...Irgendwie wars dann doch sowas ähnliches wie die Tudors...
So, auch ich habe selbstredend geschaut (und war einmal mehr für meinen Festplatten-Recorder riesig dankbar bei häufigen Werbeblöcken von etwa 8 Min. Länge *Erleichtert Augen verdreh*).
Einen Vergleich mit den Tudors...? Jain, würde ich sagen. Klar, das ganze höfische Intrigenspiel mag daran erinnern, aber "Game of Thrones" nun mit den Tudors zu vergleichen wäre so, wie den historischen Untergang des Weströmischen Reiches mit der Nibelungen-Sage zu vergleichen. Schlichtweg: Da reichen "Die Tudors" so an den Umfang nicht ran - was aber denke ich auch nicht ihre Aufgabe ist.
Da ich Martins Bücher nicht kenne, kann ich somit nun nur erst einmal feststellen, dass ich sehr begeistert bin, mir das ganze extremst gut gefallen hat und ich eigentlich schon vor Wissbegierde auf die 2. Staffel regelrecht platzen könnte.
Zwar war mir bei einigen Dialogen aufgefallen, dass die noch etwas stilechter hätten sein können dürfen - was aber auch an der dt. Synchro gelegen haben kann.
Was Darsteller und aber vor allem Ausstattung und Art des "serienfilmischen Erzählens" anbetraf, kann ich aber nur sagen: 1a!!!
Die ganze Welt, wie sie dort aufgebaut war, hat mich sofort in ihren Bann ziehen können - und die Darsteller ebenso - aber sicherlich vor allem auch die Umsetzung der Geschichte, die ja nicht gerade wohl von sich behauten kann, arm am "Schein-Sein"-Spiel mit Wirklichkeiten und Wahrhaftigkeiten zu sein.
Ob die diversen Jungdarsteller, die sowohl angenehm wie überraschenden Sean Bean oder Mark Addy oder Peter Dinklage - es machte mir schlichtweg Freude, zu schauen und zuzuschauen.
Gut, etwas schwierig - und das meinte hier wohl Jaroo auch mit der "Tudors"-Ähnlichkeit - empfand auch ich, dass sich über einen sehr langen Zeitraum umfangreiche Dialogszenen fast schon einem Kammerspiel sehr ähnlich da durch zogen, bis ab und an sich dann auch endlich rein bewegungstechnisch mehr tat. Dennoch fand ich es in sofern halb so schlimm, weil einige Zwischenplot-Szenen wie die von dem kletterndem Bran, der dann von Jaime Lannister hinunter gestürzt wird, das Ganze doch aufzulockern vermochten.
Auch die wechselnden und teilweise recht unterschiedlichen Schauplätze machten das ganze spannender und lockerer und es gab immer wieder für das Auge etwas neues zu entdecken...
Auch das "moralische Verhältnis" der Darstellungsweise ("Sex"-Szenen) fand ich wirklich sehr okay für Erwachsenen-Unterhaltung.
In sofern würde ich sagen, dass das ein wirklich gelungener "WE-Urlaub auf Televisionien" war...
Aber da ich die Romane der Reihe nicht kenne, würde mich schon interessieren, wie hierzu diese Filmserien-Umsetzung dazu im Vergleich gesehen wird.
Die grundsätzlichen Ideen (verschiedene Königreiche und ihre verschiedenartigen Stile, die "große Mauer" und die schon sehr asketischen Soldaten der Nachtwache) finde ich jedenfalls einfach klasse, über die Klischeehaftigkeit bestimmter Charaktertypen kann man streiten, doch für einen teils historisch entlehnten, größenteils aber doch fantastisch-fiktiven Stoff finde ich das dank dieser Art Intriganz-Verknüpfungen sehr verschiedener Lobbyisten-Ausrichtungen halb bis gar nicht schlimm. Im Gegenteil blieb mir das Ganze lange Zeit so angenehm nebulös, dass ich so manche Wendungen doch recht angenehm überraschend fand.
In sofern - sind die ersten Romane von Martin dennoch trotzdem noch empfehlenswert zu lesen? Weil mich selbstverständlich mehr nun interessieren würde, wie es weiter geht, was aus verschiedenen Figuren wird und selbstredend was es denn genau ist, was da jenseits der "großen Mauer" lauert.