Wird wieder ein längerer Text, sorry schonmal...
Über die Umsetzung von Lucas Ideen ist in seiten- und stundenlangen Reviews denke ich schon alles gesagt worden.
Wirklich schade darüber hinaus finde ich das zahlreiche gute Ideen angeteasert werden und dann nie wieder eine Rolle spielen.
Anakin ist ein Sklave(wir sehen aber nie was daran schlimm ist: wenn ein 8jähriger Ausbildung, Zeit und Geld hat um einen Pod Racer, einen Protokolldroiden und weitere technische Dinge zu bauen kanns so schlimm eigentlich nicht sein
).
Die Sklavenfrage und wieso sowohl die Republik als auch die Jedi sich einen scheiss um die Sklaven kümmern wäre ein starker Grund gewesen sich später einem Politiker zuzuwenden, der ankündigt solche Verbrechen wie die Sklaverei und die Kontrolle ganzer Planeten durch Verbrechersyndykate zu beenden. Anakin sagt sogar er käme eines Tages zurück um alle Sklaven zu befreien weil er glaubt, dass es das sei was "Keepers of the Peace and justice" tun würden. Und das er dafür Power wollen würde, die ihm die Jedi scheinbar verweigern weil sie Angst vor seiner Macht als Auserwählter hätten(zumindest in seinen Augen) wäre ein guter Grund gewesen sich von den Jedi zu entfremden.
Aber nope, spielt nie wieder ne Rolle. Zusammen mit zahleichen anderen Dingen in den Folgefilmen hätte dies Anakin tatsächlich als einen noblen Jediritter zeigen können, dessen Sinn für Gerechtigkeit, Empathie und Verlangen danach das Leid in der Galaxies mit allen Mitteln zu beenden letztlich dazu führt das er die falschen Wege wählt um etwas tatsächlich Gutes zu erreichen und es dadurch für alle versaut. Das wäre der tragische Fall eines guten Menschen zum Bösen gewesen. Stattdessen ist Anakin in Episode 2 aufgrund des Zeitsprunges im Grunde genommen ne neue Figur die von Anfang an das größte Arschloch der Galaxies ist.
So blöd ich diese ganze Ausgewähltenkiste und Jungfrauengeburt auch finde; wieso zum Teufel spielt das nie wieder eine Rolle für Anakin?! Es wird mal gesagt das seine Fähigkeiten ihn arrogant gemacht hätten aber das wars. Der Druck DER AUSERWÄHLTE zu sein hätte im Zusammenhang mit seiner starken Empathie(die er hätte haben sollen ) ist etwas was Anakin hätte zerbrechen lassen können. Er wäre der Auserwählte und trotzdem nicht in der Lage das Leid derer die er schützen soll zu beenden. An übertriebenen Erwartungen sind zum Beispiel im Sport schon zahllose junge Männer kaputt gegangen.
Für Obi-Wan gilt das leider auch. Die Bürde, obwohl er selbst noch nicht wirklich ausgebildet ist gegen seinen eigenen und den Willen einiger Meister im Rat den Auserwählten ausbilden und erziehen zu müssen hätte eine starke Triebkraft für seine Entwicklung in II und III gewesen sein können. Hätte man ihm eine stärkere gefühlte Schuld am Tod von Qui-Gon gegeben und Darth Maul überleben lassen hätten seine Schuldgefühle und sein Verlangen nach Rache für seinen Meister die Grundlage für einen nicht gut ausgebildeten Anakin gegeben. Mit Ausbildung meine ich hier nicht die Kampfskills auf die sich die PT ja leider fokussiert, sondern seine geistige Haltung und die Philosophie hinter der Hellen Seite der Macht. Anakins Verlangen auf dem schnellen, einfachen Weg zu Power zu kommen um Gutes tun zu können wäre so folgerichtig(wir erinnern uns an die Lehren Yodas in Empire. Anakin war schlecht in der Philosophie der hellen Seite ausgebildet, wählte den schnellen weg zu Stärke und gelangte so auf den Pfad zur dunklen Seite).
All dies hätte auch Obi-Wans Charakter Tiefe geben können UND wir hätten einen großartigen Lichtschwertkampf zwischen ihm und Maul kriegen können in dem die Kämpfenden tatsächlich emotional involviert wären und nicht einfach nur der random bad guy geprügelt werden muss. Und(geklaut bei belated media) hätte dies Obi Wans stärkst möglicher Moment als Jedi werden können. Nämlich Darth Maul NICHT zu töten obwohl er Jahre lang getrieben von dem Gedanken nach Rache war.(Auch hier wieder das Prinzip das sich ein Jedi durch seine Geisteshaltung und nicht durch seine character stats definiert. Yoda ist in der OT deswegen der krasseste Jedi weil er am weisesten ist und in sich ruht. Luke wird endgültig zum Jediritter als er sein Schwert wegwirft und dem Hass entsagt).
Außerdem geht mir Palpatines Rise to Power viel zu schnell. Zahllose Leute lieben die Politik in Game of Thrones oder House of Cards. Eine Geschichte in der der Bösewicht von Anfang an im Grunde genommen aber eh schon alles kontrolliert und seine faktische macht nur noch in Formalia kleiden muss ist es für mich nicht wert so ausführlich erzählt zu werden.
TPM ist in sofern also ein Fluch weil in ihm nahezu nix passiert was wirklich Konsequenzen hat für die folgenden Filme und man ja merkt wie für einige Dinge später schlicht und ergreifend Zeit fehlte da man einen Film "für nix" verbraucht hatte.
Als Film ist TPM anschaubar und die Kinder der damaligen Zeit mochten ihn sehr. Als Stinker innerhalb der PT steht er auf keinen Fall heraus(tatsächlich halten die meisten Kritiker AotC ja für erheblich schlechter).Für mich selber ist er wie die gesamten PT halt sehr enttäuschend weil sie von den Ideen und vom Cast halt hätten großartig werden können und im Endeffekt in meinen Augen leider nur ein ordentlicher, ein schlechter und ein ganz guter Film mit zahlreichen dicken Schwächen rausgekommen sind.
Soooooo,ewig langer Text.
TL;DR: Jar Jar ist kacke
guten Rutsch