Myra Juran
Imperial Pilot
[Fondor-System | In der Nähe von Fondor | Sektorakademie | Quartier | Flight Officer Myra Juran, Commander Scytale Mentel
War Myra ihre Karriere das wert? Natürlich war es das. Man musste tun, was man tun musste, um an die Spitze zu kommen und dort zu bleiben, nur dann war man etwas wert und musste sich nicht für seinen Mangel an Perfektion schämen. Die meisten Lebewesen waren zu schwach, zu blind, um das zu erkennen, und deshalb blieben sie Diener derer, die bereit waren, ihr Lebensblut für das Versprechen von Macht zu opfern. Myra hatte sich in all den Jahren der Demütigung und Zurückweisung geschworen, niemals wieder ihr Schicksal von anderen bestimmen zu lassen, aber um das zu erreichen, musste sie erst einmal in eine Position gelangen, in der sie sicher war und mehr erreichen konnte. An ihren Fähigkeiten hatte sie keine Zweifel, unbestritten war sie die beste Pilotin auf der „Tyranny“. Gut, Thraken kam ihr vielleicht nahe, aber nie und nimmer konnte sie akzeptieren oder eingestehen, dass jemand anderes ähnlich gut oder vielleicht sogar besser war. Sie würde es auch ihm zeigen und ihn an seiner Arroganz ersticken lassen. Und auch ihre Cousine würde ihr nicht in die Quere kommen. Niemand würde das. Die junge Frau war auf dem Kriegspfad und hinter ihrer eisigen Fassade brannte Ehrgeiz, ein Feuer, das sie beinah verzehrte. Jeden Tag musste sich die Imperiale in Erinnerung rufen, dass das, was sie bis jetzt erreicht hatte, nichts war, weder für sie noch für ihre Familie. Erst an dem Tag, an dem Myra in die höchsten Ränge aufgestiegen war und die Juran wieder ihren rechtmäßigen Platz in der Elite der Imperiums eingenommen hatten, würde sie sich zumindest den Hauch von Zufriedenheit gewähren. Bis dahin war jeder Anflug dieses Gefühls zu unterdrücken, um sie motiviert und konzentriert bleiben zu lassen. Es galt noch so viele Hindernisse zu überwinden auf dem langen Weg nach ganz oben. Fondor war für sie ein Glücksfall, denn der Stapellauf bot die Aussicht darauf, diesen Weg abzukürzen. Wenn sie es schaffte, Mentel davon zu überzeugen, sie zum Dinner mitzunehmen, würde sie mit wichtigen und einflussreichen Würdenträgern in Kontakt kommen, mit Menschen, die über Macht verfügten und diese Macht zu ihrem Vorteil einsetzen konnten. Dass sie den Kommandanten mit ihrem Körper lockte, erfüllte die kühle Imperiale zwar mit Ekel, aber sie unterdrückte diese Schwäche gnadenlos. Er war nichts, bloß ein Mittel zum Zweck, und was auch immer sie mit ihm tat, war ebenfalls ein Mittel zum Zweck. Es würde kein Problem sein, ihn zu betören, davon war sie überzeugt, als sie ihn küsste und der rasch reagierte, doch zu ihrer Überraschung trat er einen Schritt zurück und starrte sie mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Verwunderung an. Mentel äußerte sich, als könnte er nicht begreifen, dass Einfluss für sie alles bedeutete, und etwas an seinen Worten und seinem Ton weckte eine rasende Wut in Myra. Er redete, als wäre er etwas Besseres als sie, als wäre er unschuldig. Zornig kniff die Piloten ihre funkelnden Augen zusammen.
„Rede nicht so mit mir. Du hast kein Recht, über mich zu urteilen. Du hast kein Recht, hörst du? Oder hast du Jatal etwa nicht auch deshalb ermordet, weil die Freundschaft mit einem Verräter deine Karriere zerstört hätte? Du bist nicht besser als ich!“
Gegen ihren Willen war der Zorn in ihr in ihre Worte gekrochen und ihre Stimme war lauter geworden, sie ballte ihre Hände zu Fäusten und ihre Fingernägel boten sich in ihre Handflächen, als sie versuchte, sich zu beruhigen. Commander Mentel tat in dieser Situation genau das falsche, mitleidig starrte er sie an und meinte, dass dieser Druck nur von ihren Eltern, wie ein verliebter Teenager quatschte er davon, dass er sie als Mensch kennenlernen wollte und strich ihr über die Wange. Mya zuckte angesichts der Berührung zurück, doch als das Wort „Marionette“ fiel, wurde ihre Wut erst richtig geweckt. Ihre Hand schnellte nach oben und schloss sich wie ein Schraubstock um das Handgelenk des Offiziers und aus ihren Augen sprach blanker Hass.
„Nenn mich nie wieder so. Nie wieder. Ich werde dir jetzt eines sagen, Scytale. Ich habe kein Interesse daran, dich als Mensch kennenzulernen oder dass du mich als Mensch kennenlernst. Ich werde mich nicht in dich verlieben. Das Angebot, das ich dir gemacht habe, steht. Nimm es oder lass es bleiben. Aber bemitleide mich nicht, sonst werde ich dir hier und jetzt die Hand brechen und es ist mir egal, was danach passiert.“
Myra drückte etwas fester zu, dann lockerte sie ihren Griff ein wenig und funkelte Mentel stumm an. Das sollte seine Illusionen endgültig zerschlagen haben.
[Fondor-System | In der Nähe von Fondor | Sektorakademie | Quartier | Flight Officer Myra Juran, Commander Scytale Mentel
War Myra ihre Karriere das wert? Natürlich war es das. Man musste tun, was man tun musste, um an die Spitze zu kommen und dort zu bleiben, nur dann war man etwas wert und musste sich nicht für seinen Mangel an Perfektion schämen. Die meisten Lebewesen waren zu schwach, zu blind, um das zu erkennen, und deshalb blieben sie Diener derer, die bereit waren, ihr Lebensblut für das Versprechen von Macht zu opfern. Myra hatte sich in all den Jahren der Demütigung und Zurückweisung geschworen, niemals wieder ihr Schicksal von anderen bestimmen zu lassen, aber um das zu erreichen, musste sie erst einmal in eine Position gelangen, in der sie sicher war und mehr erreichen konnte. An ihren Fähigkeiten hatte sie keine Zweifel, unbestritten war sie die beste Pilotin auf der „Tyranny“. Gut, Thraken kam ihr vielleicht nahe, aber nie und nimmer konnte sie akzeptieren oder eingestehen, dass jemand anderes ähnlich gut oder vielleicht sogar besser war. Sie würde es auch ihm zeigen und ihn an seiner Arroganz ersticken lassen. Und auch ihre Cousine würde ihr nicht in die Quere kommen. Niemand würde das. Die junge Frau war auf dem Kriegspfad und hinter ihrer eisigen Fassade brannte Ehrgeiz, ein Feuer, das sie beinah verzehrte. Jeden Tag musste sich die Imperiale in Erinnerung rufen, dass das, was sie bis jetzt erreicht hatte, nichts war, weder für sie noch für ihre Familie. Erst an dem Tag, an dem Myra in die höchsten Ränge aufgestiegen war und die Juran wieder ihren rechtmäßigen Platz in der Elite der Imperiums eingenommen hatten, würde sie sich zumindest den Hauch von Zufriedenheit gewähren. Bis dahin war jeder Anflug dieses Gefühls zu unterdrücken, um sie motiviert und konzentriert bleiben zu lassen. Es galt noch so viele Hindernisse zu überwinden auf dem langen Weg nach ganz oben. Fondor war für sie ein Glücksfall, denn der Stapellauf bot die Aussicht darauf, diesen Weg abzukürzen. Wenn sie es schaffte, Mentel davon zu überzeugen, sie zum Dinner mitzunehmen, würde sie mit wichtigen und einflussreichen Würdenträgern in Kontakt kommen, mit Menschen, die über Macht verfügten und diese Macht zu ihrem Vorteil einsetzen konnten. Dass sie den Kommandanten mit ihrem Körper lockte, erfüllte die kühle Imperiale zwar mit Ekel, aber sie unterdrückte diese Schwäche gnadenlos. Er war nichts, bloß ein Mittel zum Zweck, und was auch immer sie mit ihm tat, war ebenfalls ein Mittel zum Zweck. Es würde kein Problem sein, ihn zu betören, davon war sie überzeugt, als sie ihn küsste und der rasch reagierte, doch zu ihrer Überraschung trat er einen Schritt zurück und starrte sie mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Verwunderung an. Mentel äußerte sich, als könnte er nicht begreifen, dass Einfluss für sie alles bedeutete, und etwas an seinen Worten und seinem Ton weckte eine rasende Wut in Myra. Er redete, als wäre er etwas Besseres als sie, als wäre er unschuldig. Zornig kniff die Piloten ihre funkelnden Augen zusammen.
„Rede nicht so mit mir. Du hast kein Recht, über mich zu urteilen. Du hast kein Recht, hörst du? Oder hast du Jatal etwa nicht auch deshalb ermordet, weil die Freundschaft mit einem Verräter deine Karriere zerstört hätte? Du bist nicht besser als ich!“
Gegen ihren Willen war der Zorn in ihr in ihre Worte gekrochen und ihre Stimme war lauter geworden, sie ballte ihre Hände zu Fäusten und ihre Fingernägel boten sich in ihre Handflächen, als sie versuchte, sich zu beruhigen. Commander Mentel tat in dieser Situation genau das falsche, mitleidig starrte er sie an und meinte, dass dieser Druck nur von ihren Eltern, wie ein verliebter Teenager quatschte er davon, dass er sie als Mensch kennenlernen wollte und strich ihr über die Wange. Mya zuckte angesichts der Berührung zurück, doch als das Wort „Marionette“ fiel, wurde ihre Wut erst richtig geweckt. Ihre Hand schnellte nach oben und schloss sich wie ein Schraubstock um das Handgelenk des Offiziers und aus ihren Augen sprach blanker Hass.
„Nenn mich nie wieder so. Nie wieder. Ich werde dir jetzt eines sagen, Scytale. Ich habe kein Interesse daran, dich als Mensch kennenzulernen oder dass du mich als Mensch kennenlernst. Ich werde mich nicht in dich verlieben. Das Angebot, das ich dir gemacht habe, steht. Nimm es oder lass es bleiben. Aber bemitleide mich nicht, sonst werde ich dir hier und jetzt die Hand brechen und es ist mir egal, was danach passiert.“
Myra drückte etwas fester zu, dann lockerte sie ihren Griff ein wenig und funkelte Mentel stumm an. Das sollte seine Illusionen endgültig zerschlagen haben.
[Fondor-System | In der Nähe von Fondor | Sektorakademie | Quartier | Flight Officer Myra Juran, Commander Scytale Mentel