Auch wenn sich das Ganze schon wieder sehr weit weg anfühlt und ich mich mental schon auf "
Mission Impossible: Dead Reckoning - Part 1" vorbereite, wollte ich dennoch noch ein paar (spoilerfreie) Gedanken zu
"Indiana Jones and the Dial of Destiny" los werden:
Ich hatte am 22. Juni das große Glück zufällig zur richtigen Zeit in Berlin zu sein, um Harrison Ford, Phoebe Waller-Bridge, Mads Mikkelsen und Thomas Kretschmann live und in Farbe beim Premieren-Event am Berliner Zoopalast zu sehen. Ford einmal in echt und nur wenige Meter von einem selbst zu sehen, war tatsächlich magisch. Den Film hab ich dann eine Woche später ebenda zum offiziellen Kinostart in OV gesehen und vor ein paar Tagen noch ein zweites Mal auf deutsch.
Mir hat der Film wirklich gut gefallen. Im Ranking der Indy-Filme dürfte er für mich etwa auf Platz drei hinter den (unantastbaren) "
The Last Crusade" und "
Raiders of the Lost Ark" landen. Auch wenn "
Temple of Doom" ein paar legendäre Momente hatte, Shorty eh der beste Sidekick von allen ist und ich das Düstere am Film wirklich mag, empfand ich DOD als den runderen Film, was vor allem an den Schurken und dem MacGuffin lag. Beide kommen in TOD ja erst gegen Ende zum Vorschein, was für mich auch die stärksten Momente des Films sind. Und auch wenn "
Kingdom of the Crystal Skull" bei mir auf dem letzten Platz liegt, so mag ich den Film. Vor allem die erste Hälfte versprüht vollste Indy-Atmosphäre und die Motorrad-Verfolgung im Uni-Campus ist besser als jede einzelne Actionszene in DOD. Trotzdem verliert mich der Film dann aufgrund seines künstlichen Looks, dem offensichtlichen CGI und dem Ende. Wobei ich Aliens cool finde und sie nicht für das Problem des Films halte. Also zusammengefasst: TLC und ROTLA sind rundum gelungen. TOD hat für mich eine sehr starke zweite und KOTCS eine starke erste Hälfte. Bei DOD sind Anfang und Ende stark, aber in der Mitte schwächelt er etwas.
Ich mochte eigentlich vom Cast, Look über Sound und natürlich John Williams' grandiosem Score fast alles am Film. Einziger Kritikpunkt betrifft die Länge und die Actionszenen. Ich persönlich hätte mir (vor allem mit Blick auf Fords Alter) mehr Szenen in Ruinen, Tempeln und Rätselraten in ebendiesen Orten gewünscht, da mir die Actionsequenzen einfach zu lang und inhaltlich sich wiederholend vorkamen. Statt einer weiteren Verfolgungsjagd hätte ich gern mehr Zeit in Gräbern verbracht. Ansonsten hatte ich wirklich Spaß. Das Ende war toll und das Hin und Her zwischen Indy und Helena war auch gut.
Keine Ahnung, warum die Kritik im Vorfeld so mittelmäßig war. Für mich war das einer der besten Franchise-Filme aus Hollywood der letzten Jahre. Der Film kommt nur etwas spät, was sich jetzt leider auch am Box Office zeigt. Schade. Der Film hat bessere Kritiken und bessere Zuschauerzahlen verdient. Vermutlich wird Disney jetzt wieder die falschen Schlüsse ziehen.

Für mich ist der Film solide
7,5 von 10 Punkte wert!