[zu hören: die resonante Stimme von Erwyn Haldegga, Nachrichtensprecher des RNNW, dem Resham Nachrichten Netzwerk]
Krieg. Seit Urgedenken die Geißel der Zivilisation.
[zu sehen: alte Orbaufnahmen von Greifenreitern aus dem Bürgerkrieg von Corossus, Luftschiffe über der Küste von Ygg, Fußtruppen der Armee Reshams strömen aus einem Landetransporter]
Und doch Nährboden für technologischen Fortschritt. Für diplomatische Glanzstunden.
[zu sehen: Maschinen in einer Fabrik fertigen Munition, das Treffen der Generäle nach dem Bürgerkrieg von Corossus]
Das Jahr 2.171 nach dem Aufschlag des Sterns in Resham. Die Reiche haben sich erholt. Erholt vom Magischen Winter. Erholt vom Großen Krieg und den untoten Heerscharen des gefallenen Kriegshelden Duncan Broins.
[zu sehen: alte Stiche von Schlachten zwischen Kavallerie und Infantrie, Nahaufnahmen der mit Wut und Zorn verzerrten Gesichtern in diesen Stichen]
Resham ist vereint. Der letzte große Krieg zwischen den Reichen liegt viele Generationen zurück. Die Gesellschaft erlebt eine Blüte der Kultur, des Wachstums. Und des Friedens.
[zu sehen: Luftaufnahmen in Zeitraffer von expandierenden Städten, Tänzerinnen auf der Bühne eines Tanzschuppens, Politiker während einer Ratssitzung im Cromsheller Parlament]
Doch während sich die meisten nicht mehr an den Schmerz und das Leid solcher Konflikte erinnern, kommt es bereits zu politischen Unstimmigkeiten zwischen den Mächtigen dieser Zeit. Resham. Araishu. Und auch Shushima und Shuko. Sie alle wollen vom Fortschritt profitieren. Sie alle wollen den nächsten Schritt gehen. Wirtschaftlich und kulturell an der Spitze stehen.
[zu sehen: Demonstrationen in den Straßen Amzeas und Hal Nokor, Aufmarsch des Reshamer Militärs in Cruhn während der Rede des damaligen Verteidigungsministers Gerhardom Everen Sut]
Wer wird als stärkste Macht aus diesem Säbelrasseln hervorgehen? Wer kann die Oberhand behalten in einem Krieg, der lange nach dem Verstummen von Hörnern und Artillerie über Konzernvertreter und Diplomaten ausgetragen wird?
Ich heiße Sie willkommen. In der heutigen Folge von "Die Geißel der Zivilisation"!
[zu sehen: Blaupausen von Konstrukten, Wissenschaftler in einem Labor, dann die Collage des Vorspanns von "Die Geißel der Zivilisation" mit namhaften Beteiligten, gefolgt vom Schriftzug "Der Ygg Konflikt – 2171 bis 2175"]
Es ist Hochsommer im Jahr 2171. Cruhn leidet unter brütender Hitze. Die Rekordtemperaturen führen zu Dürre, Waldbränden und dem Verlust einer ganzen Ernteperiode. Die Völker und das Vieh leiden. Und doch tagen die Hohen des Landes im Alten Palast, diskutieren einen Plan, der sie nicht nur aus einem drohenden Kollaps führen könnte, sondern der die Bürger des vereinten Kontinentes auf andere Gedanken bringen wird: die Küste des Nachbarkontinents Araishu.
[zu sehen: verdorrte Felder, ein totes Rind an einem Weidezaun, der Alte Palast in Cruhn, eine Landkarte und Finger, die auf die Küste von Araishu deuten]
Am 7. Juli des selben Jahres werden die ersten Forderungen an die Vereinte Föderation von Araishu gestellt: die Westküste von Timat und somit der Boden der Föderation soll ohne Rekompensation an Resham abgetreten werden. Der Grund: dieser Küstenabschnitt gilt als Wiege der Menschheit. Und die vorwiegend menschliche Führungsriege Reshams sieht sich im Recht, diesen mythologisch bedeutenden Ort zu annektieren.
[zu sehen: Diplomaten treffen sich in einem Besprechungsraum, der Präsident der Föderation hält eine Rede vor laufenden Kameras]
Doch die Föderation will den Forderungen Reshams nicht nachgeben. Wichtige wirtschaftliche Knotenpunkte liegen in diesem Teil Timats. Städte. Manufakturen. Häfen. Und seit Jahrtausenden ist das Gebiet, auf dem einst die Gottesstadt Ygg erbaut worden war, mit potenter Magie durchdrungen.
[zu sehen: die Stadt Heon Ka, eine Nudelfabrik im Süden Timats, ein alter Stich von Ygg zu seiner Blütezeit]
In Araishu und selbst in Resham werden kritische Stimmen laut: der Regierung geht es hauptsächlich um den magischen Nutzen dieser alten Stätte. Ein Verfahren wird gegen den Hohen Rat und seinen Kanzler eingeleitet und Araishu droht mit der Einstellung jeglicher Handelsbeziehungen.
[zu sehen: Soldaten der Föderationsarmee, ein im Hafen von Naharun liegendes Frachtschiff, schwere Konstrukte entladen Transportkisten]
Die politische Lage spitzt sich weiter zu. Shushima versucht sich als Vermittler in den Konflikt einzumischen, der Shogun wird aber von Araishu nicht als Gesprächspartner anerkannt und schließlich vom Goldenen Thron Shukos ausgebremst. Derweil fließen weiter Gelder aus dem Goldenen Kaiserreich nach Araishu. Die Armee und die Flotte der Föderation erstarkt mit neuester Shuko Technologie. Luftschiffe aus den Werften des östlichen Reiches werden nach Henki Por verkauft, dem damaligen Sitz des Föderationsparlamants.
[zu sehen: Shogun Hanawara Hosato bei einer Sitzung des Rates, eine Luftschiffwerft in Shuko mit einem Léidiàn-Klasse Luftschiff, Luftschiffe sammeln sich über einem frisch in den Urwald geschlagenem Flugfeld im westlichen Timat]
Im Frühjahr '73 ist es dann soweit: die diplomatischen Kanäle auf beiden Seiten werden gekappt, Botschafter zurückgerufen und Verhandlungen eingestellt. Die Wirtschaft ist zu großen Teilen auf Rüstung eingestellt, die Propaganda in allen beteiligten Ländern läuft auf Hochtouren. Die jeweils andere Seite wird gegenüber der Öffentlichkeit verteufelt, die eigene Regierung mit Geld und dem persönlichen Einsatz als Soldat unterstützt. Hunderttausende Freiwillige melden sich alleine im Februar bei den Streitkräften, ziehen unter wehenden Flaggen in Richtung des Ostmeeres, welches Resham und Araishu trennt.
[zu sehen: Botschafter Jae-eung Cho verlässt das Gelände der Araishu Botschaft in Korchin, verschiedene Szenen von jungen Rekruten in Warteschlangen und bei der Materialausgabe]
Dann entscheidet der Generalstab der Reshamer Armee: am 20. Mai beginnt die Invasion von Timai.
[zu sehen: Landungsschiffe nähern sich dem Ufer von Ygg, Luftschiffe der Breitmaul-Klasse und der Flut-Klasse eröffnen ihr Sperrfeuer auf unter ihnen liegende Stellungen und beginnen ihren Landeanflug, Soldaten der Armee von Resham stürmen vom Strand in den Dschungel, Soldaten der Föderationsarmee von Araishu gehen in Schützengräben in Deckung und starten eine Unterstützungsdrohne, ein Aufklärungsluftschiff der Föderationsarmee geht unter dem Beschuss zweiter Breitmaul-Klasse Lufttransporter in Flammen auf und stürzt unkontrolliert in den Wald]
Schon in den ersten chaotischen Tagen werden die Küstenregionen um die alten Stufenruinen von Ygg von der Armee von Resham gesichert und wichtige strategische Punkte erobert. Die meisten westlichen Städte Araishus fallen ohne große Gegenwehr, Hunderttausende fliehen ins Inland.
[zu sehen: brennende Häuser in Deng Ho, eine Karawane an Resham Militärfahrzeugen auf einer schlammigen Straße, eine Gruppe einheimischer Goblins in schmutziger und beschädigter Bauerntracht auf ihrem Weg durch ein Reisfeld]
Schwere Artillerie wird an geschützten Stellungen in Ygg installiert, die ersten mobilen Fabriken mit Kolossus-Klasse Luftschiffen in der Gegend um Piwen Dien und den Farang Seen abgesetzt.
[zu sehen: der Abschuss eines Projektils aus einer ERK3-k Stellung, Anflug mehrerer Kolossus-Klasse Luftschiffe, Absetzen eines Fabrikmoduls an im Wind stark schwankenden Trägerkabeln]
Bereits im Juni hat Resham weite Teile von Timai unter seiner Kontrolle.
[zu sehen: Troll-Klasse Panzer patrouillieren durch die Hauptstraße der Stadt Ko Huo, zwei Blitz-Klasse Kampfluftschiffe feuern ihre Kanonen ab und manövrieren dabei schnell zur Seite]
Die nächsten Monate verschärfen sich die Kämpfe. Die Eroberung von Wuin Pan Dok und des Tempels von Gam werden von den Medien Reshams gefeiert. Die Schlacht von Qien Den mit über einhundert Luftschiffen endet mit schweren Verlusten auf beiden Seiten, doch rückt die Reshamer Armee Kilometer für Kilometer weiter ins zentrale Timai vor.
[zu sehen: Reshamer Soldaten und gefangene Mönche im Tempel von Gam, mehrere Aufnahmen der Luftschlacht über Qien Den, das Wrackfeld bei Qien Den nach Beendigung der Schlacht]
Im August des ersten Kriegsjahres entfesselt Araishu seine neuesten Entwicklungen: Konstruke mit der Bezeichnung "Heilige Krieger" und die Superwaffe "Hamun Qwa" führen eine kurzen aber blutigen Feldzug gegen die Invasionsstreitkräfte, werden aber schließlich mit der Zerstörung der Entwicklungsanlagen gänzlich gestoppt. Araishus Militär hat eine weitere Niederlage erlitten.
[zu sehen: ein kleiner Trupp Soldaten verteidigt eine Brücke am Fluss Biên Den gegen heranstampfende Kampfläufer, ein am Boden liegendes und deaktiviertes Kriegskonstrukt wird von einem Soldaten angehoben und damit einem Kamerakonstrukt gezeigt, der Bergrücken in dem die Manufakturstätte der Kunstrukte erbaut worden war]
Bereits im November hat Resham seinen Stand im zentralen Timai soweit gefestigt, dass nun weitere Truppen ins Inland von Araishu verlegt werden können. Weitere Millionen Zivilisten fliehen vor der anrückenden Armee, während Shushimas Shogun auf diplomatischen Wegen versucht, Shuko davon zu überzeugen, Araishu zu erneuten Friedensverhandlungen zu bewegen.
[zu sehen: die Evakuierung Lamans durch die Föderationsarmee, Shogun Hanawara Hosato bei einem Treffen mit Repräsentanten aus Shuko]
Heon Ka schickt Unterstützungstruppen in alle umkämpfte Regionen und um die Hauptstadt herum werden Schutzlager für Geflüchtete errichtet. Die meisten kampffähigen Lagerbewohner werden über die nächsten Wochen intensiv ausgebildet und das Versprechen gegeben, das zurückeroberte Land gerecht unter den überlebenden Soldaten aufzuteilen.
[zu sehen: eine Lagerstadt am Rand Heon Kas, eine Reihe Flüchtlinge vor der Essensausgabe, Übungen mit Schuss- und Stangenwaffen unter dem wachsamen Augen einiger Ausbildung der Föderationsarmee]
Im Dezember '73 startet Araishu die unvermeidliche Gegenoffensive mit dem Decknamen "Goldener Pfad". Mehr als hunderttausend frisch ausgebildeter Föderationssoldaten rücken nach Westen vor, unterstützt von neu gebauten Luftschiffen und Panzerwagen, deren selbstheilende Panzerung dem Schutz der Reshamer Panzerfahrzeugen in nichts nachsteht.
[zu sehen: Föderationssoldaten warten vor der Rampe eines Ngua-Klasse Luftschiffes, schwere Anh Hung-Klasse Panzer stehen auf einer Anhöhe und Feuern in die Ferne]
Viele Regionen am Rand der von Resham besetzten Ländereien fallen zurück an die Föderation und bis Februar des Jahres 2.174 haben sich die Linien im zentralen Timai verhärtet. Alte Fabriken dienen als bröckelnde Stellungen und längst zerstörte Zugangsstraßen als letzte Möglichkeit, neues Material an die Front zu befördern, sollte das Wetter mit seinen oft ungezähmt über das Land fegenden Stürmen Luftschiffeinsätze verhindern.
[zu sehen: eine zerstörte Nudelfabrik im Süden Timais, Soldaten der Armee von Resham laufen in Ruinen in Deckung, ein Regensturm reißt die Halterung eines am Boden vertauten Flut-Klasse Luftschiffes und drückt es gefährlich nahe an die im Wind peitschende Baumkronen]
Dann setzt Araishu seine neue Geheimwaffe ein: Massekern-Geschosse. Durch schnell aufgebaute Artillerie und die neuen Ngua-Klasse Luftschiffe können die tödlichen Projektile sogar dicke Gesteinsschichten durchbrechen und mit einem gut platzierten Treffer ganze Stellungen auslöschen.
[zu sehen: der Abschuss eines Massekern-Geschosses durch die Bordkanone eines Ngua-Klasse Luftschiffes, eine Explosion mit mehrere hundert Meter in die Luft geschleuderter Schuttsäule aus großer Entfernung aufgenommen, der beinahe ein Kilometer breite Krater eines Massekern-Einschlages]
Alarmiert fliegt Resham mehr Kriegsmaterial nach Araishu und verstärkt im zentralen Timai den Druck auf die Föderationsstreitkräfte. Dutzende Massekernstellungen werden unter hohen Verlusten unter Beschuss genommen, zwei Manufakturstätten der neuartigen Munition vollends zerstört.
[zu sehen: Konstrukte entladen ein vertautes Breitmaul-Klasse Luftschiff, Drohnenaufnahmen vom Beschuss einer bereits brennenden Fabrik durch eine Flottille aus Blitz-Klasse Luftschiffen, timaesische Fabrikarbeiter mit Brandwunden schreien vor Schmerzen und werden von Helfern weggetragen]
Die nächsten Wochen wird vor allem um die Hewan Dok Region zwischen Monh Dan und Yilin gefochten, in dem sich weitere Manufakturen befinden, dann kommt es aber am 14. Mai '74 zu einer unerwarteten Wendung im Konflikt der beiden Nationen: in vier Metropolen der Ostküste Reshams werden beinahe zeitgleich massive Anschläge verübt, die insgesamt neunhundertundvier Leben kosten. To, Ruvîn, Marais Tandemi und Jeroch erbeben unter schweren Explosionen und dem Feuer der bewaffneten Verbände, die sich unbemerkt nach Westen einschiffen konnten.
[zu sehen: panische Zivilisten auf der Flucht über eine Straße, ein evakuiertes Einkaufszentrum mit schwarz qualmenden Fensterruinen, ein brennender Röhrenzug in einer verwüsteten Haltestelle]
Während Stadtwache und Hilfsgruppen in drei der Städten bereits für Ordnung gesorgt haben, halten sich die Truppen der Föderationsstreitkräfte noch verbissen in Jeroch. Sechs Tage lang ist die Stadt und ihre Bewohner die Geisel Araishus, dann rückt ein Sonderkommando unter dem früheren Paladin-Leutnant Angus McRork vor. Innerhalb von zwei Stunden sterben dreiundsiebzig weitere Zivilisten, einhundertneunzehn Sicherheitskräfte, alle einhundertfünfundfünfzig Föderationsagenten und zwanzig Soldaten unter McRorks Befehl.
[zu sehen: aus großer Distanz aufgenommene Drohnenaufnahmen von Straßenblockaden, Paladin-Leutnant McRork bei der Segnung seiner Soldaten im Namen Gwandeshhs, verwackelte Luftaufnahmen einer umkämpften Straßenkreuzung, müde Soldaten des Sonderkommandos neben mit Leichentüchern verhüllten Körpern, Paladin-Leutnant McRork steht einer Reporterin und ihren Helfern Rede und Antwort]
Durch die Anschläge auf dem Boden Reshams ist die bislang wenig in Mitleidenschaft gezogenen Zivilbevölkerung des westlichen Reiches verstört und unsicher. Bislang wurde der Krieg nur durch Drohnen auf die heimischen Bildschirme übertragen, nun ist er unerwartet auch in ihren Städten ausgebrochen. Es formt sich die Heimschutzbewegung, der vor allem viele Orks folgen, die bis zu diesem Zeitpunkt eher weniger in die Politik Reshams eingriffen, nun aber Sicherheit und Zukunft ihrer Familien in Gefahr sehen.
[zu sehen: entsetzte Zuschauer einer öffentlichen Ausstrahlung der Jeroch-Bilder, wütende Demonstranten auf einer Kundgebung, eine Sitzung eines Saales des Heimschutzes, drei breit grinsende und "Wir schlagen zurück!"-Aufnäher präsentierende Orks vor einer Kameradrohne]
Wenige Tage später bittet das Shogunat von Shushima erneut seine Hilfe bei Verhandlungen zwischen den beiden Kriegsparteien an, Shogun Hanawara Hosato reist am 2. Juni zudem nach Jeroch, um im von den Anschlägen gezeichneten Ort sein Beileid zu bekunden und dort mit den hohen Militärs Reshams zu sprechen.
[zu sehen: Shogun Hanawara Hosato schreitet die Rampe eines Luftschiffs hinauf, Shogun Hanawara Hosato zwischen den Ruinen von Jeroch, Hanawara Hosato und sein Stab im Gespräch mit General Zachari Meneno und Hochsekretär Willhelm Erwish]
Doch der Goldene Thron von Shuko reagiert prompt: Kaiser Yun Shiliu schickt Abgeordnete nach Shiakura, der Hauptstadt Shushimas, und setzt das Shogunat weiter unter Druck, indem er Großteile der See- und der Luftflotte des Landes nur wenige Dutzend Kilometer vor Gami, der östlichsten Eilands des Inselstaates, positioniert. Nach kurzer Rücksprache mit seinem Generalstab reist Hanawara Hosato aus Resham ab und beendet seine Versuche, in den Krieg einzugreifen.
[zu sehen: hunderte Junquan-Klasse Luftkreuzer und drei überschwere Long-Klasse Wolkenzerstörer schweben über dem offenen Meer, Shogun Hanawara Hosato betritt eilig den Eingangsbereich seiner Regierungsräume in der Burg Hana]
Reshams Offensive kommt zu einem kurzen, verunsicherten Halt. Wird sich nun Shuko in den offenen Krieg mit einschalten? Oder nur Shushima unter Kontrolle halten? Doch dieses kurze Zögern reicht vollends aus und im August '74 schickt die Föderationsflotte von Araishu einen kleinen Verband an Bilah-Klasse Luftschiffen hinter die Linien des Feindes.
[zu sehen: zehn Bilah-Klasse Luftschiffe fliegen nur wenige Meter über den Baumwipfeln hinweg, Bilah-Klasse Luftschiffe eröffnen das Feuer]
Der beinahe magisch vollends getarnte Verband an tödlichen Schiffen zerstört einige wichtige Nachschublager an der Westküste Timais und setzt dann, bevor Resham mit seinen eigenen Jäger-Einheiten reagieren kann, über das Ostmeer und setzen mit schnellen, sturmartigen Angriffen die Städte Jeroch, Harrah und Naharun in Brand.
[zu sehen: brennende Lieferwagen auf dem Hof einer zerstörten Fabrikanlage, Aufnahmen vom Deck eines Frachtschiffes über welches mehrere tief fliegende Bilah-Klasse Luftschiffe hinwegfegen, Soldaten der Reshamer Armee an Deck des Frachtschiffes schießen den Luftschiffen hinterher, eine Abfolge von brennenden Häusern und schwer verletzten oder toten Bürgern der östlichen Küstenstädte Reshams]
Luftadmiral Ulbrich Merhall und Kepsin Akar, Kleriker des Heiligen Al Pyarhan, fangen den wendigen Verband an Angriffsschiffen mit ihrer eigenen Flottille ab. Ihre Sturmnacht-Klasse Jäger werden der feindlichen Übermacht schnell Herr und der Flottenverband der Föderation erleidet eine katastrophale Niederlage. Keines der Schiffe aus Araishu kehrt in die Heimat zurück und nur zwei Mannschaftsmitglieder werden auf Reshamer Boden nach dem Abschuss ihrer Schiffe festgenommen.
[zu sehen: Luftadmiral Merhall salutiert dem sich tief verbeugendem Akar, Explosionen im Himmel aus weiter Ferne, ein verschmutzter Bilah-Pilot ohne Oberbekleidung und mit hinter dem Kopf gefalteten Händen wird von mehreren Soldaten und Stadtwachen abgeführt]
Der zweite Angriff auf das Gebiet Reshams und das erneute Leiden in Jeroch lässt das Fass überlaufen. Hunderttausende Freiwillige der Heimschutzbewegung melden sich zum Dienst an der Waffe und lassen sich nach Araishu transportieren. Im Dezember 2.147 wird die Front durch diese neuen Rekruten verstärkt und der Generalstab der Armee von Resham sieht sich vor einem baldigen Sieg.
[zu sehen: ein Plakat mit dem Aufdruck "Erinnert Euch an Jeroch!", eine lange Rekrutenschlange vor einem Transportfrachter im Hafen von Kwernawa, lachende und mit Karten spielende Rekruten in ihren neuen Wohnbaracken unweit der Front]
Schon zwei Monate später beginnt ein neuer Vorstoß der Reshamer Armee ins tiefere Inland Araishus unter dem Namen "Götterzorn". Mehrere Großstädte fallen und man beginnt damit, Ygg mit Kontainerstädten zu füllen, in denen Kundige die Erforschung der alten Göttermetropole beginnen können.
[zu sehen: Troll-Panzer fahren durchs Unterholz, ein Soldat der Armee von Resham nickt der aufnehmenden Drohne zu und eröffnet dann das Feuer auf einen nicht von der Kamera aufgenommenen Feind, die Stufenstadt Ygg und einige Kontainerbauten auf den obersten Klippen werden aus größer Höhe während windigem und regnerischen Wetter gefilmt]
Doch rechnet Resham nicht mit der Verbissenheit ihres Gegenspielers. Die Regionalhauptstadt Sanju wird von drei Schwebenden Festungen bewacht, deren Technologie aus den Shuko-Schmieden kamen. Diese Schwebenden Festungen verteidigen als unabhängige und sogar leicht mobile Garnisonen die Millionenstadt und Resham schickt mehr und mehr Truppen zum Austragungsort dieser "Schlacht der drei Titanen". Unzählige Soldaten und Schiffe auf beiden Seiten werden ab dem 10. April 2.175 die nächsten fünf Tage lang regelrecht verheizt, während magische Bolzen, Massekern-Geschosse und beschworene Geister über Sanju hinweg jagen.
[zu sehen: drei schwebende Plattformen über einer verdunkelten Stadt, Long-Klasse Wolkenzerstörer verteidigen sich gegen Sturmnach-Klasse Jäger und einer der Wolkenzerstörer geht am Heck in Flammen auf, ein ausgebranntes Troll-Klasse Wrack mit einer sich ständig olliert regenerieren wollenden Hüllensektion, Dutzende Meter weite Einschusskrater mit Leichen, die beständig feuernden Anti-Luft-Geschütze einer Schwebenden Festung, ein Befehle schreiender Föderationshauptmann, eine schimmernde Gestalt in der von Sperrfeuer erleuchteten Nacht verschlingt zwei Blitz-Klasse Luftschiffe]
Am 16. April ziehen sich die Reshamer Verbände zurück und hinterlassen ein Schlachtfeld ungeahnten Ausmaßes. Die Versorgung der Verwundeten überfordert anwesende Hilfskräfte und viele bereits aufgebende und kampfunfähige Soldaten sterben durch die Kugeln der Föderation.
[zu sehen: ein kniender Feldwebel eines Panzertrupps wird von einem Hauptmann der Föderationsstreitkräfte in den Kopf geschossen und fällt zur Seite]
Nur zwei Tage später beginnt Araishu mit "Operation Freiheit" und rückt mit einem Großaufgebot nach Westen vor. Die Reshamer Truppen werden bis zum Juli des zweiten Kriegsjahres an die Küste von Timai zurückgedrängt und erleiden dabei herbe Verluste. Hinter den sich schnell verschiebenden Fronten zurückgebliebene Einheiten werden meist sofort hingerichtet und nur selten in spezielle Kriegsgefangenenlager überführt.
[zu sehen: ein Konvoi fährt über eine schlammige Waldstraße, ein Flut-Klasse Luftschiff wird beim Abheben von feindlichem Feuer getroffen und explodiert, ein von Stacheldraht umzäuntes Zeltlager wird von Föderationssoldaten und Narhunden bewacht]
Bis September halten die sich bei Ygg verschanzten Verbände noch dem Ansturm der Föderationstruppen stand, dann strecken sie am 5. September 2.175 unter dem Befehl des Generalstabes die Waffen. Araishu akzeptiert die Kapitulation und verschont weitere tausende Kriegsgefangene, sichert nach achtundzwanzig Monaten des Tötens die Gesamtheit ihres Heimatgebietes. Diese achtundzwanzig Monate forderten über zweieinhalb Millionen Leben und gilt als größte Niederlage in der Geschichte des Vereinten Reshams.
[zu sehen: Föderationssoldaten rufen lachend und feiernd einer Kameradrohne zu, Abführung von Reshamer Soldaten im Schatten eines Kampfläufers, verschiedene Ausschnitte aus Trauerfeiern für die Gefallenen in Resham und Araishu, Hochsekretär Willhelm Erwish unterschreibt eine Erklärung]
Erst Jahrhunderte später sind die alten Wunden zwischen den mittlerweile blühenden Megastaaten verheilt und Resham und Araishu können sich erneut in wirtschaftlicher, kultureller und arkaner Hinsicht die Hand reichen. Und wir, als Zeitzeugen unserer Ära, können nur hoffen, dass ein solches Feuer nie wieder über unsere Nationen fegen wird und solche Konflikte ein für allemal ein Relikt der Vergangenheit sind. Aber was immer auch passieren mag: wir sehen uns beim nächsten Kapitel von… "Die Geißel der Zivilisation".
[zu sehen: hochauflösende Luftaufnahmen des zentralen Reshams und des westlichen Araishus, spielende Kinder, eine alte Hobgoblin kauft frische Waren in einem kleinen Gemüseladen, dicht aneinander wehende Flaggen des Reshamer Megaplexes und des Araishu Megaplexes, eine Auflistung aller Beteiligter der Dokumentationsfolge]