Gedichte

Mr. PA sagt, komm doch um halb vier,
wenn ich das schon lese, da krieg ich ein Geschwür.
Um vier ist der Nachmittag schon längst rum,
da brauch ich keine Uhr für, das weiß ich auch so.

Manchmal denk ich nach, doch ich erreich ihn damit nicht,
ihn drauf aufmerksam zu machen wär meine Bürgerpflicht.
Hab keinen Bock, daß das immer so lang dauert,
und ich wieder die kreative Zeit zu Hause versauere.
 
20000 Meilen hinaus auf die hohe See,
da bin ich hingeschickt worden, und hab mich selbst geschickt,
jetzt häng ich an nem Kleiderschrank und zähle die Sekunden,
ich warte nur noch, bis es kommt, ich bin schon längst verschwunden.

Ein Ufo fliegt vorbei,
doch ich kümmer mich nicht drum,
in meinem Hals ist alles Brei,
und es weiß keiner mehr, warum.

Ich hab viel zu erzählen,
vielleicht ist alles Schrott,
ich glaube an die Fügung,
an den Teufel und an Gott.

Ich bin unglaublich müde,
ich mach hier einfach Schluß.
Denn die dünne Schicht Gedanken,
die ich spüre, die erzählt nur von Verdruß.
 
Alle Register sind gezogen.
Doch der Löffel hat ein Loch.
Ein bißchen so wie in "Ironic".
Zehntausend Löffel und kein Messer in Sicht.

In meinem Kopf gurkt steady rock,
Herbert Grönemeyers Belle Epoque.
Es war ne wirklich schöne Periode
meines Lebens in der Psychiatrie.

Jetzt warte ich noch sieben Jahre.
Ich hasse die Tour de France,
irgendwann mach ich nen obszönen Anruf,
und das alles nur,
weil ich in der Zukunft davon erfuhr.

Die Wahrheit klingt so bitter,
ihr merkt das alle nicht.
Triff bloß die richtige Entscheidung,
merkwürdig wars gestern noch.

Was soll ich sagen?
Das Gedankenrauschen waren meine eigenen Gedanken,
und die Krankheit ist ein Postulat - was auch sonst,
in einer realen Welt, in der ohnehin alles möglich ist.

Geh bis ins Detail, dann kommst du daran vorüber.
Du kommst vorbei.
So langsam wiederholen sich die Grundzüge
dieser ewigen Fragerei.

Früher war ich immer locker,
es ging mir bestens, ich habs nur nicht kapiert.
Es hob mich trotzdem alles vom Hocker,
ich bin ein Kind meiner Philosophie.

Jetzt ist es raus, diese Welt ist dämlich.
Kein Planet führt dich zu weit.
Der Wahnsinn nagt an unsrer gütlichen Güte,
der Kern der Sache liegt im außenrum.
Es wird niemals zufriedenstellend werden.
Stell dich drauf ein, oder laß es sein.
 
Passivität

Passivität

Ich dachte, ich geh noch weit, doch zu spät, ich beginn zu gähnen, halt mich grade so wach, was solls, es ist zu spät.

Passivität.

Ich bin voll verschwitzt, doch ich geh nicht ab, etwas ist zu schwer, einfach tonnenschwer, und ich weiß, was es ist.

Das bin nicht ich.
Das kommt von außen.
Ich geh nur am Rande mit, ich bin zu weit draußen.
Ich fühl mich tonnenschwer.
Fühl meinen Kopf nicht mehr.
Ich bin verloren,
ich steck über beide Ohren
tief im Morast
der Müdigkeit.
Ich bin verpeilt.
Ich weiß, daß es aufhört,
irgendwann, wenn dieser ganze Dreck wieder aus mir rausfährt.
Bin schon tot,
sterben kann ich nicht.
Ich bring ein Opfer,
und das Opfer bin ich.
Mehr kann ich nicht.
Ich kann nicht sprühn.
Kein "hahahaha",
nur "mer, mer, mer, mer."
Ich bin daheim.
In meinem Haus.
Ich wäre so gerne
jetzt in weiter Ferne,
wartet mal ab,
ich komm schon noch zurück.
Ich will gar nicht warten,
aber ich kann nicht starten.
Ich hab gekifft,
ich blieb immer platt,
hab mich nie erholt,
ich habs so satt.
Immer weiter gehn,
immer mehr verstehn,
doch niemals frei sein,
niemals dabei sein.
Ich weiß, das ist schlimm.
Ich will aus Power sein,
aber ich schau in die Röhre,
kleines Bauerlein,
denk nicht so viel.
Hallo, herein.
Halt aus, halt ein.
Laß es am besten sein,
laß es so sein,
wies am besten wär.
Sei einfach wer,
sei einfach der,
sag dir ahoi,
leb deinen Stil,
mach einfach weiter.
Es wird schon wieder heiter.
Sei dabei.
 
Rausch

Es beginnt wie immer als schleichendes Ziehen an meinen Sinnen,
lässt unterschwellige Verwirrung die Oberhand über die Klarheit gewinnen.

Mir ist, als fliesse die gesamte Welt
und würde sich dabei, langsam durch sich selbst verdrehen,
als hätte mein Geist sich neben meinen Körper gestellt
und versuchte, seine eigenen bizarren Wege zu gehen.

Endlich weicht die Realität - verdrängt vom Traum
und vermischt meine Seele mit der Zeit und dem 5-Dimensionalen Raum.

Lässt mich, zäh, wie in Öl aufgeweichtem Sand
durch die Quanten-Möglichkeiten gleiten -
Düster philosophische Visionen, durchdringen erhellend, meinen "Verstand"
und zeigen mir der zukünftigen Unendlichkeit Weiten...

Stunden ? - Tage ? - Äonen ? - Oder nur Sekunden ??
Habe ich mich verloren? - Hat mich etwas - oder jemand gefunden ?

Irgendwann ist der Drogen befreiende Wirkung aber wieder fort...
verliert sich, wie schmelzender Schnee der in der Sonne vergeht
und verlässt mich, stösst mich zurück an einen altbekannten Ort.
Die kalte harte Realität...

Ich habe Gedult...
und nutze die Erkenntniss, gebracht von den Visionen...
Ich habe Gedult...
ich weiss, das Warten wird sich letztendlich lohnen...
ich habe Gedult...

...bis zum nächsten Rausch...


by Sten Dunkan 2004
 
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Ich krieg sie eh nicht

Ich krieg sie eh nicht. Ich kann das glatt vergessen. So viele Kräfte kann ich einfach nicht aktivieren. Nicht immer. Nicht immer wieder. Nicht immer wieder von vorne. Nicht unter starken Schmerzen. Nicht am Arsch der Welt. Andererseits - wo sonst?
 
Manifest

Es ist nicht das schlimmste, sein Leben lang unter falschen Gefühlswahrnehmungen und verfälschten Sichtweisen gelitten zu haben.
Das schlimmste ist, nie wieder normal zu werden, und die Welt nie wieder so wahrzunehmen, wie sie wirklich ist.
Und nicht einmal das ist das schlimmste. Das schlimmste ist, dann auch noch unsterblich zu sein,
sich in einer Zeitschleife zu befinden und dann festzustellen, daß überall um einen rum Zeitraffer-I**** existieren...

Das schlimmste wäre, wenn alle Schmerzen unendlich wären, und man doch nicht orten könnte, wo sie herkommen.

Doch das allerschlimmste wäre es, in seinem Leben, auch wenn der Schmerz unendlich gewesen wäre, auch wenn er formlos und ewig gewesen wäre, nicht ehrlich gewesen zu sein.

Noch überboten wird dieses Schicksal nur von dem Schicksal, nicht ehrlich sein zu dürfen, sondern kämpfen zu müssen, ohne die Hoffnung auf eine besserung. Wenn einem die Einsicht in die eigenen Fehler nur noch größere Schmerzen verursacht. Wenn man die Welt, die man so komplex und phantastisch erlebt hat als leer und grauenvoll gezeigt bekommt. Als dreckigen Hintehalt eines genialen Schöpfers, als Storyboard der Dummheit und Ungerechtigkeit der eigenen Mitmenschen, als ewigen Shredder, der einen ständig und stetig häckselt, ohne daß man ihm entkommen kann.

Wie schön, daß es Ärzte gibt, die sich das nicht vorstellen können. Wie schön, daß man auch mit mittelmäßiger Leistung durchs Leben kommt.

Wie entscheidend: Daß man die Hoffnung nicht aufgeben muß, doch noch irgendwann normal zu werden, wieder lebendig, voll leistungsfähig, und zurückblickt auf eine fürchterliche Zeit, und sich bewußt ist, daß der Schmerz ein Ende hatte.

Nur dafür lebe ich. Vielleicht ewig, vielleicht nicht. Und hoffentlich letzteres.
 
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"Du wirst verbannt, in einen anderen Körper."
...
"Jemand, den du auf den Tod nicht ausstehen kannst."
...
"T.I."

Das sind seine Erinnerungen. Er ist in mir, kämpft mit mir, ich lach ihn aus. Er hat es nicht anders verdient.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lese meine Gedichte und kann nur zum Himmel schrein!!!!
Soll ich sie löschen oder stehen lassen?
Ich lasse sie stehen, und irgendwann lösche ich sie dann doch,
ich treffe entscheidungen, die ich nicht treffen will.
Vollbremsung.

Und das hier ist die Bremsspur.

Nur daß das nicht stimmt.

"Alles, was man über das Leben lernen kann: Es geht weiter!"

Nur daß es so nicht weitergehen kann.
 
Wir sind uns nicht darüber einig
worum es im Leben geht.
Unsere Erfahrungen halten sich nicht,
wo Sonne kommen soll, Neonlicht,
wenn man sich freuen könnte, Traurigkeit.

Und die, die dir helfen wollen, kannst du alle nicht leiden,
und die du leiden kannst, verstehst du nicht.
Du kannst dich da nur entscheiden,
welche Kapsel führt ans Licht?

---

Es war doch früher auch schon so,
wenn auch vor langer Zeit,
da hab ich so vor mich hingelebt,
und wollte alles tun, war nie bereit.
Hätt ich da nur mehr gemacht.
Aber dann mach ich halt jetzt.

(Das ist allerdings schon älter und nur die Oberen Absätze sind noch aktuell.)
 
Eigentlich soll Chaos herrschen,
denn nur, in wem noch Chaos herrscht,
kann gebärn ein tanzend Sternlein
viermal dunkler als die Nacht
und aus Dynamit gemacht.

Eigentlich sind alle Menschen
gleich unter dem Himmelszelt,
eigentlich sind alle Schmerzen
nötig hier in dieser Welt.
Eigentlich sind alle Dinge
so, wie man es von ihnen denkt.
Eigentlich sind alle Menschen
irgendwie von Gott gelenkt.

Eigentlich sind alle Texte
voller Glanz und Phantasie.
Eigentlich sind alle Wert wert,
und doch verwirft man sie.

Eigentlich sind alle frei,
doch es gibt noch Sklaverei.
Eigentlich meints jeder gut,
doch da bin ich auf der Hut,
manche meinens mit sich selber
besser als mit allen andern,
dabei sind sie auch nur Kälber,
die auf dunklen Wiesen wandern.

Manchmal hab ich aufgegeben,
es hat mir nur nie geholfen,
ständig muß ich Fehler machen,
schaff es nicht, daraus zu lernen.

Oftmals geht es andern besser,
und ich geh, verlasse sie,
davon gehts mir auch nicht besser,
schäme mich, und hasse sie.

Doch die Schmerzen sind verwunden,
tausend helle Schwimmbadstunden,
Ruhe, Frieden, Alltagsfliegen,
keine Kraft, es hinzubiegen.

"Lassen sie es, lassen sie.
Verstehn sie nicht, erfassen sie.
Denken sie nicht so viel nach,
gutes Essen, schöner Tag.

Wenig Wert ist unser Leben.
Was passiert schon, grade eben?
Der Moment, ein Stück der Zeit,
schwupps ist er Vergangenheit,
ist das einzige das zählt."

Mit dem Bürgersteig vermählt
gehören die, die solches sagen,
Hoffnung, Warten, Schonen, Darben,
können sie wohl nicht vertragen?
Sie sitzen rum und laben sich,
sind unbeschwert und haben sich,
ich arbeite - in jedem Augen-
blick verlier ich warme Werte,
es ist kalt und ich zerfließe,
und sie denken ich genieße.

Es ist schlimm und wird nicht besser
auch wenn man es noch so will.
Ich muß meine Chancen nutzen,
sie sagen, ich soll ins Bett.
Ich kann nichts mehr richtig steuern,
sie sagen, das ist ihr Bier.
Wachsen an zu Ungeheuern
während ich den Halt verlier.
Trübe Tasse voller Suppe,
sie sehn nur die Agression.

Wenn ich ihnen das jetzt sage:
"Das sagten sie doch gestern schon!"
 
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