Fußball Thread - WM, EM, CL etc.

Die Iraner haben ein stilles Statement zu den Verhältnissen in ihrem Land abgegeben. Als ihre Hymne erklang standen sie Arm in Arm und blieben mit ernsten Blick stumm. Kein Spieler sang mit. Auf der Tribüne waren weinende Frauen mit Kopftuch zu sehen. Der iranische Staatssender soll die Live-Übertragung bei der Hymne unterbrochen haben. Im Iran vor vor dem Spiel bereits spekuliert worden, ob sie möglicherweise gesperrt werden, wenn sie bei der iranischen Hymne nicht mitsingen. Mutig.
 
Nein. Ich z.B. habe sie nicht.

Wenn ich so etwas sage meine ich in erster Linie Politiker und politische Personen des öffentlichen Lebens. Ich rede also von Leuten wie der GOP, Merz, Werteunion, Urban, Erdogan, Putin, Matt Walsh, Jordan Peterson und so weiter.

Sind alle Islamisten Rechts? Ehrliche Frage. Ich weiss gar nicht ob dieses links rechts bei stark religiösen Ländern gleich wirkt wie bei uns.

Kann man schon sagen, zumindest ist die Überschneidungen der Politischen Werte und der Weltanschauung signifikant hoch. Der einzige Unterschied ist die zugrunde liegende Religion.

Warum lässt man es seitens der großen Verbände wie Deutschland, England oder der Niederlande nicht man drauf ankommen, und bietet der FIFA die Stirn, wenn man dieses Thema als so wichtig erachtet?

Weil es dem Verbänden einfach nicht wichtig ist und die einzigen Werte die im Fußball (besonders Profifußball) von Bedeutung sind, sind die von Finanzieller Natur.

Wie sieht es eigentlich mit der Macht der FIFA auf einzelne Spieler aus? Ich meine Schlüsselspieler könnten doch locker ein Zeichen setzen ohne (größere) Repressionen von ihrem Verein oder ihrem Verband erwarten zu müssen..

Kommt glaube ich ganz auf den Verein drauf an. Für Bayern Spieler dürfte es auch aufgrund der engen finanziellen Verstrickungen mit Katar schon schwierig werden wenn sie sich da zu weit aus dem Fenster lehnen.

Im Iran vor vor dem Spiel bereits spekuliert worden, ob sie möglicherweise gesperrt werden, wenn sie bei der iranischen Hymne nicht mitsingen. Mutig.

Zumindest giebt es noch ein paar Fußballspieler mit nem Arsch in der Hose.

Da muss man sich ja im direkten Vergleich für seine Repräsentanten in Grund und Boden Schämen.


Und zum Thema Doppelmoral ist jetzt im Bezug auf die OneLove Armbinde sehr schön zu beobachten wie solche Schundblätter wie Welt und Bild jetzt vor Wut schäumen aber damals gegen Ungarn empört waren wie Neuer es wagen konnte die gute Ungarische Regierung und Fangemeinde so vor den Kopf zu stoßen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Während in Katar die FIFA-WM eröffnet wurde, war ich (dank meiner Partnerin im Gästeblock) bei der WM der "Boykotteure" im Wiener Ernst Happel-Stadion und durfte ein 2-0 von Österreich gegen Italien bejubeln. Nach über 60 Jahren wieder ein Sieg gegen die Squadra Azzura. Klarerweise wären beide Teams bei der WM wohl chancenlos, aber das Spiel war gut anzusehen.

Was die Werte des DFB und diese lächerliche Debatte um die "OneLove"-Binde betrifft: Die UEFA-Verbände haben keine Werte oder falls sie einen Wert haben, dann ist er finanzieller Natur. Die großen Verbände hätten es darauf ankommen lassen sollen, damit wäre diese Veranstaltung als die Farce enttarnt worden, die sie eigentlich auch ist. Nur ein Boykott dieser Veranstaltung Seitens der UEFA, bzw deren größter Verbände wäre ein Zeichen gewesen. Nur das wollte im Grunde niemand. Bei aller Kritik an Katar, sollte man auch festhalten, dass schon die WM in Russland ein Fehler war oder die Olympischen Spiele in China, falls man es mit den Menschenrechten wirklich ernst meint. Andernfalls sind es nur Lippenbekenntnisse. Leider werden wir in der demokratischen Welt akzeptieren müssen, dass die Menschenrechte eben nicht gleich Menschenrechte sind. Das ist die harte Realität, der wir uns stellen müssen.
 
Würden die Spieler das durchziehen, könnten eben Kollektivstrafen für das Team in Form von Punktabzug kommen. Ich würde es ja drauf ankommen lassen, wenn alle großen Nationen mitziehen... Sollen sie halt Frankreich, Spanien, England, Deutschland, etc Punkte abziehen, würde der Attraktivität des Turniers sicher gut tun :p
Sehe ich ähnlich. Am Ende waren es sieben Teams, die mit der OneLove-Binde auflaufen wollten (Frk war z. B. schon nicht mehr dabei).
Wenn diese Verbände aber in gemeinsamer Abstimmung klar sagen würden (falls sie das "rechtlich" können lt. Fifa-Statuten? Wobei, sind ja scheinbar eh wenig wert...), dass sie die Teams komplett instant zurückziehen, falls sportliche Repressalien oder Nachteile deswegen drohen oder sobald sie angewandt würden (gelbe Karten, Punktabzug...), dann hätte die Fifa imo ein gewaltiges Problem.

7x3=21 potentiell nicht stattfindende oder vorzeitig abgebrochene Vorrunden-Spiele mit den meisten Top-Mannschaften aus Europa und damit Werbe-Mindereinnahmen in Größenordnungen (wo die Großwerbekunden der Fifa aus Vertragsgründen aufs Dach steigen würden) plus die weltweit verheerende Presse sowie sportlich gesehen wäre die WM sofort nichts mehr wert: ich kann mir kaum vorstellen, dass die Fifa dieses All-In riskiert hätte. Neverever.
Katar-seitiger Druck auf Infantino hin oder her.

Klar lässt sich das vom heimischen Sofa alles so leicht schreiben, wenn man kein Spieler ist (der nur alle 4 Jahre die Chance auf solch ein Turnier bekommt) oder überhaupt in diesem Zirkus als Beteiligter mitwirkt.
Aber trotzdem gilt es irgendwo klare Linien zu ziehen - auch wenn dies für sich selbst ebenfalls erstmal weh tut.
Das bringt Moral so mit sich.
 
Wie lächerlich wollt ihr euch eigentlich noch machen?

FIFA: Ja!

Da geht bis zum Finale ganz bestimmt noch viel mehr. Die jovialen Herrenmenschen in Katar haben ja gerade erst angefangen, die Opportunisten der FIFA wie die letzten Bücklinge vorzuführen. Nach meiner Erfahrung lassen Micromanager nicht locker, sobald die einmal gemerkt haben, dass es keine Neinsager gibt und man mit so einem Verhalten durchkommen kann. Ganz besonders in Krisen und hektischen Situationen kollabiert so ein Führungsstil meistens ziemlich spektakulär. Und sobald was offen schief läuft, wird noch heftiger nachgesteuert.

 
Ich freue mich auf die ganzen Skandale haha Ich hoffe dies stürzt das Image von Qatar und Fifa noch tiefer ins abseits. Was dies angeht ist es eigendlich eine gute anti Propaganda. Und nützt der Sache sogar mehr als wenn alle Spieler Love Bindchen getragen hätten. So sieht die Welt was das für ein verlogener Haufen ist.
Jede Wette da gibts noch grössere Skandale, wird sicher zu Festnahmen oder mal was blutigerem kommen. Ich weiss Schadenfreude ist nicht gut aber hier kann ich es mir nicht verkneifen.
 
Ich habe es ja schon bei der EM prophezeit das die in Katar umfallen werden.
Und ganz egal was ich persönlich von solchen Armbinden halte, hier hätten die großen Verbände einfach heimfahren sollen. Herr im Himmel, soweit ich weiß ist der DFB dort größte nationale Sportverband der Welt. Und die lassen sich so vor den Koffer sche..... Es ist einfach nicht zu glauben.
Aber eines hat mich dann doch positiv überrascht. Seit dem erbärmlichen Skandal um Lennard Johansson habe ich eigentlich gedacht dem DFB ist nichts zu peinlich.
Aber jetzt will man bei der nächsten Wahl zum FIFA Präsidenten nicht für Infantino stimmen. Da hoffe ICH(!!!!!!!!!!!) jetzt einmal auf internationale Solidarität.

Wenn ich so etwas sage meine ich in erster Linie Politiker und politische Personen des öffentlichen Lebens. Ich rede also von Leuten wie der GOP, Merz, Werteunion, Urban, Erdogan, Putin, Matt Walsh, Jordan Peterson und so weiter.
Ich weiß. Wollte es nur erwähnen.;)

Dass dieses Frisurenmodel überhaupt noch eine öffentliche Funktion bekleiden darf, zeigt eindrucksvoll den Zustand des DFB.

C.

Das passt.
 
Würden jetzt Fußballspieler ihrer Verpflichtung dort nicht nachkommen, würde das man nicht als Arbeitsverweigerung ansehen? Oder wie verhält sich das?

Ich bin jetzt kein Arbeitsrechtler, aber m.W.n sind die Spieler ja keine Angestellten des Verbands sondern der Vereine.
Die FIFA könnte ihnen möglicherweise die Lizenz entziehen und sie dürften innerhalb der FIFA nicht mehr spielen. Das würde man sich allerdings bei den großen europäischen Verbänden sehr gut überlegen.
Wobei es bei den Bayernspielern Ärger geben könnte, da Bayern München ja von Katar gesponsert wird.
Der Boykott müßte schon von den nationalen Verbänden ausgehen.
 
Würden jetzt Fußballspieler ihrer Verpflichtung dort nicht nachkommen, würde das man nicht als Arbeitsverweigerung ansehen? Oder wie verhält sich das?

Bei ihren Vereinen, wo sie einen Arbeitsvertrag haben, könnte man so argumentieren. Wobei die Spieler auch da meist am längeren Hebel sitzen, und durch schädliches Verhalten z.B. einen Wechsel zu einem anderen Verein forcieren können, bei dem sie mehr "Wertschätzung" erhalten.
Wie das bei den Auswahlmannschaften aussieht, kann ich nicht genau sagen, würde aber behaupten, dass das Schlimmste was passieren kann, dass man keine Prämie bekommt, und in Zukunft nicht mehr für die Nationalmannschaft nominiert wird. Beides Dinge, mit denen ein Jungmillionär klarkommen sollte.

C.
 
Habe folgendes gerade in einem Fußballforum geschrieben. Der Bequemlichkeit halber verwende ich das hier erneut...


Ich glaube, man darf diese ganze Binden-Geschichte und die Frage, wie die UEFA-Verbände daruf reagieren nicht so betrachten, als wäre das eine Fußballangelegenheit. Das Ganze ist in meinen Augen hoch politisch und hoch.
Die Mehrheit der Verbände steht in dieser Frage hinter der FIFA/Infantino und die erste WM in einem muslimischen Land ist für den arabischen Raum eben auch eine politische Angelegenheit. Wer diese WM sprengt (und das wären in den Augen der Mehrzahl der FIFA-Mitglieder und deren Regierungen dann die Europäer) erzeugt hier auch ernsthafte Probleme auf dem diplomatischen Parkett. Europa/Frankreich hat durch politische Einflussnahme massiven Anteil daran, dass Katar Ausrichter wurde. Infantino ist Gast beim G20 Gipfel. In Russland sitzt Putin und pflegt das (durchaus in genug Ländern verfangende) Narrativ, dass der Westen der Welt seinen Willen aufzwingen will. Wenn die Verbände dieses Narrativ nun bedienen, wird das nicht im Sinne der Politik sein. t
Wenn man sieht wie defensiv schützend sich die Außenministerin/Innenministerin in Bezug auf DFB und Mannschaft äußern kann man mMn davon ausgehen, dass die Verbände hier im Sinne ihrer Länder auf den großen Knall verzichten (und entsprechende Hinweise erhalten haben), um dadurch nicht an anderer Stelle Bruchlinien zu erzeugen.

Aktuell liegt der schwarze Peter bei Infantino, da die FIFA gezeigt hat, dass sie für diese Binde bereit ist, die sportliche Integrität des Turniers zu riskieren. Man sollte ihn dort mMn auch lassen.
 
Würden jetzt Fußballspieler ihrer Verpflichtung dort nicht nachkommen, würde das man nicht als Arbeitsverweigerung ansehen? Oder wie verhält sich das?

Vielleicht wäre es vergleichbar mit Gueye, der zum Beispiel nicht mit Regenbogen Trikot spielte?
Er behauptete zwar, dass es ihm nicht gut gehe, Eurosport schrieb dennoch etwas darüber. "Für die Verantwortlichen ist es nach französischem Gesetz nicht möglich, einen Spieler zum Einsatz zu zwingen.
Eine Strafe für den Senegalesen wäre demnach illegal, wie das französische Medium schreibt."
 
Wäre glaube ich nötig, von innen heraus scheint der Laden ja nicht reformierbar zu sein.
Gut, ich habe nur gefragt um es zu verstehen.
Ich denke dazu wäre es zu spät. Klar könnte man einen neuen Verband gründen. Aber das würde nichts ändern. In kurzer Zeit wären wir wieder da wo wir heute sind. Eben weil der Fußball so eine Geldmaschine ist.

Vielleicht wäre es vergleichbar mit Gueye, der zum Beispiel nicht mit Regenbogen Trikot spielte?
Er behauptete zwar, dass es ihm nicht gut gehe, Eurosport schrieb dennoch etwas darüber. "Für die Verantwortlichen ist es nach französischem Gesetz nicht möglich, einen Spieler zum Einsatz zu zwingen.
Eine Strafe für den Senegalesen wäre demnach illegal, wie das französische Medium schreibt."

In dem Fall stelle ich mir die Frage ob man jemanden zur Solidarität zwingen kann der eben diese nicht empfindet. Und was erzwungene Solidarität bringen soll.
Ist das Trikot jetzt Dienstkleidung die man tragen muß wenn der Arbeitgeberin diesem Fall der Verein, es anordnet.
 
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