Esseles (Essesia-System)

Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Vorplatz des Trockendocks und Laderampe | Shiv’yna’tagurag, Thade Skywalker, Lieutenant Commander Selesca (NSC), Commander Samana Burken (NSC)

Ivynata ließ sich offensichtlich nicht einschüchtern und das brachte Commander Samana Burken kurz dazu, zu verstummen. Sie nahm Ivynata sichtbar Maß, damit hatte diese scheinbar ein Stück weit ihren Respekt verdient. Zumindest die schiere Geringschätzung verschwand aus ihrer Stimme. Sie änderte die seine Taktik. Einen Halbschritt ging sie zurück, um ihr Gewicht zu verlagern und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie war offenbar in die Defensive getrieben, doch war noch nicht bereit, klein beizugeben.

"Bei Ihrer kleinen Geschichte gibt es nur ein klitzekleines Problem, Commander ..."

Es wirkte so, als setzte sie an, Ivynatas Namen zu wiederholen, aber stattdessen gab es nur eine peinliche Sekunde Schweigen. Ihr Zorn schien deswegen wieder aufzuflammen und doch fehlte ihr ein gutes Stück des Feuers, das sie eben noch gehabt hatte, bis Ivynata ihr die Flügel gestutzt hatte.

"Und zwar gab es hier keine 'unautorisierte Gewalt gegenüber Kameraden'. Erstens war die Maßnahme durch mich autorisiert und zweitens wurde der Junge nur gemaßregelt. - Nach einer ausgiebigen Mütze voll Schlaf, ist der doch wieder dienstfähig."

Samana Burken spielte die Aktion herunter und so ging es etwas hin und her, ohne dass sie wirklich voran kamen. Lieutenant Commander Selesca begann wieder etwas nervöser zu werden, da sich die aufgeheizte Stimmung um sie herum nicht löste. Seine Augen fokussierten sich schließlich auf etwas hinter Ivynata kurz bevor eine ihr bekannte Stimme erklang.

„Was scheint denn hier das Problem zu sein?“

Geheimdienstagent Thade Skywalker trat in die Gesprächsrunde und schaute die beiden Commander an. Seine Stimme war ruhig und gefasst, sie ließ keinerlei Emotionen erkennen. Seine Uniform war makellos, etwas das erstaunen mochte, ob der hellen Farbe des Stoffes. Ein Datapad lag locker in der linken behandschuhten Hand. – Commander Burken redete direkt auf ihn ein. Sie hatte ihr Feuer wiedergefunden und beschrieb nochmals, was aus ihrer Sicht sich hier zugetragen hatte. Allerdings hatte sie bei Thade genauso wenig Erfolg wie bei Ivynata. Er hob schließlich eine Hand, um Burken zum Schweigen zu bringen. Es dauerte tatsächlich einen Moment, bis sie reagierte. Doch Thade blickte sie einfach nur still mit erhobener Hand an, bis sie verstummte.

„Commander Burken. Wenn Ihnen die Missionsparameter wirklich so wichtig sind, warum steht dann die Tür des Frachtcontainers immer noch sperrangelweit offen? Stellen Sie sich das unter Geheimhaltung vor?“

Er wirkte weiter komplett emotionslos und seine Stimme war ebenso nüchtern. Doch Ivynata sah dem anderen Chiss an, dass Burkens Worte ihn verärgert hatten. Burken lief vor Wut etwas rot an und befahl ihren Leuten harsch den Container zu verschließen. Nachdem Thade Commander Burken weiter in die Defensive getrieben hatte, ging der Blick des Geheimdienstlers zu Ivynata und ihrem XO Selesca.

„Nun gut, wie lautet Ihre Version der Abläufe? Und wie geht es dem Verletzten?“

Geduldig hörte der Geheimdienstler den Ausführungen der beiden zu. Lieutenant Commander Selesca beschrieb so gut es ging seine Sicht auf die Dinge, überließ Ivynata aber natürlich das Wort, sobald sie es selbst ergriff.

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[Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Hauptladerampe] Shiv’yna’tagurag, Thade Skywalker, Lieutenant Commander Selesca (NSC), Commander Samana Burken (NSC), Techniker, Flottensoldaten

Ivy sah den Geheimdienstler mit einem undeutbaren Blick an. Es war nicht genau zu erkennen, ob sie seine Einmischung billigte oder nicht. Jedoch ließ sie ihren Stellvertreter die Situation schildern und musterte die Soldaten, die ihr zugeteilt worden waren. Sollten sie Unruhe auf ihrem Schiff verursachen wusste sie damit umzugehen. Es würde zu keinen Störungen des Ablaufes im Schiffsbetrieb kommen oder eben Konsequenzen geben. Erst als Selesca geendet hatte räusperte sie sich.

„Wie ich bereits allen Beteiligten zu verstehen gegeben habe, werde ich weder ungebührliches Verhalten noch irgendwelche Störungen im Betriebsablauf meines Schiffes dulden. Ich möchte ihnen allen noch einmal deutlich machen wer auf diesem Schiff das sagen hat. Kommen sie ihren Pflichten nach aber kommen sie mir nicht in die Quere. Ich habe keine Zeit für derartige Kindereien. Wird noch einmal eines meiner Crewmitglieder unnötig Verletzt gibt es Konsequenzen. Wir arbeiten zusammen..“ Sie unterbrach sich und funkelte die Offizierin nun mit einem deutlich lesbaren Blick an, der genau zeigte das sie keine Widerworte duldete. „… aber sie werden jeden Meiner Befehle befolgen solange sie sich auf meinem Schiff befinden. Ordnen sie das Chaos hier ich habe zu tun. Ich erwarte alle Kommandooffiziere und unseren Gaast auf der Brücke sobald das Schiff einsatzbereit ist.“

Damit drehte sie sich um und lief mit steifen Schritten wieder auf ihr Schiff zu. Sie war verärgert über den Mangel an Disziplin der offenbar bei den Truppen von Commander Burken herrschte. Zwei der Flottensoldaten folgten ihr bemüht sich die Überraschung über den plötzlichen Abgang nicht anmerken zu lassen. So Verschwand die Chiss um den Rest der Umbauarbeiten zu überwachen.

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Thade blieb still und überließ Ivynata die Bühne, damit sie die Regeln in ihrem Revier klar abstecken konnte. Die Shur'tugal war immerhin ihr Schiff und während der Mission durfte ihre Autorität nicht in Zweifel stehen. Zumindest so lange ihr Kommandant die Mission auch nicht behinderte. Doch das war eine Brücke, über die Thade gehen würde, falls es je so weit kommen sollte. Nachdem Ivynata eskortiert von zwei Marinesoldaten wieder verschwunden war, blieben ihr Adjutant Lieutenant Commander Selesca, Commander Burken und Thade allein zurück. Als sie aus der Hörweite war, setzte Commander Burken schon an, Ivynatas Autorität hinter ihrem Rücken mit einer Schimpftirade zu unterminieren, doch Thade gebot dem mit dem Heben einer Hand und einem strengen Blick Einhalt.

„Commander Burken, diese ganze Affäre ist überaus...bedauerlich. Es wäre doch einigermaßen...unbequem, würden die heutigen Ereignisse ihren Weg in meinen Abschlussbericht finden. Ich denke, Sie werden feststellen, dass die Wahrscheinlichkeit dafür drastisch sinken wird, wenn Sie sich und Ihre Soldaten als unter Stubenarrest betrachten, so lange Sie nicht im Dienst sind und sich in dieser Einrichtung aufhalten. Ich bin mir sicher, der Basiskommandant wird mir da zustimmen, wenn ich heute Nachmittag mit ihm über unseren Fortschritt rede.“

Der Chiss verengte die Augen und belegte Commander Burken mit einem strengen Blick, der in seiner Eiseskälte keinen Zweifel daran ließ, dass er diese Drohung ernst meinte. Natürlich machte er sich damit Commander Burken nicht gerade zum Freund. Doch auf ihre Freundschaft war er weder angewiesen, noch sehnte er sich danach. Es ging dem Geheimdienstler einzig und allein um ihre Fähigkeit, die anstehenden Aufgaben zu erledigen und das am besten, ohne großes Aufsehen zu erregen. Und bisher hatte sie nicht gerade gezeigt, dass sie der bevorstehenden Aufgabe auch gewachsen war. Es war also wichtiger, ihr ein klein wenig die Flügel zu stutzen, bevor sie losflogen. Und eine inoffizielle Bestrafung wie der Entzug von Freizeitprivilegien bis zu ihrem Abflug war da doch geeigneter als direkt eine noch größere Welle loszutreten als ohnehin schon aufgescheucht wurde.

Commander Burken rang sichtbar mit ihren Worten, doch gab schließlich bei und nickte Thades unverhohlene Drohung ab. Sie wusste genauso gut wie alle anderen hier, dass ein negativer Dienstakteneintrag das Ende einer Karriere bedeuten konnte und das wollte selbst ein Heißsporn wie sie nicht wegen einer Nichtigkeit riskieren. Und so wandte sich Thade zum Abschied noch einmal Lieutenant Commander Selesca zu.

„XO, sollte es noch einmal Probleme geben, lassen Sie es mich bitte auch wissen, nachdem Sie Commander Shiv’yna‘tagurag informiert haben. Ich bin mir sicher, dass sich alles klären lassen wird. Sorgen Sie bitte dafür, dass die Crew keine Gerüchte streut, die Natur der Fracht unterliegt höchster Geheimhaltung.“

Und damit drehte sich auch der Geheimdienstler um. Er hatte hier sein möglichstes Getan, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Seine fortwährende Anwesenheit würde die Mannschaftsdienstgrade nur davon abhalten, ihre Arbeit so effizient wie möglich zu verfolgen und wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er der Mannschaft auch nicht dabei zu sehen, wie sie das Schiff belud. Er hatte wahrlich interessanteres mit seiner Zeit anzustellen.

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