Völlig verdienter EM Titel für Spanien.
Eigentlich hätten sie viel höher gewinnen müssen bei den Chancen.
Deutschland hat einfach zu viele Fehler gemacht, das tat teilweise richtig weh beim hinschauen
Dem kann ich mich nur anschließen. Das Spiel der deutschen Elf war wirklich schlecht und wenn man bedenkt, dass die Spanier noch etliche Tore hätte schießen können, wenn sie sich noch mehr konzentriert hätten, wäre es eine richtig deutliche Sache gewesen (was es eigentlich auch schon so war).
Die deutsche Abwehr war eine Katastrophe, besonders Lahm sticht da heraus, aber auch Metzelder viel hauptsächlich durch Fehler auf. Insgesamt vielleicht eine der Leistungstechnisch schlechtesten Abwehrreihen Deutschlands der letzten Jahre. Schweinsteiger besonders aber auch Ballack waren in meinen Augen Totalausfälle (eigentlich das komplette Mittelfeld, bspw. Frings wurde das Turnier über nur durchgezogen) und der Sturm hing dadurch komplett in der Luft. Mit mehr Einsatz/Kampf und Laufbereitschaft wäre meiner Meinung nach ein Sieg durchaus drin gewesen, aber davon war nichts zu spüren. Kein Aufbäumen, kein Wille.
Befremdlich erschienen mir die Wechsel von Löw.
Wenn Lahm verletzt raus muss, sollte man bei der gesehenen Spielentwicklung nicht einen Verteidiger bringen (und schon gar nicht Janssen, der fast das ganze Turnier in Ungnade gefallen war), sondern einen zusätzlichen Offensivspieler oder einen Stürmer. Warum da nicht einen Borowski oder sogar einen Trochowski? Zur zusätzlichen defensiven Absicherung hat man ja die berühme "Doppelsechs".... alternativ hätte man dadurch vielleicht das äußerst schwache Mittelfeld verstärkt.
Gleiches bei der Einwechslung von Gomez. Warum nicht einen Neuville, wenn man den schon mit genommen hat? Trotz seines Alters immer noch flink und quirlig.
Gratulation an Spanien, ein verdienter und würdiger Europameister. Sie haben einen sehr guten Fussball gespielt, und in so ziemlich jedem Spiel überzeugt.
Dem "zurück in Weltspitze" von Crimson würde ich mich nicht so ganz anschließen, dafür waren die gezeigten Leistungen nicht gut genug. Es waren auf jeden Fall mitunter gute Ansätze zu sehen und man hat deutlich genug mitgeteilt "Wir sind auch noch da, auch wenn wir nicht den spektakulärsten Fussball spielen!".
Mit Blickrichtung auf das kommenden WM-Turnier und die Qualifikation ist jetzt Löw gefragt, denn meiner Meinung nach muss er jetzt einen deutlichen Umbruch beginnen.
Das fängt erstmal damit an, dass er zwingend das Leistungsprinzip verfolgen sollte. Es sollte einen stutzig machen, wenn in einer Nationalmannschaft etliche Spieler nur Reservisten sind (zum Beispiel Metzelder, der eine schlechte EM gespielt hat). In seinen Analysen sollte der Trainerstab vielleicht auch mal dazu übergehen, Fehler von Spielern direkt und öffentlich anzusprechen, genug sind da. Auffällig war auch das Spielchen Frings/Rolfes. Frings wird das Turnier durchgezogen, Rolfes - der ein Superspiel gegen Portugal machte - wird dann nach einer weiteren Halbzeit runtergenommen und von da an Konsequent ignoriert.
Das stellt sich auch die Frage - nachdem die Mannschaft spielerisch im Turnier kaum überzeugen konnte - ob die aktuelle Besetzung des Mittefeldes ausreicht, das Spiel zu machen. Schweinsteiger (mit Ausnahme gegen Portugal) konnte eigentlich gar nicht überzeugen, viel zu viele Augen und Erwartungen liegen auf Ballack, Podolski ist auch nicht gerade ein Heilsbringer.
Ein Umbruch muss man nun auf jeden Fall machen. Auch sollte er jetzt einen Schnitt machen und die Mannschaft deutlich verjüngen und den Jüngeren den Vorzug geben und sie aufbauen. Das heißt zum Beispiel, dass er Lehmann nun verabschieden sollte und bspw. Adler mit Enke als Backup vorbereiten müsste. Insgesamt sollte man bei allen Spielern über 30 einmal nachdenken. Eigentlich sind ja genug junge Spieler da, nur sollte man nun zwingend beginnen, sie heranzuführen und aus ihnen eine Mannschaft zu formen.
Eine Sache die in meinem Freundeskreis auch zur Sprache kam, war die auf den ersten Blick als Lappalie vorkommende Art und Weise, wie die Mannschaft das Turnier verbracht hat. Das man nicht in einem 1-Sterne-Hotel übernachtet, ist klar. Aber es stellt sich mir die Frage, ob so eine Luxus-Unterkunft wirklich Sinn der Sache ist. Ist das Urlaub oder Arbeit. Muss es so eine hyperperfekte Rund-um-Versorgung sein? Verliert man da nicht den Blick auf das Wesentliche?
Edit
Und was den angeblichen Kopfstoss gegen Podolski angeht - das war lächerlich.
Erst einmal hat er nicht so auf den Gegenspieler los zugehen, des weiteren hatte ich den Eindruck, dass er im Nachkampf als erster seinen Kopf in Richtung Gegenspieler bewegt. Insgesamt hätte es eine gelbe Karte für beide auch getan.