SWPolonius
Grumpy old comic book guy
Das war ein ganz spezieller Fall: die Directors Guild (die Gewerkschaft der Filmregisseure) hatte bei der Veröffentlichung von TESB bemängelt, dass am Anfang des Vorspanns nicht der Name des Regisseurs genannt wurde. Dass auch sonst kein einziger Name auftauchte, auch nicht der von Produzent George Lucas selbst, hat bei denen keine Rolle gespielt. Diese Gewerkschaft hatte irgendwann in den Jahren davor bei den Hollywood-Studios durchgesetzt, dass ein Film, wenn sein Regisseur Mitglied der Gewerkschaft ist, mit der Nennung des Regisseurs beginnen muss, sozusagen um dessen Persönlichkeitsrechten genüge zu tun.
1977 beim ersten SW war das noch egal, aber 1980 haben die deswegen einen Riesenterz gemacht. Da Lucas sich nicht drauf einließ, sondern ihm die stilistische Gleichartigkeit des Vorspanns von TESB zu dem von ANH wichtiger war, änderte er am Lauftext nichts, sondern zahlte an die Directors Guild das Bussgeld von 500.000 $. Wenn er das nicht gezahlt hätte, wären möglicherweise auch noch auf Irvin Kershner Probleme von Seiten der Gewerkschaft zugekommen, sozusagen wegen Aushöhlung der Interessen der von der Directors Guild vertretenen Regisseure.
Daraufhin trat Lucas dann allerdings mit sofortiger Wirkung aus der Directors Guild und der Screen Writers Guild aus und legte auch seine Mitgliedschaft in der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences nieder. Denn all diese Verbände können nur Einfluss auf Filmschaffende erheben, die bei ihnen auch Mitglied sind. Nicht ohne Grund war bei RotJ Richard Marquard der Regisseur. Dieser hatte als Brite nämlich keine Mitgliedschaft bei irgendwelchen Hollywood-Gewerkschaften.
Aber mal zurück zum Thema, und damit gleich zu einer kritischen Anmerkung:
Was ist hier eigentlich in den letzten Jahren im PSW passiert?? Wurden den Mitgliedern die mentalen Festplatten formatiert, so dass sie sich nicht mehr an die Spoiler-Zeiten 1996-2005 erinnern können?
Ich kann mich an eine glorreiche Zeit erinnern, wo noch mit irgendwelchen Meldungen dahergelaufener "Insider" kritisch umgegangen wurde. Wo Fake-Meldungen auch als solche erkannt wurden. Aber was ist auf einmal in diesem Thread los? Eine Schrottseite wie kino.de, die unterm Strich nichts anderes ist als die Blöd-Zeitung des Films, bringt ein paar Meldungen ohne stichhalte Quellenangabe (es sei denn, man betrachtet eine Pressemeldung in einem unseriösen englischen Käseblatt als "glaubwürdig"), und schon springen hier alle darauf an. 
Also, wenn das die Medienkompetenz der heutigen Generation ist...
*schlägt sich die Hand vor die Stirn, dreht den Kopf nach links und rechts, und wiederholt dabei immer wieder: das kann doch wohl nicht wahr sein... das kann doch wohl nicht wahr sein...*
Denkt mal drüber nach.
Diese sogenannten "Meldungen" von kino.de sind mir jedenfalls die Mühe nicht wert, sie in irgendeiner Form inhaltlich zu kommentieren.
Ich entschuldige mich für die Verallgemeinerung.
