Ja, das war wieder einmal etwas, das ich setzen lassen musste. In dieser Folge ist derart viel passiert, dass man es erst nach und nach langsam registriert, jedenfalls geht es mir so.
Die ersten 20 Minuten sind zweifelsfrei großes Kino und gehören wohl zum Besten, was diese Staffel zu bieten hat. Sehr interessant ist hier der Einsatz der für Game Of Thrones eher atypischen Musik, die das große Unheil im Endeffekt schon ankündigt. Hier wird eine besondere Atmosphäre geschaffen, die sich dann in einem visuellen Highlight entlädt, dass die meisten vermutlich schon haben kommen sehen. Dass aber auf einen Streich dann doch so viele namhafte Charaktere ihr Leben lassen, hätte ich jedoch nicht erwartet. Tommens Freitod ist dann die Krönung des Ganzen, auch hier ein netter Überraschungseffekt, dass der Charakter stirbt, war mir klar, aber auf die Art hätte ich es nicht erwartet.
Der Rest der Folge kann mit dem fulminanten Beginn kaum noch mithalten, enttäuscht aber auch nicht. Dass Arya die Zwillinge wieder freyfrei macht, war eine Theorie, an die ich offen gesagt nicht geglaubt habe. Nach dem schönen Schlussstrich in der achten Folge hätte ich erwartet, dass man mit ihr für diese Staffel Feierabend macht, aber der Auftritt in der letzten Folge war durchaus lohnenswert. Ansonsten wird der sich in der neunten Folge anbahnende Konflikt zwischen Melisandre und Davos dann doch recht unaufregend gelöst, aber zumindest Liam Cunningham darf in der Rolle des Davos einen emotionalen Ausbruch bieten. Fraglich ist, inwieweit Melisandres Verbannung noch Relevanz erfahren wird. Irgendetwas hat man bestimmt noch mit ihr vor, sonst hätte man sie ja auch sterben lassen können.
Die Schlussszene... ehrlich gesagt hätte ich mir nach der fünften Staffel erneut einen derartigen Schocker als Endsequenz gewünscht, aber die Flotte und die Drachen waren majestätisch in Szene gesetzt, und immerhin bekommen wir mit Daenerys' Aufbruch nach Westeros endlich das zu sehen, worauf wir seit den Anfängen der Serie warten.
R+L=J war ja mehr oder weniger schon ein offenes Geheimnis, jetzt haben wir die Bestätigung. Die Szene war toll gemacht, auch wenn man sich fragen muss, ob uns da nicht doch noch etwas vorenthalten wird, immerhin konnte man das, was Lyanna Ned zuflüstert, nicht deutlich hören.