Ich halte diesen plumpen Antiamerikanismus für sehr unklug, auch deswegen weil er gerade eine Modeerscheinung ist. Vor allem aber deshalb, weil er von den hausgemachten Fehlern unserer "Leute" ablenkt. Natürlich sind in den letzten Jahrzehnten schlimme und grausame Dinge von amerikanischem Boden ausgegangen, natürlich sind die Deutschen nicht am Leid der Welt alleine schuldig gewesen, (der 1. Weltkrieg war von Britten, Russen und Franzosen kalkuliert gewollt gewesen, auch wenn die Deutschen aus Handlungsdruck als erste losschlagen mussten).
Deutschland und deutsche Firmen waren noch vor den USA und Frankreich Hauptlieferant von nuklearer Atomwaffentechnik gewesen, auch in Länder wie den Irak. Deutschland (Kohl, Schröder) hat das völlige unsinnige UN-Embargo gegen den Irak bezüglich Chemikalien, die zur Wiederaufbereitung von Trinkwasser benötigt werden, unterstützt, mit der Folge, dass insgesamt über 2. Mio Menschen an Infektionskrankheiten durch verseuchtes Wasser gestorben sind.
Und es mag stimmen, dass wir eine Art Minderwertigkeitskomplex wegen unserer Vergangenheit haben. Ich tu mit aber schwer mit dem Begriff stolz. Wie kann ich auf Goethe stolz sein. Ich hab dem seine Werke doch nicht geschrieben, das war er alleine, das wär ja geistiger Diebstahl, stolz kann man nur auf sich selber sein, und wenn auf Deutschland, dann muss man auch zur Schande fähig sein, sonst ist das heuchlerisch.
Und zum Thema Moscheen in Deutschland und Kirchen in muslimischen Ländern, ich hör das Argument sehr häufig. Es stimmt, dass in einigen Staaten der muslimischen Welt christliche Gottesdienste und Kirchen verboten sind. Aber nur weil die so ungerecht sind, müssen wir die S****** doch nicht mitmachen, ich will in einem liberalen Staat leben, in dem jeder seinen Vodoo, Yoga, Bagwan, Jehova oder sonstwas praktizieren kann, wie er will, deswegen kommen ja auch viele Moslems zu uns, weil sie aus Ländern kommen, in denen ihre religiöse oder ethnokulturelle Zugehörigkeit politisch verfolgt wird.
Und zum Thema kriminelle Ausländer, die auf Deutschland scheißen. Ich verstehe die Sorgen von euch schon, wenn Türken-, Russen- oder SonstwerGangs Leute auf der Straße terrorisieren, das ist in manchen Gegenden imLand ein wirkliches Problem, da staut sich ganz zu recht Hass auf, der sich mal schnell entlädt. In Frankreich und Großbrittannien ist es noch weit schlimmer, da eskalieren die Streitereien bisweilen in blutige Straßenkämpfe. Vergesst aber nicht, dass die Leidtragenden nicht nur die drangsalierten Deutschen sind, sondern auch die ganzen Türken und Russen und andere, die das auch verurteilen, insbesondere deswegen weil sie nicht in einen Topf mit den ganzen kriminellen Idioten geworfen werden möchten. Man sollte nicht verallgemeinern und denen die redlich sind keine Schwierigkeiten machen, allerdings sollte es möglich sein über MigrationsProbleme zu reden ohne gleich als Nazi bezeichnet/beschimpft zu werden, wie es leider besonders von linken Gruppen gemacht wird. Ich kenne genug Türken, die argumentieren wie viele von euch: kriminelle Ausländer gehören abgeschoben und wenn es ihnen in Deutschland nicht gefällt, dann sollen sie halt freiwillig wieder in ihr Heimatland zurückgehen. Das hab ich schon oft so oder ähnlich von Ausländern gehört.