Ich persönlich bin einfach nur froh, den Glauben an einen strafenden, alles was nicht X ist vernichtenden Gott, weitestgehend hinter mir gelassen zu haben.
Aus solchen Konstrukten auszubrechen, ist unheimlich anstrengend. Wenn ich da so manchen (zum Glück entfernten) Kommentar bedenke, ist es, als würden alte Wunden wieder aufgerissen.
Glaube sollte es etwas Persönliches sein - mit dem andere, die kein Interesse daran haben, schlicht in Ruhe gelassen werden sollten.
Inzwischen hab ich 0,0 Verständnis für diejenigen, die mit vollem Eifer versuchen, andere von ihrem Glauben zu überzeugen, auch dann noch, wenn ihnen deutlich gemacht wurde, dass man kein Interesse hat.
Auch dieses Mitleid, dass man nicht glaubt, finde ich ziemlich nervig. Auf der Gegenseite bemitleide ich Gläubige ja auch nicht.
Nach zu vielen Jahren strengen Glaubens will ich auch keine Alternative mehr zu einem "anderen" Gott. Tatsächlich musste ich mich durch die Arbeit abermals mit Glaube, Gott und Biografie auseinandersetzen. Und es bleibt dabei. An den Gott aus der Bibel will ich nicht glauben. Auch an keinen anderen
Ich feiere den Tag, an dem ich all das absolut hinter mit gelassen haben werde.
Na ja der strafende Gott ist ja eher so ne Nummer ausm alten Testament und bei katholiken beliebt.
Also Protestant seh ich Gott anders, aber auch mir fällt es schwer den strafenden Gott aus dem Kopf zu bekommen.
Meine Heimatgegend war schon katholisch geprägt und im Religionsunterricht stand das alte Testament höher im kurs als das neue - während der Grundschule.
Damit wurde natürlich die Angst vor gott geweckt, was heute - so ehrlich bin ich - bei mir noch nachwirkt, wenns um den glauben geht.
Natürlich ist Gott kein strafendener Gott, aber wir werden so erzogen und es hat lange bei mir gedauert bis ich anfangen konnte, gott anders zu sehen. Ein Prozess der immer noch andauert und wohl nie abgeschlossen sein wird. Daher weiß ich was du meinst, wenn du davon sprichst, das es anstrengend ist da raus zu kommen.
Wobei du weiter gegangen bist als ich.
Ich fühle mich grundsätzlich wohl mit meinem glauben an Gott und bin froh das ich die Fähigkeit zum Glauben habe, auch weil er mir schon öfter stärke gegeben hat. Obwohl ich auch oft mit meinem glauben hadere.
Es ist gar nicht so leicht zu beschreiben.
Wenn ich, allerdings lese, das man hier Menschen bedauern soll die nicht an gott glauben, versucht diese zu missionieren, muss ich den kopf schütteln.
Wer glauben will und kann solls tun, wers nicht will oder kann solls lassen.
Mein bester Freund ist Atheist und wir kämen nie auf die idee den anderen zu missionieren.
Generell, ich habs ja schon oben geschrieben, empfinde ich den Glauben als privatsache und so "offen" wie jetzt hier bin ich eher selten bei dem Thema.
Diese, mittlerweile gelöschten, Beiträge, in denen - für mein Verständnis - missioniert wurde, man sehr offensiv mit seinem glauben geprahlt hat, fand ich... irritierend.
Wohl weil ich einfach die sache so sehe: mein glauben geht genau zwei leute was an: gott und mich.
Und der rest darf wissen das ich glaube, das ich auch schon gezweifelt habe, immer mal wieder zweifeln werde und wohl immer wieder zu meinem glauben zurückkehre.
Und der rest ist eine ende zu ende verschlüsselung zwischen gott und mir.
Da gibts keine missionierung, oder "mitleid" mit Menschen die nicht glauben, keinen drang meinen glauben in der Öffentlichkeit breit zutreten.
Ich geh ja nicht mal in die Kirche und gehöre auch keiner mehr an.
Von daher...