Joker (Origin-Film)

Großartiger Film.

...spielt sich alles bis auf die letzte Szene im Kopf von Arthur ab. Genial, wie der Film das auch offen für Interpretationen lässt ^^
Also alles wäre mir eine zu simple Erklärung, Interpretationsfreiraum wie viel Real, und wieviel Fantasie ist, gibt es aber sicher.
Ich sehe es ja eher so das der ganze Protest mit "Kill the Rich" und der Auftritt in der Talkshow sowie das Chaos auf der Straße sich in seinem Kopf abspielen. Die Morde in der U-Bahn, an seiner Mutter, und dem Ex-Kollege aber wahrscheinlich echt sind. Bei dem Treffen mit Wayne Senior im Kinoklo bin ich mir etwas unsicher.
Müsste den Film aber noch ein paar mal sehen um diese Eindrücke zu bestätigen.
 
Für mich ist auch seine Aussage, dass er sein ganzes Leben schon daran zweifelte, wirklich zu existieren, ein schöner Hinweis darauf. Ich verstehe deinen Einwand, dass alles "zu einfach" wäre, aber gerade das gefällt mir. "Mein" Arthur kann sehr wohl schon seit Jahrzehnten behandelt werden und sich jetzt einfach ein ganzes, neues Leben ausdenken. Sogar mit Dingen wie der eingebildeten Freundschaft mit der Nachbarin. Einbildungsception...
Dadurch hat er dann überhaupt etwas Abwechslung in seiner tristen Welt. Hat eine Erklärung, warum es ihm schlecht geht (wenn es seinem Dark-Arthur auch schlecht geht) und baut sich gerade einen Antagonisten auf, der nur für ihn da ist und gegen den es sich zu kämpfen lohnt. Der Ablauf ist klar einfacher (ALLES ist eingebildet), aber die psychologische Bedeutung ist für mich umso interessanter und vielschichtiger.
Hoffe, du verstehst, was ich meine.
 
Für mich ist auch seine Aussage, dass er sein ganzes Leben schon daran zweifelte, wirklich zu existieren, ein schöner Hinweis darauf. Ich verstehe deinen Einwand, dass alles "zu einfach" wäre, aber gerade das gefällt mir. "Mein" Arthur kann sehr wohl schon seit Jahrzehnten behandelt werden und sich jetzt einfach ein ganzes, neues Leben ausdenken. Sogar mit Dingen wie der eingebildeten Freundschaft mit der Nachbarin. Einbildungsception...
Dadurch hat er dann überhaupt etwas Abwechslung in seiner tristen Welt. Hat eine Erklärung, warum es ihm schlecht geht (wenn es seinem Dark-Arthur auch schlecht geht) und baut sich gerade einen Antagonisten auf, der nur für ihn da ist und gegen den es sich zu kämpfen lohnt. Der Ablauf ist klar einfacher (ALLES ist eingebildet), aber die psychologische Bedeutung ist für mich umso interessanter und vielschichtiger.
Hoffe, du verstehst, was ich meine.

Dazu könnte man auch noch die Uhren anführen, die im Netz rumgeistern, um diese Theorie zu unterstützen. Bekomme nur gerade leider das Bild nicht geladen...
 
Ich habe ihn auch endlich gesehen.....leider kann ich euren ganzen Lobeshymnen nichts mehr hinzufügen. Der Film ist bombenstark und ich hätte riesige Lust auf einen zweiten Teil :-D

Was mir besonders gefällt, ist die Musik. mMn wurde die Musik den ganzen Film über perfekt eingesetzt!
 
Ich habe ihn auch endlich gesehen.....leider kann ich euren ganzen Lobeshymnen nichts mehr hinzufügen. Der Film ist bombenstark und ich hätte riesige Lust auf einen zweiten Teil :-D

Müsste theoretisch sogar möglich sein, da der Film die Comic Backstory aus The Killing Joke nie anspricht, könnte man wirklich einen Film machen in dem Arthur dann ~15 Jahre später aus der Psychiatrie entlassen wird, ein junger Batman dann schon unterwegs ist, und Arthur dann in kriminelle Kreise gerät und dann sein Chemie Bad nimmt.
Aber irgendwie will ich das gar nicht mit Joachim Phoenix Interpretation des Jokers sehen.
 
Wirklich ein sehr sehr guter Film.
Ganz und gar kein typischer Super'helden'-Film, aber das soll er ja auch garnicht sein.
Aber auch garnicht so 'hard to watch' wie oft gesagt wird.

Ok, wer einen leichten Samstagabend-Film erwartet, ist hier verkehrt. Für alle anderen durchaus zu empfehlen.
Auch und gerade für Nicht.-Batmanfans.

Als Prequell zur bekannten Joker-Figur funktioniert der Film nämlich nur bedingt.
Dazu passen viele Dinge einfach nicht. Stichwort Alter der Figuren.

Man ist wohl am besten beraten, wenn man ihn als völlig eigenständigen Film betrachten, als sollcher ist er toll.

Joaquin Phoenix macht seine Sache großartig, erinnert in Gestik und Körpersprache teilweise tatsächlich an Heath Ledger.
Ein-zweimal aber auch an Tim Curry als Pennywise, aber das lag vielleicht doch am Make-up ;)

Täusche ich mich übrigens, oder wurde der Name der Nachbarin tatsächlich nicht genannt?
Schade, ich hatte ja auf ein unauffällig hingeworfenes "Sellina" gehoft. Als weitere kleine Anspielung.
 
Film kostet insgesamt wohl etwas unter 200 Millionen (Produktion 60 Millionen, Marketing 120 Millionen) und nimmt aktuell über 750 Millionen $ ein. Bin erleichtert, das der Film so gut aufgenommen wurde. Die mediale Aufmerksamkeit wird dem Film sicherlich geholfen haben. Es gibt eben keine schlechte publicity. In diesem Fall ist das auch gut so.
 
Joaquin Phoenix macht seine Sache großartig, erinnert in Gestik und Körpersprache teilweise tatsächlich an Heath Ledger.

Finde ich zum Beispiel gar nicht. Arthur bzw. sein alter Ego Joker erinnert mich in seiner Darstellung kaum bis gar nicht an den The Dark Knight Joker. Im Vergleich mit Arthur kommt mir Ledgers Joker fast schon rational rüber. :D
Er war sicherlich durchgeknallt, anarchisch und ziemlich böse, aber Arthur ist halt psychisch ein totales Wrack und könnte jede Sekunde explodieren ohne dabei ein großes Ziel (wie die Welt brennen sehen, Chaos stiften) zu verfolgen.
 
Mal ein paar Gedanken von mir zum Ende des Films:

Ich persönlich glaube nicht, dass Arthur die ganze Zeit über in der Psychiatrie war und die Schlussszene bedeuten soll, dass alles, was wir im Film zuvor gesehen haben, nur Einbildung war. Meiner Ansicht nach würde das dem Film einiges von seiner Wirkung nehmen, wenn alles "nicht wirklich passiert" wäre.

Weiterhin glaube ich nicht, dass die Szene chronologisch nach den Ereignissen des Films angesiedelt ist. Solch ein relativ großer, übergangsloser Sprung (Arthur wird auf dem Auto stehend als (unfreiwilliger?) Anführer der Bewegung gefeiert - in der nächsten Szene sitzt er in Handschellen in der Psychatrie, müsste also gefasst und verhaftet worden sein, ohne dass man dies gesehen hätte) scheint mir nicht zu diesem Film zu passen.

Ich halte (unter anderem) diese Varianten für möglich, eventuell auch eine Mischung daraus:

-Die Psychatrie-Szene an sich ist nicht echt. Auf mich hatte sie ohnehin einen sehr surrealen Eindruck, man beachte die Blutspuren, die Arthurs Schuhe auf dem Korridor erzeugen. Wo sollte das Blut herkommen, warum würde man ihm, ganz dumpf ausgedrückt, in der Psychiatrie keine sauberen Schuhe geben?

-oder aber: Die Szene, obwohl sie am Schluss des Films kommt, ist ein Rückblick. Relativ zu Beginn des Films wird doch bei einer Therapiesitzung Arthurs vergangener (!) Psychiatrieaufenthalt thematisiert. Man sieht dann eine kurze Szene dieses Aufenthalts, in der er sich, wenn ich mich recht entsinne, den Kopf an einer Glasscheibe anschlägt. Die ganze Optik dieser kurzen Szene (Farbgebung, alles sehr weiß, hell und steril, Arthurs Kleidung etc.) habe ich als sehr ähnlich zur Schlussszene in Erinnerung.

-oder: Alles, was wir bis einschließlich der Fahrt im Polizeiauto am Ende sehen, ist real. Die Sequenz ab dem Moment, als er aus dem Auto befreit wird bis zur Schlussszene ist Einbildung. Er wäre also in diesem Fall verhaftet gewesen, was man dann gesehen hat, und in die Psychiatrie gebracht worden.
 
Mal ein paar Gedanken von mir zum Ende des Films:

-Die Psychatrie-Szene an sich ist nicht echt. Auf mich hatte sie ohnehin einen sehr surrealen Eindruck, man beachte die Blutspuren, die Arthurs Schuhe auf dem Korridor erzeugen. Wo sollte das Blut herkommen, warum würde man ihm, ganz dumpf ausgedrückt, in der Psychiatrie keine sauberen Schuhe geben?
Das soll wohl implizieren das Arthur die Ärtztin umgebracht hat und Ihr Blut an seinen Schuhen klebt.
Mich verwirrt ja eher das die Psychiaterin in der Psychiatrie und seine Sozialarbeiterin, vom Anfang des Films, die ihm die Medikamente verschrieben hat sich sehr ähnlich sehen, aber nicht die selbe Person zu sein scheinen.

Die Szene vor der Psychiatrie wo ihn die anarchistische Meute aus dem Polizeiauto zerrt und feiert dürfte eher die Szene sein in der er fantasiert. Er sieht sich selbst im Rampenlicht und wird anerkannt für das was er getan hat, obwohl es ein furchtbarer Mord live im Fernsehen war, es ist das was er sich immer gewünscht hat.
 
Das soll wohl implizieren das Arthur die Ärtztin umgebracht hat und Ihr Blut an seinen Schuhen klebt.
Mich verwirrt ja eher das die Psychiaterin in der Psychiatrie und seine Sozialarbeiterin, vom Anfang des Films, die ihm die Medikamente verschrieben hat sich sehr ähnlich sehen, aber nicht die selbe Person zu sein scheinen.

Die Szene vor der Psychiatrie wo ihn die anarchistische Meute aus dem Polizeiauto zerrt und feiert dürfte eher die Szene sein in der er fantasiert. Er sieht sich selbst im Rampenlicht und wird anerkannt für das was er getan hat, obwohl es ein furchtbarer Mord live im Fernsehen war, es ist das was er sich immer gewünscht hat.
Ich glaube nicht, dass er die Ärztin umgebracht hat, weil das nichts zu ihm passen würde. Er hat ja sehr darauf geachtet, jemanden umzubringen, der ihm nichts Böses getan hat. Das hat die Psychiaterin am Ende der Szene nicht. Ich denke, die Blutspuren sollen deutlich machen, dass er mit dem was er getan hat oder ganz allgemein Pflicht Spuren hinterlässt. Symbolisch gesehen. Mehr als den Hype um die Masken. Der weiße Boden, der ja völlig im Kontrast zu dem sonst sehr düster dargestellten Amerika steht, ist vllt Spiegelbild der Gesellschaft, die in mehr als einer Hinsicht ihre Unschuld/Reinheit verloren hat. Vielleicht stehen die Spuren dafür, das Arthur etwas erreichen will. Möglicherweise, zumindest kann ich mir das vorstellen, war tatsächlich das meiste eingebildet. Das sich wehren, das Töten der 3 Personen, seines Kollegen und seiner Mutter. Wunschdenken? Wer weiß.
 
Finde ich zum Beispiel gar nicht. Arthur bzw. sein alter Ego Joker erinnert mich in seiner Darstellung kaum bis gar nicht an den The Dark Knight Joker.
Natürlich. Der Charakter ist völlig anders angelegt. Weil es ein völlig anderer Charakter ist..
Ich meine ja auch nichts, was er sagt oder tut. Sondern die Art, wie er sich bewegt, geht oder einfach dasteht.
In manchen Momenten jedenfalls. Wie gesagt, mein subjektiver Eindruck
 
Ich kann mich den Lobeshymnen auch nur anschließen. Ich habe mit Comics ja wirklich nix am Hut (oh je, ich musste gar von meiner Begleitung nach dem Film aufgeklärt werden, dass Bruce Wayne Batman ist... :roflmao:) und bin nur in den Film gegangen, weil ich den Trailer grandios fand und Joaquin Phoenix gar die Goldene Palme für seine Darstellung erhalten hat.

Für mich war das ein wunderschön gefilmter und fesselnd gespielter Arthousefilm, den man - wie @Mad Blacklord ja auch schon treffend geschrieben hat - sicherlich noch einige Male anschauen kann, auch um die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten, was hier Realität und was nur Hirngespinst war, für sich selbst noch mal durchzugehen. Ich kann also die hier auch schon getanen Aussagen, dass dieser Film auch ohne den Comic-Hintergrund gut funktioniert, nur unterstreichen. Was mir auch gefiel: Ganz am Ende kamen recht subtil und ohne, dass ich das richtig greifen kann, doch Comic-Elemente rein, sodass ein guter Brückenschlag vom Arthousefilm zum original Comic-Franchise gelungen ist (ich glaube, es lag für mich vor allem am Aussehen der Polizeiautos, ich kann's nicht recht benennen...)
 
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