Serenety
kleine Raubkatze
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]
Ihre Instinkte hellwach, ihre Gedanken rasend, versuchte Serenety Akaji – derzeitig Kommandantin der „Darksword“ – einen Weg zu finden wie die Kämpfe im Fresija System ein Ende finden könnten. Ihre Waffen droschen auf ihren Feind ein und zerstörten ihn letztlich. Die beiden Schiffe, die durch ihr taktisches Manöver manövrierunfähig und am Auseinanderbrechen waren, erhielten nun den Rest. Auch wenn Serenety wusste, dass dies ein weiterer kleiner Sieg für sie war, behielt sie dennoch den Boden unter den Füßen. Andere Kommandanten in ihrem Alter wären vielleicht dazu übergegangen sich selbst zu loben und eine kleine Feier aus diesem Erfolg zu machen. Ein Höhenflug in einer solchen Situation war nichts, wenn sie sich erlauben würde. Sie gehörte zu den bodenständigen Persönlichkeiten, die nicht viel von Überheblichkeit hielt. Ein Sieg konnte eine Niederlage mit sich bringen und dies meist schneller als man glaubte. Psychologisch gesehen wäre dies ein Tiefschlag, einer der nicht immer verkraftet wurde. Auf der anderen Seite gehörte Serenety wahrscheinlich auch zu den wenigen Kommandanten, die sich viel zu viele Gedanken über alles machten.
Während sie ihre Gedanken in eine andere Richtung lenkte, konnte sie beobachten, wie die beiden feindlichen Schiffe gänzlich auseinanderbrachen. Rettungskapseln wurden ausgestoßen, bis die Kolosse explodierten und ein weiterer Trümmerhaufen im All entstand.
„Lt. Commander Ashoc’on’nerod, sorgen sie dafür, dass unser Chefmechaniker die genauen Daten der feindlichen Rettungskapsel erhält. Er soll eine der unseren so modifizieren, dass sie aussehen wie die des Feindes“, befahl sie ihrem ersten.
„Was genau haben sie vor?“, hakte Con nach und warf seiner Vorgesetzten einen Blick zu. Er konnte bloß Vermutungen anstellen. Serenety tippte einige Eingaben auf ihrem Stuhl ein, ehe sie sich erhob.
„Rufen sie die Daten Akaji 02 auf“, bat sie ihn und Con folgte der Anweisung. Diesmal war er es, der leicht überrascht ein schnauben von sich gab.
„Interessanter Gedanke, Ma’am. Jedoch bin ich mir nicht sicher was sie damit bezwecken wollen“, erklärte er.
Serenetys Lippen umspielten diesmal etwas, was man fast als belustigt beschreiben könnte. Dann trat sie an die Seite ihres ersten Offiziers.
„Wie erreicht man größtmöglichen Schaden?“, wollte sie von ihm wissen. Con dachte einige Sekunden darüber nach, während er gleichzeitig die Projektion betrachtete. Irgendetwas führe seine Vorgesetzte im Schilde.
„Denken sie primitiv, Con. Was würde jeder tun, wenn eine seiner Rettungskapseln unterwegs ist!“
Auch wenn die Chiss dafür bekannt waren, dass man in ihren Gesichtern nicht wirklich lesen konnte, so war nun deutlich eine leichte Veränderung in seinem Gesicht zu sehen. So, als ob ein Erwachen stattfand.
„Sie wollen die Rettungskapsel ins Innere eines der Schiffe bringen?“, hakte er nach und blickte sie an.
Serenety ließ ein nicken sehen. „In der Tat. Wenn wir es schaffen ihr Flaggschiff dazu zu bewegen die Rettungskapsel aufzunehmen, würde dies bedeuten unseren Feind zu schwächen. Mehr noch, er würde von jetzt auf gleich Führungslos dastehen und müsste sich neu ordnen. Dies würde uns einen erheblichen Vorteil bringen. Eine Flotte ohne Flaggschiff ist nur so gut wie jeder einzelne. Da die Iridorianer ein arrogantes Volk sein, überheblich noch dazu, würde ein solches Unterfangen – wenn es von Erfolg gekrönt ist – ihnen ihrer überhebliche Sicherheit vorerst nehmen.“ Die Captain machte eine kurze Pause.
„Was wir brauchen ist eine Taktik mit der sie nicht rechnen und wie trifft man seinen Feind am besten in solchen Zeiten?“
Con schwieg einige Sekunden, ehe er sprach. „Sie dort zu schwächen, wo sie nicht mit Rechnen würden“, meinte er schlicht weg.
„So ist es. Wenn meine Analyse richtig ist, sind sie bisher nach einem bestimmten Schema vorgegangen. Es ist gut zu erkennen wie ihre Hierarchie läuft. Sie funktionieren als eine Einheit, die von ihrem Flaggschiff gelenkt wird. Anfangs mag dies nicht auffallen, da man viel zu sehr mit ihren Angriffen beschäftigt ist. Allerdings ist ihre Schwäche offensichtlich, wenn man gut beobachtet und taktische Schlüsse zieht.“
Con nickte. Mehr noch, als ihm klar wurde worauf seine Vorgesetzte hinauswollte und diesmal fragte er sich, ob er sie nicht unterschätzt hatte. Einen gewissen Respekt ihr gegenüber konnte er nicht leugnen. Vielleicht anderen gegenüber, ihm selbst gegenüber jedoch nicht mehr. Dies war ihm nun klar.
„Ich werde es mit Lt. Terrik durchsprechen“, teilte ihr XO ihr mit.
Serenety ließ ein nicken sehen. Con mochte sein wie er wollte, er befolgte ihre Befehle und dies war in diesem Augenblick alles was sie brauchte. Ihre Differenzen schienen sich ganz allmählich zu klären.
„Ma’am, wir unsere Jägerpiloten teilen mit, dass ihr Opfer über keine Sensorik mehr verfügen“, teilte ihr die entsprechende Station mit.
„Mister Maywater, richten sie unsere Geschützte auf das Schiff aus“, befahl sie.
„Ma’am, wir erhalten soeben die Nachricht der „Abyss“, dass wir, falls möglich Rettungskapseln bergen sollen. Die trifft ebenso auf „Paladin“ und „Greyhound“ zu“, informierte sie die Kommunikationsstation.
Ein deutlich ungünstiger Zeitpunkt. Dies konnte Toji zwar nicht wissen – besonders, da er selbst in Kämpfe verwickelt war – dennoch würde sie sie ihm etwas ausrichten müssen.
„Kommunikation, teilen sie der „Abyss“ mit, dass wir derzeit nicht in der Lage sind Rettungskapseln zu bergen. Und bitten sie Commodore Murata darum, mir vorübergehend die „Paladin“ und „Greyhound“ zu unterstellen. Geben sie ihm folgende Daten als Anhang mit. Sie beinhalten meine Pläne.“
Ihr Kommunikationsoffizier nickte. Auch wenn es Serenety nicht sehr gefiel Toji diese Nachricht übermitteln zu müssen, wusste sie dennoch, dass es das einzig richtige war. Davon abgesehen hatten sie es noch immer mit einem Feindlichen Koloss (Topòr) zu tun.
„Postion?“, wollte die Captain wissen.
„Zwei Minuten, dann sind wir in feuerreichweite“, erhielt sie die Antwort.
Serenety hoffte, dass Toji ihren Plänen zustimmte. Falls nicht, würde sie ihr Vorhaben allein durchziehen müssen. Dies war zwar möglich, bedeutete jedoch mehr Risiken. Die „Paladin“ und die „Greyhound“ als Unterstützung zu erhalten würde das ganze Vereinfachen. Ihr Blick viel durch das Sichtfenstern, viel auf die Schiffe und Jäger, welche sich erbitterte Kämpfe leisteten. Wie Schwärme aggressiver Insekten vollführten sie ihr Tänze. Wütend, voller Hass und unerbittlich schlugen sie aufeinander ein. Keiner wollte vom anderen lassen. Es ging um Leben und Tod. Darum welche Seite den Sieg erringen und welche scheitern würde. Das Imperium brauchte diesen Sieg, sie konnten es sich nicht leisten hier und jetzt zu verlieren. Verloren sie, würden die Yevethaner sie überrennen, gnadenlos ohne Skrupel. Sie würden jeden vernichten der ihnen in die Quere kam. Wer würde schon sagen können, ob sie sich nicht vielleicht mit dem Feind aus den unbekannten Regionen verbünden würden!? Falls ja – ein Szenario welches Serenety innerlich erbeben ließ – würde ihr Universum zu existieren aufhören. Vielleicht war sie deshalb so verbissen. Möglicherweise war dies der Grund warum sie alles riskierte. Wenn schon nicht für das Imperium, so aber für die gesamte Galaxis und für all die Milliarden von Leben darin.
Die Waffensysteme der „Darksword“ spuckten Feuer aus vollem Hals, als die zwei Minuten abliefen. Sie beharkten ihren Feind, ließen ihm nicht die Möglichkeit auch nur durchzuatmen. Gleichzeitig flogen ihre Jäger wie hungrige Insekten um den Koloss (Topòr) herum. Ihre Waffen auf die Waffensysteme ihres Feindes und die Kommunikation gerichtete. Ein erbitterter Kampf bei dem nur einer als Sieger hervorgehen konnte.
Beide Schiffe mussten Treffe einstecken. Erschütterungen jagten durch ihren ESD. Sie schlugen sich tapfer und wir würden auch hier gewinnen. Zeit war ein wichtiger Faktor. Ihr Gegner besaß jedoch nicht die Zeit die er brauchte um diesen Kampf für sich zu entscheiden.
„Kommunikation ist soeben bei ihnen ausgefallen“, erhielt Serenety den Bericht von der Kommunikationsstation.
„Sehr gut. Damit sind sie orientierungslos und abgeschnitten von der Außenwelt!“ Eine durchaus frohe Kunde. Es würde nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch dieses Schiff (Topòr) sprichwörtlich in Flammen aufgehen würde.
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]
ESD „Darksword“ [Schilde: 65% | Hülle: 70%] (Captain Akaji) [Ziel: „Topòr“]TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfihts]