Sithsister
Sith
Kapitel 28
Es veränderte sich etwas, er spürte es. Es war ein Fehler gewesen, Mon zu erzählen, wer und was er war. Was er vorhatte. Sie verschloss sich ihm. Sie entglitt ihm. Sie war freundlich, liebevoll?aber anders.
Sie erzählte ihm von Tag zu Tag weniger von ihrer Arbeit, den Plänen, die sie hatte, von Vorschlägen, von Gesprächen.
Sie begann, ihm zu misstrauen?oder ihm zumindest kein hundertprozentiges Vertrauen mehr zu schenken. Selbst wenn sie ihm seine Lügen abgekauft hatte, so war sie nun zumindest aufmerksamer geworden und misstrauischer. Auch wenn sie es zu verstecken versuchte.
Er nahm es so hin, versuchte aber, ihr Vertrauen in ihn weiterhin zu stärken. Sie hatte ihm zu gehören! Seine Frau, seine Kinder.
Das Kind in Mon wuchs stetig, es war rasch sichtbar. Die Medien verbreiteten erneut, dass die Frau des Kanzlers, Senatorin Mothma, wiederum in anderen Umständen sei. Ihnen wurde gratuliert, Glückwünsche zuteil.
Lieda lernte sprechen. Ihr erstes Wort war ?Mama?, dicht gefolgt von ?Papa?, ?Nein? und ?Haben?. Von Tag zu Tag lernte sie weitere Wörter und bald schon konnte sie sich verständlich machen.
Es wurmte ihn sehr, dass Mon ihren Beruf nicht aufgab, aber dieses zu fordern, wagte er nicht so recht. Obwohl er es sich mehrere Male ernsthaft vorgenommen hatte. Stattdessen musste er mit ansehen, wie sich seine Frau im hochschwangeren Zustand mit ihm eine hitzige Diskussion in der Senatsrotunde lieferte.
Zuhause beinahe zart und sanft wie ein Lamm, im Senat eine Furie.
Er begann sich um ihre Loyalität sorgen zu machen, als Mon im letzten Monat ihrer Schwangerschaft zuhause blieb. Er fühlte sich ausspioniert. Und das machte ihn vorsichtig und misstrauisch. Er ließ nichts mehr auf seinem Schreibtisch herumliegen, schloss alles weg. Er horchte seine Tochter aus, fragte, was sie und die Mama am Tage denn so gemacht hätten. Lieda erzählte nichts, oder zumindest nichts Stichhaltiges. Sie sagte nur, dass die Mama mit Onkel Rahn gesprochen hatte und ganz viel gelesen habe.
Hieß das nun, dass Mon sich informierte? Dass sie mit Rahn darüber sprach? Rahn war immerhin ein Jedi, sie war mit ihm seit einigen Jahren gut befreundet. Rahn war mehrmals hier gewesen, selbst er hatte versucht, sich etwas mit ihm anzufreunden. Wusste Rahn etwa, wer er war, was er war und was er plante? Hatte Mon ihm trotz ihres Versprechens davon berichtet? Wenn dem so war, schwebte er in größter Gefahr, seine Pläne standen auf der Kippe.
Doch die Tage vergingen und es geschah nichts.
Mon aber begann mit ihm darüber zu reden, sie erkundigte sich nach dem Aufbau der Sithlehre, nach ihren Inhalten, Ansichten. Sie fragte nach seiner Einstellung.
?Hast du Angst vor mir??, fragte er schließlich ernsthaft und blickte ihr in die Augen. Mon wich sofort seinem Blick aus.
?Etwas?, gestand sie, ?Nachdem, was ich gelesen habe über die Sith.?
?Du musst nicht alles glauben, was man über uns schreibt. Zumal, woher wollen die Autoren das wissen? Aus den Erzählungen der Jedi? Welch wunderbare Quelle! So uneingefärbt!?, er seufzte, ?Hast du mit Rahn über die Sith gesprochen??
?Ja. Ich habe ihn neugierig danach gefragt. Ich sagte ihm, du habest sie mal erwähnt, nach einem Gespräch mit dem Rat. Ich wollte von ihm wissen, wer oder was die Sith sind, da du mir angeblich nicht wirklich weiterhelfen konntest. Zufrieden? Ich habe mein Versprechen dir gegenüber nicht gebrochen und ich werde es auch nicht brechen!?
?Und warum, mein Schatz, hast du nicht mich gefragt? Ich kann dir entsprechende Literatur zugänglich machen. Wenn du die Sith verstehen willst, musst du die Werke der Sith lesen. Möchtest du??
?Bitte??
?Möchtest du einen Text von den Sith über die Sith lesen, nicht bloß Literatur der Jedi darüber??
Stille; Mon wurde blas.
?Du würdest mich das lesen lassen??
?Ja, was ist dabei? Bedenken, der Dunklen Seite zu verfallen??, er lachte, ?Selbst ich bin ihr nicht verfallen und ich bin ein Meister, mein Herz. Ich benutze sie nur,?damit es der Republik wieder besser ergeht, damit sie den Jedi nicht in die Hände fällt. Ich mache dir einen Vorschlag zur Güte: Ich suche dir einen Titel aus, du liest den Text und dann diskutieren wir darüber. Einverstanden??
?Ja.?
?Und noch etwas: Nicht alles, was ein Jedi sagt, muss der Wahrheit entsprechen. Solltest du an mir oder meiner Einstellung zweifeln, frage mich bitte! Wir lieben uns doch, Mon, bitte zerstöre es nicht. Die Sith stehen nicht zwischen uns. Immerhin habe ich es dir gesagt, obwohl ich es nicht hätte tun dürfen. Ich sagte es dir, weil ich dir vertraue und weil ich dich liebe. Wir wollten keinerlei Geheimnisse voreinander haben: Ich habe mich daran gehalten.?
?Ich verstehe?verzeih", sie gab ihm einen Kuss auf den Mund.
Eine wunderbare Lüge. So leicht, so verständlich. Glaubte sie ihm?
Mon las den Text, den er ihr gab, sie sprach auch mit ihm darüber. Danach stand das Thema zwischen ihnen nicht mehr zur Debatte; dachte er.
Mon wurde wieder offener, alles war wie vor seinem Geständnis. Und doch war da noch etwas?so eine Ahnung, eine Vorahnung. Möglicherweise eine Vision. Das konnte er nicht definieren. Dafür stand er seiner Frau viel zu nahe. Leider?
Ein Tag in der Zukunft, das Jahr, das Datum ungewiss. Er ist Imperator, Kaiser, Alleinherrscher. Er ist alt, einsam?wo ist seine Familie?
Er steht am Anfang eines dunklen Korridors; es ist kalt und still. Nicht mal ein Flüstern. Er stützt sich auf einen Stock, geht langsam den Korridor hinunter. Er erkennt, dass er den Ehering nicht mehr trägt. Sein Körper fühlt sich alt an, verbraucht, sterbend. Er betritt einen Raum, ein Arbeitszimmer. Sein Arbeitszimmer. Er nimmt am Schreibtisch platz. Ein Stapel Papiere vor ihm. Er liest.
Verräter werden zum Tode verurteilt. Gut. Er blickt auf einen der Namen, die dort eingetragen wurden. Einer springt ihm sofort ins Auge: Mon Mothma?
Er fuhr aus seinem unruhigen Schlaf hoch. Sein Blick fiel an seine Seite, an der seine Frau friedlich schlummern sollte. Mon war jedoch nicht da. Der Platz an seiner Seite war leer, das Bett erkaltete. Wo war sie? Was war das für ein Traum gewesen, eine Vision? Abwarten?
Er erhob sich aus dem Bett, zog sich einen Morgenmantel über seine Nachtkombination. Im Kinderzimmer brannte kein Licht, dennoch warf er einen Blick hinein. Lieda schlief tief und fest, ihre Ärmchen drückten ihren Teddy noch näher an ihren kleinen Körper. Leise schloss sich die Tür zum Kinderzimmer, er wanderte weiter.
Er fand sie in ihrem Arbeitszimmer. Doch sie arbeitete nicht etwa. Sie stand am Schreibtisch, stützte sich mit einer Hand ab, mit der anderen hielt sie sich den Bauch. Das Gesicht leicht verzogen. Sie atmete schwer. Aber sie blickte auf, als er eintrat.
?Wir sollten zur Medstation gehen?, meinte er leise. Mon nickte nur.
Es veränderte sich etwas, er spürte es. Es war ein Fehler gewesen, Mon zu erzählen, wer und was er war. Was er vorhatte. Sie verschloss sich ihm. Sie entglitt ihm. Sie war freundlich, liebevoll?aber anders.
Sie erzählte ihm von Tag zu Tag weniger von ihrer Arbeit, den Plänen, die sie hatte, von Vorschlägen, von Gesprächen.
Sie begann, ihm zu misstrauen?oder ihm zumindest kein hundertprozentiges Vertrauen mehr zu schenken. Selbst wenn sie ihm seine Lügen abgekauft hatte, so war sie nun zumindest aufmerksamer geworden und misstrauischer. Auch wenn sie es zu verstecken versuchte.
Er nahm es so hin, versuchte aber, ihr Vertrauen in ihn weiterhin zu stärken. Sie hatte ihm zu gehören! Seine Frau, seine Kinder.
Das Kind in Mon wuchs stetig, es war rasch sichtbar. Die Medien verbreiteten erneut, dass die Frau des Kanzlers, Senatorin Mothma, wiederum in anderen Umständen sei. Ihnen wurde gratuliert, Glückwünsche zuteil.
Lieda lernte sprechen. Ihr erstes Wort war ?Mama?, dicht gefolgt von ?Papa?, ?Nein? und ?Haben?. Von Tag zu Tag lernte sie weitere Wörter und bald schon konnte sie sich verständlich machen.
Es wurmte ihn sehr, dass Mon ihren Beruf nicht aufgab, aber dieses zu fordern, wagte er nicht so recht. Obwohl er es sich mehrere Male ernsthaft vorgenommen hatte. Stattdessen musste er mit ansehen, wie sich seine Frau im hochschwangeren Zustand mit ihm eine hitzige Diskussion in der Senatsrotunde lieferte.
Zuhause beinahe zart und sanft wie ein Lamm, im Senat eine Furie.
Er begann sich um ihre Loyalität sorgen zu machen, als Mon im letzten Monat ihrer Schwangerschaft zuhause blieb. Er fühlte sich ausspioniert. Und das machte ihn vorsichtig und misstrauisch. Er ließ nichts mehr auf seinem Schreibtisch herumliegen, schloss alles weg. Er horchte seine Tochter aus, fragte, was sie und die Mama am Tage denn so gemacht hätten. Lieda erzählte nichts, oder zumindest nichts Stichhaltiges. Sie sagte nur, dass die Mama mit Onkel Rahn gesprochen hatte und ganz viel gelesen habe.
Hieß das nun, dass Mon sich informierte? Dass sie mit Rahn darüber sprach? Rahn war immerhin ein Jedi, sie war mit ihm seit einigen Jahren gut befreundet. Rahn war mehrmals hier gewesen, selbst er hatte versucht, sich etwas mit ihm anzufreunden. Wusste Rahn etwa, wer er war, was er war und was er plante? Hatte Mon ihm trotz ihres Versprechens davon berichtet? Wenn dem so war, schwebte er in größter Gefahr, seine Pläne standen auf der Kippe.
Doch die Tage vergingen und es geschah nichts.
Mon aber begann mit ihm darüber zu reden, sie erkundigte sich nach dem Aufbau der Sithlehre, nach ihren Inhalten, Ansichten. Sie fragte nach seiner Einstellung.
?Hast du Angst vor mir??, fragte er schließlich ernsthaft und blickte ihr in die Augen. Mon wich sofort seinem Blick aus.
?Etwas?, gestand sie, ?Nachdem, was ich gelesen habe über die Sith.?
?Du musst nicht alles glauben, was man über uns schreibt. Zumal, woher wollen die Autoren das wissen? Aus den Erzählungen der Jedi? Welch wunderbare Quelle! So uneingefärbt!?, er seufzte, ?Hast du mit Rahn über die Sith gesprochen??
?Ja. Ich habe ihn neugierig danach gefragt. Ich sagte ihm, du habest sie mal erwähnt, nach einem Gespräch mit dem Rat. Ich wollte von ihm wissen, wer oder was die Sith sind, da du mir angeblich nicht wirklich weiterhelfen konntest. Zufrieden? Ich habe mein Versprechen dir gegenüber nicht gebrochen und ich werde es auch nicht brechen!?
?Und warum, mein Schatz, hast du nicht mich gefragt? Ich kann dir entsprechende Literatur zugänglich machen. Wenn du die Sith verstehen willst, musst du die Werke der Sith lesen. Möchtest du??
?Bitte??
?Möchtest du einen Text von den Sith über die Sith lesen, nicht bloß Literatur der Jedi darüber??
Stille; Mon wurde blas.
?Du würdest mich das lesen lassen??
?Ja, was ist dabei? Bedenken, der Dunklen Seite zu verfallen??, er lachte, ?Selbst ich bin ihr nicht verfallen und ich bin ein Meister, mein Herz. Ich benutze sie nur,?damit es der Republik wieder besser ergeht, damit sie den Jedi nicht in die Hände fällt. Ich mache dir einen Vorschlag zur Güte: Ich suche dir einen Titel aus, du liest den Text und dann diskutieren wir darüber. Einverstanden??
?Ja.?
?Und noch etwas: Nicht alles, was ein Jedi sagt, muss der Wahrheit entsprechen. Solltest du an mir oder meiner Einstellung zweifeln, frage mich bitte! Wir lieben uns doch, Mon, bitte zerstöre es nicht. Die Sith stehen nicht zwischen uns. Immerhin habe ich es dir gesagt, obwohl ich es nicht hätte tun dürfen. Ich sagte es dir, weil ich dir vertraue und weil ich dich liebe. Wir wollten keinerlei Geheimnisse voreinander haben: Ich habe mich daran gehalten.?
?Ich verstehe?verzeih", sie gab ihm einen Kuss auf den Mund.
Eine wunderbare Lüge. So leicht, so verständlich. Glaubte sie ihm?
Mon las den Text, den er ihr gab, sie sprach auch mit ihm darüber. Danach stand das Thema zwischen ihnen nicht mehr zur Debatte; dachte er.
Mon wurde wieder offener, alles war wie vor seinem Geständnis. Und doch war da noch etwas?so eine Ahnung, eine Vorahnung. Möglicherweise eine Vision. Das konnte er nicht definieren. Dafür stand er seiner Frau viel zu nahe. Leider?
Ein Tag in der Zukunft, das Jahr, das Datum ungewiss. Er ist Imperator, Kaiser, Alleinherrscher. Er ist alt, einsam?wo ist seine Familie?
Er steht am Anfang eines dunklen Korridors; es ist kalt und still. Nicht mal ein Flüstern. Er stützt sich auf einen Stock, geht langsam den Korridor hinunter. Er erkennt, dass er den Ehering nicht mehr trägt. Sein Körper fühlt sich alt an, verbraucht, sterbend. Er betritt einen Raum, ein Arbeitszimmer. Sein Arbeitszimmer. Er nimmt am Schreibtisch platz. Ein Stapel Papiere vor ihm. Er liest.
Verräter werden zum Tode verurteilt. Gut. Er blickt auf einen der Namen, die dort eingetragen wurden. Einer springt ihm sofort ins Auge: Mon Mothma?
Er fuhr aus seinem unruhigen Schlaf hoch. Sein Blick fiel an seine Seite, an der seine Frau friedlich schlummern sollte. Mon war jedoch nicht da. Der Platz an seiner Seite war leer, das Bett erkaltete. Wo war sie? Was war das für ein Traum gewesen, eine Vision? Abwarten?
Er erhob sich aus dem Bett, zog sich einen Morgenmantel über seine Nachtkombination. Im Kinderzimmer brannte kein Licht, dennoch warf er einen Blick hinein. Lieda schlief tief und fest, ihre Ärmchen drückten ihren Teddy noch näher an ihren kleinen Körper. Leise schloss sich die Tür zum Kinderzimmer, er wanderte weiter.
Er fand sie in ihrem Arbeitszimmer. Doch sie arbeitete nicht etwa. Sie stand am Schreibtisch, stützte sich mit einer Hand ab, mit der anderen hielt sie sich den Bauch. Das Gesicht leicht verzogen. Sie atmete schwer. Aber sie blickte auf, als er eintrat.
?Wir sollten zur Medstation gehen?, meinte er leise. Mon nickte nur.