Ashaar Khorda
junger Botschafter
Venestra sitzt ja auch nicht im Hohen Rat, obwohl sie schon recht alt ist
116 Jahre alt.
karierretechnisch eien Frühstarterin
Jüngste Ernennung zur Jedi Ritterin mit 15 Jahren.
Follow along with the video below to see how to install our site as a web app on your home screen.
Anmerkung: This feature currently requires accessing the site using the built-in Safari browser.
Venestra sitzt ja auch nicht im Hohen Rat, obwohl sie schon recht alt ist
karierretechnisch eien Frühstarterin
Das TELLING der Story ist nun aber leider unglaublich schlecht umgesetzt. Allein schon die erheblich unterschiedlichen Episodenlängen und was mit der jeweiligen Zeit gemacht wurde, zeigen uns, dass hier nicht wirklich ausgearbeitet wurde, was, wann, wo und vor allem wie erzählt werden muss, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Der Serie fehlt jeglicher nachvollziehbarer Rhythmus. Wäre sie in ihrer Gänze veröffentlicht worden, könnte man das vielleicht noch verschmerzen, aber in einer periodisch veröffentlichten Serie, ist das so einfach nicht in Ordnung. Da muss einfach jede Episode für sich allein stehen können und vielleicht noch durch einen Cliffhanger aus der klassischen drei Akte Struktur eine vier Akte Struktur je Episode zu machen, um die Leute bei der Stange zu halten. Handwerklich war das hier einfach nicht gut gemacht. Die unzähligen Plotlöcher spielen da noch gar nicht rein und noch weniger die Kanonbrüche oder überhaupt settingspezifische Eigenheiten.Ich hatte ja schon mal angekündigt, dass ich zum Thema Storytelling/Dialoge noch etwas schreiben will.
Zum einen habe ich das Gefühl, dass der Begriff mittlerweile inflationär benutzt wird, was mit dem zusätzlichen Gefühl einhergeht, dass der Begriff auch mit verschiedenen Inhalten gefüllt wird.
Ich habe schon im Thread zu Folge 6 in leicht abgewandelter Form geschrieben, dass der Aufbau der Story, das Erzählen der Story, für mich sehr „klassisch“ daherkommt:
Folge 1 ist eindeutige Exposition.
Folge 2 und 3 sind die steigende Handlung, der Konflikt beginnt sich zuzuspitzen, erste Hintergründe werden gezeigt, inklusive eines Rückblicks eines unsicheren Erzählers, der die "offizielle Jedi-Version" der Ereignisse zeigt.
Folge 4+5 sind im Prinzip Höhe- und Wendepunkt. Der Konflikt bringt eine erste große Auseinandersetzung hervor. Protagonist (Sol) und Antagonist (Quimir) bleiben übrig und "tauschen" ihren Schützling, was direkt in den
Folgen 6+7 zu fallenden Handlung führt. Die Loyalitäten und Zuordnungen werden nun verstärkt in Frage gestellt und man sieht den Rest der Ereignisse. Somit spiegelt die fallende Handlung die steigende Handlung.
Folge 8 war dann der Abschluss – zumindest was die Geschichte der Brendok-4 angeht.
Gehen wir es mal durch:
Am Ende von Folge 1 hast du alle Elemente, die später noch eine Rolle spielen werden, gezeigt oder erwähnt. Alles ist da und kann aufgegriffen werden.
- Sol, der übermäßig Gefühle zeigt, was nicht unbemerkt bleibt
- Venestra, die alles aus politischer Perspektive betrachtet und den fall an sich zieht
- Dass es eine Verbindung zwischen Mae und dem Opfer/den potenziellen Opfer gibt
- Dass Mae aber nicht komplett böse ist
- Dass Mae einen Meister hat, der zumindest optisch an einen Sith angelehnt ist
- Dass es dieses Ereignis gab, bei dem Familie der beiden umkam und wie die offizielle Fassung davon aussieht (dass diese aber mit Vorsicht zu genießen ist – Mae lebt noch)
- Dass Osha zum ersten Mal feststellt, dass die Geschehnisse auf Brendok nicht ganz so liefen, wie sie dachte (Mae lebt noch)
- Dass Osha im Orden gescheitert ist, den Jedi aber vertraut und auch die Haltung zum Teil bewahren will (Rettung des Gefangenen)
- Dass sie aber auch (unbewusst?) Distanz zwischen sich und die Jedi bringen will („so weit weg von Coruscant wie möglich/ Flucht auf dem Eisplaneten)
- Dass sie den Zugang zu ihren Kräfte weitgehend verloren hat, Mae sie aber noch hat (Indara aber nicht wegen ihrer Kräfte, sondern wegen eines Tricks besiegen kann)
Alle Aspekte werden angelegt – wie man das in einer Expositionsfolge eben so macht. Im Sinne des Storytellings also alles ganz normal.
Ich finde es zum Beispiel schön, wie man die Eingangssequenz nicht nur dazu nutzt, einen Kampf zu zeigen, sondern auch hier nebenbei noch ein paar Infos streut:
Folge 2 und 3 bilden dann wie beschrieben die steigende Handlung: es gibt einen neuerlichen Mordversuch und die „Guten und Bösen“ formieren sich: Sol mit Anhang und Osha auf der einen und Mae und Quimir auf der anderen Seite. Im Zentrum der Bemühungen steht Torbin, die einen wollen ihn retten, die anderen ihn töten. Wieder, wie schon in der Exposition, ist das „Team Mae“ schneller (und folgt damit auch dem Konzept der steigenden Handlung). Nach dem „erfolgreichen“ Attentat kommt es zu den ersten Aufeinandertreffen der Hauptfiguren der verschiedenen Lager: Sol- Quimir und Quimir-Osha verbal und dann mit einer Steigerung zur physischen Auseinandersetzung: Sol-Mae und Osha-Mae (Osha schießt auf sie), womit nun auch Mae im Bilde darüber ist, dass die Dinge nicht ganz so sind, wie sie geglaubt hat und auch der Zuschauer mehr Zweifel bekommen muss, da Torbin freiwillig das Gift trinkt.
- Mae und Indara haben eine gemeinsame Vergangenheit (da reicht ein Wort)
- Die Jedi sind im Volk durchaus bekannt und respektiert (allgemeines Gelächter, als Mae Indara herausfordert)
- Mae hat keinerlei Interesse an Indaras Lichtschwert
- Für Jedi ist ein Machtnutzer außerhalb des Ordens ein Problem (Indara teilt das dem Orden noch mit und fragt sie nach ihrem Meister)
- Mae ist nicht durch und durch böse (sie verschont den Barkeeper, obwohl der sie beschreiben kann, aus Mitleid mit seinem Kind)
Und wieder ist es Team Mae, was den nächsten Ort der Handlung festlegt und die Handlung und Team Sol vorantreibt: Khovar
Die dritte Folge zeigt dann das, was Osha über die Vorkommnisse 16 Jahre zuvor weiß (plus einige weitere Hinweise für uns). Und natürlich ist das eine Folge, die sich ausschließlich an den Zuschauer wendet. Braucht man sie? Nun ja, sie erklärt, warum Osha immer noch zu den Jedi hält und warum sie dann auch später in Folge 5 keine Anstalten macht, Mae positiv entgegenzutreten. Sie macht zudem klar, dass es sich bei Osha und Mae eben auch nicht um normale machtsensitive Kinder handelt. Zudem sieht man, dass Mae diejenige der beiden ist, die weitaus mehr auf diese Schwesternbeziehung fixiert ist. Und sie sät beim Zuschauer aber auch Misstrauen, da die Lücken in der Handlung offensichtlich sind. Kurz: der Höhepunkt wird vorbereitet.
Der Höhepunkt folgt dann mit den Folgen 4 + 5 und da wäre es vielleicht wirklich sinnvoller gewesen, sie am Stück zu zeigen. Mae ordnet ihre Prioritäten neu (auch um das nachzuvollzihen, war Folge 3 notwendig) und es kommt zum Konflikt zwischen den Parteien. Ganz klassich ist auch noch der Wendepunkt geradezu exemplarisch eingebaut: Am Ende tauschen Mae und Osha die Rollen und bekommen die „Lehrer“ der jeweils anderen. Mae muss erneut ihre Prioritäten ändern, da sie es sich mit ihre alten Meister verdorben hat (ursprünglich – wäre er nicht dieselbe Person wie Quimir - hätte es ja etwas gedauert, bis er von ihrem „Verrat“ erfahren hätte) und Osha sie weiterhin ablehnt.
Folge 6+7 ist dann die fallende Handlung: Beide Lehrer versuchen die Ideen der „neue Schülerin“ aufzubrechen: Sol damit, dass er per Referat (wie Indara es ihm auf Brendok im Prinzi vorgeworfen hat) die Wahrheit erzählt, Quimir damit, dass er Teile der Wahrheit erzählt, respektive andeutet und bestimmte Ideen in Oshas Kopf pflanzen will oder kurz: indem er sie manipuliert. Hier ergeben sich auch die retardierenden Momente: Sol KÖNNTE auf die Jedi warten und reinen Tisch machen und von einem Typen erzählen, der behaupte, dass, würden die Jedi mehr über ihn wissen, man ihn Sith bezeichnen würde.
Osha widerum hat das Schwert an Quimirs Kehle und könnte die Tragödie somit in Teilen ebenfalls aufhalten. Beide Momente verstreichen, bzw. Sol und Osha entscheiden sich anders. Und anders als in der steigenden Handlung übernimmt jetzt Sol die Rolle als treibende Kraft, indem er den Platz wählt, auf dem es zur nächsten Konfrontation kommen soll. Klassische Spiegelung in diesem Teil der Geschichte.
Dazu kommen die restlichen Informationen über die Geschehnisse auf Brendok, die dem Zuschauer deutlich machen, dass die Brücke zwischen Sol und Osha abgebrannt sein sollte. Nicht nur wegen der Tötung ihrer Mutter, sondern weil er sie danach Tag für Tag belogen hat. Hier wird der Zuschauer schon darauf ausgerichtet, dass es in dieser Beziehung eigentlich kein gutes Ende nehmen kann und der Schluss wird vorbereitet.
Und dann kommt eben in Folge 8 der Schluss; alle Protagonisten und Fäden (inkl. Venestra) werden dort zusammengeführt, wo 16 Jahre zuvor alles begann und spätestens als klar wird, dass Osha im Orden gescheitert ist, weil sie ihren Zorn auf Mae nicht auflösen konnte (also im Prinzip gegangen ist/gehen musste, weil sie zu nahe an Gefühlen der dunklen Seite stand – unabhängig von ihrem Bemühen), ist das Ende auch logisch. Die angestaute Wut wird von Mae auf Sol gerichtet und mit den Einflüsterungen Quimirs im Hinterkopf fällt sie auf die dunkle Seite. Gleichzeitig werden Konflikte für eine Fortsetzung verdeutlicht (Venestra jagt ihren ehemaligen Schüler. Was war hier der Hintergrund für seinen Fall) und angedeutet, dass diese doch eher klein daherkommende Geschichte auf eine höhere Ebene gezogen wird (Plageius/Yoda-Szenen).
Ich finde also schon, dass man hier einen sehr normalen Aufbau einer Geschichte hat und auch was das Pacing der Gesamtgeschichte betrifft (also wieviel Zeit man den einzelnen Elementen einräumt) sehe ich das eher im Normalbereich.
Oft habe ich das Gefühl, dass man unter „schlechtem Storytelling“ dann eher „Plotholes“ oder „Kanonbrüche“ meint, bei denen ich dann aber eher zu dem Schluss komme, dass es sich dabei dann lediglich um Storyentscheidungen handelt, die dem Kritiker einfach nicht gefallen (was ja auch legitim ist), aber jetzt eher kein technisches Problem der Schreiber beim StoryTELLING sind.
Quimir wird bewusst sein, dass solche Visionen nicht immer in Erfüllung gehen müssen. Es mögliche Zukünfte. Es kann sogar manchmal so sein, dass man erst durch das Wissen um diese Möglichkeit etwas in Gang setzt, was dann zu diesem Ende führt (Anakin) es kann aber auch sein, dass man einfach so handeln muss, wie man ohne dieses Wissen handeln würde, damit es eintrifft. Quimir hat sich für diese Variante entschieden. Warum nicht?Springen wir mal ganz zum Ende für eine weitere widersinnige Szene. Osha bekommt eine Machtvision, die sie mit Qimir teilt, in der Sol auf eine bestimmte Art ums Leben kommt. Trotzdem greift Qimir Sol an. Offensichtlich tut er es nicht, um ihn umzubringen, denn Oshas Machtvision hat ihm ja mitgeteilt, wie Sol wahrscheinlich sterben wird. Warum konfrontiert Qimir Sol also überhaupt? Aus Spaß an der Freude? Also der Kampf mag ja mehr oder weniger nett anzusehen gewesen sein (Geschmacksfrage, mir hat er eher gefallen), aber im Kontext der Handlung hat das für mich überhaupt keinen Sinn gemacht.
Dass sie ihre Familie verlassen wollte, muss ja nicht heißen dass sie sie nicht liebt.Oshas Fall zur dunklen Seite fand ich auch überhaupt nicht nachvollziehbar. Sie bringt ihren Ziehvater, mit dem sie erheblich mehr Zeit verbracht hat als mit ihrer Mutter und ihrer Erschafferin um, ohne ihn sich erklären zu lassen. Der Wutanfall kam für mich vollkommen aus dem nichts. Und dass, obwohl sie a) ein viel besseres Verhältnis zu ihm und den Jedi hatte als zu sowohl ihrer Mutter als auch ihrer Erschafferin (woher wissen wir das? Als 8-jährige wollte sie den Hexenkult verlassen und als 26-jährige wollte sie zu den Jedi und zu Sol zurück, obwohl sie rausgeworfen wurde, selbst zu Yord hatte sie ein gutes Verhältnis) und b) sie hat viel mehr Zeit bei den Jedi und in der weiteren Galaxis verbracht als bei den Hexen (18 vs 8 Jahre), ist also, nicht nur was ihre Werte angeht, erheblich mehr von den Jedilehren als von der Fadendoktrin beeinflusst. Und Mae...warum zum Teufel war sie überrascht und entrüstet was Sol mit ihrer Erschafferin angestellt hat? Sie stand buchstäblich daneben, als die sich in ein Rauchmonster verwandelt hat und Sol sie daraufhin aus dem Selbstverteidigungsreflex abgestochen hat. Nochmal: Ich verstehe, wohin die Reise gehen soll, aber das TELLING der story ist einfach nicht gut gemacht.
Ja auch die Hexhen hätten entschärfen können, aber jedes Mal, wenn ein Jedi die Festung der Hexen betreten hat, ging dem ein Einbruch zuvor. Zuerst Sol alleine, dann alle vier (trotz der Bedenken Indaras, die sehr wohl erkennt, wie das wirken muss) , dann wieder Sol dieses Mal mit Torbin. Da kann man jetzt sehr darüber streiten, ob es ein aggressives Angehen ist, wenn man die Waffen (kurz in Folge 3) auf jemand richtet, der gerade eingedrungen ist (und Waffen trägt). Man nimmt die Waffen runter, man zeigt die Kinder und ja, dann wird es gegenüber Torbin aggressiv. Da die Jedi komplett rauszunehmen, erscheint mir dennoch weit hergeholt. Anschließend ist man kooperativ und geht zu den Jedi, zu deren Schiff und lässt die Kinder testen. Zudem scheint auch der Orden nicht davon auszugehen, dass es ein expliziter "Dunkler-Macht-Kult" ist. Der hohe Rat sagt, dass man sie in Ruhe lassen soll. Darüber setzt man sich hinweg, ohne die Meinung bezüglich der Vergenz/Kinder einzuholen und bricht wieder ein, obwohl man eine andere Vereinbarung getroffen hat.Was haben wir über Sol gelernt? Er hat an sich nichts falsch gemacht, außer ein paar Kleinigkeiten. Diese wären einerseits: Als seine direkte Vorgesetzte vollkommen unnötig vertuschen wollte, dass sie in Kontakt mit einem Dunkle Seite Kult gekommen sind, der sie aggressiv angegangen ist und im Zuge der vom Kult ausgelösten Kampfhandlungen ausgelöscht wurde...hätte er sie übergehen und dem Hohen Rat reinen Wein einschenken sollen. Warum wurde das überhaupt vertuscht? Klar, das Massensterben war jetzt nicht ideal, aber es ist eine der Aufgabe des Ordens, die Republik vor Dunkle Seite Nutzern zu schützen. Also Mission accomplished, well done everyone. Akte wird geschlossen und es gibt vielleicht ein Dudu für die vielen Toten. Auf der anderen Seite hätte er den Jedikodex nicht brechen dürfen, in dem er seine Gefühle, Mitleid für Oshas Schicksal, auslebt. Er hätte sie einfach im Jedikinderheim übergeben (oder was auch immer der Standardprozess ist) und vergessen sollen. - Wir lernen also von ihm: Halte dich bedingungslos an den Kodex und wenn da wer was anderes macht oder verlangt, werde zum Whistleblower. Anderenfalls wird es für dich in einer Katastrophe enden. An sich ist das eine wunderbare Lektion, aber das TELLING auch dieser story war einfach nicht gut gemacht und jetzt haben wir mit ihm auch den augenscheinlichen Protagonisten und für mich den einzigen interessanten, weil nuancierten und mit sich ringenden Charakter der Geschichte verloren. Kann man machen, wir eifern ja alle Game of Thrones nach, nur wird da hier in Staffel 2 unserem Ned Stark Verschnitt irgendwas interessantes nachkommen? Ich wage es zu bezweifeln.
Dann wäre da noch diese Reihe von sexuellen Untertönen, vollkommen unnötige (halb-)Nacktszenen, wie die Mutter den Padawan unter anderem mit einer Berührung seines Gesichts zu manipulieren versucht (eine Berührung des Gesichts zwischen Erwachsenen ist quasi immer eine sexuell aufgeladene Handlung), Sols Geständnis, er würde Osha, die er als 8-jährige kennen gelernt hat, lieben etc. ..was soll der Quatsch? Immerhin "Star Wars was made for 10 year olds!" und was man sich nicht alles anhören darf, wenn die Erzählung kritisiert wird. Wie passt das bitte in eine Geschichte für Kinder rein? Ich erspare mir jetzt mal detaillierte Witze darüber, dass die ehemalige Assistentin von Harvey Weinstein offenbar ihr Handwerk unter gewissen Bedingungen gelernt hat.
und und und...da könnte ich jetzt wahrscheinlich ewig weiterschreiben und wir sind noch lange nicht an so Späßen dran wie merkwürdige Reisegeschwindigkeiten. Also das TELLING der story hat mich überhaupt nicht abgeholt. Wenn ich mir so die Einschaltquoten anschaue, dann geht es bei weitem nicht nur mir so.
Und für dich wäre es besser, dass sie in dem Moment, wo sich so ziemlich alles, was sie geglaubt hat, als Lüge herausstellt, plötzlich reflektiert und kontrolliert agiert? Nur weil WIR wissen, dass es eine Verkettung von Umständen war und Sol ihr wirklich nie etwas böses wollte, zumindest nicht bewusst?
@Aleron Blackthorne
Sie hatte Training, aber hätte man ihr zugetraut, sich ihren Gefühlen zu stellen und sie zu beherrschen, hätte sie es nicht nur durchlaufen, sondern hätte es beendet.
Und dass sie zerrissen ist, sagt sie nicht und man sieht es ihr nicht an, aber man kann es an verschiedenen Hinweisen erkennen:
- Ja, sie sagt, dass sie den Jedi vertraut und sie will das auch glauben, wie man an ihren Aussagen und ihrem Handeln wie eine Jedi (bei dem Absturz und als sie Sol davon abhält, Quimir im Zorn zu töten) sieht.
- Aber sie wählt nach dem Ausscheiden aus dem Orden einen Lebensweg, der danach möglichst weit weg von den Jedi ist (wie Yord auch bemerkt)
- Sie wählt einen extrem gefährlichen Job und ihre Erklärung dafür ist auch ein bisschen dünn. Könnte im Nachhinein auch sein, dass sie damit etwas kompensiert.
- Sie lügt sich offensichtlich selbst an, als sie sagt, dass sie freiwillig gegangen ist. Quimir gegenüber gibt sie zu, dass sie versagt ist und in Folge vier hat sie einen kurzen Moment Hoffnung, dass sie wieder zurückdarf. Warum lügt sie sich also an?
- Sie ist ohne andauernde Unterweisung nicht in der Lage, ihren Machtzugang zu halten, zumindest nicht auf die „Jedi-Art“
- Was auch schlüssig erscheint, da ihr Zorn sie hat scheitern lassen. Sie ist offensichtlich nicht in der Lage ihre Gefühle zu kontrollieren, selbst wenn es ihren Lebenstraum zum Platzen bringt.
- Auch als sie auf Mae trifft, lässt sie sich im Zorn zum Angriff hinreißen. In Folge vier hatte sie sich noch eingeredet, dass sie das nicht könne (gegen Mae vorgehen)
- Am Ende bereut sie nicht ausufernd, zumindest sieht man es nicht übermäßig, das stimmt. Aber es ist auch nicht so, dass es sie kalt lässt. Sie sinkt neben Sol zusammen und als Quimir sie berühren will, schlägt sie mit dem Schwert nach ihm. Was sie dabei aufhält, auf ihn loszugehen, ist der Umstand, dass das Lichtschwert sie verfärbt und ihr zeigt, wer sie nun ist. Glücklich sieht sie nicht aus. Und Quimir verduftet dann übrigens auch, was sie in ihrer Starre offenbar gar nicht mitbekommt, ehe sie dann auf Maes Anweisung/Bitte flieht.
- Auch das weitere Aufeinandertreffen ist jetzt nicht von überbordendem Vertrauen gezeichnet.: Quimir entwaffnet sie erstmal, ehe sie erstmal mit der lahmen „Drohung“ kommt, dass sie alles den Jedi erzählt, was ihr schnell ausgeredet wird (weitere Einwände kommen eher nicht)
- Was dann den Deal angeht: Ihr Vorschlag (beide Schwestern haben in diesem Moment keine Waffen), dass er sie gehen lässt und sie ausbilden darf, ist von der Grundidee her gar nicht so blöd: immerhin würde sie auch auf diese Weise sicherstellen, dass die Jedi alles erfahren. Generell zeigt der Vorschlag aber auch an der Formulierung, wie sie die Machtverhältnisse sieht: Quimir hat sie in seiner Gewalt. Und falls Osha nicht glaubt, dass Quimir nicht einfach beide ausbildet, läge sie meiner Meinung nach auch richtig, viel zu gefährlich, dass sich beide gemeinsam gegen ihn wenden.
- Mae sagt dann ja auch gleich, dass das so nicht funktionieren werde, worauf Quimir seinen Kompromiss vorschlägt. Mae ist es, die Oshas Einwände beiseite schiebt und Osha ist es, die sagt, dass sie sie finden werde. ES ist also nicht so, dass sie diesen Kompromiss leichten Herzens eingeht oder auch nur als endgültig ansieht. Und es ist Quimir, der dann aus der dargebotenen Hand zur Besigelung des Deals eine fast zärtliche Geste macht (wenn man eine Berührung über einem gerade gebleedeten Kybrkristall so werten mag.
- Ein weiteres Motiv ist halt, dass Quimir was die Machtnutzung angeht, Recht hatte. Auf SEINE Weise funktioniert es einfach und sie hat Zugriff auf ihr großes Potenzial. Ich stelle es mir hart vor, wenn du jahrelang Zugang zur Macht hattest und das dann schwindet, weil du den Orden verlassen musst und du es nicht mehr kannst, selbst wenn dein Leben davon abhängt (Absturz).
- Was ich mir aber tatsächlich auch gekniffen hätte, wäre das Posieren für ein Selfie auf ihrem Rückzugsplaneten (auch wenn es hier wieder Quimir ist, der ihr das Händchenhalten aufdrängt). Diese Szene bekäme dann allerdings ihre Berechtigung, wenn damit die zweite Saffel begänne und im von hinten DP an sie herantritt und sagt: „Wir müssen reden“
Also ja, verglichen mit dem Real Life geht es etwas zu schnell. Allerdings ist es nach SW-Maßstäben nichts besonderes. Hier wären wir dann wieder an einem Punkt, den ich vor ein paar Tagen schon diskutiert habe; Zielgruppe: in einer Serie, die nur Erwachsene zum Ziel hat, würde man solche emotionalen Meltdowns und Schuld/Reuebekenntnisse nach einer solchen Tat sehr viel deutlicher ausarbeiten. Willst du 10-12jährige auch ins Boot holen, werden solche emotionalen Felsen eher kurz (in Dialog Und/oder Gesten) und plakativ abgehandelt. Da kann man sich drüber ärgern, aber das ist bei Märchen so und das ist auch bei SW schon immer so. Ich bin mir sehr sicher, dass ich ANH als 12jähriger als nicht so schön empfunden hätte, wenn die Trauer um Owen, Beru, Alderaan und Biggs den verdienten Raum eingenommen hätte. Klingt fies, aber ist so. Aber das ist natürlich jetzt eine anekdotische Begründung, das kann jeder anders sehen.
Noch so als kleine Side Note. Ich hatte den Eindruck dass Quimirs Schwert von der Farbe näher an dem Schwert von Darth Vader war als an den anderen Sith. Vaders Schwert hatte ja eher einen dunkleren Rotton als dieses „Laserrot“. Fand ich ein nettes Detail.
Solch eine Rückblende hätte ich auch schön gefunden. Allerdings könnte sie in einer zweiten Staffel (falls die kommt) sogar noch besser eingesetzt werden: als Gegenschnitt zu Oshas Training bei Quimir. Dabei könnte man auch Sol (und evtl. sogar eine misstrauische Indara) wieder in die Serie zurückbringen.Da war so viel Bildschirmzeit über die Staffel hin. Man hätte da nach Einführung der Charaktere durchaus eine auch nur 10 Minuten lange Rückblende unterbringen können. Bei einem Zeitsprung von 18 Jahren, ist das ja nun wirklich nicht zu viel verlangt. Die Zeit, die Osha auf dem Gefangenentransporter verbringt, wäre dafür zum Beispiel ein guter Zeitpunkt gewesen, über ihre Vergangenheit nachzudenken. Am besten wäre eine duale Rückblende gewesen, wo gesehen wird, wie Mae unter Qimirs Führung tiefer zur dunklen Seite hin immer stärker wird und mehr zu sich selbst findet, während für Osha das Jeditraining nicht funktioniert und sie letztenendes eben den Orden verlässt.
(...)
Du hast noch Sols Lichtschwert angesprochen. Das ist für mich auch so ein Punkt von einfach schlechtem Schreiben. Mit einer Nahaufnahme des Lichtschwerts betonen sie erst extra, dass die Fokuslinse über dem Kyberkristall von Mae zerstört wird und als Osha das Lichtschwert keine 5 Minuten später wieder aktiviert, funktioniert es trotzdem tadellos? Ich meine, es ist eine Sache, nicht zu verstehen, wie Lichtschwerter funktionieren, aber warum extra abdrehen, wie die Fokuslinse des Dings kaputt geht, wenn das überhaupt keine Konsequenz für die Handlung hat? Das ergibt überhaupt keinen Sinn für mich. Insbesondere, weil das Lichtschwert für die Handlung kurz darauf ja sogar noch so wichtig ist (visuelle Darstellung von Oshas Fall tief in die dunkle Seite rein).
Wie gesagt, ich verstehe, was hier gemacht werden wollte. Aber das Wie lässt für mich einfach zu wünschen übrig.
Ich muß leider sagen, bis auf weiteres hat The Acolyte mein Interesse an Star Wars nahezu völlig erkalten lassen. Disney hat bzgl. Star Wars viel Mist gebaut, aber DAS ist dann doch mal zuviel. Nach über 40 Jahren als Fan hat mich Star Wars noch nie so wenig interessiert wie jetzt. Disney hat es endgültig geschafft, Star Wars zum Trash zu machen. Wenn die FX schlechter wären, könnte man meinen das die Trash-Schmiede The Asylum die Serie gedreht hat.
Inhalt:Ich finde dieses ganze „Das ist mir zu ´Woke, zu divers´" Geschrei als Reaktion auf allerhand Filme/Serien/Sportkleidung/wasweißich ja absolut nervig bis schwachsinnig. Gibt es bei The Acolyte auch und da sag ich mal: Ja, da ist ausnahmsweise was dran. Machthexen in einer Gemeinschaft ohne Männer die sich mittels der Macht gegenseitig befruchten können. Au weia. Meiner Meinung nach drückt uns Showrunner Leslye Headland hier tatsächlich ihr ideales Weltbild aufs Auge.
@Darth Mornabin : Was ist den die politische Gesinnung von Tony Gilroi, die er in Andor zum Ausdruck gebracht hat? Deiner Meinung nach?
Ja, es handelt sich ja auch um den Kampf gegen das Imperium aka Faschisten, also von daher nicht abwegig.Und die meisten dieser Thematiken kriegen deutlich mehr Screentime als die meisten Themen in The Acolyte. (Allein schon wegen der deutlich längeren Laufzeit.) Darüber hinaus, werden diese Themen für mich auch in Andor massiv facettenreicher (und durch die besseren Dialoge tiefer) behandelt. Die politischen Themen in Andor sind daher für mich deutlich präsenter als in The Acolyte. (Und das eigentlich nicht nur im Vergleich zu The Acolyte. Zu … vermutlich allen SW-Medien.)
- Wiederstand gegen autoritäre Regime
- Befreiungskampf
- Klasenkampf und Arbeiterbeweung
- Kollektiver Widerstand
- Militarisierung und Widerstandsaktionen
- Propaganda und Informationskontrolle
- Ziviler Ungehorsam
- Ideologische Kämpfe und Überzeugungen
- Politische Allianzen und Intrigen
- Kampf um Ressourcen und wirtschaftliche Kontrolle
- usw …
Andor lässt sich eigentlich schon fast als Star Wars-Antifa bezeichnen.
Es gäbe einige Punkte, auf die ich im Normalfall eingehen würde, aber da eine weitere Diskussion nicht entstehen würde, lasse ich das mal. Nur den obigen Abschnitt möchte ich mal aufgreifen, weil ich es doch nicht korrekt finde, wie hier argumentiert wird.The Acolyte soll angeblich 180 Millionen US Dollar gekostet haben, aber wohin soll diese Summe geflossen sein? Zum Vergleich: Der erste Teil von Dune kostete 190 Millionen. Das ist ein Unterschied von 10 Millionen. Und ich sag jetzt mal: 10 Millionen weniger können nicht schuld sein das The Acolyte so billig aussieht.