[ Fresia – Fingers Mark – Palm Island – Strand – Camp – Exodus’ Hütte | allein ]
Viele Männer hatten ein Ritual für die Minuten, nachdem sie mit einer Frau geschlafen hatten. Sie zündeten sich eine Zigarette an, liefen von plötzlichem Heißhunger befallen zum Kühlschrank oder sprangen in die Nasszelle, um sich zu reinigen. Exodus hatte kein solches Ritual. Stattdessen gehörte er zu den Männern, die – ganz der Klischeevorstellung entsprechend – sehr schnell sehr müde wurden, an Ort und Stelle liegen blieben und dann in den verdienten Schlaf abtauchten.
Auch heute zerrte die Mischung aus körperlicher Erschöpfung und Befriedigung ihn in die Müdigkeit. Doch anders als sonst, hielt ihn ein konstanter Gedankenstrom am Rande des Wachseins. Es war einfach zu viel passiert. Es gab zu viel zu überdenken. In Exodus‘ Kopf rauschte es und es fiel ihm nach diesem unendlich langen Tag schwer, sich lange auf ein Thema zu konzentrieren. Abwechselnd drängten sich die verschiedenen Erkenntnisse der letzten Stunden an die Oberfläche seines Bewusstseins. Giselle hatte mit ihm geschlafen. Sie hatte ihm ihr Geheimnis offenbart. Sie war machtsensitiv. Und sie besaß einen dunklen Kern. Die Gedanken drehten sich wie ein Karussell in seinem Kopf, bis er in Gedanken begann das wichtige Gespräch mit seinem Vater zu führen, über die Zukunft ihres Projekts hier auf Fingers Mark. Darüber, wie es weitergehen würde. Jede seiner Überlegungen endete aber bei Giselle. Er hatte ihr die Wahl gelassen, bei ihm zu übernachten oder in ihr eigenes Zelt zurückzukehren. Sie hatte sich für letzteres entschieden und beinahe wäre Exodus aufgesprungen und hätte sie zurückgehalten. Sein Verstand hatte sich schließlich durchgesetzt, er war liegen geblieben, hatte ein Lächeln aufgesetzt und ihr eine Gute Nacht gewünscht. Es war gut, etwas Abstand zu bekommen. Zeit zum nachdenken zu haben. Er verstand nicht, was sie von ihm wollte. Sie hatte mit ihm geschlafen und bisher war er davon ausgegangen, dass noch etwas mehr dahinter stecken könnte. Aber sie war nicht geblieben, hatte sich nicht nach seiner Nähe gesehnt, so wie Serah auf Coruscant. Der Büroangestellten hatte er diese Nähe verwehrt, doch von Giselles betörendem Duft hätte er durchaus nochmal gekostet …
Irgendwann schlug Exodus die Augen wieder auf und bemerkte, dass seine Hand auf dem Chrono lag und in Eigenregie verzweifelt versuchte das schrille Piepen zu stoppen, das seinen Geist, trotz der ohrenbetäubenden Lautstärke, nur tröpfchenweise erreicht hatte. Verwirrt drehte er sich im Bett herum und sah zu den heruntergelassenen Jalousien seines Fensters. Draußen war es stockfinster. Die Sonnenstrahlen, die sich bisher jeden Morgen in sein Schlafzimmer gestohlen hatten, waren weg. Fresia ließ sich nicht anmerken, welche Tageszeit gerade war. Exodus war sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt geschlafen hatte. Stirnrunzelnd überlegte er, was das letzte war, an das er gedacht hatte. Irgendwie waren mehrere sehr bewegliche Frauen um ihn herumgetanzt, alle mit schwarzer Spitzenunterwäsche bekleidet. Sie hatten ihm Küsse zugeworfen und er hatte in ihrer Mitte gestanden und gelacht. Doch aus seiner Stirn waren zwei Hörner gewachsen und seine Haut hatte sich grünlich verfärbt. Die Frauen waren immer näher gekommen und er hatten sie mit seinen vier Armen an sich gezogen und mit seiner gespaltenen Zunge über ihre Köpfe geleckt.
Schlaftrunken sah Exodus an sich herunter. Er sah aus wie immer. Ein Traum. Also hatte er doch geschlafen. Wieder rollte er sich zur Chrono-Seite des Bettes herum und bemerkte, dass es später war, als er gedacht hätte. Irgendwie hatte seine Hand es wohl schon vor ihrem letzten Versuch geschafft, den Weckton des Chronos zu stoppen und ihn auf später zu verschieben. Trotzdem verharrte er einen weiteren Moment im Bett und genoss die, ihm plötzlich entgegenschlagende, Erinnerung an Giselles Geruch. Diese Seite des Bettes roch besonders stark nach ihr. Exodus runzelte die Stirn, verwirrt über sich selbst. Die Frau würde ihn noch in den Wahnsinn treiben. Er war schon immer ein Mann eher komplexer Gefühle gewesen, aber das hier …?
Mühsam hiefte er sich aus dem Bett, stellte sich in die Nasszelle und zog ein paar frische Klamotten an. Dann verließ er seine Hütte und folgte dem Weg, den sein grummelnder Magen ihm vorgab. Die Dunkelheit irritierte ihn zutiefst und unterstrich nur sein körpereigenes Gefühl, in tiefster Nacht aufgestanden zu sein. Nicht gerade der beste Start in einen Tag, an dem so viel Wichtiges zu besprechen war. Seinen müden Gang versuchte er abzuschütteln, ehe er das Frühstücksbuffet erreichte. Gegen die dunklen Ringe unter seinen Augen würde er hingegen wenig tun können. Er wusste schon, wen er beim Frühstück erwarten würde, als er den ersten Fuß vor die Tür gesetzt hatte. Seine Machtsinne waren hochaktiv – und nachdem Giselle ihm ihr Geheimnis enthüllt hatte, waren sie sogar noch mehr darauf fixiert, ihr Aura zu ertasten. Sie stand mit einem Nautolaner zusammen, dessen Aura sich Exodus ebenfalls gemerkt hatte. Es war Jak, der sie am vorigen Abend ebenfalls zum Tanz aufgefordert hatte. Nun, kam Exodus nicht umhin zu denken, wer hier gewonnen hatte, war wohl sonnenklar. Und trotzdem störte es ihn, dass der Nautolaner schon bei Giselle stand und sich angeregt mit ihr zu unterhalten schien. Exodus beschloss, sie zunächst zu ignorieren und sich selbst etwas zu essen zu holen. Es sah nicht gut aus, wenn er sofort zu ihr eilte, erst Recht nicht, nachdem sie in der Nacht nicht hatte bleiben wollen. Unschlüssig kniff er die Augen zusammen und starrte den Brötchen-Korb an. Was trieb diese Frau nur für ihn Spiel mit ihm?
„Guten Morgen.“
begrüßte er Giselle und Jak förmlich, als er sich mit einem voll beladenen Teller zu ihnen aufschloss.
„Das Camp ist ja schon fast vollständig auf den Beinen.“
bemerkte er und sah sich in der, von einigen Lampen erhellten, Dunkelheit um. Er hatte der Crew einen Ausflug nach Hill City versprochen und anscheinend ging sein Plan, sie damit von Racheaktionen gegen die Mon Calamari abzuhalten, voll auf. Es lag sogar so etwas wie freudige Erregung in der Luft. Scheinbar wollten alle mit aufs Festland. Sein Blick fiel wieder auf Giselle und es war der erste Blickkontakt, seit sie sein Schlafzimmer verlassen hatte. Wenn die Nautolaner erst einmal weg waren, wären sie beide komplett alleine im Camp. Die zwei Machtsensitiven unter sich. Ein merkwürdiger Gedanke.
[ Fresia – Fingers Mark – Palm Island – Strand – Camp | mit Giselle und Jak ]
Viele Männer hatten ein Ritual für die Minuten, nachdem sie mit einer Frau geschlafen hatten. Sie zündeten sich eine Zigarette an, liefen von plötzlichem Heißhunger befallen zum Kühlschrank oder sprangen in die Nasszelle, um sich zu reinigen. Exodus hatte kein solches Ritual. Stattdessen gehörte er zu den Männern, die – ganz der Klischeevorstellung entsprechend – sehr schnell sehr müde wurden, an Ort und Stelle liegen blieben und dann in den verdienten Schlaf abtauchten.
Auch heute zerrte die Mischung aus körperlicher Erschöpfung und Befriedigung ihn in die Müdigkeit. Doch anders als sonst, hielt ihn ein konstanter Gedankenstrom am Rande des Wachseins. Es war einfach zu viel passiert. Es gab zu viel zu überdenken. In Exodus‘ Kopf rauschte es und es fiel ihm nach diesem unendlich langen Tag schwer, sich lange auf ein Thema zu konzentrieren. Abwechselnd drängten sich die verschiedenen Erkenntnisse der letzten Stunden an die Oberfläche seines Bewusstseins. Giselle hatte mit ihm geschlafen. Sie hatte ihm ihr Geheimnis offenbart. Sie war machtsensitiv. Und sie besaß einen dunklen Kern. Die Gedanken drehten sich wie ein Karussell in seinem Kopf, bis er in Gedanken begann das wichtige Gespräch mit seinem Vater zu führen, über die Zukunft ihres Projekts hier auf Fingers Mark. Darüber, wie es weitergehen würde. Jede seiner Überlegungen endete aber bei Giselle. Er hatte ihr die Wahl gelassen, bei ihm zu übernachten oder in ihr eigenes Zelt zurückzukehren. Sie hatte sich für letzteres entschieden und beinahe wäre Exodus aufgesprungen und hätte sie zurückgehalten. Sein Verstand hatte sich schließlich durchgesetzt, er war liegen geblieben, hatte ein Lächeln aufgesetzt und ihr eine Gute Nacht gewünscht. Es war gut, etwas Abstand zu bekommen. Zeit zum nachdenken zu haben. Er verstand nicht, was sie von ihm wollte. Sie hatte mit ihm geschlafen und bisher war er davon ausgegangen, dass noch etwas mehr dahinter stecken könnte. Aber sie war nicht geblieben, hatte sich nicht nach seiner Nähe gesehnt, so wie Serah auf Coruscant. Der Büroangestellten hatte er diese Nähe verwehrt, doch von Giselles betörendem Duft hätte er durchaus nochmal gekostet …
Irgendwann schlug Exodus die Augen wieder auf und bemerkte, dass seine Hand auf dem Chrono lag und in Eigenregie verzweifelt versuchte das schrille Piepen zu stoppen, das seinen Geist, trotz der ohrenbetäubenden Lautstärke, nur tröpfchenweise erreicht hatte. Verwirrt drehte er sich im Bett herum und sah zu den heruntergelassenen Jalousien seines Fensters. Draußen war es stockfinster. Die Sonnenstrahlen, die sich bisher jeden Morgen in sein Schlafzimmer gestohlen hatten, waren weg. Fresia ließ sich nicht anmerken, welche Tageszeit gerade war. Exodus war sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt geschlafen hatte. Stirnrunzelnd überlegte er, was das letzte war, an das er gedacht hatte. Irgendwie waren mehrere sehr bewegliche Frauen um ihn herumgetanzt, alle mit schwarzer Spitzenunterwäsche bekleidet. Sie hatten ihm Küsse zugeworfen und er hatte in ihrer Mitte gestanden und gelacht. Doch aus seiner Stirn waren zwei Hörner gewachsen und seine Haut hatte sich grünlich verfärbt. Die Frauen waren immer näher gekommen und er hatten sie mit seinen vier Armen an sich gezogen und mit seiner gespaltenen Zunge über ihre Köpfe geleckt.
Schlaftrunken sah Exodus an sich herunter. Er sah aus wie immer. Ein Traum. Also hatte er doch geschlafen. Wieder rollte er sich zur Chrono-Seite des Bettes herum und bemerkte, dass es später war, als er gedacht hätte. Irgendwie hatte seine Hand es wohl schon vor ihrem letzten Versuch geschafft, den Weckton des Chronos zu stoppen und ihn auf später zu verschieben. Trotzdem verharrte er einen weiteren Moment im Bett und genoss die, ihm plötzlich entgegenschlagende, Erinnerung an Giselles Geruch. Diese Seite des Bettes roch besonders stark nach ihr. Exodus runzelte die Stirn, verwirrt über sich selbst. Die Frau würde ihn noch in den Wahnsinn treiben. Er war schon immer ein Mann eher komplexer Gefühle gewesen, aber das hier …?
Mühsam hiefte er sich aus dem Bett, stellte sich in die Nasszelle und zog ein paar frische Klamotten an. Dann verließ er seine Hütte und folgte dem Weg, den sein grummelnder Magen ihm vorgab. Die Dunkelheit irritierte ihn zutiefst und unterstrich nur sein körpereigenes Gefühl, in tiefster Nacht aufgestanden zu sein. Nicht gerade der beste Start in einen Tag, an dem so viel Wichtiges zu besprechen war. Seinen müden Gang versuchte er abzuschütteln, ehe er das Frühstücksbuffet erreichte. Gegen die dunklen Ringe unter seinen Augen würde er hingegen wenig tun können. Er wusste schon, wen er beim Frühstück erwarten würde, als er den ersten Fuß vor die Tür gesetzt hatte. Seine Machtsinne waren hochaktiv – und nachdem Giselle ihm ihr Geheimnis enthüllt hatte, waren sie sogar noch mehr darauf fixiert, ihr Aura zu ertasten. Sie stand mit einem Nautolaner zusammen, dessen Aura sich Exodus ebenfalls gemerkt hatte. Es war Jak, der sie am vorigen Abend ebenfalls zum Tanz aufgefordert hatte. Nun, kam Exodus nicht umhin zu denken, wer hier gewonnen hatte, war wohl sonnenklar. Und trotzdem störte es ihn, dass der Nautolaner schon bei Giselle stand und sich angeregt mit ihr zu unterhalten schien. Exodus beschloss, sie zunächst zu ignorieren und sich selbst etwas zu essen zu holen. Es sah nicht gut aus, wenn er sofort zu ihr eilte, erst Recht nicht, nachdem sie in der Nacht nicht hatte bleiben wollen. Unschlüssig kniff er die Augen zusammen und starrte den Brötchen-Korb an. Was trieb diese Frau nur für ihn Spiel mit ihm?
„Guten Morgen.“
begrüßte er Giselle und Jak förmlich, als er sich mit einem voll beladenen Teller zu ihnen aufschloss.
„Das Camp ist ja schon fast vollständig auf den Beinen.“
bemerkte er und sah sich in der, von einigen Lampen erhellten, Dunkelheit um. Er hatte der Crew einen Ausflug nach Hill City versprochen und anscheinend ging sein Plan, sie damit von Racheaktionen gegen die Mon Calamari abzuhalten, voll auf. Es lag sogar so etwas wie freudige Erregung in der Luft. Scheinbar wollten alle mit aufs Festland. Sein Blick fiel wieder auf Giselle und es war der erste Blickkontakt, seit sie sein Schlafzimmer verlassen hatte. Wenn die Nautolaner erst einmal weg waren, wären sie beide komplett alleine im Camp. Die zwei Machtsensitiven unter sich. Ein merkwürdiger Gedanke.
[ Fresia – Fingers Mark – Palm Island – Strand – Camp | mit Giselle und Jak ]
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