Feuerwerk-Ja oder Nein

Ja, aber dies bedeutet: Ein Tier wird sowieso mehrmals im Jahr gestresst durch Naturphänomene - unausweichlich. Schwere Gewitter sind lauter und mit weiteren Begleiterscheinungen verbunden (Luftdruckschwankungen, elektrostatische Aufladungen), die eine Reihe von Tieren zusätzlich zusetzen. Die meisten Wildtiere leben fern von Siedlungen. Für diese große Gruppe von Tieren dürfte ein Feuerwerk kein Problem sein, da es fern ihres Lebensraumes stattfindet. Bleiben jene Tiere, die in oder am Rande von Siedlungen leben. Der Vorteil eines Feuerwerks gegenüber Gewittern: Es ist klar, wenn es stattfindet. Die Haustiere müssen nicht allein sein. Es kann ihnen Zuversicht vermittelt werden. Ganz klar, für ein Tier ist ein Feuerwerk nicht optimal.

Die andere Seite der Medaille: Sehr viele Menschen verknüpfen mit einem Feuerwerk sehr positive Emotionen. Es ist schön, die leuchtenden, staunende Kinderaugen zu beobachten. Aber auch viele Ältere schauen auch nach Jahrzehnten immer noch gebannt zum Himmel und erfreuen sich des Farbspieles.

SamRockwell schrieb:

Die Haustiere müssen nicht allein sein. Es kann ihnen Zuversicht vermittelt werden.

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Ich weiß nicht, ob du schon einmal einen Hund an Silvester erlebt hast, aber mit Zuversicht alleine, bekommt man so ein Tier nicht beruhigt. Für mich persönlich ist das Feuerwerk zu Mitternacht nun auch nicht das allergrößte Problem. Ich könnte sicherlich darauf verzichten, aber die anderthalb Stunden einmal im Jahr kann ich verschmerzen. Viel schlimmer ist ja, dass die bescheuerte Böllerei schon Tage vorher los- und dann noch Tage später weitergeht.

Ja die China Böller sind einfach nur nervig, die Teenies haben vielleicht Ihren spaß daran, aber Sie sind nur laut, machen lärm und schmutz und sonst nicht, da sind keine schönen Feuerblumen zu sehen.
Außerdem gibt es ja auch noch sowas wie Tierheime, Tierpflege, Zoos und ähnliches, da ist gar nicht genug personal verfügbar um alle zu beruhigen.

Nicht zu vergessen, Silvester 2019 ist sogar das Affenhaus im Krefelder Zoo wegen des schönen Feuerwerks niedergebrannt, folge alle 30 Menschenaffen waren tot und sind jämmerlich verbrannt.

Um noch ein paar andere Beispiele zu nennen, vor über 10 Jahren brannte bei uns im Ort eine Schreinerei an Silvester, und vor fünf flog einem Pyromanen das selbgebastelte Feuerwerk um die Ohren welches den ganzen Dachstuhl abfackelte, ein dritter lagerte sein Feuerwerk Kistenweise auf dem Dachstuhl, tja musste die Feuerwehr aufpassen das die Nachbarshäuser nicht auch abbrennen.
Diese Beispiele zeigen eigentlich nur wie Unvernünftig die Leute sind und man Feuerwerk nur geschulten Personen überlassen sollte. Gibt viel zu viele Leute die halbtrunken nur sich selbst und andere verletzen.

Das Prinzip "Tiere leiden eh immer wieder, also können wir sie zu unserem Vergnügen auch noch ein bisschen quälen" zieht leider bzw zum Glück bei mir gar nicht. Ich wäre froh, wenn die wilde Krachmacherei zunehmend verschwinden würde.

Vieles hängt auch mit dem Älter-werden zusammen und das man schlauer und nachdenklicher wird. Wenn um Mitternacht bisschen rumgeknallt wird und alles ordnungsgemäß abläuft, ist es gut. Leider wird damit viel Unfug getrieben.
Ich kann mich davon nicht freisprechen. In jungen Jahren haben wir das auch gemacht. Zum Glück ist dabei nichts passiert.

Mich kotzt beim Feuerwerk neben der Tatsache, dass sich mein Kater dann immer 1-2 Tage lang versteckt und nicht rauskommt vor allem die Tatsache an, dass oft noch Wochen nach Sylvester überall der Müll rumliegt, weil viele die Überreste ihrer Böller und Raketen nicht einsammeln.

@Ben

Ich habe bisher fünf Familienhunde erlebt, alles mittelgroße Mischlinge. Natürlich ist die Silvesternacht nicht einfach für Hunde. Aber anderseits wurde und wird sich gerade in dieser Nacht besonders um sie gekümmert. Und die aktuelle sieben jährige Hündin schafft es auch immer wieder mit dem Schwanz zu wedeln. Und am Tag danach ist sie wieder ganz die Alte und stromert mit mir in der Natur herum.

Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen. Die Kühe, Rinder und Schweine haben keine sichtbaren Stressreaktionen gezeigt. In den Ställen war es immer ruhig. Und Kühe und Schweine können sich in anderen Situationen lautstark bemerkbar machen. Ein paar Hofkatzen lebten auch immer auf dem Hof. Wie diese die Silvesternacht erlebt haben, kann ich nicht sagen. Am Neujahrsmorgen haben sie wie immer ihre Milch geschlürft, die ihnen nach dem Melken der Kühe hingestellt wurde.

Auch die Pferde haben sich immer erstaunlich ruhig verhalten. Wir schauen regelmäßig nach ihnen. In einem offenen Stall untergebracht, stehen sie um Mitternacht traditionell nebeneinander und blicken mit ihren Köpfen gemeinsam zur ein paar Kilometer entfernten Stadt.

Für mich stehen diese paar Stunden Feuerwerk im Jahr in keinem Verhältnis zum permanenten Leid, das die überwiegenden Tiere in der Mast erfahren. Jeder, der sich z. B. eine Bratwurst kauft, sollte bewusst sein, dass für seinen Genuss hochintelligente, sehr soziale Lebewesen ein kurzes Leben führen müssen, dass in keinster Weise ihren Bedürfnissen gerecht wird. Der Stresslevel ist derartig hoch, dass sie sich nicht verhaltenskonform verhalten und sich gegenseitigen Verletzungen zufügen, wenn möglich.

SamRockwell schrieb:

Für mich stehen diese paar Stunden Feuerwerk im Jahr in keinem Verhältnis zum permanenten Leid, das die überwiegenden Tiere in der Mast erfahren. Jeder, der sich z. B. eine Bratwurst kauft, sollte bewusst sein, dass für seinen Genuss hochintelligente, sehr soziale Lebewesen ein kurzes Leben führen müssen, dass in keinster Weise ihren Bedürfnissen gerecht wird. Der Stresslevel ist derartig hoch, dass sie sich nicht verhaltenskonform verhalten und sich gegenseitigen Verletzungen zufügen, wenn möglich.

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Da steht irgendwie immer noch: "Viele Menschen quälen Tiere, also darf ich auch ein bisschen quälen..."

Du darfst! Ich werde es überleben.

Ich finde nicht dass man Vegetarier werden muss um etwas zu kritisieren, nach der Logik dürfte man ja auch nichts gegen Tierversuche, Pelzjagd und Wilderei sagen solange man sich ab und zu ein Stück Fleisch gönnt.

Da mag für manche eine gewisse Doppelmoral mitschwingen, aber es ist nun mal so dass Hunde und Katze in westlichen Ländern seit Jahrtausenden eine Sonderrolle bei vielen Menschen einnehmen die nichts mit Fleischkonsum zu tun hat. Was bitte nicht so zu verstehen ist dass mir das Wohl der Tiere in den Schlachthöfen gleichgültig ist.

Mad Blacklord schrieb:

Nicht zu vergessen, Silvester 2019 ist sogar das Affenhaus im Krefelder Zoo wegen des schönen Feuerwerks niedergebrannt, folge alle 30 Menschenaffen waren tot und sind jämmerlich verbrannt.

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Brandursache war (mindestens) eine Himmelslaterne, die eine Familie frei verkäuflich erworben hat und welche bereits damals verboten waren.

Nur so als Detail.

Also wenn man das Privileg hat, ganze 4 Radminuten vom nächsten Funkfeuer zu wohnen (mit einem ziemlich vollständigen Rundumblick mit nem Radius von 15 bis 25 Km), und von dort aus einfach mal ganz passiv den Rutsch ins neue Jahr verfolgen zu können, dann fällt auf, dass die Anzahl an abgefeuerten Schreckschusspistolen und übermäßig lauten Manöversprengkörpern ganz krass zugenommen hat. Und auch die bunten, hübschen Leuchtfeuer waren Zahlreich vertreten. Hat gut 20 Minuten in nächster Nähe komplett durchgefeuerwerkt, wie in anderen Jahren auch. Und am Horizont gibt's jetzt noch Feuerblumen zu sehen.

1 : 0 für den Schwarzmarkt. Der reguläre Handel mit Feuerwerkskörpern schaut dank Verbot doof aus der Wäsche und geballert wird trotzdem ohne Ende. Der Bedarf ist einfach da und kann sich dank Internet trefflich mit Krempel dubioser Herkunft erfüllen. Frohes Neues.

Man hatte hier in Mittelfranken nicht das Gefühl als ob es irgendwelche Verbote gab. Im Gegenteil hatte ich das Gefühl das dieses Jahr aus Trotz noch viel mehr geböllert wurde. Schon sehr verrückt.

P.S.: Frohes neues Jahr euch allen!

Also, dass um 0:45 in Berlin Ruhe ist hab ich so noch nicht erlebt. Daher... Ja, um 12 war einiges los, aber definitiv weniger.

Eowyn schrieb:

Also, dass um 0:45 in Berlin Ruhe ist hab ich so noch nicht erlebt. Daher... Ja, um 12 war einiges los, aber definitiv weniger.

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Also im Teil des Münchner Speckgürtels in welchem wir das neue Jahr begrüßt haben war nach 0:20 Uhr mehrheitlich auch schon wieder Ruhe. Es wurde schon recht geböllert und weniger gefeuerwerkt aber es war wahrlich um einiges weniger.

Ich würde es ja auch vorziehen, dass künftig nur noch von der Stadt/den Gemeinden etc. beauftragte Pyrotechniker die Feuerwerkerei an Silverster übernehmen. Ist aber nur mein frommer Wunsch

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, fordert in einem Interview der Neuen Osnabrücker Zeitung von Bund und Ländern ein dauerhaftes Böllerverbot an Silvester, u. a. erlitten jährlich rund 8000 Menschen bundesweit eine Verletzung des Innenohres durch explodierende Feuerwerkskörper.

Bei der aktuell vorherrschenden chronischen Unterbesetzung von Krankenhäusern erscheint es schlicht wahnsinnig, alkoholisierten Menschen Sprengstoff in die Hand zu drücken.

Ich werde auch dieses Jahr nicht Böllern. Heuer bin ich auf einen runden Geburtstag zum Jahreswechsel und da steht dann auch das Geburtstagsfest im Vordergrund.
Mein frommer Wunsch von diesem Neujahr steht also noch.

Kein Böllern dieses Jahr. Unser kleiner Hund mag das nicht und die Kinder haben eh kein Interesse.
Das gesparte Geld investiere ich lieber in Modellbahn, hab ich ein Leben lang was von

Auch in diesem Jahr fühle ich mich gereift genug für infantiles Geballere mit Knallkörpern.

Bin gespannt ob es ein Böllerverbot geben wird, angesichts des derzeitigen reflexartigen Schutzes von jeglichem Egoismus, getarnt als standhafte Verteidigung der Freiheit nach der langen Coronadiktatur in Deutschland, zweifle ich daran aber zusehend.