Fazit: The Acolyte Staffel 1

Wie hat dir die Staffel gefallen? (1 bis 10 Punkte)


  • Umfrageteilnehmer
    29
Ich hatte ja schon mal angekündigt, dass ich zum Thema Storytelling/Dialoge noch etwas schreiben will.

Zum einen habe ich das Gefühl, dass der Begriff mittlerweile inflationär benutzt wird, was mit dem zusätzlichen Gefühl einhergeht, dass der Begriff auch mit verschiedenen Inhalten gefüllt wird.
Ich habe schon im Thread zu Folge 6 in leicht abgewandelter Form geschrieben, dass der Aufbau der Story, das Erzählen der Story, für mich sehr „klassisch“ daherkommt:

Folge 1 ist eindeutige Exposition.
Folge 2 und 3 sind die steigende Handlung, der Konflikt beginnt sich zuzuspitzen, erste Hintergründe werden gezeigt, inklusive eines Rückblicks eines unsicheren Erzählers, der die "offizielle Jedi-Version" der Ereignisse zeigt.
Folge 4+5 sind im Prinzip Höhe- und Wendepunkt. Der Konflikt bringt eine erste große Auseinandersetzung hervor. Protagonist (Sol) und Antagonist (Quimir) bleiben übrig und "tauschen" ihren Schützling, was direkt in den
Folgen 6+7 zu fallenden Handlung führt. Die Loyalitäten und Zuordnungen werden nun verstärkt in Frage gestellt und man sieht den Rest der Ereignisse. Somit spiegelt die fallende Handlung die steigende Handlung.
Folge 8 war dann der Abschluss – zumindest was die Geschichte der Brendok-4 angeht.

Gehen wir es mal durch:

Am Ende von Folge 1 hast du alle Elemente, die später noch eine Rolle spielen werden, gezeigt oder erwähnt. Alles ist da und kann aufgegriffen werden.
  • Sol, der übermäßig Gefühle zeigt, was nicht unbemerkt bleibt
  • Venestra, die alles aus politischer Perspektive betrachtet und den fall an sich zieht
  • Dass es eine Verbindung zwischen Mae und dem Opfer/den potenziellen Opfer gibt
  • Dass Mae aber nicht komplett böse ist
  • Dass Mae einen Meister hat, der zumindest optisch an einen Sith angelehnt ist
  • Dass es dieses Ereignis gab, bei dem Familie der beiden umkam und wie die offizielle Fassung davon aussieht (dass diese aber mit Vorsicht zu genießen ist – Mae lebt noch)
  • Dass Osha zum ersten Mal feststellt, dass die Geschehnisse auf Brendok nicht ganz so liefen, wie sie dachte (Mae lebt noch)
  • Dass Osha im Orden gescheitert ist, den Jedi aber vertraut und auch die Haltung zum Teil bewahren will (Rettung des Gefangenen)
  • Dass sie aber auch (unbewusst?) Distanz zwischen sich und die Jedi bringen will („so weit weg von Coruscant wie möglich/ Flucht auf dem Eisplaneten)
  • Dass sie den Zugang zu ihren Kräfte weitgehend verloren hat, Mae sie aber noch hat (Indara aber nicht wegen ihrer Kräfte, sondern wegen eines Tricks besiegen kann)

Alle Aspekte werden angelegt – wie man das in einer Expositionsfolge eben so macht. Im Sinne des Storytellings also alles ganz normal.

Ich finde es zum Beispiel schön, wie man die Eingangssequenz nicht nur dazu nutzt, einen Kampf zu zeigen, sondern auch hier nebenbei noch ein paar Infos streut:
  • Mae und Indara haben eine gemeinsame Vergangenheit (da reicht ein Wort)
  • Die Jedi sind im Volk durchaus bekannt und respektiert (allgemeines Gelächter, als Mae Indara herausfordert)
  • Mae hat keinerlei Interesse an Indaras Lichtschwert
  • Für Jedi ist ein Machtnutzer außerhalb des Ordens ein Problem (Indara teilt das dem Orden noch mit und fragt sie nach ihrem Meister)
  • Mae ist nicht durch und durch böse (sie verschont den Barkeeper, obwohl der sie beschreiben kann, aus Mitleid mit seinem Kind)
Folge 2 und 3 bilden dann wie beschrieben die steigende Handlung: es gibt einen neuerlichen Mordversuch und die „Guten und Bösen“ formieren sich: Sol mit Anhang und Osha auf der einen und Mae und Quimir auf der anderen Seite. Im Zentrum der Bemühungen steht Torbin, die einen wollen ihn retten, die anderen ihn töten. Wieder, wie schon in der Exposition, ist das „Team Mae“ schneller (und folgt damit auch dem Konzept der steigenden Handlung). Nach dem „erfolgreichen“ Attentat kommt es zu den ersten Aufeinandertreffen der Hauptfiguren der verschiedenen Lager: Sol- Quimir und Quimir-Osha verbal und dann mit einer Steigerung zur physischen Auseinandersetzung: Sol-Mae und Osha-Mae (Osha schießt auf sie), womit nun auch Mae im Bilde darüber ist, dass die Dinge nicht ganz so sind, wie sie geglaubt hat und auch der Zuschauer mehr Zweifel bekommen muss, da Torbin freiwillig das Gift trinkt.
Und wieder ist es Team Mae, was den nächsten Ort der Handlung festlegt und die Handlung und Team Sol vorantreibt: Khovar

Die dritte Folge zeigt dann das, was Osha über die Vorkommnisse 16 Jahre zuvor weiß (plus einige weitere Hinweise für uns). Und natürlich ist das eine Folge, die sich ausschließlich an den Zuschauer wendet. Braucht man sie? Nun ja, sie erklärt, warum Osha immer noch zu den Jedi hält und warum sie dann auch später in Folge 5 keine Anstalten macht, Mae positiv entgegenzutreten. Sie macht zudem klar, dass es sich bei Osha und Mae eben auch nicht um normale machtsensitive Kinder handelt. Zudem sieht man, dass Mae diejenige der beiden ist, die weitaus mehr auf diese Schwesternbeziehung fixiert ist. Und sie sät beim Zuschauer aber auch Misstrauen, da die Lücken in der Handlung offensichtlich sind. Kurz: der Höhepunkt wird vorbereitet.

Der Höhepunkt folgt dann mit den Folgen 4 + 5 und da wäre es vielleicht wirklich sinnvoller gewesen, sie am Stück zu zeigen. Mae ordnet ihre Prioritäten neu (auch um das nachzuvollzihen, war Folge 3 notwendig) und es kommt zum Konflikt zwischen den Parteien. Ganz klassich ist auch noch der Wendepunkt geradezu exemplarisch eingebaut: Am Ende tauschen Mae und Osha die Rollen und bekommen die „Lehrer“ der jeweils anderen. Mae muss erneut ihre Prioritäten ändern, da sie es sich mit ihre alten Meister verdorben hat (ursprünglich – wäre er nicht dieselbe Person wie Quimir - hätte es ja etwas gedauert, bis er von ihrem „Verrat“ erfahren hätte) und Osha sie weiterhin ablehnt.

Folge 6+7 ist dann die fallende Handlung: Beide Lehrer versuchen die Ideen der „neue Schülerin“ aufzubrechen: Sol damit, dass er per Referat (wie Indara es ihm auf Brendok im Prinzi vorgeworfen hat) die Wahrheit erzählt, Quimir damit, dass er Teile der Wahrheit erzählt, respektive andeutet und bestimmte Ideen in Oshas Kopf pflanzen will oder kurz: indem er sie manipuliert. Hier ergeben sich auch die retardierenden Momente: Sol KÖNNTE auf die Jedi warten und reinen Tisch machen und von einem Typen erzählen, der behaupte, dass, würden die Jedi mehr über ihn wissen, man ihn Sith bezeichnen würde.

Osha widerum hat das Schwert an Quimirs Kehle und könnte die Tragödie somit in Teilen ebenfalls aufhalten. Beide Momente verstreichen, bzw. Sol und Osha entscheiden sich anders. Und anders als in der steigenden Handlung übernimmt jetzt Sol die Rolle als treibende Kraft, indem er den Platz wählt, auf dem es zur nächsten Konfrontation kommen soll. Klassische Spiegelung in diesem Teil der Geschichte.
Dazu kommen die restlichen Informationen über die Geschehnisse auf Brendok, die dem Zuschauer deutlich machen, dass die Brücke zwischen Sol und Osha abgebrannt sein sollte. Nicht nur wegen der Tötung ihrer Mutter, sondern weil er sie danach Tag für Tag belogen hat. Hier wird der Zuschauer schon darauf ausgerichtet, dass es in dieser Beziehung eigentlich kein gutes Ende nehmen kann und der Schluss wird vorbereitet.

Und dann kommt eben in Folge 8 der Schluss; alle Protagonisten und Fäden (inkl. Venestra) werden dort zusammengeführt, wo 16 Jahre zuvor alles begann und spätestens als klar wird, dass Osha im Orden gescheitert ist, weil sie ihren Zorn auf Mae nicht auflösen konnte (also im Prinzip gegangen ist/gehen musste, weil sie zu nahe an Gefühlen der dunklen Seite stand – unabhängig von ihrem Bemühen), ist das Ende auch logisch. Die angestaute Wut wird von Mae auf Sol gerichtet und mit den Einflüsterungen Quimirs im Hinterkopf fällt sie auf die dunkle Seite. Gleichzeitig werden Konflikte für eine Fortsetzung verdeutlicht (Venestra jagt ihren ehemaligen Schüler. Was war hier der Hintergrund für seinen Fall) und angedeutet, dass diese doch eher klein daherkommende Geschichte auf eine höhere Ebene gezogen wird (Plageius/Yoda-Szenen).

Ich finde also schon, dass man hier einen sehr normalen Aufbau einer Geschichte hat und auch was das Pacing der Gesamtgeschichte betrifft (also wieviel Zeit man den einzelnen Elementen einräumt) sehe ich das eher im Normalbereich.
Oft habe ich das Gefühl, dass man unter „schlechtem Storytelling“ dann eher „Plotholes“ oder „Kanonbrüche“ meint, bei denen ich dann aber eher zu dem Schluss komme, dass es sich dabei dann lediglich um Storyentscheidungen handelt, die dem Kritiker einfach nicht gefallen (was ja auch legitim ist), aber jetzt eher kein technisches Problem der Schreiber beim StoryTELLING sind.
 
Ich hatte ja schon mal angekündigt, dass ich zum Thema Storytelling/Dialoge noch etwas schreiben will.

Zum einen habe ich das Gefühl, dass der Begriff mittlerweile inflationär benutzt wird, was mit dem zusätzlichen Gefühl einhergeht, dass der Begriff auch mit verschiedenen Inhalten gefüllt wird.
Ich habe schon im Thread zu Folge 6 in leicht abgewandelter Form geschrieben, dass der Aufbau der Story, das Erzählen der Story, für mich sehr „klassisch“ daherkommt:

Folge 1 ist eindeutige Exposition.
Folge 2 und 3 sind die steigende Handlung, der Konflikt beginnt sich zuzuspitzen, erste Hintergründe werden gezeigt, inklusive eines Rückblicks eines unsicheren Erzählers, der die "offizielle Jedi-Version" der Ereignisse zeigt.
Folge 4+5 sind im Prinzip Höhe- und Wendepunkt. Der Konflikt bringt eine erste große Auseinandersetzung hervor. Protagonist (Sol) und Antagonist (Quimir) bleiben übrig und "tauschen" ihren Schützling, was direkt in den
Folgen 6+7 zu fallenden Handlung führt. Die Loyalitäten und Zuordnungen werden nun verstärkt in Frage gestellt und man sieht den Rest der Ereignisse. Somit spiegelt die fallende Handlung die steigende Handlung.
Folge 8 war dann der Abschluss – zumindest was die Geschichte der Brendok-4 angeht.

Gehen wir es mal durch:

Am Ende von Folge 1 hast du alle Elemente, die später noch eine Rolle spielen werden, gezeigt oder erwähnt. Alles ist da und kann aufgegriffen werden.
  • Sol, der übermäßig Gefühle zeigt, was nicht unbemerkt bleibt
  • Venestra, die alles aus politischer Perspektive betrachtet und den fall an sich zieht
  • Dass es eine Verbindung zwischen Mae und dem Opfer/den potenziellen Opfer gibt
  • Dass Mae aber nicht komplett böse ist
  • Dass Mae einen Meister hat, der zumindest optisch an einen Sith angelehnt ist
  • Dass es dieses Ereignis gab, bei dem Familie der beiden umkam und wie die offizielle Fassung davon aussieht (dass diese aber mit Vorsicht zu genießen ist – Mae lebt noch)
  • Dass Osha zum ersten Mal feststellt, dass die Geschehnisse auf Brendok nicht ganz so liefen, wie sie dachte (Mae lebt noch)
  • Dass Osha im Orden gescheitert ist, den Jedi aber vertraut und auch die Haltung zum Teil bewahren will (Rettung des Gefangenen)
  • Dass sie aber auch (unbewusst?) Distanz zwischen sich und die Jedi bringen will („so weit weg von Coruscant wie möglich/ Flucht auf dem Eisplaneten)
  • Dass sie den Zugang zu ihren Kräfte weitgehend verloren hat, Mae sie aber noch hat (Indara aber nicht wegen ihrer Kräfte, sondern wegen eines Tricks besiegen kann)

Alle Aspekte werden angelegt – wie man das in einer Expositionsfolge eben so macht. Im Sinne des Storytellings also alles ganz normal.

Ich finde es zum Beispiel schön, wie man die Eingangssequenz nicht nur dazu nutzt, einen Kampf zu zeigen, sondern auch hier nebenbei noch ein paar Infos streut:
  • Mae und Indara haben eine gemeinsame Vergangenheit (da reicht ein Wort)
  • Die Jedi sind im Volk durchaus bekannt und respektiert (allgemeines Gelächter, als Mae Indara herausfordert)
  • Mae hat keinerlei Interesse an Indaras Lichtschwert
  • Für Jedi ist ein Machtnutzer außerhalb des Ordens ein Problem (Indara teilt das dem Orden noch mit und fragt sie nach ihrem Meister)
  • Mae ist nicht durch und durch böse (sie verschont den Barkeeper, obwohl der sie beschreiben kann, aus Mitleid mit seinem Kind)
Folge 2 und 3 bilden dann wie beschrieben die steigende Handlung: es gibt einen neuerlichen Mordversuch und die „Guten und Bösen“ formieren sich: Sol mit Anhang und Osha auf der einen und Mae und Quimir auf der anderen Seite. Im Zentrum der Bemühungen steht Torbin, die einen wollen ihn retten, die anderen ihn töten. Wieder, wie schon in der Exposition, ist das „Team Mae“ schneller (und folgt damit auch dem Konzept der steigenden Handlung). Nach dem „erfolgreichen“ Attentat kommt es zu den ersten Aufeinandertreffen der Hauptfiguren der verschiedenen Lager: Sol- Quimir und Quimir-Osha verbal und dann mit einer Steigerung zur physischen Auseinandersetzung: Sol-Mae und Osha-Mae (Osha schießt auf sie), womit nun auch Mae im Bilde darüber ist, dass die Dinge nicht ganz so sind, wie sie geglaubt hat und auch der Zuschauer mehr Zweifel bekommen muss, da Torbin freiwillig das Gift trinkt.
Und wieder ist es Team Mae, was den nächsten Ort der Handlung festlegt und die Handlung und Team Sol vorantreibt: Khovar

Die dritte Folge zeigt dann das, was Osha über die Vorkommnisse 16 Jahre zuvor weiß (plus einige weitere Hinweise für uns). Und natürlich ist das eine Folge, die sich ausschließlich an den Zuschauer wendet. Braucht man sie? Nun ja, sie erklärt, warum Osha immer noch zu den Jedi hält und warum sie dann auch später in Folge 5 keine Anstalten macht, Mae positiv entgegenzutreten. Sie macht zudem klar, dass es sich bei Osha und Mae eben auch nicht um normale machtsensitive Kinder handelt. Zudem sieht man, dass Mae diejenige der beiden ist, die weitaus mehr auf diese Schwesternbeziehung fixiert ist. Und sie sät beim Zuschauer aber auch Misstrauen, da die Lücken in der Handlung offensichtlich sind. Kurz: der Höhepunkt wird vorbereitet.

Der Höhepunkt folgt dann mit den Folgen 4 + 5 und da wäre es vielleicht wirklich sinnvoller gewesen, sie am Stück zu zeigen. Mae ordnet ihre Prioritäten neu (auch um das nachzuvollzihen, war Folge 3 notwendig) und es kommt zum Konflikt zwischen den Parteien. Ganz klassich ist auch noch der Wendepunkt geradezu exemplarisch eingebaut: Am Ende tauschen Mae und Osha die Rollen und bekommen die „Lehrer“ der jeweils anderen. Mae muss erneut ihre Prioritäten ändern, da sie es sich mit ihre alten Meister verdorben hat (ursprünglich – wäre er nicht dieselbe Person wie Quimir - hätte es ja etwas gedauert, bis er von ihrem „Verrat“ erfahren hätte) und Osha sie weiterhin ablehnt.

Folge 6+7 ist dann die fallende Handlung: Beide Lehrer versuchen die Ideen der „neue Schülerin“ aufzubrechen: Sol damit, dass er per Referat (wie Indara es ihm auf Brendok im Prinzi vorgeworfen hat) die Wahrheit erzählt, Quimir damit, dass er Teile der Wahrheit erzählt, respektive andeutet und bestimmte Ideen in Oshas Kopf pflanzen will oder kurz: indem er sie manipuliert. Hier ergeben sich auch die retardierenden Momente: Sol KÖNNTE auf die Jedi warten und reinen Tisch machen und von einem Typen erzählen, der behaupte, dass, würden die Jedi mehr über ihn wissen, man ihn Sith bezeichnen würde.

Osha widerum hat das Schwert an Quimirs Kehle und könnte die Tragödie somit in Teilen ebenfalls aufhalten. Beide Momente verstreichen, bzw. Sol und Osha entscheiden sich anders. Und anders als in der steigenden Handlung übernimmt jetzt Sol die Rolle als treibende Kraft, indem er den Platz wählt, auf dem es zur nächsten Konfrontation kommen soll. Klassische Spiegelung in diesem Teil der Geschichte.
Dazu kommen die restlichen Informationen über die Geschehnisse auf Brendok, die dem Zuschauer deutlich machen, dass die Brücke zwischen Sol und Osha abgebrannt sein sollte. Nicht nur wegen der Tötung ihrer Mutter, sondern weil er sie danach Tag für Tag belogen hat. Hier wird der Zuschauer schon darauf ausgerichtet, dass es in dieser Beziehung eigentlich kein gutes Ende nehmen kann und der Schluss wird vorbereitet.

Und dann kommt eben in Folge 8 der Schluss; alle Protagonisten und Fäden (inkl. Venestra) werden dort zusammengeführt, wo 16 Jahre zuvor alles begann und spätestens als klar wird, dass Osha im Orden gescheitert ist, weil sie ihren Zorn auf Mae nicht auflösen konnte (also im Prinzip gegangen ist/gehen musste, weil sie zu nahe an Gefühlen der dunklen Seite stand – unabhängig von ihrem Bemühen), ist das Ende auch logisch. Die angestaute Wut wird von Mae auf Sol gerichtet und mit den Einflüsterungen Quimirs im Hinterkopf fällt sie auf die dunkle Seite. Gleichzeitig werden Konflikte für eine Fortsetzung verdeutlicht (Venestra jagt ihren ehemaligen Schüler. Was war hier der Hintergrund für seinen Fall) und angedeutet, dass diese doch eher klein daherkommende Geschichte auf eine höhere Ebene gezogen wird (Plageius/Yoda-Szenen).

Ich finde also schon, dass man hier einen sehr normalen Aufbau einer Geschichte hat und auch was das Pacing der Gesamtgeschichte betrifft (also wieviel Zeit man den einzelnen Elementen einräumt) sehe ich das eher im Normalbereich.
Oft habe ich das Gefühl, dass man unter „schlechtem Storytelling“ dann eher „Plotholes“ oder „Kanonbrüche“ meint, bei denen ich dann aber eher zu dem Schluss komme, dass es sich dabei dann lediglich um Storyentscheidungen handelt, die dem Kritiker einfach nicht gefallen (was ja auch legitim ist), aber jetzt eher kein technisches Problem der Schreiber beim StoryTELLING sind.
Das TELLING der Story ist nun aber leider unglaublich schlecht umgesetzt. Allein schon die erheblich unterschiedlichen Episodenlängen und was mit der jeweiligen Zeit gemacht wurde, zeigen uns, dass hier nicht wirklich ausgearbeitet wurde, was, wann, wo und vor allem wie erzählt werden muss, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Der Serie fehlt jeglicher nachvollziehbarer Rhythmus. Wäre sie in ihrer Gänze veröffentlicht worden, könnte man das vielleicht noch verschmerzen, aber in einer periodisch veröffentlichten Serie, ist das so einfach nicht in Ordnung. Da muss einfach jede Episode für sich allein stehen können und vielleicht noch durch einen Cliffhanger aus der klassischen drei Akte Struktur eine vier Akte Struktur je Episode zu machen, um die Leute bei der Stange zu halten. Handwerklich war das hier einfach nicht gut gemacht. Die unzähligen Plotlöcher spielen da noch gar nicht rein und noch weniger die Kanonbrüche oder überhaupt settingspezifische Eigenheiten.

Alleine der erste Kampf mit dem "Jedi greifen unbewaffnete nicht an/ töten sie nicht" - Mae war nicht unbewaffnet und hat mit ihren Waffen sogar direkt am Anfang Zivilisten bedroht. Damit wäre Trinity (und ich nenne sie so, weil Headland die Rolle mit Carrie-Anne Moss besetzt hat, weil sie sie in Matrix cool fand) absolut gerechtfertigt gewesen, Mae im Rahmen der erweiterten Selbstverteidigung mit dem Lichtschwert in einen Haufen Schaschlik zu verwandeln. Wir haben in Episode IV gesehen, dass Obi-Wan auch nicht zimperlich war, als in der Mos Eisley Cantina tödliche Gewalt auf Luke gerichtet wurde. - Hier herrscht ein klarer Unterschied im Verhalten der Jedi, der nie erklärt wurde. Weder in dieser Serie noch in einem anderen . Das Mindeste wäre gewesen, dass Sol in seiner Unterrichtsszene am Anfang den Jünglingen erklärt, wie in Konfliktsituationen zu handeln ist. Aber nirgendwo ist dieses im Kontext bisheriger Kanonprodukte sonderbare Verhalten auch nur ansatzweise erklärt worden. Das TELLING der story ist also einfach nicht stimmig. Ich verstehe ja, worauf Headland mit der Eröffnungsszene hinaus will, aber es ist einfach nicht gut umgesetzt.

Springen wir mal ganz zum Ende für eine weitere widersinnige Szene. Osha bekommt eine Machtvision, die sie mit Qimir teilt, in der Sol auf eine bestimmte Art ums Leben kommt. Trotzdem greift Qimir Sol an. Offensichtlich tut er es nicht, um ihn umzubringen, denn Oshas Machtvision hat ihm ja mitgeteilt, wie Sol wahrscheinlich sterben wird. Warum konfrontiert Qimir Sol also überhaupt? Aus Spaß an der Freude? Also der Kampf mag ja mehr oder weniger nett anzusehen gewesen sein (Geschmacksfrage, mir hat er eher gefallen), aber im Kontext der Handlung hat das für mich überhaupt keinen Sinn gemacht.

Oshas Fall zur dunklen Seite fand ich auch überhaupt nicht nachvollziehbar. Sie bringt ihren Ziehvater, mit dem sie erheblich mehr Zeit verbracht hat als mit ihrer Mutter und ihrer Erschafferin um, ohne ihn sich erklären zu lassen. Der Wutanfall kam für mich vollkommen aus dem nichts. Und dass, obwohl sie a) ein viel besseres Verhältnis zu ihm und den Jedi hatte als zu sowohl ihrer Mutter als auch ihrer Erschafferin (woher wissen wir das? Als 8-jährige wollte sie den Hexenkult verlassen und als 26-jährige wollte sie zu den Jedi und zu Sol zurück, obwohl sie rausgeworfen wurde, selbst zu Yord hatte sie ein gutes Verhältnis) und b) sie hat viel mehr Zeit bei den Jedi und in der weiteren Galaxis verbracht als bei den Hexen (18 vs 8 Jahre), ist also, nicht nur was ihre Werte angeht, erheblich mehr von den Jedilehren als von der Fadendoktrin beeinflusst. Und Mae...warum zum Teufel war sie überrascht und entrüstet was Sol mit ihrer Erschafferin angestellt hat? Sie stand buchstäblich daneben, als die sich in ein Rauchmonster verwandelt hat und Sol sie daraufhin aus dem Selbstverteidigungsreflex abgestochen hat. Nochmal: Ich verstehe, wohin die Reise gehen soll, aber das TELLING der story ist einfach nicht gut gemacht.

Was haben wir über Sol gelernt? Er hat an sich nichts falsch gemacht, außer ein paar Kleinigkeiten. Diese wären einerseits: Als seine direkte Vorgesetzte vollkommen unnötig vertuschen wollte, dass sie in Kontakt mit einem Dunkle Seite Kult gekommen sind, der sie aggressiv angegangen ist und im Zuge der vom Kult ausgelösten Kampfhandlungen ausgelöscht wurde...hätte er sie übergehen und dem Hohen Rat reinen Wein einschenken sollen. Warum wurde das überhaupt vertuscht? Klar, das Massensterben war jetzt nicht ideal, aber es ist eine der Aufgabe des Ordens, die Republik vor Dunkle Seite Nutzern zu schützen. Also Mission accomplished, well done everyone. Akte wird geschlossen und es gibt vielleicht ein Dudu für die vielen Toten. Auf der anderen Seite hätte er den Jedikodex nicht brechen dürfen, in dem er seine Gefühle, Mitleid für Oshas Schicksal, auslebt. Er hätte sie einfach im Jedikinderheim übergeben (oder was auch immer der Standardprozess ist) und vergessen sollen. - Wir lernen also von ihm: Halte dich bedingungslos an den Kodex und wenn da wer was anderes macht oder verlangt, werde zum Whistleblower. Anderenfalls wird es für dich in einer Katastrophe enden. An sich ist das eine wunderbare Lektion, aber das TELLING auch dieser story war einfach nicht gut gemacht und jetzt haben wir mit ihm auch den augenscheinlichen Protagonisten und für mich den einzigen interessanten, weil nuancierten und mit sich ringenden Charakter der Geschichte verloren. Kann man machen, wir eifern ja alle Game of Thrones nach, nur wird da hier in Staffel 2 unserem Ned Stark Verschnitt irgendwas interessantes nachkommen? Ich wage es zu bezweifeln.

Dann wäre da noch diese Reihe von sexuellen Untertönen, vollkommen unnötige (halb-)Nacktszenen, wie die Mutter den Padawan unter anderem mit einer Berührung seines Gesichts zu manipulieren versucht (eine Berührung des Gesichts zwischen Erwachsenen ist quasi immer eine sexuell aufgeladene Handlung), Sols Geständnis, er würde Osha, die er als 8-jährige kennen gelernt hat, lieben etc. ..was soll der Quatsch? Immerhin "Star Wars was made for 10 year olds!" und was man sich nicht alles anhören darf, wenn die Erzählung kritisiert wird. Wie passt das bitte in eine Geschichte für Kinder rein? Ich erspare mir jetzt mal detaillierte Witze darüber, dass die ehemalige Assistentin von Harvey Weinstein offenbar ihr Handwerk unter gewissen Bedingungen gelernt hat.

und und und...da könnte ich jetzt wahrscheinlich ewig weiterschreiben und wir sind noch lange nicht an so Späßen dran wie merkwürdige Reisegeschwindigkeiten. Also das TELLING der story hat mich überhaupt nicht abgeholt. Wenn ich mir so die Einschaltquoten anschaue, dann geht es bei weitem nicht nur mir so.

Gemessen an der Qualität vieler Sets muss ich auch einfach mal fragen, wo ist das viele Geld hin? Wir hätten für das Budget immerhin 18 bis 20 Godzilla Minus Ones bekommen können.
 
Sorry für den Doppelpost, aber ich ziehe meine Reaktion auf diese Antwort auf meinen Beitrag mal in den richtigen Thread, ich habe leider drüben im falschen angefangen und @Aleron Blackthorne hast dann logischerweise auch dort geantwortet.
Mein Fehler.

Springen wir mal ganz zum Ende für eine weitere widersinnige Szene. Osha bekommt eine Machtvision, die sie mit Qimir teilt, in der Sol auf eine bestimmte Art ums Leben kommt. Trotzdem greift Qimir Sol an. Offensichtlich tut er es nicht, um ihn umzubringen, denn Oshas Machtvision hat ihm ja mitgeteilt, wie Sol wahrscheinlich sterben wird. Warum konfrontiert Qimir Sol also überhaupt? Aus Spaß an der Freude? Also der Kampf mag ja mehr oder weniger nett anzusehen gewesen sein (Geschmacksfrage, mir hat er eher gefallen), aber im Kontext der Handlung hat das für mich überhaupt keinen Sinn gemacht.
Quimir wird bewusst sein, dass solche Visionen nicht immer in Erfüllung gehen müssen. Es mögliche Zukünfte. Es kann sogar manchmal so sein, dass man erst durch das Wissen um diese Möglichkeit etwas in Gang setzt, was dann zu diesem Ende führt (Anakin) es kann aber auch sein, dass man einfach so handeln muss, wie man ohne dieses Wissen handeln würde, damit es eintrifft. Quimir hat sich für diese Variante entschieden. Warum nicht?
Oshas Fall zur dunklen Seite fand ich auch überhaupt nicht nachvollziehbar. Sie bringt ihren Ziehvater, mit dem sie erheblich mehr Zeit verbracht hat als mit ihrer Mutter und ihrer Erschafferin um, ohne ihn sich erklären zu lassen. Der Wutanfall kam für mich vollkommen aus dem nichts. Und dass, obwohl sie a) ein viel besseres Verhältnis zu ihm und den Jedi hatte als zu sowohl ihrer Mutter als auch ihrer Erschafferin (woher wissen wir das? Als 8-jährige wollte sie den Hexenkult verlassen und als 26-jährige wollte sie zu den Jedi und zu Sol zurück, obwohl sie rausgeworfen wurde, selbst zu Yord hatte sie ein gutes Verhältnis) und b) sie hat viel mehr Zeit bei den Jedi und in der weiteren Galaxis verbracht als bei den Hexen (18 vs 8 Jahre), ist also, nicht nur was ihre Werte angeht, erheblich mehr von den Jedilehren als von der Fadendoktrin beeinflusst. Und Mae...warum zum Teufel war sie überrascht und entrüstet was Sol mit ihrer Erschafferin angestellt hat? Sie stand buchstäblich daneben, als die sich in ein Rauchmonster verwandelt hat und Sol sie daraufhin aus dem Selbstverteidigungsreflex abgestochen hat. Nochmal: Ich verstehe, wohin die Reise gehen soll, aber das TELLING der story ist einfach nicht gut gemacht.
Dass sie ihre Familie verlassen wollte, muss ja nicht heißen dass sie sie nicht liebt.
Du verstehst Oshas nicht, was aber auch daher kommt, dss wir offensichtlich unterschiedliche Sichtweisen auf die Nacht von Brendok haben (s.u.). Ich kann nachvollziehen, dass man gerade wenn man so lange mit jemanden zusammen war, diese Lüge als besonders schwerwiegend empfindet. Er hatt als ihr Meister unzählige Möglichkeiten gehabt, reinen Tisch zu machen. Spätestens als ihm klar wurde, dass es ihre Wut auf Mae war (die eben z.T. unberechtigt war) war, die ihr auf dem Weg zum Jadi im Weg stand, hätte er den Mund aufmachen können/müssen. Ja, sie wollte immer noch gerne eine Jedi sein und Sol hätte sie von ihrem größten Problem lösen oder es zumindest in die richtigen Bahnen lenken können. Hat er nicht gemacht. Ihr "Ich vertraue den Jedi" hat sie bei dem Absturz fast das Leben gekostet. Und dieser Jedi hat dieses Vertrauen missbraucht. Ihr ganzes Leben lang. So stellt es sich zumindest für sie dar. Und jetzt bewahrheitet sich auch noch Quimirs Aussage, dass sie mit diesen unterdrückten Emotionen wieder Zugang zur Macht bekommt. Und sie lässt ihn sich erklären, kurz, aber kann etwas sagen. Und er bleibt dabei: "wir haben das Richtige getan". Das ist bei jemand, der gerade 16 Jahre aufgestaute Wut auf eine andere Person umleitet, dann eben fatal. Sie ist wegen unbewältigter Wut aus dem Orden ausgeschieden. Und für dich wäre es besser, dass sie in dem Moment, wo sich so ziemlich alles, was sie geglaubt hat, als Lüge herausstellt, plötzlich reflektiert und kontrolliert agiert? Nur weil WIR wissen, dass es eine Verkettung von Umständen war und Sol ihr wirklich nie etwas böses wollte, zumindest nicht bewusst?
Und Mae, ich bitte dich, sie war 8. Für sie war das kein bedrohliches Rauchmonster, sondern ihre Mutter, die zur Hilfe eilen wollte. Du würdest es wirklich für ein besseres Erzählen halten, wenn dieses Kind reflektiert sagt: "Ja, das kann passieren. Ich verstehe das."?

Aber wie gesagt, wir haben eben auch einen anderen Blick auf gewisse Dinge:
Was haben wir über Sol gelernt? Er hat an sich nichts falsch gemacht, außer ein paar Kleinigkeiten. Diese wären einerseits: Als seine direkte Vorgesetzte vollkommen unnötig vertuschen wollte, dass sie in Kontakt mit einem Dunkle Seite Kult gekommen sind, der sie aggressiv angegangen ist und im Zuge der vom Kult ausgelösten Kampfhandlungen ausgelöscht wurde...hätte er sie übergehen und dem Hohen Rat reinen Wein einschenken sollen. Warum wurde das überhaupt vertuscht? Klar, das Massensterben war jetzt nicht ideal, aber es ist eine der Aufgabe des Ordens, die Republik vor Dunkle Seite Nutzern zu schützen. Also Mission accomplished, well done everyone. Akte wird geschlossen und es gibt vielleicht ein Dudu für die vielen Toten. Auf der anderen Seite hätte er den Jedikodex nicht brechen dürfen, in dem er seine Gefühle, Mitleid für Oshas Schicksal, auslebt. Er hätte sie einfach im Jedikinderheim übergeben (oder was auch immer der Standardprozess ist) und vergessen sollen. - Wir lernen also von ihm: Halte dich bedingungslos an den Kodex und wenn da wer was anderes macht oder verlangt, werde zum Whistleblower. Anderenfalls wird es für dich in einer Katastrophe enden. An sich ist das eine wunderbare Lektion, aber das TELLING auch dieser story war einfach nicht gut gemacht und jetzt haben wir mit ihm auch den augenscheinlichen Protagonisten und für mich den einzigen interessanten, weil nuancierten und mit sich ringenden Charakter der Geschichte verloren. Kann man machen, wir eifern ja alle Game of Thrones nach, nur wird da hier in Staffel 2 unserem Ned Stark Verschnitt irgendwas interessantes nachkommen? Ich wage es zu bezweifeln.
Ja auch die Hexhen hätten entschärfen können, aber jedes Mal, wenn ein Jedi die Festung der Hexen betreten hat, ging dem ein Einbruch zuvor. Zuerst Sol alleine, dann alle vier (trotz der Bedenken Indaras, die sehr wohl erkennt, wie das wirken muss) , dann wieder Sol dieses Mal mit Torbin. Da kann man jetzt sehr darüber streiten, ob es ein aggressives Angehen ist, wenn man die Waffen (kurz in Folge 3) auf jemand richtet, der gerade eingedrungen ist (und Waffen trägt). Man nimmt die Waffen runter, man zeigt die Kinder und ja, dann wird es gegenüber Torbin aggressiv. Da die Jedi komplett rauszunehmen, erscheint mir dennoch weit hergeholt. Anschließend ist man kooperativ und geht zu den Jedi, zu deren Schiff und lässt die Kinder testen. Zudem scheint auch der Orden nicht davon auszugehen, dass es ein expliziter "Dunkler-Macht-Kult" ist. Der hohe Rat sagt, dass man sie in Ruhe lassen soll. Darüber setzt man sich hinweg, ohne die Meinung bezüglich der Vergenz/Kinder einzuholen und bricht wieder ein, obwohl man eine andere Vereinbarung getroffen hat.
Bei diesen Voraussetzungen und diesem Ausgang von "Mission acomplished" zu sprechen, finde ich schon zynisch.

Für mich wäre es schlechtes Erzählen, wenn die Figuren so reagieren würden, wie wir es aufgrund unseres Wissensvorsprungs für angemessen halten.
Dann wäre da noch diese Reihe von sexuellen Untertönen, vollkommen unnötige (halb-)Nacktszenen, wie die Mutter den Padawan unter anderem mit einer Berührung seines Gesichts zu manipulieren versucht (eine Berührung des Gesichts zwischen Erwachsenen ist quasi immer eine sexuell aufgeladene Handlung), Sols Geständnis, er würde Osha, die er als 8-jährige kennen gelernt hat, lieben etc. ..was soll der Quatsch? Immerhin "Star Wars was made for 10 year olds!" und was man sich nicht alles anhören darf, wenn die Erzählung kritisiert wird. Wie passt das bitte in eine Geschichte für Kinder rein? Ich erspare mir jetzt mal detaillierte Witze darüber, dass die ehemalige Assistentin von Harvey Weinstein offenbar ihr Handwerk unter gewissen Bedingungen gelernt hat.

und und und...da könnte ich jetzt wahrscheinlich ewig weiterschreiben und wir sind noch lange nicht an so Späßen dran wie merkwürdige Reisegeschwindigkeiten. Also das TELLING der story hat mich überhaupt nicht abgeholt. Wenn ich mir so die Einschaltquoten anschaue, dann geht es bei weitem nicht nur mir so.

Ja, das, was Aniseya mit Torbin macht, ist böse. Warum soll man dann nicht auch ein Geste zeigen, die die Erwachsenen Zuschauer auch deutlich im Bereich "übergriffig" einordnen, die 10jährigen wahrscheinlich gar nicht so richtig wahrnehmen? Es unterstreicht die böse Tat. Und das "ich liebe dich" bei einer Figur, die ganz offensichtlich unbedingt die Vaterfigur sein will (was ja auch verpönt ist, wenn man ein Jedi ist), nun zwingend sexuell zu interpretieren, ist auch recht einseitig.

Über Reisegeschwindigkeiten debattieren wir glaube ich bei jedem einzelnen Film und jeder einzelnen Serie...
 
Ich bleibe mal bei einem Punkt (Osha), weil wenn wir sonst parallel über mehrere Sachen reden und dann verzetteln wir uns nur...na hauptsächlich habe ich da bei mir die Sorge.

Und für dich wäre es besser, dass sie in dem Moment, wo sich so ziemlich alles, was sie geglaubt hat, als Lüge herausstellt, plötzlich reflektiert und kontrolliert agiert? Nur weil WIR wissen, dass es eine Verkettung von Umständen war und Sol ihr wirklich nie etwas böses wollte, zumindest nicht bewusst?

Also ja, in einem gewissen Rahmen wäre das für mich besser.

Immerhin hat sie im Gegensatz zu Mae zu einem gewissen Maße das Jeditraining durchlaufen und sollte damit grundlegend in der Lage sein, sich nicht ihren Gefühlen hinzugeben. - Das Problem ist einfach, dass Osha die Serie über im Gegensatz zu Mae nirgendwo einen Hang zu derlei hatte. Sie war stets das liebe, gute Mädchen, das sich immer für andere aufgeopfert hat, siehe etwa den Transporterabsturz, wo sie den Bewusstlosen retten wollte, statt einfach nur ihre eigene Haut zu retten. Als sie da von ihm verraten wird, gab es da auch keine nachhaltigen Emotionen zu. Ich denke da an sowas wie "warum passiert mir das immer, niemand würdigt mein Bemühen?!" Selbst ihr tragisches Schicksal des versauten Lebenslaufs als Mek Nek schien sie auch nicht weiter zu stören und da kaufe ich Headland diesen für mich plötzlichen Charakterwandel einfach nicht ab. Ich glaube gerne, dass Osha sich verraten und verkauft gefühlt hat und unglaublich wütend deswegen war, was vielleicht sogar in Gewaltanwendung umschlagen kann. Ein so kaltblütiger Mord einer für sie emotional wichtigen Person (sonst wäre sie ja nicht so wütend auf ihn geworden), den sie später keine Sekunde bereut passt für mich einfach nicht zu dem von ihr bis dato gezeichneten Charakter. Da ist auch der Einfluss der dunklen Seite der Macht keine Ausrede, denn wir haben in Episode 3 gesehen, dass selbst ein mit Aggressionsproblemen behafteter Vader massiv bereut hat, Padme umgebracht zu haben (die berühmt verlachte NOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO Szene).

Genauso, dass sie kurz zuvor in der Handlung so einfach Vertrauen zu Qimir fasst, ist für mich schlicht nicht nachvollziehbar. Wenn ein Wildfremder alle meine Freunde (oder vermeintlich falschen Freunde, wie ihr im Finale vermittelt wird) abschlachtet, mich entführt, und augenscheinlich aller meiner Habe beraubt (sie weiß ja nicht, dass Mae mit ihr die Kleidung getauscht hat, denn...sie war ja bewusstlos zu der Zeit) dann glaube ich dem grundsätzlich erstmal gar nichts. Nein, wenn der mir anbietet, mit dem bereit stehenden Shuttle abzuhauen, dann türme ich...oder versuche es zumindest...statt mit seinem komischen Cortosishelm rumzuspielen und später mit ihm sogar Händchen zu halten. Sie hat buchstäblich überhaupt keinen für mich nachvollziehbaren Grund in auch nur irgend einer Form liebevoll zu Qimir zu sein.

Wie gesagt, ich verstehe, wo sie hinwollten mit der Handlung. Aber es ist für mich einfach nicht gut erzählt.
 
@Aleron Blackthorne
Sie hatte Training, aber hätte man ihr zugetraut, sich ihren Gefühlen zu stellen und sie zu beherrschen, hätte sie es nicht nur durchlaufen, sondern hätte es beendet.

Und dass sie zerrissen ist, sagt sie nicht und man sieht es ihr nicht an, aber man kann es an verschiedenen Hinweisen erkennen:
  • Ja, sie sagt, dass sie den Jedi vertraut und sie will das auch glauben, wie man an ihren Aussagen und ihrem Handeln wie eine Jedi (bei dem Absturz und als sie Sol davon abhält, Quimir im Zorn zu töten) sieht.
  • Aber sie wählt nach dem Ausscheiden aus dem Orden einen Lebensweg, der danach möglichst weit weg von den Jedi ist (wie Yord auch bemerkt)
  • Sie wählt einen extrem gefährlichen Job und ihre Erklärung dafür ist auch ein bisschen dünn. Könnte im Nachhinein auch sein, dass sie damit etwas kompensiert.
  • Sie lügt sich offensichtlich selbst an, als sie sagt, dass sie freiwillig gegangen ist. Quimir gegenüber gibt sie zu, dass sie versagt ist und in Folge vier hat sie einen kurzen Moment Hoffnung, dass sie wieder zurückdarf. Warum lügt sie sich also an?
  • Sie ist ohne andauernde Unterweisung nicht in der Lage, ihren Machtzugang zu halten, zumindest nicht auf die „Jedi-Art“
  • Was auch schlüssig erscheint, da ihr Zorn sie hat scheitern lassen. Sie ist offensichtlich nicht in der Lage ihre Gefühle zu kontrollieren, selbst wenn es ihren Lebenstraum zum Platzen bringt.
  • Auch als sie auf Mae trifft, lässt sie sich im Zorn zum Angriff hinreißen. In Folge vier hatte sie sich noch eingeredet, dass sie das nicht könne (gegen Mae vorgehen)
  • Am Ende bereut sie nicht ausufernd, zumindest sieht man es nicht übermäßig, das stimmt. Aber es ist auch nicht so, dass es sie kalt lässt. Sie sinkt neben Sol zusammen und als Quimir sie berühren will, schlägt sie mit dem Schwert nach ihm. Was sie dabei aufhält, auf ihn loszugehen, ist der Umstand, dass das Lichtschwert sie verfärbt und ihr zeigt, wer sie nun ist. Glücklich sieht sie nicht aus. Und Quimir verduftet dann übrigens auch, was sie in ihrer Starre offenbar gar nicht mitbekommt, ehe sie dann auf Maes Anweisung/Bitte flieht.
  • Auch das weitere Aufeinandertreffen ist jetzt nicht von überbordendem Vertrauen gezeichnet.: Quimir entwaffnet sie erstmal, ehe sie erstmal mit der lahmen „Drohung“ kommt, dass sie alles den Jedi erzählt, was ihr schnell ausgeredet wird (weitere Einwände kommen eher nicht)
  • Was dann den Deal angeht: Ihr Vorschlag (beide Schwestern haben in diesem Moment keine Waffen), dass er sie gehen lässt und sie ausbilden darf, ist von der Grundidee her gar nicht so blöd: immerhin würde sie auch auf diese Weise sicherstellen, dass die Jedi alles erfahren. Generell zeigt der Vorschlag aber auch an der Formulierung, wie sie die Machtverhältnisse sieht: Quimir hat sie in seiner Gewalt. Und falls Osha nicht glaubt, dass Quimir nicht einfach beide ausbildet, läge sie meiner Meinung nach auch richtig, viel zu gefährlich, dass sich beide gemeinsam gegen ihn wenden.
  • Mae sagt dann ja auch gleich, dass das so nicht funktionieren werde, worauf Quimir seinen Kompromiss vorschlägt. Mae ist es, die Oshas Einwände beiseite schiebt und Osha ist es, die sagt, dass sie sie finden werde. ES ist also nicht so, dass sie diesen Kompromiss leichten Herzens eingeht oder auch nur als endgültig ansieht. Und es ist Quimir, der dann aus der dargebotenen Hand zur Besigelung des Deals eine fast zärtliche Geste macht (wenn man eine Berührung über einem gerade gebleedeten Kybrkristall so werten mag.
  • Ein weiteres Motiv ist halt, dass Quimir was die Machtnutzung angeht, Recht hatte. Auf SEINE Weise funktioniert es einfach und sie hat Zugriff auf ihr großes Potenzial. Ich stelle es mir hart vor, wenn du jahrelang Zugang zur Macht hattest und das dann schwindet, weil du den Orden verlassen musst und du es nicht mehr kannst, selbst wenn dein Leben davon abhängt (Absturz).
  • Was ich mir aber tatsächlich auch gekniffen hätte, wäre das Posieren für ein Selfie auf ihrem Rückzugsplaneten (auch wenn es hier wieder Quimir ist, der ihr das Händchenhalten aufdrängt). Diese Szene bekäme dann allerdings ihre Berechtigung, wenn damit die zweite Saffel begänne und im von hinten DP an sie herantritt und sagt: „Wir müssen reden“ :D


Also ja, verglichen mit dem Real Life geht es etwas zu schnell. Allerdings ist es nach SW-Maßstäben nichts besonderes. Hier wären wir dann wieder an einem Punkt, den ich vor ein paar Tagen schon diskutiert habe; Zielgruppe: in einer Serie, die nur Erwachsene zum Ziel hat, würde man solche emotionalen Meltdowns und Schuld/Reuebekenntnisse nach einer solchen Tat sehr viel deutlicher ausarbeiten. Willst du 10-12jährige auch ins Boot holen, werden solche emotionalen Felsen eher kurz (in Dialog Und/oder Gesten) und plakativ abgehandelt. Da kann man sich drüber ärgern, aber das ist bei Märchen so und das ist auch bei SW schon immer so. Ich bin mir sehr sicher, dass ich ANH als 12jähriger als nicht so schön empfunden hätte, wenn die Trauer um Owen, Beru, Alderaan und Biggs den verdienten Raum eingenommen hätte. Klingt fies, aber ist so. Aber das ist natürlich jetzt eine anekdotische Begründung, das kann jeder anders sehen.
 
Eigentlich finde ich dass die Serie schon noch eine Menge Potenzial für eine zweite Staffel hat. Dss anteasern von Yoda und Darth Plagueis. Die Background Geschichte von Quimir. Was es mit der Vergenz der Macht auf sich hat. Ich hoffe dass die Serie noch eine 2. Chance kriegt sich zu beweisen. Auch auf die Gefahr hin dass man dann doch wieder Potenzial ungenutzt lässt.

Noch so als kleine Side Note. Ich hatte den Eindruck dass Quimirs Schwert von der Farbe näher an dem Schwert von Darth Vader war als an den anderen Sith. Vaders Schwert hatte ja eher einen dunkleren Rotton als dieses „Laserrot“. Fand ich ein nettes Detail.
 
@Aleron Blackthorne
Sie hatte Training, aber hätte man ihr zugetraut, sich ihren Gefühlen zu stellen und sie zu beherrschen, hätte sie es nicht nur durchlaufen, sondern hätte es beendet.

Und dass sie zerrissen ist, sagt sie nicht und man sieht es ihr nicht an, aber man kann es an verschiedenen Hinweisen erkennen:
  • Ja, sie sagt, dass sie den Jedi vertraut und sie will das auch glauben, wie man an ihren Aussagen und ihrem Handeln wie eine Jedi (bei dem Absturz und als sie Sol davon abhält, Quimir im Zorn zu töten) sieht.
  • Aber sie wählt nach dem Ausscheiden aus dem Orden einen Lebensweg, der danach möglichst weit weg von den Jedi ist (wie Yord auch bemerkt)
  • Sie wählt einen extrem gefährlichen Job und ihre Erklärung dafür ist auch ein bisschen dünn. Könnte im Nachhinein auch sein, dass sie damit etwas kompensiert.
  • Sie lügt sich offensichtlich selbst an, als sie sagt, dass sie freiwillig gegangen ist. Quimir gegenüber gibt sie zu, dass sie versagt ist und in Folge vier hat sie einen kurzen Moment Hoffnung, dass sie wieder zurückdarf. Warum lügt sie sich also an?
  • Sie ist ohne andauernde Unterweisung nicht in der Lage, ihren Machtzugang zu halten, zumindest nicht auf die „Jedi-Art“
  • Was auch schlüssig erscheint, da ihr Zorn sie hat scheitern lassen. Sie ist offensichtlich nicht in der Lage ihre Gefühle zu kontrollieren, selbst wenn es ihren Lebenstraum zum Platzen bringt.
  • Auch als sie auf Mae trifft, lässt sie sich im Zorn zum Angriff hinreißen. In Folge vier hatte sie sich noch eingeredet, dass sie das nicht könne (gegen Mae vorgehen)
  • Am Ende bereut sie nicht ausufernd, zumindest sieht man es nicht übermäßig, das stimmt. Aber es ist auch nicht so, dass es sie kalt lässt. Sie sinkt neben Sol zusammen und als Quimir sie berühren will, schlägt sie mit dem Schwert nach ihm. Was sie dabei aufhält, auf ihn loszugehen, ist der Umstand, dass das Lichtschwert sie verfärbt und ihr zeigt, wer sie nun ist. Glücklich sieht sie nicht aus. Und Quimir verduftet dann übrigens auch, was sie in ihrer Starre offenbar gar nicht mitbekommt, ehe sie dann auf Maes Anweisung/Bitte flieht.
  • Auch das weitere Aufeinandertreffen ist jetzt nicht von überbordendem Vertrauen gezeichnet.: Quimir entwaffnet sie erstmal, ehe sie erstmal mit der lahmen „Drohung“ kommt, dass sie alles den Jedi erzählt, was ihr schnell ausgeredet wird (weitere Einwände kommen eher nicht)
  • Was dann den Deal angeht: Ihr Vorschlag (beide Schwestern haben in diesem Moment keine Waffen), dass er sie gehen lässt und sie ausbilden darf, ist von der Grundidee her gar nicht so blöd: immerhin würde sie auch auf diese Weise sicherstellen, dass die Jedi alles erfahren. Generell zeigt der Vorschlag aber auch an der Formulierung, wie sie die Machtverhältnisse sieht: Quimir hat sie in seiner Gewalt. Und falls Osha nicht glaubt, dass Quimir nicht einfach beide ausbildet, läge sie meiner Meinung nach auch richtig, viel zu gefährlich, dass sich beide gemeinsam gegen ihn wenden.
  • Mae sagt dann ja auch gleich, dass das so nicht funktionieren werde, worauf Quimir seinen Kompromiss vorschlägt. Mae ist es, die Oshas Einwände beiseite schiebt und Osha ist es, die sagt, dass sie sie finden werde. ES ist also nicht so, dass sie diesen Kompromiss leichten Herzens eingeht oder auch nur als endgültig ansieht. Und es ist Quimir, der dann aus der dargebotenen Hand zur Besigelung des Deals eine fast zärtliche Geste macht (wenn man eine Berührung über einem gerade gebleedeten Kybrkristall so werten mag.
  • Ein weiteres Motiv ist halt, dass Quimir was die Machtnutzung angeht, Recht hatte. Auf SEINE Weise funktioniert es einfach und sie hat Zugriff auf ihr großes Potenzial. Ich stelle es mir hart vor, wenn du jahrelang Zugang zur Macht hattest und das dann schwindet, weil du den Orden verlassen musst und du es nicht mehr kannst, selbst wenn dein Leben davon abhängt (Absturz).
  • Was ich mir aber tatsächlich auch gekniffen hätte, wäre das Posieren für ein Selfie auf ihrem Rückzugsplaneten (auch wenn es hier wieder Quimir ist, der ihr das Händchenhalten aufdrängt). Diese Szene bekäme dann allerdings ihre Berechtigung, wenn damit die zweite Saffel begänne und im von hinten DP an sie herantritt und sagt: „Wir müssen reden“ :D


Also ja, verglichen mit dem Real Life geht es etwas zu schnell. Allerdings ist es nach SW-Maßstäben nichts besonderes. Hier wären wir dann wieder an einem Punkt, den ich vor ein paar Tagen schon diskutiert habe; Zielgruppe: in einer Serie, die nur Erwachsene zum Ziel hat, würde man solche emotionalen Meltdowns und Schuld/Reuebekenntnisse nach einer solchen Tat sehr viel deutlicher ausarbeiten. Willst du 10-12jährige auch ins Boot holen, werden solche emotionalen Felsen eher kurz (in Dialog Und/oder Gesten) und plakativ abgehandelt. Da kann man sich drüber ärgern, aber das ist bei Märchen so und das ist auch bei SW schon immer so. Ich bin mir sehr sicher, dass ich ANH als 12jähriger als nicht so schön empfunden hätte, wenn die Trauer um Owen, Beru, Alderaan und Biggs den verdienten Raum eingenommen hätte. Klingt fies, aber ist so. Aber das ist natürlich jetzt eine anekdotische Begründung, das kann jeder anders sehen.

Das Problem ist halt, dass uns viel davon nur erzählt wird. Wir sehen nicht, wie sie am Training scheitert und der Grund, der uns dafür präsentiert wird (mangelnde Emotionskontrolle) wird auch nicht durch das Schauspielen der Darstellerin ersichtlich.

Da war so viel Bildschirmzeit über die Staffel hin. Man hätte da nach Einführung der Charaktere durchaus eine auch nur 10 Minuten lange Rückblende unterbringen können. Bei einem Zeitsprung von 18 Jahren, ist das ja nun wirklich nicht zu viel verlangt. Die Zeit, die Osha auf dem Gefangenentransporter verbringt, wäre dafür zum Beispiel ein guter Zeitpunkt gewesen, über ihre Vergangenheit nachzudenken. Am besten wäre eine duale Rückblende gewesen, wo gesehen wird, wie Mae unter Qimirs Führung tiefer zur dunklen Seite hin immer stärker wird und mehr zu sich selbst findet, während für Osha das Jeditraining nicht funktioniert und sie letztenendes eben den Orden verlässt.

Aber so? Ein paar kurze gesprochene Sätze kommen bei mir emotional nicht an. Der schreiberische Grundsatz heisst nicht umsonst "show, don't tell".

Und einiges andere...da weiß ich jetzt nicht, ob du oder ich da mit unbewussten Spekulationen da Löcher füllen, die der Plot gelassen hat, statt über tatsächlich passiertes zu reden.

Ich kaufe so ehrlich gesagt auch nicht einmal ab, dass Osha ohne Emotionskontrolle keinen ausreichenden Zugriff auf die Macht "auf Jediart" hätte. Die Jedi in dieser Serie und auch andernorts zeigen alle durchaus mal teils immensen emotionalen Stress, ohne dass es ihre Befähigung, die Macht einzusetzen, auch nur irgendwie einschränken würde oder ihr Kyberkristall blutet.

Du hast noch Sols Lichtschwert angesprochen. Das ist für mich auch so ein Punkt von einfach schlechtem Schreiben. Mit einer Nahaufnahme des Lichtschwerts betonen sie erst extra, dass die Fokuslinse über dem Kyberkristall von Mae zerstört wird und als Osha das Lichtschwert keine 5 Minuten später wieder aktiviert, funktioniert es trotzdem tadellos? Ich meine, es ist eine Sache, nicht zu verstehen, wie Lichtschwerter funktionieren, aber warum extra abdrehen, wie die Fokuslinse des Dings kaputt geht, wenn das überhaupt keine Konsequenz für die Handlung hat? Das ergibt überhaupt keinen Sinn für mich. Insbesondere, weil das Lichtschwert für die Handlung kurz darauf ja sogar noch so wichtig ist (visuelle Darstellung von Oshas Fall tief in die dunkle Seite rein).

Wie gesagt, ich verstehe, was hier gemacht werden wollte. Aber das Wie lässt für mich einfach zu wünschen übrig.
 
Noch so als kleine Side Note. Ich hatte den Eindruck dass Quimirs Schwert von der Farbe näher an dem Schwert von Darth Vader war als an den anderen Sith. Vaders Schwert hatte ja eher einen dunkleren Rotton als dieses „Laserrot“. Fand ich ein nettes Detail.

Finde leider auch, dass das Rot, wie eigentlich alle anderen Farben auch, unter der LED-Technik leidet. Grün und blau wirken im Vergleich zur PT und teilweise auch zur OT verwaschen und weniger intensiv. Rot war auch sehr hell und mit viel Rosatönen. Ist aber sicher Geschmacksache.. die letzten schönen Lichtschwerter sah ich tatsächlich in der ST..
 
Nach nem soliden Start hat die Serie extrem stark nachgelassen. Die Personalien, die Story und Drehbuch zu verantworten haben gehören geteert und gefedert. Die Serie hat mehr Logiklöcher als ein Schweizer Käse. Das Pacing ist grauenhaft. Die paar Schauwerte können nicht darüber hinweg täuschen, dass Disney weiter mit dem Messer auf den schon toten Patienten einsticht. Tut weh.

3/10 gut gemeinte Cameos.
 
Da war so viel Bildschirmzeit über die Staffel hin. Man hätte da nach Einführung der Charaktere durchaus eine auch nur 10 Minuten lange Rückblende unterbringen können. Bei einem Zeitsprung von 18 Jahren, ist das ja nun wirklich nicht zu viel verlangt. Die Zeit, die Osha auf dem Gefangenentransporter verbringt, wäre dafür zum Beispiel ein guter Zeitpunkt gewesen, über ihre Vergangenheit nachzudenken. Am besten wäre eine duale Rückblende gewesen, wo gesehen wird, wie Mae unter Qimirs Führung tiefer zur dunklen Seite hin immer stärker wird und mehr zu sich selbst findet, während für Osha das Jeditraining nicht funktioniert und sie letztenendes eben den Orden verlässt.
(...)

Du hast noch Sols Lichtschwert angesprochen. Das ist für mich auch so ein Punkt von einfach schlechtem Schreiben. Mit einer Nahaufnahme des Lichtschwerts betonen sie erst extra, dass die Fokuslinse über dem Kyberkristall von Mae zerstört wird und als Osha das Lichtschwert keine 5 Minuten später wieder aktiviert, funktioniert es trotzdem tadellos? Ich meine, es ist eine Sache, nicht zu verstehen, wie Lichtschwerter funktionieren, aber warum extra abdrehen, wie die Fokuslinse des Dings kaputt geht, wenn das überhaupt keine Konsequenz für die Handlung hat? Das ergibt überhaupt keinen Sinn für mich. Insbesondere, weil das Lichtschwert für die Handlung kurz darauf ja sogar noch so wichtig ist (visuelle Darstellung von Oshas Fall tief in die dunkle Seite rein).

Wie gesagt, ich verstehe, was hier gemacht werden wollte. Aber das Wie lässt für mich einfach zu wünschen übrig.
Solch eine Rückblende hätte ich auch schön gefunden. Allerdings könnte sie in einer zweiten Staffel (falls die kommt) sogar noch besser eingesetzt werden: als Gegenschnitt zu Oshas Training bei Quimir. Dabei könnte man auch Sol (und evtl. sogar eine misstrauische Indara) wieder in die Serie zurückbringen.
Manchmal tut einer Serie auch etwas Geduld gut und die Chance, Dinge zusammenzuführen - auch in späteren Staffeln.

Bei der Linse gebe ich dir recht (vorbehaltlich, dass die Linse zwingend ist, um die Funktionalität zu gewährleisten, so tief bin ich da nicht drin). Allerdings gkaueb ich nicht, dass es bei dem Shot wirklich um die Linse ging, sondern um den Umstand der generellen Beschädigung, weswegen der Kristall offen liegt (siehe Diskussion im anderen Strang).
 
Zuletzt bearbeitet:
Gestern bin ich in einem Youtubevideo über eine interessante Aufschlüsselung gestolpert. Wenn man mal die Laufzeit der Episoden addiert und ins Verhältnis zu den Produktionskosten setzt, dann hat eine Minute Bildschirmzeit etwas über eine halbe Million US-Dollar gekostet. 30 Minuten The Acolyte haben also so viel gekostet wie Godzilla Minus One, was einen kompletten Kinofilm inklusive Marketingbudget darstellt, der über die Kernfangemeinde seiner IP hinaus durchaus beliebt ist.

In diesem Sinne muss ich also feststellen, Lucasfilm sollte seinen Produktionsstil komplett umstellen. Statt Eitelkeitsprojekte an irgendwie liebgewonnene Leute zu verteilen, sollte sie, wie früher im Fernsehen üblich, erst einmal nur Pilotfolgen in Auftrag geben, um Projekte und Besetzen vor und hinter der Kamera auszutesten. Darüber hinaus Sollten sie mehr Zeit vorab im Schreiberraum verbringen. Die "Story Group" gibt's doch bei Lucasfilm nicht umsonst. Ich glaube, damit würden sie am Ende sogar Geld sparen, denn wie oben beschrieben, hatten sie keinerlei Geldmangel für The Acolyte.

Auch ein von mir nicht wirklich geschätztes The Acolyte hat einen brauchbaren Kern. Hätten sie die Drehbücher noch 3 oder 4 mal überarbeitet und Leute engagiert, die sich mit Fernsehserien auskennen, hätte da wirklich eine gute Serie draus gemacht werden können. Was aber tatsächlich da rausgekommen ist, ist an allen Ecken und Enden so enttäuschend, dass ich nicht weiß, ob ich darüber lachen oder weinen soll.
 
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Katastrophe. Sowas schlechtes hab ich schon ewig nicht mehr gesehen. Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, ob ich bzgl. Serien überhaupt schon mal sowas schlechtes gesehen habe.

Okay, The Book of Boba Fett z.B. war auch schlecht. Wenn The Acolyte wenigstens auf diesem Niveau schlecht wäre, aber nein, diese Serie setzt noch einen drauf und ist „Batman-und-Robin-schlecht“.

Das fängt ja schon beim Cast an, einer spielt schlechter als der andere. Stenberg hat weniger Mimik und Gesichtsaudrücke als Urmel aus dem Eis. Barnett spielt, als wäre er zufällig bei der Textprobe gefilmt worden. Die Typen die Mog irgendwas und Torbin spielen, die Zwillinge..... als ob man einen Fanfilm schaut.
Warum sind die Schauspieler derart schlecht? Können sie es nicht anders? Liegt es an der Regie? Gehört das irgendwie zum schrägen Konzept das man schlechte Darsteller besetzthat?

Und die Figuren machen es nicht anders. Ich fand die allesamt uninteressant, langweilig, teilweise strunzdumm und größtenteils auch völlig unsympathisch.

Es ist unglaublich wie billig The Acolyte aussieht. Ja, alle Disney Star Wars Serien, haben diese recht auffälligen Trash-Momente (z.B. Max Rebo in The Book of Boba Fett), aber The Acolyte setzt da einen neuen Maßstab. Das sieht in den besseren Momenten wie ein Fanfilm aus, meistens so künstlich-Steril wie z.B. Xena. Teils hab ich mich gefragt, ob die Serie im Freizeitpark gedreht wurde. Einer der schäbigsten Höhepunkte: Torbins Bart aus dem Dollarstore. Ich konnte nicht mehr vor lachen.
Selbst simpelstes Makeup sieht einfach billig aus. Jecki, die She-Hulk-Jedi, der besagte Bart.... sowas sah ja bei Star Trek in den 60ern besser aus. Der Wookiee mit dem viel zu schmalen Körper und dem übergroßen Kopf. :crazy The Acolyte soll angeblich 180 Millionen US Dollar gekostet haben, aber wohin soll diese Summe geflossen sein? Zum Vergleich: Der erste Teil von Dune kostete 190 Millionen. Das ist ein Unterschied von 10 Millionen. Und ich sag jetzt mal: 10 Millionen weniger können nicht schuld sein das The Acolyte so billig aussieht.

Ich finde dieses ganze „Das ist mir zu ´Woke, zu divers´" Geschrei als Reaktion auf allerhand Filme/Serien/Sportkleidung/wasweißich ja absolut nervig bis schwachsinnig. Gibt es bei The Acolyte auch und da sag ich mal: Ja, da ist ausnahmsweise was dran. Machthexen in einer Gemeinschaft ohne Männer die sich mittels der Macht gegenseitig befruchten können. Au weia. Meiner Meinung nach drückt uns Showrunner Leslye Headland hier tatsächlich ihr ideales Weltbild aufs Auge. Auch sieht es so aus, als ob der Cast möglichst divers sein musste - was wohl wichtiger war als das Können.

Und Headland scheint auch das große Problem bei der Umsetzung der Serie zu sein. Miese Schauspieler, Drehbücher aus der Hölle, keinerlei Logik, keine Dramaturgie, keine Charakterzeichung. Die Dialoge könnten aus einer Seifenoper sein. Die Story erklärt dem Zuschauer wieder und wieder das selbe.
Was sollte Headland eigentlich qualifizieren, Star Wars zu machen? Ist ja nicht so, das ihre Vita auch nur ansatzweise beeindruckend wäre. Eine Kritik zu Headlands erstem Film „Die Hochzeit unserer dicksten Freundin“ schreibt das „der Film missraten, chaotisch, ohne Witz und dramaturgisches Zeitgefühl sei. (...) und die Frauen seien unsympathisch dargestellt.“ Interessant das sich daran nichts geändert hat und sie The Acolyte genauso inszeniert hat.

Headland fand ich im Vorfeld schon unsympathisch, z.B. durch ihre blöde Aussage, R2-D2 wäre ihrer Meinung nach eine Lesbe. R2 ist eine sie? Und vor allem: Wozu muß Star Wars auf einmal überhaupt sexualisiert werden? Selbst wenn das das als Gag gemeint war, die Aussage ist ebenso unnötig wie dumm.

Wie wurden diese Drehbücher geschrieben? Nach welchen Kritieren wurde die Story entwickelt? War das ein Mensch oder eine schlechte KI? Hat man Ideen wie "XY wird jetzt Böse“, "Typ hat Heimweh“, "Hauptfigur darf auf einen Sith-Schniedel gucken“, "Stromausfall jetzt!“ usw aus der Lostrommel gezogen? Genau so sieht das, was sich bei dieser Serie Story nennt, nämlich aus.

Ich muß leider sagen, bis auf weiteres hat The Acolyte mein Interesse an Star Wars nahezu völlig erkalten lassen. Disney hat bzgl. Star Wars viel Mist gebaut, aber DAS ist dann doch mal zuviel. :crazy Nach über 40 Jahren als Fan hat mich Star Wars noch nie so wenig interessiert wie jetzt. Disney hat es endgültig geschafft, Star Wars zum Trash zu machen. Wenn die FX schlechter wären, könnte man meinen das die Trash-Schmiede The Asylum die Serie gedreht hat.

Das einzige - von einem gewissen Standpunkt aus - positive: Es gab viel zu lachen. Allerdings unfreiwillig, was einfach nicht sein darf.

Bei dieser Serie ist nichts mehr zu retten. Wenn eine zweite Staffel kommen sollte, müsste man als erstes Headland feuern, da die Frau imho nicht fähig ist, eine Serie zu schreiben und zu inszenieren.
Am besten wäre es, wenn man es wie bei der Willow Serie macht: Vom Server löschen, nicht mehr erwähnen und so tun, als wäre es nie passiert.

--------------

Sorry, aber wenn ich jetzt zitiert werde oder es Nachfragen oder so gibt: Verzeiht es mir, wenn ich nicht darauf eingehe. Das hat nichts mit Euch zu tun. Ich habe mein Urteil zur Serie gefällt und das ist für mich der Abschluss. Mehr Zeit möchte ich wegen The Acolyte nicht investieren.
 
Ich muß leider sagen, bis auf weiteres hat The Acolyte mein Interesse an Star Wars nahezu völlig erkalten lassen. Disney hat bzgl. Star Wars viel Mist gebaut, aber DAS ist dann doch mal zuviel. :crazy Nach über 40 Jahren als Fan hat mich Star Wars noch nie so wenig interessiert wie jetzt. Disney hat es endgültig geschafft, Star Wars zum Trash zu machen. Wenn die FX schlechter wären, könnte man meinen das die Trash-Schmiede The Asylum die Serie gedreht hat.

Ganz meine Meinung. Ich habe an allem was kommt absolut kein Interesse mehr.
 
@Master Kenobi

Puuh … Also einige Sachen in deiner Kritik sehe ich gänzlich anders. (Optik, Schauspieler) Aber das ist ja ok, Geschmacksache halt.

Einen Absatz möchte ich (auch wenn keine Rückmeldung kommt) trotzdem kommentieren:

Ich finde dieses ganze „Das ist mir zu ´Woke, zu divers´" Geschrei als Reaktion auf allerhand Filme/Serien/Sportkleidung/wasweißich ja absolut nervig bis schwachsinnig. Gibt es bei The Acolyte auch und da sag ich mal: Ja, da ist ausnahmsweise was dran. Machthexen in einer Gemeinschaft ohne Männer die sich mittels der Macht gegenseitig befruchten können. Au weia. Meiner Meinung nach drückt uns Showrunner Leslye Headland hier tatsächlich ihr ideales Weltbild aufs Auge.
Inhalt:
Es wird klar gesagt, dass nur Mae und Osha so erschaffen worden sind.

Heisst: Dieser Clan hat seine Mitglieder vermutlich naheliegend aus der ganzen Galaxis zusammengesucht. (Was erklärt, warum die Clan-Mitglieder von unterschiedlichen Spezien stammen.)

Aber das kann man natürlich so ummünzen das man sagt, dieser reine Frauen-Clan ist den Männern so überlegen, das sie nicht mal mehr ihren Samen brauchen.

Wo ich übrigens nochmal auf meine Aussage bezüglich den Nachtschwestern im Thread zu Folge 3 verweisen will.
https://www.projektstarwars.de/thema/the-acolyte-season-1-chapter-3.60703/post-1855973

Ideales Weltbild des Showrunners
Das ist ja geradezu eine Anomalie, gerade im SW-Kontext: Seit wann hat das Weltbild von Showrunnern einen Einfluss auf das Produkt?!

Diese Aussage würde ich bei SW von Sekunde 1 an bei ANH unterstreichen. (Und darüber hinaus bei vielen Filmen und Serien sowieso.)

Wenn es wenigstens so wäre, dass sowas schon länger nicht mehr in SW der Fall wäre …

Aber ich würde sogar sagen, dass bei beispielsweise Andor die politische Gesinnung der Macher vergleichsweise deutlich mehr erkennbar ist als bei The Acolyte.

Offen gesagt, wenn die politische Gesinnung bei SW-Medien einen vorher nie gestört hat und jetzt plötzlich schon … Dann fällt es mir schwer da einen anderen Grund zu sehen ausser: Dieses konkrete Weltbild gefällt einem selber nicht.
 
@Darth Mornabin : Was ist den die politische Gesinnung von Tony Gilroi, die er in Andor zum Ausdruck gebracht hat? Deiner Meinung nach?
  • Wiederstand gegen autoritäre Regime
  • Befreiungskampf
  • Klasenkampf und Arbeiterbeweung
  • Kollektiver Widerstand
  • Militarisierung und Widerstandsaktionen
  • Propaganda und Informationskontrolle
  • Ziviler Ungehorsam
  • Ideologische Kämpfe und Überzeugungen
  • Politische Allianzen und Intrigen
  • Kampf um Ressourcen und wirtschaftliche Kontrolle
  • usw …
Und die meisten dieser Thematiken kriegen deutlich mehr Screentime als die meisten Themen in The Acolyte. (Allein schon wegen der deutlich längeren Laufzeit.) Darüber hinaus, werden diese Themen für mich auch in Andor massiv facettenreicher (und durch die besseren Dialoge tiefer) behandelt. Die politischen Themen in Andor sind daher für mich deutlich präsenter als in The Acolyte. (Und das eigentlich nicht nur im Vergleich zu The Acolyte. Zu … vermutlich allen SW-Medien.)

Andor lässt sich eigentlich schon fast als Star Wars-Antifa bezeichnen.
 
  • Wiederstand gegen autoritäre Regime
  • Befreiungskampf
  • Klasenkampf und Arbeiterbeweung
  • Kollektiver Widerstand
  • Militarisierung und Widerstandsaktionen
  • Propaganda und Informationskontrolle
  • Ziviler Ungehorsam
  • Ideologische Kämpfe und Überzeugungen
  • Politische Allianzen und Intrigen
  • Kampf um Ressourcen und wirtschaftliche Kontrolle
  • usw …
Und die meisten dieser Thematiken kriegen deutlich mehr Screentime als die meisten Themen in The Acolyte. (Allein schon wegen der deutlich längeren Laufzeit.) Darüber hinaus, werden diese Themen für mich auch in Andor massiv facettenreicher (und durch die besseren Dialoge tiefer) behandelt. Die politischen Themen in Andor sind daher für mich deutlich präsenter als in The Acolyte. (Und das eigentlich nicht nur im Vergleich zu The Acolyte. Zu … vermutlich allen SW-Medien.)

Andor lässt sich eigentlich schon fast als Star Wars-Antifa bezeichnen.
Ja, es handelt sich ja auch um den Kampf gegen das Imperium aka Faschisten, also von daher nicht abwegig.

Das mit den Hexen muss man nicht ummünzen.
Headland ihr Ding auch gern durchziehen können, aber das hat Storytellingmäßig ja auch nicht geklappt.
Die angekündigte Prämisse ist nicht gehalten worden und das Genre wechselt hin und her.
Idyord ist da eine Paradebeispiel, wo man Männer doof erscheinen lassen will um andere zu stärken, ne, das ist einfach nicht gut geschrieben.
Die Kamera hat glaube ich nur ein Objektiv mit fester Blende gehabt, auch wenn man viele Außenaufnahmen hatte, sieht es immer so aus, als ob es auf einer Theaterbühne gedreht wurde, wo hier und da mal der Hintergrund verschoben wurde.
Der Jeditempel hat auch nur 2-3 kleine Räume mit den immer selben Statisten.
Brandok besteht aus 2 Marktständen, paar Bäumen, einer "Hütte" und einer CGI Großaufnahme, usw. usf.

Warum musste Ki Adi Mundi auftauchen?
Der hatte doch nur den Grund Aufruhr unter den Fans zu schüren, man kam in die Medien, kann allen Rage vorwerfen.
Hätte man ihn weggelassen, hätte da kein Hahn nach gekräht.

Kinderschminken, Storytelling, Regie, Schauspiel, schlechte Inszenierung und Details die daraus erwachsen ist das meiste war TA vorgeworfen wird.
 
The Acolyte soll angeblich 180 Millionen US Dollar gekostet haben, aber wohin soll diese Summe geflossen sein? Zum Vergleich: Der erste Teil von Dune kostete 190 Millionen. Das ist ein Unterschied von 10 Millionen. Und ich sag jetzt mal: 10 Millionen weniger können nicht schuld sein das The Acolyte so billig aussieht.
Es gäbe einige Punkte, auf die ich im Normalfall eingehen würde, aber da eine weitere Diskussion nicht entstehen würde, lasse ich das mal. Nur den obigen Abschnitt möchte ich mal aufgreifen, weil ich es doch nicht korrekt finde, wie hier argumentiert wird.

Dune hat eine Laufzeit von 155 Minuten. TA eine von 246 Netto (wenn ich richtig zusammengezählt habe); packen wir noch 5 Minuten Abspann für das Ganze drauf (der Vergleichbarkeit wegen), haben wir 251 Minuten. Die 190 Millionen für Dune dürften zum Entstehungszeitpunkt von TA (ca. zwei Jahre später) dank Inflation was sein? 210 Millionen?
Macht bei Dune etwa 1,35 Mio Dollar pro Minute. Bei TA etwa 717000 Dollar pro Minute. Also etwas mehr als die Hälfte.
Kann man TA optisch immer noch sch... finden? Klar. Aber zu suggerieren, dass hier quasi gleich "teuer" produziert wurde, ist dabei nicht notwendig.
 
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