Review
(Mit Spoilern)
Nachdem der erste "Harry Potter" von David Yates durchwachsen war, hatte er nun also mit dem "Der Halbblutprinz" die Chance es beim zweiten Versuch besser zu machen.
Immerhin bot "Der Orden des Phönix" so manchen guten Ansatz, der sich ausbauen ließ.
Die Frage ist also, ob Yates zweiter Versuch besser gelungen ist als der erste.
Insgesamt, -soviel kann man sagen-, ist er das, jedoch gilt dies nicht ohne Einschränkungen.
Das größte Problem von "Phönix" war m.E., dass er bei keinen Einzelelement, bis auf die Musik, durchgängig überzeugen konnte. Egal was man auch nahm, überall standen sehr gute und sehr schlechte Leistungen dicht beieinander. Diese Schwäche wurde ausgebügelt und man befindet sich nun praktisch durchgängig überall auf der sicheren Seite.
Allerdings sind nicht alle der Yates-typischen Schwächen verschwunden, sondern treten nach wie vor wenn auch in geringeren Maße auf.
Leider haben Yates und sein Drehbuchautor jedoch auch wieder eine Baustelle aufgemacht, die seit Teil 3 eigentlich geschlossen schien.
Emma Watson zeigt mal wieder die beste Leistung des Trios und sieht natürlich auch wieder sehr gut aus.
Da ist es auch nicht verwunderlich, dass (abgesehen von den schon im Vorfeld des Films feststehenden Höhepunkten) Hermione die so ziemlich beste Szene des Films hat und das ist die, wo sie mit Harry auf den Treppenstufen sitzt und sie über ihre Gefühle zu Ron bzw. zu Ginny sprechen.
Emma Watson spielt in der Szene herausragend, Daniel Radcliffe zumindest sehr gut, die Kameraarbeit ist stark, der Dialog überzeugt und die Musikuntermalung ist brillant, kurz gesagt die Szene ist einfach perfekt.
Von Rupert Grint bin ich enttäuscht. Er läßt einfach zu stark nach bzw. legt nicht genug zu, so dass er im Ergebnis in diesem Film zum ersten Mal über weitere Strecken hinter Daniel Radcliffe zurückfällt.
Radcliffe seinerseits zeigt seine für mein Empfinden bisher beste Leistung in einen "HP"-Film.
Ron hat allerdings im Vergleich zum letzten Film wieder bessere Szenen und trägt wesentlich zum tollen Humor des Films bei.
Besonders hat mir gefallen wie er mißtrauisch nachfragt, nachdem Harry gesagt hat, dass er sich an Slughorn „ranmachen“ soll oder auch wie er Harry später fragt ob sie (Harry und Ginny) „
es“ gemacht hätten.
Wie Ron und dem Einfluß des Liebestrankes stand, war auch nicht schlecht.
Die drei Schauspieler harmonieren auch zusammen sehr gut, die Chemie stimmt und so hat man den Eindruck wirklich jahrelange Freunde zu sehen.
Es ist ein großes Plus im Vergleich zum letzten Film, dass es den drei jungen Schauspielern nun wieder besser gelingt ihr Potential abzurufen.
Die nächste größere Rolle bei den Schülern ist Ginny, und auch diese Rolle ist toll gespielt. Harry und Ginny haben zusammen eine Chemie als wenn sie einfach zusammengehören. Gerade ihre gemeinsame Szene im Raum der Wünsche war sehr schön (natürlich wieder perfekt von Musik begleitet), obwohl ich ihren Ausspruch nachdem sie ihn geküsst hat nicht gerade glücklich finde.
Die Szene wo sie zusammen im Fuchsbau sitzen und sich Ron mit der ihm eigenen Unsensibilität zwischen sie drängt, war zudem noch sehr lustig.
Tom Felton als Draco Malfoy wird ja für seine Leistung im Film immer mal wieder mit Lobeshymnen bedacht; ehrlich gesagt kann ich das nicht so recht nachvollziehen. Mir hat er in den früheren Filmen (1-4, - in Teil 5 hatte er m.E. sehr wenig zu tun.) eigentlich besser gefallen.
Gerade während der Zugfahrt hat Felton einen ziemlich übertriebenen „Ich bin schrecklich Böse“ – Blick aufgesetzt und im Mittelteil kann er nicht besonders glänzen, - es gehört eben nicht soviel Schauspiel dazu einen Schrank zu öffnen.
Bei der Konfrontation mit Dumbledore am Ende spielt er zweckmäßig und überzeugend.
Gefallen hat mir der Look von Draco, - hat sehr gut zu ihm gepaßt.
Die beste Szene von Draco fand ich, wo er nach dem Duell mit Harry übel zugerichtet an Boden lag und von Snape geheilt wurde, - hat jetzt nicht viel mit dem Schauspieler zu tun aber die Szene war ziemlich stark umgesetzt.
Die Mission von Draco wirkt leider sehr bruchstückhaft, aber das war im Buch auch kaum anders, weswegen man hier etwas nachsichtig sein muß, - liegt eben an der sich auf Harry konzentrierenden Erzählperspektive.
Luna hatte leider deutlich weniger Screentime als in Teil 5 war aber erneut klasse. Nach Abschluß der Filmreihe könnte man bestimmt ein oder zwei Luna – Filme hinterher schieben, - wäre sicher überaus amüsant und unterhaltsam.
Dass Harry im Zug von Luna „gerettet“ wird, war eine sehr gute Idee.
Die Szene wo sie den Löwenkopf-Hut aufhat war auch recht lustig.
Die Neulinge Lavender Brown und McLaggen machen ihre Sache sehr gut und kommen jeder auf ihre Weise angemessen abstoßend rüber.
Danach wird es sehr dünn für die Schülerschaft:
Selbst Neville, der in den vergangenen Filmen schon eine recht bedeutende Rolle eingenommen hat und im Finale ja auch wieder einnehmen wird, hat gerade mal zwei einigermaßen nennenswerte Szenen bekommen (jeweils bei Slughorn). Seamus Finnigan ist noch schlechter dran, ihn habe ich gerade zweimal gesehen.
Crabbe und Goyle habe ich nicht ausmachen können und Pansy Parkinson wird offenbar von einer neuen Schauspielerin gespielt. Im Abspann wird auch Cho aufgeführt, aber ich wüßte nicht wo sie im Film zu sehen war.
Dumbledore war in diesem Film perfekt.
Obwohl Michael Gambon bisher (Teil 3-5) immer kleine Aussetzer in seiner Darstellung hatte, hatte ich mit ihm nie so das Problem wie manch anderer. Richard Harris war für Teil 1 und Teil 2 sehr gut, aber in den späteren Teilen könnte ich ihn mir eigentlich nur schwer vorstellen.
Besonders hat mir Dumbledores Humor gefallen; mit seinen Sprüchen (z.B. wie er Slughorn fragt ob er die Zeitschrift mit den Strickmustern mitnehmen kann) sorgt er für viele Lacher.
Optisch hat sich Dumbledore ja seit Teil 1 mit jedem Film immer ein Stück verändert und im letzten Drittel von Teil 6 sehen wir dann den Abschluß der Verwandlung.
In diesem Sinne: Dumbledore ist nicht tot, er ist nur nach Mittelerde zurückgekehrt.
Zwar darf man die teils sehr bildhaften Beschreibungen in den "HP"-Büchern manchmal nicht so übermäßig ernst nehmen, aber Slughorn hätte ich mir doch optisch etwas außergewöhnlicher vorgestellt.
Nichtsdestotrotz rein auf die Filmreihe bezogen, macht Jim Broadbent einen guten und überzeugenden Job als Slughorn.
Die Darstellung ist insgesamt recht humorvoll, aber am besten hat mir die Szene gefallen wo er Harry schließlich seine Erinnerung gibt.
Snape hat wieder einige sehr schöne Szenen bekommen, nur leider zu wenige.....ich kann mich da einfach nie satt sehen, der Charakter ist genial und wird von Alan Rickman brillant dargestellt.
Besonders schade fand ich, dass man keine Unterrichtsstunde im Fach „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ zu Gesicht bekommen hat, jetzt wo Snape nach so vielen Jahren am Ziel ist.
Von Hagrid hat man leider nicht viel gesehen, - wäre der überhaupt im Film gewesen, wenn man die Beerdigung von Aragog nicht gezeigt hätte?
Gleiches gilt auch für Professor McGonagall, die zudem das zweifelhafte Vergnügen hat bevorzugt Sätze aufzusagen die sie nicht richtig in die Filmreihe einfügen, - dass, Harry Auror werden will, hat man zuvor nie gehört.
Da ich in den Filmen Tonks und Lupin sehr gut finde, fand ich es schade, dass sie nur in der Fuchsbau-Szene relativ kurz zu sehen sind und Tonks zudem im Vergleich zum letzten Film nur schwer wiederzuerkennen ist.
Jetzt hoffe ich darauf, dass der letzte Film den Mist den Frau Rowling da am Ende des siebten Buches mit den Beiden angerichtet hat, ein wenig ausbügeln kann.
Zu den Bösen:
Den erwachsenen Voldemort vermisse ich nicht besonders, da ich ihn nicht sonderlich überzeugend, bösartig und furchterregend dargestellt finde. Wie ich schon bei Teil 5 angemerkt habe; eigentlich haben ihm alle prominenten Mitglieder seiner Gang irgendwas voraus, auch wenn Voldemort am mächtigsten sein mag.
Die jüngeren Versionen von Voldemort gefallen mir jedoch auch in diesem Film sehr gut. Im Waisenhaus wird er sehr überzeugend als bösartiges Psychokid dargestellt und später in der Schule zeichnet er sich dann auch durch eine schöne unterschwellige Bösartigkeit und Bedrohlichkeit aus, schade dass der erwachsene Voldemort im Gegensatz hierzu vor allem laut und zappelig ist.
Dass man in diesem Film mal wieder auf Lucius Malfoy und den großartigen Jason Isaacs (sieht man vom Zeitungsartikel zu Beginn des Films ab) verzichten muß, trifft mich da schon stärker, aber leider geht es ja nicht viel anders. Ich hoffe auf jeden Fall, dass Lucius in den letzten beiden Filmen nicht zu kurz kommt.
Bellatrix war wieder absolut genial, sie kommt völlig verrückt, dadurch unberechenbar und dadurch überaus gefährlich rüber, - ich liebe die Darstellung von Helena Bonham Carter.
Fenrir Greyback hätte ich mir persönlich deutlich anders vorgestellt, aber er kommt durchaus ziemlich bedrohlich rüber und erfüllt damit seine Rolle im Film.
Sehr enttäuscht bin ich von Narcissa Malfoy, die ich für absolut fehlbesetzt halte und bei der auch ansonsten so ziemlich gar nichts stimmt.
Ich habe mir Narcissa bisher eigentlich immer als Nicole Kidman vorgestellt (die ja auch irgendwie in jeden zweiten Film ein wenig diese Rolle spielt), aber da das für einen "HP"-Film eventuell etwas hochgegriffen gewesen wäre, wäre Alison Doody m.E. eine großartige Alternative gewesen.
Weiter geht es dann mit der Gestaltung: Also ich hätte es klar bevorzugt, wenn sie einfach blond gewesen wäre; mit diesem Stinktierlook kann ich nichts anfangen.
Und dann schließlich noch die Kleidung: Seit wann sind die Malfoys so verarmt, dass Narcissa sich in solchen „Lumpen“ kleiden muß?
Also normalerweise werden die Charaktere bei den "HP"-Filmen ja sehr gut umgesetzt, aber hier lag man so weit daneben, wie es nur irgendwie denkbar ist.
Anders als im letzten Film sind die Effekte durchgängig sehr gelungen, - zusammen mit Teil 4 sicherlich die diesbezüglich beste Leistung in einen "HP"-Film.
Besonders erwähnenswert ist wie zurückhaltend die Effekte eingesetzt werden und wie gut sie sich dadurch in den Film einfügen, - dies gilt selbst für eine Brachial-Effektszene wie Dumbledores Flammenring.
Besonders gut gefallen hat mir das nächtliche Hogwarts, welches von Death Eatern angeflogen wird, die dann an einer magischen Barriere abprallen.
In der Berichterstattung wurde immer wieder herausgestellt, wie spektakulär das letzte Quidditch der Filmreihe sei, aber da kann ich mich nicht wirklich anschließen.
Klar hat technisch seit dem ersten Film (wo man häufig gesehen hat, wie die Schauspieler oder auch CGI-Figuren ins Bild eingefügt wurden) eine Verbesserung stattgefunden, aber stilistisch hat sich imo nicht allzuviel verändert und das ist auch gut so, da es ja nach wie vor der gleiche Sport sein soll.
Die Ausstattung ist gewohnt sehr gut und auch die Kameraarbeit war insgesamt ziemlich überzeugend.
Leider gibt es aber auch wieder in gewissen Maße die Yates-typischen Schwächen, so fühlen sich einige Szenen schlicht hohl und leer an; - es tut mir leid, aber ich muß es wieder sagen, diese Szenen haben einfach kein Kino-Niveau sondern nur (schwaches) TV-Niveau.
Beim Schnitt möchte ich nicht ins Detail gehen, aber doch feststellen, dass es ihn genau wie schon in Teil 5 wieder gibt: Den Schnitt des absoluten Grauens.
Diesmal befindet er sich zwischen der Szene in der Dumbledore Harry sagt, dass er für seine nächste Horcrux-Mission Hilfe benötigt und der Szene in der Dumbledore mit Snape spricht.
Ich meine was soll das sein?
Ich will einfach keinen 150 Mio + x teuren Film sehen, in dem ich das Gefühl habe, dass irgendein Amateur wichtige Teile des Films entfernt hat.
Wie schon in Teil 5 war die Musik wieder ein großes Highlight des Films.
Das „größte“ Stück des Soundtracks ist sicherlich das großartige „Yourney to the cave“,. welches im darauf folgenden „Inferi into the firerstorm“ auch nochmal sehr genial aufgegriffen wird.
Daneben überzeugt der Soundtrack mit einer guten Handvoll ruhiger Stücke wie „Harry und Hermione“, „When Ginny kisses Harry“, „Slughorn's Confession“ oder „Drink of Desapair“, die sich alle durch eine gewisse Traurigkeit auszeichnen, aber zugleich schlicht wunderschön sind.
Auch die lustigen, lockeren Stücke kommen nicht zu kurz und mit Stücken wie „Farewell Aragog“ und „The Friends“ erreicht der Soundtrack eine beachtliche stilistische Breite.
Man kann den Soundtrack eigentlich nicht genug loben, wie gesagt ein absolutes Highlight des Films.
Leider hat Nicolas Hooper ja mittlerweile bekannt gegeben, dass er die Musik zu den letzen beiden Filmen nicht mehr machen wird.
Ich schätze jetzt wird das Studio alles auf eine Rückkehr von John Williams setzen und wenn es so sein sollte, kann man nur noch hoffen, dass er ein paar gute Wochen erwischt und sich was neues einfallen läßt und nicht noch einen "HP" – Soundtrack in den Sand setzt.
Natürlich kann da auch was ganz Hervorragendes rauskommen, aber bei Hooper hätte ich mich diesbezüglich sicherer gefühlt.
Ein weiteres wichtiges Element des Films ist die Romantik (sehr charmant umgesetzt) und die daraus entsehende Komik.
Neben den zuvor genannten humorvollen Momenten sei hier auch noch Rons Aussage erwähnt, dass ihm vom vielen Knutschen schon die Lippen in Fetzen hängen würden.
Teil 6 ist zweifellos der bisher lustigste "HP"-Film und das mit weiten Abstand.
Der Humor verdeckt in der ersten Hälfte sogar gut die struktuerellen Schwächen des Films.
Und damit sind wir dann bei der zuvor erwähnten wieder geöffneten Baustelle und meinmn größten Kritikpunkt.
Buch und Film sind nunmal zwei unterschiedliche Dinge und daher reicht es eben nicht einfach eine Menge Buchszenen abzufilmen und aneinanderzureihen (um Erbsenzähler und Buchfanatiker zufrieden zu stellen).
Eine gute Filmumsetzung entsteht, wenn die Macher das Wesen des verfilmten Buches erkennen und in einer eigenen filmischen Vision verarbeiten.
Bei Teil 3 und Teil 4 hat man sich daran gehalten und daher sind es auch die beiden einzigen Filme der Reihe, die auch ohne starkes Franchise im Rücken als Filme überzeugen würden.
Bei Teil 5 hat man es mit durchwachsenen Endergebnis zumindest noch versucht, aber mittlerweile ist man beim Transfer vom Buch zur Filmumsetzung fast wieder auf dem „Niveau“ der ersten beide Filme (die ihre Qualitäten haben, aber in diesem Punkt wirklich ganz schlecht sind) angelangt.
Es fehlt den Film leider an einen Spannungsbogen und irgendwann merkt man das einfach und dann plätschert der Film tendenziell so vor sich hin.
Dennoch, obwohl es an der eigenen filmischen Vision mangelt und vieles abgearbeitet wirkt, ist das Ergebnis dieser schlechten Arbeitsweise eigentlich gar nicht so übel, - ganz besonders wenn man sich nochmal die Buchvorlage unbefangen vor Augen führt:
Das wichtigste beim "Halbblutprinzen" sind sicherlich die Visionen aus Voldemorts Vergangenheit und man kann sich des Eindrucks einfach nicht erwehren, dass die Präsentation dieser Erinnerungen die Hauptrechtfertigung für die Existenz des ganzen Buches ist.
Die Erinnerungen sind im Buch die tragenden Säulen und der Rest des Buches ist m.E. drum herum konstruiert. Dementsprechend schwerfällig und für "HP"-Verhältnisse schwer zugänglich wirkt das Buch imo auch.
Unter diesen Voraussetzungen das Buch großteils abzuarbeiten und dabei dennoch einen insgesamt durchaus gelungenen Film zu fabrizieren, ist auch eine Leistung.
Obwohl die Erinnerungen wie festgestellt das Zentrum des Buches waren, sind im Film nur zwei (Tom im Waisenhaus war sicherlich ein Highlight des Films) übriggeblieben und obwohl das natürlich Kritik geradezu provoziert, zeugt es zumindest an dieser Stelle für mich doch von einer gewissen Souveränität und dem Bewußtsein, dass Buch und Film eben unterschiedliche Dinge sind.
Im Buch waren die Erinnerungen toll, aber im Film hätten sie ab einer gewissen Länge geradezu Handlungslöcher dargestellt, die den ohnehin schon dünnen Fluß der Handlung unweigerlich zu versiegen gebracht hätten.
Letztlich ist es m.E. gelungen storymäßig alles unterzubringen was untergebracht werden musste und so ist der Weg zu einen gelungenen großen Finale frei.
Auch bei den beiden letzten Filmen wird man wohl nichts mehr versuchen sondern das Buch listenmäßig abarbeiten wobei den Machern da diesmal entgegenkommen dürfte, dass "Deathly Hollows" im Gegensatz zu den anderen "HP" – Büchern schon eine großteils filmische Struktur aufweist.
Aufgrund des seichten Dahingleitens der Handlung gibt es natürlich keinen klaren Zug zum Finale hin und wenn es nicht von der genialen Musik von Hooper angekündigt würde, könnte man wenn man die Story nicht kennt vermuten, dass der Film noch stundenlang weiter vor sich hinplätschern würde.
Dennoch ist die Szene mit Harry und Dumbledore auf der Klippe ein großes Highlight der "HP"-Filme, - die Szene ist schlicht brillant.
Auch die Szene mit Harry und Dumbeldore in der Höhle ist absolut gelungen. Man konnte richtig mit Dumbledore mitfühlen während Harry ihm zu trinken gibt und er ihn bittet nicht mehr trinken zu müssen.
Das Auftauchen des ersten Inferi ist der einzige Schockmoment im Film und sehr gelungen, - auch ansonsten gefallen mir die Inferi.
Dumbledores Feuerring habe ich bereits erwähnt, wie gesagt überaus beeindruckend und klasse in Szene gesetzt.
Für meinen Geschmack verläßt Yates am Ende die Szene etwas zu abrupt und unverbindlich aber das ist nicht dramatisch.
Bei der Szene auf den Turm hat mir besonders gefallen wie sich Snape und Harry ansehen und Snape den Eindruck erweckt, dass Harry ihm vertrauen könne und er irgendwas unternehmen würde.
Ich hatte ein bißchen den Eindruck, dass Dumbledores Tod sich schon ziemlich lange ankündigt bevor es schließlich passiert, aber das mag auch daran liegen, dass man weiß, dass es passieren wird.
Die Erfahrung von jemanden zu lesen, der nicht wußte, dass Dumbledore stirbt, wäre sicher sehr interessant.
Das „Fehlen“ der „Schlacht“ von Hogwarts sollte man nicht überdramatisieren. Nachdem man mit dem Tod von Dumbledore einen großen Sieg errungen hat, kann es nur noch darum gehen sich möglichst ohne Verluste aus dem Schloß zurückzuziehen.
Auf wieviel Gegenwehr die Death Eater dabei stoßen ist größtenteils Geschmacksache, ich räume allerdings ein, dass im Film die Aktion etwas unmotiviert wirkt, - ein oder zwei weitere Gegner hätten hier sicher nicht geschadet.