Die Russlandisierung des Fußballs, wie es Uli Hoeneß nennt, geht weiter:
Russischer Milliardär sicherte sich TV-Rechte für rund 14 Millionen Euro.
Der Russe sichert sich auch direkten Einfluss in sportlichen Fragen.
Adios Argentina: In der Heimat bekommen die Fans den zweimaligen Fußball-Weltmeister vorerst wohl nicht mehr zu sehen. Die Nationalmannschaft gastiert in den kommenden Jahren überwiegend in Europa: London am Sonntag, der Gegner ist Erzrivale Brasilien, Murcia am 11. Oktober (Spanien), Köln am 14. November (Türkei), Paris am 7. Februar 2007 (Frankreich) - so lautet die Reiseroute der nächsten Wochen und Monate für die größtenteils mit Europa-Legionären besetzten "Albiceleste".
In Planung ist auch eine Partie in Rom gegen Weltmeister Italien im November kommenden Jahres. Der Grund für die Tour auf dem alten Kontinent: Ein russischer Milliardär hat sich die TV-Rechte an dem WM-Viertelfinalisten Argentinien gesichert und will nun den Ball ebenso wie den Rubel bei attraktiven Spielen rollen sehen.
24 Testspiele bis 2011 hat sich Wiktor Wexelberg mit seiner Renova-Gruppe vertraglich zusichern lassen. Involviert ist auch die Agentur World Eleven. Auf seiner Internetseite (
www.worldeleven.com) preist sich das Unternehmen selbst dafür, dass es als erste und einzige vom Weltverband FIFA lizenzierte Agentur internationale Spiele Argentiniens organisiert.
In die Kassen des argentinischen Verbandes (AFA) mit dem mächtigen Präsidenten Julio Grondona spült der umstrittene Fünf-Jahres-Kontrakt rund 14 Millionen Euro.
Gegen Brasilien am Sonntag in London
Für das südamerikanische Gipfeltreffen am Sonntag im neuen Arsenal-Stadion in London gegen Brasilien musste aber auch der Vermarkter des fünffachen Weltmeisters mitspielen. Die Attaro/Kentaro AG (London/Wil) ließ sich auch nicht lange bitten.
Die Briten und die Schweizer hatten bereits die brasilianischen Vorbereitungsspiele und das WM-Trainingslager im Land der Eidgenossen organisiert und angeblich einen Umsatz von umgerechnet fast 10 Millionen Euro erzielt.
Der Deal des Rivalen aus Argentinien erreicht aber neue Ausmaße, denn es wird unmittelbar auf das sportliche Geschehen Einfluss genommen. So existiert eine Liste mit 30 Namen, von denen sieben Akteure immer zum Einsatz kommen müssen, berichteten argentinische Medien.
"Wir garantieren pro Spiel 750.000 Dollar (585.115 Euro). Da brauchen wir die Sicherheit, dass die Argentinier nicht mit einer B-Mannschaft antreten", wurde einer der Verhandlungspartner vom deutschen Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" zitiert.
Dass die neue Kooperation und die "Argentina World Tour" dem zurückgetretenen Trainer Jose Nestor Pekerman missfallen hat und der so erfolgreiche Nachwuchscoach auch deshalb seine Arbeit als Teamchef zurückgelegt hat, darüber wurde ebenfalls bereits spekuliert. Pekerman schweigt dazu. Das Sagen haben im argentinischen Fußball mittlerweile andere.
(Quelle)
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Ich denke, da hat der argentinische Verband sich gehörig ins eigene Fleisch geschnitten. Wenn sie sich von außen diktieren lassen, welche Spieler auf dem Platz stehen müssen, wird nur noch nach dem Namen aufgestellt, nicht unbedingt nach Leistung.
Und die Möglichkeit Nachwuchstalente (die es Argentinien zweifelsohne gibt) in Freundschaftsspielen zu testen ist auch verschwindend gering, da vertraglich geregelt ist, dass mindestens 7 Spieler von dieser ominösen Liste spielen müssen.