der Versammelten. Der hünenhafte Mensch war eindeutig ein Kämpfer, ein Soldat, doch zeigte er auch einen gewissen Sinn für Subtilität, was Janus durchaus anerkennenswert fand. Vielleicht würde der andere Sith auf lange Sith ein möglicher Verbündeter werden. Janus dachte auch über das nach, was die anderen Mitglieder des Kultes verkündet hatten, interessant war besonders die Abreise von Darth Sting, dem ehemaligen Schüler des Imperators, nach Koornacht. Einen Moment war der Vollstrecker irritiert, was er sorgfältig verbarg, es kam ihm so vor, als entginge ihm etwas. Erfreulicherweise war es eine anderer Kultistin, eine schlanke, elegant gekleidete Devaronianerin, an deren Körper das für diese Spezies bzw. ihre weiblichen Mitglieder typische Fell fehlte, die sich zu Wort meldete.

„Dieser riesige...Wurm? Soll er im Namen des Usurpators versuchen, die Yevethaner zu bändigen? Eine primitive Bestie gegen eine andere, das scheint nur zu passend.“

Die grünen Augen des Grafen wurden eine Spur schmaler Es war also tatsächlich der Lamproid Chiffith gemeint, mit dem Janus einst auf Taris gejagt hatte. Offenbar war er befördert worden und trug nun den Ehrentitel eines Darth und einen neuen Namen. Janus räusperte sich höflich und schüttelte langsam den Kopf.


„Ihr begeht einen Fehler, wenn Ihr Darth Sting als eine simples Tier abtut. Ich kennen dieses Wesen, er ist weitaus intelligenter und verschlagener, als man ihm zutrauen würde. Er ist ein geborener Jäger und als solcher ist er gefährlich. Es wäre ratsam, ihn nicht an der Seite von Allegious zu wissen, wenn wir zuschlagen.“


Janus hatte ruhig und verständig, aber mit Nachdruck in er Stimme gesprochen, und der Respekt vor dem Lamproiden war deutlich vernehmbar gewesen. Einige Kultisten blickten weiterhin skeptisch drein, aber der Großteil schien seine Erklärung ernst zu nehmen. Ein weiterer Name fiel, der dem Grafen etwas sagte. Alaine Aren, die alte Feindin seiner ehemaligen Meisterin Kira. Hatte sie sich zurückgezogen, um etwas zu planen? Nachdenklich strich sich Janus über sein Kinn. Die rothaarige Schönheit war ebenfalls gefährlich, doch solange sie aus dem Spiel war, nur von zweitrangiger Bedeutung. Dennoch, man sollte sie nicht außer Acht lassen. Es wirkte beinah so, als wäre Allegious allein und ungeschützt auf Bastion, aber das stimmte natürlich nicht, auch wenn einige das nur zu gerne glauben wollten.


„Sie wird wohl kaum untergetaucht sein, um einen ruhigen Lebensabend zu verbringen. Nein...sie plant etwas. Auf mich machte Lady Aren bei unserer letzten Begegnung einen äußerst zielstrebigen Eindruck.“


Es stärkte Janus´ Ansehen, dass ihm gleich zwei Vertraute von Allegious bekannt waren. Drei, um genau zu sein, denn auch Arica gehörte dazu. Der Herold des Imperatos meldete sich mahnend zu Wort und erinnerte die Anwesenden daran, dass Bastion eine Todesfalle war, eine Festung, in der der Imperator seine Anhänger und Opportunisten mobilisieren konnte. Der Vorschlag von Darth Zion war unter diesen Umständen umso klüger und fand großen Zuspruch, besonders von den neuen Mitgliedern der Krath und einem maskierten Menschen (Darth Reav), der sich anbot, den Hünen zum Stapellauf zu begleiten. Doch auch die Hohenpriester stimmten schließlich salbungsvoll zu, ohne Zweifel auf subtile Weisung ihrer Herrin, und es war Cardan, der ihnen im wahrsten Sinne des Wortes seinen Segen erteilte. Janus neigte respektvoll den Kopf.


„Das Imperium den Krath, die Macht mit uns.“


Wiederholte er formell und wandte sich dann nach einem kurzen Nicken in Richtung der anderen in Richtung Ausgang, die Versammlung war beendet. Mit würdevollen Schritten verließ Janus zusammen mit den anderen den Saal, nicht ohne eine letzte Ehrenbekundung gegenüber Lucienne. Vor dem Tor wartete der Graf, bis sich alle etwas verteilt hatten, dann trat er unauffällig zu Matthew und schenkte dem Anzati ein schmales Lächeln.


„Kommt, mein Schüler. Bastion erwartet uns, und wir reisen mit dem Segen einer neuen Verbündeten. Einer überaus mächtigen Verbündeten. Lasst sie uns nicht enttäuschen.“


Der Graf beließ es bei dieser Bemerkung und machte sich mit seinem Schüler auf den Weg zu seiner Yacht. Schon bald würde das dunkle Herz des Sith-Ordens wieder ihre Heimat sein, zumindest augenscheinlich. Die wahre Macht...sie befand sich hier, auf Empress Teta.


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Es waren eindrucksvolle Stunden gewesen. Kate hatte sich im Hintergrund gehalten. Die Aufnahme der Neuankömmlinge aus dem Orden der Sith in die Reihen der Krath, hatte sich als sehr überzeugend dargestellt. Jeder von ihnen hatte eine Art Opfer bringen müssen. Blut war geflossen, um den stillen Treueschwur zu besiegeln. Die unterschiedlichsten Individuen erklärten sich dazu bereit, Lady Vendar den Rücken zu stärken. Darunter befand sich ein großer, stämmiger Kerl, welcher als Darth Zion begrüßt worden war. Er gab das Blut seiner Schwerthand hin, um eine Treue zu schwören, derer er sich selbst noch nicht sicher war. Keiner der Anwesenden hätte ihn komplett durchschauen können. Er trug eine Maske, vollkommen versteinerte Züge. Er wollte sein Innerstes nicht Preis geben, dessen war Kate sich sicher. Ihre Stärke war die Empathie und die Macht war stark in ihr, doch auch sie konnte nicht genau sagen, was in ihm vorging. Sicher war sie sich nur in einer Hinsicht, nämlich seiner Ambivalenz.

Ein anderer, Darth Reav, gab einen Finger für das Aufnahmeritual der Krath. Er war kein Mann großer Worte, wie ihr schien und genauso wenig Gedanken mochte er sich über das Ritual und das ganze Drumherum machen. Er schien ein Krieger zu sein und Krieger dachte nicht. Sie folgten. Kate glaubte kaum, dass es Lady Vendar nicht möglich sein würde, ihn von sich und ihren Absichten zu überzeugen.

Ein weiterer, Graf Janus, trat vor. Er war also von edlem Geblüt, nichts was Kate besonders beeindrucken mochte, aber seine Ausstrahlung schien ihr doch eine besondere. Selbstbewusst, abschätzend, zurückhaltend und doch präsent. Kate hob die Kapuze etwas an, um ihn besser sehen zu können. Blasse Haut, silbriges Haar und um einiges größer, als sie selbst, wobei dies genau genommen auch keine Kunst war. Er hatte ein makelloses Auftreten und sein Opfer war offensichtlich, dass er dieses hervorragende Aussehen durch eine hässliche Wunde mitten im Gesicht aufgab. Natürlich war dies in Zeiten von Bacta und Kolto kein wirkliches Opfer. Bei seinem Wesen und ihrem ersten Eindruck von ihm, war sie sich fast sicher, dass er eine Narbe nicht so hinnehmen würde und lieber dafür Sorge trug, diese mit allen Heilmitteln der Galaxie wieder verschwinden zu lassen.


Es folgte die tatsächliche "Schwarze Synode", bei der die Anwesenden von den Absichten der Krath unterrichtet und auf ihre Seite gezogen werden sollten. Lady Vendar trug einen wesentlichen Teil dazu bei. Ihr Auftritt war absolut beeindruckend und überzeugend. Dennoch gab es noch vereinzelte Zweifler, die sich auch offen darüber aussprachen, wenngleich derer nicht viele waren. Einige Klügere hielten sich lieber zurück und warteten ab.

Kates Aufmerksamkeit lag auf vielem, was sich im Verborgenen abspielte. So entging ihr nicht, dass vereinzelte Sith-Krieger ihre Hand kampfbereit an ihre Schwerter legten. Die zierliche Empathin konzentrierte sich auf die Gefühle der besagten Personen. Sie handelten nicht aus eigenem Willen und Verstand. Sie waren, wie zuvor schon erkannt, Krieger, welche einem höheren Folge leisteten. Indem sie deren Blick folgte, blieb sie schließlich an Zion hängen, welcher nur noch leicht den Kopf schüttelte und damit einen stillen Befehl oder aber Rat gab. So genau konnte Kate nicht beurteilen, in wie weit sich die Anwesenden kannten, zusammen gehörten oder auch nicht. Vielleicht gingen jene auch nur nach dem Rang, denn er war deutlich höher gestuft, als sie.


Die Diskussionen selbst waren weniger von Bedeutung für Kate. Sie mischte sich nicht ein, gab ihre eigene Person und ihre Herkunft nicht Preis. Es war noch nicht an der Zeit, diese Karte auszuspielen und das wusste Cardan genauso wie sie selbst, denn auch er machte keine Anstalten, sie zu sich zu holen.Kate wartete also ab, beobachtete weiter und schwieg. Sie fing Emotionen auf, die teilweise nur so durch den Raum geschmettert wurden. Nicht alle konnten sich und ihre Gefühle im Zaum halten und für eine Empathin wie sie, war es kein Problem dies zu erkennen und auch hinter die Fassade von so manchem zu blicken. Cardan wusste dies und hatte sie deshalb auf die Suche nach Verrätern und Spionen geschickt. Soweit sie es beurteilen konnte, gab es zwar Ambivalenz unter den Anwesenden, aber keinen, der ihnen wirklich gefährlich werden wollte. Nicht geplant. Noch nicht. Die Anwesenden mussten sich dem erst bewusst werden, was ihnen hier erzählt und aufgezeigt wurde. Mit Lady Vendars Auftritt hatte sich die Stimmung schon etwas gewandelt und während der Diskussionen bestärkte sich die Richtung, in die es nun zu gehen schien. Die Krath sollten an Macht gewinnen. Lady Vendar sollte Imperatrix werden.
Kate lächelte. Es lief tatsächlich in die richtige Richtung. Und sie selbst sah erneut, dass sie diesmal auf der richtigen Seite stand. Sie stand auf der machtvollen Seite! Sie selbst würde daran wachsen!

Als die ersten zum Aufbruch tendierten, straffte die Talusianerin die Schultern. Sie würde nicht länger auf Empress Teta bleiben. Besonders eine Person hatte ihr Interesse geweckt: Der augenscheinlich so perfekte Graf Janus Sturn, welcher als einer der ersten den Saal verließ. Kate suchte den Blick Cardans. Als sie ihm begegnete war es, als würden sie eine stille Vereinbarung treffen. Kate spürte sein Einverständnis, Sturn zu folgen. Sie nickte kaum merklich und wandte sich zum Ausgang. Unter der Menge an Leuten dauerte es einen Moment, bis sie ihr Zielobjekt wiedererkannte. Er hatte sich zu einem anderen gesellt, sah ihn allerdings nicht direkt an. Trotzdem richtete er das Wort an ihn. Kate verstand schnell, dass es sich um einen Schüler handeln musste. Sie näherte sich unauffällig von der Seite, blieb in dezentem Abstand stehen und verweilte einen Augenblick, ehe sie den beiden folgte. Sie wollten abreisen und Kate würde sie begleiten. Es würde nicht lange dauern, bis der Executor ihre Anwesenheit bemerken und das Gespräch mit ihr aufnehmen würde, dessen war sie sich bewusst und genau das war der Plan. Unauffällig musste sie nicht bleiben, nur adrett genug.



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Mit der Erlaubnis von Lucienne, dass Zion und seine Gefährden zu dem Stapellauf zu reisen dürfen, war die Versammlung der Krath auch beendet. Mit der Wiederholung von Cardans Worten von den übrigen Krath, begann nun die Aufbruchsstimmung. Einige Krath redeten noch mit einander und tuschelten zusammen. Andere, wie Janus Sturn, verließen den Thronsaal ohne viel Zeit zu verlieren. Zion ging zu einem der Extinktoren, welcher vor wenigen Momenten noch seinen Blick gesucht hatten. Mit ruhiger und gedämpfter Stimme sprach Zion dem Menschen.

„Komm mit unseren Zirkel-Brüder zum meinem Schiff im Hangar. Ich habe euch was zu sagen. Bis gleich.“

Der Extinktor nickte und machte sich direkt auf den Weg zu Brüdern. Zion hingegen drehte sich wieder um. Er ging an Reav vorbei und nickte ihm zu und signalisierte, dass er ihm folgen sollte, falls er noch mit nach Fondor kommen wölle.
Reav entschied sich Zion zu folgen und so gingen beide Sith aus dem Thronsaal heraus. Zion sah noch Janus Sturn wie er den Korridor lang lief, er war von zwei weiteren Personen begleitet. Von einem jungen Mann und einer attraktiven Frau. Der Hüne beobachtete die drei im Vorfeld und ging seinen Weg weiter. Zion bemerkte, dass die drei stehengeblieben waren und sich nun Unterhielten. Als Reav und Zion an der dreier Gruppen vorbei gingen schaute Zion zu Janus und nickte ihm zu.

„Lord Sturn, viel Erfolg bei Euren Angelegenheiten auf Bastion. Unsere Wege werden sich bald wieder kreuzen, dies spüre ich.“

Zions Blick wanderte von Janus auf die brünette Frau (Kate). Deren Blicke trafen sich und Zion spürte eine ungewohnte Spannung. Ihre Augen war strahlend blau und spiegelten eine stärke wieder, die Zion selten bei anderen Wesen sah.

„Bis bald.“

Die letzten beiden Worte richtete er Janus, jedoch auch zum Teil an die schlanke Begleitung des Grafen. Er gab ein weites leichtes Nicken von sich und ging den Korridor weiter Richtung Hangar.

Zion und Reav kamen nach einer Weile am Hangar an, der Star Courier stand in seiner Bracht da und wie Zion erkannt, war dieser auch gereinigt und gesäubert worden. Wenigstens wussten die Krath wie man seine Mitglieder behandelte, doch schnell widmete sich seine Aufmerksamkeit der jungen Frau neben dem Schiff, Destiny.

Er war nicht überrascht von ihrer Anwesenheit jedoch gefiel es ihm. Wenn sie jetzt noch vernünftige Informationen gesammelt hatte, wäre es ihre Beförderung zu einem Sith-Apprentice. Zu Zions Sith-Apprentice.

„Gut, dass du da bist. Wir werden direkt starten und den Planeten verlassen. Bereite alles vor und warte dann im Cockpit auf mich. Nun gehe!“

Der Sith-Executor warte noch wenige Sekunden bis fünf in Rüstung gekleidete Sith in den Hangar traten und in Zions Richtung schritten. Zion schaute nur zu Reav und dieser verstand direkt und trat ebenfalls in das Schiff. Nun war der Sith-Executor allein und wartete die kurze Zeit bis die Extinktoren bei ihm standen.

„Darth Zion, was gibt es.“

Die Augen Zions bewegten sich langsam von einem zu anderem der fünf Sith, nach einer kurzen Pause antwortete der Hüne.

„Ich bin froh, dass ihr meinem Ruf Folge geleistet habt. Das Imperium und der Orden sind im Umschwung, das haben wir heute live erleben können. Wir haben nun die Möglichkeit ein Teil dieser Veränderung, für diesen Neu Anfang zu sein. Unser Zirkel hat die Chance sich besser zu Positionieren und seine Kraft richtig einzusetzen. Nach meinem Besuch auf Fondor werde ich zurück nach Bastion kommen. Ich Erwarte euch da und gebe weitere Informationen zu meinen weiteren Plänen. Jedoch muss ich mir sicher sein, werdet ihr mir folgen? Wenn nicht, geht einfach und nicht wird euch passieren. Ich fordere nur eines…Loyalität.“

Die fünf Extinktoren schwiegen für einen Moment und schauten sich an. Langsam begann jeder zu nicken und einer der Sith, den welcher Zion angesprochen hatte, sprach für die Gruppe.

„Wir werden die Folgen, Darth Zion und auf Bastion auf deine Rückkehr warten. In der Zeit machen wir das, was echte Extinktoren so machen; unsere Fähigkeiten verbessern und trainieren.“

Zion erwiderte dieses Treuebekenntnis mit einem nicken ohne ein weiteres Wort ging jeder Sith seine Wege und Zion betrat sein Schiff.
Wenige Sekunden später war Zion im Cockpit und sah wie Destiny bereits auf ihn wartete. Zion setzte sich auf den Pilotensitz und stellte die letzten Einstellungen für den Start ein. Nun musste die ‚Vespin‘ nur noch auf die Startgenehmigung warten. Wären dessen prüfte Zion seine privaten Nachrichten und ihm stach eine von Maximilian, seinen CEO von NoiTec, ins Auge. Es war eine Antwort auf eine unverbindliche Liste von Offizieren der Flotte und der Armee. Zion brauchte Kontakte in diesen Organisationen und nun, mit den Krath im Rücken, brauchte er loyale Kontakte.

Auf der Liste von Maximilian waren ein dutzend guter Namen vorhanden, auch solche die Zion bereits kannte. Er speicherte sich diese Namen in den Com seiner Rüstung ein und schrieb direkt einen Auftrag an seinen CEO. Zion brauchte eine weitere Einladung für Reav, denn sonst könnte dieser Sith nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Doch war sich Zion sicher, Max würde dies hinbekommen, dieser Mann hatte ihn noch nie Enttäuscht.
Nachdem dieser Part für Zion abgeschlossen war, wand er sich einer anderen Nachricht zu. Im Tempel der Sith auf Bastion hatte er vor längere Zeit wenige Sith dazu auserkorene für ihn potenzielle Jünger auszuspüren und ihm von ihnen zu berichten. Einer dieser Sith hatte ein Objekt gefunden. Dieser Jünger war ein junges Mädchen, sie hatte ein großes Talent und war er circa 15 Jahre alt gewesen. Der erste Eindruck war gut gewesen und Zion würde sich vornehmen diese Jüngerin Auszubilden, zusammen mit Destiny. Zion schrieb der Jüngerin, Neha, eine Nachricht. Sie sollte sich mit ihm in drei Tagen auf Fondor im Hotel ‚Imperial Class‘ am Haupthangar treffen.
Aus dem Augenwinkel erkannte Zion ein Leuchtsignal der Bodenkontrolle. Nun hatte Zion die Starterlaubnis für die ‚Vespin‘ erhalten und leitete den Start aus dem Hangar der Krath. Nur nach wenigen Minuten war der Star Courier in dem System und machte sich für den Hyperraumsprung bereit. Zion drehte sich zu Destiny um und schaute ihr für Sekunden in die Augen ohne ein Wort von sich zu geben.

„Nun sag, was hast du heraus gefunden?“

Kurz darauf Sprang die ‚Vespin‘ in den Hyperraum.




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Die Versammlung der Krath war zu Ende und als Janus den Thronsaal verließ, in dem die zukünftige Imperatrix das Wort an ihre Anhänger gerichtet hatte, spürte er, wie ihn ein Teil der Energie, der Stärke und des Willens des Kultes begleitete, sich an ihn legte wie eine zweite Haut. Es war nicht zu bestreiten, die Krath geboten über große Macht und waren fest entschlossen diese einzusetzen, um Lucienne die Herrschaft zu sichern. Und Janus musste zugeben, dass er diesem gewagten Unterfangen einen gewissen Reiz, der über den bloßen Akt selbst hinaus ging, zubilligte. Der Sturz eines Herrschers und die Etablierung eines neuen waren Unterfangen, die in die Geschichtsbücher eingingen und noch Jahrhunderte später widerhallten. An einem solchen Unternehmen beteiligt zu sein erfüllte den ehrgeizigen Grafen mit einem Gefühl der Aufregung und Neugier, die er zum letzten Mal vor vielen Jahren verspürt hatte, damals, als er seinem Vater die Kontrolle über seine Firma entrissen hatte und seinen Aufstieg zur Macht eingeläutet hatte. Manche Nacht war er in fiebrigen Überlegungen gefangen wach gelegen, hatte Pläne entwickelt und verworfen, Bündnisse geschmiedet und gebrochen, hatte Fallen gelegt und war ihnen ausgewichen, bis endlich alle Figuren an ihrem Platz waren und sein finaler Schachzug ihn zum Erfolg geführt hatte. Das erhabene Gefühl, wenn die Arbeit so vieler Monate endlich Früchte trug, war kaum mit etwas anderem zu vergleichen, und wenn die Krath so weise wie stark waren, würden auch sie von dieser süßen Frucht des Sieges kosten können. Vorausgesetzt natürlich, der Imperator hinterließ ihnen keinen vergifteten Apfel im Stil Coruscants, fügte der blasse Fastmensch in Gedanken düster hinzu. Darth Allegious war ein gefährlicher und verschlagener Gegner und bei aller Geringschätzung für diesen halbmechanischen Noghri oder welche Spezies auch immer unter der Kapuze lauerte war es töricht, ihn zu unterschätzen. Janem Menari hatte das getan und der Chiss hatte dafür bitter büßen müssen, weil er versucht hatte mit dem Vorschlaghammer zu erreichen, was nur mit einem Skalpell bewerkstelligt werden konnte. Der Imperator war ein Geschwür, das sorgfältig aus dem Leib des Imperiums herausgeschnitten werden musste, ohne das umliegende Gewebe zu beschädigen. Schon jetzt war das Imperium in einer schwierigen Lage, ein weiterer Bürgerkrieg und das Reich würde wie ein Kartenhaus kollabieren und bei aller Faszination für Zerstörung bevorzugte Janus doch Stabilität und Ordnung. Solange sie ihm zugute kam, natürlich. Ein starkes Imperium, in dem er eine angemessene Position innehatte, war in seinem ureigenstem Interesse und die Krath boten die Aussicht auf ein solches Imperium, sonst hätte er ihnen nicht die Gefolgschaft versichert. Wie alle Bündnisse des Vollstreckers unterlag auch dieses der Bedingung, dass es für ihn Vorteile brachte, Selbstlosigkeit war einem Sith fremd und widernatürlich. Solange die Krath ihm halfen, seine eigenen Ambitionen zu verwirklichen, würde er ihnen so gut es ihm möglich war von Nutzen sein, er biss nicht die Hand, die ihn fütterte. Eines fernen Tages würde er vielleicht die Macht und die Ressourcen besitzen, um selbst Ansprüche auf den Thron anmelden zu können, doch bis dahin war es noch ein weiter, weiter Weg. Janus gestattete sich ein schmales Lächeln, als er daran dachte, worauf er sich eingelassen hatte. Sollten sie scheitern, würde der Imperator sich gewiss nicht gnädig zeigen, für diesen Fall würde sich der Graf etwas einfallen lassen müssen, um seine Haut doch noch irgendwie zu retten. Er taugte nicht zum Märtyrer und Kriege zu führen, die man nicht gewinnen konnte, war das Zeichen eines Narren.

Aber hier, in der „Eisernen Zitadelle“, dem schlagenden Herzen der Krath, schien der Gedanke an eine Niederlage, an Scheitern und Tod, weit weg. Janus verweilte mit Matthew noch ein wenig vor dem Tor, denn ihn interessierte, wie die anderen Sith nach der Versammlung reagieren würden, dann schickte er seinen Schüler voraus und gab ihm mit der Macht den Befehl, sich zu verbergen. Ihm entging nicht, dass er seinerseits beobachtet wurde, eine schlanke, attraktive Frau (Kate) mit braunen Haaren und ungewöhnlich intensiven blauen Augen verharrte in seiner Nähe, als würde sie auf etwas warten. Janus lächelte in sich hinein und sprach sie vorerst nicht an, als er sich schließlich vom Thronsaal abwandte und auf den Weg machte, der Graf hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt und ging aufrecht und stolz, in Haltung und Auftreten einem König gleich, gefolgt von der Unbekannten. Unvermittelt hielt der Vollstrecker an, wartete einen Moment und hob die Hand, übermittelte einen mentalen Befehl und wie aus dem nichts trat Matthew aus der Menge auf und trat hinter die Fremde (Kate), lauernd und wie ein Krath-Hund, dessen Herr von einem Unbekannten angesprochen wurde.


„Sagt...“


Die vornehme, autoritäre Stimme des Sith schnitt durch die Stille und er wandte sich langsam um, seine grünen Augen funkelten in goldenem Glanz, als er beinah gemächlich seine Drehung vollendete und die Fremde (Kate) betrachtete, sein Blick ruhte kühl und kalkulierend auf ihrem Gesicht und ein schmales Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln.


„...was verschafft mir das Vergnügen Eurer Aufmerksamkeit? Ich kam nicht umhin, Euch zu bemerken, und auch wenn mir Eure Gegenwart, so ich Euch nun ganz offen sehen kann, angenehm erscheint, wüsste ich doch zu gerne, welchen Grund es dafür gibt. Ihr werdet mir die Neugier gewiss verzeihen, nicht wahr?“


Janus´ Lächeln wurde eine Spur breiter und er senkte in einer ebenso eleganten wie höflichen Verbeugung den Kopf, dann griff er galant nach der Hand der Fremden (Kate) und deutete gemäß der Etikette einen Kuss an, bevor er sich wieder zu seiner vollen Größe aufrichtete. Er wollte gerade noch etwas hinzufügen, da schritten Darth Zion und sein maskierter Begleiter Darth Reav an ihnen vorbei und der Hüne grüßte ihn kurz und der muskulöse Kämpfer wünschte ihm gutes Gelingen bei seinen Angelegenheiten. Janus nickte höflich, seine ruhige Stimme gänzlich kontrolliert.


„Ah, Darth Zion. Der Hammer und das Schwert der Sith und nun der Sith. Ich danke Euch für Eure guten Wünsche und gebe Euch dieselben für Eure Reise nach Fondor mit auf den Weg. Gewiss werdet Ihr die Feierlichkeiten dort höchst...bemerkenswert finden.“


Janus gestattete sich ein leises Lachen, als er sich den Hünen umgeben von Würdenträgern und Bürokraten vorstellte, doch der Respekt gegenüber diesem Kämpfer litt nicht darunter. Er würde seinen Part spielen, davon war er überzeugt. Darth Zion fügte hinzu, dass sie sich bald wiedersehen würden, Worte, die sowohl an Janus als auch an die Fremde (Kate) gerichtet waren, und der Graf wölbte eine Augenbraue, bevor er nickte.


„In der Tat, wir sehen uns bald wieder. In einer neuen Galaxis...geformt von dem Willen der Krath.“


Mit diesen Worten verabschiedete Janus den Extinktor und wandte sich wieder der Unbekannten zu, amüsiert lächelte er.


„Mir scheint, dass Ihr ein Talent dafür habt, die Aufmerksamkeit mächtiger Wesen zu erlangen. Wenig verwunderlich, Ihr seid eine bemerkenswerte Person...eine Person, deren Namen ich zu gerne erfahren würde. Mich scheint Ihr ja bereits zu kennen. Mein Schüler, Ihr dürft Euch entfernen. Kümmert Euch um das, was Euch aufgetragen wurde, und bereitet den Start vor.“


Janus hatte höflich und entspannt, beinah spielerisch, gesprochen, doch lag in der Aufforderung auch eine verborgene Schärfe und als sein Schüler ihn mit der Fremden allein ließ, erinnerte das Lächeln des Grafen an ein Nexu, das überlegte, ob es das Wesen vor ihm Beute oder ein anderer Räuber war.


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Die Anwesenden verstreuten sich in alle Richtungen. Die Korridore leerten sich langsam. Kate kannte sich in dem Gebäude sehr gut aus. Sie musste nicht auf ihren Weg achten. Stattdessen lag ihre Aufmerksamkeit allein auf Janus und seinem Begleiter, der bald schon wieder in der Menge verschwand oder eben in reichlichem Abstand seinem Herrn folgte. Dieses Bild rückte Sturn erneut in das Bild eines Herrschers, wenn man nicht besser um seinen Status im Orden wusste.

Sie folgte ihm also ungeniert und wie sie es erwartet hatte, geschah es auch. Der Graf hielt inne, wandte sich ihr zu und sprach sie an. Er betrachtete sie eindringlich und abschätzend. Diesem forschenden Blick wollte sie nicht ausweichen, weshalb sie beide Hände hob, um die Kapuze der schwarzen Robe von ihrem Haupt zu schieben. Sie begegnete seinem Blick sehr selbstbewusst, aber doch respektvoll. Die stechend grünen Augen, umgeben von dunklen Wimpern und heller Haut hatten eine einprägende Wirkung. So manchen mochte er damit einschüchtern, doch Kate konnte er damit nicht aus der Ruhe bringen. Sie hatte schon genug mit allen möglichen Wesen der Galaxis zu tun gehabt. Natürlich war ihr bewusst, dass sich der Schüler des Grafen schräg hinter ihr positioniert hatte. Sie spürte fast schon seinen Atem in ihrem Nacken, doch ließ sie sich davon nicht verunsichern. Sie hatte keinen Grund dazu. Sicher, der Graf hatte einen anderen Stand als sie, vor allem im Orden der Sith war er höher gestellt, als die ehemalige Jedi, Schmugglerin und Abtrünnige, doch das Vertrauen der Krath und Lady Luciennes selbst waren ihr bereits gewiss. Er musste sich diese noch erarbeiten, denn ein Schnitt im Gesicht würde kaum dafür sorgen, dass er als vertrauensvoll angesehen werden würde. Auf der anderen Seite lautete die Frage allerdings, was Vertrauen in den Reihen, in denen sie nun verkehrte, noch bedeutete? Pures Vertrauen würde sie kaum noch antreffen. Es war nicht wie früher. Sie war nicht wie damals zu Zeiten ihrer Ausbildung im Jedi-Orden und auch nicht so, wie während ihrer Zeit in der Black Sun. Ihr Umgang hatte sich verändert. Sie selbst hatte sich verändert. Ansichten und Moralvorstellungen mochten sich in komplett andere Bahnen gelenkt haben. Man konnte sich auf sich selbst verlassen, das wusste sie. Und dass sie nach mehr strebte, als auf einem Level zu bleiben und sich damit zufrieden zu stellen, war ihr ebenfalls bewusst.

Janus richtete das Wort an sie. Er wollte verständlicherweise wissen, womit er ihre Aufmerksamkeit verdiente. Galant, wie man es von jemandem seiner Herkunft erwarten konnte, begrüßte er Kate mit einem angedeuteten Handkuss. Mit dieser Art Etikette war die Kriminelle nicht vertraut und doch ließ sie die Prozedur ohne Widerworte über sich ergehen. Nicht nur das, denn sie schien es sogar zu genießen und schmunzelte dabei schelmisch. Noch ehe sie auf seine Frage eingehen konnte, passierten sie einige andere Teilnehmer der Schwarzen Synode. Sie erkannte Zion und straffte dabei unbewusst die Schultern, um größer zu wirken, als sie tatsächlich war. Er überragte sie sicherlich um ein bis zwei Köpfe und wirkte allgemein sehr männlich und heldenhaft. Ein Kämpfer, wie er im Buche stand und seine Ausstrahlung war dunkel und hart. Der Executor grüßte Janus, wünschte ihm Erfolg und begegnete Kates Blick. Sofort fielen ihr die orangen Iriden auf. Hatte sie jemals derartige Augen gesehen? Sie versuchte sich zu erinnern, doch ihr wollte kein Mensch einfallen, der vergleichbar gewesen wäre. Ein gen Sturn ausgesprochenes "Bis bald", bezog die Talusianerin gerne auch auf sich selbst. Sie neigte den Kopf etwas in die Schräge, ohne ein Wort zu sagen und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder zurück auf ihren eigentlichen Gesprächspartner. Dieser bewunderte ihre offensichtliche Wirkung auf mächtige Wesen.

"Es ist nicht schwer andere zu beeindrucken, wenn man nur genügend Ausstrahlung besitzt. Ihr wisst das sicher besser, als ein jeder anderer hier, nicht wahr?"

, entgegnete sie kokett und schenkte ihm ein Lächeln. Dann wartete sie ab, bis der Schüler, wie ihm aufgetragen, wieder im Getümmel verschwand. Sie wollte allein mit dem Sith sprechen.

"Mein Name ist Manice, Graf Sturn. Kate Manice. Der Name dürfte Euch geläufig sein, nehme ich an."

Ihr Name war tatsächlich ein Erbe, das ihr einen gewissen Stellenwert zuschrieb. Es gab kaum jemanden in der Galaxis, der den Namen Manice nicht zumindest einmal gehört hatte, gab es doch genügend Geschichten über den heldenhaften Jedi-Rat, der schon vor Jahren das Zeitliche gesegnet, dessen Vermächtnis jedoch niemals in Vergessenheit geraten würde. Nicht selten nannte sie ihren früheren Namen. Warrior hatte man sie lange Zeit genannt, bis Led sie über ihre eigentliche Herkunft aufgeklärt und sie seinen Namen angenommen hatte. Manice - Der Name ihres leiblichen Vaters.

"Ich gehöre der Gemeinschaft der Krath an, jedoch bin ich offiziell noch kein Mitglied des Sith-Ordens, was ich zeitnah ändern will."

Ihre Augen schienen einen kurzen Moment zu funkeln, als sie ihre Absichten preis gab. Sie blieb direkt und sachlich, lange nicht so sprachgewandt wie der Graf, was man ihrem Lebenslauf nicht verdenken konnte. Sie hatte viel mit Gesindel und Kriminellen zu tun gehabt, weshalb sie auch wusste, sich und ihren Willen durchzusetzen. Cardan hatte das immer gut gefallen.

"Ihr wollt nach Bastion, wie ich hörte. Ich muss ebenfalls dahin. Sehr passend, finde ich."


Kate übernahm die Führung. Sie wollte nicht hier versauern, weshalb sie ihm bedeutete, ruhig weiter zu gehen. Sie wollte ihn begleiten. Nun hieß es abwarten, ob er damit einverstanden war.



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Versammlungen wie die, die die Krath auf Empress Teta abgehalten hatten, wirkten wie ein Nexus, ein Fixpunkt, um den sich mächtige und einflussreiche Lebewesen versammelten. Solche Treffen boten auch immer die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen, und mit Geschick und Geduld konnten aus solchen Kontakten nützliche Helfer werden oder sogar Bündnisse und Allianzen geschmiedet werden, die das Schicksal der Galaxis veränderten. Janus hatte immer ein offenes Auge für potentielle Verbündete, denn bei allem Selbstbewusstsein und Wissen um seine Macht war sich der blasse Graf darüber im klaren, dass er seine Pläne nicht alleine verwirklichen konnte. Gewiss, als Vollstrecker im Orden der Sith hatte er eine hohe Position inne und er verfügte auch über reichlich weltliche Ressourcen, doch die Versammlung der Krath hatte ihm verdeutlicht, dass es Dinge gab, die weit über seiner Ebene lagen. Hätte der mysteriöse Kult ihn nicht in die „Eiserne Zitadelle“ eingeladen, dann wäre Janus im unklaren über ihre Pläne geblieben und hätte nicht mehr über sie in Erfahrung gebracht als Gerüchte und Mutmaßungen. Der schlanke, hochgewachsene Fastmensch musste den Krath in dieser Hinsicht Tribut zollen, ihre Geheimhaltung war wirklich beeindruckend und schien lückenlos. Janus war stolz auf die vielen Jünger, die auf Bastion für ihn Informationen sammelten und wenn nötig auch aktiv in Geschehnisse eingriffen, doch sein Spionagenetzwerk wirkte im Vergleich zu dem Netz, das die Krath geknüpft hatten, geradezu bescheiden. Eine Erkenntnis, die den Grafen missbilligend die Lippen schürzen ließ. Es war gut, dass er schon bald auf die Hauptwelt zurückkehren würde, diese Gelegenheit würde der Vollstrecker nutzen, um das Netzwerk auszubauen und seine Diener zusätzlich zu motivieren. Um ihretwillen hoffte er, dass sie ihre Bemühungen verdoppelt hatten, den bei aller relativen Großzügigkeit verzieh Janus weder Versagen noch Inkompetenz. Wer ihm diente, hatte dies mit aller Kraft und Einsatz zu tun und jeden seiner Befehle ohne zu zögern zu befolgen. Es war keineswegs so, dass Janus übermäßig grausam war, im Gegenteil, fähige Jünger wurden von ihm reichlich belohnt und durften darauf hoffen, einige Privilegien zu genießen. Die Kombination von Zuckerbrot und Peitsche war weitaus effektiver als ein Element allein, um Motivation und Treue zu sichern. Zu gerne hätte der Graf versucht, auch auf Empress Teta einige Informanten zu rekrutieren, doch das Risiko war ihm zu groß, er konnte es sich schlicht nicht leisten, die Krath zu verärgern. Ohnehin schienen ihre Anhänger von einer fanatischen Loyalität dominiert zu sein, die Anwerbungsversuche erheblich erschwerte und wohl so gut wie unmöglich machte. Angesichts der Tatsache, dass sie allesamt Hochverrat begingen, war das allerdings wohl durchaus positiv zu werten, dachte sich der athletische Halb-Echani und lächelte dünn. Das klassische Problem einer Allianz, war ein Partner zu schwach, brachte er nur wenig Nutzen, war er zu stark, dominierte er oft den Pakt und man musste sich seinen Vorstellungen unterordnen. Janus war bereit, seine Ambitionen unter die der Krath zu stellen, zumindest vorerst, denn das bot ihm genügend Vorteile, um das leise, nagende Gefühl des Unwohlseins angesichts der Unterwerfung unter den Willen des Kultes und seiner Anführerin zu übertönen. Der Vollstrecker war kein Freund schlechter Geschäfte, um es milde auszudrücken, und so würde er alles tun um sicherzustellen, dass sich dieses Bündnis für ihn auszahlen würde.

Eine mögliche Gelegenheit, seine Position zu verbessern, stand vielleicht just in diesem Moment vor ihm. Janus musste gestehen, dass er sehr neugierig war, wer diese Fremde (Kate) war, die ihn beobachtet hatte und sich nun mit ihm unterhielt, die junge Frau hatte die Kapuze ihrer schwarzen Robe vom Kopf genommen und so ihr Gesicht enthüllt. Dem forschenden Blick des Grafen, unter dem schon mancher Jünger vor Angst zitternd zusammengebrochen war, stellte sie sich mutig und selbstsicher, aber nicht arrogant, wie der Vollstrecker wohlwollend feststellte. Auch von Matthews Auftauchen hatte sie sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Woher kam diese Ruhe? Sie musste eine Position innehaben, in der sie keine Angst vor möglichen Vergeltungsmaßnahmen haben musste. Eine Dienerin der Krath, zweifellos, aber keine einfache Spionin oder Handlangerin, nein, er konnte spüren, dass sie mehr war als das. Janus war sich darüber im klaren, dass der Kult ihm noch keineswegs traute, warum auch? Vertrauen war unter Anhängern der Dunklen Seite ohnehin kaum möglich und er hatte bis jetzt wenig getan, um etwas daran zu ändern. Schwüre waren Worte, und Worte waren Wind, nur Taten würden daran etwas ändern. Janus blieb trotz der Fragen, die er sich stellte, ruhig und vollkommen beherrscht, sein Gesicht war entspannt und er trug ein höfliches, charmantes Lächeln auf den Lippen, was ihm umso leichter fiel, denn seine Gesprächspartnerin war eine überaus attraktive Person. Janus ließ sich von den Versuchungen des Fleisches nicht von seinem großen Ziel ablenken oder milde stimmen, aber ihre Gegenwart war zweifellos angenehm und die Fremde legte keinen Widerspruch ein, als er sie formvollendet mit einem galanten Handkuss begrüßte, auch wenn ihr die Prozedur ein wenig fremd zu erscheinen schien, schmunzelte sie dennoch. Das Auftauchen von Darth Zion und seinem maskierten Begleiter unterbrach ihr Gespräch kurz und die Unbekannte (Kate) musterte den Kämpfer, beließ es jedoch bei einem respektvollen Nicken. Janus lächelte dünn, als sie ihn wieder ansah und er ihre nächsten Worte vernahm, und das goldene Schimmern in seinen Augen wirkte wohlwollend amüsiert.


„Wohl wahr, auch wenn ich es niemanden verdenke, der seine Aufmerksamkeit nicht auf mich, sondern auf Euch konzentriert. Um der Wahrheit die Ehre zu geben kann es manchmal besser sein, im Schatten zu bleiben...etwas, das die Krath zweifellos verstehen.“


Einige Momente herrschte Schweigen, als der Graf seinen Schüler entließ, und nachdem Matthew gegangen war, wurde deutlich, dass die Fremde ein Gespräch unter vier Augen bevorzugte. Janus war jemand, der seine Gedanken und Gefühle und auch seine Mimik und Gestik hervorragend unter Kontrolle hatte, doch als die Fremde ihm ihren Namen enthüllte, wölbte er in einem Moment der Überraschung eine Augenbraue. Kate Manice. Der Familienname jenes legendären Jedi-Rates, der sich mit seinen Taten einen Platz in den Geschichtsbüchern und den Köpfen und Herzen der Lebewesen dieser Galaxis gesichert hatte. Er war mehr Legende als jemand aus Fleisch und Blut, und selbst nach seinem Tod hatte sein Name noch Gewicht. Diese Frau, die vor Janus stand...war sie die Tochter des Jedi? Es musste so sein. War das möglich, dass die Krath tatsächlich jemanden wie sie in ihre Reihen aufgenommen hatten? Oder war dies ein Trick, eine Täuschung? Der Graf konnte keine Lüge spüren, und etwas an der braunhaarigen Frau und dem Funkeln in ihren Augen sagte ihm, dass es die Wahrheit war. Die Bedeutung des Blutes war für die Krath nicht nur auf ihre Anführerin beschränkt, so schien es zumindest. Respektvoll neigte Janus den Kopf, in seiner Stimme lag eine gewisse Ehrfurcht. Nicht unterwürfig oder verschreckt, sondern die angemessene Würde gegenüber jemanden, in dessen Adern Macht floss.


„Das ist es in der Tat. Es ist eine Ehre, der Erbin eines solchen Namens von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen. Die Krath scheinen ein Talent dafür zu besitzen, die Träger edlen Blutes zu rekrutieren.“


Janus straffte seine Haltung wieder, hoch aufgerichtet in seiner eleganten schwarzen Robe, die mit roten Streifen verziert war, war er eine eindrucksvolle Erscheinung und doch war in diesem Moment eine Art Gleichgewicht hergestellt worden und drückte die Haltung des Grafen aus, dass er mit einer Gleichwertigen auf Augenhöhe sprach, nicht mit einer Dienerin. Aufmerksam hörte der Vollstrecker zu, als Kate sachlich und direkt ihr Anliegen erläuterte, sie gehörte noch nicht offiziell zu den Sith und das wollte sie bald ändern. Janus nickte zustimmend.


„Für den von Allegious entweihten Orden ist schon beinah eine zu große Würdigung, Euch in seine Reihen aufnehmen zu dürfen, aber ich denke, das sollte sich arrangieren lassen. Eure und meine wahre Loyalität gilt nun schließlich einer weitaus...erhabeneren Organisation. Es dürfte für Euch keine Schwierigkeit sein, in den Sith-Orden aufgenommen zu werden, ich kann die Macht der Dunklen Seite spüren, die Euch umgibt.“


Die Aura Kates war in der Tat interessant, sie war auf keinen Fall auf dem Niveau einer einfachen Jüngerin. Sie war geschult worden, ausgebildet. Höflich, aber bestimmt verkündete sie, dass sie nach Bastion reisen wollte, so wie der Graf, der die Gelegenheit am Schopf packte und ihr galant seinen Arm anbot.


„Die Reise wäre mit Euch an Bord weitaus angenehmer. Meine Yacht steht Euch zur Verfügung und wird uns schnell und sicher nach Bastion bringen. Ich würde die Gelegenheit zu gerne nutzen um mehr über Euch zu erfahren, mit Eurem Einverständnis natürlich. Gewiss versteht Ihr meine Neugier.“


Würdevoll hielt der Graf Schritt und er strahlte große Autorität und Kontrolle aus. Er war geboren worden um zu herrschen, und dieses Selbstverständnis stecke ihm in den Knochen.


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[Empress Teta/ Cinnagar/Eiserne Zitadelle/Gang] Destiny

Nachdem Destiny zu dem Schluss gekommen war, dass sie keine interessanten Informationen mehr bekommen würde, machte sie sich auf den Weg zu Zions Schiff. Der Gang wirkte nun, da sie allein war, noch länger als zuvor, und in der absoluten Stille kam ihr die Zeit, die sie brauchte, um ihn zu durchqueren, wie eine Ewigkeit vor. Destiny nutzte die Zeit, um ihre Gedanken zu ordnen und die Ereignisse der letzten Tage zu überdenken.


Kronos. Der Auftrag, Darth Zion zu empfangen. Der Flug nach Empress Teta. Die Anweisung, Informationen zu sammeln. Noch immer waren einige Fragen offen. Warum war sie für diesen Auftrag ausgewählt worden? Was hatte Zion mit den Worten „…dann wirst du einen Platz an meiner Seite finden.“ gemeint? Und was bedeutete das alles für sie, für ihre Zukunft? Destinys oberste Priorität war es, zu überleben. Ein Instinkt aus zehn Jahren Überlebenskampf. Wenn die Krath wirklich den Imperator stürzen wollten, war das riskant. Und Destiny stand in gewisser Weise auf ihrer Seite. Andererseits waren die Krath angeblich ziemlich mächtig. Das konnte auch von Vorteil für sie sein.



Während sie nachdachte, spürte sie, wie ihr Comlink vibrierte. Sie nahm es heraus. Kronos hatte geschrieben!



Liebste Destiny,
ich hoffe diese Nachricht kommt an. Ich habe schlimme Dinge gehört, dass du entführt und gefoltert wurdest. Ich hoffe es geht dir wieder gut.
Wie ist es dir so ergangen?

Weißt du eigentlich was ich meine, wenn ich sage, dass ich dich liebe?

In Liebe
Dein Kronos“


Verwirrt starrte Destiny den Text an. Kronos‘ Worte ergaben in ihren Augen keinen Sinn. Nachdem sie den Text wieder und wieder gelesen hatte, beschloss sie, zu antworten.



„Hallo Kronos, es geht mir gut. Wer auch immer dir erzählt hat, ich wäre entführt worden, war entweder falsch informiert oder hat dich absichtlich angelogen. Ich bin mit einem Sith auf Empress Teta. Ich weiß nicht, ob und wann ich zurückkomme.
Nein, Kronos, ich weiß nicht, was du meinst. Wirklich nicht. Ich habe keine Ahnung von diesem Gefühl, und… egal. Destiny"


Nachdem sie die Nachricht abgeschickt hatte, sah sie Zion in Begleitung des maskierten Sith auf das Schiff zukommen. Destiny verbeugte sich. Zion verkündete, sie würden den Planeten direkt verlassen, und wies Destiny an, im Schiff auf ihn zu warten. Kurz nachdem sie es betreten hatte, folgte der maskierte Mann. Destiny begab sich ins Cockpit und wartete auf Zion, der kurz darauf erschien.



Das Schiff hob ab und ließ Empress Teta hinter sich. Zion drehte sich um und starrte sie sekundenlang an, ehe er fragte, was sie herausgefunden hatte. Die Hybridin sammelte sich kurz und antwortete mit konzentriert geschlossenen Augen:


„Die Krath sind ein alter Kult unter den Sith. Angeblich wollen sie den Imperator stürzen und nach dem, was ich gehört habe, sind sie ziemlich einflussreich und haben eine Menge Kontakte überall im Imperium. Sie wollen irgendwelche neuen Mitglieder nutzen, um noch mehr Kontakte zu knüpfen, aber sie befürchten, dass irgendein ‚Hybris‘ ihnen in die Quere kommt.“


Das Schiff sprang in den Hyperraum.


[Hyperraum/nahe Empress Teta/'Vespin'] Destiny, Darth Zion, Darth Reav
 
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Janus wusste natürlich sofort um die Herkunft ihres Namens. Er schien einen Moment inne zu halten, abzuwägen, ob sie die Wahrheit sprach und kam offensichtlich zu dem Schluss, dass sie es tat. Kate schenkte ihm ein Lächeln, als er sie indirekt als Trägerin edlen Blutes bezeichnete und seine ganze Haltung sich zu verändern schien. Es war nicht so, dass er sie vorher weniger wert geschätzt hätte, doch die Empathin erkannte die kleine Veränderungen seiner Körperspannung und seines Tonfalls.
Als hohes Mitglied des Sith-Ordens glaubte Kate, dass ihm nicht nur der Name Manice bekannt war, sondern auch die Beziehung zu einem früheren, mächtigen Sith-Lords. Darth Ferrit, ein früherer Imperator, Meister von Darth Arthious, war der Bruder ihres leiblichen Vaters Led Manice und somit ihr Onkel. Die Krath hatten sich dies zu Nutze gemacht. Sie hatten Kate auf ihrer Seite wissen wollen und mit allen Mitteln dafür gesorgt, dass sie es schlussendlich auch war. Dass diese Mittel nicht ganz moralischer Natur gewesen waren, dass Kate in eine Falle gelockt worden war und sich monatelanger Folterung und Manipulation befunden hatte, war ihr selbst nicht mehr bewusst. Man hatte sie nach allen Regeln der imperialen Gehirnwäsche zu einem Werkzeug gemacht und dieses Werkzeug tat nun genau, was man von ihr erwartet hatte. Sie strebte nach Anerkennung, nach Macht und Zugehörigkeit. Sie war schon immer selbstbewusst gewesen, doch nun mehr denn je von ihrem Blut und Geburtsrecht überzeugt. Sie war dazu bestimmt, eine Sith zu werden. Sie war dazu bestimmt, ein hohes Tier in den Reihen des Ordens zu werden. Es musste so sein, dass man ihr eben diesen Respekt entgegen brachte, den ihr Janus in jenem Moment bewies. Ihr eigentliches Selbst lag irgendwo in den Tiefen dieser Gehirnwäsche verborgen und es war unklar, ob es jemals wieder ans Tageslicht gelangen konnte. Im Moment sah es nicht danach aus und dies war ganz im Sinne der Krath, die noch viel mit ihr und ihrem Namen vor hatten...

Die Macht war stark in Kate. Schon immer. Doch nun war es die dunkle Seite, die sie vollkommen für sich eingenommen hatte. Wenngleich die Talusianerin dachte, sie kontrollierte die dunkle Seite. In ihrem Sinne zog sie Macht aus dieser, gewann dadurch an Stärke und sorgte laufend dafür, dass die dunkle Aura sie umgab. Es war anders, als früher. Sie hatte damals immer gespürt, dass die Macht allgegenwärtig war, doch hatte sie sie immer nur dann genutzt, wenn sie sie für irgendetwas brauchte. Mittlerweile war es eher so, dass sie von der dunklen Seite eingenommen wurde. Sie bezog dauerhaft Energie aus ihr, umgab sich mit dem Schleier, der ihre Sinne und Fähigkeiten kontinuierlich stärkte. Es war ungewöhnlich und doch auch faszinierend. Es war ein dauerhaft empfundenes Hoch, in dem sie sich befand und es war kaum vorstellbar, dass darauf irgendwann ein tiefer Fall folgen sollte.

Der Graf bot ihr seinen Arm an, was wohl seine Zustimmung zu ihrem Vorhaben, mit ihm nach Bastion zu reisen, andeuten sollte. Die relativ kleine Menschenfrau hakte sich sogleich bei ihm unter und sie gingen zusammen den Korridor entlang, während Sturn ihr galant die Verfügbarkeit seiner Yacht zusprach und offenbarte, dass er gerne mehr über sie erfahren wollte.

"Was wollt ihr denn wissen, Graf Sturn?"

, fragte sie schmunzelnd.

"Dass Led Manice mein leiblicher Vater ist, dürfte euch schon in den Sinn gekommen sein. Er hat meine Ausbildung übernommen, ehe ich den Orden der Jedi verließ, um meiner eigenen Wege zu ziehen."

Dies war nun schon viele Jahre her. Led war inzwischen tot. Sie hatte seinen Geist in der Macht gesehen und gesprochen. Es war seltsam gewesen, doch sie konnte sich nur noch schleierhaft daran erinnern, was er zu ihr gesagt hatte. Ihr war nicht bewusst, warum dem so war, doch insgeheim hatte die Gehirnwäsche der Krath dafür gesorgt, dass sie keine guten Erinnerungen mehr an vergangene Zeiten hatte. Für sie war ihr Vater einfach nur streng und irrational gewesen. Die Ideale der Jedi waren ihr noch nie realistisch und umsetzbar vorgekommen, doch mittlerweile kamen sie ihr sogar schon suspekt und utopisch vor.

"Diese führten mich zur Black Sun. Ich habe viele Jahre für und mit dem damaligen Commodore gearbeitet und am Ende auch für Malor Gale."

Beim Gedanken an den schmierigen Geschäftsmann, brannte eine Art Hass in ihr, den sie nicht beschreiben konnte.

"Ich schätze, er ist ganz froh, dass ich von der Bildfläche verschwunden bin. Ich hätte ihm gefährlich werden können..."

Die jung anmutende Frau legte den Kopf etwas schräg und warf Janus einen kurzen, vielsagenden Blick zu.

"Vielleicht werde ich das auch irgendwann noch einmal."



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Es war kein Zufall, der Kate Manice zu diesem Zeitpunkt an genau diesen Ort und an die Seite von Janus geführt hatte. Der blasse Aristokrat glaubte nicht an Schicksal oder einen ominösen Willen der Macht, das Leben war einzig und allein ein sich ständig wiederholendes Muster von Aktion und Reaktion und den Gesetzen der Natur. Und doch konnte sich Janus des Eindrucks nicht erwehren, dass etwas im Hintergrund die Fäden gezogen hatte, und damit meinte er nicht die Krath. Natürlich vermutete er, dass der Kult die junge Frau entsendet hatte, um ein Auge auf ihn zu haben, er hätte an ihrer Stelle nichts anderes getan. Aber dass es sich bei ihr um die Tochter des legendären Led Manice handelte, Fleisch vom Fleisch dieses Mannes, der wie kaum ein anderer die Galaxis geformt hatte, das war etwas, das ihm keine Ruhe ließ. Janus war ein stolzer Mann, sich seiner Macht und seines Einflusses bewusst, aber wenn er Kate ansah, die rein körperlich bedeutend kleiner war als er, glaubte er fühlen zu können, wie die Geschichte seinen Blick erwiderte, fast so, als wollte die Macht ihn daran erinnern, dass er zwar von edlem Geblüt war, aber nicht darauf verweisen konnte, dass seine Vorfahren solche Taten vollbracht hatten wie die von Kates Ahnen. Ein bemerkenswerter Moment, in dem Janus seine Grenzen aufgezeigt wurden, doch interessanterweise empfand er das nicht als demütigend und der Respekt, den er gegenüber der braunhaarigen Frau empfand, war so genuin, wie es einem egozentrischen Lebewesen wie ihm möglich war. Der Graf war so erzogen worden, dass man die, die durch Geburt über ihm standen, ehren sollte, denn sie bezogen ihre besondere Stellung aus dem selben Recht, der selben Begründung wie er. Wer einen König missachtete, missachtete auch einen Grafen, und so hatte sich der Adel der Galaxis untereinander zu achten, um gegenüber den Gewöhnlichen keine Schwächung seiner Legitimation zuzulassen. Für diese Argumentation spielte es auch keine Rolle, dass Kate keinen besonderen Titel trug, ihre Abstammung allein genügte. Und so war das Verhalten des Vollstreckers ganz von einer ehrfürchtigen Höflichkeit geprägt, sie führten ein Gespräch auf Augenhöhe, die Tochter eines großen Mannes mit dem Sohn eines Aristokraten. Janus stand aufrecht, den Kopf leicht erhoben, ohne auf Kate herabzusehen, die Arme des Sith waren hinter seinem Rücken verschränkt und seine grünen Augen ruhten aufmerksam, aber nicht drängend auf Kate. Zu seinem Respekt trug ein Umstand bei, über den er dank seiner Stellung im Orden im Bilde war und der im ersten Moment fast ein wenig in den Hintergrund gerückt war, denn die Anhängerin der Krath war nicht bloß die Tochter des wohl bedeutendsten Jedi seiner Zeit, sondern auch die Nichte des ehemaligen Imperators Darth Ferit, eines Visionärs, der anders als sein Bruder nicht den beklagenswerten Fehler gemacht hatte, sich der Hellen Seite zu verschreiben und sein Potential zu vergeuden. Es war kein Wunder, dass die Krath sie für ihre Zwecke einsetzten, ähnlich wie Lucienne trug sie das Erbe einer glorreichen Vergangenheit und die Hoffnung, daran wieder anknüpfen zu können, in sich. Janus lächelte dünn und in Anerkennung der Brillanz des Kultes, der offenbar keinen Aufwand scheute, um sich Legitimation zu sichern und auf den Grundlagen der Vergangenheit eine neue Ordnung zu errichten, die ganz in ihrem Sinn war. Seine Zweifel und seine Bestrebung, schlussendlich selbst den Weg des Imperiums zu bestimmen, waren dadurch nicht verschwunden, aber er respektierte Intelligenz und Verschlagenheit und wusste sie in seinen Verbündeten zu schätzen. Janus lächelte dünn und seine Worte trugen seinen Gedanken Rechnung, die vornehme, ruhige Stimme des Grafen ließ sie besonders wichtig erscheinen, ein Effekt, den er mit der Macht noch ein wenig verstärkte und als Zeichen der Wertschätzung reduzierte er seine Abschirmung ein wenig und ließ seine Umgebung an der Stärke und Kraft teilhaben, die die Aura eines Vollstreckers in der Macht besaß. Es war nicht der Versuch, Eindruck zu schinden, derartige Spielchen hatte Janus bei Kate gewiss nicht nötig, aber ein wohlgemeinter Hinweis darauf, dass er nicht zu unterschätzen war und sein Verhalten der Höflichkeit geschuldet war, nicht der Unterwürfigkeit. Respekt war das eine, Furcht das andere.

„Die Krath sind weise, Euch in ihre Reihen aufgenommen zu haben. Euer Name hat großes Gewicht bei denen, die sich noch an die ruhmreichen Tage des Imperiums und die Herrschaft Eures Onkels erinnern können. Ihr verleiht jedem Bestreben eine größere Legitimation und erzeugt...Ehrfurcht. Bewunderung. Respekt. So, wie es sein sollte. Aber, und Ihr werdet mir diese Anmerkung nachsehen, ich kann spüren, dass Ihr mehr mit Euch bringt als den Ruf Eurer Ahnen. Die Dunkle Seite ist stark in Euch, Lady Manice. Wirklich bemerkenswert...“


Ja, die Macht war stark in dieser jungen Frau, daran gab es keinen Zweifel. Janus fand diese Intensität bei jemanden, der noch nicht einmal ein offizielles Mitglied der Sith war, in höchstem Maße faszinierend. Unter der richtigen Anleitung würde Kate Manice eine überaus mächtige Sith werden, daran hatte er keinen Zweifel. Die grünen Augen des Halb-Echani schimmerten in goldenem Glanz und er lächelte charmant, als Kate das Angebot annahm, sich bei ihm unterzuhaken. In gemächlichem Tempo bewegten sich die beiden in Richtung der Yacht und Kate erkundigte sich mit einem Schmunzeln, was er denn über sie wissen wollte, was den Grafen zu einem leisen Lachen veranlasste.


„Vergebt Ihr mir, wenn meine von Neugier bestimmte Antwort lautet: So vieles, wie Ihr bereit seid, mir zu erzählen? Selbstverständlich sei Euch im Gegenzug die selbe Neugier gestattet, auch wenn ich fürchte, dass die Berichte über mein Leben nicht ganz mit den Euren mithalten können.“


Gab der schlanke, hochgewachsene Fastmensch gelassen zurück. Er hoffte, mehr über die junge Frau und die Krath in Erfahrung bringen zu können, um seine Position zu verbessern, und so waren seine Freigiebigkeit und seine Bescheidenheit wohlkalkuliert. Höflich und mit einem ruhigen, beherrschten Gesichtsausdruck, der von einem schmalen Lächeln begleitet wurde, hörte Janus zu, als Kate zu erzählen begann. Ihr Vater hatte sie also persönlich ausgebildet und versucht, auf den Weg der Jedi zu führen, doch sie hatte sich geweigert und war ihren eigenen Weg gegangen. Dass sie es geschafft hatte, der Indoktrination durch die Sklaven der Hellen Seite zu widerstehen, nötigte Janus ein respektvolles Nicken ab und insgeheim wünschte sich der blasse Aristokrat, eine bestimmte Echani-Jedi hätte diese Kraft auch besessen. Nun, was nicht war, konnte ja noch werden, und für einen Moment sah er mit einem abwesenden, versonnenen Lächeln in die Ferne, bevor er sich wieder ganz auf Kate konzentrierte.


„Es muss mutig von Euch gewesen sein, sich gegen den Willen des eigenen Vaters zu stellen. Höchst bedauerlich, dass er sich im Gegensatz zu seinem Bruder und Euch dafür entschieden hat, sein Potential bei den Jedi zu vergeuden. Aber die Jedi sind subtil und gefährlich und können selbst große Männer wie ihn manipulieren und davon überzeugen, ihre lächerlichen Ideale seien ein solches Opfer wert. Glücklicherweise seid Ihr den Fängen dieser...Sklaven der Hellen Seite entkommen, und das aus eigenem Antrieb. Es gibt nur wenige mit Eurem Potential und das bei den Jedi verschwendet zu sehen...ein abstoßender Gedanke.“


In den Worten des Sith mischten sich ehrliche Gedanken mit seiner Vorstellung davon, was Kate wohl gerne hören wollte. Jeder vernahm gerne, dass er etwas Besonderes war und diejenigen, die an ihm gezweifelt hatten, falsch gelegen hatten, und da war Kate vermutlich keine Ausnahme. Interessiert wölbte Janus eine Augenbraue, als die junge Frau fortfuhr und berichtete, dass sie im Anschluss an das Verlassen des Jedi-Ordens der kriminellen Organisation Black Sun beigetreten war, in der sie offenbar in hohe Ränge aufgestiegen war und sich einen mächtigen Mann zum Feind gemacht hatte, mit dem noch eine Rechnung offen war. Als Reaktion lächelte Janus auf eine Art und Weise, die seine weißen Zähne wie Dolche aufblitzen ließ und an ein Nexu erinnerte, das gerade erfahren hatte, wo sich ein wehrloses Bantha aufhielt.


„Daran habe ich keinen Zweifel. Mit Euren Fähigkeiten und Eurem Willen seid Ihr zu mehr bestimmt gewesen als der Stellvertreterin eines Kriminellen und selbst ein Gewöhnlicher wie er muss erkannt haben, dass Ihr ihn überflügeln würdet. Ich muss sagen, die Vorstellung, Euch an der Spitze der Black Sun zu sehen, hat einen gewissen Reiz. Und eine gewisse Sorge, denn in diesem Fall wäre das Syndikat wohl eine genuine Bedrohung geworden...“


Janus´ Lächeln wurde eine Spur schmaler und er ließ die Worte verhallen und sie gingen weiter, bis sie die „Eiserne Zitadelle“ schließlich verließen, ein Gleiter der Krath brachte sie zum Raumhafen. Der Graf hatte seine Diener über seine Ankunft informiert und als er und Kate die Landebucht betraten, hatte sich eine kleine Ehrenformation aus vier Jüngern aufgestellt und die beiden Leibwächter des Vollstreckers begaben sich still und diskret in seine Nähe. Als Janus sich den Jüngern näherte, sanken sie demütig auf die Knie, die Köpfe gesenkt. Die persönliche Assistentin des Halb-Echani, die Jüngerin Marava, hob auf sein Zeichen hin den Blick und erstattete Bericht.


„Mylord, Euer Schiff ist bereit und die Route für Bastion ist berechnet. Wir erwarten demütig Euren Befehl zum Start. Auch für die Unterbringung Eures ehrenwerten Gastes haben wir gesorgt.“

Huldvoll, ganz in der Geste eines Herrschers, nickte Janus und lächelte dünn.


„Ausgezeichnet. Sobald mein Schüler eingetroffen ist, werden wir aufbrechen. Lady Manice, meine Diener stehen Euch zur Verfügung, äußert Ihnen gegenüber jeden Wunsch. Erlaubt mir, Euch ein wenig die Yacht zu zeigen, mit der Ihr reisen werdet. Sie gehört mir, nicht dem Sith-Orden, für die notwendige Diskretion ist also gesorgt.“


Janus führte die junge Frau näher an das elegante Schiff heran, dessen silbergraue Hülle funkelte, fast ein wenig versonnen legte der Graf eine Hand an die Außenhülle.


„Die „Birthright“, wie ich sie getauft habe.. Eine persönliche Luxusyacht, Modell 3000 aus dem Hause SoroSuub. Ich verbinde viele Erinnerungen mit diesem Schiff, denn es stammt noch aus der Zeit vor meinem Beitritt zum Orden. In gewisser Weise ist sie eine...Begleiterin für mich. Ah, aber Ihr seid nicht hierher gekommen, um mich über mein Schiff schwärmen zu hören, nicht wahr? Verzeiht. Für unsere Reise am wichtigsten dürfte wohl sein, dass sie über einen Hyperraumantrieb der Klasse 2.0 verfügt, wir werden unser Ziel also schon bald erreichen.“


Der Graf lächelte einladend und steuerte auf die Einstiegrsrampe der Yacht zu.


[Tiefkern | Koros-Sektor | Teta-System | Empress Teta | Cinnagar | Raumhafen | Landebuch | vor der Yacht „Birthright“] Janus, Kate, Jünger
 
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