Gleichberechtigung von Mann und Frau

Meinst du damit jetzt die Aussagen, die ich nicht getätigt habe, sondern die du mir in den Mund legst? Die kannst du gern relativieren, bis dir die Haare ausgehen. Das tangiert mich nicht, denn diese Aussagen sind ja nicht von mir. :konfus:

Ich lege dir das hier also in den Mund...?

Dass die Rolle der Frau in der Menschheitsgeschichte sich nicht hauptsächlich durch Gemeinheit und Unterdrückung so ergeben hat, sondern dass es dafür durchaus sinnvolle Gründe gab, selbst wenn sie heute nicht mehr uneingeschränkt gelten mögen.

Die Rolle der Frau ergab sich also nicht durch Gemeinheit und Unterdrückung, ja? Was ist es aber anderes als Unterdrückung, wenn eine Frau durch geltendes Recht schlechter gestellt wird, als ein Mann? Frauen durften in Preußen erst ab 1908 ein ordentliches Studium aufnehmen und einen Abschluss erlangen, Frauen galten in der BRD bis in die 1960er Jahre als nichts geschäftsfähig und mussten bspw. die Zustimmung ihres Ehemannes einholen, um ein eigenes Bankkonto eröffnen und führen zu dürfen. Sobald man diese Tatsachen dann deinen Aussagen gegenüberstellt, ergibt sich nämlich ein ganz anderes Bild: Frauen wurden bis weit in der 20.Jahrhundert hinein in ihre Rollen gedrängt und hatten, wenn überhaupt, nur unter widrigsten Umständen und abhängig vom Wohlwollen männlicher Verwandter die Möglichkeit eine andere Rolle einzunehmen.

Dein Einwand von wegen "erheblicher gesetzlicher Benachteiligung" hat damit schon einmal nicht das Geringste zu tun, denn mir ist kein Gesetz bekannt, das die Frau an den Herd verbannt.

§1356 - BGB (gültig bis 1.Juli 1958) schrieb:
(1) Die Frau ist, unbeschadet der Vorschriften des § 1354, berechtigt und verpflichtet, das gemeinschaftliche Hauswesen zu leiten.
(2) Zu Arbeiten im Hauswesen und im Geschäfte des Mannes ist die Frau verpflichtet, soweit eine solche Thätigkeit nach den Verhältnissen, in denen die Ehegatten leben, üblich ist.

§1356 - BGB (gültig bis 1.Juli 1977) schrieb:
(1) [1] Die Frau führt den Haushalt in eigener Verantwortung. [2] Sie ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist.
(2) Jeder Ehegatte ist verpflichtet, im Beruf oder Geschäft des anderen Ehegatten mitzuarbeiten, soweit dies nach den Verhältnissen, in denen die Ehegatten leben, üblich ist.

... von 'nem Herd steht da natürlich nichts drin, da muss ich dir wohl zustimmen.

Darum auch meine Frage, was eigentlich dein Punkt in der ganzen Debatte ist? Offensichtlich geht es dir ja darum, irgendwie zu beweisen, dass ich im Unrecht bin. Aber überleg mal. Wenn ich im Unrecht bin damit, gegen einen absurden Standpunkt zu argumentieren, dann machst du damit doch nichts anderes, als diesem absurden Standpunkt Recht zu geben. Wieso tust du das, wenn er doch so offensichtlich gar nicht ernst gemeint sein kann?

Ne, ne, du brauchst gar nicht zu versuchen, mir diesen Schuh anzuziehen. Daraus das ich erkannt habe, dass @jujukanes absurder "Standpunkt" eine Überspitzung war und festgestellt habe, dass dir dies offenbar nicht gelungen zu sein scheint, folgt gewiss nicht, dass ich diesen absurden "Standpunkt" unterstütze. :p

- Nicht nur Frauen hatten durch die klassische Rollenverteilung Nachteile, siehe Kriegsdienst
- Krieg ist eine traurige Konstante der Menschheitsgeschichte und wird es vermutlich bleiben

Also ist deine Aussage, dass Männer im Kriegsfall unverhältnismäßig größere Nachteile erfahren, als Frauen, ja? Wie passt dann bspw. sexualisierte Gewalt gegen Frauen, als besonders perfide, aber quer durch die Geschichte durchaus gängige Form der Kriegsführung in deine Argumentation? Das Massaker von Nanjing ist dir gewiss ein Begriff, oder?

- Es sind mehr Männer als Frauen in Kampfeinsätzen

Und wie sollen, jetzt mal rein hypothetisch (und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole), mehr Frauen als Männer an Kampfeinsätzen teilnehmen, wenn es ihnen erst seit wenigen Jahren, teilweise Monaten überhaupt gestattet ist, in kämpfenden Truppenteilen bzw. im Fall der Bundesrepublik Deutschland in anderen Teilstreitkräften als dem Sanitätsdienst zu dienen?

The Washington Times - 11 March 2016 schrieb:
Defense Secretary Ashton Carter approved Thursday final plans from military service branches and the U.S. Special Operations Command to open up all combat jobs to women, and authorized the military to begin integrating female combat soldiers “right away.”

http://www.washingtontimes.com/news/2016/mar/11/ash-carter-approves-final-strategy-women-military-/

British Army Website - 8 July 2016 schrieb:
The exclusions on women serving in Ground Close Combat (GCC) roles are to be lifted with immediate effect. It will see women being allowed to serve on the front line in ground close combat roles for the first time.

Gen Sir Nick Carter, Chief of the General Staff, said: “I am delighted that we are now able to extend the opportunities for women to serve in the Army.

“Women already operate on the frontline in a variety of roles and have done so with distinction in recent conflicts.

“By allowing women to serve in all roles, we will truly help to maximise the talent available to the Army and make the Armed Forces a modern employer.”

http://www.army.mod.uk/news/28632.aspx

- Frauen und Männer müssen nicht dasselbe können oder tun, um gleich viel wert zu sein

Solange Frauen und Männer nicht dasselbe tun dürfen, sind sie niemals gleich viel wert.

Wenn nicht, dann weiß ich nicht, was du eigentlich von mir willst, außer anscheinend die Diskussion mit Gerede von verletzter Männlichkeit und verletztem Stolz auf eine unsachliche Ebene zu ziehen.

Ich kann mir ehrlich gesagt keine anderen Gründe vorstellen, die dich dazu getrieben haben könnten, hier das Eingeständnis von Tatsachen einzufordern, die eigentlich von überhaupt niemandem bestritten wurden. Erhelle doch mich simples Gemüt, damit ich nicht dumm sterbe. :konfus:
 
Ich will es gerne versuchen.

Ich lege dir das hier also in den Mund...?
Einfache Antwort? Ja. Lass es mich in einem Bild erklären, das hoffentlich die Botschaft klarer werden lässt als tausend Worte:

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Ja, lieber Ben, wenn du meine Aussagen falsch wiedergibst, dann legst du mir etwas in den Mund. Das hast du korrekt erkannt. Du wirfst mir vor, ich ignoriere Tatsachen, die meine Aussagen relativieren würden? Du bist derjenige, der meine Aussagen auf ein Level der Absolutheit hebt, indem du die von mir bewusst gewählten relativierenden Begriffe einfach rausnimmst! Ja, das ist ein Paradebeispiel davon, jemandem Dinge in den Mund zu legen, die nicht gesagt wurden – und diese Ungenauigkeit zieht sich durch deine komplette Argumentation.

Die Rolle der Frau ergab sich also nicht durch Gemeinheit und Unterdrückung, ja? Was ist es aber anderes als Unterdrückung, wenn eine Frau durch geltendes Recht schlechter gestellt wird, als ein Mann?
Mal hübsch langsam. Wie du oben bereits ersehen kannst, ist meine Wortwahl keineswegs reiner Zufall, bei der man Begriffe nach Belieben rausnehmen oder dazuinterpretieren kann. Ich meine das, was ich schreibe. So schrieb ich zum Beispiel davon, wie sich diese Rolle ERGEBEN hat. Ergeben, im Sinne von: seinen Anfang nehmen. Ich zog nicht umsonst als Beispiel zwischendurch Jäger und Sammler heran, sondern genau darum ging es. Die Rolle der Frau als Hüterin von Heim und Familie – wenn ich von deren Ursprüngen spreche, dann denke ich dabei zurück an die Steinzeit. An Höhlenmenschen. Sowas in der Art. Und da war halt noch nicht soviel mit Legislative.

Sobald man diese Tatsachen dann deinen Aussagen gegenüberstellt, ergibt sich nämlich ein ganz anderes Bild: Frauen wurden bis weit in der 20.Jahrhundert hinein in ihre Rollen gedrängt und hatten, wenn überhaupt, nur unter widrigsten Umständen und abhängig vom Wohlwollen männlicher Verwandter die Möglichkeit eine andere Rolle einzunehmen.
Da bin ich ganz bei dir, aber drum sprach ich ja davon, wie sich diese Rollen ergaben, und nicht davon wie sie sich dann in weiterer Folge als Instrumente zur Erhaltung eines patriarchalischen Systems hielten und verschlimmerten. Das sind für mich nämlich zwei völlig verschiedene Paar Schuh und ich war der Ansicht, ich hätte auch klar kommuniziert, wovon ich spreche, indem ich Beispiele wie das Jagen extra miteinbrachte, um meinen Standpunkt zu illustrieren. Also nur um das festzuhalten, damit es nicht untergeht: wenn du mich nach meiner Ansicht zu der Frauenrolle in der jüngeren Vergangenheit fragst, dann widerspreche ich deiner Aussage nicht. Nur habe ich halt nicht davon gesprochen, sondern von was anderem. Wenn du meine Aussagen dann halt aus dem Kontext rausnimmst und auf was anderes ummünzt, und dabei auch noch Ungenauigkeit beim Zitieren und Interpretieren walten lässt, übernehme ich freilich keine Verantwortung mehr dafür, dass das, was dabei rauskommt, Anspruch auf Richtigkeit erhebt.

... von 'nem Herd steht da natürlich nichts drin, da muss ich dir wohl zustimmen.
Wieder was gelernt, danke für die Texte. Aber ich bin jetzt etwas verwirrt, weil du weiter oben von geltendem Recht sprachst, und hier jetzt Gesetzesstellen zitierst, die seit vierzig Jahren oder länger nicht mehr gültig sind. Also wovon sprechen wir jetzt genau? Anfangs ging es in der Diskussion ja um den Status Quo, so wie ich das verstand, also um die gegenwärtigen Zustände. Ich habe als Antwort darauf auf die Ursprünge verwiesen. Du beziehst dich jetzt auf den Zeitraum dazwischen. Das sind aber drei ziemlich unterschiedliche Epochen mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen für die jeweils herrschenden Zustände. Die miteinander zu vermischen finde ich daher nicht sinnvoll.

Ne, ne, du brauchst gar nicht zu versuchen, mir diesen Schuh anzuziehen. Daraus das ich erkannt habe, dass @jujukanes absurder "Standpunkt" eine Überspitzung war und festgestellt habe, dass dir dies offenbar nicht gelungen zu sein scheint, folgt gewiss nicht, dass ich diesen absurden "Standpunkt" unterstütze. :p
Wenn du aber so angestrengt versuchst, meiner Darlegung einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen und meinen Irrtum zu beweisen, dann wirkt es aber halt irgendwie doch so. Vor allem, da deine scharfsinnige Feststellung eine ganze Seite, nachdem ich im Gespräch mit jujukane selbst offen gesagt habe, dass ich die Natur ihres Postings nicht erkannt hatte, geäußert wurde.

Also ist deine Aussage, dass Männer im Kriegsfall unverhältnismäßig größere Nachteile erfahren, als Frauen, ja?
Nein, ist sie nicht. Ich habe da überhaupt keinen Vergleich gezogen, und schon gar nicht über Verhältnismäßigkeiten, sondern nur das geschrieben, was du zitiert hast: dass es nicht nur für Frauen Nachteile bei dieser Rollenverteilung gab. Das ist keine Wertung, sondern eine wertfreie Feststellung. Du unterstellst mir wieder, dass etwas meine Argumentation wäre, was ich nicht geäußert habe, um dann gleich ein Beispiel gegen dieses Argument nachzuschieben und "mich" damit zu widerlegen. Auf die Art kannst du dich ewig im Kreis drehen, aber lass doch bitte mich da raus?

Und wie sollen, jetzt mal rein hypothetisch (und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole), mehr Frauen als Männer an Kampfeinsätzen teilnehmen, wenn es ihnen erst seit wenigen Jahren, teilweise Monaten überhaupt gestattet ist, in kämpfenden Truppenteilen bzw. im Fall der Bundesrepublik Deutschland in anderen Teilstreitkräften als dem Sanitätsdienst zu dienen?
Ich sage ja gar nicht, dass sie es sollen. Ich sage nicht mal, dass sie die Chance dazu haben oder je hatten. Weißt du, wie sich diese Unterhaltung grade für mich anhört?

Ich: 2 und 2 ist 4.
Du: Wie soll 2 und 3 denn 4 ergeben, wenn sie schon 5 ergeben?
Ich: ... hä?

Dementsprechend kann ich nicht aufhören, mich zu wundern, worauf du hinaus willst. Möchtest du sagen, dass Frauen allein deshalb nicht gleichermaßen in Kampfeinsätzen vertreten sind wie Männer, weil es ihnen noch nie erlaubt war? Daran zweifle ich, aber wenn das stimmt, müssten die Geschlechterquoten sich ja in den nächsten Jahren rasant auf 50-50 einpendeln. Darüber können wir dann nochmal reden, wenn's soweit ist.
Oder willst du sagen, dass Frauen nur deshalb nicht den Dienst an der Waffe tun durften, weil sie auf diese Art gemein unterdrückt werden sollten? Das wäre eine interessante Theorie und auch eine amüsante Vorstellung, dass die Welt kollektiv davor zittert, dass die Frauen plötzlich einen gewaltsamen Aufstand zur Gleichberechtigung anzetteln, wenn man sie sich bewaffnen lässt, aber das erscheint mir dann auch eher Science Fiction zu sein, wenngleich man die Idee ganz spannend verfilmen könnte.
Nein, ich kann da wieder nur auf meine Vorstellungen von Instinkt und Biologie verweisen und dass auch bei völliger Gleichberechtigung von Anfang an Kampftruppen in risikoreichen Einsätzen eher von Männern gebildet worden wären als von Frauen. Begründet habe ich das nun schon mehrmals damit, dass Männer biologisch betrachtet halt entbehrlicher sind als Frauen und dass es wider unseren Instinkt wäre, gegen die Prinzipien der Arterhaltung zu handeln. Und nein, das ist nicht als Wertung meinerseits zu verstehen, dass Frauen an den Herd gehören oder nur Männer Kampfmaschinen sind oder so ein Stuss. Ich spreche nur davon, wie ich vermute, dass gewisse Dinge von der Natur vorgesehen waren (Disclaimer: das bedeutet nicht, dass ich es gut finde so oder der Meinung bin, es sollte weiterhin so sein) und dass es, um diese Instinkte abzulegen, eben Zeit braucht, weil das nicht von heute auf morgen geht. Aber das sagte ich ja alles bereits in anderen Beiträgen...

Ich kann mir ehrlich gesagt keine anderen Gründe vorstellen, die dich dazu getrieben haben könnten, hier das Eingeständnis von Tatsachen einzufordern, die eigentlich von überhaupt niemandem bestritten wurden.
Mein Einwand, dass in den Krieg eher Männer als Frauen ziehen, wurde damit "widerlegt", dass jemand eine Frau bei der Air Force kennt. Meine Entgegnung, dass eine Ausnahme eine Regel noch nicht entkräftet, sondern allenfalls bestätigt, zog weiteren Widerstand nach sich, bis zu diesem Augenblick hier. Und dafür, dass hier niemand was bestreiten würde, argumentierst du immer noch ziemlich fleißig gegen meine Aussagen. Wenn auch mittlerweile offensichtlich ist, dass dies wohl eher Missverständnisse sind, weil du dich oft einfach auf ganz andere Dinge beziehst, als ich das getan habe. Dennoch würde ich dich bitten, einfach genau bei den Dingen zu bleiben, die ich gesagt habe, und nicht Satzteile davon dann einfach wegzulassen oder Dinge übermäßig hineinzuinterpretieren, die ich einfach nicht geäußert habe. Dann hast du nämlich auch gleich viel weniger Anlass, mir ellenlang Kontra zu geben. Peace & out.
 
Ja, lieber Ben, wenn du meine Aussagen falsch wiedergibst, dann legst du mir etwas in den Mund. Das hast du korrekt erkannt. Du wirfst mir vor, ich ignoriere Tatsachen, die meine Aussagen relativieren würden? Du bist derjenige, der meine Aussagen auf ein Level der Absolutheit hebt, indem du die von mir bewusst gewählten relativierenden Begriffe einfach rausnimmst! Ja, das ist ein Paradebeispiel davon, jemandem Dinge in den Mund zu legen, die nicht gesagt wurden – und diese Ungenauigkeit zieht sich durch deine komplette Argumentation.

Okay, warte! Ich versuch's nochmal.

Dass die Rolle der Frau in der Menschheitsgeschichte sich nicht hauptsächlich durch Gemeinheit und Unterdrückung so ergeben hat, sondern dass es dafür durchaus sinnvolle Gründe gab, selbst wenn sie heute nicht mehr uneingeschränkt gelten mögen.

Die Rolle der Frau ergab sich also nicht hauptsächlich durch Gemeinheit und Unterdrückung, ja? Was ist es aber anderes als Unterdrückung, wenn eine Frau durch geltendes Recht schlechter gestellt wird, als ein Mann? Frauen durften in Preußen erst ab 1908 ein ordentliches Studium aufnehmen und einen Abschluss erlangen, Frauen galten in der BRD bis in die 1960er Jahre als nichts geschäftsfähig und mussten bspw. die Zustimmung ihres Ehemannes einholen, um ein eigenes Bankkonto eröffnen und führen zu dürfen. Sobald man diese Tatsachen dann deinen Aussagen gegenüberstellt, ergibt sich nämlich ein ganz anderes Bild: Frauen wurden bis weit in der 20.Jahrhundert hinein in ihre Rollen gedrängt und hatten, wenn überhaupt, nur unter widrigsten Umständen und abhängig vom Wohlwollen männlicher Verwandter die Möglichkeit eine andere Rolle einzunehmen.

... besser?

Aber, damit man mir nicht nachsagt, dass ich nicht über meinen eigenen Schatten springen kann, wenn ich über die Strenge geschlagen habe, bin ich gerne bereit auf weiteres Geplänkel dieser Art zu verzichten.

So schrieb ich zum Beispiel davon, wie sich diese Rolle ERGEBEN hat. Ergeben, im Sinne von: seinen Anfang nehmen. Ich zog nicht umsonst als Beispiel zwischendurch Jäger und Sammler heran, sondern genau darum ging es. Die Rolle der Frau als Hüterin von Heim und Familie – wenn ich von deren Ursprüngen spreche, dann denke ich dabei zurück an die Steinzeit. An Höhlenmenschen. Sowas in der Art. Und da war halt noch nicht soviel mit Legislative.

Da bin ich ganz bei dir, aber drum sprach ich ja davon, wie sich diese Rollen ergaben, und nicht davon wie sie sich dann in weiterer Folge als Instrumente zur Erhaltung eines patriarchalischen Systems hielten und verschlimmerten. Das sind für mich nämlich zwei völlig verschiedene Paar Schuh und ich war der Ansicht, ich hätte auch klar kommuniziert, wovon ich spreche, indem ich Beispiele wie das Jagen extra miteinbrachte, um meinen Standpunkt zu illustrieren. Also nur um das festzuhalten, damit es nicht untergeht: wenn du mich nach meiner Ansicht zu der Frauenrolle in der jüngeren Vergangenheit fragst, dann widerspreche ich deiner Aussage nicht. Nur habe ich halt nicht davon gesprochen, sondern von was anderem. Wenn du meine Aussagen dann halt aus dem Kontext rausnimmst und auf was anderes ummünzt, und dabei auch noch Ungenauigkeit beim Zitieren und Interpretieren walten lässt, übernehme ich freilich keine Verantwortung mehr dafür, dass das, was dabei rauskommt, Anspruch auf Richtigkeit erhebt.

Nun ist es aber wohl so, dass in der Jungsteinzeit eben nicht diese klare Rollenverteilung herrschte, sondern viel mehr eine recht ausgeprägte Form des Egalitarismus; in Çatalhöyük ist man auf ausreichend Hinweise gestoßen, um davon ausgehen zu können, dass sich Frauen und Männer sowohl Arbeit als auch Ansehen und Macht geteilt haben. Da man für das prähistorische China Vergleichbares festgestellt zu haben meint, scheint es sich dabei auch nicht um eine lokale Ausnahme, sondern eher um die Regel gehandelt zu haben. Und selbst die Frauen der Antike, sei es des antiken Roms oder Griechenlands, lassen sich nicht völlig in die Rolle als Hüterin von Heim und Familie einfügen. Sicher, die vornehmliche Aufgabe der antiken Frau war es, (vorzugsweise männlichen) Nachwuchs zu gebären, doch die Versorgung der Kinder und die Führung des Haushaltes oblag von da an Sklaven, nicht der Frau. Insofern komme ich auch zu dem Schluss, dass sich die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau nicht zu einem festen Zeitpunkt ergeben, sondern über einen weit längeren Zeitraum entwickelt hat. Und in diesem Zeitraum entwickelten sich selbstverständlich auch Gesellschaften, die über kodifiziertes Recht wie auch Rechtssprechung verfügten.

Aber ich bin jetzt etwas verwirrt, weil du weiter oben von geltendem Recht sprachst, und hier jetzt Gesetzesstellen zitierst, die seit vierzig Jahren oder länger nicht mehr gültig sind.

An der Stelle habe ich mich einfach missverständlich ausgedrückt. Denk dir noch so was wie "zum damaligen Zeitpunkt" davor, dann sollte es klarer werden.

Vor allem, da deine scharfsinnige Feststellung eine ganze Seite, nachdem ich im Gespräch mit jujukane selbst offen gesagt habe, dass ich die Natur ihres Postings nicht erkannt hatte, geäußert wurde.

Nein, eigentlich kam meine scharfsinnige Feststellung sogar gleich in meinem allerersten Beitrag zu dieser Diskussion. ;)

Möchtest du sagen, dass Frauen allein deshalb nicht gleichermaßen in Kampfeinsätzen vertreten sind wie Männer, weil es ihnen noch nie erlaubt war? Daran zweifle ich, aber wenn das stimmt, müssten die Geschlechterquoten sich ja in den nächsten Jahren rasant auf 50-50 einpendeln. Darüber können wir dann nochmal reden, wenn's soweit ist.

Das möchte ich sagen, korrekt. Und ich zweifele nicht daran, dass sich die Geschlechterquoten irgendwann annähern werden. Ein Verhältnis von 50:50 erreichen wir womöglich nicht, aber eine Frauenquote deutlich über den ~ 15% die bspw. die Bundeswehr für die nächsten Jahre anpeilt, halte ich vor allem durch den zunehmenden technischen Fortschritt, Änderungen in der Art der Kriegsführung, wie auch die immer breitere Akzeptanz des Soldatenberufes für durchaus realistisch.

Ich spreche nur davon, wie ich vermute, dass gewisse Dinge von der Natur vorgesehen waren (Disclaimer: das bedeutet nicht, dass ich es gut finde so oder der Meinung bin, es sollte weiterhin so sein) und dass es, um diese Instinkte abzulegen, eben Zeit braucht, weil das nicht von heute auf morgen geht.

Nun hat der Mensch aber viele von der Natur vorgesehene Dinge durch technischen Fortschritt negiert. So spielen Evolutionsnachteile, wie Kurz- oder Weitsichtigkeit, angeborene körperliche Behinderungen [...] keine Rolle mehr. Letztlich ist es dann nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die biologischen Unterschiede, die Frauen für Kampfeinsätze tendenziell weniger geeignet erscheinen lassen, durch Technologie negiert werden.

Und dafür, dass hier niemand was bestreiten würde, argumentierst du immer noch ziemlich fleißig gegen meine Aussagen.

Wie gesagt, ich sehe weiterhin nicht, wo jemand bestritten hätte, dass die Hauptlast militärischer Einsätze von Männern getragen wird. Und gegen diese Aussage argumentiere ich auch nicht. Das die Rollenverteilung Männern aber den Nachteil einbrockt, im Kriegsfall zu den Waffen greifen zu müssen bzw. in Kampfeinsätzen an vorderster Front stehen zu müssen, kann ich als Aussage jedoch kaum so stehen lassen, wenn es Frauen bis vor kurzem einfach verboten war, diesen Nachteil ebenfalls erfahren zu können.
 
Ja, lieber Ben, wenn du meine Aussagen falsch wiedergibst, dann legst du mir etwas in den Mund. Das hast du korrekt erkannt. Du wirfst mir vor, ich ignoriere Tatsachen, die meine Aussagen relativieren würden? Du bist derjenige, der meine Aussagen auf ein Level der Absolutheit hebt, indem du die von mir bewusst gewählten relativierenden Begriffe einfach rausnimmst! Ja, das ist ein Paradebeispiel davon, jemandem Dinge in den Mund zu legen, die nicht gesagt wurden – und diese Ungenauigkeit zieht sich durch deine komplette Argumentation.

Und wieder ist so weit: Wenn dir die Argumente ausgehen, wirst du über Gebühr persönlich und sprichst deinem Gesprächspartner gleichzeitig jedes sachliche Diskussionsvermögen ab. Da kann man fast schon die Uhr nach stellen.

Ist dabei übrigens auch völlig egal, ob sich z.B. Ben, Minza, micah, Sol oder meine Wenigkeit mit dir unterhalten. Du machst es deinen Gesprächspartnern regelmäßig wirklich sehr schwer, sich zu einer Unterhaltung mit dir motivieren zu wollen, wenn wieder mal so ein sozialer Totalausfall, wie hier jetzt von mir zitiert, von dir kommt.
 
Okay, warte! Ich versuch's nochmal.

... besser?
Ja, viel besser. Ich ergänze noch, wieso diese Unterscheidung so bedeutend ist: weil das Hinzufügen bzw. Weglassen eines einzigen Begriffs wie "hauptsächlich" darüber entscheidet, ob ich aussage, dass Gemeinheit und Unterdrückung bei der Rollenbildung gar nicht beteiligt waren, oder ob ich sehr wohl anerkenne, dass diese Faktoren eine Rolle spielten, aber in meinen Augen nicht die größte. Ein einziges Wort Unterschied – aber zwei sehr, sehr verschiedene Aussagen, die daraus resultieren.

Nun ist es aber wohl so, dass in der Jungsteinzeit eben nicht diese klare Rollenverteilung herrschte, sondern viel mehr eine recht ausgeprägte Form des Egalitarismus; in Çatalhöyük ist man auf ausreichend Hinweise gestoßen, um davon ausgehen zu können, dass sich Frauen und Männer sowohl Arbeit als auch Ansehen und Macht geteilt haben. Da man für das prähistorische China Vergleichbares festgestellt zu haben meint, scheint es sich dabei auch nicht um eine lokale Ausnahme, sondern eher um die Regel gehandelt zu haben. Und selbst die Frauen der Antike, sei es des antiken Roms oder Griechenlands, lassen sich nicht völlig in die Rolle als Hüterin von Heim und Familie einfügen. Sicher, die vornehmliche Aufgabe der antiken Frau war es, (vorzugsweise männlichen) Nachwuchs zu gebären, doch die Versorgung der Kinder und die Führung des Haushaltes oblag von da an Sklaven, nicht der Frau. Insofern komme ich auch zu dem Schluss, dass sich die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau nicht zu einem festen Zeitpunkt ergeben, sondern über einen weit längeren Zeitraum entwickelt hat. Und in diesem Zeitraum entwickelten sich selbstverständlich auch Gesellschaften, die über kodifiziertes Recht wie auch Rechtssprechung verfügten.
Das mag ja alles sein, aber dennoch gab es die Rollen, die ich ansprach, im Grunde schon von Anbeginn der Zeit. Nämlich seit Frauen Kinder gebären. Ich gehe mal einfach davon aus, dass schwangere und gebärende bzw. stillende Frauen sowie ihr Nachwuchs im Allgemeinen vom Mann versorgt und geschützt wurden statt in den Kampf zu ziehen, das kann man ja auch vielfach im Tierreich beobachten. Und ich denke, dass diese simplen, biologischen, ursprünglichen Umstände halt der Auslöser dafür waren, wie sich die Dinge dann über den von dir angesprochenen längeren Zeitraum entwickelt haben, und nicht die Fiesheit des Mannes, der sich die Hände reibt und bösartig lachend seinen Schnurrbart zwirbelt, während er sich an seiner chauvinistischen Natur ergötzt. Das ist natürlich nur Spekulation von meiner Seite, aber wenn ich auf der einen Seite eine Reihe biologischer Begebenheiten und ihre klaren logischen Konsequenzen sehe, und auf der anderen Seite eine obskure Motivation wie "Gemeinheit", dann fällt mir nicht schwer, mich zu entscheiden, was sich Mutter Natur dabei dachte, als sie die Dinge so in Gang setzte.

Nein, eigentlich kam meine scharfsinnige Feststellung sogar gleich in meinem allerersten Beitrag zu dieser Diskussion. ;)
Das habe ich da nicht rausgelesen. Ich dachte, deine Aussage, der Kriegsfall würde ausgerufen, bezog sich darauf, dass ich davon sprach, dass Männer in den Krieg ziehen, und die Aussage, dass Diskussionsteilnehmerinnen genauso reagieren, auf Miranda Trineers Antworten darauf. Wenn du da explizit drauf hingewiesen hättest, dass jujukanes Posting nicht ernst gemeint sein kann, wäre das ein nützlicherer Denkanstoß gewesen, der hätte vielleicht einen guten Teil der darauf folgenden Diskussion verhindert.

Das möchte ich sagen, korrekt.
Steht das nicht im klaren Widerspruch zu deiner späteren Aussage, dass Frauen erst den technischen Fortschritt benötigen, um die gleiche Kampfeignung zu erlangen (das "Scheinbare" lasse ich dabei einfach mal weg, weil ich mich durchaus aus dem Fenster lehne und sage dass Regelblutungen, Schwangerschaften und durchschnittlich geringere Körperkräfte keine scheinbaren, sondern ganz reale Veranlagungen sind, die ihnen für dieses Aufgabengebiet zum Nachteil gereichen)?

Nun hat der Mensch aber viele von der Natur vorgesehene Dinge durch technischen Fortschritt negiert. So spielen Evolutionsnachteile, wie Kurz- oder Weitsichtigkeit, angeborene körperliche Behinderungen [...] keine Rolle mehr.
Ich weiß ja nicht, wie das bei der Bundeswehr ist, aber in Österreich ist jemand, der im Rollstuhl sitzt, üblicherweise als für den Militäreinsatz untauglich eingestuft. Dass es keine Rolle spielt, halte ich also für eine etwas übereilte Aussage. Aber hoffentlich irgendwann mal.

Wie gesagt, ich sehe weiterhin nicht, wo jemand bestritten hätte, dass die Hauptlast militärischer Einsätze von Männern getragen wird. Und gegen diese Aussage argumentiere ich auch nicht. Das die Rollenverteilung Männern aber den Nachteil einbrockt, im Kriegsfall zu den Waffen greifen zu müssen bzw. in Kampfeinsätzen an vorderster Front stehen zu müssen, kann ich als Aussage jedoch kaum so stehen lassen, wenn es Frauen bis vor kurzem einfach verboten war, diesen Nachteil ebenfalls erfahren zu können.
Ich verstehe dein grundsätzliches Argument, aber ich kann ihm halt nicht wirklich zustimmen, wenn die Biologie und die Natur, unberührt von Gesetzgebungen, mir die gleichen Tendenzen zeigen (wie gesagt, gibt ja auch Beispiele im Tierreich, die ähnliche Rollen und Funktionen der Geschlechter reflektieren (und ja, es gibt auch Ausnahmen davon und Spezies, die komplett anders operieren)). Und es ist ja nicht gerade so, dass sich Frauen und Männer um den Dienst an der Waffe geradezu reißen würden. Gibt ja auch bei den Männern mehr als genug, die sich dagegen entscheiden, und da gehöre ich auch dazu. Klar, in Friedenszeiten ist die Option für manche ganz attraktiv, aber wäre das im Kriegsfall immer noch so? Aber sei's drum.
 
Für die Betrachtung von historischen und aktuellen Geschlechterrollen ist nur der Homo Sapiens Sapiens alleine relevant. Und selbst der moderne Mensch unterhielt und unterhält derartig viele verschiedene Kulturen und Gesellschaften, so dass ein eindeutiger Trend überhaupt gar nicht auszumachen ist. Hier, im heutigen Deutschland und Österreich, werden Frauen nämlich erheblich anders behandelt als a) noch vor 50 Jahren und b) in anderen Ländern, die man innerhalb weniger Flugstunden erreichen kann. Und auch heute, hier im vergleichsweise progressiven Westen, gibt es noch allerhand diskussionswürdige Problemfelder, was Gleichheit und Fairness angeht. DAS ist hier relevant!

Wenn es im Laufe der Diskussion ausdrückliche Hinweise auf gesetzliche Normen gibt, dann ist es dagegen einfach nur absurd, weiterhin auf den Menschen von vor 10.000 Jahren oder gar die Tierwelt (Nebelkerze!) zu verweisen. Stein des Anstoßes war nämlich ein hirnverbrannter Kommentar über geldverprassende Fitnessstudioflirterinnen und die ebenso überspitzte Männer-an-den-Herd-Reaktion auf diesen Mist.
Aber selbst wenn man diesen Quark mal kurz mit ein paar seriöseren Gedanken versieht: Wenn jemand so leben will bzw. dies als Partner entsprechend duldet, dann ist das immer noch ein immenser gesellschaftlicher Fortschritt, weg vom Jäger und Sammler und weg vom Recht des Stärkeren, weil es nämlich ein Resultat von Freiheiten aufgrund von demokratischen entwickelten Gesetzen ist. Der dumm-starke Höhlenmensch und die anarchistische Tierwelt haben mit dieser Entwicklung jedoch überhaupt nichts zu tun, warum sollte man diesen also Beachtung schenken, außer vielleicht um einen konservativen Status-Quo zu rechtfertigen?
 
Und ich empfehle allen Leuten hier im Thread, plumpe Provokationen und Reaktionen zu unterlassen. Der gesamte Themenkomplex ist sowieso schon polarisierend genug. Besten Dank.
 
Ja, viel besser. Ich ergänze noch, wieso diese Unterscheidung so bedeutend ist: weil das Hinzufügen bzw. Weglassen eines einzigen Begriffs wie "hauptsächlich" darüber entscheidet, ob ich aussage, dass Gemeinheit und Unterdrückung bei der Rollenbildung gar nicht beteiligt waren, oder ob ich sehr wohl anerkenne, dass diese Faktoren eine Rolle spielten, aber in meinen Augen nicht die größte. Ein einziges Wort Unterschied – aber zwei sehr, sehr verschiedene Aussagen, die daraus resultieren.

Verzeih's mir bitte, aber die zwei sehr, sehr verschiedenen Aussagen sehe ich hier immer noch nicht; "nicht hauptsächlich" ist doch eine sehr harmlose Relativierung. Davon abgesehen, verliert aber meine Aussage natürlich auch unter Einbeziehung deiner Relativierung nichts von ihrer Kraft, denn ich stelle ja fest, dass sich die Rolle der Frau durch Gemeinheit und Unterdrückung ergab. Hauptsächlich.

Das mag ja alles sein, aber dennoch gab es die Rollen, die ich ansprach, im Grunde schon von Anbeginn der Zeit. Nämlich seit Frauen Kinder gebären. Ich gehe mal einfach davon aus, dass schwangere und gebärende bzw. stillende Frauen sowie ihr Nachwuchs im Allgemeinen vom Mann versorgt und geschützt wurden statt in den Kampf zu ziehen, das kann man ja auch vielfach im Tierreich beobachten. Und ich denke, dass diese simplen, biologischen, ursprünglichen Umstände halt der Auslöser dafür waren, wie sich die Dinge dann über den von dir angesprochenen längeren Zeitraum entwickelt haben, und nicht die Fiesheit des Mannes, der sich die Hände reibt und bösartig lachend seinen Schnurrbart zwirbelt, während er sich an seiner chauvinistischen Natur ergötzt. Das ist natürlich nur Spekulation von meiner Seite, aber wenn ich auf der einen Seite eine Reihe biologischer Begebenheiten und ihre klaren logischen Konsequenzen sehe, und auf der anderen Seite eine obskure Motivation wie "Gemeinheit", dann fällt mir nicht schwer, mich zu entscheiden, was sich Mutter Natur dabei dachte, als sie die Dinge so in Gang setzte

Ja, weißt du, das liest sich auch, vor allem mit dem Rückgriff auf die biologischen Begebenheiten und ihre klaren logischen Konsequenzen, erstmal ganz schlüssig. Nur legt die urgeschichtliche Forschung nahe, dass es eben nicht so war und sich diese Rollenverteilung nicht in der Steinzeit entwickelt hat, die Steinzeit wohl aber im 18. und 19.Jahrhundert als Projektionsfläche für ein Rollenmodell diente, dass man als ursprünglich und damit richtig verstanden wissen wollte.

Wenn du da explizit drauf hingewiesen hättest, dass jujukanes Posting nicht ernst gemeint sein kann, wäre das ein nützlicherer Denkanstoß gewesen, der hätte vielleicht einen guten Teil der darauf folgenden Diskussion verhindert.

Pardon, aber ich halte mich nicht für verständiger, darum gehe ich immer davon aus, dass jeder andere hier auch in der Lage ist das, was ich verstehe und erkenne, ebenfalls zu verstehen und zu erkennen. ;)

Steht das nicht im klaren Widerspruch zu deiner späteren Aussage, dass Frauen erst den technischen Fortschritt benötigen, um die gleiche Kampfeignung zu erlangen (das "Scheinbare" lasse ich dabei einfach mal weg, weil ich mich durchaus aus dem Fenster lehne und sage dass Regelblutungen, Schwangerschaften und durchschnittlich geringere Körperkräfte keine scheinbaren, sondern ganz reale Veranlagungen sind, die ihnen für dieses Aufgabengebiet zum Nachteil gereichen)?

Nein, eigentlich nicht, aber es mag auch sein, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe. So wie ich das sehe, haben der technische Fortschritt und die damit einhergehende Veränderung der Kriegsführung bereits jetzt dafür gesorgt, dass sich die biologische Kluft, die zwischen Mann und Frau besteht, signifikant verkleinert hat. In näherer Zukunft werden dann auch in jenen Truppengattungen, in denen Frauen aufgrund körperlicher Nachteile sehr stark unterrepräsentiert sind, technische Errungenschaften diese Nachteile abmildern oder völlig negieren.

Ich weiß ja nicht, wie das bei der Bundeswehr ist, aber in Österreich ist jemand, der im Rollstuhl sitzt, üblicherweise als für den Militäreinsatz untauglich eingestuft. Dass es keine Rolle spielt, halte ich also für eine etwas übereilte Aussage. Aber hoffentlich irgendwann mal.

Wenn ich von Evolutionsnachteilen spreche, dann beziehe ich damit erstmal auf die ganze menschliche Art, nicht bloß auf Soldaten bzw. Menschen die in den Streitkräften dienen wollen. Tatsächlich ist es aber so, dass inzwischen bspw. auch Kriegsversehrte, denen Gliedmaßen abgetrennt wurden, dank leistungsfähiger Prothesen (= technischer Fortschritt) durchaus weiterhin dienen können, teilweise auch im Kampfeinsatz. Gerade die US-Streitkräfte sind auf diesem Gebiet federführend.

Ich verstehe dein grundsätzliches Argument, aber ich kann ihm halt nicht wirklich zustimmen [...]

Du brauchst meinem grundsätzlich Argument auch nicht zuzustimmen, damit es weiterhin richtig bleibt. ;)
 
Diese Richtigkeit ist leider vollkommen unbestätigt. :/

Dann beanspruche ich die mal für mein Argument genauso und sehe die Diskussion als in einer Sackgasse geendet. Schade.
 
Zu der Diskussion ob des Kriegsdienstes von Frauen möchte ich gerne kurz etwas anmerken.
Ich denke die beiden großen Weltkriege haben gezeigt das man Frauen sehr wohl auch in Massen zum Kriegsdienst gezwungen hat. Nicht an der Waffe in der Regel,aber die Rüstungswerke aller großen europäischen Kriegsparteien waren voll mit Frauen. Auch im Reich mussten Frauen unzählige Männerberufe ausführen da die Männer beim Militär waren. Und ich nehme mal an dafür war keine Erlaubnis der Ehemänner erforderlich.
Und in der Sowjet-Union gab es sogar aktive weibliche Kampfeinheiten.
 
Weil es hier rein passt:
Hier ein Bericht über Vergewaltigungen von Soldatinnen in der US Army:
http://mobil.stern.de/panorama/welt...betroffene-soldatinnen-berichten-7429820.html

Ich bin mir nicht sicher ob Gleichberechtigung immer eine gute Idee ist.

Prinzipiell bin ich dafür dass Mann und Frau die Möglichkeiten haben, alles anzustreben was sie möchten, sofern sie die Vorraussetzungen mit bringen. Dazu muss aber erst ein Umfeld geschaffen werden dass es ermöglicht, dass Frauen diesen Beruf ausüben können ohne überverhältnismäßig (im Vergleich zum anderen Geschlecht) belastet zu werden.
Und gerade die Armee scheint hier für eine Frau (noch) nicht der beste Ort zu sein da sie anscheinend noch nicht ausreichend geschützt werden können.
 
Und für einen Mann schon? Jede in sich abgeschottete, stark autoritäte Organisation hat solche Probleme. Das kennen wir von der Kirche genauso wie natürlich von der Armee, wann immer etwas bekannt wird über irgendwelche Mutproben für Rekruten und solche Geschichten. Und wenn ich daran denke, wie es so teilweise im Gefängnis unter Männern zugeht, dann werden sexuelle Übergriffe mit Sicherheit nicht nur Frauen betreffen.
 
Weil es hier rein passt:
Hier ein Bericht über Vergewaltigungen von Soldatinnen in der US Army:
http://mobil.stern.de/panorama/welt...betroffene-soldatinnen-berichten-7429820.html

Ich bin mir nicht sicher ob Gleichberechtigung immer eine gute Idee ist.

Prinzipiell bin ich dafür dass Mann und Frau die Möglichkeiten haben, alles anzustreben was sie möchten, sofern sie die Vorraussetzungen mit bringen. Dazu muss aber erst ein Umfeld geschaffen werden dass es ermöglicht, dass Frauen diesen Beruf ausüben können ohne überverhältnismäßig (im Vergleich zum anderen Geschlecht) belastet zu werden.
Und gerade die Armee scheint hier für eine Frau (noch) nicht der beste Ort zu sein da sie anscheinend noch nicht ausreichend geschützt werden können.
Arschlöcher gibt es (leider) immer und überall. Aber wir müssen als Gesellschaft endlich lernen, dass Arschlöcher Arschlöcher sind.
Wir müssen ja gar nicht über den Teich, habt ihr mitgekriegt, was im März 2017 passierte?
Im März wurde eine Anklage wegen sexueller Belästigung abgelehnt, was ja durchaus sein kann. Abenteuerlich war aber die Begründung der Staatsanwältin :
Bei dem von Ihnen beschriebenen 'Imponiergehabe' des Beschuldigten (Posen, Muskelspiel, Aufforderung zum Sex, Griff an das Gesäß) ist jedoch nach allgemeinem (vorwiegend männlichem) Verständnis davon auszugehen, dass der Beschuldigte sein 'Interesse' an Ihnen damit kundtun und nicht, dass er Sie beleidigen wollte.
Da das ganze sich in der deutschen Bundeswehr abspielte, hat sich von der Leyen eingeschaltet und einen längeren, offenen Brief geschrieben:
Quelle: https://www.google.de/url?sa=t&rct=...en.pdf&usg=AFQjCNFzS-jwpBG6R31DSgsgYZ70WLbkPA

Das war das erste Mal, dass ich Frau von der Leyen vorbehaltlos zustimmte.
 
Ich verstehe nicht warum immer besonderst darauf hingewiesen wird wenn so etwas beim Militär passiert.
Vergewaltigung,sexuelle Nötigung oder Belästigung sind immer und überall verwerflich und gehören mit aller Härte bestraft.
Ob von Männern oder Frauen ausgehend.
 
Aber ist es gefühlsmäßig nicht noch eine andere Stufe, wenn es sich bei einem Vergewaltiger um jemanden handelt, auf den man sich im Zweifelsfall auf Leben und Tod verlassen können muss.
 
Ich stimme Jedihammer zu, das ist immer verwerflich, denke aber auch dass gerade Institutionen wie das Militär, wo strenge Abschottung und Hierarchiegefälle existieren, ein potentieller Problemherd sind. Ich finde daher auch grundsätzlich gut, wofür man Von der Leyen gern auslacht, das Militär inklusiver zu machen, familienfreundlicher, offener. Gerade auch weil man sich eben auf seine Kameraden verlassen muss, muss die Umgebung entsprechend so gestaltet werden, dass ein gutes Verhältnis ermöglicht wird und die Moral nicht durch schlechte Elemente nachhaltig geschädigt werden kann. Immer dort wo Menschen eingepfercht sind, man nicht so einfach aus problematischen Situationen wegkommt und womöglich auch ein allgemeines Gefühl existiert sich anderen gegenüber überlegen fühlen zu müssen, sind solche Fälle geradezu symptomatisch. In normalen, modernen Betrieben sind die Voraussetzungen für Dinge die eben in Institutionen wie Kirche und Militär zeitweise regelrecht Usus waren, nicht mehr gegeben. Es fehlt der Nährboden. Gleichzeitig bin ich auch der Meinung, muss in Dingen wie dem Vorwurf sexueller Übergriffe bedacht werden, dass solche Vorwürfe schwerwiegend sind und für die Personen denen das unterstellt wird schwere Konsequenzen haben kann, auch ohne dass dieser Vorwurf belegt ist. Entsprechend vorsichtig muss man mit soetwas umgehen, da es nun Mal auch genug Personen gibt, die leichtfertig um jemanden eins auszuwischen Anschuldigungen erheben.
 
Ich stehe bei dem Thema in der Mitte. Freilich bin ich kein Fan von Tumblr-SJWs, die breitbeinig sitzende Kerle in U-Bahnen (sog. "Manspreading") mit Rape gleichsetzen, dennoch darf man die gesamte Thematik mit Gleichstellung nicht unter den Tisch kehren.

Was etwa Orientierung angeht, bin ich der Meinung, dass alle sich paaren dürfen sollen mit wem oder was sie wollen, solange alle Teilnehmer damit einverstanden sind, nichts und niemand zu Schaden kommt, keiner genervt wird und das im Privaten geschieht. Ich selber bin übrigens quasi-cis und weitgehend hetero.

Oder dass Sexuelle Belästigung in jeder Form eklig und erbärmlich ist, ist hoffentlich auch allen klar.

Stören tut mich aber, wenn Wörter ständig "gegendert", z.B. Schüler und Schülerinnen, docteur*esse oder Latinx und Professx. Texte die man nicht aussprechen kann, sollte man auch nicht schreiben, außerdem wissen eh alle, dass beide gemeint sind und im Alltag verwendet auch niemand solche Formen.

Bescheuert fand ich rechtsradikale Aktionen, wie in Kandel und 120 Dezibel, wo Frauen Angst haben, an jeder Ecke geraped zu werden - natürlich nur von Ausengehlendehrn.

Gamergate war auch doof, aber im Kern finde ich, dass es völlig stimmt, dass mehr Viefalt bei Figuren in Medien nicht schaden würde. Wenn es immer nur weiße Männer von 20-40 Jahre, meist auch durchtrainiert und heteronormativ sind, wird es auf Dauer doch etwas öde. Allerdings kann man es mit "forced diversity" wiederum übertreiben, wenn es dann aufgesetzt wirkt. ABer Weibliche Hauptfiguren habe ich irgendwie schon immer bevorzugt.

Ich bin ja mehr Fan von Feminismus (Jinologie) wie in Rojava, z.B. gibt es ganze Truppen die nur aus Soldatinnen bestehen...
 
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Ich sehe es auch so, dass man in der Sprache schnell übertreibt, gerade was entweder Wörter angeht die man nicht aussprechen kann oder einfach eine Umkehrung betreibt wie beim Innen, womit alles verweiblicht wird, weil man es anders gar nicht lesen kann. Allerdings finde ich Schülerinnen und Schüler als Beispiel wiederum völlig in Ordnung, man sagt ja auch gern "Ladies and Gentleman", ich denke sprachlich fand da durchaus zu lange eine Behinderung statt. Als Kind habe ich mich jedenfalls öfter ertappt wie ich mir dachte "wie jetzt und was sister mit den Mädchen?", weil es halt irgendwo doch klar ist, dass in einigen Fällen einfach Frauen gar nicht angesprochen waren und da kann mancher noch so sehr behaupten ein männlicher Begriff schließe Frauen sprachlich mit ein. Das mag so gemeint sein aber im Kopf ist es halt nicht so.

Btw. was Gamergate angeht ging es dabei ja nicht um Frauen in Spielen sondern eigentlich um Journalismus. Das Thema war ja eine "Feministin" die ein schäbigen Spiel entwickelt hat (ich schreibe schäbig aufgrund der Qualität) und im Hintergrund mit einem Redakteur rumgemacht hat. Den Kritikern, die das thematisierten undueinen Interessenkonflikt sahsn, drehte man dann einen Strick draus in dem man sie wie bei Ghostbusters oder Abrams zu TLJ Kritikern als Sexisten darstellten. Gamergate war eine schmutzige Schlammschlacht zwischen (wenn ich mich Recht entsinne) Kotaku, Wu und ihren Bekannten/Freunden/Anhängern wie auch Sarkeesian und 4Chan und den Spielern bzw. Usern. Weibliche Darstellung in Spielen war eigentlich kaum ein Thema und die meisten Spieler haben da denke ich tatsächlich gar kein Problem.

Das größte Problem stellt denke ich das was du auch sagst dar, dieses aufgesetzt wirkende. Auch dieses Token-Charakter. Die meisten Gamer oder allgemein Popkultur Fans sind ja damit aufgewachsen Frauen oder andere Ethnien in starken Rollen zu haben. Gibt aber eben auch immer Fälle wo das aus dem Nichts kommt und scheinbar nur dazu da ist, weil's halt noch so einen Charakter braucht (Stichwort unverhältnismäßige Gruppen in Stories bspw. Superheldenteams).
 
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