Fondor

[: Fondor-System | hoher Orbit :||: Werftbasis Sieben | äußere Sektionen | Festsaal :||: Horatio Kraym, Lady Aren, Line Captain Aldine, Sir Jarik Andromias und etliche andere Gäste :]

Alaine ließ ihren Blick kurz zur Empore wandern, wo sich mittlerweile auch Moff Leobund eingefunden hatte. Eine Namenhafte Persönlichkeit des Tapani Sektors, welcher nicht von jedem geschätzt und respektiert wurde. Das Haus Mecetti hatte in den letzten Jahren viel Macht erlangt, was einzelne Häuser nur ungern sahen. Die Spannungen konnten, sollte man die Weichen bewusst stellen, durchaus vergrößert werden. Der Tapanische Sektor mochte oberflächlich betrachtet derzeit befriedet sein – im Untergrund jedoch brodelte es durchaus. Zwar hatte Alaine bisher noch nicht so viel Kontakt zu diesem Volk gehabt, doch Jacen Foster, ihr Mentor, versorgte sie mit Daten. Er kannte sich sehr gut mit den Tapani aus, was Alaine zugutekam. Weshalb dies so war hatte sie bisher nicht hinterfragt und genau genommen war es bislang auch nicht von Interesse gewesen. Dennoch war sie ihm sehr Dankbar dafür, denn nun konnte sie problemlos mit den Adeligen des Sektors ins Gespräch kommen. Vielleicht ergab sich im Laufe dieser bisher eher langweiligen Veranstaltung die Möglichkeit, mit Moff Leobund zu sprechen. Ihrem Geschmack nach waren die Häuser der Tapani faszinierender wie die meisten Anwesenden und da sie gewisse Subjekte ohnehin ignorieren wollte, verkleinerte sich damit die Liste.

Fast schon amüsiert hatte sie beobachten können wie die kleine Reporterin sowohl ihr als auch Horatio ausgewichen war, nachdem sie beide gesichtet hatte. Dies sprach dafür, dass jene Frau, die der Klatschpresse angehörte keine Lust auf Lady Aren oder Mister Kraym hatte. Dies war umso besser, denn Alaine selbst verspürte nicht den Drang sich mit dieser Frau zu unterhalten, die darauf aus war irgendwelche Neuigkeiten für ihr Magazin zu bekommen. Während sie einen kurzen Rundumblick durch den Saal machte und ihr weitere Gestalten auffielen, behielt sie jeden einzelnen im Blick. Dafür brauchte sie ihre Fähigkeiten als Sith nicht und ihrem Geschmack nach vielen jene schon viel zu sehr auf. Allein ihr arrogantes Verhalten und ihr Auftreten genügten Alaine um ein missbilligendes Naserümpfen zu unterdrücken. Es hatte Zeiten gegeben in denen Alaine zu ihnen aufgesehen hatte – weil sie es nicht besser gewusst hatte – doch jene Zeiten waren längst vorüber. Nun war es eher Verachtung was sie empfand. Von ihren restlichen Gefühlen ganz zu schweigen. Also nippte sie an ihrem Getränk und wandte sich erneut ihrer Gruppe zu. Es war der Kommandant der „Batalaria“, welcher das Wort ergriff um die begonnene Unterhaltung fortzuführen. Ein paar allgemeine Dinge wusste sie durchaus. Von ihrer langen Gesichte hatte sie gehört, kannte aber leider die Details nicht gänzlich. Der Tapansiche-Sektor besaß eine beträchtliche Kultur, die Alaine sehr reizte. Fasziniert lauschte sie den kurzen Ausführungen des Kommandanten und lächelte dabei. Es gab so viel mehr was sie wissen wollte, doch dafür würde sie weit mehr Fragen stellen müssen und auch wenn sie wusste, dass die Tapani dies sehr schätzten, vor allem, da sie gerne über sich und ihre Welten sprachen, so wusste sie jedoch auch, dass sie dafür mehr Zeit benötigen würde.

Aldine wollte vom Conte wissen ob die Gerüchte bezüglich Ethea Caileta Nynie der Wahrheit entsprachen. Soweit Alaine wusste, war ein renommierter Künstler und überaus geschätzt. Der Conte wiedersprach nicht, sondern bestätige das Ganze, wobei er davon schwärmte, dass Nynie sich bei ihm mit einem Unikat revanchieren wollte. Alaine musste feststellen, dass ein wenig Neid in ihr aufkam. Sie liebte die Kunst und ein Unikat von Nynie würde ihr ebenfalls sehr gefallen. Es schien als ob die beiden Herren Gesprächsstoff gefunden hätte und so konnte Alaine kurz die Ehefrau den Conte in Augenschein nehmen. Sie war keine Schönheit und eher ein wenig mollig. Ihr langes Haar welches eine Mischung aus Blond, Flachsfarben und Malz besaß, war zwar nach oben Gesteckt, erinnerte Alaine jedoch ein wenig an ein Vogelnest. Ihre Augen besaßen etwas Aufgewecktes und waren von einem eher trüben Blau. Doch in ihnen stand Intelligenz. Sie mochte keine Schönheit sein, aber hinter dem ganzen verbarg sich eine Persönlichkeit. Ihre Lippen waren schmaler als Alaines volle Lippen, machten jedoch deutlich, dass sie gern lächelte. Auf ihren Wangen zeichnete sich eine leichte Röte ab. Ihre Figur steckte in einem typischen Tapanischen Kleid, welches Figurbetont war und ihre Rundungen zur Geltung brachte. Ihre Hüfte war ausladender und ließ auf ein gebärfreudiges Becken schließen. Sie war ein gutes Stück kleiner als Alaine und auch wenn sie nicht aus auffiel wie die Rothaarige, so stellte Ginevra dennoch etwas dar. Die Tapansichen Frauen besaßen alle etwas eigenes und die meisten galten als Schönheit und zudem äußerst Intelligent.

Julan Aldine erklärte, dass die Gerüchte noch viel weiter reichten als nur bis zum Haus Pelagia. Kurz erwähnte er, was er gerade tat und sich dazu entschieden hatte dem Stapellauf beizuwohnen, da sein tapansicher Stolz in jenem Augenblick gesiegt hatte. Erneut stieß man an, wobei ihre Gläser hell klirrten. Horatio stellte sein leeres Glas ab und nahm sich ein Häppchen. Ihm taten es der Conte und dessen Frau nach. Dann wandten sie sich erneut Aldine zu, welcher das Wort ergriff. Natürlich hatte sie wissen wollen ob seine Schwester zugegen war und er teilte ihr gerade mit, dass sie sich bei Grand Moff Stadd und Moff Leobund befand und Alaine blickte zu der kleinen Gruppe, welche sich angeregt unterhielt. Aldines Schwester war ungefähr Mitte vierzig. Sie besaß lange schwarze Haar und dunkle, braune Augen dazu. Ihr Gesicht war leicht markant um das Kinn herum. Die Lippen etwas schmaler und sie war schlank. Attraktiv, mit wachen Augen in denen man Verstand lesen konnte. Optisch passte sie sehr gut zu ihrem Bruder. Auch sie trug ein figurbetontes Kleid, welches in schwarz und Weiß gehalten war. Der Schmuck war ebenfalls kostspielig.

„Ihre Schwester ist wunderschon, Capitano und ich hoffe, dass ich mich noch mit ihr unterhalten kann“, meinte Alaine und wandte sich wieder ihrer Gruppe zu. Der Aristokrat von Garobi hatte das Wort ergriffen und sprach davon, dass das Haus Pelagia und Mecetti Seite an Seite standen. Aldine sollte es ihm nicht übel nehmen, allerdings hoffte er im Namen des Hauses Barnaba nicht, dass Principessa Ginovae Oktavian Leobund die Hand reiche, da Principe Lameres Sohn um die Leobund-Tochter warb. Hier wurde kurz deutlich, dass die Häuser untereinander Konkurrierten. Fasziniert betrachtete Alaine den Conte, welcher so genommen dem niederen Adel angehörte.

„Eine solche Durchkreuzung wäre bedauerlich“, fügte dem Conte seine Frau hinzu. „Es würde einiges durcheinander werfen und ich glaube nicht, dass jemandem damit gedient wäre“, meinte sie noch und nippte dann an ihrem Glas, wobei ihre Augen funkelten.

„Ich glaube, dass man sich dessen durchaus bewusst ist“, erklärte Alaine kurz und blickte dem Conte seine Frau an, welche nickte.

„Conte, Lord Lameres ließ mir mitteilen, dass er sich hier mit mir treffen wollte um einiges bezüglich der Regatta zu besprechen. Ich bin gespannt darauf ihn kennen zu lernen, immerhin soll er eine sehr faszinierende Persönlichkeit sein und das Haus Barnaba wollte sich mehr als großzügig zeigen.“


Mit einem Lächeln brachte sie damit das ganze Gespräch in eine andere Richtung und der Conte schien darüber nicht böse zu sein. Viel mehr glitt ein ausgeprägtes Lächeln über seine Lippen.

„Lady Aren, der Lord freut sich seinerseits sehr über dieses Treffen, besonders, da glaubt, dass die Regatta seinem Ansehen schmeicheln wird und ich bin geneigt zu erwähnen, dass die Unterstützung mehr beinhalten wird als sie glauben, meine Liebe“, erklärte er stolz, wobei seine Brust anschwoll.

Alaine wünschte sich in diesem Augenblick, dass Jacen hier wäre, der mit Sicherheit ins Schwärmen gekommen wäre. Er liebte den Tapanischen-Sektor überaus.

„Ah, wie ich sehe haben sie das Glück bereits jetzt einen Blick auf ihn werfen zu können“, offenbarte der Conte und deute in Richtung des Eingangs.

Alaines Blick glitt in die entsprechende Richtung. Hoch gewachsen, dunkelhaarig mit Bart. Stattlich und sehr gut gekleidet, wurde er ebenfalls laut angekündigt. Er trug dem tapanischen Adel entsprechende Kleidung. Dunkel Blau war sein Oberteil, verziert mit einer edlen Knopfleiste. Er strahlte Macht aus und gleichzeitig Charme. Während er durch den Saal trat merkte Alaine, dass einzelne Frauen zu ihm hinsahen und er ihnen ein sehr charmantes Lächeln schenkte. Der Conte trat ein Stück zur Seite und bat den Lord in ihre Runde.

„Darf ich vorstellen, Lord Lameres, führer des Hauses Barnaba“, begann der Conte. „Lord Lameres, darf ich ihnen Lady Aren vorstellen und Mister Kraym“, erklärte er weiter.

Lameres lächelte in die Runde, ehe er Alaines Hand ergriff um sie zu küssen, wobei er seine Lippe darauf presste und seine Augen funkelte. Blaue Augen, blickten in die ihren. Etwas Spitzbübisches lag darin, mehr noch, er erinnerte Alaine an einen gewieften Halunken.

„Es ist selten, dass man so viel Schönheit in einer Person sieht, Lady Aren. Sie sehen bezaubernd aus in dem Kleid. Darf ich fragen woher sie kommen?“, wollte er wissen.

„Von Corellia, wobei dies nur bedingt stimmt.“


Lameres betrachtete sie ausführlich und erinnerte sich daran etwas davon gehört zu haben, dass ihre Herkunft eher unbekannt war. Dennoch war sie von Adel, in seinen Augen wunderschön, mit betörenden Smaragdgründen Augen, einer schlanken, trainierten sehr weiblichen Figur und soweit er informiert war allein. Er selbst war verwitwet und suchte seit einiger Zeit nach einer Frau, die zu ihm passte.

„Nun Lady Aren, ich entsinne mich, dass der Conte davon sprach, dass die Regatta von Erfolg gekrönt sein würde, wenn ich mich daran beteilige, wobei ihr guter Freund Foster kurz mit mir sprach. Natürlich wollte ich sie persönlich kennen lernen, nicht zuletzt, dass Baron Jacen Foster kein unbekannter ist“, führte er an.

Alaine, die damit nicht gerechnet hatte, sah ihn überrascht an und diesmal war diese Überraschung ihr deutlich anzusehen. Wenn sie auch sonst darauf bedacht war sich nichts anmerken zu lassen, so konnte sie es gerade nicht verhindern. Jacen war kein unbekannter? Wie meinte er dies und warum bezeichnete er ihn als Baron? Irritiert, lächelte sie trotz allem und entzog ihm ihre Hand. Gab es Einzelheiten über Jacen, die sie nicht kannte? Es schien so, auch wenn sie gerade nicht verstand warum dies so war. Jacen war bisher immer offen und ehrlich gewesen und sie hatte nicht damit gerechnet, dass er etwas verschweigen würde.

„Ich muss gestehen, dass ich überrascht bin“, begann Alaine, wobei Lamere lächelte und wieder stand etwas in seinem Gesicht, was Alaine an einen Mann erinnerte, der Frauen für sich gewann.

„Dies überrascht mich nicht, Baron Foster ist äußerst bescheiden. Machen sie sich keine Gedanken diesbezüglich, Lady Aren“, meinte er und blickte zu Horatio. „Sector Adjutant Kraym also. Wie ich sehe sind sie in Begleitung von Lady Aren. Nun dies zeugt von ihrem Geschmack. Wie ich hörte sind sie vor kurzem befördert worden meinen Glückwunsch. Männer wie sie könnten wir gut gebrauchen. Justiz und Innere Sicherheit nicht wahr!?“, hakte er nach. „Von dem was ich über die Bacta Verhandlungen zu Ohren gekommen ist, haben sie gute Arbeit geleistet. Kein Wunder also, dass sie aufsteigen durften. Ich beeindruckt über ihr Geschick in Sachen Politik Mister Kraym“, erklärte er und nickte Horatio zu, ehe er sich dem Conte, dessen Frau und Aldine zuwandte.

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[Fondor-System | Weltraum | Werftbasis sieben | Saal] Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis. In der Nähe: Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Invida Parso und weitere

Auch wenn Gordon Aaronson nicht alles gefiel, was Eredin Moorvhis sagte, hörte er aufmerksam und mit freundlicher Miene zu. Er musste sich dafür ein wenig beherrschen, denn als es so klang, als würde der Lieutenant Governor Darrenholm für dessen Feigheit bei Galantos in Schutz nehmen wollen, hätte der Captain am liebsten sofort und vehement widersprochen. Doch er hatte natürlich nicht vor, hier irgendwelche hitzigen Debatten vom Zaun zu brechen. Man musste ja kein Diplomat sein, um zu wissen, dass das nicht gerade positiv auf den Verlauf der Feier gewirkt und sowieso nichts gebracht hätte. Vielleicht wurde sein Gesichtsausdruck ein klein wenig kühler, doch das hielt nur für einen Moment an; dann bewegte sich das Gespräch glücklicherweise sogleich wieder in Bahnen, mit denen Gordon eher einverstanden war. Der Verwalter - der nach seiner Aussage keinen Militärdienst abgeleistet hatte, was der Mygeetaner ungewöhnlich fand für einen Mann in seiner Position - lobte das Militär und hob dessen Bedeutung hervor. Dann bot er Gordon Hilfe an, falls es etwas gab, womit er ihm dienen konnte; mit Sicherheit eine freundliche Floskel, die nicht dafür gedacht war, wörtlich in Anspruch genommen zu werden. Und dann kam etwas, das den Captain wirklich überraschte: Moorvhis erklärte, dass er dabei war, auf Mustafar eine Werft zu errichten, und schlug Gordon vor, dort eine Karriere in Betracht zu ziehen! Das klang zu konkret, um ebenfalls nur eine nette Bemerkung zu sein. Scheinbar war der Lieutenant Governor wirklich auf der Suche nach Personal mit militärischer Ausbildung. Aaronson fühlte sich durch den Antrag geschmeichelt und fand es durchaus interessant, eine solche Möglichkeit zu haben, aber er hatte trotz der Rückschläge der jüngsten Vergangenheit nicht vor, seinen Dienst aufzugeben.

»Das ist ein wirklich großzügiges Angebot, Lieutenant Governor!« sagte er mit einem Nicken, das beinahe schon eine Verbeugung andeutete. »Ich hoffe, dass ich noch lange auf der Brücke eines Kriegsschiffes meinen Dienst tun kann. Aber man kann ja nie wissen. Ich werde mich mit Sicherheit an Ihr Angebot erinnern, auch wenn ich Ihnen hier und heute keine Zusagen machen kann.«

Die Gläser klangen aneinander und die Männer nahmen einen Schluck - nicht zur Besiegelung eines Geschäftes, sondern nur als kleines Zeichen gegenseitiger Anerkennung.

»Derzeit gehe ich davon aus, dass meine Befehle mich wieder zurück nach Widek führen werden, also nicht in Richtung Mustafar. Es gibt dort noch viel zu tun. Sie haben Recht, die Yevethaner sind ein Gegner, den man nicht unterschätzen sollte. Sie haben in sehr kurzer Zeit viel Schaden angerichtet, wie ich aus nächster Nähe miterleben musste. Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass ihr Aufstand nicht von langer Dauer sein wird. Sie mögen fürchterliche Gegner sein, aber sie haben nicht die Fähigkeiten oder die Mittel, um sich langfristig gegen eine Macht wie das Imperium zu behaupten. Ihre so genannte Liga wird wieder aus der Galaxis gefegt werden. Zumindest solange wir willens sind, uns den berechtigten Ängsten nicht zu ergeben, wie es Darrenholm getan hat, sondern uns der Bedrohung stellen und gegen sie ankämpfen. Bei Galantos hätten viel mehr loyale imperiale Bürger gerettet werden können, wenn die Keeper nicht vorzeitig aus der Schlacht geflohen wäre. Wer einen militärischen Rang bekleidet, dessen Aufgabe ist es, in solchen Situationen standzuhalten, ganz gleich wie bedrohlich der Feind sein mag - zum Schutz der Bevölkerung und damit diejenigen, die andere Pflichten haben, aus der Gefahrenzone gebracht werden können. Das ist unser Beitrag zum Fortbestand des Imperiums. Darrenholm und seine Crew haben sich vor dieser Pflicht gedrückt. Und dann versucht, ein Kriegsschiff samt all seinen militärischen Geheimdiensten an die Neue Republik auszuliefern. Ich bin sehr froh, dass das verhindert werden konnte. Captain Volo Crescent, den Sie dort drüben sehen, hat bei der Ergreifung des Verräters übrigens das Kommando geführt.«

Zumindest beim zweiten Mal. Es ärgerte Gordon, dass eine undichte Stelle beim Geheimdienst die Flucht des Abtrünnigen möglich gemacht hatte. Andernfalls hätte er die Ehre, ihn zur Strecke gebracht zu haben, für sich beanspruchen können, anstatt sie Crescent zu überlassen. Aber darauf wollte und durfte er nicht näher eingehen; nicht alle Details der Mission bei Eclipse und Ojom waren für die Öffentlichkeit freigegeben worden.

»Bei Widek liegen derzeit viele Schiffe mit abertausenden guten Leuten, die im Traum nicht daran denken würden, ihre Pflicht zu verraten. Die lieber sterben würden, als das Imperium im Stich zu lassen. Aber natürlich kann das Militär, so mächtig es auch sein mag, den Feind nicht allein besiegen. Es ist auf die Unterstützung des ganzen Reiches und nicht zuletzt der Politik angewiesen. Alle Mittel, die für so eine Mission zur Verfügung gestellt werden, jedes zusätzliches Schiff und jede Nachschublieferung, machen unsere Arbeit erheblich leichter. Wenn Ihr Einfluss da etwas bewegen kann, würde das viel zum Gelingen beitragen.«

[Fondor-System | Weltraum | Werftbasis sieben | Saal] Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis. In der Nähe: Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Invida Parso und weitere
 
Fondor - Werftbasis 7 - Saal - Agustin, Saphenus, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)

Ruhig hörte Agustin den Ausfühurngen der Jüngerin zu, in denen auch ein als Bedauern auffassbarer Unterton mitschwang. Das mitwissende Lächeln der jungen Frau, ihre gesamte Haltung und ihr Tonfall sprachen dafür, dass sie seine Botschaft verstand, ebenso nicht zuletzt ihre mit Bedacht gewählten Worte, durch die sie mit ihrer Antwort ihrerseits eine Botschaft mitschwingen ließ. Ihr Herr war offenbar genau der Mann, den sich Agustin aus seiner Partnerschaft mit Saphenus als Verbündeten erhofft hat. Der Zabrak kannte den Grafen offensichtlich recht gut und vor einigen Tagen hatte er bereits gewisse Andeutungen gemacht. Sollte sich das Erscheinen der Dienerin - als recht viel höher konnte man ihre Position gewiss nicht bezeichnen - , als genau der Glücksfall erweisen, der sich hier nun andeutete, so war ihr Werk hier eigentlich fast schon getan. Agustin ist nicht hierher gereist, um Dubrillion und den Mytho-Sektor zu repräsentieren, sondern in erster Linie um seine mit Saphenus bereits gemeinsam besprochenen Vermutungen bestätigt zu wissen und sich auf den bevorstehenden Wandel vorbereiten zu können. Ebenso wie im Falle des Gouverneurs von Borosk würde sich auch hier im Laufe des Abends gewiss die ein oder andere Gelegenheit bieten, um näheres in Erfahrung zu bringen. Der Gouverneur wartete ohnehin zunächst auf Saphenus, bevor er eigenmächtig mit der Jüngerin konspirieren würde. Er nahm einen Schluck des angenehm kühlen Getränks und sah wieder ruhig in die Runde.

Gouverneur Vayliuar zeigte sich zuversichtlich, zu einem späteren Zeitpunkt ins Gespräch zu kommen, was Agustin mit einem knappen

"Sehr schön."

würdigte. Auch wenn Vayliuar sicherlich viele Verwalter als unerfahren bezeichneten, war Agustin von der ambitionierten Abgeklärtheit des noch relativ frischen Gouverneurs beeindruckt. Er war sich dessen gewiss, sich nicht in ihm getäuscht zu haben und sah den äußerst vermögenden Gouverneur sogar als Partner auf Augenhöhe an. Mit einer leicht angehobenen rechten Augenbraue sah Agustin zu, wie sein Kollege Miss Invida Parso die Hand küsste, der Mann verstand es in der Tat, so ziemlich jede Person durch seinen Charme für sich zu gewinnen. Doch trug er bei der Jüngerin für den Geschmack des kaltblütigen Agustin etwas zu dick auf, sie war schließlich nichts weiter als eine Jüngerin, die im Auftrag ihres Herren Botschaften überbrachte. Bisher war es Agustin eigentlich gewohnt, dass Mitglieder der imperialen Oberschicht, der der vermögende Aren Vayliuar durch seine Familie zweifelsohne angehörte, Untergebenen mit einer großen Portion Reserviertheit und Distanz begegneten, beim Gouverneur von Borosk war jedoch offenbar genau das Gegenteil der Fall. Agustin machte große Augen, als sich der nächste Gast des Sith-Ordens zur Gruppe hinzugesellte und sich als Darth Reav vorstellte. Sein Gesicht war durch eine Maske verdeckt und überhaupt erweckte er einen ganz anderen Eindruck als Lord Saphenus. Denn während dieser in seiner gesamten Aufmachung eigentlich einen recht gebrechlichen und harmlosen Eindruck machte - einzig und allein, dass entstellte Gesicht mit dem fehlenden Auge bildeten hierzu einen Kontrast -, schien Darth Reav äußerst stattlich gebaut und auch seine Rüstung war in gewisser Weise ein Blickfang. Doch womöglich täuschte der Eindruck; Saphenus prahlte nicht öffentlich mit seinen Fertigkeiten als Sith und zog es aus Agustins Sicht eher vor, Understatement zu pflegen, denn mit seinem Titel als Krieger der Sith und zudem Gouverneur von Korriban musste er sich gewiss vor niemandem verstecken. Der Gouverneur Dubrillions wurde vor wenigen Minuten Zeuge, wie zahlreiche anwesende Gäste den Zabrak abschätzig musterten. Sie hatten allesamt wohl nicht einmal den Hauch einer Ahnung, mit wem sie es zutun hatten.

"Agustin Prada, Gouverneur von Dubrillion. Sehr erfreut, Lord Reav."

Begrüßte er den Sith mit einer knappen Vorstellung. Vayliuar hingegen scheute nicht davor zurück, auch den einschüchternd anmutenden Sith geschickt in seinen Smalltalk einzubinden, was Agustin mit einem anerkennenden Schmunzeln würdigte. Das Geschehen überkreuzte sich zeitgleich mit dem offensichtlichen Wiedersehen zweier alter Bekannter, nämlich Commander Mentel und Gouverneur Vayliuar, der die Gruppe mit seiner freundlichen Ausstrahlung zusehends für sich zu gewinnen schien. Agustin wandte sich von den beiden in Erinnerungen schwelgenden Herrschaften ab und sieh da, endlich stieß Lord Saphenus zur ihnen zurück, der Invida Parso tatsächlich ziemlich gut kennen musste, ebenso ihren Herren Janus Sturn.

"Ich hatte in der Tat eine interessante wie erfrischende Unterhaltung mit Miss Parso."

Er warf dem Zabrak einen bezeichnenden Blick zu und mit einem Augenblick fand er sich als einziger "Normalsterblicher" unter den drei Sith wieder. Aufmerksam hörte Agustin den drei anderen zu, die sich um ein gutes Auftreten des Sith-Ordens bemühten. Verständnisvoll nickte Agustin ihnen dabei zu. Den größten Anteil an der Unterhaltung hielt aber Invida Parso, trotz ihres niedrigen Ranges. Die junge Frau vermischte militärische, politische und den Orden betreffende Themen und verwunderte den Gouverneur Dubrillions damit, der sich fragte, ob sie ihre eigene Meinung oder ausschließlich die ihres Herren dabei vertrat.

"Ich komme nicht umhin zuzugeben, von Eurem breiten Spektrum an politischen und militärischen Kenntnissen überrascht zu sein, Miss Parso. Euer Herr, Graf Janus Sturn, scheint Euch außerordentlich gut auf den heutigen Abend vorbereitet zu haben, wie mir scheint."

Im Gegensatz zu Gouverneur Vayliuar beispielsweise war Agustin nicht wirklich ein durchwegs charmanter Mann. Er lächelte nicht durchgängig, küsste keine Frauenhände und sprach gerne seine Gedanken in einer analytischen Manier frei heraus, dabei stets ein gewisses Interesse verfolgend. Dort, wo er herkam, liefen die Dinge anders und Agustin hatte kein Interesse daran, seine Attitüde zu überdenken, schließlich hatte sie ihn bis hierhin gebracht und einige Dinge gewiss erleichtert. Sollten die dubrillianische Oberschicht und der Adel ihn dafür doch verachten, wichtig war einzig und allein der Erfolg. Die lebhaften Erinnerungsbilder seines ersten Gesprächs mit Saphenus spielten sich vor dem inneren Auge ab und er entsann sich einer ganz bestimmten Szene: Agustin hatte vor ein paar Tagen keine Bemühungen gemacht, großartig um den heißen Brei herumzureden und dem Sith ganz offen von seinen Vermutungen bezüglich eines Wandels innerhalb des Imperiums mitgeteilt, ebenso seine damit verbundenen Ambitionen. Saphenus hatte daraufhin ein Spiel mit ihm gespielt, und Agustin auf die Probe gestellt, eine der wenigen Situationen, in denen sich Agustin tatsächlich in einer unterlegenen Position wiedergefunden hatte.

"Oder Ihr sprecht tatsächlich Eure eigenen Gedanken aus, was in mir die Frage aufwerfen würde, ob ihr denn den momentanen imperialen Kurs und dessen Bemühungen im Kampf gegen Rebellion und Aufbegehren für falsch befindet."


Er musterte die junge Frau und vernahm im Hintergrund, wie sich Commander Mentel mit deutlichem Unwohlsein von der Gruppe verabschiedete. Das Wasser in seinem Glas war deutlich in Wallung geraten und Agustin erkannte einen zitternden Mann auf den Schlag. Was auch immer mit dem jungen Mann los war, es erweckte bei den übrigen Anwesenden keinen sonderlich angemessenen Eindruck, viel mehr strahlte es Schwäche aus - und das auch noch als Militär. Der Gouverneur widmete sich wieder voll und ganz der Jüngerin und versuchte aus ihren Gesichtszüge herauslesen zu können, wie sie die Situation empfand. Er wartete eine Reaktion von Saphenus ab, der das Spiel offensichtlich begriff und fuhr dann fort, während er einen halben Schritt auf die junge Frau zumachte:

"Was durchaus bedauernswert wäre, da sich in diesem Fall der abgrundtiefe Schlund des Verrates inmitten unserer munteren Gesellschaft auftun würde. Wie würde man denn nur reagieren, wenn sich eine Jüngerin auf einer solchen Veranstaltung zu Ehren seiner Majestät in einer solchen Manier entpuppen würde? Was würde Euer Herr davon halten, wenn er wüsste, dass ihr ihn in eurer vorlauten Art hier und jetzt enttäuscht?"

Seine kalten Augen ruhten auf der jungen Frau. Er bemühte sich, so leise und unauffällig wie nur irgend möglich zu sprechen, schließlich wollte er keine tatsächliche Aufmerksamkeit erwecken. Auch Lord Saphenus ging weiter auf sie zu und just im Moment, als die Situation schlechter und bedrohlicher denn je für die junge Frau wirkte, wandelte sich das ernste und kalte Gesicht des Gouverneurs und ein kühles, glattes Lächeln tat sich auf.

"Keine Sorge, Miss Parso. Versteht es nur als Versuch einer lebhaften Auffrischung meiner ersten Begegnung mit Lord Saphenus."

Schmunzelnd klopfte er dem Sith leicht auf die schmale Schulter.

"Euer Herr kann sich glücklich schätzen, hier von Euch vertreten zu werden. Ihr versteht es, Euch und damit auch Ihn innerhalb dieser doch recht hohen Gesellschaft weise und angemessen zu präsentieren. Verzeiht mir also dieses kleine Intermezzo."

Agustin nickte ihr anerkennend zu und vernahm zufrieden, wie sie sich zusehends beruhigte.

"Ebenso, wie sich der gesamte Sith-Orden am heutigen Abend herausragend repräsentiert wiederfindet."



Fondor - Werftbasis 7 - Saal - Agustin, Saphenus, Invida Parso, Scytale Mentel, Aren Vayliuar Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)
 
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Fondor - Werftbasis 7 - Saal - Agustin Prada, Darth Saphenus, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara samt Kameramann Erik Cooper, Darth Zion, Horatio Kraym, Lady Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin, Cain T. DéSkalz usw., Soldaten (NPCs)

Auf ihren kleinen Seitenhieb ging Mentel nicht weiter drauf ein. Dennoch hatte es gesessen. Leider erwiderte er hierzu nichts und hüllte sich in Schweigen! Sie musste dringend die junge Frau ( Myra)kennen lernen! Was hatte er zu verbergen?

Doch dann kamen sie ins Gespräch, obwohl er sie zuerst ausfragte. Er behauptete, mit ihr schon gut vorbereitete Sendungen gesehen zu haben. Sie musste lächeln. Ob das der Wahrheit entsprach? Es hatte sich meistens um Frauenthemen gehandelt! Zumindest war er ein charmanter Lügner!


“Danke, das hört man gern. Bis auf Einschaltquoten oder Likes bekommt man nicht viel Feedback!“

Als sie dann mit ihren Fragen begann und ihn als Gastgeber bezeichnete, hob er abwehrend die Hände und stellte etwas klar.

“Dem Admiral würde ich gerne vorgestellt werden!”

Admiral Ravine war nämlich der Gastgeber!

“Und wo ist Captain Crescent? Ich würde ihm ebenfalls gerne die Hand schütteln!
Dass sie die Allegiance kommandieren dürfen, muss tatsächlich eine Auszeichnung für sie darstellen! Ich gratuliere! Wie haben Sie sich das verdient? Warum wurden ausgerechnet Sie dafür ausgewählt? Was glauben Sie?”


Sie lächelte süß. Ihre Fragestellung war leicht provozierend, doch nur dazu gedacht, heraus zu bekommen, warum er ausgewählt worden war. Er war so jung wie sie und so ein übergroßer teurer Sternenzerstörer unter seinem Kommando!

“Darf ich fragen, wie alt sie sind, Commandeur Mentel?”,

fügte sie noch rasch mit an. Männer hatten mit dieser Frage üblicherweise weniger Probleme.

Auf ihre Frage, wie er überhaupt zum Militär gekommen war, antwortete er wie ein Held und brachte die Beschützerrolle ins Spiel. Lächelnd nickte Colin. Dennoch bohrte sie weiter und gab sich damit nicht sofort zufrieden.

“Eine weise Antwort! Es gab wirklich kein Schlüsselerlebnis?”

Er sprach weiter und beantwortete dann ihre nächste Frage. Dabei schien er redegewandt und selbstsicher zu sein. Der große, übergroße Sternenzerstörer wurde als ein Beweis der Stärke demonstriert! Und ihn so groß einzuweihen, war nicht üblich! Aha! Ein stetig wachsendes Imperium wollte beschützt werden!

“Handelt es sich bei der Allegiance um den größten Sternenzerstörer, den es zur Zeit überhaupt in der Galaxis gibt? Sie sprechen von einem stetig wachsenden Reich, doch was ist mit N`zoth und Galantos? Sind die momentan nicht eher verloren?”

Scytale entging weder Eriks Husten aufgrund des sich Verschluckens, wie sollte man das auch überhören, noch Ihr angedeutetes Kopfnicken in Richtung Nasszelle, dass er sich umgehend zurückziehen sollte. Schließlich kam ihm mittlerweile sein grünes Getränk bereits aus der Nase wieder raus! Sie schämte sich sehr für ihren Kollegen. Es war schon fast so, als wäre es ihr selber passiert.

“Verzeihen Sie meinem Kollegen! Er ist heute etwas ungeschickt! Es tut mir unglaublich leid!”

Mentel fuhr fort und zeigte seine Begeisterung, dass ihm diese große Ehre zuteil wurde, bei der Jungfernfahrt dabei sein zu dürfen. Seine Begeisterung schien ansteckend zu sein. Ein ehrliches Lächeln machte sich in ihrem Gesicht breit und ihr Herz begann vor Aufregung mitzufiebern. Plötzlich fand sie Mentel wesentlich sympathischer als noch vor ein paar Minuten!

“Ich muss unbedingt mal durch die Panoramascheibe schauen und ein Blick auf sie werfen! Wie kommt sie zu ihrem Namen? Allegiance?”

Doch Erik kam dazwischen! Erik beruhigte sich nicht, ganz im Gegenteil und er war wie angewurzelt stehen geblieben. Mentel reagierte darauf. Er winkte Personal heran. Man half Erik hinaus. Dabei musste er zu guter Letzt noch laut klirrend sein Glas fallen lassen. Entnervt verdrehte Colin abfällig die Augen. Sie musste hier erstmal alleine die Stellung halten!

“Ich bitte für ihn nochmals um Entschuldigung! Es ist uns sehr peinlich!”,

fühlte sie sich verpflichtet, dafür nochmals um Verzeihung zu bitten. Vermutlich war es ihr mehr als Erik peinlich!

Doch dann kam es noch zu einer anderen Überraschung! Wer war der Mann (Cain)nur gewesen? Trug er Pilotenkleidung? Kannte sie ihn vielleicht vom Studium? Von einer der großen Studentenfeten? Von einem Presseball? Aus einem der tollen Clubs auf Thyferra? Doch auch Scytale konnte nicht weiterhelfen. Schade! Er würde ihr bescheid geben, wenn ihm der Name einfallen würde.


“Ja, das wäre schön!”

Verdattert und fragend blickte sie zu der ihr unbekannten Person (Cain) hinüber, der sich so verhalten hatte, als würde er sie kennen und als er kurz zu ihr sah, zuckte sie fragend mit den Schultern. Scytale zählte den tatsächlichen Piloten nur zur Wolvesstaffel.

“Zur Wolvesstaffel? Und was bedeutet das?”,

fragte sie neugierig. Sie kannte sich in dem Metier noch nicht sonderlich gut aus! Sie wusste jede Menge Frauenkram, der hier nicht gefragt war und sie jetzt nicht weiter brachte!

“Verzeihung, ich bin noch nicht so lange in der Branche!”

Dann brach Mentel das Interview, was sie im Grunde längst führten, leider plötzlich ab, was für sie überraschend kam und wollte es vertagen. Zu öffentlich?! Verwirrt sah sie ihn an. Man konnte aus ihren Augen gut ihre Gefühle ablesen. Zu öffentlich!? Sie hatte bisher gar keine indiskrete Fragen gestellt? Er gab weitere Gründe an! Ok, das mit Erik war ein springender Punkt, obwohl er längst Aufnahmen von ihnen gemacht hatte! Gleich zu Anfang! Er sprach nun von einer privateren Atmosphäre, wobei man das Interview fortsetzen könnte. Wie bitte? Was dachte er von ihr? Für wen hielt er sie?! Ihr Puls beschleunigte sich! Was wollte er ihr bitteschön damit sagen?! Meinte er etwa…? Sie sah ihn mit überraschten großen Augen an und suchte nach Worten und fragte sich, ob sie das Alles gerade richtig verstand?! Er sprach indes weiter. Offensichtlich war er in Zeitbedrängnis! Ach so! Er sprach nun die nächsten Programmpunkte an. Sie entspannte sich wieder!

“Natürlich!”,

brachte sie nur kurz und knapp heraus. Ein wenig überrumpelt und weg gestoßen kam sie sich dennoch vor! Und was meinte er mit privater Atmosphäre? Sein Hotelzimmer? Doch er hatte ja von ihnen Beiden gesprochen! Erik sollte wohl kaum die Lampe halten?! Indes ging sie auf den frechen Piloten (Cain)zu.

"
Kennen wir uns?" ,

fragte sie frei heraus.


Fondor - Werftbasis 7 - Saal - Agustin Prada, Darth Saphenus, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara samt Kameramann Erik Cooper, Darth Zion, Horatio Kraym, Lady Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin, Cain T. DéSkalz usw., Soldaten (NPCs)
 
[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Saal] - Aren Vayliuar, Scytale Mentel, Agustin, Invida Parso, Darth Reav; Sicherheitspersonal [NPCs], ein Riesenhaufen anderer Gäste [sowohl Scs als auch NPCs]

Scytale schien sich über seine Einladung zu freuen, sich nach dem ganzen Rummel hier mal zusammen zu setzten und sich auszuplaudern. Er freute sich jetzt schon darauf, zu hören, wie es seinem Freund über die Jahre ergangen war. Aber auch er schien nicht zu wissen, warum der Kontakt mit der Zeit abgebrochen war. Bedauernd schüttelte Scytale leicht den Kopf. Dieses Bedauern konnte Aren gut nachvollziehen.

,,Nun, ich hoffe, wir machen den Fehler nicht noch einmal."

Aren lachte fröhlich.

Dann antwortete der Sith ihm. Seine Worte erstaunten Aren; im positiven Sinne. Er meinte, dass das Vertrauen zwischen den verschiedenen Teilen des Imperiums und den Sith mehr zunehmen müsse. Der Darth wollte Kontakte knüpfen und Vertrauen schöpfen. Über diese Ausführung konnte Aren nur beipflichtend mit dem Kopf nicken.

Ähnlich erging es offenbar Miss Paso und Scytale. Sie pflichtetet beide dem Sith bei und auch Aren ergriff das Wort.

,,Gut gesprochen, Darth Reav. Es ist immer eine Erfrischung, mit Leuten wie ihnen zusammen zu treffen, die so Unterstützens werte Ansichten hegen. Ich selbst bin ebenfalls der Meinung, dass das Imperium zusammenwachsen muss. Die eine Hand kann nichts produktives tun, wenn sie nicht weiß, was die andere macht.
Ich sehe es in unserer Pflicht, etwas zu ändern, und sei es nur durch ein paar kleine Taten."


Dann kam eine weitere Person dazu, die sich als Lord Saphenus, Krieger des Sith-Ordens und Gouverneur von Korriban vorstellte. Diese Person konnte er nur schwer einschätzten. Von Leuten wie Darth Reav, die ein vielleicht einschüchterndes Äußeres hatten, ließ Aren sich nicht einschüchtern. Er war mit dem Militär aufgewachsen und war selbst eine lange Zeit Soldat gewesen. In dieser Zeit war er oft auf solche Leute getroffen und hatte gelernt, mit ihnen umzugehen; Aren würde sagen, solche Leute konnte man recht gut einschätzten. Doch dieser Lord Saphenus war anders; auf seine eigene Art und Weise einschüchternder für Aren als Darth Reav, denn Lord Saphenus konnte man nicht ohne weiteres zuordnen oder irgendwo einsortieren. Sein verkrüppeltes Aussehen ließ ihn auf den ersten Blick schwach wirken, doch was steckte wirklich dahinter?

Aren probierte sich nichts anmerken zu lassen und grüßte standesgemäß den Neuankömmling, der zumindest Miss Parso und Gouverneur Prada anscheinend bereits bekannt war.

,,Lord Saphenus, es ist eine mir eine Freude, ein weiteres Mitglied des Sith-Ordens kennen zu lernen. Mein Name ist Aren Vayliuar, Gouverneur von Borosk."

Er überlegte kurz, sprach den Sith dann aber doch nochmals an, obwohl er nicht wusste, wie er ihn einzuordnen hatte.

,,Im Grunde kommen sie genau richtig. Wir unterhielten uns gerade über eine engere Zusammenarbeit des Sith-Ordens mit dem restlichen Imperium. Sie scheinen ja als Gouverneur dort mit gutem Beispiel voran zu gehen."

Er lächelte den Mann freundlich an, obwohl er ihn teilweise als einschüchternd empfand.

Plötzlich entschuldigte sich Scytale. Aren fragte sich was er hatte, doch er wollte es nicht vor den anderen Gästen hinterfragen, also nickte er ihm nur freundlich zu.

Plötzlich begann Prada, eine Art Monolog über Miss Parso zu führen. Am Anfang betitle er sie noch als äußerst überraschend, da sie anscheinend über gute politische und militärische Kenntnisse verfügte, doch nach und nach wandte sich der Monolog immer mehr gegen die Frau, bis sein Kollege die Jüngerin als Verräterin bezeichnete. Aren schaute Prada verwundert an und zog eine Augenbraue hoch. Was wollte er damit bezwecken? Fast wäre Aren dazwischen gegangen, da die Anschuldigungen seiner Meinung nach unbegründet und deutlich übertrieben ausfielen, doch so, wie er Prada einschätzte, verfolgte er damit irgendwas. Es würde nicht an Aren liegen, dass er scheiterte.

Doch so plötzlich wie das ganze begonnen hatte, so schnell war es auch beendet. Prada lächelte wieder und meinte, dass sich ihr Herr glücklich schätzten konnte und dass sie ihm dieses kleine Intermezzo doch bitte verzeihen sollte. Abschließend lobte er noch den Sith-Orden, der seiner Meinung nach hier besten vertreten wurde.

Aren probierte sich nicht von seiner Verwunderung über das gerade geschehenen Anmerken zu lassen. Vielleicht hatte Prada einfach nur einen ... wirklich einzigartigen Humor. Er lächelte und stimmte dem Gouverneur zu.

Dann probierte er ein wenig Licht in eine Frage zu bringen, die ihn schon etwas länger interessierte.


,,Verzeihen sie mir die Frage, aber sie drei scheinen sich, zumindest über Umwege, bereits zu kennen, sollte ich mich nicht täuschen. Darf man fragen woher?"

Er lächelte nochmals und probierte, die Atmosphäre wieder etwas zu lockern, nachdem Gouverneur Prada Miss Parso gerade fast des Verrats bezichtigt hatte.

[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Saal] - Aren Vayliuar, Scytale Mentel, Agustin, Invida Parso, Darth Reav, Lord Saphenus; Sicherheitspersonal [NPCs], ein Riesenhaufen anderer Gäste [sowohl Scs als auch NPCs]



 
Fondor / Hauptstadt / Hotel 'Imperial Class' / Destiny / Neha

Auch Destiny hatte ihre als Kind verloren, jedoch war sie bedeutend jünger als Neha. Außerdem hatte sie ihre Mutter ermordet. Sie fragte sich warum, aber im Moment stand es ihr nicht zu, danach zu fragen. Nachdem, was die Hybridin erzählte, hatte sie schon einiges durchgemacht, genau wie Neha selbst. Es waren vielleicht gerade einmal 2 Wochen vergangen, als sie von Alderaan weggeholt wurde. Zu Anfang wirkte sie schüchtern und ängstlich, doch schien sie langsam zu lernen, dass sie sich ihrer Wut und ihrem Zorn bedienen musste. Deshalb hatte sie sich auch gegen Mohan durchgesetzt.

Doch dann fragte Destiny nach ihren Stärken und ihren Schwächen. Diese hatten sich innerhalb des Aufenthalts auf Bastion ein wenig geändert.

"Ich war schon immer wissbegierig, und wie ich es sehe, horten die Sith haufenweise an Wissen. Während ich fast 10 Tage auf Bastion in dieser Testbox war, habe ich gelernt, mir nichts gefallen zu lassen, zumindest von anderen Jüngern. Ich bin gehorsam, außerdem liebe ich mittlerweile Chaos.

Was mir allerdings nicht liegt, ist Diplomatie. Wie ich bemerkt habe, kann ich Probleme nicht immer mit Worten lösen. Und ich bin zu neugierig, doch bin ich nicht sicher, ob man das als eine Schwäche darstellen kann. Ich möchte gerne immer alles wissen. Um meinen Wissensstand zu erweitern."

Fondor / Hauptstadt / Hotel 'Imperial Class' / Destiny / Neha
 
Mon Calamari ~ Coral City ~ Raumhafen ~ Hangarbucht 23-02 ~ Celdarion Charákas, Turima Belandri, Republikanische Delegation, Ser Junin

Die Wände des Betakreuzers waren schön anzusehen. Eine entspannende, weiche Farbe gab der Atmosphäre einen gewissen Touch. Die Lounge des Schiffes war gut ausgestattet: Weiche Sofas, eine Theke und eine Kühleinheit, die alkoholische Getränke vermuten ließe. Ähnlich der Alderaan Wine, allerdings viel größer. Die übrigen Personen schoben sich an ihm vorbei, als er immer noch musternd im Türrahmen stand und setzten sich auf eine der Sitzgelegenheiten. Der Botschafter des Dschungel-Planeten folgte kurze Zeit später und wartete bis sich der Kreuzer langsam von der Planetenoberfläche entfernte. Schnell wurde er von Senatorin Belandri angesprochen, die ihn fragte aus welchen Gründen man denn mit der Republik in Kontakt treten wollte. Seine Antwort formulierte er umfangreich um Missverständnisse vorzubeugen.

„Ein Bündnis oder wirtschaftliche Vereinbarungen hören sich bestimmt ganz wunderbar an, allerdings brauchen wir von der Republik eher… Hilfe. Hilfe im militärischem Bereich um genau zu sein. Die Gesamtlage auf Onderon ist kritisch; die großen autokratischen Häuser rebellieren offen gegen die Krone, die eine Annäherung an die Republik befürwortet. Unsere Gefolgsleute haben noch nicht alle Informationen aber wir sind uns sicher, dass sie aus diesem Grund um ihre Macht fürchten. Gewisse Kontakte zum Imperium sind auch nicht abzusprechen, sollte ich dazu sagen. Wenn das so weitergeht, müssen die Onderoni unter einer sehr strengen Herrschaft leiden, was mein Bruder König Eeron II. nicht zulassen kann...“

So zog sich das Gespräch noch einige Zeit hin, und Celadrion erwartete eine schnell Lösung, die noch vor dem Eintreffen ins Fondor-System zustande kommen würde. Doch da hatte der Bastard wohl falsche Vorstellungen…


***


Die Reise mitten in Imperiales Gebiet war heikel, musste er zugeben. Natürlich ist Onderon die langen Kriegsjahre nicht entgangen und man war über die momentane Lage außerhalb der eigenen Grenzen gut informiert. So war es für ihn als ehemaliger Leutnant der Armee Onderons ein Rätsel, wie das galaktische Imperium eine Kampfgruppe des erbitterten Erzfeindes mitten in ihr Herz steuern lässt. Auch verwunderlich auf Seiten der Republik, wie sie es zulassen können ihre eigenen Leute so sehr in Gefahr zu bringen. Was ihn persönlich anging, hatte er sich selber in diese Lage gebracht und war gespannt ob er die Entscheidung nicht bald bereuen würde.
Die Gruppe aus Diplomaten traf bei Corellia auf den militärischen Verband der Neuen Republik und Celdarion war direkt von der Größe der Schiffe beeindruckt. Bisweilen er ausschließlich vom Hören Sagen her kennt, was das überhaupt für Dimensionen sind. Die Frachterpiloten im Spiellunkenviertel brachten einige Informationen an die Onderoni heran und Celdarion merkte, dass man im Bezug auf Raumschiffe nicht übertrieben hatte. Der Bastard gab seinem Sicherheitschef den Auftrag einige Daten zusammenzutragen, für spätere Verwendungszwecke. Was Schiffe anging, war der Onderoni schon von klein auf fasziniert und hörte den Geschichten der Raumfahrer nur zu gerne zu…
Nach vier Tagen kam der Verband, samt Konsularschiff endlich am Ziel ihrer Reise an. Celdarion hatte durch einige Gespräche mit den übrigen Personen wichtige Informationen gesammelt. Man kennt nun den Grund der Reise; der Stapellauf einer neuen überschweren Schiffsklasse des Imperiums Namens Allegiance. Das erklärt die Intention der Imperialen, republikanische Gesandte daran teilnehmen zu lassen. Man wollte Angst und Respekt schüren, sowie zeigen, dass man keine Furcht davor hatte den Feind so nah ran kommen zu lassen. Außerdem kennt der wiederwillige Diplomat nun einige Besonderheiten, den Verband der Republikaner betreffend. So sind alle Schiffe oder mindestens jeder befehlshabender Offizier bei der demütigsten Schlacht für das Imperium dabei gewesen und somit für den Verlust der Kriegsentscheidenden Kämpfe verantwortlich. Diese Provokation seitens der Republikaner amüsierte den blonden Mann zutiefst. Man könnte es als einen schrecklichen Witz abstempeln, der aber ungeahnte Folgen haben könnte, wenn die Imperialen davon zu sehr provoziert sind. Doch dafür war der Verband unter dem Kommando eines Commodore Navara Vens hoffentlich vorbereitet. Die Frage könnte er ihm aber bald persönlich stellen, denn Celdarion legte letzte Hand an seiner Uniform artigen Kleidung an. Dieses Mal entschied er sich für einen dunkel-roten Keffiyeh samt der üblichen blauen Uniform der Streitkräfte Onderons, mit Herold Abzeichen, die ihn als Diplomat kennzeichneten. Dabei handelte es sich um Verzierungen am Ärmel, welches das Königsbanner darstellte. Auf den Weg zur Luftschleuse, steckte er sich noch eine kleine Flasche Whiskey in die Innentasche, in der Befürchtung, er müsse die Getränke verfeinern und den Fehler ohne Alkohol auf eine Veranstaltung zu gehen, würde er niemals machen.

Begleitet von Ser Junin Metora, der die Uniform der Onderonischen Garde trug, hefteten sie sich an die Republikanische Gesandtschaft. Er musste dringend nochmal mit Senatorin Belandri sprechen, da ihr Gespräch auf der Hinfahrt keine Entscheidungen hervorrief. Er musste mit klaren Antworten nach Dxun zurückkehren; sein Bruder glaubte an ihn. Leider…

Nach einiger Zeit durch das Schiff laufend, kam die Delegation im riesigen Hangar des Schlachtschiffes an. Celadrion hatte noch nie in einem derartigen Koloss gestanden, aus dem einfachen Grund, dass die Marine ihrer Majestät nur über kleine Schiffe verfügte. Dieser Eindruck überzeugte ihn nur immer mehr, dass Eeron es mit der Hilfe der Republik schaffen konnte.

Mitten ihm Hangar stand auch schon eine große Gruppe an Militärs, auf die die Politiker zusteuerten. Der Onderoni konnte aber nicht erkennen welcher der Personen Commodre Navara Ven war, schließlich sahen die so gut wie alle gleich aus. Abgesehen von Nichtmenschen wie ein Twi´lek und anderen. Schnell wurde allerdings klar, dass genau dieser Twi´lek ihr Mann war. Während der Begrüßung des Kommandanten musterte der Botschafter den Hünen kritisch. Er wollte wissen in welche Hände er sich hier genau legte. Dabei vielen ihm natürlich die enorme Körpergröße und der Muskulöse Körper des Tentakeltypen auf. Die Uniform stand ihm wie angegossen und eine Zahl von Orden prangten stolz an seiner Brust. Die genaue Bedeutung der Auszeichnungen wusste der Bastard allerdings nicht. Er würde bei Zeiten mal nachfragen. Er hoffte das eine spannende Geschichte dahinter steckte.

Anschließend schob sich Celdarion an die Seite von Senatorin Belandri:

„Senatorin. Ich konnte auf der Fahrt leider wenig mit ihnen über mein kleines Problem sprechen, ich hoffe also….“, schon zog sich die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf eine weitere Person, die an die Gruppe herantrat.

Seinen Spezeiskenntnissen zu Urteilen, handelte es sich bei dem langhälsigen Offizier um einen Kaminoaner. Über die hatte er schon einige gruselige Geschichten gehört: Sie sollen ihre Kinder verstoßen wenn sie nicht genetisch perfekt sind und ähnliches krankes Zeug. Doch wirkte er weniger bedrohlich, als vielmehr professionell und ruhig, als er mit eleganten Schritten an die Politiker heran trat und diese freundlich begrüßte. Wunderlicherweise erwähnte der Celdarion sogar bei seinem Namen und stellte sich danach als Joya No vor. Hier wusste man wirklich über jeden etwas. Nur er selbst kam sich ein wenig blöd vor, da er bis vor wenigen Tagen nicht einmal den Zweck dieser Reise wusste.

Fondor-System ~ Weltraum ~ MC90 "Prometheus" ~ Hangar ~ Celdarion Charákas, Turima Belandri, Navara Ven, Joya No, Republikanische Delegation, Ser Junin
 
[: Fondor-System | hoher Orbit :||: Werftbasis Sieben | äußere Sektionen | Festsaal :||: Horatio Kraym, Lady Aren, Line Captain Aldine, High Lord Lemere, Sir Andromias und etliche andere Gäste :]

Für einen flüchtigen Moment betrachtete High Lord Lamere, das adlige Oberhaupt der tapanischen Barnaba-Provinz, den Verwalter mit prüfenden Blick, bevor er – beinah mit gelangweilter Stimme – sagte: „Sector Adjutant Kraym also. Wie ich sehe sind Sie in Begleitung von Lady Aren. Nun dies zeugt von Ihrem Geschmack.“

„Wahrlich“, entgegnete der etwa gleichaltrige Imperiale kühl. Sein Blick sprang kurz zu der Sith als er sagte: „Eine seltene 'Ehre', die mir da zuteil wird.“

Doch der Tapani, der offensichtlich geschickt im Umgang mit Floskeln und Höflichkeiten war, war schon längst einen Schritt weiter. Ungerührt fuhr er säuselnd fort: „Wie ich hörte sind Sie vor Kurzem befördert worden. Meinen Glückwunsch. Männer wie Sie könnten wir gut gebrauchen. Justiz und Innere Sicherheit nicht wahr!?“ Ein falsches Lächeln umspielte seine Lippen. „Von dem, was mir über die Bacta-Verhandlungen zu Ohren gekommen ist, haben Sie gute Arbeit geleistet. Kein Wunder also, dass Sie aufsteigen durften. Ich beeindruckt über Ihr Geschick in Sachen Politik, Mister Kraym.“

„Zu freundlich“, bedankte sich Horatio und neigte dabei leicht das Haupt.

Die Tapani sind ein Volk für sich. – Schon während der Friedensverhandlungen auf Umbara, als der adlige Verwalter auf einmal Sector Adjutant Rhenya Aldine unterstellt worden war, hatte er von Zeit zu Zeit diesen Ausspruch von Kollegen, die genau wie er als einfache Unterhändler zugegen waren, gehört. Sie, die von Welten aus diesem Sektor stammen, galten in der Regel als besonders eitel, ich-bezogen und stolz. Und bislang hatte Horatio sie genauso kennengelernt. Derweil der High Lord der Barnaba wieder das Gespräch mit seinem Vasall, dessen Gemahlin und der corellianischen Adligen suchte, unterzog ihn der Sector Adjutant einer überaus genauen Musterung. Lamere war sich seiner Stellung augenscheinlich nur zu gut bewusst. Seine Gestik sprach diesbezüglich Bände. Denn allem Anschein nach beherrschte der Adlige das Einmaleins der üblichen Gepflogenheiten: Kerzengerade Körperhaltung, ausladende Gesten, ein höfliches Lächeln und viel Blickkontakt. Problemlos schien er seine Gesprächspartner in seinen Bann ziehen zu können.

Da man offensichtlich Lady Arens Kunstinteresse bemerkt hatte, ging die sehr seichte Unterhaltung schnell in diese Richtung. Dabei kehrte man mal mehr, mal weniger auffällig das Selbstverständnis der eigenen Provinz heraus. Schließlich sah man sich auf Barnaba als Schutzpatron der tapanischen Künste und Wissenschaften gegen die Engstirnigkeit der Jahrtausende. Progressiv und konservativ zugleich – so wollte sich High Lord Lameres und seine Familie verstanden wissen. Unwillkürlich hob der Sector Adjutant bei diesem offenkundigen Widerspruch die Augenbraue. Doch Widerworte gab er nicht. Stattdessen wandte er seinen Blick von dem Adligen, der einen gepflegten Drei-Tage-Bart trug und nach süßem Sandelholz und Flieder roch ab, und widmete sich dafür wieder seinem Bekannten in Uniform zu. Dieser schien in dem Gedränge der vielen anwesenden Gäste tatsächlich ein vertrautes Gesicht gesehen zu haben.

Denn mit einem Mal sagte er:
„Principe Lamere, Principessa Aren, Conte Andromias. Ich störe nur ungern Ihr Gespräch. Doch gerade fiel mir Principe Panos' Sohn, ein alter Kamerad aus meinen Tagen auf der 'Procopia', ins Auge.“ Er schmunzelte kurz. „Weil es sich in diesem Fall um den offiziellen Repräsentanten der Reena handelt – und die große Regatta schon in ein paar Tagen stattfinden wird –, dürfte er an einem Treffen mit dem Vertreter des größten Sponsor der 'Rondine' interessiert sein. Entschuldigen Sie Mister Kraym und mich also.“

Mit einem ungewöhnlichen Maß an Vertrautheit – und zudem überaus sanft – legte der Line Captain einen Arm um den Verwalter und führte ihn anschließend direkt von der kleinen Gruppe fort, die noch immer an der riesigen Panoramafront stand, direkt ins gesellschaftliche Treiben. Julan Aldine, der sich offenbar in solchen erlesenen Kreisen zu bewegen wusste, führte Horatio recht geschickt an anderen Gästen vorbei, nahm sich hier und da noch nebenher ein Häppchen von den Tabletts umher wandelnder Kellner und summte ein, zwei Takte der gespielten Musik mit. Obgleich man sich hier, in Fondors Orbit, zum Stapellauf einer schlagkräftigen Kriegsmaschine zusammengefunden hatte, schien die Stimmung der geladenen Gäste – hier ein fröhliches Lachen, da ein freudiger Toast auf Seine Majestät und Vaterland – ausgesprochen ausgelassen zu sein. Schon nach wenigen Minuten des Gehens verlangsamte der Tapani seinen Schritt wieder.

Begleitet von einem äußerst genüsslichen Schmatzen leckte sich der Kommandant der Batalaria kurz jeden einzelnen Finger ab.
„Eigentlich soll man sich ja nicht über das Fernbleiben geladener Gäste freuen. Dass aber der Statthalter von Abregado-rae an seiner statt diesen köstlichen, edlen Le Yer-Kaviar geschickt hat, erscheint mir wahrlich als glückliche Fügung des Schicksals. Denn wann kommt man schon in solch einen Genuss?“ Mit leuchten Augen nahm sich der Line Captain bei nächst bester Gelegenheit sogleich noch ein Häppchen mit entsprechender Füllung. Kraym, ich rate euch wirklich zu diesem Kaviar.“

„Vielleicht später, Julan“, entgegnete der Sector Adjutant. „Könnt Ihr mir stattdessen etwas über die Barnaba erzählen? Was hat es zum Beispiel mit diesem Brautwerben um Oktavian Leobunds Tochter auf sich?“

Linkisch schmunzelte der Tapani. „Klatsch und Tratsch sind eigentlich nicht mein Metier. Zumal Chasin zu weit weg liegt, um viele Geschichten dieser Art zu hören. Ihr solltet Euch also lieber an meine reizende Schwester wenden, wenn Ihr mehr Details in Erfahrung bringen wollt.“ Beiläufig deutete er auf die Empore. „Jedoch seid Ihr mir ein guter Freund. Deshalb möchte ich mich gern am Beantworten versuchen. … Lasst mich aber zuerst ein, zwei Dinge über die Tapani an sich sagen.“

Erneut wich man einer Gruppe anderer Gäste aus. Dabei bemerkte der Sector Adjutant – sozusagen aus dem Augenwinkel heraus –, dass sich der Bekannte von Umbara (Agustin Prada) im Gespräch mit zwei Mitgliedern der Sith (Darth Reav und Invida Parso) befand. 'Offensichtlich versuchen sich diese Parasiten an jeden heranzuwanzen, der über etwas Macht und Einfluss verfügt', schoss es ihm durch den Kopf und seine Miene verzog sich säuerlich. Nein, nach seiner Sicht der Dinge hatte der mystische Orden der Dunklen Seite keinen besonders guten Stand. Sich erneut zu deren Werkzeug zu machen, kam ihm nicht in den Sinn. Dem Governor nickte er kurz zu als sich ihre Blick zufällig kurz trafen, dann ging er weiter. Captain Aldine, der ihn weiter in Richtung seines Bekannten lotste, bemerkte nichts von alledem.

Ungestört fuhr er fort:
„Vermutlich seit jenen Tagen, als die ersten Familien ihren Machtanspruch – in Form der Provinzen – abgesteckt hatten, bestehen blutige Fehden zwischen ihnen. Denn in einer Sache sind sich alle sieben Häuser (sowie deren Vorgänger) gleich: Jedes strebt danach noch mehr Systeme und Ressourcen sein Eigen nennen zu dürfen. Fürchterliche Intrigen, die in schreckliche Kriege mündeten, wurden aus diesem Grund geführt. Und selbst heute, da der ganze Tapani-Sektor eigentlich als stabile, befriedete Region gilt, hat sich nicht besonders viel daran geändert.“ Für einen flüchtigen Wimpernschlag sah Julan Aldine zu der rothaarigen Corellianerin und ihrer Gesellschaft zurück. „Ich bin – wie bereits erwähnt – nicht besonders firm mit der aktuellen Gerüchteküche, aber soweit ich weiß, lebt Lamere auf großem Fuß, hat deshalb beachtliche Schulden und sucht durch die Hochzeit Zuflucht bei den Leobunds, um diese mittels der Mitgift begleichen zu können.“

„Das klingt ja fast nach einer Seifenoper...“, brummte Horatio.

Doch diese Erklärung erschien ihm trotz spontaner Zweifel einleuchtend. Immerhin hatte er gestutzt als der High Lord der Barnaba-Provinz mit einem Mal erwähnt hatte, dass Jacen Foster, der äußerst umtriebige Vertraute der Sith-Lady, ein Baron dieses Hauses sei. Schon in diesem Augenblick hatte sich der Sector Adjutant, dessen Misstrauen schlagartig geweckt war, gefragt, ob der Baron-Titel am Ende nicht gekauft war. Plötzlich kam ihm ein erschreckender Gedanke: Könnte letztendlich nicht doch Alaine Aren – durch geschickte Einflüsterung – selbst dafür verantwortlich sein, dass der Moff sie zu Horatios Begleitung auserkoren hatte? Spielte sie vielleicht doch mit ihm? Für einen kurzen Moment zog sich seine Stirn nachdenklich in Falten. Da er sie tatsächlich nicht wirklich einschätzen konnte, würde er bei ihr wohl gezwungenermaßen weiter auf der Hut bleiben.

Derweil die Gedanken des adligen Verwalter weiter, immer weitere Kreise zogen, schien der Line Captain sein Ziel endlich erreicht zu haben. Dem uniformierten Bekannten zunickend, sagte er:
„Ich grüße Sie, Prinicpe Panos. Sir Julan Aldine von den Pelagia. Darf ich Ihnen Sector Adjutant Horatio Kraym vorstellen?“

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Für einen kurzen Augenblick hatte Alaine das Gefühl als ob High Lord Lamere versuchte heraus zu finden wie nahe sie und Horatio sich standen. Sein beäugender Blick bezüglich des Sector Adjutanten ließen sie innerlich ein wenig frösteln. Weshalb wusste sie nicht wirklich, doch Horatios Reaktion machte es nicht wirklich besser. Er konnte ebenso perfekt spielen wie Lamere auch und sein Blick traf kurz Alaine, ehe er sich wieder dem Führenden Lord des Hauses Barnaba zuwandte und von einer seltenen Ehre sprach. Wurde sie gerade zu einer Schachfigur? Ihr Verhältnis mit Horatio war kompliziert und gleich was sie in den letzten Stunden und Tagen gemeinsam erlebt hatte, es hatte ihre „Beziehung“ nur minimal verbessert. Ein Punkt dessen sich Alaine völlig im Klaren war. Der Wortaustausch zwischen Lamere und Horatio war kühl, genau genommen sehr kühl und beide waren sich ihrer Stellung bewusst. Lamere nutzte dies für sich. Alles an ihm war männlich, angefangen von seinem Gang, seiner Haltung bis zu seiner Arroganz. In diesem Punkt unterschied er sich kaum von Horatio, mit der Ausnahme, dass er sich seines Charmes sehr bewusst war und diesen auch ausspielte. Lamere war intelligent und gefährlich, dies erkannte Alaine sofort. Dies bedeutete für sie Vorsicht walten zu lassen, nicht zuletzt, da er etwas über Jacen Foster wusste.

Die Adelige zerbrach sich den Kopf darüber was er gemeint haben könnte. Wie sollte sie die Worte verstehen, dass Jacen Baron war und kein Unbekannter? Es war ihr ein Rätsel und umso mehr sie versuchte es zu verstehen, umso schlimmer wurden ihre Vermutungen. Im Laufe ihres bisherigen Lebens hatte jeder sie benutzt, jeder hatte versucht sie in seine gewünschte Richtung zu formen ohne Rücksicht darauf was sie wollte. Sie war zu einer Schachfigur geworden – einem Bauern – den man beliebig von einer Seite auf die andere Schupsen konnte. Sie hatte es satt, so unendlich satt! Doch in diesem Augenblick hatte sie nicht die Möglichkeit die Wahrheit zu erfahren, denn dafür waren zu viele in ihrem Kreis und sie wollte niemanden verärgern. Am aller wenigsten die Tapani. Also schwieg sie, machte auch hier gute Miene zum bösen Spiel.

Sie hatte sich von den Sith befreit, hatte ihre Ketten in dieser Richtung zerbrochen nur um festzustellen das andere an deren Stelle getreten waren. Moff Barnip spielte sein Spiel mit ihr, versuchte sie für seinen Vorteil zu benutzen und Horatio war nicht minder anders. Er misstraute ihr, voller Hass da sie in seinen Augen noch immer eine Sith war. Er brauchte keine Rücksicht auf sie zu nehmen, denn sie war ersetzbar und nicht mehr als ein Stein, denn man zur Seite treten konnte wenn er störte. Vom Regen in die Traufe! Was Jacen anging, auch er schien sie für seine Zwecke zu benutzen. Unklar war ihr jedoch für welche? Er hatte sich bisher als Freund und Gönner gezeigt, hatte alles in seiner Macht stehende getan um ihr zu helfen und doch…

Für einige Sekunden stand sie einfach nur da, lauschte den Worten der anderen und fühlte sich in ihrem inneren erneut missbraucht. Erinnerungen ihrer Vergangenheit holten sie ein. Ihr früherer Chef und die Vergewaltigung manifestierten sich in ihrem Geist. Was tat mehr weh!? Eine körperliche Vergewaltigung oder die seelische? Die Antwort darauf war einfach. Erstere konnte heilen, letztere jedoch heilte langsam, sehr sehr langsam, falls überhaupt. Sobald diese Veranstaltung vorbei war würde sie Antworten wollen! Und sie würde diese Antworten erhalten, gleich was es kosten würde!

Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Aldine zu sprechen begann und letztlich sich und Horatio entschuldigte. Ihr Blick huschte über die Gesichter und sie konnte deutlich in den Augen Lameres sehen, dass das Funkeln darin sich veränderte. Ihm schien der Gedanke zu gefallen, dass Horatio sie verließ und sein Blick ihr Gegenüber jagte Alaine einen Schauer über den Rücken. Innerlich verspannte sie sich und obwohl sie und der Sector Adjutant keine Freunde waren und sich auch sonst nicht nahe standen, wünschte sich Alaine er würde sie nicht alleine lassen. Doch sie konnte dem kaum widersprechen, andernfalls würde der Rest denken dass sie und Horatio eine Affäre unterhielt und da die Presse zugegen war, würde sie nur zu Schlagzeilen führen. Also nippte sie an ihrem Glas und beobachtete wie der Line Captain seinen Arm um Horatio legte und diesen fortführte. Damit fand sie sich allein bei den Tapani wieder.

„Wollen wir ein paar Schritte gehen?“, wollte Lamere wissen und reichte ihr seinen Arm. Seine blauen Augen funkelten, während auf seinen Lippen ein verschmitztes Lächeln stand.

Wollte sie dies? Blieb ihr etwas anderes übrig? Sicherlich, doch gleichzeitig wusste sie auch, dass sie ihm nicht vor den Kopf stoßen konnte. Zumal er die Regatta unterstützte und damit auch sie.

„Sehr gerne“, erklärte sie mit einem Lächeln und nahm seinen dargebotenen Arm an. Zufrieden führte Lamere sie fort vom Panoramafenster und damit dem Ausblick auf das Kriegsspielzeug des Imperiums.

„Ihre Schönheit beteuerte ich bereits Lady Aren und ich muss sagen, dass sie mich faszinieren. Welch glückliche Wendung also, dass wir für die Regatta gemeinsam agieren. Es wäre bedauerlich gewesen wenn ein anders Haus infrage gekommen wäre“, erklärte er schmeichlerisch.

Alaine wurde das Gefühl nicht los als ob Lamere versuchte ihr näher zu kommen. Vielleicht sollte sie dies für ihren Vorteil nutzen. Gut möglich, dass dieser Mann vielleicht noch einmal von Nutzen für sie sein könnte.

„Ihr Vasal sprach davon, dass sie in Erwägung zögen sich als großzügig zu erweisen. Mich würde daher interessieren was genau sie darunter verstehen, Lord Lamere.“

Dieser ließ ein lächeln sehen und hielt dann an, wobei er sich ein Häppchen nahm, es in den Mund steckte und andächtig kaute. Als er fertig war blickte er ihr in die Augen. „Mein Vasal spielt sich gerne auf und liebt die überhebliche Konversation, besonders in Gegenwart schöner Frauen, aber ja, er hat Recht. Ich werde mehr als großzügig sein, wenn sie mir versprechen bei der Regatta an meiner Seite zu sein“, offenbarte er und ließ sie nicht aus den Augen. Eine Frau wie sie, so wunderschön und vor allem mit Geld würde ihm womöglich helfen können. Er wusste von ihren Geschäften, davon, dass sie intelligent war und geschickt. Also war er gespannt zu sehen wie sie auf seine Forderung reagierte und ob die Gerüchte die er über sie gehört hatte der Wahrheit entsprachen. Wenn er etwas liebte, dann Schönheit gepaart mit Intelligenz.

Alaine wölbte leicht eine ihrer geschwungenen Brauen. Versuchte Lamere gerade sie für sich zu gewinnen oder aber ein Spiel mit ihr zu spielen? Sein Begehren war nicht unbedingt anstößig, dennoch zweideutig und konnte gut anders verstanden werden. An seiner Seite zu sein konnte viele Bedeutungen haben und wenn sie ehrlich war, wollte sie nicht jede wissen. Eines war jedoch sicher, Lamere erhoffte sich etwas. Die Frage war nur was genau.

„An ihrer Seite sein? Lord Lamere, ich fühle mich durchaus geehrt aber wie sie wissen bin ich in Begleitung von Mister Kraym hier und als seine Begleiterin kann ich nicht einfach ohne weiteres ein Versprechen abgeben“, meinte sie.

Der High Lord des Hauses Barnaba beobachtete sie noch immer und so auch jede Regung ihres Gesichtes, welches nicht viel verriet. Sie war geschickt wenn es darum ging ihre Körpersprache zu verbergen, was darauf hindeutete, dass sie ausgebildet worden war. Ihre Worte verbargen etwas und konnten ebenso zweideutig sein wie die seinen. Wieder griff er nach einem Häppchen und aß es. Der Kaviar war köstlich und zerging ihm auf der Zunge.

„Ich verstehe vollkommen. Allerdings wird Mister Kraym kaum etwas dagegen einzuwenden haben, wenn ich ihre Gesellschaft während der Regatta suche. Immerhin sind wir so etwas wie ein Team und ich glaube kaum, dass andere Sponsoren nicht versuchen werden ihre Gunst zu erlangen“, gab er an und lächelte erneut.

Dem konnte sie kaum etwas entgegen bringen. Dennoch fragte sie sich was er von ihr wollte. Er mochte geschickt in seinen Worten sein, doch täuschen konnte er sie nicht. Lamere war ausgebildet wenn es um das Verhalten des Adels ging, sie jedoch ebenso. Soweit sie wusste war er Witwer und er liebte die Frauen. Sein Interesse an ihr konnte mehrere Bedeutungen haben und keine von ihnen gefiel ihr besonders. Sie würde sich zu keiner Schachfigur machen lassen, nicht wenn es nicht zu ihrem Vorteil war.

„Seien wir offen, es scheint als ob sie etwas verfolgen Lord Lamere und mich würde interessieren was genau dies ist“, offenbarte sie ihm und mit einem Lächeln, welches umwerfender nicht sein könnte, blickte sie in seine funkelnden blauen Augen.

Der High Lord schwenkte die Flüssigkeit in seinem Glas, während er ihr Lächeln erwiderte. Sie war in der Tat intelligent und wahrscheinlich auch nicht hinters Licht zu führen. Natürlich hatte er ein gewisses Interesse an ihr. Als Geschäftsfrau und vor allem als Besitzerin der Tibana-Gasminen von Bespin, war er gut unterrichtet über ihren Gewinn. Seine Verhandlungen mit den Mecetti bezüglich deren Tochter würde ihm eine Verbindung beschaffen und vor allem das Geld um seine Schulden zu begleichen und zudem in gewisser Form an einen Spion bei der derzeit mächtigsten Familie. Doch dies reichte ihm nicht. Lady Aren konnte mit ihrem Geld ein Polster für ihn bedeuten.

„Sie haben Recht, Lady Aren. Es geht mir durchaus um ein Geschäft. Wie ich sehe sind sie nicht so einfach hinters Licht zu führen. Meine Anerkennung dafür“, erklärte er und prostete ihr zu. Diesmal war es Alaine die nach einem Häppchen griff, es in den Mund steckte und kaute, wobei sie den Kaviar genoss. Er schmeckte wahrlich hervorragend. Der High Lord beobachtete sie dabei, ebenso wie sie schluckte und sich ihre Busen hob und senkte. Für ihn ein äußerst erregender Anblick. Diese Frau hatte es geschafft ihn innerhalb kürzester Zeit zu faszinieren und sehr wahrscheinlich schaffte sie dies bei vielen Männern.

„Vielleicht sollten wir darüber an einem ruhigeren Ort sprechen und zu einem etwas späteren Zeitpunkt“, meinte Alaine, nachdem Lamere ihr Flanieren wieder aufgenommen hatte, wobei sich die beiden einer Gruppe näherten, die Alaine nicht sonderlich zusagen. Darunter waren unter anderem Darth Reav, die Jüngerin und Agustin Prada. Die Rothaarige erhaschte einen kurzen Blick auf den Gouverneur von Dubrillion, wobei ihre Blicke sich kurz trafen, ehe der High Lord sie vorbei führte.

„Sie haben ganz Recht meine Liebe. Wir haben später noch genug Zeit darüber zu sprechen. Erzählen sie mir also was sie sich für die Regatta vorstellen.“ Beiläufig nippte er an seinem Glas.

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Die ganze Reise nach Fondor über fragte sich die Hapanerin, ob sie sich einen Gefallen damit getan hatte der Entsendung als Vertreterin der Republik beim Stapellauf des superschweren imperialen Raumschiffs Allegiance zuzustimmen. Ja, sie verfügte über eine enorme Erfahrung auf dem diplomatischen Parkett und scheute auch keine Machtbenutzer. Dennoch ging sie Sith natürlich lieber aus dem Weg, solange kein Jedi in ihrer Nähe war. Jedoch hatten Kanzler Quún und seine Minister auf Mon Calamari darin überein gestimmt, dass es die ohnehin sehr angespannte Stimmung weiter anheizen würde, wenn Turima in Begleitung von Jedi erscheinen würde. Es war daher letztlich entschieden worden, dass sie sich am Besten voll und ganz auf die republikanische Eskorte verlassen würde. Nicht, dass die Hapanerin an den Fähigkeiten ihrer republikanischen Verbündeten zweifelte, aber auf der imperialen Werftwelt Fondor war ihnen das imperiale Militär an Feuerkraft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich deutlich überlegen. Dennoch genossen sie als diplomatische Vertretung der Republik einen gewissen Schutz, sie aber trotzdem vorsichtig sein mussten.

Im Fondor-System traf sich die Senatorin von Hapan schließlich an Bord der
Prometheus mit der restlichen Delegation der Republik. Ein grüner Twi'lek in Galauniform, Commodore Nawara Ven, wie sie wusste erwartete sie bereits als sie im Hangar des mächten Mon-Calamari-Sternenkreuzers. Zusammen mit ihren zwei Stabsmitgliedern, einem weiteren Gesandten Hapans (Barius Kar), ihrer Droidin und Botschafter Charákas verließen sie ihr Schiff. Turima trug einen für Staatsempfänge passenden königsblauen Hosenanzug, während ihre hapanischen Begleiter dunkler gekleidet waren. Als erstes begann die attraktive Hapanerin mit einem freundlichen Lächeln einige begrüßende Worte an den hoch dekorierten Commodore zu richten.

"Commodore Ven, ich freue mich Sie persönlich kennenlernen zu können. Ich weiß Ihre Anwesenheit als erfahrener Flottenkommandant in der Höhle des Rancors wahrlich zu schätzen. Aber lassen wir uns überraschen mit welcher Parade uns die Imperialen hier versuchen zu beeindrucken. "


Dann wies sie mit einer Hand auf den blau gekleideten Onderoni mit dem dunkelroten Kopftuch.


"Dies ist Botschafter Celdarion Charákas, welcher uns als Gast begleitet."


Dass Turima es an Celdarions Stelle gelassen hätte eine Republikanerin auf einen imperialen Werftplaneten zu begleiten ließ sie dabei bewusst unerwähnt. Entweder war der Onderoni so mutig oder einfach nur tollkühn. Dennoch waren sie natürlich alle daran interessiert hier wieder heiler Haut, aber auch so vielen Informationen wie möglich herauszukommen, so dass vermutlich auch seine Chancen diesbezüglich nicht so schlecht standen. Dazu passend setzte Celdarion an noch über etwas für ihn Wichtiges sprechen zu wollen als ein elegant aussehender Kamino zu ihnen stieß. Dieser trug wie Commodore Ven eine republikanische Galauniform und stellte sich prompt als Captain Joya No vor. Wie sie aus der Besprechung mit Kanzler Quún wusste würde auch er die republikanische Delegation neben Ven als weiterer Veteran der Schlacht um Corellia begleiten. Die Absicht dahinter war offensichtlich.


"Meine Herren, damit wäre unsere Delegation vollständig. Schön Sie dabei zu haben, Captain No."


Obwohl Turima ein gewisses mulmiges Gefühl nicht leugnen konnte kam nun all ihre Erfahrung als Diplomatin zum tragen. Sie gab sich selbstbewusst und aus ihrer Miene ließen sich keinerlei Zweifel herauslesen.


"Wir sind hier, um die Neue Republik bei diesem Stapellauf des Imperiums diplomatisch zu vertreten. Angesichts der geballten imperialen Präsenz sollten wir dabei vorsichtig zu Werke gehen. Jedoch gab uns Kanzler Quún mit auf den Weg, dass wir uns hier mit Stolz und Selbstvertrauen behaupten sollen und genau das werden wir auch tun. Sammeln Sie so viele Informationen wie nur möglich und beobachten Sie die Imperialen und ihre Sith. Alle Hinweise auf Unstimmigkeiten können wir vielleicht als Schwachpunkte zu einem späteren Zeitpunkt ausnutzen. Dabei sollten wir uns natürlich auch bedeckt halten, um dem Imperium im Gegenzug nichts zu enthüllen, was sie womöglich noch nicht wissen. Sobald wir an Bord der Werft sind sollten wir auch als Vorsichtsmaßnahme darauf achten, dass wir uns nicht zu weit von einander entfernen."


Dann wandte sie sich speziell an Botschafter Charákas.


"Und Ihnen würde ich dringend raten hier nichts von dem Konflikt auf Ihrer Welt zu erzählen. Ich wage zu behaupten, dass die Republik sehr an einer Mitgliedschaft Ihrer Heimatwelt Onderon interessiert sein wird. Mit einer Intervention seitens des Imperiums dürfte sich dies allerdings viel schwieriger gestalten, den Konflikt zugunsten von König Eeron II zu lösen. Geben Sie sich daher einfach als neutralen Beobachter dieser Machtdemonstration des Imperiums."


Wie groß seine diplomatische Erfahrung war wusste die Hapanerin nicht. Jedoch machte er nicht gerade den souveränsten Eindruck, so dass sie nur hoffen konnte, dass er sich an ihren dringenden Rat halten würde.



Fondor-System - Weltraum - MC90 "Prometheus" - Hangar - Celdarion Charákas, Navara Ven, Joya No, Turima Belandri , Republikanische Delegation, Ser Junin
 
[Fondor-System / Fondor / Orbit / Werftbasis 7 / Gala-Saal] Kael Reed, Zion, Kyoshi, Volo, weitere Gäste (SCs und NSCs)

Jeder Idiot hätte offensichtliche Spannung in der Luft spüren können und Kael genoss sie geradezu. Es war fast schön göttlich, wie der Captain der Flotte, der Mann mit so viel mehr Lametta an Kragen und Schultern, fast wie ein kleines Kätzchen den ausgelegten Brotkrumen hinterherjagte und fast eins zu eins das aussprach, was Kael vorher in Gedanken so treffend formuliert hatte. Das man ihn beäugte entging ihm nicht, der Blick würde an seiner Brust hängen bleiben, sein Alter konstatieren und dann aufgrund dessen Urteilen was man sehen wollte aus der Art wie der gegenüber bisher auf sich selbst gewirkt hatte. Sowohl Crescent als auch Ichigû triefte die Verachtung aus jeder Pore und jedem Wort, sie sahen einen Mann der augenscheinlich weniger Zeit im Dienst verbracht hatte als sie und konstatierten daraus kombiniert mit einem zwar durchschauten aber dennoch angenommenem Benehmen ein Bild, was jedoch so voreingenommen von der eigenen Meinung war, dass es sie psychologisch hemmte logisch zu denken. Der Gedanke an einen späteren Eintritt ins Militär oder der Fakt, dass Kael hier absichtlich Salz in die Wunde streute wurden vollends ausgeblendet.

Den Sith allerdings schien das alles zu langweilen, ein Mann der Aktion und nicht der belanglosen philosophischen Allüren, lediglich als der Name der Subjugator viel und das Thema auf das Oberkommando und seine leichten Fehleinschätzungen viel, beteiligte er sich kurz mit einem mehr als Interessanten Einwand. Ein Einwand der etwas andeutete, das den Sith wäre er ebenfalls beim Militär wahrscheinlich unverzüglich und noch um einiges schneller als Kael mit seiner provokanten Ader in einen Verhörraum des ISB gebracht hätte. Weiter oben gab es die Imperialen Advisoren, den Herold, den Grand Vizier und schlussendlich nur noch den Imperator selbst... Kritik an allen diesen Personen kam einem Selbstmord gleich, langsamer und schmerzvoller je höher man in dieser Riege aufstieg. Die Sticheleien nebenbei ließ der Hybrid einfach an sich abgleiten.

Manchmal jedoch spielte einem das Universum mit einer unerwarteten Fügung in die Hände. In diesem Fall war diese Fügung ein Imperialer Offizier der Flotte, der nach einem schnellen Gruß eine Nachricht überbrachte die Kael innerlich bereits siegessicher lächeln ließ, während er nach außen hin ein Stück mehr Haltung annahm und dem Boten nach einem kurzen Blickwechsel mit dem Sith ebenfalls zunickte. Anstatt jedoch einfach aus der Runde der emotional tobenden und gehässigen Flottenoffiziere einfach sang und klanglos zu verschwinden, führte Kael eine Verbeugung adliger Manier vor den beiden aus, lächelte warm und freundlich und wechselte zu fließendem akzentfreien High Galactic.


"Non est mihi dare voluptatem et notis et dices vale ad quam nolens ab illis, et nostri paulo varii quae data est mihi magis quam voluptatem. Spero autem videtis me postquam cadentibus victimam ad parva sed videtur efficax agro demonstrationem animi facti sunt in potestate. si forte habetis, iterum occasionem ducere cum paulo altius disputationem de proprietatibus agentes alicuius boni officer. Nam prior insights ego gratias ago diversi generis multa nimis et peccatum meum festina."

"Es war mir eine Freude ihrer beider Bekanntschaft zu machen und ich verabschiede mich mehr als unfreiwillig von ihnen beiden, unser kleines Geplänkel hat mir mehr als nur Vergnügen bereitet. Ich hoffe sie sehen es mir nach, Opfer einer kleinen aber anscheinend sehr wirkungsvollen Felddemonstration psychologischer Steuerung geworden zu sein. Eventuell haben wir ja einmal erneut die Möglichkeit eine etwas tiefergehende Diskussion über die Eigenschaften eines guten Offiziers zu führen. Für die bisherigen Einblicke danke ich ihnen vielmals, verzeihen sie meine Eile."

Ein kurzes neigen des Kopfes.

"Princeps Crescent, Praeceptorem Ichigû."

Damit drehte er sich herum, das Gesicht versteinerte wieder und schloss schnellen Schrittes zu dem Sith, der sich bereits einige Meter entfernt hatte, auf. Erst jetzt stellte sich ihm die Frage, was der Vice Admiral von ihnen wollen könnte? Natürlich hatte das Interview wahrscheinlich Wellen geschlagen, es hätte jedoch sehr wahrscheinlich auch gereicht sich mit den Lorbeeren des Sith zu schmücken und mit ihm als Befehlshaber der Mission gesehen zu werden. Kael fand für sich keine wirkliche Erklärung, warum Sent auch ihn herbestellte...

Im Gegensatz zu den beiden anderen Offizieren, strahlte Sent eine gewisse Unberechenbarkeit aus, ähnlich Darth Zion, eine Art die dem Hybriden nicht behagte, die er nicht direkt einschätzen konnte. Das freundliche, fast überschwängliche Grinsen des Mannes stand in starkem Kontrast dazu und sorgte nicht gerade für eine innere Entspannung seitens des Hybriden.

"Vice Admiral Sent, ich danke ihnen für das Lob und hoffe das ich mich diesem Eindruck in meiner Dienstzeit weiterhin gerecht werde. Ob man uns tatsächlich als Helden bezeichnen kann... ich für meinen Teil habe lediglich meine Pflicht als Soldat der Armee erfüllt, Lord Zion ist der Kopf hinter dem Einsatz."

Kael war sich nicht ganz sicher worauf das ganze hinaus laufen sollte, der Admiral hatte sie ja nicht einfach nur zu sich bestellt um einen Plausch zu halten und sie mit Lob zu überhäufen.

"Die Feierlichkeiten haben mich persönlich einnehmen können auch wenn ich mit Veranstaltungen dieser Art eher meine Schwierigkeiten habe wenn sie mir die Bemerkung gestatten."

[Fondor-System/Fondor/Orbit/Werftbasis 7/Gala-Saal] Kael Reed, Zion, Vice Admiral Sent (NSC), weitere Gäste (SCs und NSCs)

[OP: Falls Fehler im Latein seien sollten... nehmt es bitte einfach als Fehlerfrei an :D ist mein erstes Mal mit Latein wollte aber die Wirkung nicht missen!]
 
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[Fondor-System | Werftraum | Werftbasis 7 | Saal | Bei der Panoramascheibe] Saphenus; Agustin Prada; Scytale Mentel; Invida Parso (NPC); Aren Vayliuar; Darth Reav; Gäste

„Deine anderen Aufgaben?“, wiederholte Saphenus amüsiert und sah Invida einäugig an. „Ich hoffe doch, dass sich unser gemeinsamer Freund dabei ganz der Gentleman geblieben ist und dein hübsches Aussehen nicht für niedere Zwecke missbraucht.“ Er lachte über seinen eigenen Scherz und klopfte der Jüngerin dann auf die Schulter. „Zum Glück weiß ich, dass er das niemals tun würde und natürlich lasse ich mir als Krieger der Sith von einer Jüngerin den Terminkalender diktieren. Wir haben doch schließlich alle ein gemeinsames Ziel: das Wohl des Imperiums. Heil Allegious.“ Bewusst verzichtete Saphenus angesichts der mahnenden Worte Pradas bezüglich der allgegenwärtigen Überwachung auf jeglichen Hauch von Ironie. Er wusste, dass die richtigen Personen ihn verstehen würden.

Eindringlich musterte Saphenus den Sith, der sich ihm als Darth Reav vorstellte. Seine Mundwinkel zuckten leicht als er den Titel hörte, den er für sich beanspruchte und er konnte gerade noch verhindern, dass sich sein ganzes Gesicht spöttisch verzog. Unweigerlich fragte sich der Zabrak mit welchem Recht sich Reav diesen Titel angeeignet hatte, doch er wusste, dass das wohl kaum ein angemessenes Thema für ein erstes Gespräch, noch dazu im Beisein Außenstehender, war. Also lächelte er stattdessen und nickte. Ungewohnt war, dass Reavs Mimik hinter einer Maske verborgen war, die lediglich einen schmalen Schlitz vor den Augen freiließ. Nicht genug um eine Reaktion zu erkennen. Neugierig wurde Saphenus als Reav von einem vierten Sith sprach, der anwesend war. Sofort drehte er den Kopf und suchte nach dem stattlichen Menschen in Rüstung, den er noch vor wenigen Minuten in der Macht gespürt hatte.


„Uns vier, mhm?“, murmelte Saphenus und schaute Reav wieder dahin wo er dessen Augen vermutete. „Ich habe ihn in der Macht wahrgenommen…“, er zeigte unauffällig auf den Menschen in der Nähe der Panoramascheibe, „doch ich kenne ihn nicht persönlich. Ihr etwa? Aber ich gebe Euch Recht, der Orden vertraut auf unsere Manieren. Zumindest die meinen sind tadellos. Nicht wahr, Gouverneur Prada?“ Er warf Prada einen Seitenblick zu und lachte dann kehlig. Anschließend wandte er sich der anderen Person in ihrer Runde zu, mit der er nicht bekannt war. Der Gouverneur von Borosk, Aren Vayliuar, stellte sich ihm vor.


„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Gouverneur. Es scheint als hätten viele unserer Kollegen begriffen, dass dieser Stapellauf eine Chance ist um Kontakte zu knüpfen, die man nicht verpassen darf.“ Er grinste schief. Vayliuar sprach die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Sith-Orden an, doch bevor er antworten konnte verabschiedete sich Commander Mentel und verließ die Runde. Der Zabrak warf ihm einen flüchtigen Blick hinterher, zuckte dann jedoch bloß mit den Schultern. Sollte der Soldat brav strammstehen und seinen Befehlen gehorchen, ihn kümmerte es nicht.


Invida schien offenbar sehr gut von ihrem Herrn geschult worden zu sein, denn sie lenkte das Gespräch unverfänglich auf die Krise mit den Yevethanern kurz nachdem sie wie beiläufig die Schlagkraft der Allegiance gelobt hatte. Gleichzeitig mischte sie ein subtiles Lob für die Gouverneure von Korriban und Dubrillion ihre Worte, belustigt zeigte Saphenus seine Zähne und lächelte. Dann jedoch nahm das Gespräch eine Wendung, die der Zabrak nicht voraussehen konnte. Pradas Ton, ohnehin nicht so höflich und charmant wie ihn andere Gouverneure Frauen gegenüber an den Tag legten, änderte sich. Sein Gesicht wurde kalt und ausdruckslos, seine Haltung drückte Feindseligkeit aus. In einer Saphenus sehr vertrauten Art und Weise begann Prada der Jüngerin die Worte im Mund herumzudrehen, er spielte mit ihnen und lenkte sie in eine Richtung, die einen qualvollen und grausamen Tod bedeuten konnte. Langsam ging er auf die hübsche Frau zu und plötzlich war Saphenus als blickte er in einen Spiegel und sah sich selbst mit dem Gouverneur in dessen Büro auf Dubrillion, nur waren dort die Rollen vertauscht gewesen. Der Zabrak unterdrückte ein erfreutes Lachen und machte sich stattdessen einen ähnlich ernsten Gesichtsausdruck zu eigen. Dieses Spiel war zu witzig um es nicht mitzuspielen, zumal er sich gewiss war wichtig genug für Janus Sturn zu sein um sich das erlauben zu können. Eine einfache Jüngerin konnte wohl kaum zu einem Zankapfel werden, der geeignet war ihre gemeinsame Mission zu torpedieren. Dafür waren ihrer beider Interessen und ihre Partnerschaft zu wichtig.


Prada kam Invidia immer näherte und auch Saphenus ging mit kleinen, humpelnden Schritten auf sie während er sich in der Macht ausdehnte und sie seine Kraft spüren ließ. Pradas blumige Worte mussten in jedem von ihnen das Bild einer öffentlichen Hinrichtung wecken, Saphenus hatte zumindest direkt vor Augen wie Invida von Folter und Schmerzen gezeichnet unter Qualen ihr Leben aushauchte. „Ich kann nicht glauben was ich hier höre.“, sagte Saphenus theatralisch enttäuscht und erbost und taxierte sie mit seinem Blick. Es vergingen ein paar Sekunden bis sich Pradas Gesicht schließlich veränderte und ein Lächeln auf seinem Gesicht erschien. Saphenus tat es ihm gleich. Er musste sich auf seinen Gehstock stützen als Prada ihm auf seine Schulter klopfte, vergnügt nahm Saphenus es hin. Prada schien sogar eine Art Humor zu haben, die Saphenus verstand und teilte. Das war nicht unbedingt eine Voraussetzung für eine gelungene Zusammenarbeit, doch es machte sie zweifellos angenehmer.


„Es macht Spaß, nicht wahr?“, fragte Saphenus Gouverneur Prada und strahlte ihn an. „Man genießt richtig wie dem Gegenüber der Schreck in die Glieder fährt.“ Er wandte sich Invida zu. „Ich entschuldige mich aufrichtig für den schlechten Einfluss, den ich auf den Gouverneur zu haben scheine. Bei unserer ersten Begegnung habe ich das gleiche Spiel mit ihm gespielt, das er nun mit dir gespielt hat.“ Beiläufig griff Saphenus mit der Macht nach einem Glas Wasser, das ein Kellner auf einem Tablett in etwas Abstand vorbeitrug. Er prostete allen zu. „Der Gouverneur hat Recht, die Sith scheinen hier heute in Höchstform zu sein, ebenso wie die anwesenden Verwalter möchte ich meinen. Und siehe da, ich vereine das Beste aus beiden Welten.“, fügte er lachend hinzu und nahm einen großen Schluck.


Gouverneur Vayliuar nahm den Gesprächsfaden wieder auf, offenkundlich neugierig fragte er woher sich Prada, Invida und Saphenus bereits kannten. Der Zabrak zögerte einen Augenblick. „Gouverneur Prada und ich sind gemeinsam von Dubrillion aus hergereist. Zuvor haben wir über eine Stärkung unserer bilateralen Zusammenarbeit verhandelt. Invida, also Miss Parso, ist die Dienerin eines Ordensbruders, dessen Bekanntschaft ich bereits vor geraumer Zeit machen durfte. Sie vertritt ihn, in sehr würdiger Art und Weise möchte ich hinzufügen.“ Er gluckste noch einmal in Erinnerung an Pradas Provokation. „Sie kennen sich ebenfalls?“, fragte Saphenus beiläufig und deutete Prada.


[Fondor-System | Werftraum | Werftbasis 7 | Saal | Bei der Panoramascheibe] Saphenus; Agustin Prada; Invida Parso (NPC); Aren Vayliuar; Darth Reav; Gäste
 
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Der Vice Admiral hatte sich in seiner vollen Pracht vor den beiden Männern aufgerichtet. Seine Orden und Abzeichen waren auf der ganzen Uniform zu begutachten. Zion war gespannt, was dieser Mann von ihm wollte. Es gab mehre Möglichkeiten und Zion ließ sich überraschen, als Sent anfing zu reden.


„Helden sind die Personen, die ihre Pflicht in beispielloser Art und Weise tätigen…und dabei aufgenommen werden. Und das wurden Sie, Lieutenant. Ich bin nicht nur stolz auf Sie und Lord Zion, dass Sie sich gegen die Yevethaner behauptet haben. Allein weil das Schiff, von dem aus Ihre Operation stattgefunden hat, aus meinem Verband stammte, kann ich auch sagen ich bin stolz, dass dieser erste Vorstoß unter meiner Schirmherrschaft erfolgreich verlaufen ist.“

Er hatte in seinen Punkten recht, jedoch war das auch alles etwas zu hochgepeitscht. Reed und Zion waren keine Helden, sie hatten lediglich das getan, was sie mussten. Aber das waren keine Heldentaten. Vice Admiral Sent unterbrach sein Gespräch mit Reed kurz, um einen anderen Admiral zu grüßen. Nach der kleinen Pause sprach Sent mit erhobener Stimme weiter.

„Ich bin selber nicht Dauergast auf solchen Veranstaltungen, Lieutenant. Aber genießen Sie diese Art von Urlaub, denn ich schätze, bald werden erfahrene Männer an der Front im Koornacht-Cluster gebraucht.“

Nun wandte er sich Zion zu, schaute ihn an und gab ein Lächeln von sich. Zion hingegen ließ bei seiner Mimik keine Entgleisung zu und zeigte sich weiterhin mit versteinertem Gesicht.

„Lord Zion, wo ich gerade bei erfahrenen Männern bin. Ihre Art zu kämpfen ist wahrlich atemberaubend. Noch nie habe ich einen von Ihren Ordens-Brüdern kämpfen sehen und bei meinem ersten Mal konnte ich nicht glauben, dass Sie ein Mensch sind. Wahrscheinlich ging es mir wie Millionen anderen imperialen Bürgern, die noch nie auf dem Schlachtfeld zu Boden dabei waren, wenn ein Sith an unserer Seite gekämpft hat.“

Der Sith-Executor schaute zu Reed und dann wieder zu Sent. Er überlegte, was er sagen sollte und wählte seine Worte mit Bedacht aus.

„Ich habe mich für den Krieg ausgebildet. Um ihm zu trotzen und um ihn lebend zu besiegen. Wie Second Lieutenant so schön sagte, es ist meine Pflicht. Ein richtig perfekt ausgebildeter Sith ist in der Lage, eine Schlacht nur mit seiner Anwesenheit zu gewinnen, zu meinem Bedauern gehöre ich…noch nicht dazu.“

Sent gab ein leises Lachen von sich und sah etwas amüsiert aus. Ein leichter Druck baute sich in Zion auf. Ein Druck, den er sonst nicht unterdrückte, aber hier war es nötig.

„Ich glaube, Sie stellen Ihr Licht unter den Scheffel, Lord Zion. Ich würde mich freuen, wenn Sie beide einmal in meinem Verband zusammen dienen beziehungsweise kämpfen würden.“

Zion hatte nichts gegen den Vice Admiral, aber irgendwie kam ihm dessen Art unangenehm vor. Spielte der Admiral selbst gerade nur eine Rolle und dies auch noch schlecht? Zion konnte nichts Genaues in Sents Gestik erkennen. Doch hatte Zion noch andere Möglichkeiten, um Lügen und Gefühle von Menschen zu erkennen. Er streckte seine Fühler mit der Macht aus und analysierte den Vice Admiral. Was der Sith-Executor spürte, zeigte Sent in Zions Augen wieder in einem besseren Licht, es war Unbehagen. Für Zion war es verständlich, dass man den Sith nie ganz vertraute und sich in ihrer Nähe nicht wohl fühlte. Außer natürlich, der Sith ließ es zu und Zion wusste, er ließ es nicht zu. Er wollte eine Aura des Unbehagens, um allein den Mythos Sith aufrecht zu erhalten.

„Wie Sie bin auch ich anderen Rechenschaft schuldig. Ich kann mich nicht ohne Anweisung zu einem Kampfverband begeben und dort Schlachten schlagen. Der militärische Arm der Sith wird zentral geleitet. Damit wir an dem Ort sind, wo wir gebraucht werden und unsere Hilfe nützlich ist."

Nun nickte Sent nur und wurde für einen Moment sehr ernst. Zion blickte ihm direkt in die Augen und erkannte ein leichtes Flimmern. Sent hatte einen Plan, aber welchen, das war Zion verschlossen.

„Da wollen wir doch das Beste hoffen.“

In diesem Moment kam einer der viel vertretenen Holo-Fotografen vorbei und deutete auf die drei Anwesenden. Gerade war er noch bei einer Gruppe von Piloten und wenn Zion richtig gesehen hatte waren es…‘Wolves‘. Der Vice Admiral reagierte schnell, schneller als Zion es wollte.

„Wenn ich die Herren bitten dürfte.“

Zu Zions Bedauern konnte er nichts Anderes machen als nicken. Die drei Männer, der Vice Admiral in der Mitte, stellten sich in Pose auf und wurden vom Fotografen in mehreren Bildern eingefangen. Mit einem grimmigen Gesicht schaute Zion in die Holo-Kamera.



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[Kolonien | Tapani-Sektor | Freie Welten | Fondor-System | im Anflug auf Fondor und dessen Werften|| republikanische Delegation | Geleitschutz „Aurek“ | [MC90] „Prometheus“ | Deck Zehn | Haupthangar]
Commodore Navara Ven, Captain Roosh, Major Baaks; im Hintergrund startbereite Piloten in ihren Maschinen

Mit kerzengerade Körperhaltung, den Armen auf den Rücken verschränkt und den grimmigen Blick gen Dämmfeld gerichtet, stand Commodore Navara Ven – in Begleitung von Captain Roosh, dem Kommandant seines Flaggschiffs, und Major Baaks, dem Chef der Schiffssicherheit an Bord – im höchst geräumigen Haupthangar der Prometheus als das Shuttle der republikanischen Delegation endlich eintraf. Während im Hintergrund die lediglich mit E- und N-Wings bestückten Alarmrotten schon pflichtbewusst auf einen plötzlichen Einsatz warteten, um Konsularschiff sowie Geleitschutz für deren Rückzug kostbare Minuten herauszuschlagen, reckte der grünhäutige Twi'lek unmerklich das breite Kinn. Dass sein muskulöser Körper tatsächlich einer inneren Anspannung ausgesetzt war, erkannte man in diesem Moment eigentlich nur daran, dass sich die beiden tätowierten Lekku, die – wie bei allen seiner Spezies – aus seinem Hinterkopf wuchsen, leicht räkelten. Tausende Gedanken gingen dem Nichtmenschen gerade durch den Kopf. Immerhin galt es in genau der Situation, in der sich die gesamte Gesandtschaft der Neuen Republik befand, unzählige Faktoren und Möglichkeiten zu beachten. Doch ausschlaggebende Entscheidungen konnte er nun, da er unter anderem Senatorin Belandri auf die imperiale Werft begleiten sollte, nicht mehr treffen. Er musste auf das Können und die Instinkte seiner Untergebenen vertrauen. Ein schwerer Schritt.

Behält die Sensorik die Vorgänge im System im Auge, Captain“, fragte Navara auf einmal mit brummender Stimme nach und wandte sich dem in die Standarduniform gekleideten Rodianer dabei direkt zu. „Denn ich kann mir lebhaft vorstellen, dass man uns genauso aufmerksam bespitzelt wie wir Fondor – im Rahmen unserer begrenzter Möglichkeiten – beobachten. … Ein einziger Fehler dürfte denen wohl als Anlass genügen, um uns umgehend in Kriegsgefangenschaft zu schicken … falls man uns nicht gleich mit geballter Feuerkraft pulverisiert.“

Roosh, der kurz hörbar die Luft eingesogen hatte, aktivierte sein Datapad, warf einen raschen Blick darauf und erwiderte dem Vorgesetzten anschließend: „Ich habe Lieutenant Calad und deren Station nicht nur glasklare Instruktionen geben lassen, Sir, sondern auch Commander Bwua'tu, unseren Zweiten Offizier, als weitere Instanz abkommandiert. Gegen ein paar vergütete Überstunden dürfte der knausrige Bothaner nichts haben … denke ich.“

Navara nickte knapp. Er kannte die Mannschaft der Prometheus gut, sehr gut. Schließlich tat er seinen Militärdienst im Kampf gegen das Galaktische Imperium und für Freiheit und Demokratie in der Galaxie seit der triumphalen Befreiung des gesamten bothanischen Raumes auf dem tiefblauen Mon Calamari-Sternenkreuzer der Neunziger-Klasse. Denon war die Feuertaufe gewesen, Corellia die anschließende Kür und Coruscant das abschließende Finale. Höchstwahrscheinlich schon allein aufgrund dieser kontinuierlichen Teilnahme an der Militäroffensive „Republic Dawn“ hatte ihn das Oberkommando – so wie mehrere andere verdiente Veteranen – für diesen begleitenden Einsatz ausgewählt. Er repräsentierte folglich die widerstandsfähige, zurückschlagende Republik. Eine wohl kalkulierte Provokation – nicht mehr; nicht weniger.

Meter für Meter schwebte das geschmackvoll designte Shuttle in das riesige Hangarinnere auf den ihm zugewiesenen Platz zu. Die aktivierten Repulsoren, die das schwebende Vehikel wie auf einem sanften Luftkissen betteten, wirbelten dabei eine Menge Wind auf, der dann (mal mehr, mal weniger stark) an den Uniformen der drei nichtmenschlichen Offiziere zerrte. Doch derweil Navara und Dar Roosh diese kleinen Unannehmlichkeiten offenbar gewöhnt zu sein schienen, schützte der schlanke Duros, Jenssar Baaks, sein Gesicht, indem er seine langfingrige Hand schützend davor hielt und die dunkelroten Augen außerdem ein bisschen zusammenkniff. Sanft setzte der Stahlvogel auf. Danach erwachte zischend die Hydraulik als die Rampe heruntergelassen wurde. Erhobenen Hauptes, ganz dem Bild einer hapanischen Aristokratin entsprechend, stolzierte kurz darauf Turima Belandri – in Begleitung weiterer Repräsentanten (unter anderem Celdarion Charákas) – das schmale Metallstück herunter. Zeitgleich nahmen die anwesenden Offiziere Haltung an, schlugen klackend die Hacken zusammen und salutierten.


Senatorin, die Freude ist ganz auf meiner Seite“, erwiderte der Commodore sogleich höflich die Begrüßung der deutlich jüngeren Hapanerin. „Es mir wirklich eine Ehre eine Vertreterin jenes tapferen Volkes anzutreffen, dass der Fünften Republikanischen Gefechtsflotte bei Corellia genau in dem Augenblick zur Seite gestanden hat, als die Imperialen zu siegen drohten.“ Der in die perlweiße Uniform gekleidete und außerdem mit zwei Orden ausgezeichnete Twi'lek deutete kurz ein freundliches Lächeln an. Jedoch konnte er den Grimm in seinem harten Gesicht, der beinah zu seiner Persönlichkeit gehörte, nicht ganz vertreiben. „So wie auf der Reise hierher rechnen wir – trotz geschlossenem Frieden – selbstverständlich mit jeder nur erdenklichen Böswilligkeit seitens Bastion Denn so viel ich über den vermaledeiten Imperator und dessen Schergen, die Sith, gehört habe, scheint Lug, Betrug und Hinterlistigkeit zu deren Metier zu gehören.“

Obwohl der nichtmenschliche Offizier mit Bru-Th Agoch einen Bekannten hatte, der nicht nur zur Flotte der Neuen Republik gehörte, sondern darüber hinaus auch den Titel „Meister der Jedi“ trug, hielt er nicht besonders viel von der Macht. Für ihn, der in der Dämmerzone Ryloths aufgewachsen war, zählten Fähigkeiten wie das Levitieren von Gegenständen oder das heimliche Einflüstern von fremden Gedanken noch immer ins Reich der Mythen und Legenden. Im Gegensatz zu jener Macht, die Turbolasergeschütze bei einem Bombardement aus der Atmosphäre heraus anrichten konnten, hatte er die Macht der hellen (oder dunklen) Seite in seinem bisherigen Leben noch nie am eigenen Leib zu spüren bekommen. Dennoch war der „Sohn der Wüste“ klug genug, manchen Geschichten einen Funken Wahrheit zu zugestehen. Einen zappelnden Gehirnfortsatz beiläufig nehmend, legte er sich kurz darauf wie einen Schal um den Hals.

Es fehlt noch Captain No von der 'Bright Giant', Senatorin“, berichtete Navara ganz beiläufig. „Sobald er mit seiner Fähre hier eingetroffen ist, können wir gerne aufbrechen. Zum Schutz der Delegation habe ich mir erlaubt, dass mein Chef der Schiffssicherheit, Major Baaks, eine kleine Einheit kampferprobter und mit schwerer Rüstung versehener Marines abstellt. Diese Lambda-Fähre dort drüben“, er zeigte auf das entsprechende Vehikel, „wird uns zusammen mit dem halbierten Trupp zur entsprechenden Werft bringen. Selbstverständlich hoffe ich, dass wir auf deren Einsatz später verzichten können.“

Just in diesem Moment ertönte kurz ein schriller Alarmton und dann drang auch schon eine klobige RM-Null-Vier Fähre durch das Dämmfeld. Captain No hatte ohne Zwischenfälle die kurze Distanz zwischen dem tiefblauen Mon Calamari-Sternenkreuzer und dem fast gleichgroßen Schlachtkreuzer der Dauntless-Klasse, der im Gegensatz zum namensgebenden Typschiff zusätzlich noch über einen Gravitationswellenprojektor verfügte, absolviert. Insgeheim war Navara erleichtert. Denn somit lag für ihn die Vermutung nahe, dass sich die Imperialen vorerst in Geduld übten. Der Twi'lek, der bis zu diesem Augenblick noch nie einen Kaminoianer gesehen hatte, erwiderte förmlich dessen Salut, nachdem sich der rangniedere Offizier ohne Umschweife der kleinen, recht überschaubaren Gruppe angeschlossen hatte. 'Zwei Militärangehörige, fünf Zivilisten und dazu noch ein harmloser Droide – Sollten die Imperialen das als Provokation werten, stand diese Falle von Anfang an', ging es dem Commodore kurz durch den Kopf, während er nebenbei sein in bothanisches Silber gefasstes „Heart of Bothawui“ akkurat richtete.

Bevor die nun vollzählige Delegation die Lambda-Fähre bestieg, nutzte die Hapanerin die Gunst der Stunde noch einmal, um allen Anwesenden eindringlich ins Gewissen zu reden. Wenngleich sie ab diesen Moment die Neue Republik repräsentierten und somit eine Schmähung gegen sie fast schon gleichbedeutend mit einer Beleidigung der freien Planeten- und Völkergemeinschaft war, waren sie nicht hier, um einen neuen Krieg vom Zaun zu brechen. Die Republik sah sich nicht als Aggressor – und das sollte auch künftig so bleiben. Navara, der inzwischen so kühl und distanziert wie kurz vor einem Gefecht war, nickte Turima Belandri knapp zu. Dabei bewegten sich die langen, fleischigen Lekku noch immer. Was für eine Bewährungsprobe stand ihm nun bloß bevor? In gewissen Teilen mochte ihn die ganze Situation zwar an die Rücknahme Coruscants erinnern, als er gemeinsam mit Ex-Kanzlerin Casia de Lieven einem imperialen Moff gegenübersaß. Doch bei Coruscant hatte kein Supersternzerstörer der Executor-Klasse sowie zwei imperiale Gefechtsflotten im Orbit gehangen.


Lassen Sie uns nun lieber aufbrechen, meine Damen und Herren“, forderte der Twi'lek seine republikanischen Begleiterinnen und Begleiter auf. „Indem man uns vorhin auf einem ziemlich unvorteilhaften Kurs nach Fondor gelotst hat, sind wir so schon ein paar Minuten zu spät. Es ist also zu hoffen, dass wir nachher nicht in irgendeine feierliche Rede reinplatzen...“

[Kolonien | Tapani-Sektor | Freie Welten | Fondor-System | nahe Werftbasis Sieben|| republikanische Delegation | [T4a] „Hermes“ | Passagierraum]
Commodore Navara Ven, Captain No, Senatorin Belandri, Botschafter Charákas und weitere Delegierte sowie ein Fireteam Marines
 
[Fondor-System | Werftbasis Sieben | Saal Invida Parso, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Agustin Prada, Saphenus, Darth Zion, Darth Reav, Samin, Myra, Aren Vayliuar, Susan Leem, Horatio Kraym, Alaine Aren, weitere Gäste, NPC

Von mächtigen und einflussreichen Lebewesen umgeben zu sein war ohne Zweifel beeindruckend, wenn nicht sogar einschüchternd, doch Invida war dafür geschult worden, sich in solchen Situationen angemessen zu verhalten und ihren Herrn würdig zu vertreten, selbstbewusst, aber nicht arrogant und aus einer Position der Stärke heraus. Die junge Frau mit den eleganten schwarzen Haaren wahrte würdevoll Haltung, so wie sie es schon als Kind gelernt hatte, eine noble Herkunft hatte bei solchen Anlässen ohne Zweifel gewisse Vorteile. Man kannte die Etikette, die ungeschriebenen Gesetze, und musste nicht die ganze Zeit panisch überlegen, ob man vielleicht in ein Fettnäpfchen getreten war. Ein dünnes Lächeln legte sich auf das vom Kuss der Sonne gebräunte Gesicht der Jüngerin, als sie anderen Gäste in ihrer kleinen Gruppe musterte. Zwei Sith, zwei Verwalter, mit einer gewissen Überlappung im Fall von Darth Saphenus. Der Zabrak tat sich in einer solchen Umgebung gewiss schwerer als sie, woraus Invida eine kleine, aber angenehme Befriedigung zog. Im Gegensatz ihm machte sich Darth Reav zumindest Mühe, höflich zu wirken, der maskierte Sith schlug sich dabei ganz achtbar, auch wenn er nicht an den Charme und die genuin scheinende Freundlichkeit von Gouverneur Vayliuar herankam. Weit davon entfernt, freundlich zu sein, war Gouverneur Prada, der Herrscher Dubrillions strahlte eine eisige, analytische Distanz aus, als wären sie alle bloß Figuren auf einem Schachbrett. Vermutlich war das gar nicht so abwegig, Graf Sturn sah die Galaxis und ihre Bewohner ähnlich, auch wenn er, wie Invida wusste, dies sorgfältig hinter einer Fassade von guten Manieren und aristokratischer Würde verbarg. Doch es war sinnlos, darüber zu viel nachzugrübeln, die Jüngerin hatte zu dienen und war mit ihrem Platz auch recht zufrieden, es ging ihr weitaus besser als vielen anderen. Aufmerksam beobachtete Invida die anderen und stellte fest, dass Prada und Vayliuar trotz aller Unterschiede recht gut miteinander auszukommen schienen, sie vereinbarten ein Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt. Die gemeinsame Tätigkeit in der Verwaltung schien verbindend zu wirken, stellte Invida ein wenig amüsiert fest, hielt sich aber zurück. Diese Information würde ihren Herrn gewiss interessieren, die Verwaltung war für seine weitreichende Pläne äußerst wichtig. Offenbar waren auch zumindest einige Gouverneure, hier gleich zwei, an guten Beziehungen zu den Sith interessiert, Vayliuar ließ es sich nicht nehmen, den in seiner Rüstung und Maske durchaus einschüchternden Darth Reav charmant in die Unterhaltung zu integrieren, was Invida sehr bemerkenswert fand, der Herrscher von Borosk äußerte Zustimmung zu der Idee einer stärkeren Kooperation zwischen dem Orden und dem Imperium und verwies darauf, dass jede noch so kleine Tat zählte, wozu die Jüngerin zustimmend nickte. Ganz in diesem Geiste begrüßte er auch Saphenus bei dessen Rückkehr und lobte den Gehörnten als Beispiel für eine gelungene Verschmelzung von Sith und weltlichen Aufgaben. Angesichts von so viel geballtem Lob fragte sich Invida, was damit bezweckt wurde, doch der Zabrak lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich und schien sie ganz bewusst provozieren zu wollen, mit Belustigung in der Stimme wiederholte er ihre Worte und sah sie aus seinem einem Auge an, bevor er andeutete, dass sie ihre attraktive Erscheinung ja auch für andere Zwecke verwendet werden könnte. Die grünen Augen der Jüngerin wurden schmal ob dieser Beleidigung, doch sie bewahrte Ruhe, selbst dann, als Saphenus ihr herablassend auf die Schulter klopfte und meinte, dass er bloß scherzte. Der Gouverneur von Korriban trieb sein Spiel weit, hart an der Grenze, und Invida hielt ihr Glas so fest, dass es Gefahr lief, zu springen, doch als er schließlich spöttisch erklärte, dass er seinen Terminkalender von ihr diktieren ließ, lächelte die Jüngerin dünn, eine Mahnung daran, dass er mit der Repräsentantin seines mächtigsten Verbündeten sprach. Ganz ohne Ironie, wohl angesichts der Tatsache, dass sie nicht allein waren, schloss der körperlich schwache Sith mit einem Bekenntnis zum Wohl des Imperiums und dem Imperator, dem Invida sich im gleichen Tonfall anschloss.


„Heil dem Imperator. Wir alle dienen unseren Herren so gut wir können und auf jede Art und Weise, die notwendig ist, nicht wahr?“


Für einen kurzen Moment funkelten die grünen Augen der Jüngerin, als sie Saphenus mahnte, es nicht zu weit zu treiben. Mittlerweile hatte Commander Mentel sich entschuldigt und die Gruppe verlassen und das Gespräch wandte sich kurz dem hünenhaften Sith bei einer Gruppe Militärs zu, den Invida als Darth Zion identifizierte, doch sie behielt dies vorerst für sich, um herauszufinden, ob andere diesen imposanten Kämpfer kannten. Der Herrscher von Korriban schien Spaß daran zu haben, die Etikette zu ignorieren, lachte lauthals und sprach viel mit den beiden anderen Gouverneuren, wobei er und Prada sich besonders gut zu verstehen schienen und sich auch über über Invida verschwörerisch austauschten. Dass die beiden Männer sich bei ihr so einig zu sein schienen, ließ das Misstrauen der Jüngerin wachsen, doch sie blieb ruhig, auch als der „Schlächter des Südens“ sie auf seine kühle Art für ihre Kenntnisse der Politik und des Militärs lobte und darauf verwies, dass Graf Sturn sie gut vorbereitet haben musste. Höflich lächelte die die junge Frau und neigte leicht den Kopf.


„Mein Herr ist ein gründlicher und weitsichtiger Mann. Niemals würde er zulassen, dass seine Diener einen schlechten Eindruck hinterlassen, schließlich repräsentieren wir die Sith und ihn zugleich.“


Gab sie durchaus stolz zurück, doch Prada schien mehr im Sinn zu haben als bloßen Smalltalk, und je mehr er sprach, desto mehr witterte Invida eine Gefahr, eine Bedrohung, und spannte sich an, doch zumindest äußerlich ließ sie sich nichts anmerken. Der Gouverneur wollte wissen, ob sie bloß die Gedanken ihres Herrn wiedergab oder ihre eigenen Ansichten äußerte, mit gefährlicher Ruhe fügte er hinzu, dass letzteres den Eindruck erwecken konnte, sie wäre mit dem Kurs des Imperiums unzufrieden. Jetzt wurden ihre grünen Augen schmaler und sie fixierte Prada kühl und wachsam, der größere Mann strahlte Feindseligkeit und Kälte aus, als er ihr die Worte im Mund herumdrehte und gefährliche Andeutungen machte, Andeutungen von Verrat und Schuld, und dabei kam er langsam und bedrohlich näher, begleitet von dem humpelnden Darth Saphenus, der eine Gelegenheit zu wittern schien. Die ausdruckslosen Augen des Menschen ruhten auf Invida und schienen sie zu durchbohren, als er ihr leise, aber offenkundig damit drohte, sie als Verräterin einzustufen, die Graf Sturn enttäuscht hatte. Wagte er es wirklich? Invida konnte kaum glauben, was sie da hörte, und Wut und Angst stiegen gleichermaßen in ihr auf. Es war absurd, was er ihr vorwarf, nur ein vollkommen paranoider Verstand konnte ihre Worte als Verrat auslegen, und doch war da diese Sorge. Und was, wenn ihr Herr dieser Einschätzung zustimmen würde? Welch grausame Strafe ihr in beiden Fällen drohte, wusste sie nur zu gut, doch es war genau das, was die Jüngerin brauchte, um ihren Verstand wieder zu ordnen und unter Kontrolle zu halten. Sie würde Graf Sturn nicht enttäuschen, nicht hier und nicht jetzt, und so erwiderte sie den kalten Blick des Gouverneurs unnachgiebig und warf dem ihm sekundierenden Saphenus einen vernichtenden Blick zu. Die beiden glaubten offenbar, sie in die Enge treiben und zu dummen Äußerungen verleiten zu können, und unter anderen Umständen wären sie damit wohl erfolgreich gewesen, doch Invida wusste, dass sie die Rückendeckung ihres Herrn hatte und dieser sie vor Saphenus gewarnt hatte. Das war ein Test, ja, so musste es sein.


„Möchtet Ihr etwas konkretes sagen, Gouverneur Prada? Es wäre mir ein Vergnügen, Eure...Fragen endgültig zu beantworten. Doch vielleicht ist dafür die Anwesenheit meines Herrn erforderlich, schließlich spreche ich für ihn...und nur für ihn.“


Die Stimme der Jüngerin war kalt wie Eis und fest, sie zeigte keine Schwäche und stand gerade und aufrecht. Angespannte Momente vergingen, dann löste sich die Situation auf, als Prada amüsiert lächelte und nonchalant erklärte, dass es sich um eine Wiederholung der ersten Begegnung mit Saphenus handelte, wobei er dem Zabrak demonstrativ auf die Schulter klopfte und dieser verkündete mit offenkundigem Vergnügen, wie viel Freude es doch bereitete, andere so in Angst und Schrecken zu versetzen, bevor er sich scheinheilig für seinen „schlechten Einfluss“ auf den Gouverneur entschuldigte, was Invida mit einem geringschätzigen Lächeln quittierte, langsam wich die Anspannung aus ihrem Körper und Geist. Prada hatte die Jüngerin und die anderen Anwesenden gelobt und Saphenus nahm das zum Anlass für Selbstbeweihräucherung, doch zunächst fixierte Invida den Herrscher von Dubrillion, der sich ähnlich unglaubwürdig entschuldigt hatte.


„Oh, ich vergebe Euch, Gouverneur. Tatsächlich findet mein Herrn Gefallen an ähnlichen Prüfungen, es verwundert mich also nicht, dass Ihr diese Leidenschaft teilt. Auch wenn ich hoffen will, dass Euer offenkundig gutes Verhältnis zu Lord Saphenus nicht dazu führt, dass Eure analytischen Fähigkeiten von diesen...Vergnügungen beeinträchtigt werden. Manchmal führt das dazu, die eigene Bedeutung zu...überschätzen.“


Ihre spitzen Worte unterstrich Invida mit einem hauchdünnen Lächeln, bevor sie dem Toast des Gehörnten auf das gute Benehmen der Sith einstimmte.


„Möge es stets so bleiben.“


Meinte sie trocken, aber verbindlich und lauschte dann interessiert, als sich Gouverneur Vayliuar erkundigte, woher sie sich kannten. Nach kurzem Zögern antwortete Saphenus und erklärte, dass er zusammen mit Gouverneur Prada nach Fondor gereist war und zuvor über eine Zusammenarbeit verhandelt hatte, zweifellos ging es um den Wiederaufbau Korribans.


„Nun, wenn es jemanden gibt, der sich mit Wiederaufbaumaßnahmen auskennt, dann sind das Gouverneur Prada und Gouverneur Vayliuar.“


Invidas Kommentar war so neutral, dass man ihn auf verschiedene Arten deuten konnte, und als der Zabrak kurz erklärte, woher er die Jüngerin beziehungsweise ihren Herrn kannte, neigte sie leicht den Kopf.


„Ihr seid zu gütig, Mylord. Mein Herr wird erfreut sein, von meinem guten Benehmen zu hören. Wie auch von dem der anderen Sith, die offenbar auch als Inspiration dienen.“


Sie lächelte kokett in Pradas Richtung und schenkte dem Gouverneur ein halb spöttisches, halb anerkennendes Nicken für seine Provokation, bevor sie aufmerksam dem Rest der Unterhaltung lauschte.


[Fondor-System | Werftbasis Sieben | Saal Invida Parso, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Agustin Prada, Saphenus, Darth Zion, Darth Reav, Samin, Myra, Aren Vayliuar, Susan Leem, Horatio Kraym, Alaine Aren, weitere Gäste, NPC
 
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[Fondor-System | Weltraum | Anflug auf Werftbasis 7 | MC90 Prometheus | Hangar] Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Delegation

Commodore Navara Ven war eine eindrucksvolle Erscheinung. Natürlich war er nicht so hoch gewachsen wie der langhalsige Kaminoaner, aber er war deutlich größer als die meisten Menschen und zudem sehr breitschultrig. In Kombination mit seiner strengen Miene und dem Rangabzeichen machte seine Statur einiges her. Vielleicht war das sogar einer der Gründe, warum man sich ausgerechnet für diese beiden Offiziere entschieden hatte: Ebenso wie Joya No würde auch der Commodore aus der Menge der imperialen Gäste emporragen und umso deutlicher aus ihr hervorstechen. Viele Adelige, Politiker und Militärs würden zu ihnen aufschauen müssen. Der psychologische Aspekt war sicher nicht zu verachten. Doch Captain No bewertete andere Personen normalerweise nicht nach ihrem Äußeren, sondern nach ihren Leistungen. Was das anging, hatte der Twi'lek zweifellos einiges vorzuweisen, nicht zuletzt seine Teilnahme an den Schlachten von Bothawui, Denon und Corellia, aber auch darüber hinaus. Seine Erfahrung als Kommandant und Krieger war der des Kaminoaners deutlich überlegen. Aber auch wenn er den höchsten militärischen Rang bekleidete und als einziges Mitglied der Delegation dem Captain gegenüber direkte Weisungsbefugnis hatte, war Ven nur die zweit-bedeutendste Persönlichkeit. Turima Belandri war eine regelrechte Prominente, ihr politischer Einfluss reichte weit und ihr Ruf noch weiter. Es konnte keinen Zweifel daran geben, dass sie die eigentliche Anführerin der Gruppe war, denn sie war die einzige erfahrene Diplomatin und die einzige Vertreterin des Senates. Ihr Amt als Sprecherin mehrerer Welten und Mitglied des gesetzgebenden Gremiums der Neuen Republik verlieh ihr eine Bedeutung, die Ven und No so nicht besaßen. Sie waren gut beraten, sich nach der Senatorin zu richten; außer natürlich wenn es um militärische Belange ging, und das hoffte wirklich niemand. Was Botschafter Celdarion Charákas anging: Der war für den Captain ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Joya wusste nicht viel mehr über den Mann als seinen Namen und dass er ein Abgesandter der neutralen Welt Onderon war (über die er wiederum auch nichts wusste bis auf den Namen und die ungefähre Lage, irgendwo in der Nachbarschaft des Hapes-Sternhaufens). Ob der relativ junge, einigermaßen durchschnittlich aussehende Mensch schon irgendwelche bedeutsamen Leistungen vorzuweisen hatte, wusste er nicht. Doch die Gelegenheit, ihn kennenzulernen und mehr über ihn zu erfahren, würde sich während der Reise höchstwahrscheinlich ergeben. Senatorin Belandri riet dazu, dass sie sich auf dem imperialen Empfang nicht zu sehr zerstreuten, sondern beisammen blieben. Das war sicherlich eine kluge Entscheidung.

Commodore Ven gab nun das Zeichen zum Aufbruch. Ein Lambda-Shuttle stand bereit, um sie zur Werftbasis zu fliegen. Ob es Absicht oder Zufall war, dass man einen imperialen Fährentyp gewählt hatte, wusste der Kaminoaner nicht. Er schritt auf Anweisung des Twi'lek sofort zur Rampe, ließ dort aber den Ehrengästen den Vortritt, bevor er ebenfalls einstieg. Er musste den Kopf einziehen, als er durch den für Menschen bemessenen Zugang trat, und auch im Inneren waren die Deckenpaneele seinem Scheitelkamm zu nah, um sich ganz auszustrecken. Als die anderen Mitglieder der Delegation sich setzten, suchte auch er sich einen Platz, und ohne großartig darüber nachzudenken, schnallte er sich an. Im Passagierraum einer Fähre, die nicht als Enterboot, sondern zum friedlichen Personentransport eingesetzt werden sollte, war das normalerweise nicht üblich oder nötig. Aber zwei oder drei der Zivilisten griffen ebenfalls nach den Gurten, als sie es bemerkten, und No dachte, dass es so vielleicht besser war. Es gab bisher zwar keine Anzeichen für einen imperialen Verrat, aber sie waren hier in Feindgebiet und es war jederzeit möglich, dass sie zu schnellen Manövern gezwungen oder sogar von Waffenfeuer durchgeschüttelt wurden. Der Kaminoaner hoffte, dass sich alle Mitreisenden dieser Gefahr bewusst waren und die Sache nicht auf die leichte Schulter nahmen. Obwohl er bereits die Thyferra-Mission ohne unschöne Zwischenfälle absolviert hatte, verbot er sich, allzu gutgläubig auf das Wohlwollen des ehemaligen Todfeindes zu vertrauen. Man musste schon sehr naiv sein oder sein ganzes Leben auf einem Hinterwäldlerplaneten ohne Netzwerkzugang verbracht haben, um sich Illusionen darüber zu machen, wozu das galaktische Imperium imstande war. Als ehemaliger imperialer Kriegsgefangener wusste Joya No es aber wohl noch ein bisschen besser als die Meisten. Sie mussten einfach hoffen, dass Imperator Allegious und die Mächtigen seines Reiches sich von einem friedlichen Besuch republikanischer Abgesandter im Augenblick mehr erhofften als von ihrer Gefangennahme oder Ermordung. Die Bedeutung dieses Besuches und die Gelegenheiten, die sich durch ihn ergeben konnten, machten es nötig, sich dem Risiko auszusetzen.

Der Flug zur Werft dauerte nur wenige Minuten, und während dieser Zeit wurden kaum Worte gewechselt. Die wichtigsten Anweisungen hatten die Republikaner während ihrer Briefings erhalten, ein paar Eckpunkte waren im Hangar der Prometheus noch einmal angesprochen worden. Ohne Verzögerungen oder Störungen erreichten sie die Werftbasis und die Fähre landete. Als die Rampe herunter fuhr, fanden sie sich in einer Halle wieder, in die der Hangar der Prometheus mehrfach hinein gepasst hätte: Sie war groß genug für einen mittelschweren Kreuzer. Anstatt sich aber nach architektonischen Besonderheiten oder den Schiffen auf anderen Liegeplätzen umzusehen, konzentrierte der Kaminoaner sich ganz darauf, die Lage einzuschätzen. Ein Trupp Sturmtruppen war angetreten, um sie in Empfang zu nehmen. Bewaffnet selbstverständlich, und auch an den zahlreichen Türen, die in andere Bereiche der Werftanlage führten, waren teilweise mit Blastern bewehrte Wachen postiert. Es waren nicht viel mehr, als sich republikanische Marines in dem Shuttle befanden, aber der Anblick der weiß gepanzerten imperialen Elite flößte unwillkürlich Respekt ein, dagegen konnte man nichts tun. Der Gedanke, sich in deren Begleitung von der Fähre zu entfernen und somit ganz dem Imperium auszuliefern, war nicht unbedingt erbaulich. Doch es hieß nun: Gute Miene zum bösen Spiel machen. Sie waren hier, um die Neue Republik zu vertreten, und sie fürchtete sich nicht vor der Konfrontation mit dem Reich, das hatte sie hinlänglich bewiesen.

Ein Mann in schwarzer Uniform trat vor, um die Gäste zu begrüßen. Captain No hielt sich zunächst im Hintergrund und überließ Senatorin Belandri sowie Commodore Ven den Vortritt und das Wort. Nachdem die Anwesenden ersten diplomatischen Floskeln ausgetauscht waren, eskortierten der Offizier und seine Ehrenwache aus Sturmtruppen die Besucher aus dem gigantischen Hangar, durch einen kaltweiß beleuchteten Korridor mit schwarz spiegelndem Boden und zu einem Lift. Keine fünf Minuten nach ihrer Landung erreichten sie den Festsaal. Die bewaffneten Wachen blieben zurück, während die republikanischen Ehrengäste laut angekündigt und schließlich hereingebeten wurden. Dutzende Augenpaare richteten sich auf sie...

[Fondor-System | Weltraum | Werftbasis sieben | Saal] Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas. In der Nähe: Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis, Invida Parso und weitere
 
Fondor - Werftbasis 7 - Saal - Agustin, Saphenus, Invida Parso, Scytale Mentel, Aren Vayliuar Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)

Mit eisiger Kälte musterte Agustin Miss Parso, die ihre Fassade erstaunlicherweise zu halten vermochte, ähnlich wie Agustin damals in seinem Büro, als Saphenus ihm gedroht hatte. Diese junge Frau war trotz ihres niederen Standes standhafter, als die meisten anderen Wesen, die sich auf Abstammung und Reichtum einiges einbildeten und just in diesem Moment hatte sie sich dadurch in gewisser Weise den Respekt des kaltblütigen Gouverneurs verdient, der in der Jüngerin zuvor nichts weiter als eine Botengängerin gesehen hat, ein Spiel- und Werkzeug ihres Herren, mit dessen Vergnügung er sich nicht auch zurückhalten wollte. Auf seiner Reise nach Fondor hatte sich Agustin beiläufig mit dem Orden der Sith beschäftigt, er hatte sein Büro angewiesen, einige grobe Informationen aus der Datenbank zusammenzutragen. Die Informationen waren ihm dabei keineswegs neu, viel mehr dienten sie ihm als Erfrischung seines Wissens, welches er sich in jungen Jahren aus Interesse und Faszination angeeignet hatte. Jeder noch so mächtige Sith startete irgendwann als Jünger, der Großteil schaffte es nicht einmal bis zum Status eines Schülers. Agustin zog an dieser Stelle einen Vergleich mit dem steinigen Weg des Lebens, welches die Armen und Unterdrückten ab der Geburt an auf die Probe stellte und Milliarden von Existenzen dabei früher oder später ins Verderben riss. Und wer es doch schaffte, war zu Großem prädestiniert, abgehärtet und stark. Lord Saphenus hatte bereits einige male darauf angespielt, dass Agustin die Denkweisen des Sith-Ordens mehr verinnerlicht hatte, als einige Mitglieder von diesem selbst. Sicher, er besaß keine übernatürliche Macht, sondern einzig und allein seinen Verstand uns seinen Willen zum Äußersten zu gehen, aber dennoch hatte er das Prinzip des Kampfes um Leben und Tod, des Kampfes um Aufstieg und Macht verinnerlicht. Er beherrschte es nach Jahrzehnten des permanenten Kampfes und wusste, dass ihn unter anderem auch sein persönlicher Hass zu ebenjener Stärke führte, die er zu jedem beliebigen Zeitpunkt ausstrahlte. Miss Parso machte einen vielversprechenden Eindruck, sie strahlte Sicherheit und Kälte aus, was angesichts der Drohung eines imperialen Gouverneurs keineswegs selbstverständlich ist. Ihre Anspannung konnte sie nicht verbergen, doch hatte Agustin Verständnis.

Der Schulterklopfer des dubrillianischen Gouverneurs ließ den gebrechlich anmutenden Zabrak etwas zucken, doch strahlte Saphenus eine gewaltige Portion an Freude und diabolischer Befriedigung aus, genau das, was sich Agustin von seiner Aktion erhofft hatte. Er hatte gehofft, dem Sith mit seinem sadistischen Spielchen zu imponieren und Stück für Stück seinen Respekt zu verdienen. Ihr Bündnis war zwar gefestigt, doch war es für den ambitionierten Gouverneur das oberste Gebot, sein Verhältnis zu Lord Saphenus nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern auch zu verbessern. Dieser war ähnlich wie Agustins selbst innerlich verdorben, Mitgefühl und ehrliche Freundlichkeit waren ihm Fremdwörter. Es schien, als ob es ihm ähnlich wie Agustin lediglich darum ging, sein persönliches Bedürfnis nach Macht zu stillen und es eines Tages denen heimzuzahlen, die ihn in der Vergangenheit unterschätzt haben. Zu oft haben sie sich schon gegenseitig eingeschworen, eines Tages im Blut ihrer Feinde zu baden.
Tatsächlich musste Agustin seinem Partner Recht geben, es fühlte sich verdammt gut an und es war keineswegs ein ihm neues Gefühl. Der gesamte Süden Dubrillions erzitterte beim Klang seines Namens, Millionen von Seelen, die ihn ob seiner eisernen Härte fürchteten. Vergleichsweise dazu fühlte sich dieses Spielchen mit der
Jüngerin geradezu mickrig an, einzig und allein ihr kurzes offensichtliches Aufschrecken brachten so etwas wie Genugtuung, schließlich war es ob der direkten Nähe eindeutig greifbarer als die abstrakte Angst einer gesamten Bevölkerungsgruppe. Ob sein Spiel mit der Jüngerin damit sein Ende gefunden hatte, würde sich noch im Laufe des Abend herausstellen. Sollte sie aus seiner Sicht den Anschein erwecken dazu geneigt sein, ihrem Herren aufgrund dieses Vorkommnisses schlecht von Agustin zu berichten, musste er eben auf die ein oder andere Art nachhelfen, was sich nicht allzu schwer gestalten sollte. Das war eben der Vorteil, wenn man es mit Wesen von niederen Rängen zutun hatte.


"Euren Untergebenen auf Korriban wird es so zumindest nicht langweilig inmitten der steinigen Wüsten, deren dunkle Faszination Euer versoffener Vorgänger mit seiner Inkompetenz zu großen Teilen hat verkommen lassen."

Meinte er mit einem anerkennenden Schmunzeln in Richtung von Saphenus, der sich daraufhin bei der Jünger für seinen schlechten Einfluss auf Agustin entschuldigte. Amüsiert hob Agustin eine Augenbraue, angesichts des Gedankens daran, dass es tatsächlich der bisher doch recht kurzzeitige Einfluss des Sith gewesen sein soll, der ihn zu dem machte, der er war. Agustin wusste, dass dies Saphenus nicht tatsächlich dachte, die beiden waren sich in so vielen Hinsichten einfach viel zu ähnlich. Doch sollte es Miss Parso doch glauben, vielleicht fuhren sie damit sogar besser.

"Ich fühle aus eigener Erfahrung in der Tat mit Euch, Miss Parso und bitte um Verzeihung."

Gab er sich versöhnlich und versuchte nicht überrascht zu wirken, als Saphenus ein Glas in seine Hand schweben ließ. Verdammt, es waren Momente wie dieser, die Agustin anschaulichst zeigten, in welchen Belangen es ihm an Macht fehlte, was er einzig und allein durch analytische Kälte und absolute Gewissenlosigkeit zu kompensieren vermochte. Beim Anblick des schwebenden Objekts fiel sein Blick auf eine einige Meter weit entfernte Dame von beachtlicher Schönheit (Alaine), die just in diesem Moment in seine Richtung blickte. Ihr Haupt war von feuerrotem Haar bedeckt, doch ihr Blick schien nicht minder feurig, der sich mit den kalten Augen des Gouverneurs kurzzeitig zu kreuzen schien. Es geschah nicht oft, dass der bloße Anblick einer schönen Frau so eine Neugierde in ihm weckte. Doch war es nicht nur die Schönheit dieser rothaarigen Frau, ihre gesamte Präsenz und die Aura, die sie umgab, waren ihm völlig fremd. Nicht unweit von ihr erspähte Agustin aus dem Augenwinkel Horatio Kraym, der an diesem Abend keine Uniform trug und in einem Gespräch mit einigen hochrangigen Mitgliedern des imperialen Militärs verwickelt schien. Wenn sich Agustin nicht komplett täuschte, hatte er die beiden vorhin noch miteinander gesehen, doch anders als nun, hatte er seine Aufmerksamkeit auf andere Dinge gelenkt gehabt. Der Gouverneur nickte der Dame unmerklich zu, die in ein Gespräch mit einer ihm noch unbekannten Person verwickelt war und sah nun wieder auf Miss Parso, die sich offensichtlich in ihrem Stolz verletzt fühlte und Agustin zu Vorsicht mahnte, was dieser ziemlich amüsiert vernahm. Er musterte die Jüngerin genau. Sie war durchaus hübsch, hatte glänzende grüne Augen und ein fremdartiges Gesicht von beachtlicher Schönheit. Doch ihr Anblick gab dem Gouverneur nichts und vermochte ihn nicht derartig zu verzaubern, wie es eben noch der Fall war. In ihren letzten Worten schlug die Dame aber beachtlich über die Stränge und das eben noch beinahe schon vergnügt anmutende Lächeln Agustins schwand allmählich. Es schien ihm, als sei er mit ihr noch nicht fertig gewesen.

"Die eigene Bedeutung zu überschätzen..."

Wiederholte er kalt lächelnd mit einem beinahe schon tot anmutendem Blick. Diese Frau hatte keinerlei Furcht davor, einer mächtigen Person die Meinung zu sagen, was Agustin im Grunde genommen sogar anerkannte. Doch ihr spitzes Lächeln ließ ihn weiter darüber grübeln, ob er es bei den bisherigen Worten belassen sollte. Sie war es, die ihre Bedeutung offensichtlich überschätzte, was er ihr mit seinen wiederholenden Worten auch relativ freundlich mitzuteilen versuchte. Oder hatte ihr Wort tatsächlich so etwas wie Gewicht bei ihrem Herren, einem potentiellen Verbündten? Sein Blick fiel auf ihre grünen Augen, ehe sich ihm dann mit einem Mal die entscheidende Idee auftat. Sich nichts anmerken lassend stieß er mit den anderen auf die Worte des Zabrak an, der Gouverneur Vayliuar und Miss Parso daraufhin über seine sicherlich einige Fragen aufwerfende Bekanntschaft mit Agustin informierte. Miss Parso äußerte sich auch dazu als erstes und meinte, dass sowohl Gouverneur Vayliuar als auch Gouverneur Prada die richtigen Personen seien, um einen Wiederaufbau zu bewerkstelligen. Agustin meinte, eine Anspielung auf die Unruhen auf beiden Planeten herausgehört zu haben, lächelte aber und nickte der Frau anerkennend zu. Saphenus stellte Miss Parso vor und erklärte ihre gemeinsame Beziehung zueinander, woraufhin sich Invida Parso dankend - beinahe schon unterwürfig - äußerte und es sich nicht verkneifen konnte, einen weiteren Seitenhieb auszuteilen. Das spöttisch wirkende Nicken der Jüngerin daraufhin erwiderte Agustin gleichgültig, er sah dabei keinen Grund, ihre unbedachten und anhaltenden Provokationen zu erwidern - das würde er auf eine gänzlich andere Art, jetzt wo sich herausstellte, dass die Jüngerin nicht gewillt war, seine Höflichkeit zu erwidern. Sie benötigte scheinbar eine dringende Lektion darin, sich nicht mit den falschen Leuten anzulegen und gefälligst das zu tun, was Männer wie Agustin von ihr verlangten. Ihr Verhalten im weiteren Verlauf des Abend würde entscheiden, in welcher Form und welcher Härte diese Lektion erfolgen würde. Auf dieser Eben war der kaltblütige Gouverneur nämlich ziemlich einfallsreich. Saphenus fragte derweil, ob sich Agustin und der Gouverneur von Borosk ebenfalls schon kannten.

"Einige Tage vor Eurem Besuch auf Dubrillion, Lord Saphenus, hatte ich die Freude, Gouverneur Vayliuar im dubrillianischen Verwaltungssitz zu empfangen und dort einige Belange im Hinblick auf eine potentielle wirtschaftliche Kooperation zwischen Dubrillion und Borosk zu klären. Auch wenn unsere beiden Verwaltungen momentan noch daran arbeiten, eine aussichtsreiche Grundlage für eine gewinnbringende Partnerschaft zu ebnen, bin ich sehr zuversichtlich, dass sowohl Borosk als auch Dubrillion bald in einer vertieften wirtschaftlichen Beziehung voneinander profitieren werden."

Erklärte er Lord Saphenus zwar ausführlich, dafür aber auch relativ oberflächlich. Sie standen hier schließlich nicht alleine und eigentlich waren ihre Pläne noch nicht einmal öffentlich.

"Gouverneur Vayliuar, wie fühlen Sie sich denn mittlerweile in ihrem doch noch recht frischem Amt?"

Einige Meter weit entfernt, unmittelbar vor der riesigen Panoramascheibe, stand ein Kellner mit diversen alkoholischen Getränken. Agustin machte einen auffälligen Blick zum makellos eingekleideten Menschen und entschuldigte sich für den kurzen Augenblick bei Saphenus, der ohnehin in bester Gesellschaft schien. Seite an Seite schritten die beiden großgewachsenen Männer dann nebeneinander und aufmerksam hörte Agustin Gouverneur Vayliuar zu. Beim Kellner angekommen drehten sie sich kurz um und blickten sicher in eine der vielen Kameras, dabei recht eng nebeneinander stehend. Vielleicht war ein kleines Signal nicht verkehrt, welches die Erfolge ihrer bilateralen Verhandlungen, die ob des Auftritts des Gouverneurs von Borosk auf Dubrillion nicht ganz unbemerkt blieben, mit einem starken Bild andeuten würde. Nun bot sich endlich die Möglichkeit, gewisse Belange in aller Ruhe zu besprechen. Agustin griff zu einem Glas Wein und nahm sofort einen Schluck. Er mochte den Geschmack nicht wirklich, aber für den Eindruck gegenüber dem anderen Verwalter war es der Schluck durchaus wert.

"Gemeinsam mit Moff Klaasen, dem Oberhaupt der Verwaltung des Mytho Sektors, wurde ein sowohl Dubrillion als auch Destrillion betreffender Plan zu Privatisierung von Mytho Industries und somit auch der Dubrillianischen Konzerne ausgearbeitet, der im Hintergrund bereits in Hochtouren umgesetzt wird. Es ist nur noch eine Frage von Tagen, bis der Moff es öffentlich machen wird."

Begann er, ließ dabei allerdings aus, dass eigentlich alles schon bereit war. Es war sicherlich besser, nicht allzu hohe Erwartungen zu erwecken, also hielt Agustin noch etwas mit der vollständigen Wahrheit zurück, allerdings durch keinerlei negative Absicht veranlasst. Beim Umgang mit solchen brisanten Informationen war nun mal eben allerhöchste Vorsicht geboten, vor allem wenn die Dinge noch nicht hundertprozentig liefen.

"Mit Moff Klaasen als CEO und diversen vielversprechenden Investoren von Muunlist wird Mytho Industries künftig eine noch weitaus wichtigere Position innerhalb des Supersektors einnehmen. Der Moff hat bereits mit der Supersektorverwaltung Verträge geschlossen, die uns einen maßgeblichen Anteil an der Tibanna-Gas Versorgung innerhalb des Supersektors sichern werden, darüber hinaus wird unser Vorhaben aller Voraussicht nach unter Zustimmung des Grandmoff staatlich subventioniert. Ich kann Ihnen also mit ziemlicher Gewissheit versichern, dass auch Borosk durch seine durch uns vereinbarte Verbindung zum Mytho-Sektor profitieren wird. Die selben steuerlichen Entlastungen und Zusicherungen der Supersektorverwaltung, die Dubrillion und Destrillion betreffen, werden künftig auch die Unternehmen auf Borosk genießen. Unsere Welten werden in einem neuen Wohlstand erblühen und ich bin gewillt, unsere Kooperation nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern noch weiter auszubauen."

Die beiden Männer stießen daraufhin an. Ob der Gouverneur von Borosk wohl mit derart positiven Neuigkeiten gerechnet hat? Agustin wartete noch die Antwort seines Kollegen ab, ehe sie zu ihrer Gruppe zurückgingen.

"Verzeiht unsere kurze Abwesenheit. "

Entschuldigte sich Agustin bei der Runde.


Fondor - Werftbasis 7 - Saal - Agustin Prada und Aren Vayliuar, etwas abseits Saphenus, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)








 
[Fondor | Werftbasis 7 | Saal] Gäste, Sicherheitsdienst (NPCs)

Ash war stinklangweilig. Wenn er so darüber nachdachte, wäre sogar der Umbara Aufenthalt spannender gewesen, wenn er dort nicht mehr oder weniger vom Rest der Welt abgeschnitten gewesen wäre. Ash hätte sich ja aus dem Staub machen können, und heimlich irgendwo rumtreiben. Da Corse in der nächsten Zeit aber auch zur Abwechslung mal interessante Stationierungen wollte, folgte er seinen Anweisungen um vielleicht mal irgendwann von irgendwem für irgendwas empfohlen zu werden. Seine Schicht ging 12 Stunden, wovon 8 bereits rum waren. In dieser Zeit wurde er 6 mal nach der Toilette und 2 mal nach dem Weg zu den Hangars.

Es war mal wieder an der Zeit einen kleinen Bericht zu geben. Er nahm sein Funkgerät und sprach "Hier Corse, keine Auffälligkeiten in der letzten Stunde. Over." Von der Zentrale kam die durch den Lautsprecher rauschende Antwort: "Hier Zentrale, haben verstanden. Melde dich in einer Stunde wieder. Over" und nun hieß es - mal wieder - warten.

Ash begann aufs Neue die Personen zu zählen, um zu sehen, ob sich irgendwas verändert hatte. Eine der spannendsten Tätigkeiten der letzten Tage...

[Fondor | Werftbasis 7 | Saal] Gäste, Sicherheitsdienst (NPCs)
 
[Fondor-System | Weltraum | Werftbasis sieben | Saal | Kyoshi Ichigû, Volo Crescent, Darth Zion, Kael Reed, (weitere Gäste), NPC´s]

Ehe das Gespräch auch nur ins rollen gebracht wurde, entbrannte in wenigen Momenten eine hitzige Diskussion zwischen Reed und Crescent. Eigentlich hatte der kleine Kuati das Thema für abgehackt betrachtet und ging davon aus, man würde etwas neues aufgreifen, doch der Schein trügt ihn gewaltig. Erstaunend waren vor allem die ausgedehnten Kenntnisse und teils interessant gestaltete Aussagen des Bodensoldaten. Denn das sich ein solcher mit der psychologischen Kriegsführung auf Ex-planetarische Ebene beschäftigt, zeigt deutlich, dass Lieutenant Reed ebenso besonders war, wie jeder auf dieser Veranstaltung und das nicht allein, weil er ein Medienheld war. Allerdings konnte der stolze Kuati seine Meinung nur sehr schwer nachvollziehen. Die Absprache des Psychologischen Effektes gegenüber dem Terrordesign der Imperialen-Flotte, war für Kyoshi völlig aus der Luft gegriffen. Nicht nur weil das Design dazu beiträgt die Schlagkräftigkeit der Sternenzerstörer zu erhöhen, sondern auch weil die Offenlegung der vermeintlich wunden Punkte entweder zur Überheblichkeit oder zur Furcht führen konnte. Man sagt nicht umsonst, dass einen Feind anzugreifen, der augenscheinlich den Verstand verloren hat, keine kluge Entscheidung ist. Das schien Reed jedoch kalt und er versuchte seine Aussage damit zu bekräftigen, dass die militärische Präsenz der psychologischen weit überlag. Dieses Argument konnte Kyoshi nicht verstehen, denn für ihn waren das ein und dieselben Dinge. Der Ruf der Flotte war eine psychologische, militärische Waffe, die gegenüber den meisten Spezies in der Galaxis höchst effektiv ist. Die Bewaffnung, die Konstruktion des Rumpfes, die Fähigkeiten der Offiziere etc. gingen dabei eine Art Symbiose ein, die schlussendlich einen moralischen Effekt auf den Feind ausübte. Natürlich waren Disziplinierte Streitkräfte wie die Flotte der Neuen Republik, mit ihren Hinterwäldler Schiffe davon nicht ausgenommen, zugegeben aber gegen solche Situationen ausgebildet. Anders verhielt sich das mit Terroristen oder Rebellengruppen, deren Wille leichte gebrochen werden konnte. Logisch war natürlich, dass ein umgehender Sieg der Flotte im Regelfall nicht allein darauf zurückzuführen ist, dass man bedrohlich vor dem Gegner stand. Der anschließende Waffeneinsatz übte weiteren psychologischen Druck auf, während der Ruf und der Anblick immer im Hinterkopf herumgeisterten und einen Rückzug wahrscheinlicher machten.
Reed schien in diesem Fall wohl stark zu differenzieren. Rückwirkend betrachtet lag das möglicherweise an der geringen Erfahrungen gegenüber nicht Yevethaner. Wie schon vorher und im ganzen Gespräch angedeutet waren sie in der Lage ihre Moral abzustellen und die Psychologische Wirkung völlig an sich vorbei ziehen zu lassen. Dieser Umstand setzte die Effektivität des Terrordesigns, den Ruf der Imperialen Flotte und der Druck bei fortwährenden Beschuss fast gleich null. Dazu waren diese Bestien auch noch so schlau um die eigenen Waffen gegen das Imperium zu verwenden. Denn leider – musste Kyoshi zugeben – funktionierte der ehrfürchtige Anblick der Sternenzerstörer sogar so gut, dass sie gegen die Flotte selbst effektiv eingesetzt werden konnten. Das teilte Captain Crescent dem Bodentruppler auch mit. Und genau diese Fähigkeit unterstrich laut dem Kuati sogar die psychologische Macht der imperialen Schiffe. Wenn auch auf konfuse und teils pervertierte Art und Weise. Dazu kamen der Moralschaden durch die Neuigkeiten aus dem Sternenhaufen und die damit verbundene, verstärkte Kenntnis der Yevethanischen Grausamkeit. So erschuf sich das Bild des Imperiums auf eine andere Art und schlug gegen eben diese in die Schlacht. Dieser innere Kampf eines jeden Offiziers an diesem Tage, gipfelte mit dem Eintreffen der feindlichen Geheimwaffe. Die Subjugator – wie Crescent erwähnte – war mit ihren Fähigkeiten und den vorher kursierenden Gerüchten, die Spitze des Eisbergs. Die Frage des Captains ob er sich an die – zu dem Zeitpunkt nicht abschätzbaren – Funktionen und der potenziellen Gefahreneinschätzung erinnern konnte entgegnete er:

„Sicher Captain. Die Lage war aller spätestens ab diesem Zeitpunkt verloren. Uns war nicht bekannt welche Fähigkeiten diese Waffe genau hatte und inwieweit diese einsatzbereit war. Hätten wir versucht gemeinsam die Superwaffe zu zerstören, wäre es möglich gewesen, dass sie uns hier dann nicht mehr sehen könnten. Wir konnten die Situation einfach nicht mehr einschätzen.“

Auch der über das ganze Gespräch hin gelassene und felsenfeste Darth Zion wurde bei dem legendären Schiff hellhörig. Er stellte plötzlich viele Fragen, die von Crescent auch teils beantwortet wurden. Dann griff selbst ein Sith zur Kritik an der imperialen Führung und stellte das Problem dar, welches Kyoshi schon am Anfang des Gesprächs in Gedanken gefasst wurde. Mit den rebellierenden Randwelten des Imperiums verliert es an Stärke und dieses Problem müsse behoben werden. Wie vermutet schlägt Zion ein hartes Durchgreifen gegenüber Rebellen vor, was der Adelige – mit Ausnahme der Yevethaner – nur bedingt befürwortet. Die halbe Population einer derartigen Welt auszurotten weil man Terroristen vermutet war nicht der Schlüssel zum Erfolg und würde nur weitere Feine des Imperiums hervorbringen.
Schließlich nahm der Captian wieder das Wort an sich.

Nachdem Volo noch einige Worte zur Auffassung der Kriegsdoktrin sagte und erstaunlicherweise relativ offene Kritik am IOK zu Tage treten ließ, schien es mit Lieutenant Reed anscheinend völlig durchzugehen. Der Soldat fing tatsächlich an, die Offiziersleistung bei Galantos in Frage zu stellen und verlangte das ein solcher Angriff der Yevethaner keine Wirkung zeigen durften. Ab dieser Aussage wurde ihm der Chiss-Hybrid immer unsympathischer. Grundsätzlich hielt er die Diskussion mit einen rangniedrigen nicht für abwegig oder gar anstößig. Allerdings schoss man hier doch sehr über die Strenge und unterstellte einem fast schon Inkompetenz und Feigheit. Seine nachträgliche Selbstironie schwitze förmlich vor Provokation gegenüber den Flottenoffizieren. Allen voran Captain Volo Crescent.
Dieser versuchte gar nicht erst auf ein sachliches Thema mit Lt. Reed zu kommen, sondern echauffierte sich über die Manieren des Eisplanetbewohners und empfahl zu dessen Ausbesserung die Hilfe Kyoshis. Der Kuati musste daraufhin schmunzeln, was seine vorherige kurze schlechte Laune schlagartig besserte und eine höfische Verbeugung andeutete.
Um dem provokanten Reed den Zündstoff zu nehmen, wechselte er das Thema gekonnt zur Meinung über die Allegiance. Doch ehe er sich der Antwort widmen konnte, fing Reed an in akzentfreien High-Galactic zu reden und sich zu verabschieden. Ganz sicher eine kleine Racheaktion und damit eine unglaublicher Provokation für den Kommentar mit den Manieren. Nur war das für Kyoshi kaum fassbar was da gerade passierte. Kurz nachdem der Chiss und Zion aus seinem Blickfeld verschwanden, wandte er sich an den ebenso teils verwirrten Crescent und begann leise zu kichern.

„Entschuldigen sie Sir, aber was?!, Was war das?! Das ist mir jetzt ein klein wenig zu surreal wenn ich ehrlich sein darf. Sollten das nicht alles geplant worden sein und sie versuchen mich zum lachen zu bringen, warum auch immer, dann sollte man diesen Mann definitiv im Auge behalten.„

Abschließend kicherte er noch einmal und versuchte seine Gedanken zu fassen um dem Captain eine zufriedenstellende Antwort zu geben.

„Nun gut. Kommen wir dann zur Allegiance. Für mich als Kuati ist jeder Sternenzerstörer aus der Feder Kuats eine Bereicherung für die Galaxis. Dieses Schiff bildet dabei eine ganz neue Form von Sternenzerstörer, mit seiner enormen Größe. Natürlich kommt es an der wahren Perle KDY´s nicht annähend ran, der Executor, doch ist sie dennoch wundervoll. Ich lasse mich da wenig von der Meinung Reed´s beeinflussen und denke, dass das Militär einen guten Verwendungszweck für sie haben wird.

Ein Makel gibt es jedoch: Die Wahl auf Fondor halte ich für verwerflich und Kuats für unwürdig. Ein Schiff diesen Ausmaßes wäre auf der schönsten Welt der Galaxis besser vom Stapel gelaufen. Dazu wäre Kuat näher an der Front und man könnte schneller die Rückeroberung der Randgebiete des Sternenhaufens angehen. Doch ändern kann man daran sowieso nichts mehr...“


„Meinen sie, wir werden großen Erfolg mit der Allegiance gegenüber den Yevethanern haben? Wie in der „Diskussion“ klar gestellt wurde, scheinen die ja nicht gerade beeindruckt von Moralschaden zu sein.“

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[Fondor-System - Werftbasis Sieben - Saal] Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Kael Reed, Darth Zion; in der Nähe weitere Gäste, Bedienstete und Sicherheitspersonal (NPCs)

Auf die Frage nach Ichigûs Erinnerung an das Gefecht im Utos-System antwortete der Kuati, dass die Situation ob der Unmöglichkeit, sie richtig einzuschätzen, ab dem Eintreffen der Subjugator verloren gewesen war - was so interpretiert werden konnte, dass allein die Präsenz eines neuen, unbekannten Faktors auf dem Schlachtfeld den Imperialen keine Wahl als den Rückzug gelassen hatte, um sich nicht der möglicherweise verheerenden Wirkung des Schiffes auszusetzen. Der Commander bekräftigte dadurch den damals so offensichtlich zum Tragen gekommenen psychologischen Effekt eines Waffensystems - Crescent glaubte allerdings auch kaum, dass es den ärmlichen Überbleibseln der Aufklärungsflottille Cresh-8 noch gelungen wäre, der beeindruckenden Ionenkanone oder der Subjugator generell ernsthaften Schaden zuzufügen, egal, in welcher Verfassung sich das Schiff befunden hatte. Bei Galantos hatte nicht nur Psychologie, sondern auch realistische Abwägung eine Rolle gespielt.

Darth Zion, der während Volos Gespräch mit Reed desinteressiert daneben gestanden und durch das Panoramafenster die Allegiance betrachtet hatte, mischte sich unvermittelt wieder ein und fragte nach dem Zustand der Subjugator. Der Sith war sichtlich aufgebracht, den Grund dafür konnte der Captain sich nicht sofort erschließen. Der Verlust der sogenannten Superwaffe an die yevethanischen Barbaren war zweifellos beklagenswert, um es vorsichtig auszudrücken, aber ein einzelnes, größtenteils extrem veraltetes Schiff stellte an sich keine zu große Bedrohung dar. Nicht für Admiral Wessex' Sektorflotte bei Widek und erst recht nicht für die Allegiance. Vielleicht ging es dem Executor in erster Linie um die Wirkung dieses Rückschlags auf die Moral der Imperialen Truppen im Farlax-Sektor, er schien sich schließlich auch ums Wohl des Militärs und nicht nur das seines Ordens zu sorgen - eine bemerkens- und annerkennenswerte Eigenschaft für einen Angehörigen eben jenes Kultes, der durch seine internen Streitigkeiten das Imperium ins Chaos gestürzt, für zahllose Verluste innerhalb der Streitkräfte gesorgt und so der Republik ihren Vorstoß bis zu den Kernwelten überhaupt erst ermöglicht hatte. Aus Zions Formulierung konnte Crescent allerdings schließen, dass dieser bereits Erfahrungen mit der Subjugator gemacht oder sich auf irgendeine andere Weise eingehend mit dem Thema befasst hatte, und dass er die schweren Ionenpulskanonen des Schiffes als nicht funktionsfähig kannte.

"Mein Lord, ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Hauptwaffe der Subjugator einsatzbereit ist. Der Grad ihrer Wirkung ist, wie ich Lieutenant Reed eben sagte, jedoch unbekannt. Zumindest eine Korvette vom Typ CR90, mit ausgefallenen Deflektorschilden, konnte durch einen Schuss vollständig deaktiviert werden."

Volo hoffte, dem Sith zumindest eine halbwegs zufriedenstellende Antwort gegeben zu haben, aber Zion schien sich immer mehr in Rage zu reden. Der aktuelle scheinbare Stillstand in den militärischen und politischen Strukturen des Reiches bedeutete für den imposanten Krieger seinen Worten nach einen Rückschritt, wofür er die Spitze des Staatsapparates, und damit Seine Majestät selbst, offenbar kritisierte - wie Lieutenant Reed zuvor. Interessant, solche Gedanken nicht nur aus dem Mund des flegelhaften Nichtmenschen zu hören, und da besagter Chiss und Zion sich kannten, war es auch möglich, dass sie ihre negative Einstellung gegenüber dem momentanen Führungsstil Allegious' aus einer gemeinsamen Quelle bezogen hatten. Ständig hatte es Wesen gegeben, die Anspruch auf den Thron des Imperators erhoben, was in diversen Machtkämpfen resultiert hatte - vielleicht bahnte sich hier ein weiterer an, aber Crescent hatte nicht vor, zu widersprechen oder seine Gegenüber gar des Verrats zu bezichtigen. Vielleicht könnte er Reed unter diesem Vorwand dem militärischen Nachrichtendienst melden und dem vorlauten Lieutenant so seine Aufmüpfigkeit so heimzahlen, aber bezüglich Zion konnte er ohnehin nichts ausrichten und als Mitglied der Imperialen Streitkräfte gedachte er auch, sich an die Neutralitätsbekundung des längst verstorbenen letzten Großadmiral Kratas zu halten. Der Streit der Sith um die Macht im Imperium ging ihn nichts an und interessierte ihn auch nicht, er hatte es nur gegen Bedrohungen von Außen zu verteidigen. Was dieses Thema betraf sprach der Executor sich nun für hartes Durchgreifen aus, um jeden Funken Widerstandes gegen die Neue Ordnung im Keim zu ersticken. Dem wiederum konnte Volo bedenkenlos beipflichten.

"Das wäre in der Tat das Beste", gab der Corulager zur Antwort. "Die Yevethaner bieten sich in dieser Hinsicht geradezu an, um ein Exempel an ihnen zu statuieren, und mit der Allegiance haben wir auch das geeignete Werkzeug."

Der Captain bemerkte, dass ein Adjutant sich der Gruppe näherte - der junge Mann überbrachte Grüße von Vice Admiral Sent, der Reed und Zion zu sehen wünschte - vermutlich wollte er mit ihnen über ihren Einsatz bei Koornacht sprechen und sie zu ihrem Erfolg beglückwünschen, schließlich handelte es sich um Sector Admiral Wessex' Stellvertreter. Volo war dem Vice Admiral beim Prozess des Verräters Darrenholm begegnet; er fragte sich, ob auch dessen Vorgesetzter hier anwesend war - aber wahrscheinlich war Wessex zu beschäftigt mit der Organisation der Verteidigung Wideks, oder gar der eines Gegenangriffs auf N'zoth. Crescent hoffte, dass er an dem auf Dauer unvermeidlichen Sieg über die bestialischen Aliens teilhaben konnte. Er nickte dem Boten kurz zu, wandte sich dann aber - nicht wenig überrascht - zu dem Chiss um, als dieser ins High Galactic wechselte und sich förmlich und in aller vorher ausgebliebener Höflichkeit von Ichigû und Volo verabschiedete. Wie er sagte, hatte der Armeeoffizier nur zum Vergnügen provoziert, was ihn in Crescents Augen aber keinesfalls entschuldigte. Dennoch beschloss der Captain, das Spiel mitzuspielen.

"Conlatero modum eruditioni tuae meum superoccupare, opportunitas infrequens aliam speciem quam humanam celsum sermonem loqui audire. Occursus tuus delectatio quoque mea futuraque concio meum coniucundaret, quamquam commisero me opinioni tuae etiam deinde non omni re ammodulari posse."

Zugegebenermaßen überrascht mich Ihr Bildungsniveau - es ist eine seltene Gelegenheit, eine andere Spezies als die menschliche die Hochsprache sprechen zu hören. Es war auch mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen, und einem künftigen Treffen wäre ich nicht abgeneigt, wenngleich ich bedaure, Ihren Ansichten auch dann nicht in allen Belangen entsprechen zu können.

Volo erwiderte die leichte Verbeugung des Chiss und verabschiedete Lord Zion ebenfalls durch ein Neigen des Kopfes, dann wandte er sich wider Ichigû zu, der genauso, wenn nicht noch irritierter als der Captain und sogar auf irgendeine Weise belustigt wirkte. Anscheinend konnte ein solches Gespräch oder zumindest dieser überraschende Ausgang für den Commander nur eine Art Scherz sein, und wenn es das - wie hier - nicht war, sollte Reed seiner Meinung nach im Auge behalten werden. Wenn man es recht bedachte, hatte dieser Chiss trotz all seiner Unverfrorenheit vielleicht doch nützliche Talente und konnte es zu etwas bringen.

"Sicher"
, stimmte der Corulager zu. "Allerdings scheint mir eine Offizierslaufbahn angesichts seines Verhaltens gegenüber Höherrangigen vielleicht nicht die... erfolgversprechendste Möglichkeit. In der Politik wäre er möglicherweise besser aufgehoben."

Ichigû ging nun auf die Allegiance ein und drückte ziemlich deutlich aus, dass für ihn jedes von Kuat Drive Yards entwickelte Schiff ein überragendes technisches Wunderwerk war, und der schwere Sternenzerstörer hätte, entgegen Reeds Meinung, sehr wohl seinen Platz in der Imperialen Flotte verdient.
Der Patriotismus des Commanders ging sogar soweit, dass er Fondor das Recht aberkannte, als Veranstaltungsort für den Stapellauf zu dienen - diese Ehre hatte für ihn nur Kuat, das er als 'schönste Welt der Galaxis' bezeichnete - ein nicht ungerechtfertigter Titel, denn diese ursprünglich karge Welt war durch Terraforming nahezu perfektioniert worden -, verdient. Außerdem lag Kuat näher an der Front, sei es Koornacht oder Coruscant, was den Einsatz der Allegiance beschleunigen würde, wenn auch nur um einige Tage. Dann fragte Ichigû Volo nach seiner Meinung bezüglich der Effizienz des Kommandoschiffs gegen die Yevethaner, die ja durch psychologische Kriegsführung höchstens unwesentlich beeinträchtigt werden konnten.

"Ich bin überzeugt davon, dass die Allegiance Erfolg im Kampf gegen diese Kreaturen haben wird, Commander."

Der Captain verschränkte die Hände hinter dem Rücken und blickte durch das Fenster auf den keilförmigen, im üblichen Sternenzerstörer-Weiß - der einzigen Farbe, die in ausreichender Menge für die Flotte Seiner Majestät produziert werden konnte - lackierten Rumpf.

"Ihre Stärke liegt nicht im überragenden moralischen Effekt auf Feinde und Verbündete gleichermaßen - sie ist schließlich nicht viel größer als die Imperial-Klasse -, sondern gerade die Bewaffnung und Widerstandsfähigkeit dieses Schiffes sind herausragend und, im Gegensatz zum Terrordesign, auch wenn dieses abgesehen von der psychologischen Wirkung natürlich auch taktische Vorteile bietet, gegen jeden Feind effektiv."

Er ließ den Blick kurz auf den Geschützbatterien ruhen, die aus dem um die Mitte des Schiffes verlaufenden Graben hervorragten. Dazwischen lagen, mit für das Terrordesign typischer Konzentration auf den Bugbereich, die zwanzig schweren Protonentorpedowerfer, die in ihrem Zerstörungspotential sogar die verheerenden Raketenwerfer eines Victory-I-Sternenzerstörers übertrafen.

"
Beispielsweise ist eine einzelne von der Allegiance abgefeuerte Torpedosalve imstande, Schilde und Panzerung jedes Großkampfschiffes zu durchdringen... und, die Subjugator außer Acht gelassen, haben die Yevethaner nicht mehr als eine Handvoll davon zur Verfügung. Ich denke nicht, dass sie einer von der Allegiance geführten Offensive etwas entgegensetzen können."

In dem Moment bemerkte er, dass ein Raunen durch die Menge ging, die meisten Gäste wandten sich dem Eingang zu - die Ankunft einer diplomatischen Delegation der neuen Republik wurde laut angekündigt. Crescent war sich dank Ravines Adjutant Collins zwar bewusst gewesen, dass man wohl ein Mitglied des Senats einladen würde, um auf Seiten des 'früheren' - ein angesichts der stets angespannten Beziehung nicht unbedingt angebrachtes Wort - Erzfeindes mittels der Allegiance Eindruck zu schinden, aber er konnte der Idee nach wie vor nichts abgewinnen, dass man dem langjährigen Gegner bereitwillig die Fähigkeiten einer neuen Waffe vorführte und ihn dann sogar zu einer Rundführung an Bord ließ. Noch vor einem Jahr wäre dieser Gedanke für jeden Offizier Seiner Majestät absolut lachhaft gewesen. Volo warf dem kleinen Commander neben ihm einen Blick zu - auch Ichigû schien nicht sonderlich begeistert zu sein, nach seiner vorherigen Lobrede auf die kuatische Schiffsbaukunst hielt er sicher nichts davon, das neueste Prachtstück der Flotte schon bei seinem Stapellauf durch die Rebellen 'entweihen' zu lassen.

Eine bewaffnete Einheit Sturmtruppen, die sowohl als Ehrenformation als auch als Bewacher fungierten, eskortierte die Republikaner in den Saal - Volo wusste um die immensen Sicherheitsvorkehrungen, die getroffen worden waren, um jede Möglichkeit für einen Anschlag auf die Veranstaltung zu negieren. Beispielsweise wurden das Konsularschiff, einer der äußerlich unglaublich abstoßenden Mon Calamari-Kreuzer, und sein Geleitschutz unter den Geschützen des Supersternenzerstörers Colossus von acht kleineren Schlachtschiffen der Imperial-II-Klasse - namentlich der Courageous, der Lancer, der Valor, der Warhead, der Behemoth, der Helios, der Vehement und der Rise of Fondor, wobei erstere vier die Bewachung der Werftbasis darstellten und letztere vier die Rebellenschiffe von ihrem Hyperraumaustrittspunkt zu ihren Ankerplätzen begleitet hatten - in Schach gehalten, um sie an einem Angriff auf die Station zu hindern. Crescent hatte die Verantwortung für die Sicherheit übertragen bekommen und war bei der Absicherung des Stapellaufs selbst für seine Verhältnisse äußerst gründlich gewesen, hoffentlich zahlten die beinahe übertriebenen Vorsichtsmaßnahmen sich aus, sonst war seine Aussicht auf das Abzeichen eines Commodore dahin. Er registrierte, dass sich die in seiner Nähe stehenden Sturmtruppenposten beim Eintreten der Gesandten unmerklich anspannten; nur die rotgewandeten Ehrengardisten am Aufgang der Galerie regten sich nicht und wandten nicht einmal die behelmten Köpfe in Richtung der Delegation.

Der Captain trat auf die etwas erhöhte Stufe vor der Fensterfront, um von seinem Standort gegenüber dem Eingang einen besseren Blick auf die - für viele hier im Saal wahrscheinlich mehr oder weniger unerwünschten - Besucher zu erhalten. Eine blonde Frau in blauem Anzug, anscheinend die Abgeordnete des Senats, führte die Gesandtschaft an, gefolgt von einem bärtigen Mann in militärisch anmutender Kleidung und zwei grotesken Gestalten in den hässlichen weißen Kitteln, die sich Galauniformen der neuen Republik schimpften und keinerlei Vergleich zur prunkvollen schwarz-goldenen Version der Imperialen Streitkräfte boten. Die eine Kreatur war dank tentakelartiger Hinterkopffortsätze und ungesund aussehender grüner Haut als Twi'lek - eine Spezies, deren Heimatwelt Ryloth derzeit unter Imperialer Kontrolle stand, seit Nereus Kratas, damals noch Vice Admiral, sie während der Verfolgung von dort untergetauchten Black Sun-Kriminellen im Handstreich erobert hatte - zu erkennen, die andere war groß, dünn und langhalsig und hatte ein farbloses Gesicht, aus dem überdimensionale dunkle Augen stierten. Volo konnte den Rebellenoffizier auf Anhieb keiner im Imperium verbreiteten Spezies zuordnen, er schätzte seine Herkunft daher auf irgendwo Richtung Hutt-Territorium oder Wilder Raum ein. In der Flotte Seiner Majestät wäre es solch offenkundig primitiven Wesen mit Sicherheit nie gelungen, im Offizierskorps Karriere zu machen, aber von einem Staat, der von durchgeknallten Fischen regiert wurde, konnte man ja nichts anderes erwarten. Mit verbittertem Gesichtsausdruck richtete Volo das Wort wieder an Ichigû.

"Da wären unsere Ehrengäste, natürlich nicht im Zeitplan... ungewöhnlich für ein Imperiales Schlachtschiff, auf diese Weise erstmals mit der Republik in Kontakt zu kommen, nicht wahr." Der Captain lächelte freudlos. "Hoffen wir, dass diese Vorführung ihre Wirkung nicht verfehlt. Andernfalls wäre das einzige Resultat der, wenn Sie gestatten, fragwürdigen Einladung dieser Rebellen, dass sie äußerst aufschlussreiche Einblicke in die Rüstungsbemühungen der Flotte erhalten..."

Einblicke, deren mühevolle Erlangung gewöhnlich Aufgabe der Geheimdienste war. Militärische Informationen, in dem Fall sogar genaue technische Angaben über die neueste Entwicklung aus dem Hause Kuat, dem Feind zuzuspielen - wieder einmal führte Crescent sich die aus strategischer Sicht absolute Absurdität dieses gewöhnlich als Hochverrat bezeichneten Handelns vor Augen. Vielleicht hatten die Verantwortlichen im Oberkommando - oder Seine Majestät selbst, falls dieser der Machtdemonstration dienende Plan von Allegious ausgegangen war - tatsächlich keine Ahnung, was sie da eigentlich taten.


"Nun, lassen wir das beiseite."
Volo warf einen Blick aufs Chronometer. "In einigen Minuten sollten wir in den Genuss der Reden kommen... ich würde bedauern, zuvor nicht mit Ihnen angestoßen zu haben."

Er gab einem Kellner einen Wink, der sofort mit einem Tablett herbeigeeilt kam und beiden Offizieren ein Glas offensichtlich teuren Weins reichte. Für gewöhnlich verzichtete der Corulager auf alkoholische Getränke, vielleicht weil er fürchtete, die absolute Kontrolle über seine Sinneswahrnehmung zu verlieren - den heutigen Anlass sah er als Ausnahme. Crescent drehte das Glas kurz zwischen den Fingern, ehe er es anhob.

"Auf die Allegiance."

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