Kashyyyk, Trandosha (Kashyyyk-System)

[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Festung des Vigo/ Waschraum] Moore, Bane

Sie hatten dasselbe Ziel? Das kümmmerte sie doch... Moment der Kerestianer hatte doch ein Schiff, wenn sie die Akten richtig in Erinnerung... plötzlich joggte Bane los. Dieser verdammte, gehirnamputierte, der Lanze folgende, durchaus ansehnliche, vollkommen am Leben vorbeigelaufene Riese eines Rückständigen Dritte Welt Planeten! Bei dem Tempo das er vorlegte fiel es Moore schwer, schritt zu halten und gleichzeitig auf Nachrichten des Droiden zu horchen. Pumpkin war eine technische Goldgrube und wenn er schon versuchte sie zu kontaktieren würde sie so eine Gelegenheit vorerst nicht aus der Hand geben wollen. Sie würde bestimmt irgendwie Gelegenheit finden den eigenwilligen Roboter zu untersuchen und die gewonnenen Erkenntnisse in irgendeiner Weise in ihren zukünftigen Arbeiten verwerten, zumindest hoffte sie das. Plötzlich blieb die Wand auch noch einfach vor ihr stehen und Moore musste aufpassen um nicht in Bane hinein zu rennen. Sie schnaufte noch immer....

Auf seine Frage antwortete sie erst nach einer kurzen Pause.

"Du hast ein Schiff... sieh mich nicht so erstaunt an, dass ist nun wirklich keine hochgeheime Information. Wie du eben sagtest haben wir das gleiche Ziel, es wäre doch bestimmt möglich das wir uns einigen könnten dass du mich gegen eine Art von... Gegenleistung meinerseits mitnimmst. Danach ziehen wir unserer Wege und alle sind zufrieden. Also?"

Bevor Bane vollständig geantwortet hatte fiepte ihr Datapad... Pumpkin! Der Droide wollte tatsächlich etwas von ihr und es schien kein versehen gewesen zu sein. Sie schrieb ihm in Binärcode zurück das sie erreichbar sei, er sollte in der Lage sein zu verstehen, und gab Bane mit einem Finger zu verstehen dass er kurz pausieren sollte bevor er weitersprach.

[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Festung des Vigo/ Tor] Moore, Bane
 
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[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung / Werkstatt / Pumpkin, Astromechdroide

Während der Droide einpaar Teile zusammen suchte, mit Unterstützung seines neuen Frendes, meldete sich mehrfach die Sephi, dass sie erreichbar seie. Der Plan ging auf. Der Kontakt und somit Verbindung war hergestellt. Kurz übermittelte er ihr eine Nachricht, dass er den Kontakt zu ihr aufrecht erhalten wolle, da er immerhin an ihre Fähigkeiten als Slicerin sehr interessiert sei und es für beide Seiten förderlich wäre, wenn sie den Kontakt aufrecht erhalten könnten. Sie könnte ihm ab und an was hacken oder verschlüsseln und er könnte für sie etwas Technisches reparieren oder herstellen.

Pumpkin hoffte dadurch, die Sephi überzeugt zu haben, dass sie den Kontakt aufrecht erhalten würde. Während der Droide etwas sucht, sah er nur Bane und dann Nani an der Tür vorbei huschen. Hatte die fleischliche Kampfeinheit einen neuen Auftrag? Oder gar ein Schiff? Der Droide drängte seinen mechanischen Freund dazu, alle Teile in einen kleinen Koffer zu stecken, damit Pumpkin diesen mitnehmen könnne. Schnell sammelte er die Teile in einen Koffer ein, bis er den Flur runter rannte, Bane und Nani hinter her.

Mit etwas Suchen und Zeitverzug, würde er auch auf Nani und besonders Bane zustoßen, um dann anzufragen, ob dieser ein Schiff habe und er mitkommen könne, runter von diesem Planeten.

[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Festung des Vigo/ Tor] Moore, Bane, Pumpkin
 
[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Festung des Vigo/ Tor] Moore, Bane

Nani schnappte erst einmal ein ganzes Weilchen nach Luft, bevor sie sich zu einer Antwort durchringen konnte. Ihre mangelnde Ausdauer mochte ihr eines Tages einmal zum Verhängnis werden, aber wer wusste das schon. Sie arbeitete ja nicht ganz exact im selben Bereich.

"Du willst mit? Hm, du ... "


Bane hatte nicht mehr die Chance seinen Satz zu beenden. Nanis Datapad piepte. Sie hob einen Finger und bat um einen Moment. Sollte sie haben, noch hatte er Zeit. Ihrer Mimik nach wirkte sie äußerst erfreut über das, was sie da laß. Nani war immer noch mit ihrem Pad beschäftigt und bemerkte deshalb erst nicht, wie Pumpkin aus dem Haupttor gesprintet kam. Die Blechbüchse verursachte einen ganz schönen Lärm. Dem Anblick nach hatte er sich ausbeulen und aufpolieren lassen. Außerdem führte er einen Koffer bei sich, aus dem Bane esauch klappern hörte.
Als der Droide nah genug war, um sich vernünftig zu Unterhalten, verlangsamte er sein Tempo. Er legte direkt los. Er wolle unbedingt von diesem Planeten runter, ob Bane oder Nani nicht ein Schiff hätten und ihn mitnehmen könnten.
Oh man...


"Ich habe ein Schiff. Gerade genug Platz für uns alle. Ich fliege nach The Wheel. Kommt mit oder lasst es."


Darauf hin drehte sich Bane um und bahnte sich seinen Weg über die Hauptstraße hin bis an das andere Ende des Ortes, zum Landeplatz. Sein Schiff stand noch genau da, wo er es gelassen hatte. Besser war es auch. Sein treuer Sternenjäger der Kom'rk - Klasse war im Standardmuster lackiert. Etwas anderes lohnte sich seiner Meimung nach auch kaum, viel zu auffällig. Er öffnete die Rampe, blieb kurz stehen und schloss die Augen. "Yaim". Über die Rampe gelangte man in den Laderaum des Jägers. Normalerweise befanden sich hier Sitzplätze für Vierundzwanzig Mann, sowie Stauraum für deren Ausrüstung. Doch Bane hatte etwas umgebaut. Gut die Hälfte des Raumes wurde von einer Werkbank samt Equipment zum zerlegen und warten von Waffen und Rüstungen sowie einer Schlafstatt für seine Proportionen eingenommen. Den Treppenaufgang zum Cockpit hatte er ebenfalls etwas erweitert, damit er sich nicht jedes mal ducken musste. Im inneren sah alles so aus, wie er es hinterlassen hatte. Auf der Werkbank lagen ordentlich verstaut seine Werkzeuge. In einer Kiste unter der Werkbank lagen immer noch die Überreste seiner alten Rüstung. Die typischen Farbmuster im mandalorianischen Stil waren auch noch zu erkennen, doch sie war unrettbar beschädigt. Es war ein Nachbau aus Durastahl. Also hatte Bane begonne sie zu zerlegen. Er hatte die Schuppen seiner aktuellen Rüstung damit gefertig. Und er würde sie damit auch reparieren. Zudem war ihm eine Verbesserung eingefallen die er machen konnte, doch das würde er erst während des Fluges tun.

Nani und Pumpkin waren ihm gefolgt und kamen langsam die Rampe hoch. Bane entledigte sich derweil schon einmal seines Brustpanzers und des Helmes. Er nahm eine Zange zur Hand und entfernte die beschädigten Schuppen. Er hatte kein Ledris dabei, um die Haut zu flicken, aber das angesengte Untergewebe konnte er austauschen. Zuletzt vernietete er neue Schuppen an die leere Stelle auf seiner Rüstung. Nach gut drei Vierteln einer Standardstunde war seine Rüstung so gut wie neu.



[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Landeplatz/ Banes Sternenjäger] Moore, Bane, Pumpkin
 
[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Festung des Vigo/ Tor] Moore, Bane

Aufgrund des Kofferinhaltes war der Droide nicht sonderlich ruhig. Störte diesen aber auch nicht. Bane und Nani waren schnell eingeholt und ein Shuttle, bzw. dessen Mitflug schnell und unproblematisch organisiert. Aufgrund seiner kurzen Arbeitszeit in der Festung, ließ er sich den kleinen Sold auf ein elektronisches Konto einzahlen. Zwar waren es nur ca. 10 Credits, doch besser als gar nichts. Die 2.500 Credits waren gut im Droiden selbst verstaut.

Schlussendlich ging es dann zu Bane's Schiff, den der Droide interessiert, aufmerksam und leicht bestaunend betrat. Der Droide erkennt sofort die Modifikationen, da an Böden und Wände Löcher für Haltebolzen waren, die aber nicht verwendet wurden. Darüber hinaus bot das Schiff zu viel Platz an, um nur so wenig Ausrüstung zu beherrbergen.

Der Droide gesellt sich jedenfalls in einer ruhigen Ecke hin, öffnet seinen Koffer und lässt die Fleischsäcke links liegen. Er hatte was anderes zu tun. Während die Roh-Materialien in seinem Koffer liegen, greift der Droide zu seinem Rücken, wo ein kleiner Werkzeugkoffer hing – gekauft auf Vergesso – um nun seine Arbeit zu vervollständigen.

Etwas vertieft in seiner Präzisionsarbeit, bekommt der Droide nicht mit, was genau Bane an der Werkbank dort macht. Eher schraubt er Kleinstteile zusammen, steckt Komponenten ineinander und lötet Elektronikteilchen aneinander. Das Ergebnis wäre ein kleiner Kommunikator mit Holoprojektor, aus dem eine vermummte und verdunkelte Person zu sehen war. Immerhin sollte man die ausgedachte Figur auch nicht mit einer echten Person identifizieren können – noch nicht. Doch nun gilt es, eine drahtlose Verbindung vom Droiden selbst zum Kommunikator aufzubauen, um der Holofigur den Text aufsagen zu lassen, den er sagen soll.

[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Landeplatz/ Banes Sternenjäger] Moore, Bane, Pumpkin
 
[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Festung des Vigo/ Tor] Moore, Bane, Pumpkin

Die beiden Meister weniger Worte hatten sich stumm und relativ schnell geeinigt und sich auf zu Banes Sternjäger gemacht... die Black Sun war wirklich ein Sammelplatz für allerlei merkwürdiges Gesocks... naja Moore wollte nach The Wheel und nun hatte sie eine Gelegenheit. Bisher hatte der Kerestianer nichts verlangt, sie nahm auch gerne eine Gratisfahrt. Das Gefährt das sie bestiegen war ein Kom'rk-Klasse Sternjäger, laut der technischen Daten die Moore aufrief ein Jagdtransporter mit Platz für 28 Personen, wobei vier davon als Crew benötigt wurden. Wie der Kerestianer es wohl bewerkstelligte das Schiff in seinem vollen Funktionsumfang zu nutzen? Wahrscheinlich durch etwaige Automatismen. Da ihre beiden Begleiter sowieso nicht wirklich an einem Gespräch interessiert zu sein schienen und sie nicht wirklich Lust hatte den Alleinunterhalter zu spielen, verzog sie sich ins Cockpit während die anderen beiden unten werkelten. Was für Anfänger.

Moore pflanzte sich auf den Stuhl des Co-Piloten und kramte in ihrem überschaubaren Hab und Gut. Mit den erwirtschafteten 2500 Credits konnte sie sich wieder einige Zeit über Wasser halten und einige weitere Komponenten erwerben um ihre bisher ungetestete Theorie, die sie als Doktor Nim entwickelt hatte, endlich auf ein System zu implementieren und dann zu testen. Falls sie mit ihrem Konstrukt eines Vierten Zahlenraumes richtig lag, wären die meisten Verschlüsselungen obsolet, da sie die Datenknoten anfahren konnte BEVOR sie durch eine Verschlüsselung unzugänglich gemacht wurden. Ihr im Moment größtes Problem war, das es bisher kein technisches Gerät gab, das die von ihr aufgestellten Rechenregeln anwenden konnte. Wie auch, einem Computersystem mussten diese natürlich erst beigebracht werden. Moore hatte schnell feststellen müssen, wie unglaublich kostenintensiv und schwierig es war ihre Theorien und Entwicklungen ohne ein finanziell gut situiertes Institut im Rücken zu haben. Manche Sachen lagen so weit außerhalb ihrer Preisspanne das sie noch einige Jobs annehmen musste bevor der Kauf überhaupt möglich sein würde. Selbst wenn sie aufgrund ihrer Fähigkeiten an vieles herankommen konnte, kam man manchmal um einen legalen und käuflichen Erwerb nicht drum herum. Das sie alleine war, störte sie nicht, es war sogar von Vorteil. Niemand musste wissen woran sie arbeitete und so konnte sie ihre Holowand nutzen.

Eine Holowand war ein nettes Gimmick, dass sie damals von der Universität hatte mitgehen lassen. Diese kleine wortwörtliche Blackbox, war mit einem relativ großen Speicher ausgestattet und projezierte alle in ihr gespeicherten Daten frei in den Raum. Die einzelnen Daten ließen sich frei bewegen, übereinanderlegen oder kombinieren und erleichterten Moore wie sie fand die Arbeit beträchtlich. Das meiste was in der kleinen Box gespeichert war hatte sie zwar auch im Kopf, schließlich stellte ihre Wand gleichzeitig ihre gesamte Arbeit, ja sogar eine Zusammenfassung von ihrem gesamten Wissen dar. In den tiefsten Wirren fanden sich sogar noch die Zeichnungen und Funktionsgleichungen des HNAI. Sie nutzte die Wand nur wenn sie alleine war. Ihr Wissen gehörte alleine ihr und wenn jemand einen Einblick in ihre Arbeit bekam der Verstand was er hier sah, was sie zwar für unwahrscheinlich hielt da ihr nur drei Personen bekannt waren die all das hier auf die schnelle ermessen könnten, wäre er nicht weit davon entfernt zu vermuten das sie etwas mit Jarael Nim zu tun haben könnte oder gehabt hatte.

Ein Scan des Fingerabdrucks, dann der Blick auf die Glatte Schwarze Öberfläche bis ein Zahlenfeld aufleuchtete. Nachdem Moore das 16-stellige Passwort eingegeben hatte und die Box auf dem Boden stand erhellte sich der Raum in einem angenehm tiefen blau. Gleichungen, technische Zeichnungen, Absätze von Aufsätzen unterschedlicher Art sowie kleinere Programmcodekonstrukte schwirrten nun durch den Raum und ordneten sich an. Wieder im Stuhl viel auch der letzte Stress von Moore ab und sie versank in ihrer Arbeit. Formeln wurden von links nach rechts geschoben, Ideen aufgeschrieben und wieder verworfen. Sie war so in Gedanken vertieft das sie zusammenzuckte und ihr ein kleines fiepen entwich als auf einmal die Tür zum Cockpit aufsprang und Bane und der Droide eintraten. Ein doppeltes Klatschen und das gesamte Hologramm viel in sich zusammen, ihr Herz raste.

"Fliegen wir? Oder was treibt euch gleich zu zweit nach oben?", wieso sie so komplett angespannt war wusste sie nicht. Was sollten die beiden schon mit damit anfangen können...

[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Landeplatz/ Banes Sternjäger] Moore, Bane, Pumpkin
 
[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Landeplatz/ Banes Sternjäger] Moore, Bane, Pumpkin

Nach dem Bane mit dem Ergebnis seiner Reparaturmaßnahmen zufrieden war, stand er auf und streckte sich. Ihm war nach etwas bequemlichkeit zumute, also verstaute er den Brustpanzer erst einmal auf dem dafür vorgesehenen Rüstungsständer. Pumpkin hatte derweil irgendeinen elektronischen Kleinkram zusammen gebastelt. Bane hatte nicht die leiseste Ahnung was er da wirklich baute. Aus den Augenwinkeln hatte er einige Komponenten gesehen, die man für einen Holoprojektor brauchte, aber auch ein paar mehr Sachen, die ihm unbekannt waren.

Nani hatte sich hoch verzogen, in das Cockpit. Bane folgte ihr, und Pumpkin schloss sich ihm unterwegs an. Die Tür öffnete er schwungvoll, nur um in lauter Zahlen zu laufen... "Osi'kyr!" entfuhr es ihm, dann waren die Zahlen auch wieder veschwunden und gaben den Blick auf eine sehr verschreckt schauende Nani frei. Sie saß auf dem Stuhl des Co-Piloten. Gut, dann würde sie den auch mimen. Normalerweise flog er solo. Einen Schützen hatte er nicht. Einen Co-Piloten brauchte er nicht. Einen Navigator nur selten. Kam es mal drauf an verließ Bane sich hauptsächlich auf seinen Instinkt beim fliegen.
Er parkte seinen Hintern im Piloten-Sessel und begann, seinen Jäger zu starten. Langsam fuhren die Triebwerke hoch und der Jäger ging in die Schwebe. Bane senkte die Flügel ab und zog hoch. Auf eine Startfreigabe oder ähnliches wartete er nicht. Unnötig.

Das Verlassen der Atmosphäre war wie immer etwas holprig, doch der Flug stabilisierte sich sobald sie im Weltraum angekommen waren. Bane ließ sich ovm Computer die nächste Standard-Sprungroute zu The Wheel errechnen. An den gepeilten Koordinaten angekommen startete Bane den Hyperraumantrieb. Das Gefühl der Beschleunigung, als sie die Lichtmauer durchbrachen mochte er noch immer nicht.
Dreiunddreißig Stunden Flugzeit zeigte der Computer an. Zeit für etwas Schlaf.


[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Orbit/ Banes Sternjäger] Moore, Bane, Pumpkin
Weiter im Weltraum (neutral)
 
[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Landeplatz/ Banes Sternenjäger] Moore, Bane, Pumpkin

Da ihn sonderlich keiner störte, kam Pumpkin gut mit seiner Arbeit voran. Ein Kinderspiel für einen programmierten Mechaniker wie ihm. Was Bane dort tat, interessierte ihn wenig. Bane war für ihn ein nützlicher Geselle. Schweigsam, kampferfahren und zuverlässig.

Als Bane nach einer Weile zuende sein schien, streckte er sich und schien das Cockpit aufzusuchen. Der Droide schraubte noch einige Schrauben fest, bis er den Hünen folgte. Im Cockpit angekommen, flimmerte ein blaues Licht mit Zahlen umher, verschwand aber schnell, noch bevor der Attentäterdroide mehr sehen konnte. Mit einem symbolischen Achselzucken ließ er es dabei und setze sich auf den Stuhl des Schützen, bzw. einen Stuhl, der frei war. Noch kurz zog der Droide die letzte Schraube an, bis er sich gen Nani drehte:

"Euphorische Aussage: Sehet und staunet, Fleischsäcke.",

wobei er seinen "Kommunikator" präsentierte. Von außen sah der Kommunikator schlicht und einfach wie ein gewöhnlicher Kommunikator aus, doch im Detai steckte der Teufel.

"Neugierige Frage: Kannst du für mich ein Programm schreiben?",

fragt der Droide interessiert gen Nani. In Programmierung ist der Droide nicht sonderlich bewandert und eine Slicerin wäre dafür wohl prädestiniert. Langsam starten die Motoren und das Schiff hebt ab, worauf der Droide seine kleine Kostbarkeit etwas fester hält.

[Kashyyyk-System/ Trandosha/ Orbit/ Banes Sternjäger -> Weltraum (neutral) ] Moore, Bane, Pumpkin
 
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[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Hybris]


Während seine Befehle ausgeführt wurden, stand Hybris einfach nur am Wasserloch bei den Bäumen und dachte nach. Dachte nach und sondierte den Bereich unter sich. Obwohl man die Macht nicht mit Radioaktivität vergleichen konnte, strahlte sie doch irgendwie. Selbst unbelebtes Material konnte daher von ihr durchflutet werden. Nur in den tiefsten Schichten eines toten Planetenkerns, in der Tiefe des Alls oder anderen unbelebten, sternengroßen Objekten gab es Bereiche wo es die Macht nicht gab. Aber immerhin konnte man diese mit dieser erreichen, sie erobern. So jedoch nicht dieser relativ kleine Bereich unter ihnen. Hybris schätzte das dort unten ein kompletter Raum außerhalb der Macht stand und jedem Versuch, in diesen einzudringen, erfolgreich widerstand. Und er ahnte welches Wesen dafür verantwortlich war. Er war ihm bisher nie begegnet, zumindest erinnerte er sich nicht daran, doch aus seinen Studien kannte er es. Es war das genaue Gegenteil von dem was er suchte und für sein Schwert brauchte. Tatsächlich stellte es sogar eine Gefahr für ihn und seine Ziele da. Wer konnte schon sagen was geschah, brachte er sein Seelenschwert in den Einflussbereich dieses Tieres. Allein deshalb muss es schon sterben, war sich Hybris sicher. Kurz war ihm auch der Gedanke gekommen es einzufangen und gegen seine Feinde einzusetzen. Doch dann überwog sein Selbsterhaltungstrieb. Jede Waffe die man sein eigen nannte, konnte auch gegen einen selber eingesetzt werden. Würde er das Seelenschwert nicht für die Unsterblichkeit benötigen, er hätte es niemals in seine Nähe gelassen. Also würde der Ysalamiri sterben.

Irgendwann gesellte sich Deira zu ihm und erzählte ihm ihrer Ansicht über Sklaven. Leider schien sie dabei vergessen oder es nicht richtig verstanden zu haben, was Hybris vorhin gesagt hatte.


„Ja. So kannst du mit irgendwelchen Sklaven verfahren, doch nicht mit diesen hier. Sie kennen den Standort des Versteckes. Folglich werden sie deine Ausbildung nicht überleben. Verstanden?!“

Sie verstand. Und begab sich zu einem Punkt, von wo aus sie ihre Macht demonstrieren konnte. Die Sklaven waren eifrig bei der Arbeit, doch konnten sie sich vereinzelte Seitenblicke nicht verkneifen. Noch ein Grund sie zu töten. Ein guter Sklave schaffte es alles aus dem Augenwinkel zu erkennen und das ohne dabei die Pupillen zu bewegen. Amateure. Hybris drehte sich ein wenig um, sodass die Bäume nun direkt hinter ihm standen. Erfahren wie er war, konnte Deira ihm nicht gefährlich werden, war er vorbereitet. Sollte ihn jedoch ihre gesamte Macht, fokussiert auf einen Punkt, treffen, es würde ihn dennoch vernichten. Deshalb nahm er ihren folgenden Angriff ernst. Im selben Augenblick, in welchem sie ihre Macht in ihre Hand leitete, baute Hybris einen Keil vor sich auf. Dieser war gerade erst fertig geworden, da feuerte seine Schülerin bereits. Der Machtstoß eines ungelernten Schülers konnte genau so vernichtend sein wie der eines Imperators. Letzterer konnte danach jedoch noch etwas anderes tun, minutenlang weiter kämpfen zum Beispiel, aber der Stoß an sich konnte gleich stark sein. Deira nutzte nicht all ihre Macht, das spürte Hybris sofort, doch als die Welle auf ihn zu kam, dachte er weniger daran. Stattdessen konzentrierte er sich auf den Ort auf den er die Macht ableiten wollte. Das Gras zwischen ihr und ihm wurde niedergedrückt, stellenweise ausgerissen und samt Wurzeln mit in seine Richtung geschleudert, Sand und Erde zu den Seiten gedrückt und die Luft selber wie bei einem Sturm durcheinandergewirbelt. Und dann wurde der Lord auch schon getroffen. Mit hoher kinetischer Energie aufgeladene Materie und die Macht selber krachten explosionsartig auf seinen Schildkeil. Dieser schrumpfte sofort zusammen, während er die Energie zu den Seiten hin weg leitete. Die Hände behielt er dabei schön bei sich, denn je näher der Schild an einem Machtnutzer war, desto leichter konnte man ihn aufbauen und aufrechterhalten.

Hinter ihm krachte und splitterte es und als Hybris wieder normal hören konnte, drehte er sich um und betrachtete das Werk seiner Schülerin. Zwei der ewig alten, knochigen Bäume war entwurzelt worden. Womit sie ihre nicht sonderlich langen Wurzeln und die Felsen unter ihnen offenbarten. Sie waren also ohnehin nicht sonderlich fest im Boden verankert gewesen, doch Stürmen, welche hier mit Sicherheit hin und wieder vorbei kamen, hatten sie dennoch trotzen können. Also war Deiras Machtstoß ziemlich stark gewesen. Den dritten, nur angeschlagenen, aber noch stehenden Baum, beachtete der Lord gar nicht erst und drehte sich deshalb wieder um. Seine Schülerin wies noch einen der Sklaven zurecht, dann sah sie ihren Meister an. Der kam langsam auf sie zu. Langsam deshalb, weil der Boden nun einem Minenfeld glich und bedachtes Gehen erforderte. Denn was wäre peinlicher gewesen, als ein Sith Lord der auf schlüpfrigem Boden ausgerutscht wäre? Er hätte alle Anwesenden töten müssen, so viel war klar!

„Gut. Wirklich sehr gut. Übe weiter, vor allem mit starren Objekten wie Druckschleusen oder Frachtcontainern. Kaum etwas demoralisiert eine feindliche Übermacht mehr, als wenn ihr Feind solche Dinge scheinbar mühelos verformen kann. Und wenn dabei auch noch ein Dutzend von ihnen erschlagen wird...“


Hybris nickte deutlich, damit man es auch mit der Kapuze bemerken konnte.


„Für die nächste Technik reicht die Zeit nicht. Ich brauche dich dort unten voll einsatzfähig. Also ruhe dich aus und komm zu Kräften. Während du dies tust, ließ dir etwas über die Macht-Geschwindigkeit durch.“


Die Togruta entfernte sich und Hybris gesellte sich zu den drei Sklaven. Sie schaufelten sich etwa fünfzehn Meter entfernt vom Zentrum der machtabsorbierenden Blase nach unten und obwohl sie sich augenscheinlich ins Zeug legten, waren sie ihm trotzdem zu langsam. Sie anzutreiben wäre aber sinnlos gewesen. Seinem Gespür nach hatten sie noch fast zwanzig Meter vor sich. Und wer wusste schon wie hart der Untergrund noch werden würde. Nun. Yelm konnte es wissen. Hybris zückte seinen Kommunikator.


„Yelm. Wie sieht die Beschaffenheit der ersten zwanzig Meter des Bodens aus? Irgendwelche härteren Schichten?“
„Die Sensoren an Bord der Fury können nur bis zu zehn Meter tief scannen und in diesen sollten ihnen keine dichteren Gesteins- und Erdschichten begegnen.“
„Hm … aber wir haben Spalten und Risse gescannt. Irgendwo hier in der Nähe.“
„Ja. Einen Moment, ich vergleiche ... ... ... Positiv. 78% aller Schichten ab zehn Meter, welche wir durch Spalten haben scannen können, bestanden aus Gra-“
„Ich bin kein Geologe. Sag mir einfach wie um wie viel schwerer es wird sich durch diese hindurch zu schaufeln.“
„Es besteht eine 78% Chance das Sie sich gar nicht mehr „hindurch schaufeln“ können.“
„Gra..nit? Also festes Gestein.“
„Herr. Wenn eure Diener die ersten zehn Meter abgetragen haben, könnte ich tiefer scannen. Womöglich findet sich dadurch ein Weg.“

Hybris überlegte nicht lange und bejahte den Vorschlag einfach. Danach unterbrach er die Verbindung und sah auf die Diener herab. Sie hatten natürlich mitgehört, taten aber so als wären sie taub. Ihr Herr brauchte jedoch Gewissheit und sie würden sie ihm geben.

„Ihr habt es gehört. Mindestens zehn Meter tief. Dann könnt ihr euch ausruhen. Also arbeitet schneller.“

Das taten sie. Das Loch war gerade groß genug um den drei Platz zu bieten, doch als sie etwa bei der Hälfte angekommen waren, standen sie sich doch im Weg. Sie hatten ihren eigenen Arbeitsplatz stetig verkleinert, da sie nie wirklich senkrecht nach unten gegraben hatten und nun fehlte ihnen der Platz. Außerdem war es ein Akt die Erde überhaupt aus dem Loch heraus zu bekommen. Sie waren noch clever genug gewesen, eine Art Schneise anzulegen, sodass man in diese den Dreck werfen konnte, doch hatte sich keiner von sich aus aufgemacht um diese dann wegzuschaffen. Selber denken war eben gefährlich. Doch Hybris verlor die Geduld und wies die Rodianerin an sich darum zu kümmern. Für die nächsten fünf Meter brauchte das Trio doppelt so lange wie für die erste Hälfte, doch Hybris schwieg sich darüber aus. Hätte er sie disziplinieren wollen, weil er sie länger einsetzen wollte, dann hätten sie jetzt geblutet. Doch sie würden ohnehin sterben, also wozu das Trainingsgerät seiner Schülerin zerbrechen? Als die beiden Männer den Granit freigelegt hatten, ließ er sie abtreten. Deira würde sich schon um sie kümmern. Die hatte es sich auch irgendwo im Schiff gemütlich gemacht, war aber trotz der fortgeschrittenen Stunde noch wach. Yelm hatte die Außenbordbeleuchtung aktiviert, doch der Grund des Loches lag dennoch in tiefster Dunkelheit.


„Was siehst du?“

„Direkt unter Euch gibt es nur massiven Granit. Es gibt aber einen Tunnel, welcher, sollte er so weiter gehen wie der Teil den die Sensoren erfassen können, irgendwo unter dem Teich herauskommen.“
„Was würde länger dauern? Den Teich trocken legen und ein zweites Loch graben oder sich von hier aus mit dem Lichtschwert durchschneiden?“
„Einen Moment, Berechnung läuft … … … … davon ausgehend das die Sklaven immer langsamer werden würden, wäre die Methode mit dem Lichtschwert schneller. Außer-“
„Reicht mir. Schick Deira raus, nachdem sie sich um die Sklaven gekümmert hat. Und sie soll eine tragbare Lichtquelle mitbringen. Irgendetwas damit wir das Loch ausleuchten können.“
„Sehr wohl, Herr.“

Hybris unterbrach die Verbindung wieder und sah erneut in das Loch. Ein wenig ärgerte es ihn ja schon keine Grabungsequipment besorgt zu haben. Oder es prophylaktisch an Bord zu haben. Doch es jetzt erst irgendwo zu kaufen würde auch nicht schneller gehen. Sie würden sich durch den Granit schneiden und damit hatte es sich. Deira kam zehn Minuten später, einen tragbaren Generator unter dem linken Arm geklemmt und in der Rechten ein Flutlicht. Warum letzteres sich überhaupt an Bord befand, konnte der Lord gar nicht so genau sagen. Wenn er ehrlich sein müsste, dann musste er zugeben, das sicherlich zehn Prozent aller Dinge an Bord der Fury sich dort aus ihm unbekannten Gründen befanden. Rope und Yelm waren für solche Dinge zuständig und so oft wie er die beiden Droiden davon abgehalten hatte, ihm zu erzählen was sie so alles besorgt hatten, brauchte er sich auch nicht wundern. Auf jeden Fall besaß er ein Flutlicht. Aber keinen großen Bohrer. Das wusste er immerhin. Die Togruta baute beides auf, richtete das Licht aus und starrte dann Hybris an, welcher bereits ins Loch gesprungen war. Seine Robe lag am oberen Rand und das Lichtschwert hatte er bereits in der Hand. Ohne nach oben zu sehen sagte er ruhig:


„Wir wechseln uns ab. Die ersten paar Brocken schneide ich raus, du levitierst sie raus. Dann wechseln wir. Sag Bescheid sobald du merkst, dass deine Konzentration nachlässt und du die Steine womöglich fallenlassen könntest.“


Nicht das er sie und die Steine nicht ohnehin permanent mit der Macht beobachten würde...

Deira signalisierte, das sie bereit war und nachdem sie es sich im Schneidersitz vor dem Loch bequem gemacht hatte, hockte Hybris sich hin und aktivierte das Lichtschwert. Das Flutlicht strahlte mit einem kalten Licht auf ihn herab und wurde nun durch das dämonische Rot der Plasmaklinge ergänzt. Der Sith Lord starrte für einen Augenblick wie gebannt in die tödliche Klinge, wurde sich bewusst wie nahe er dem Tod war und setzte sie dann schließlich an. Da er den Boden nicht abtragen konnte, schnitt er Quader in ihn hinein – denn dann wäre ja das untere Ende noch mit dem Rest verbunden -, würde er einen Kegel hinein brennen. Dies bedeutete Mehrarbeit, doch anders ging es gerade nicht. Den Granit mit den Turbolasern zu beschießen würde die Kammer darunter mit ziemlicher Sicherheit einstürzen lassen und jede andere Möglichkeit würde auch nicht schneller gehen. Eine Tatsache die Hybris dennoch keine bessere Laune bescherte. Die Klinge in einem annähernd Fünfundvierzig-Grad-Winkel gehalten, stieß er in den Granit. Wobei stoßen etwas energischer klang als er im Endeffekt vorging. Das Lichtschwert war zwar dazu in der Lage solche Arbeiten zu verrichten, doch dafür gemacht worden war es nicht. Er wollte sie nicht überstrapazieren, wusste er doch auch gar nicht ob man die Energiezelle im Griff überhaupt überfordern konnte. Nachdem die Klinge dann vollständig eingetaucht war, begann er langsam im Entenschritt im Kreis zu gehen, wobei er dabei ständig darauf aufpassen musste nicht auf die glühenden Kanten zu treten. Dies dauerte um die zwei oder drei Minuten und war eigentlich nur wegen der Körperhaltung anstrengend. Bei dem letzten Zentimetern wurde er dann langsamer. Deira war aufmerksam gewesen und breitete nun ihre Macht aus. Sofern Hybris wusste, hatte sie solch ein großes und schweres Objekt noch nie zuvor angehoben. 500 Kilo und mehr mochte es sicherlich wiegen. Doch sie hatte bereits gelernt, dass weder Maße noch Masse gute Ausreden darstellten, versagte man. Sie würde länger als bei einem kleinen Stein brauchen und langsamer sein, das war nur natürlich. Doch sie würde ihn nicht fallen lassen. Hybris überwand also die letzten Zentimeter und deaktivierte dann einfach das Lichtschwert. Deira übernahm sofort und fing an den Stein heraus zu heben. An der Stelle, wo die Schneise für den Dreck in das Loch hinein ragte, gab es etwas mehr Platz und dort wartete Hybris ab bis der Granitkegel sich über seinem Kopf befand. Er sah ihm hinterher und sondierte gleichzeitig seine Schülerin. Man merkte wie schwer sie sich tat. Vermutlich war es auch nicht sonderlich förderlich wenn ihr Meister darunter stand und dieser es als Mordversuch werten könnte, würde sie das Stück fallenlassen. Außerdem war sie deutlich länger „normal“ als machtsensitiv gewesen. Den Gedanken, dass man massereiche und große Objekte schwerer bewegen konnte als kleine und leichte, war fest in ihr verankert. Sich darüber hinwegzusetzen und sich selbst davon zu überzeugen das sie es konnte, war der eigentliche Trick, die eigentliche Hürde. Nervosität und Zweifel brachten sie schlussendlich aber nicht aus der Fassung. Sie levitierte den Kegel über das Loch und ließ ihn nur wenige Zentimeter neben dem Rand aufschlagen.


„Gut. Noch etwa sieben oder acht solcher Blöcke und noch einmal doppelt so vieler kleinerer und wir sind durch.“

Als nächstes schnitt Hybris die Ränder des Kegels ab. Die kleinsten Objekte warf er selber mit der Hand auf die Abraumschneise, die anderen übernahm Deira. Manchmal einzeln, mal auch mehrere gleichzeitig. Zwei mal insgesamt schafften sie es, dann wechselten sie. Weil Deira noch die Übung fehlte, ließ Hybris sie vier weitere Kegel und den Stein drumherum mit dem Lichtschwert heraus schneiden, während er selber die Levitation übernahm. Dann kam, Yelm hatte es nach einer weiteren Anfrage bestätigt, die letzte Schicht. Wie viel Zeit inzwischen vergangen war, wusste Hybris nicht, doch seine Gedanken kreisten ohnehin um das Feld unter ihm. Noch einen halben Meter und er wäre in dem Tunnel der zur Kammer führte. Deira gab den Startschuss, indem sie sich der Macht öffnete. Dieses mal schnitt der Sith Lord jedoch keinen Kegel hinein, sondern einfach nur Quader. Theoretisch würden sie diese auch am Tunnelboden liegenlassen können, doch Hybris wollte kein Risiko eingehen. Eine Minute später waren sie fertig. Hybris stand auf dem letzten verbliebenen Teil und sah in den Tunnel unter ihm. Auf den ersten Blick wirkte er groß genug um darin stehen zu können und war auch gar nicht mal so schmal. Irgendwer hatte ihn in den Granit geschlagen und zumindest von hier aus konnte man keinerlei Stützen erkennen. Meister und Schülerin sahen sich an.


„Erweitere die „Abraumtreppe“ noch ein wenig und komme dann nach. Aber wirf mir vorher noch die Luma zu, die irgendwo in meiner Robe steckt. Ach ja, und bring etwas zu trinken mit.“

Deira verschwand kurz vom Rand, tauchte dann nur auf um ihm die Lampe ins inzwischen fast zwanzig Meter tiefe Loch zu werfen und ging dann wieder. Hybris fing die stabförmige Luma wie ein Kind auf und aktivierte sie mit ähnlich fahrigen Bewegungen. In seinem Bestreben die Macht so wenig wie möglich zu nutzen, hatte er seinen von der dunklen Seite gezeichneten Körper ganz schön belastet, weshalb gefühlt alles inklusive der Knochen wehtat. Doch falls es dort unten etwas gab, etwas das aus der machtabsorbierenden Blase treten und ihn angreifen konnte, dann wollte er auf sein volles Energiereservoir zurückgreifen können. Sein Blick fiel samt weißem Lichtkegel auf den Tunnelboden. Dieser wurde zwar auch noch vom Flutlicht erhellt, doch nun beugte sich der Sith Lord über das Loch und sperrte das obere Licht damit aus. Geschätzte vier oder fünf Meter würde er fallen müssen, was eine ganze Menge war. Also für einen Geheimtunnel. Soweit er sich vorbeugen und alles unter ihm mit der Luma absuchen konnte, tat er es auch und als er dann schließlich runter musste, steckte er sich die Halteschlaufe der Luma in den Mund – denn die Taschen seiner Hose und des Oberteils waren bereits voll -, ging auf die Knie und steckte dann zuerst die Beine durch das Loch der Decke des Tunnels. Dann noch einmal die Bauchmuskulatur angespannt und er schob sich über die Kante, nur noch die Hände am Rand festgeklammert. So hing er dann erst einmal für eine Weile in der Luft und versuchte irgendetwas zu erkennen. Zehn schräge nach unten führende Meter weiter vorne gab es eine Art Torbogen und von dahinter strahlte bläuliches Licht in den Gang. Ansonsten gab es nichts. Keine weiteren Lichtquellen oder Stützbalken. Der blanke Granit. Hybris ließ sich – nachdem er den Boden unter sich nochmals betrachtet hatte – schließlich fallen, federte sich so gut es ging ab – aber es blieb halt unnachgiebiger Granit – und strauchelte dann ein paar Schritte zur Seite. Dort lehnte er sich an die Wand, nahm die Luma wieder in die Hand und atmete erst einmal langsam ein und aus. Die Luft an diesem Ort war … verbraucht. Im Licht der Luna tanzte der Granitstaub, Sand und Erde von oben und wer weiß was noch. Es war stickig, kühl und roch nach … etwas bekanntem, doch Hybris kam nicht darauf.


Obwohl ihn seine Neugier und nicht zuletzt die Machtgier nach vorne trieb, wartete Hybris auf seine Schülerin. Sie kam eine Weile später und überreichte ihm das Wasser. Während er trank, zückte sie ihr modifiziertes Lichtschwert. Beim Löcher schneiden hatten sie nur Hybris seines verwendet, doch dieses brauchte er nun selber. Das Seelenschwert lag schön außer Reichweite des Ysalamiris und dort würde es bis zum Ende dieses Abenteuers bleiben. Hybris deutete mit einem Kopfnicken in Richtung blauem Licht und ging dann langsam los, die Flasche noch an den Lippen. Er leerte sie komplett und stopfte sie danach in seinen Gürtel. Die glühenden Sith Augen auf ihr Ziel ausgerichtet, hätte ein mit einem Rancor tanzender Hutte ihren Weg kreuzen können, er hätte sie ignoriert. Die Blase des Ysalamiri endete nicht genau am Eingang, was seine - oder man konnte wohl ihre sagen – Wachsamkeit jedoch nicht nachlassen ließ. Nur weil dieser Ort versteckt wurde, hieß das nicht, dass man ihn danach nicht noch gesichert hatte. In dem Granittunnel war nichts gewesen. Doch nun würden sie etwas vorfinden. Irgendetwas technologisches. Denn um einen Ysalamiri am Leben erhalten zu können, brauchte man das eine oder andere. Sie waren verdammte Mimosen, das konnte man wohl sagen. Beide Machtnutzer blieben einen Schritt vor dem Eingang stehen. Ihre Augen suchten alles sichtbare ab, doch man konnte nichts erkennen. Theoretisch konnte jeder kleine Stein der Auslöser einer Falle sein. Oder einfach nur Stein.

„Bleib hinter mir und schau auch nach hinten. Wir haben keine Ahnung wie die Fallen aussehen.“

Wäre Hybris Körper nicht geklont und modifiziert worden, ihm würde jetzt sicherlich der Schweiß auf der Stirn stehen. Seine Augen bewegten sich aber dennoch ruhelos in ihren Höhlen. Sie suchten, tasteten quasi die Oberfläche von allem ab. Das Gehirn verglich alle Sinneseindrücke mit bereits erlebten und versuchte die Falle zu interpretieren BEVOR sie aktiviert wurde. Schritt für Schritt, wobei Hybris Sohlen sich gar nicht vom Boden trennten, sondern über diesen geschoben wurden, näherte er sich dem Eingang. Das Portal sah normal aus. Granitblöcke, welche die selbe graue Farbe und schwarzen Punkt aufwiesen wie der im Tunnel, waren wenig kreativ, dafür aber effektiv aufeinander gestapelt worden. Sie sahen fest aus und wirkten nicht unbedingt so als hätte man in ihnen eine Falle versteckt. Doch dafür wirkte die Konstruktion weniger stabil als der Tunnel. Ein Detail welches Hybris im Hinterkopf behalten würde. Die Schwelle war nicht herausgearbeitet worden. Der Tunnel ging am Boden ohne jeden Absatz oder Spalt einfach in die Kammer über und Hybris konnte beim besten Willen nichts ungewöhnliches entdecken. Dennoch setzte er den Fuß kurz auf diesen Punkt ab und wich dann reflexartig zurück. Doch es geschah nichts und so ging der Sith weiter in die Kammer hinein. Das bläuliche Licht war nun so dominant, das seine einfache Stabluma kaum noch dagegen ankam. Doch noch bevor seine Augen alles erfassen und ihm zum Stehenbleiben bewegen konnten, hielt er automatisch am Rand der Blase an.

Die Kammer war etwa vier bis fünf Meter breit, vielleicht sechs oder sieben tief und fünf – also wie der Tunnel – hoch. Womit die bedeutungslosen Details dieses Raumes auch schon hinter Hybris Verstand lagen. Jetzt wurde es interessant. Direkt vor ihm, am anderen Ende der Kammer, stand eine riesige Kreatur. Bestimmt drei Meter hoch und noch breiter als ein Gamorreaner, schien man ihn regelrecht in die Wand eingelassen zu haben. Wegen des merkwürdigen Lichtes, welches Hybris mindestens genau so nervte wie das Summen, konnte man das nur schwer sagen. Auch um welche Spezies es sich handelte ließ kaum mit Bestimmtheit sagen. Denn sie sah nicht mehr sonderlich gesund aus. Das nächste Detail. Etwa zwei Meter vor diesem schlafenden Wesen stand eine Art Podest und auf diesem lag das bereits vermutete Ysalamiri. Die normalerweise gelbe, braune oder sandfarbene Echse war jetzt genau so blau wie alles andere, wirkte aber lebendig, auch wenn ein Kraftfeld darüber lag und es höchstwahrscheinlich in einer Art Stase hielt. Und von diesem Feld stammte das Summen. Beziehungsweise von dem Generator, welcher irgendwo im Sockel verborgen worden war. An der Echse hatte man eine Reihe von Schläuchen und Drähten befestigt, so viele insgesamt, dass Hybris sich fragte wozu sie alle gut sein mochten. Er verfolgte alle die er verfolgen konnte und entdeckte so acht Boxen. Zwei pro Ecke und dann jeweils am Boden und an der Decke. Diese sahen metallisch und ansonsten unscheinbar aus. Man konnte eine dünne Schrift darauf erkennen, doch Hybris traute sich noch nicht näher heran zu gehen. Ein Job für Rope, dachte er und zückte seinen Kommunikator.


„Rope, komm...“


Hybirs hielt inne und sah sich in seine Hand. Das Stück Handware war tot. Er hob seine Linke und auch die Luma darin war aus. Er probierte den Aktivator sicherheitshalber doch noch einmal aus, doch es tat sich nichts. Die Luma weggesteckt, nahm er sein Lichtschwert und versuchte es damit. Ohne Erfolg.

Deira? Funktionieren deine Geräte noch?“

Sie, die noch nicht in der Kammer stand, drehte sich um und aktivierte ihr Lichtschwert erfolgreich.

„Verstehe. Okay. Planänderung. Du musst Rope hier her bringen. Er soll den modernsten Scanner mitbringen, den wir haben. Mit der besten Abschirmung. Außerdem soll er sich vorher über Sprengstoff und Bomben aller Art informieren. Die … letzten viertausend Jahre dürften reichen.“

Nachdem die Togruta bestätigte, dass sie verstanden hatte, sprach Hybris weiter.


„Ich bezweifle, dass ich dich in den nächsten Stunden brauchen werde. Übe ein bisschen und studiere weiter, bleib aber einsatzbereit. Kann gut sein das ich nachher dich und deine Levitation brauche.“

Oder ein Opfer, welches ich dieser Wächterkreatur anbieten kann, fügte er stumm hinzu und schickte die Schülerin fort. Dann drehte er sich wieder um und musterte den Raum weiter. Eine vage Ahnung von der Mechanik dieser „Falle“ hatte er schon. Der Ysalamiri verhinderte den Einsatz der Macht und das man mit ihr irgendetwas nehmen oder manipulieren konnte. Tötete man die Echse, dann würden die Sprengsätze hochgehen. Das sie derart offen positioniert worden waren, konnte jedoch wieder vieles bedeuten. Was hätte man davon? Alles würde zerstört werden und wenn man zu solch einem Schritt bereit war, wozu es dann aufbewahren? Diese Kammer wirkte nicht unbedingt wie ein Ort den man immer wieder besuchte. Sondern wie ein Grab. Sollte es also nur eine Prüfung sein? Okay, weiter denken. Hybris würde es also schaffen die Echse zu töten und trotz Störfeld die Bomben nicht explodieren zu lassen. Was dann? Wurde der Wächter, hinter dem wahrscheinlich Hybris eigentliches Ziel lag, aktiv? Vermutlich. Doch so wirklich viel Sinn ergab es nicht. Fand jemand dieses Grab, dann sollte er doch wohl davon abgehalten werden irgendetwas zu zerstören oder die Echse zu töten. Doch so wie sie da vor ihm lag, nur in Stase gehalten, war sie ihm doch beinahe schutzlos ausgeliefert. Der Tunnel vor der Kammer war zu stark geneigt als das man von dort aus auf das Wesen schießen konnte, doch sicher war es deshalb nicht. Was hinderte den Eindringling also daran das Wesen mit einem Stein zu erschlagen? Hybris Blick wanderte nochmals über alle Oberflächen. Gab es einen Schutzschild? Und wenn ja, war es klug etwas gegen ihn zu werfen?

„Ich werde es vermutlich ausprobieren müssen.“murmelte er leise vor sich hin und verließ die Kammer erst einmal wieder. Dabei drehte er ihr jedoch nicht den Rücken zu und ließ die Augen auf den Wächter gerichtet. So ungeschlachten und sithspawnmäßig wie er aussah, bedrohte er Hybris alleine schon durch seine Anwesenheit. Sobald er vor der gedachten Türschwelle stand, versuchte er es noch einmal mit seinem Kommunikator. Doch da war nichts zu machen. Selbst das robuste Lichtschwert, welches ja nun wirklich einiges aushielt, wollte sich nicht wieder aktivieren lassen. Also wartete er und sondierte dabei den unmittelbaren Bereich um die Blase herum. Und fand nichts. Jedes verwendetes Stück Technologie befand sich in diesem Raum. Und falls es etwas hinter dem Wächter gab, dann war es nur ein kleiner Raum. Denn außerhalb des Einflussbereiches des Ysalamiris gab es keine weiteren Kammern. Details, die ihn nicht wirklich weiter brachten.

Gar nicht mal so viel später kam Deira mit Rope in den Tunnel. Letzterer hatte wegen des steilen Tunnels zu kämpfen, doch da die Apprentice alles an mitgebrachter Technologie schleppte, ging es gut. Rope, der offenbar mindestens genau so unverschämt wie neugierig sein konnte, vielleicht aber auch wegen der Neigung nicht mehr stoppen konnte, wollte gleich in die Kammer hinein laufen, doch Hybris hielt ihn auf.


„Stehenbleiben. Schau dir das Ding zuerst an. Wieso funktioniert sie nicht mehr?“

Rope warf einen Photorezeptoren-Blick auf die Luma, fingerte kurz daran herum und wusste es dann auch schon.

„Sie ist entladen worden. Ansonsten aber funktionstüchtig.“
„Habt ihr Ersatzenergiezellen dabei“ fragte er eigentlich Rope, doch Deira antwortete indirekt indem sie ihm eine reichte. Hybris nahm sie jedoch nicht an, sondern reicht ihr sein eigenes Lichtschwert.
„Tausch sie aus und gib mir den Scanner. Rope, kann er Störfelder wie dieses registrieren?“
„Falls es sich nicht um eines der neueren Modelle handeln sollte, dann ja.“
Deira und Hybris tauschten ihre Hardware aus und während letzterer sich sogleich umdrehte, tat die überqualifizierte Schülerin was man ihr aufgetragen hatte. Der Butlerdroide, welcher um das mangelnde Technologieverständnis und Wissen seines Herren wusste, stellte sich neben diesem und deutete stumm auf die Felder die er auf dem Touchscreen drücken musste. Der militärisch anmutende Scanner trällerte und piepste vor sich hin, dann warf er ein Ergebnis heraus: Störfeld unbekannt. Das Gerät war aber kundenfreundlich, denn es riet wenigstens worum es sich handelte bzw. welches bekannte elektromagnetische oder sonstige Feld diesem vor ihnen ähnelte. Und die drei, welche es taten, entluden auch Energiezellen. Und da Hybris der Name des Störfeldes vor ihm herzlich egal war, reichte es ihm zu wissen wie weit es reichte. Und das konnte er sich anzeigen lassen, was er auch tat. Es endete fast bündig an der Schwelle, schloss also den kompletten Raum ein. Hybris deutete auf die hintere linke Ecke.

„Dort oben Rope. Der Kasten. Schau ihn dir an. Dort müsste ein Schriftzug zu erkennen sein.“

Da er dem Droiden zutraute, selbst auf einer komplett ebenen Fläche ins Stolpern zu geraten, packte er ihn von hinten an den Schultern und brachte ihn dann mit ein wenig Körpereinsatz so dicht wie möglich an das Feld heran. Der brauchte nur wenige Sekunden, dann verkündete er mit einem beinahe schon stolzem Unterton:

„Die Bezeichnung deutet auf einen auf Collapsium basierenden Sprengstoff hin. Zumindest hat der Hersteller dieses bei ihrer Produktion genutzt.“

„Und jetzt für jemanden der sich nicht damit auskennt.“
„Collapsium wurde und wird in Kombination mit flüssigem Baradium in Seismischen Bomben eingesetzt. Sollte es sich hierbei um eine solche Vorrichtung handeln, würden sie die Fury und alles in einem Umkreis von mehreren hundert Metern umgraben.“
„Umgraben?“
„Seismische Bomben und Minen arbeiten weniger mit Explosionen. Ihre Schockwelle kann sich kreis- und nicht nur kugelförmig ausbreiten. Dafür ist die Reichweite enorm und sie durchbricht mühelos Dutzende Schichten von Gestein. Ich rate zur allerhöchsten Vorsicht.“
„Verstanden. Sonst noch etwas? Erkennst du den Störfeldgenerator oder den, der das Stasefeld mit Energie versorgt?“
„Einen Moment, Herr... bestätige. Es gibt einen Generator, direkt unter dieser Kreatur. Sie scheint mit diesem und den Sprengvorrichtungen verbunden zu sein.“
„Könnte also gut sein, dass hier alles hochgeht, deaktivieren wir auch nur den Generator?“

Rope, der inzwischen nicht mehr direkt gehalten wurde, drehte sich um und entfernte sich gleichzeitig vom Störfeld. Hätte er ein richtiges Gesicht besessen, es hätte jetzt sicherlich Erstaunen und oder Bestürzung ausgedrückt.

„Aber ja, Herr. Davon kann man ausgehen. Die Wahr-“
„Gut. Reicht. Sonst noch etwas?“
„Nun, Herr. Die Lichtquellen befinden sich offenbar in den Wänden und scheinen nicht mit dem Rest verbunden zu sein. Eine erfreuliche Nachricht, denke ich.“
„Hm. Rope, haben wir die nötige Technologie um mit dieser Falle fertig zu werden?“
„Oh nein, Herr. Ganz bestimmt nicht. Aber ihre Macht ist erstaunlich. Vielleicht könnt ihr damit etwas erreichen.“
„Die Kreatur dort, sie blockiert den Machteinsatz im gesamten Raum. Diese Tatsache mit einkalkulierend, können wir etwas machen?“
„Nein. Meine Daten geben zumindest nichts dergleichen her.“
„Verstehe. Deira, Selbststudium wird verschoben. Geh nach oben und lass Yelm die Fury auf diesem Loch landen. Und falls du selber keine Idee mehr hast, wie wir weiter machen sollen, werde ich dir deine nächste Technik zeigen. Das könnte hier länger dauern.“

Zuerst konnte sie nur mit den Schultern zucken. Dann sah sich noch einmal alles genauer an, Hybris wartete derweilen geduldig, doch sie kam auch danach zu keiner Lösung.

„Nicht zu ändern. Geh. Ich kümmere mich um Rope.“

Die Togruta ging vor und ihr Meister plus der Droiden folgten. Letzterer wurde dabei von hinten gestützt und schließlich aus dem Loch in der Decke nach draußen levitiert. Danach verließ auch Hybris den Tunnel, blieb aber so lange unten, bis die Fury über ihm gelandet und die Grabungsstätte verborgen hatte. Ein paar Minuten später trafen sich die beiden Machtnutzer vor der Laderampe des Raumschiffes. Noch, und man betone das noch, war Hybris ruhig. Doch in seinem Inneren brodelte es bereits. Nicht aber etwa weil man ihn aufhielt. Das war normal, damit hatte er gerechnet. Doch das er unfähig war die Lösung innerhalb von Sekunden zu finden, wurmte ihn. Er war doch cleverer als dieser längst tote Bastard! Es gab einen Weg, da war er sich absolut sicher. Und diesen nicht sofort gefunden zu haben, nagte an ihm. Und nicht etwa in Form von kleinen Nagern. Diese Zähne gehörten zu einem Kathhund. Aber er war ein Meister der Macht. Er stand über seinen Emotionen. Wenn seine Schülerin sich beherrschen konnte, dann auch er.


„Meine vorherigen Schüler habe ich binnen kürzester Zeit durch die Grundlagen getrieben. Da ich dabei nur gemischte Ergebnisse erhalten habe und vielleicht diese Ungeduld zu Sharos Koma führte, gebe ich dir ein wenig mehr Zeit. Also. Macht-Geschwindigkeit. Du hast dich ja bereits belesen. Wir konzentrieren uns jetzt aber nur auf jene, welche dich im Kampf schneller machen, womit dein Körper dann endlich ein geeignetes Werkzeug für deine Reflexe wird. Die, die dich wie einen Speeder über die Landschaft rennen lässt, brauchst du vorerst nicht. Setz dich und konzentriere dich auf dich selber. Und vergewissere dich, dass deine Arme die volle Bewegungsfreiheit besitzen.“

Als sie saß, die Arme auf ihren Beinen abgelegt, sprach Hybris weiter.

„Jetzt entwickelst du deine bisherigen Kenntnisse weiter. Wieder musst du die Macht durch deinen Körper leiten. Nur nicht mehr nur an einen Punkt, sondern in deine beiden Arme. Und zwar gleichmäßig. Lass deine Extremitäten so leicht werden als wärst du unter Wasser. Für den Anfang reicht es wenn du deine Muskeln unterstützt, sodass sie diese Bewegungen überhaupt mitmachen. Die Macht erlaubt dir zwar so schnell zu sein, dass keiner von deiner Spezies dem folgen kann, doch dein Körper kommt damit nur schwer klar. Schütze ihn vor den Auswirkungen dieser unnatürlich schnellen Bewegungen und vergesse niemals: Nur weil du schnell bist, ist deine Haut nicht plötzlich aus Durastahl. Deine Knochen brechen immer noch so leicht wie zuvor. Erst später, wenn du deinen Körper wie selbstverständlich vollständig mit der Macht durchdringen kannst, kannst du einem Rancor einen Schlag gegen den Kiefer verpassen und dich dabei nicht selbst umbringen. Sobald du also der Meinung bist, dass du deine Arme ausreichend geschützt hast, versuche dich in Schattenboxen. Die Macht schützt dich, lässt dich deinen Körper wie von einem Machtstoß getroffen beschleunigen und abbremsen, doch es bedarf viel Übung und anfangs auch Konzentration. Es ist beinahe sicher das du dich bei dieser Übung verletzen wirst. Ausgerenkte Gelenke, aufgeplatzte Haut, gebrochene Knochen. Versuch wenigstens letztere zu vermeiden. Und nun beginn.“

Wer den Machtstoß und levitieren konnte, der verstand auch wie man die Macht in die Arme umleitete. Deira bewies es ebenfalls. Doch ab diesem Punkt kam etwas neues hinzu. Sie levitierte ihre Arme ja nicht, boxte sie die Luft. Und wegstoßen wie bei einem Machtstoß war auch etwas anderes. Hybris war mit den Gedanken aber eigentlich woanders. Er sah seiner Schülerin zwar zu, doch eigentlich dachte er nur an diese Kammer. Was kontraproduktiv war. Denn seine Frustration wuchs dadurch. Und zwar ohne jeden Nutzen...


[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Deira und Hybris]

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[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich, Sklaven bei der Arbeit, Hybris und Deira in der Nähe]

Doch Deiras unterschwellige Angst einen Rüffel zu kassieren erwies sich als vollkommen falsch. Ganz im Gegenteil, bei allem was sie bereits über Hybris wusste, was das definitiv eher ein Lob. Also machte sie ihre Sache gut, sie wurde besser! Als er sie nun darauf hinwies, dass sie sich ausruhen sollte und derweil über die Machtgeschwindigkeit lernen, so tat sie dies auch. Lediglich mit einem Kopfnicken, dass ihre blau-weißen Lekku ein wenig hin und her flattern ließ, kommentierte sie seine Anweisungen. Dann wandte sie sich um und ging zurück zum Schiff.

„Okay, diese Sklaven dürfen nicht bleiben, dass heißt, sobald ihr Nutzen erfüllt ist, werden sie sterben“, fuhr es durch den Kopf der violetten Togruta, als sie einen Seitenblick auf die Sklaven warf, die brav an ihrem Loch schaufelten. Sie betrat das Schiff und ging auf ihr Quartier. Dort legte sie sich mit einem Datapad aufs Bett und begann sich die Machtfähigkeit der Machtgeschwindigkeit anzulesen.

Eigentlich war das nichts Kompliziertes. Sie ähnelte einer Mischung aus Machtsinnen und Levitation. Beides konnte die junge Togruta bereits. Wie gut oder schlecht, das beurteilte für gewöhnlich Hybris und nicht sie. Natürlich wusste sie, dass sie noch viel lernen musste, nur grob zu wissen, wie eine Fähigkeit funktionierte hieß nicht sie anwenden zu können, sie anwenden zu können hieß nicht sie zu meistern. Doch wenn sie die Zeit bekam so würde sie dies schaffen, das war ihr Ziel.


Ob sie zwischendurch eingedöst war, konnte sie im Nachhinein nicht sicher sagen, Tatsache war aber, das ein schrilles Piepsen ihre Montrals penetrierte als es schon definitiv später war. Knurrend sah Deira sich um, bis sie den Ursprung entdeckte, der Kommunikator. Mit den grünen Augen rollend nahm sie ihn wieder an sich und drückte die entsprechende Taste um das Gespräch anzunehmen.


„Ja?“

Der Herr wünscht deine Anwesenheit, nachdem die Sklaven versorgt sind. Ich werde dir noch etwas für ihn mitgeben, ich erwarte dich an der Luftschleuse“, erklang die metallische Stimme von Yelm, dem zweiten Droiden der an Bord des Schiffes herumklapperte.

„Sind wir schon durch?“

„Negativ, aber die Sklaven sind jetzt meinen Berechnungen zufolge langsamer als das Lichtschwert, deshalb wünscht der Herr deine Anwesenheit“

Deira öffnete den Mund, schloss ihn danach aber direkt wieder. Löcher graben mit einem Lichtschwert? Irgendwie zweifelte sie gerade an der Zurechnungsfähigkeit des Sith da draußen. Fragend sah sie auf den Schwertgriff an ihrem Gürtel. Es war kein richtiges Schwert, sicher, sie konnte damit verletzten und – richtig angestellt – auch töten, aber das Schwert von Hybris war ein ganz anderes Kaliber.

„Ich komme schon“, sagte sie nur und beendete die Verbindung ohne ein weiteres Wort. Dann steckte sie den Kommunikator wieder in ihre Hosentasche und stand auf. Sie streckte sich, dass ihre Knochen knirschten und begab sich mit etwas zu essen und zu trinken zu den Sklaven. Diese sahen ziemlich fertig aus, doch Deira hatte kein Mitleid mit ihnen. Was für Sklaven waren sie denn, wenn sie nicht mal ein kleines Loch graben konnten?

„Hier, wascht euch und legt euch schlafen“, ihre Stimme war wieder kalt, doch keiner der Sklaven reagierte groß darauf. Sie waren alle verstaubt und müde, etwas, das alte Erinnerungen in der violetten Togruta weckte. Entnervt schüttelte sie den Kopf, dass ihre Lekku flogen und verließ die Sklaven ebenso abrupt wie sie gekommen war.


Yelm erwartete sie tatsächlich neben der noch offenen Luftschleuse. Er hielt eine Art tragbare Lampe und drückte ihr diese wortlos in die Hand. Ebenso wortlos nahm sie selbige entgegen und begab sich wieder nach draußen. Es war dunkel geworden und das Loch neben dem Teich war definitiv größer als Deira es erwartet hätte, obwohl sie sich zeitgleich fragte, wie denn alle drei Sklaven darin hatten arbeiten können, denn dafür war es dann doch recht eng. Wortlos begann sie das Licht aufzubauen und es auf das Loch auszurichten. Währenddessen sah sie, das Hybris seine schwarze Robe ablegte und, sobald das Licht ausgerichtet war, in das Loch heruntersprang. Sie sah ihn einfach nur an, sie musste nicht fragen, wenn er etwas von ihr wollte oder generell ihr etwas mitteilen wollte, so würde er das tun, egal ob sie fragte. Was sie nun davon hielt, Steinbrocken mit einem Lichtschwert zu schneiden und aus einem Loch zu levitieren, dass behielt sie lieber für sich. Wortlos setzte sich sich am Rande des Lochs im Schneidersitz nieder und nickte einmal kurz mit dem Kopf. Der Fluss war immer da, und es erforderte schon einiges an Selbstbeherrschung, das rot-schwarze Gewaber, das eindeutig Hybris war, zu ignorieren. Stattdessen tat sie wie geheißen und levitierte den Steinklotz aus dem Loch. Der war riesig und echt schwer. Levitation sah immer so einfach aus, aber etwas das so schwer war, ließ sich nicht so leicht bewegen, wie sie es gerne hätte. Der große Kegel zitterte in der Luft, doch sie würde ihn nicht fallen lassen. Hybris stand direkt darunter, er wäre hinüber gewesen und noch brauchte sie den Sith Lord. Doch die Größe und das Gewicht des Steinklotzes waren keine Ausrede, kein Grund zu scheitern. Es gab einfach keinen. Größe und Gewicht waren beim levitieren irrelevant, so hieß es, doch das verstand die Togruta nicht. Wie sollte sie diesen Klotz denn jemals genauso leicht anheben können, wie ihr Lichtschwert? Doch eine Antwort auf diese Frage musste sie später finden. Mit einem lauten Rumpeln landete der Klotz schlussendlich neben dem Loch. Deira schnaufte, ließ sich aber die Anstrengung ansonsten nicht anmerken. Dennoch machte sie sich nichts vor, Hybris merkte es und Schluss.


So verfuhren sie eine Weile und wenn es an Deira war die Klötze zu schneiden, wurde ihr die Ehre zuteil das Schwert ihres Meisters zu benutzen. Dessen rotes Glühen hatte etwas Anziehendes von dem sie sich erst einmal wieder hatte losreißen müssen.


Irgendwann öffnete sich der Granit und gab den Blick auf einen leicht abfallenden Tunnel frei. Naja zumindest theoretisch. Es war stockdunkel da unten. Hybris Bitte nach der Lampe kam sie sofort nach. Das Wasser holte sie aus dem Schiff und erdreistete sich dort selbst etwas zu trinken, bevor sie mit einer gefüllten Flasche zurückkam. Hybris war bereits in dem Loch verschwunden das mindestens vier Meter tief war. Deira folgte ihm und überreichte ihm die Wasserflasche, nachdem sie ihren, recht unsanften, Aufprall abgefedert hatte und wieder auf den Füßen stand. Der Tunnel fiel leicht ab und an seinem Ende schimmerte ein bläuliches Licht. Der Sith an ihrer Seite hatte sie noch immer nicht aufgeklärt was genau denn nun in dieser Höhle war, aber sie würde es bald herausfinden. Einer Eingebung folgend zog sie ihr, ebenfalls blau leuchtendes, Lichtschwert und folgte Hybris durch den Tunnel. Aufmerksam, vorsichtig, ihre nackten Füße machten keine Geräusche auf dem nackten Granit. Der Boden war kühl, die Luft staubig und abgestanden. Seiner Aufforderung aufmerksam zu sein, kam Deira wortlos nach. Die Schritte des Sith waren langsam, die ihren waren nicht schneller und ihre Augen huschten durch die Dunkelheit, nach vorn und nach hinten, wobei sie sich für letzteres alle paar Schritte im Kreis drehte. Hätte jemand die beiden beobachtet, er hätte sich wahrscheinlich schimmelig gelacht, wie sie da durch den leeren, dunklen Granittunnel schlichen.


Am Ende des Tunnels wurde das blaue Leuchten stärker. Deira hielt sich hinter Hybris und blieb außerhalb des schlichten, ebenfalls aus Granit bestehenden Torbogens stehen. Sie beobachtete den Menschen aufmerksam, ließ allerdings keine Wand und auch den Tunnel hinter sich nicht aus den grünen Augen. Das bläuliche Schimmern erhellte genügend Fläche um herannahende Feinde ausmachen zu können. Sie drehte sich mit dem Rücken zur Kammer und blickte in die Dunkelheit bis Hybris sie direkt ansprach.


Anstatt zu antworten drehte sie sich halb herum und drückte den Knopf ihres Lichtschwertes. Sofort leuchtete die bläuliche Klinge auf und vermischte ihr Licht mit dem Schimmern das aus der Kammer fiel.

„Irgendwas ist da drin“, schoss es ihr durch den Kopf während sie die nächsten Anweisungen entgegennahm. Rope und einen Scanner, Nachforschungen über Sprengstoff, gut“, sie nickte zum Zeichen, dass sie es verstanden hatte. „Also weiterlesen“, dachte sie bei sich und ging durch den Tunnel zurück. Kurz stand sie fragend unter dem Loch, doch dann schüttelte sie den Kopf und levitierte sich schlussendlich selbst hinaus, was mit einer Bruchlandung am oberen Ende des Loches endete.

„Hoffentlich hat das jetzt keiner gesehen“, murmelte sie genervt und klopfte sich den Staub von der Hose. Dann ging sie zurück zum Schiff. Kurz hinter der Luftschleuse blieb sie stehen.

„Rope!“

„Was denn?“, erklang die ebenfalls stets metallisch klingende Stimme des Droiden und er kam aus einem der Räume geklappert.

„Hybris braucht dich. Du sollst den modernsten und am besten abgeschirmten Scanner mitnehmen, der hier an Bord ist und dich vorher über alle Arten von Sprengstoff und Bomben informieren, so aus den letzten viertausend Jahren. Außerdem brauchen wir Ersatzenergiezellen“, fügte sie an, als ihr wieder einfiel, dass Hybris sie ja explizit gefragt hatte, ob ihr Schwert noch funktionierte.


„Und bis wann?“

„Am besten gestern, was glaubst du denn bis wann?“, fauchte Deira zurück.

„Nie hat man seine Ruhe“, maulte der Droide und verschwand hinter einer anderen Tür. Deira schüttelte nur den Kopf, dann nahm sie sich noch etwas zu trinken und wartete. Allzu lange musste sie allerdings nicht warten, da kam der Droide bepackt mit einer Tasche und allem möglichen anderen Krempel zurück. Mit einem Kopfnicken nahm die Togruta das zur Kenntnis und verließ das Schiff wieder. Das Scheppern des bepackten Droiden hallte in ihren Montrals und sie verzog kurz das Gesicht.
„Der kann sich auch nicht anschleichen“


am Loch angekommen hielt der Droide an
.

„Dein Ernst?! Da rein?“

„Was hast du denn gedacht? Etwa das wir ne Runde schwimmen gehen?“, fragte sie zurück und deutete demonstrativ auf dem unter den Sternen schimmernden See.

„Und wie komme ich da runter?“

„Das lass mal meine Sorge sein“, erwiderte sie nur und levitierte erst das Equipment und dann den meckernden Droiden, in das Loch hinunter. Sie folgte ihm auf dem Fuß.

„Ich kann hier kaum stehen!“

Du sollst ja auch laufen. Geh vor, ich trag die Sachen“, sagte Deira schlicht und schob den Droiden den abschüssigen Tunnel hinunter. Ob Rope an dessen unteren Ende absichtlich oder unabsichtlich beinahe gegen Hybris rannte, wusste Deira nicht. Der Anblick entlockte ihr auf jeden Fall ein Grinsen. Als Rope feststellte, dass das Lichtschwert nur entladen war, grinste die Togruta in sich hinein. Sie mochte nicht viel Ahnung von Technik haben, aber über ihr Lichtschwert hatte sie alles an Texten gelesen, was sie hatte finden können, noch bevor sie eines besaß. Denn ein Krieger war nur so gut wie seine Waffe. Wortlos hielt sie Hybris auf dessen Frage eine neue Energiezelle hin, doch statt sie anzunehmen hielt er ihr sein Schwert hin. Sie hob eine nicht vorhandene Augenbraue, was niemand bemerkte und tat wie geheißen. Während sie die Energiezellen tauschte, kümmerte sich Rope um den Scanner, den sie mitgeschleppt hatten. Aus dem Augenwinkel registrierte die Togruta, dass auch Hybris nicht alles an Technik kannte und auch nicht mit allem umgehen konnte, den ihr fiel auf, dass Rope ihm teilweise zeigte, welche Elemente er zu bedienen hatte.


Geduldig wartete die Togruta hinter den beiden ob sie noch gebraucht wurde und hörte der Unterhaltung halbherzig zu. Was auch immer in dieser Höhle war, das Hybris wollte, irgendwer wollte definitiv nicht, dass er es bekam. Eine Bombe, die den Boden umgrub? Das hatte die Togruta noch nie gehört und wollte es sich auch lieber nicht vorstellen.


„Die Kreatur dort, sie blockiert den Machteinsatz im gesamten Raum. Diese Tatsache mit einkalkulierend, können wir etwas machen?“, fragte Hybris den Droiden.
„Nein. Meine Daten geben zumindest nichts dergleichen her.“
Es irritierte die Togruta immer wieder, wie unterschiedlich Rope mit den beiden sprach, obwohl es ihr auch nichts ausmachte, sich mit dem Droiden zu fetzen. Dann hatte sie immer irgendwen, an dem sie ihren Ärger auslassen konnte, so sie welchen hatte.
„Verstehe. Deira, Selbststudium wird verschoben. Geh nach oben und lass Yelm die Fury auf diesem Loch landen. Und falls du selber keine Idee mehr hast, wie wir weiter machen sollen, werde ich dir deine nächste Technik zeigen. Das könnte hier länger dauern.“

Auf Hybris Frage hin, zog die Togruta ihre violetten Schultern hoch. Sie begutachtete den Scanner und was er ausgeworfen hatte und dachte dabei über Ropes Worte nach. Doch auch nach eingehender Überlegung fiel ihr nichts ein und so zog sie die Schultern ein zweites Mal hoch. Auf die nächste Anweisung hin sagte sie wieder nichts sondern drehte sich einfach um und ging wieder zurück. Wieder sprang sie unter Zuhilfenahme ihrer Levitation aus dem Tunnel heraus, diesmal glücklicherweise ohne komplett bruchzulanden. Sie wartete nicht, bis Rope oder Hybris aus dem Loch kamen sondern ging wieder zur Fury zurück Fury, so hieß das Schiff von Hybris, ein Umstand, der sie bisher nicht interessiert hatte, aber ein Fakt, den sie sich vielleicht merken sollte.


Wieder im Schiff drückte sie dieses Mal den Knopf an der Wand um Yelm so zu erreichen.


„Yelm?“

„Was gibt’s?“, erklang die metallene Stimme nach wenigen Sekunden.

„Es gibt Anweisungen. Lande die Fury direkt über dem Loch, damit es niemand mehr sehen kann“

„Wird sofort erledigt. Geh von der Türe weg“

„Jaja“

die Luftschleuse schloss sich zischend und das Schiff begann um die Togruta herum zu beben als Yelm die Maschine startete. Deira blieb stehen wo sie war und wartete darauf, dass der kurze Flug endete. Sobald die Luftschleuse sich wieder geöffnet hatte, betraten Rope und Hybris das Schiff. Jetzt konnte man direkt von der Laderampe aus in das Loch steigen, wenn man denn wollte.


Nächste Lektion, Machtgeschwindigkeit. Deira setzte sich locker hin und legte die Hände auf ihre Beine, dann hörte sie Hybris zu, natürlich hatte sie das bereits gelesen und – wie sie es erwartet hatte – fiel es ihr nicht schwer. Wenn auch sie die Machtgeschwindigkeit, welche sie im Kampf nutzen könnte, durch Schattenboxen übte, es störte wieder die Schülerin noch den Meister. Letzterer stand mit verschränkten Armen in ihrer Nähe und beobachtete sie. Doch Deira wusste, dass er über einen Weg nachdachte, in diese Kammer dort unten zu kommen und wenn sie eine Lösung gehabt hätte, sie hätte sie ihm mitgeteilt, doch momentan fiel ihr auch nichts weiter dazu ein.


Die Echse umbringen? Eher nicht, das jagte alles hoch. Generator ausschalten? Ebenfalls bereits ausgeschlossen. Die Verbindungen kappen? Wäre möglich, aber wohl eher riskant. Und wenn man einen Weg suchte, alles zu umgehen? Nichts anrührte und so durch die Höhle ging? Wer auch immer diese Höhle erdacht hatte, musste ja nun mal auch einen Weg rein und raus gehabt haben, oder nicht?

„Wie ist eigentlich derjenige, der diese Kammer dort angelegt hat, rein und raus gekommen? Ich meine, wenn er nicht mitten in der Kammer gestanden hat, als das Feld aktiviert wurde, muss er es doch selbst irgendwie an und ausschalten können, sollte er jemals vorhaben in die Kammer zurückzukehren, oder nicht?“, teilte sie ihre Gedanken halblaut mit und warf Hybris einen fragenden Blick zu.

[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich, Hybris und Deira]
 
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[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Deira und Hybris]


Während seine Schülerin die Macht durch ihren Körper leitete und sie sich auf die ersten Übungen vorbereitete, schien sie gleichzeitig nachzudenken. Und präsentierte schließlich auch eine Theorie. Hybris, aus seinen eigenen Gedanken gerissen, musste sich erst einmal kurz orientieren und darüber nachdenken, was sie gesagt hatte. Ihr Ansatz war sich nicht falsch, doch vergaß sie dabei das wichtigste Detail überhaupt.

„Der Punkt ist: Wir wissen es nicht und der Schöpfer hat dafür gesorgt, dass wir die Kammer betreten müssen um es herauszufinden. Doch das will ich vorerst vermeiden. Vielleicht reich es schon dem Ysalamiri zu nahe zu kommen und irgendeine Falle wird aktiviert. Erspüren, sehen und durch Scanns entdecken können wir sie nicht. Im Moment sieht es so aus als müssten wir auf Wahrscheinlichkeiten und pures Glück zurückgreifen.“

Hybris hatte emotionslos angefangen, doch als er bei dem Zauberwort Glück angekommen war, konnte man gut heraushören, wie viel er davon hielt. Absolut gar nichts. Mindestens. Dennoch, so schien es dem Lord, gab es keine Alternativen. Nun ja, außer vielleicht ein paar Jahrzehnte darauf zu verschwenden weiteren Hinweisen nachzujagen. Nein. Er war hier und zwar jetzt schon und er würde nicht ohne etwas gehen. Und sei es nur das Wissen das dieser Hinweis hier unwiederbringlich zerstört worden ist. Hybris zückte seinen Kommunikator.


„Yelm. Berechne mir die Wahrscheinlichkeiten, wonach welche Handlung eine Falle auslösen könnte. Nutze alles an Informationen. Egal ob aus der Datenbank und dem Holonet. Rope, transferiere deine gesammelten Daten in die Schiffssysteme. Yelm, wie lange kann das dauern?“
„Mindestens sechs Stunden.“
„Dann fange sofort an.“
„Sehr wohl, Herr.“

Hybris schloss den Kanal und sah Deira eindringlich an. Da er seine Robe noch immer nicht wieder angezogen hatte, konnte sie es diesmal sogar sehen.


„Denk nicht weiter darüber nach. Trainiere weiter. Bist du mit den Trockenübungen fertig, versuche dich an der Kugel. Falls ich mich recht erinnere, kann eine Standardausführung davon bis zu vier oder fünf Gegner simulieren. Das kann unsere nicht, mach aber das Beste daraus. Dein Potenzial ist gewaltig und theoretisch kannst du im Nahkampf tödlicher als Rake sein. Übe also so schnell es dir möglich ist mit dem Lichtschwert. Darauf setze ich und so wirst du auch eingesetzt werden. Ich werde derweilen schauen, ob Rope noch etwas für dein Training zusammenbauen kann.“

Sie gab auf ihre Art zu verstehen, dass sie verstanden hatte und machte dann weiter. Ihr Meister sah sich noch kurz an und machte dann auf dem Absatz kehrt. Auf dem Weg zur Rampe der Fury streckte er seine rechte Hand aus und levitierte sich seine Robe in diese hinein. Da er körperlich noch immer kaputt war, sah es wohl ein wenig merkwürdig aus, wie er sie sich wieder anzog, doch dafür würde er die Macht nicht benutzen. Deira war so weit. Sie wusste was Hybris konnte und würde in diesem Anblick kein Zeichen von Schwäche vermuten. In ihrem eigenen Interesse. Schüler, die noch während der Ausbildung glaubten, dass ihre Meister schwach und angreifbar waren, lebten meist nicht sonderlich lange.

Rope hatte das Cockpit für den Datentransfer nicht betreten müssen und so fand er seinen Butlerdroiden in dem Lager. Und wie dem Lord auffiel, als er es betrat, war er seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr hier drin gewesen. Er pflegte sein Equipment überall im Schiff zu verteilen und nicht an einem zentralen Ort zu sammeln. Doch der nach Ordnung strebende Rope arbeitete freilich genau andersherum. Der Sith blieb am Eingang stehen und beobachtete für eine Hand voll Sekunden lang den Droiden. Der ordnete irgendwelches Equipment und drehte sich schließlich auch zu seinem Herren um. Bemerkt hatte er ihn schon zuvor, so viel war klar. Selbst Hybris hätte seine eigenen Schritte gehört und Rope konnte alles an Bord hören, vor allem da die Antriebe der Fury deaktiviert worden waren. Er war deshalb aber nicht unhöflich oder ähnliches. Er handelt damit genau nach Hybris Anweisungen.


Deira braucht noch ein paar mehr der Trainingsdroiden. Oder etwas ähnliches womit sie ihre Reflexe trainieren kann.“
„Verzeiht Mylord, doch weder die Ersatzteile noch das übrige Equipment reicht für weitere MZ-3 Trainingsdroiden. Ich könnte sie konstruieren, doch bewegen könnten sie sich nicht.“
„Dann improvisiere bei der Bewegung. Sie müssen sich ja nicht völlig frei bewegen können. Zwei oder drei verschiedene Positionen reichen schon. Kriegst du das hin?“
„Improvisieren? Nun, ich … denke schon, Herr.“
„Tue was du kannst. Mehr erwarte ich nicht.“
„Ja, selbstverständlich, Herr.“

Hybris ließ den Droiden wieder alleine und ging rüber zu dem, was von der Krankenstation noch übrig war. Das Bactaspray war dank Ropes Ordnungsfimmel so schnell gefunden wie schließlich auch auf die schmerzenden Stellen aufgetragen. Ärmel hochgekrempelt, einmal eingesprüht und dann der nächste Arm, dann die Beine und schließlich noch die Schultern. Dass das Spray danach nicht am selben Ort abgestellt wurde, wo er es her hatte, war klar. Danach noch ein kurzer Besuch im Cockpit, nur um sich zu vergewissern, dass es wirklich sechs Stunden dauern würde – das würde es – und Hybris verließ die Fury wieder. Auf dem Weg zum Loch kam er an Deira vorbei, welcher inzwischen nicht mehr saß, sondern stand und der Luft gerade einen beschleunigten Tritt verpasste. Scheinbar den ersten, denn sie unterschätzte die Beschleunigung und wurde beinahe von den Füßen gerissen, konnte sich schließlich aber doch noch stabilisieren. Ihr Meister kommentierte dies nicht.

„Rope bastelt an ein paar weiteren, primitiven Trainingsdroiden. Mach das Beste daraus. Ich hab im Lager auch einige Blaster gesehen. Rope kann sie sicherlich zu Trainingswaffen umfunktionieren. Dann kannst du dich von deinen Sklaven beschießen lassen. Sie haben ansonsten ja eh nichts zu tun. Ach ja, die beiden Droiden sind tabu wenn es um dein Training geht.“

Hybris konnte spontan nicht einmal sagen wer für ihn wichtiger war: Deira oder die Droiden. Natürlich waren ihre Körper ersetzbar, doch ihr „Gehirn“ war lernfähig, sie hatten sich zu etwas viel wertvollerem entwickelt als es ihre ursprüngliche Programmierung hergab. Ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu ersetzen wäre kostspielig. Vielleicht sogar teurer als sich einen neuen Schüler zu besorgen. Aber auch nur vielleicht.

„Deine Diener dürfen sich dem Loch nicht nähern. Sehe ich dort unten einen, wird er nicht wieder heraus kommen. Ich gehe wieder runter und lass mich von Rope bedienen. Du widmest dich ausschließlich deinem Training. Und wenn es ein halbes Jahr dauert. Einzige Ausnahme: Wir bekommen Besuch. Dann kannst du dich melden, ansonsten melde ich mich bei dir. Tobe dich ruhig aus. Auf dem Schiff, drum herum oder wer weiß wo in der Nähe. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es hier irgendwo in der Nähe eine größere Baumansammlung.“

Sie Wald zu nennen, war als würde man die Pfütze neben der Fury zu einem Drei-Sterne-See befördern.

„Sobald ich raus komme, also da unten fertig bin, will ich deinen Fortschritt sehen. Hm … du gegen die restlichen Sklaven. Für die letzte Grundlagentechnik brauchst du sie ohnehin nicht mehr.“


Deira hatte verstanden, also betrat Hybris das Loch bzw. die „Treppe“ zu diesem. Als er den Weg schließlich gegangen war und sich am Loch befand, sah er noch einmal nach oben und betrachtete kurz den Bauch der Fury. Er sollte Rope Leitern herschaffen lassen. Sonst würde dieser auf dem Weg nach unten mit Sicherheit stolpern und beschädigt werden. Dies gab er dann auch noch schnell über seinen Kommunikator durch und betrat dann den Tunnel erneut...



Einen Monat später stand er noch immer vor der Kammer. Hätte diese nicht in Kombination mit seinen eigenem Körpergeruch einen echt nervtötenden Gestank produziert, er wäre vermutlich nicht ein einziges mal hinaus gekommen. Doch so war er zumindest alle vier Tage aus dem Loch gekrochen und auf die Fury gegangen, hatte geduscht, etwas gegessen und war dann wieder hinunter gestiegen. Die Berechnungen von Yelm hatten sich schlussendlich als mehr oder weniger nutzlos herausgestellt. Auch das Update, welches Hybris ihm geliefert hatte, indem er – aber immer nur vom Eingang der Kammer aus - jeden Quadratmillimeter des Raumes mit einer Holokamera abgelichtet hatte, hatte zu nichts geführt. Es gab neben den Schriftzeichen auf den Bomben nämlich nur noch einen weiteren sichtbaren Schriftzug und der befand sich halb verdeckt hinter dem Wächter. Es handelte sich dabei um die alte Sith Sprache, also die ursprüngliche Sprache des Volkes der Sith, nicht die der Machtnutzer, welche sich den Namen angeeignet hatten. Es war eben jene Sprache, welche Hybris auch bei der Kommunikation mit seinem Reinblut-Sith-Schüler hatte verwenden wollen, bevor dieser spurlos verschwunden war. Was nicht hieß das Hybris die Sprache wie seine Muttersprache konnte, doch wenigstens gab es sie in der Datenbank und was auch immer hinter dem Wächter stand, es konnte übersetzt werden. Sofern sie ihn von dort wegbekamen. Ein wenig hatte Yelm jedoch schon entziffern können und es schien eine Art Gebrauchsanleitung zu sein. Oder der Schreiber hatte einen echt merkwürdigen Schreibstil besessen. Wie dem auch sei. Die paar Fetzen an Wörtern waren bis jetzt noch wertlos. Und wieso stand Hybris dann noch immer vor der Kammer? Weil zu gehen auch nicht sinnvoller wäre. Zumindest hatte er dies dreißig Standardtage lang geglaubt. Ironischerweise hätte es vermutlich doch etwas gebracht, wäre er gleich in der ersten Woche aufgebrochen und hätte anderswo Informationen gesammelt. Doch jedes mal, wenn er es in Erwägung gezogen hatte, war wieder dieser Gedanke gekommen und er war hier geblieben. Und nun hatte ihn jedwede Geduld verlassen. Er würde hinein gehen. Und zwar jetzt.

Erzählt hatte er dies niemandem. Rope und Yelm interessierte es nicht und seine fleißige Schülerin durfte es nicht wissen. Sobald er diesen Raum betratet, konnte ihn jedes Kleinkind mit einem Blaster töten. All sein Wissen und all seine Macht waren dort drinnen wertlos. Er würde ein Mensch sein. Ein ganz normaler Mensch. Allein der Gedanke ekelte den Sith Lord an. Und genau deshalb zögerte Hybris auch. Sein Plan war relativ simpel und der Wahrscheinlichkeit nach auch sicherer als alle anderen. Aber alles war relativ und keiner konnte ihm schwören, dass es nicht doch noch einen sichereren Weg gab. Besagter Plan ging von einigen theoretischen Tatsachen aus. Zuerst einmal gingen sie, also Hybris und seine beiden Droiden, davon aus, dass der Erbauer den Wächter intakt lassen wollte. Nicht jeder Eindringling sollte mit jeder noch so kleinen Bewegung die völlige Zerstörung von allem auslösen können. Zweitens: Deiras Gedanke. Wegen des Störfeldes und des Ysalamiris konnte man nichts in dem Raum verändern, es sei denn man ging in diesen hinein und schaltete irgendetwas manuell ab. Vielleicht gab es auf der anderen Seite des Podestes eine passwortgeschützte Konsole die man gegen das Störfeld „immunisiert“ hatte. Auf jeden Fall glaubten die drei, dass Hybris würde hinein gehen können. Die Falle, sofern es eine gab, würde nicht im Boden angebracht worden sein. Man konnte diesen Ort ohnehin nur als Machtnutzer finden. Die Sensoren reichten nicht so tief und an Hybris Stelle hätte er sich als Versteck einen Ort ausgesucht, wo es keine wertvollen Bodenschätze, Faune und Flora gab. Und zumindest letztere beiden Faktoren stimmten. Hier draußen gab es praktisch nichts von Bedeutung. Also. Hybris würde hinein kommen, ohne das irgendetwas hoch ging. Das würde ihn zumindest schon einmal in die Nähe des Wächters bringen. Tja, und das war es eigentlich auch schon. Alles weitere durchzuplanen war wenig sinnvoll. Zu viel Spekulation. Der ach so mächtige Sith Lord wartete also nicht, weil er noch darüber nachdachte. Sondern nur weil er Angst vor der Machtlosigkeit hatte. Diesen Fakt konnte er sich eingestehen. Immerhin. Doch Mut fand er dadurch keinen. Hybris war ohnehin kein mutiger Sith. Er war ein Kontrollfreak. Wer alles kontrollierte, brauchte keinen Mut, denn er brauchte nichts zu fürchten. Der Ysalamiri entriss ihm diese Kontrolle. Er nahm ihm alle Waffen und Rüstungen ab, ließ ihn nackt zurück. Und keine Kleidung am Leib würde Hybris vor diesem geistigen Bildnis bewahren. Sobald er die Kammer betratet, war er beinahe wehrlos. Vor allem wenn der Wächter doch kein Sith Spawn war und die Macht gar nicht brauchte um sich zu bewegen. Noch so ein Horrorszenario...


Etwa eine Stunde brauchte Hybris, dann war er bereit. Seine Robe hatte er bereits abgelegt, denn sie könnte ihn bei einer überstürzten Flucht behindern. Sein verschlüsseltes Datapad, der Kommunikator und das Lichtschwert lagen gerade so außer Reichweite des Störfeldes und seine Brust zierte eine von Rope improvisierte Körperpanzerung. Zumindest einen Schlag sollte er aushalten, sollte der Wächter tatsächlich aufwachen und sofort loslegen. Weiterhin trug er auch eine Atemschutzmaske mit einer halben Stunde Atemluft. Außerdem hatte er seine Haut mit einer modifizierten Bactalösung bestrichen, die hoffentlich die meisten Arten von Viren, Bakterien und Giften neutralisieren oder zumindest verlangsamen konnten. Eine Sichtschutzbrille komplettierte dies Sicherheitsmaßnahmen und ließen Hybris sich wenigstens ein bisschen weniger verletzlich fühlen. Eine Waffe, wie zum Beispiel ein Vibromesser, nahm er nicht mit. Nicht das er das Ysalamiri nachher noch vor Schreck erstach oder irgendwelche Drähte durchschnitt. Noch ein letztes mal sah er an sich herab, betrachtete seine vom blauen Licht beschienenen Hände und machte dann den ersten Schritt.

Körperlich fühlte es sich nicht anders an als wäre er in einen normalen Raum gegangen. Doch in der Macht war es als hätte er eine Luftblase verlassen und würde nun am Grunde eines Sees durch das Wasser laufen. Und mit der Luft ließ er auch seine Macht zurück. Als würde ein Computer ein System nach dem anderen herunterfahren, verlor er seinen Machtsinn, das Gefühl von Lebendigkeit und schließlich auch die Selbstsicherheit eines Mannes, welcher fast immer die Kontrolle besessen hatte. Der Übergang hatte nur eine Sekunde gedauert, doch der erwartete Schock blieb aus. Tatsächlich stand Hybris deshalb wie erstarrt da, weil er gar nicht glauben konnte wie gut sein Körper damit umgehen konnte. In dem letzten Jahr hatte er diesen viel zu häufig über seine Grenzen hinweg belastet. Eine totenblasse Haut und schwarze Äderchen waren nur die oberflächlichen Merkmale dieses Machtmissbrauchs. Die dunkle Seite hatte seinen gesamten Körper geschliffen, doch wie es aussah, war der geklonte Körper widerstandsfähiger als gedacht. Hätte er für diesen bezahlt, es wäre vermutlich zu wenig gewesen. Und jetzt, wo er hier stand und auf seine Hände starrte, dachte er doch ernsthaft wie schade es doch sei, dass er danach den Leiter und die wenigen Mitarbeiter der illegalen Klonanlage umgebracht hatte, bevor er ihnen ihr Wissen hätte nehmen können. Sicher, der Körper brauchte ohnehin kaum Pflege, dachte man nur an die Muskulatur. Ein normaler Mensch hätte kaum mehr sichtbare Muskeln gehabt, so wenig wie Hybris diese eingesetzt hatte. Doch er strotzte noch immer vor körperlicher Kraft. Er musste dafür lediglich jede Woche einen Chemiecocktail zu sich nehmen. Welcher, würde er dafür zahlen müssen, ihn vermutlich in den Ruin treiben würde. Was ein Zufall, dass Hybris Zirkelgroßmeister der Alchemisten war. Er hätte ihnen das Wissen aber wohl doch lieber abnehmen sollen...

Nachdem dieser kurze nostalgische Ausflug beendet war, sah sich Hybris wieder um. Zuerst die Wände, die er vom Eingang aus nicht hatte betrachten können. Sie sahen jedoch unspektakulär aus, weshalb er sich gleich wieder umdrehte und langsam um das Podest herum ging. Er kam von rechts und warf den Sprengladungen mindestens genau so viele Blicke zu wie dem Wächter. Die Kreatur, die laut Yelm wohl mal ein Herglic gewesen war, stand wie an die Wand genagelt da und war mindestens drei Meter groß. Jetzt wo Hybris quasi neben ihm stand, wirkte er sogar noch bedrohlicher. Seine Kleidung sah aus wie eine Art schwarzes Leder und war mit Bändern an dem zum Teil zerstörten Körper befestigt worden. Es handelte sich um einen, sofern man es so sagen wollte, Haifisch-Herglic. Als hätte man einem Hai den Kopf abgeschlagen und ihn auf einen Halbriesen gesetzt. Sein Maul stand halb offen und offenbarte mindestens drei Reihen nach wie vor scharf aussehender Zähne. Sogar die blutroten Augen standen noch offen und starrten ohne zu blinzeln in Richtung Eingang. Er rührte sich nicht, nicht einmal ein bisschen, doch er vermittelte jetzt mehr denn je den Eindruck, als würde er Hybris Kehle in dem Augenblick packen, wo der Ysalamiri sterben würde. Und es bestätigte sich eine von seinen Vermutungen. Der Geruch, welcher die Kammer auszufüllen schien, kam von dem Wächter. An sich nicht schlimm, doch auf Dauer doch irgendwie irritierend, da nicht eindeutig zuordenbar. Zumindest für Hybris menschliche Nase. Und der sah jetzt auch lieber weg.

Auf der anderen Seite des Podestes gab es tatsächlich ein mechanisches Eingabefeld. Also ohne Bedienfeld mit Touchpad, sondern mit richtigen Druckknöpfen und einem abgegrenzten Bereich mit leeren Feldern. So wie Hybris es interpretierte, würde in diesen die eingegebenen Symbole auftauchen. Also brauchte er tatsächlich ein Passwort. Doch zuerst die richtige Übersetzung. Die zur Verfügung gestellte Tastatur arbeitete nicht mit Buchstaben, sondern mit Symbolen, welche für ganze Wörter standen. Und das alles in der Sprache der Sith. Aber alles kein Problem, denn er hatte sich vorbereitet. Nachdem Yelm die Schriftzeichen hinter dem Wächter entdeckt hatte, ließ Hybris ihm eine komplette Übersetzung anfertigen. Außerdem hatte Rope für jedes Wort ein kleines Stück Durafolie beschreiben müssen, sodass Hybris diese nun mit ins Störfeld nehmen konnte. Wäre er alleine hierher gekommen, er hätte allein dafür Tage gebraucht. Doch so musste er nun nur noch den Koffer mit den schier unzähligen Folienzetteln mitnehmen und diesen durchsuchen. Das dauerte zwar auch fast eine Stunde und mindestens ein Dutzend stumm ausgesprochener Flüche, doch am Ende wusste er was die Tastatur anzeigte. Erstes Problem gelöst. Nun zu dem eigentlichen. Herausfinden was der Erbauer hören wollte.

Etwa eine weitere Stunde später war Hybris mit seinen Hinweisen durch. Nirgendwo in seinen Aufzeichnungen stand so etwas wie „So lautet das Passwort“, weshalb er schon Tage damit zugebracht hatte, es irgendwo zwischen den Zeilen zu entdecken. Ohne Erfolg. Oder zumindest ohne merklichen Erfolg, denn vielleicht hatte er es ja gefunden, nur nicht erkannt. Doch jetzt wo er das Symbolfeld vor sich hatte und er wusste das er sieben Symbole eingeben musste, fielen ein paar Passwörter schon einmal raus. Leider war ihm kurz vor Ende eingefallen, das ja niemand behauptete, dass das komplette Feld ausgefüllt werden musste. Lange Rede kurzer Sinn: Er kam nicht weiter. Raten kam nicht in Frage, denn er hatte ja vermutlich nur einen Versuch. Was also tun? Hinsetzen war sein erster Gedanke, also tat er genau dies. Den Behälter mit den Zetteln schloss er und setzte sich dann darauf, den Blick auf die Konsole gerichtet. Sie war relativ niedrig angebracht worden, fast so als wollte der Erbauer jeder Spezies, selbst Javas, erlauben sie zu benutzen. Was ein sinnloser Fakt. Wieso dachte Hybris überhaupt darüber nach? Nur weil er die Intention des Erbauers ergründen wollte? Oder weil er nicht weiter kam?Vermutlich letzteres,wie er sich einen Augenblick später eingestand. Es gab einfach keine weiteren Informationen über diese Kammer. Nein, das war nicht ganz korrekt. Es gab überhaupt keine Informationen hier rüber. Nur den Standort von etwas, aber erwähnt wurde dieser Raum nirgends. Selbst zwischen den Zeilen lesen brachte einen nicht weiter. Konnte er also nur noch raten? Alles auf eine Karte setzen?


„Das bringt doch alles nichts!“schrie er beinahe und stand wieder auf. Frustriert drehte er sich um, packte den Wächter bei den Oberarmen und wollte ihn am Liebsten auf der Stelle aus seiner Einsparung heraus reißen. Seine Finger krallten sich in die nur wenig nachgiebige Lederhaut des Herglic, seine Armmuskulatur spannte sich an und er war wirklich kurz davor es durchzuziehen, da hielt er doch inne und ließ den Wächter wieder los.
„Scheiße!“fauchte der gar nicht mehr so beherrschte Sith Lord und drehte sich erneut um. Ironischerweise, so stellte er gerade fest, war er mit der dunklen Seite der Macht weniger aufbrausend als ohne sie. So schien es zumindest. Denn jetzt, so ohne Macht, fühlte Hybris wie die Emotionen an die Oberfläche kamen und seine Wut ein gefährliches Level erreichte. Er wollte nicht nur den Wächter in der Luft zerfetzen, sondern auch die Konsole demolieren, den Ysalamiri erdrosseln und die Sklaven dort draußen lebendig begraben. IRGENDWER würde seinen Zorn abbekommen. Oder IRGENDETWAS!


Und dann geschah es. Für den Bruchteil einer Sekunde vergaß Hybris sich und er ließ seiner Wut freien Lauf. Als er bemerkte, dass er einen Fehler machte, war sein in Schwung geratener Fuß bereits unterwegs. Er versuchte ihn noch durchs aufstampfen abzubremsen, doch er traf die Konsole. Und das mit ordentlich Kraft. Das metallische „Klong“ hallte in dem Raum wieder und in Hybris Ohren war es so laut wie eintausend gleichzeitig explodierende Sterne. Das linke Auge zugekniffen, das Gesicht ansonsten eingefroren, rechnete er jede Sekunde lang mit seinem Ende. Welches nicht kam. Dafür passierte jedoch etwas anderes, was der Sith nur aus dem Augenwinkel mitbekam. Er sah hinunter und entdeckte eben jene Kabel, welche am anderen Ende mit den Sprengstoffboxen verbunden waren. Doch der Teil, der in der Konsole stecken sollte, lag offen da.


Ein kaum hörbares„Was?“entwich Hybris offen stehendem Mund und kaum war der erste Schock überwunden, tauchte auch schon das Misstrauen auf. Die wollten ihn doch wohl verarschen oder? Nicht sicher ob er nicht doch bei einer dieser „Versteckte Holokamera“-Holonetsendungen mitmachte, kniete er sich ganz langsam hin, die rechte Hand dort an seinem Gürtel, wo normalerweise sein Lichtschwert hing. Ein Reflex, den er nicht einmal bewusst wahrnahm. Vier Kabel, alle paar Zentimeter am Sockel befestigt, waren aus der Unterseite der Konsole herausgerutscht. Die offenen Enden lagen einfach so da. Keine Anzeichen dafür das sie durchgebrannt oder abgeschnitten worden waren. Hybris verstand ja nicht viel von Technik, doch immerhin wusste er wie Kabel aussahen, kurz bevor man sie mit irgendeinem Gerät verband. Die Isolierung fehlte dann am Ende natürlich immer. Genau so wie jetzt hier. Hieß das etwa man hatte sie gar nicht verkabelt? Das. War. Zu. Einfach!


Hybris sprang wieder auf, umrundete den Sockel, nur um im Türrahmen des Raumes noch einmal innezuhalten, zurück zu gehen, jedes Kabel von der Konsole bis zu den Boxen zu verfolgen – die Boxen waren tatsächlich nicht mehr mit dem Sockel verbunden – und dann erst tatsächlich hinaus zu gehen. Er war dabei so aufgeregt, dass die Tatsache nun wieder mit der Macht verbunden zu sein, völlig unter ging. Er stürzte sich förmlich auf den Kommunikator, verpatzte den ersten Kontaktversuch mit der Fury, schaffte es dann aber doch und rief Rope zu sich. Der kam „so schnell es ihm möglich sei“, würde aber noch eine Weile brauchen. Hybris lies den Kommunikator einfach fallen – sein technisches Equipment lag auf seiner Robe – und betrat den Raum wieder. Diesmal erlebte er den Machtverlust bewusst, ignorierte ihn aber so gut es ging. Die Boxen. Er musste wissen ob sie explodieren würden, würde das Störfeld ausfallen. Vielleicht war die nicht zu Ende geführte Verkabelung ja auch eine Falle oder ein Test und nicht einfach nur die Unfähigkeit eines Dieners. Jetzt wo er näher dran war, konnte er sie sich genauer ansehen. Sie sah einfach aus, fast schon primitiv, bedachte man welchen Aufwand es bedeutete den Ysalamiri zu beschaffen und am Leben zu erhalten. Jetzt wo er so darüber nachdachte, wirkten sie sogar deplatziert. Rope war nicht darauf eingegangen, doch wurden solche Sprengladungen tatsächlich in solchen Behältern gelagert? Oder war all das nur improvisiert worden und sah deshalb so … billig aus? Aber wenn ja, wieso sah der Sockel, die Konsole, welche zwar alt wirkte, jedoch aus hochwertigen Materialien bestand, und die Wände selber so hochwertig aus? Hybris konnte die Lichtquellen immer noch nicht ausmachen. Es wirkte als würde es aus diesen heraus sickern. Was ein Aufwand! Und dann diese stümperhaften Metallkisten. Aus der Entfernung war es ihm nicht aufgefallen, auch hatte er nicht wirklich darauf geachtet. Hatte man genau dies beabsichtigt? Aber wenn ja, wozu?

„Dieser Typ geht mir langsam aber sicher auf den Sack.“ knurrte der Sith Lord und bemerkte gleichzeitig wie wütend er trotz der neusten Entdeckung noch war. Und noch einen Herzschlag später wusste er auch wieso er es war. Man hatte ihn verarscht. Einen. Ganzen. Verdammten. Monat!

Gefühlt kam Rope nur zwei Minuten nachdem er gerufen worden war, doch vermutlich war mehr Zeit vergangen. Er stand nun wieder vor dem Störfeld und wirkte unsicher. Hybris starrte ihn mit einem Blick an, den er normalerweise Verrätern zuwerfen würde.

„Diese Boxen sind doch nicht mit der Konsole verbunden. Können sie dennoch hochgehen, sobald das Störfeld deaktiviert wurde?“
„Nun, nein. Also, die Standardausführung nicht.“
„Diese Behälter sehen improvisiert aus, obwohl die Kennziffern darauf abgedruckt worden sind. Wie erklärst du dir das?“
„Diese Art von Explosionskörper werden normalerweise tatsächlich nicht in solchen Behältern gelagert oder zur Explosion gebracht, doch vorgekommen sein könnte es schon. Es spricht nichts dagegen, auch wenn es keine Berichte darüber gibt.“
„Es reicht. Man hat mich lange genug zum Narren gehalten. Geh wieder hoch und lass Yelm die Fury hochfahren.“
„Se-sehr wohl, Herr.“

Der Droide machte auf dem Absatz kehrt und stakste langsam die Schräge hinauf. Hybris stampfte ebenfalls aus dem Raum, hielt dann aber abermals inne. Er war wütend, doch er würde deshalb nicht die Durafolien opfern. Er holte sie schnell, sah sich noch einmal um und verließ den Tunnel dann mit all seinen Habseligkeiten, wobei er sich auf dem Weg hinaus seiner Atemschutzmaske und Brille entledigte. Bevor er die Fury dann jedoch betrat, warf er eine Metallverstrebung in den Schacht. Wo sich Deira zu diesem Zeitpunkt aufhielt, wusste Hybris nicht. Er war derart wütend, das er sich in der Macht überhaupt nicht umsah. Er hatte die Schnauze voll. Jetzt wurden Tatsachen geschaffen!
Dieses Wissen gehört mir. Ich habe es mir verdient und du wirst es mir geben!
Die Fury war etwa fünfzig Meter über dem Boden, alle Energie auf die unteren Schilde geleitet und Hybris bereit die Verstrebung durch zwanzig Meter dicken Durastahlbeton zu treiben. Doch ein Ysalamiri würde es auch tun. Die Ladeluke war noch offen und zeigte so ziemlich genau auf das Loch, sodass er sich einfach nur fallen lassen musste. Mit der Linken hielt er sich an einem Griff fest, während seine Rechte Richtung Kammer zeigte. Dort lag die Stange inzwischen, bereit durch Fleisch und Knochen getrieben zu werden. Die Entfernung war selbst für einen Sith Lord nicht mal so eben zu kompensieren, doch sein Zorn ermöglichte es. Sein verlängerter Arm streckte sich aus, durchdrang Gras, Sand, Lehm und Granit. Der Tentakel wickelte sich um die am Rand der Blase liegende Verstrebung, hob sie so weit hoch, dass sie direkt auf das in Stase befindliche Wesen zeigte. Er würde auch den Wächter treffen, doch das war Hybris egal. Es war ohnehin wahrscheinlicher das dort unten gleich alles hochgehen würde. Also was solls!

Es war beinahe als hätte sich die angestaute Wut in seine Rechte begeben und wäre dann hinunter in die Stange geflogen, derart explosionsartig schoss das Projektil schließlich nach vorne. Hybris konnte es nicht sehen und den eigentlichen Aufprall auch nicht spüren, doch in seinem Geiste gab es ein ziemlich eindeutiges Bild. Welches sich verflüchtigte, als unten ihnen nicht alles in die Luft flog. Beinahe hätte er Yelm gefragt, ob er irgendetwas mit den Sensoren empfangen konnte, da verblasste plötzlich die Leere des Ysalamiri. Es war tot. Hybris linker Mundwinkel zuckte kurz vor Freude, dann waren seine Emotionen wieder weggesperrt. Ein Gefühl von Triumph durchfloss ihn dennoch, lediglich dadurch zurückgehalten, dass er es noch nicht mit eigenen Augen hatte sehen können. Gut gelaunt war er dennoch. Deira war inzwischen – oder vielleicht auch schon die ganze Zeit über – bei ihm angekommen und als er sie bemerkte, musterte er sie nicht, sondern starrte ihr nur in die Augen. Vermutlich hätten ihr beide Arme fehlen können, es wäre ihm entgangen.

„Jetzt beanspruche ich meine Beute. Lass Yelm das Schiff landen und mache jene Sklaven bereit, die du nicht mehr brauchst. Aber mindestens einen.“

Und da war es doch. Er hatte es verhindern wollen, hatte sich zurückhalten, sich diszipliniert verhalten wollen, doch das diabolische Grinsen huschte dennoch über seine Lippen. Die Macht einen Sith Spawn der höchsten Kategorie zu beschwören, sie lag quasi direkt vor ihm. Die Unsterblichkeit, sie lag in Reichweite! Hybris ließ den Griff los und machte einen Schritt nach vorne. Die Schwerkraft erfasste ihn und drückte ihn direkt in das Loch hinein. Bevor er jedoch aufprallen und zerschmettert werden konnte, negierte Hybris alle äußeren Machteinflüsse mit einer gewaltigen Machtsphäre. Wie ein Gott, der auf die Existenzebene der Sterblichen hinabgestiegen war, traf er unten ein. Eine völlige Verschwendung von Macht, als hätte er um einen Raum verlassen zu können, diesen komplett vernichtet. Doch es war ihm egal. Einen Monat hatte er darauf gewartet. Grasbüschel, Sand und Granitstaub rieselten hinter ihm in das Loch, doch er hatte nur Augen für die Kammer. Sie leuchtete noch immer, doch der Ysalamiri war so was von tot. Nicht mehr annähernd so bedächtig wie noch beim ersten mal, schritt er darauf zu, jede Vorsicht fallengelassen. Selbst wenn der Wächter aktiv war, er würde ihn nieder zwingen!


Nur kurz hielt Hybris noch den Scanner in den Händen, doch als er sah, dass das Störfeld ebenfalls abgeschaltet worden war, ließ er ihn auf den Granitboden fallen – was ihm wenig ausmachte, weil es ein für militärische Kampfeinsätze konzipierter Scanner war – und zückte sein Lichtschwert. Das Seelenschwert lag immer noch auf der Fury, doch das war okay. Das klobige Teil taugte ohnehin nicht für den normalen Zweikampf. Die dämonische Klinge zischte fauchend aus dem Griff, da betrat er die Kammer. Binnen weniger Herzschläge verschaffte er sich einen Überblick. Die Verstrebung hatte den Ysalamiri etwa mittig getroffen und durchbohrt. Und das mit einer Wucht, dass das Wesen noch immer auf dem Podest lag, ein ausgefranstes und blutiges Loch im Leib. Die Stange hatte den Wächter getroffen, war aber nicht steckengeblieben und lag nun zu dessen Füßen. Er rührte sich noch immer nicht, wirkte aber anders. Doch bis Hybris bemerkte, dass er anders wirkte, weil er ihn nun in der Macht wahrnehmen konnte, geschah bereits etwas. Als hatte die Kreatur nur auf einen Eindringling gewartet, schlossen sich kurz seine roten, pupillenlosen Augen und öffneten sich dann, während das Maul geschlossen wurde. Ein Geräusch, welches mit viel Phantasie ein Knurren sein konnte, entwich dem Wesen. Und dann löste es sich von der Wand, hob seinen rechten übermäßig muskulösen Arm und fegte das Podest scheinbar mühelos zur Seite. Funken stoben aus einer Öffnung im Boden und erhellten das furchteinflößende Gesicht des Wächters. Der schritt einfach darüber hinweg. Seine riesigen, in metallischen Stiefeln gehüllte Füße stoppten den Funkenflug und erstickten ihn. Erst dann, fast schon in Schlagreichweite, reagierte Hybris. Aber nicht mit einem Angriff. Sondern mit Worten.

„[Stopp. Befreit ich dich. Gehörst nun mir, dienst nun mir. Füge dich!]“


Sein „Sith“ war ziemlich holprig und vermutlich grausam akzentbelastet, doch er hatte diese Worte oft genug geübt. Es waren zugegebenermaßen die einzigen Worte, die er ohne nachzudenken aufsagen konnte, doch für mehr war ja sein Datapad da. Und sie wirkten, denn die Kreatur blieb stehen. Die rechte Klaue, welche sich gerade hatte heben wollen, hielt inne und wurde dann wieder hängengelassen. Stumm starrte das Wesen ihn an. Und mit starren war starren gemeint. Der Herglic-Sith-Spawn war einen Meter größer als Hybris und hatte seinen Kopf daher gesenkt und sah ihn nun mit seinen niemals blinzelnden Augen an. Beunruhigender war aber eigentlich sein Maul. Schon auf den ersten Blick wurde klar, dass sein Kopf mehr als einmal hinein passte. Und er würde seinen Kiefer wohl kaum dafür ausrenken müssen.


„[Wie nennt man dich?]“

Inzwischen hielt der Sith Lord sein Pad in der Linken, das aktivierte Lichtschwert nach wir vor in der Rechten, wenn auch die Klinge nach außen gerichtet gehalten. Mal von den einfachen Worten wie Personalpronomen abgesehen, musste er eigentlich alles ablesen. Die Sprache der alten Sith war nicht so simpel wie Basic und eigentlich hatte Hybris keine so wirkliche Lust sich damit auseinanderzusetzen. Doch vielleicht würde er es müssen. Nicht immer würde er die Zeit haben um seinem neusten Diener Instruktionen zu geben, während er vom Pad ablas. Die Kreatur antwortete jedoch gar nicht erst. Nur um sicher zu gehen, dass er richtig oder überhaupt verstanden worden war, wiederholte er seine Worte und als es wieder keine Reaktion gab, nahm er ein paar andere Worte. Doch der Wächter blieb stumm.
Stumm. Aber vielleicht nicht untätig. Mal sehen. Setzen … hinsetzen … da.

„[Setz dich hin.]“

Und was soll man sagen? Er tat es. Nicht sonderlich feinfühlig, er ließ sich nämlich einfach fallen wo er stand, doch immerhin. Wirklich irritierend war nur, dass er Hybris dabei keine Sekunde lang aus den Augen ließ. Doch der ließ sich nichts anmerken.

„[Steh auf. Geh zur Wand. Rechts.]“

Einen Grammatik- und Ortographie-Schönheitswettbewerb würde die Sprache mit Sicherheit nicht gewinnen, doch dafür war sie immerhin ziemlich effizient. Nachdem der stumme Sith Spawn zur Seite getreten war, ging sein neuer Herr zur Einsparung und betrachtete das erste mal den kompletten Text, welchen der Wächter zuvor verdeckt hatte. Es dauerte ein paar Minuten die zwanzig Wörter zu übersetzen, denn es waren eher unübliche Bezeichnungen, doch als er sie hatte, kannte er sein nächstes Ziel. Und es befand sich hier auf Trandosha. Die Wörter hatten es ihm jedoch nicht verraten. Dafür aber die Koordinaten darunter!

Fast schon zu leicht, ging es ihm durch den Kopf, doch er ignorierte seine eigene Paranoia. Leider gab es hier keine Geheimnisse, doch das war okay. Damit hatte er gerechnet. Hier sollte nur ein weiterer Hinweis lagern. Was er ja auch tat. Die Unsterblichkeit lag dennoch noch in Reichweite!
„Yelm. Ich gebe dir ein paar Koordinaten durch. Berechne schon einmal einen Kurs.“
„Verstanden, Herr.“
Hybris gab sie auf seinem Kommunikator ein, schickte sie seinem Piloten und machte dann mit dem Pad eine Holofotographie von dem Hinweis. Nur für den Fall der Fälle. Kaum war das geschafft, meldete sich auch schon sein Pilot.
„Herr. Die von ihnen übermittelten Koordinaten führen uns zu einer befestigten Anlage. Einer schwer befestigten Anlage, wie ich hinzufügen muss.“
„Ist gut. Berechne trotzdem den Kurs.“
Wirklich beunruhigt war Hybris nicht. Nichts weltliches konnte sich ihm jetzt noch in den Weg stellen. Und wenn er dafür die komplette Basis einebnen musste, er würde sein Ziel erreichen!

„[Folge mir.]“

Zusammen verließen sie die Kammer, wobei sich der 3-Meter-Riese wie eine Naturgewalt durch das Loch gekämpft hatte und trafen draußen auf Deira und einen ihrer Sklaven. Seine Schülerin erkannte den Wächter natürlich und war klug genug zu bemerken, dass ihr Meister nur einen neuen Diener besaß, den sie nicht mehr zu fürchten hatte als den eigentlichen Meister. Der Sklave hingegen war wohl eher nur noch ein mit Furcht gefüllter Fleischsack. Hybris nickte der Togruta zu und führte sie ein paar Meter von dem Sith Spawn und Sklaven weg. Nun nebeneinander stehend, sprach er zu ihr, die Stimme leicht von Euphorie durchsetzt.


„Ich bin gespannt was er kann. Wenn man danach geht, wie schwer es war ihn von seinem alten Herren zu lösen und mir untertan zu machen, wird dort gleich nur noch ein Blutwolke schweben.“
sagte er und log dabei nur ein bisschen. Deira musste ja nicht wissen, dass es scheinbar ausreichte wenn man die Sprache der Sith sprach. Aber vielleicht musste man auch ein mächtiger Sith sein. Das galt es noch auszuprobieren. Doch nicht mit Deira oder sonst jemandem, der nach diesem Test weiter leben sollte. Irgendein Jünger aus dem Orden würde genügen...


„[Töten – du - Sklaven!]“


[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Deira und Hybris, namenloser Sith Spawn und Sklave]

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[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich, Hybris und Deira]

Deira hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass Hybris ihren Vorschlag besonders toll finden würde, aber immerhin dachte er darüber nach. Das war doch auch schon einmal was. Der Sith hatte definitiv schlechte Laune, soviel stand fest. Da er seine Robe nach wie vor nicht wieder trug, konnte die Togruta sein blasses Gesicht sehen. Es wirkte ebenso emotionslos wie das ihre und doch konnte sie sehen, dass er wütend war. Da war etwas in seinen Augen, dass ihr das verriet. Kurz sprach er mit Yelm, wobei Deira ihm nur auf halbem Ohr zuhörte, es interessierte sie nicht weiter. Dann wandte er sich wieder Deira zu und gab ihr weitere Anweisungen für ihr Training, welche selbige mit einem knappen Nicken quittierte. Sie brauchte nicht zu antworten und sie wusste auch, dass Hybris keine Antwort erwartete. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass er nun seine Robe wiederholte und sie bemerkte, dass er beim Anziehen etwas steif wirkte, doch das nahm sie so hin. Auch Hybris war im Endeffekt nur ein Mensch, wenn auch ein sehr starker. Als er sie wieder alleine ließ, stand die junge Togruta wieder auf und versuchte sich wieder an dem Schattenboxen. Es klappte immer besser. Als sie sich allerdings an ihrem ersten, beschleunigten Tritt versuchte, riss es sie beinahe von den Füßen. Und natürlich musste Hybris genau in diesem Moment wieder vorbeikommen, als es sie beinahe von den Füßen gerissen hatte und sie gerade strauchelnd und übelst auf Lekku fluchend, versuchte ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Der Sith Lord kommentierte ihren Fehlversuch nicht, doch sie wusste genau, dass er es gesehen hatte, dafür musste er gar nichts sagen.
Hybris führte seine Anweisungen noch etwas weiter aus. Genaugenommen dürfte sie alles machen, was sie wollte. Sie dürfte das Schiff verlassen und trainieren so viel sie wollte und mit wem sie wollte, auch mit ihren Sklaven, das konnte interessant werden. Gut, Hybris wollte nicht gestört werden, es sei denn es war unwahrscheinlich wichtig, sollte ihr nur recht sein. Solange er sich nicht bei ihr meldete, würde sie es nicht erwarten, dass er es tat.
Nach einer weiteren Weile des Trainings gelang es ihr, nicht mehr dabei beinahe auf die Nase zu fliegen, wenn sie ihre Bewegungen beschleunigte. Nach noch zwei weiteren Stunden Training stoppte sie und legte nachdenklich den Kopf schief.


„Was zuerst?“, es war mehr eine rhetorische Frage, die sie nicht einmal laut stellte. Sie nickte, als hätte sie sich die Frage selbst beantwortet und ging dann zuallererst mal in ihr Quartier. Zwischendurch mal schlafen musste ja auch mal sein.

Es war dunkel, es war staubig, es war kalt. Ketten klirrten irgendwo im Nirgendwo, sie konnte keine Richtungen festmachen, an nichts. Es war einfach zu dunkel. Schreie klangen dann und wann durch das Dunkel. Ihr Rücken brannte. Sie konnte nicht aufstehen, nur die Ketten hielten sie in einer mehr oder weniger sitzenden Position. Doch das führte auch nur dazu, dass auch noch ihre Schultern brannten. Ihre Arme kribbelten und ihre Hände waren taub. Sie versuchte sich hochzudrücken, doch ihre Beine gaben unter ihr wieder nach. Sie hatte keine Kraft auf ihren Beinen zu stehen, der Schmerz in ihrem Rücken überdeckte alles. Warum hatten sie das getan? Sie würde nie wieder alleine stehen können!

Deira schlug die grünen Augen auf und stöhnte. Sie fuhr sich über das Gesicht und setzte sich hoch. Das unterschwellige Pochen, das ihr Rücken immer von sich gab, wenn sie sich bewegte, störte sie schon lange nicht mehr. Dennoch zuckte ihre rechte Hand unbewusst in dessen Richtung und sie fuhr über die Narbe, welche die Wunde hinterlassen hatte. Deiras Klamotten lagen verdreckt und verstaubt neben ihr auf dem Boden, sie hatte nur in sehr wenig Kleidung geschlafen. Brummelnd zog sie sich wieder hoch und wankte mehr zu dem Schrank in welchem sie ihre Tasche aufbewahrte als alles andere. Sie zog sich eine neue Hose und auch ein neues Oberteil an, welches keine Ärmel hatte, jedoch breitere Träger. Beides war schwarz, und dazu trug sie wieder ihre dunkle grüne lederne Korsage, welche sie brauchte um länger als fünf Minuten aufrecht stehen zu können. Dann machte sie sich auf den Weg. Die Sklaven versorgte sie nebenbei und suchte dann nach Rope. Sie fand den Droiden in einem Lager, dass viel ordentlicher war, als sie es erwartet hatte.


„Hallo Rope“

„Deira“

„Wie geht es dem Equipment für mein Training?“

„Du kannst es benutzen, ich habe es in einem der Trainingsräume gelassen“

„Haben wir Blaster?“

„Ja, wieso?“

„Könnte sein, dass ich in den nächsten Tagen mal ein oder zwei brauche“, erwiderte sie nur und ließ den Droiden wieder alleine.

Die nächsten Tage verbrachte sie damit, mit den mehr schlecht als recht zusammengebastelten Trainingsdroiden zu arbeiten. Deren vier Bewegungen konnte sie bereits nach einer halben Stunde auswendig, doch um machtverstärktes Kämpfen zu trainieren reichten sie erstmal aus. Auch heute trainierte sie wieder mit ihnen, sie hatte seit einer Woche nichts von Hybris gehört, was auch immer er da tat, dauerte wohl länger. Links, rechts, blocken, Sprung, rechts, links. Es waren feststehende Abläufe, feste Bewegungen, die sie für ihre Angriffe nutzte. Obwohl die Togruta zugeben musste, dass sie in einem richtigen Kampf teilweise auch einfach irgendwas tat. Sie war Kriegerin, das ging schon irgendwie gut. Sie beschleunigte auf der Stelle, drehte sich und trat nach einem der Droiden. Mit einem lauten Scheppern krachte er gegen die Wand und brach auseinander. Deira legte den Kopf schief.

„Hoppla“

Doch dann zuckte sie nur mit den Schultern und steckte ihr Lichtschwert weg. Besonders tödlich war die blaue Klinge nicht, gefährlich war sie allemal.


Am nächsten Tag begab sie sich zu den Sklaven. Sie fand die verbliebenen drei in deren Quartier vor, wo sie sie am Vortag zurückgelassen hatte. Der Rodianerin hatte sie die Aufgabe gegeben, sich um ihre Wäsche zu kümmern, somit hatte diese wenigstens zwischendurch was zu tun.


„Herrin“, der Zabrak bemerkte sie zuerst und alle drei sprangen bei seinen Worten auf und verneigten sich tief. Deira nickte nur.

„Ihr drei kommt mit mir mit. Ich habe etwas für euch zu tun“, die Sklaven nickten nur. Deira hatte längst die beiden Blaster geholt und noch ein Metallrohr, das man auch als Waffe verwenden konnte. Diese Dinge nahm sie nun mit und verließ die Fury. Von Hybris sah und hörte sie nichts.


In der Nähe der Fury war eine kleine Gruppe Bäume, eine schwache Entschuldigung für einen Wald, dorthin brachte sie die Sklaven. Sie spürte, dass sie nervös waren, sollten sie ruhig.


„So, zwei von euch nehmen sich einen der Blaster, der dritte das Rohr. Mir ist langweilig und die Trainingsdroiden sind mir zu vorhersehbar. Ergo trainiere ich ab heute mit euch. Ihr dürft mich angreifen, ihr sollt es sogar. Zu Beginn werden wir alle Holzstöcke nutzen, da meine Waffe stärker ist als ein Metallrohr oder ein Blaster“, gab sie mit ihrer ruhigen Stimme Anweisungen. Die Sklaven warfen sich unsichere Blicke zu. Der Zabrak, welcher wohl der mutigste der drei zu sein schien, ging hinüber zum Wald und kam mit vier etwa gleichlangen Stöcken zurück. Einen davon reichte er mit einer Verbeugung an Deira. Sie nahm ihn mit einem knappen Kopfnicken entgegen.

„Auf los geht’s los“, grinste der Zabrak und griff die nicht größere Togruta an. Diese erwartete die Attacke bereits, es war zu offensichtlich gewesen, der Fluss hatte es ihr längst gesagt. Seine Gefühle, die Vorfreude vor allem, hatten ihn verraten. Dennoch ließ sie ihn herankommen und wich erst in letzter Sekunde aus. Beschleunigt brachte sie sich hinter den Zabrak und trat ihm in den Rücken, sodass er mit der Nase voraus auf dem Boden landete. Der Twi’lek konnte sich ein lachendes Schnauben nicht verkneifen.

„Lass mal den Krieger ran, Jungchen“, sagte der deutlich ältere und trat nun selbst gegen die Togruta an. Doch auch ihm erging es nicht viel besser. Zwar konnte er zwei drei Mal fast einen Treffer landen, doch dann lag auch er am Boden, stöhnend und sich den Bauch haltend.
So ging es die nächsten Tage weiter, irgendwann begannen sie auch mit dem Metallrohr und den Blastern zu kämpfen. Ein gutes Training für Deira doch nach einer Weile sahen die Sklaven irgendwie etwas übel zugerichtet aus. Abgesehen von einigen Blastertreffern, die unschöne blaue Flecken hinterlassen hatten, hatte die Togruta keine Blessuren. Aus dem Augenwinkel sah sie plötzlich, dass die Rodianerin Fersengeld gab.


„Dumme Idee“, Deiras Stimme war kalt wie Eis. Das Metallrohr lag außer Reichweite, doch nicht mehr für sie. Sie streckte die Hand danach aus, hob es mit der Macht vom Boden hoch und schleuderte es der Rodianerin hinterher. Zielen musste Deira definitiv noch üben, aber ein Treffer war ein Treffer. Gezielt hatte sie auf den oberen Rücken, getroffen hatte sie den Bauch. Trotzdem brach die Sklavin tödlich getroffen zusammen. Deira hob das Rohr erneut an, auf die Entfernung ging es schwerer, doch es ging. Nach außen merkte man ihr die Anstrengung nicht an. Das Rohr kam zurück und landete klappernd neben ihr am Boden.

„Noch einer so schöne Ideen?“, fragte Deira. Zitternd fielen die verbliebenen Sklaven auf die Knie.

„Nein, Herrin, bitte Herrin, verschont uns“, bettelten sie.

„Fürs Erste. Trainieren wir weiter“

„Sehr wohl, Herrin, sofort“, stammelten die Sklaven und hoben ihre Waffen wieder auf.

So verging ein ganzer Monat ohne, dass Deira etwas von Hybris hörte oder sah, bis heute. Sie war gerade wieder draußen mit den beiden männlichen Sklaven beim Training, der Körper der Rodianerin war verschwunden, irgendein Tier hatte ihn sich wohl geholt, der Togruta war das egal.

„Deira?“, erklang eine Stimme aus ihrem Kommunikator.

„Hallo Rope“, erwiderte Deira ruhig und gab den Sklaven mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie eine Pause machen konnten.

„Du solltest mit den Sklaven zurück an Bord kommen. Der Herr hat irgendetwas vor und ich bin mir nicht sicher ob hier nicht gleich alles in die Luft fliegt“

Deira seufzte.

„Bin schon da“, sie steckte den Kommunikator weg und wandte sich den Sklaven zu. „Wir gehen zurück an Bord, ihr geht in euer Quartier, keine Fragen“

„Sehr wohl, Herrin“, die Männer nickten und zusammen gingen sie zurück an Bord der Fury. Kaum waren sie durch die Lucke, spürte Deira, dass sich das Schiff unter ihr bewegte, es hob vom Boden ab. Deira holte sich einen Schluck zu trinken, dann ging sie zur Lucke zurück. Dort stand Hybris, er war unverkennbar wütend, der Fluss zitterte und schwappte in dunklem Rot. Er wandte sich zu Deira um, Triumph lag in seinen Zügen. Die Togruta wusste nicht warum und sie würde auch nicht fragen. Wenn es wichtig war würde sie es so oder so erfahren.

„Jetzt beanspruche ich meine Beute. Lass Yelm das Schiff landen und mache jene Sklaven bereit, die du nicht mehr brauchst. Aber mindestens einen“, wies Hybris die junge Togruta an, ein diabolisches Lächeln spielte kurz auf seinen Zügen. Dann machte er einfach einen Schritt nach vorne und verschwand wieder in dem Loch. Kurz sah Deira ihm nach, dann ging sie zu dem Pad an der Wand.

„Yelm?“

„Ja?“

„Lande wieder, ich muss mit einem der Sklaven hier wieder raus und Hybris will sich seine Beute holen“

„Gut“

Nur wenige Minuten später stand die Fury wieder neben dem Loch und Deira begab sich zusammen mit dem Twi’lek hinaus.


„Bleib hier stehen und wehe du läufst davon!“


„Sehr wohl, Herrin“, der Twi’lek verneigte sich und ging auf die angewiesene Position.

Von einem lauten Scheppern begleitet kam Hybris wieder aus dem Loch heraus. Begleitet von dem drei Meter Ungetüm, das zuvor noch unbeweglich unten in der Kammer an der Wand gestanden hatte. Auch im Tageslicht war er nicht hübscher, definitiv nicht. Er folgte Hybris wie ein hässlicher haiähnlicher Hund, ein interessanter Diener allemal. Was konnte das riesige Ding wohl tun? Die Macht nutzen konnte er definitiv nicht. Er war einfach nur groß und stark. Deira spürte die Angst des Sklaven neben ihr, doch sie ignorierte sie einfach. Wenn schon Angst vor den beiden haben, die da aus dem Loch kamen, dann doch eher vor dem Sith-Lord als vor dem Spawn-Riesen, der doch ziemlich miefte.

„Ich bin gespannt was er kann. Wenn man danach geht, wie schwer es war ihn von seinem alten Herren zu lösen und mir untertan zu machen, wird dort gleich nur noch ein Blutwolke schweben“, meinte Hybris und führte Deira dabei ein Stück von Spawn und Sklaven weg. Dann wechselte er die Sprache. Deira hatte ihn noch nie so sprechen hören, geschweige denn, dass sie die Sprache bisher jemals gehört hatte, doch der Riese schien sie zu verstehen. Er antwortete jedoch nicht und Deira war sich auch nicht sicher, ob er es überhaupt konnte. Doch er hatte verstanden, denn er ging postwendend auf den Sklaven los. Fasziniert beobachtete Deira das Schauspiel, denn viel blieb von dem Sklaven nicht über. Sie lächelte kurz und kalt.

„Ein interessanter Wegbegleiter ist er allemal“, meinte sie und sah Hybris dabei mit unbewegtem Gesichtsausdruck und kalten grünen Augen an. Sie musste nicht fragen, was jetzt kam, er würde es ihr so oder so sagen.

[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich in der Nähe der Fury, ein Sklave und ein Sith-Spawn, Hybris und Deira]
 
[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Deira und Hybris, namenloser Sith Spawn und Sklave]

Mit der morbiden Neugier, die wohl auch ein Kind empfinden mochte, wenn es Katzen anzündete, beobachtete Hybris wie der Wächter sich auf den Sklaven zubewegte. Der mutierte Riesenfisch, dessen Speziesnamen Hybris sehr bald in Erfahrung bringen würde, stampfte schnell, aber dabei weiterhin gehend, auf ihn zu. Seine rechte Pranke schoss hervor, wandelte sich noch in der Vorwärtsbewegung zu einer Faust und traf den Schädel des Twi'lek frontal. Dessen Wimmern verstummte abrupt, als der Kopf samt Körper durch die Luft flog, dutzende rote Blutfäden hinter sich herziehend. Der Körper schlug tot wieder auf dem Boden auf und blieb dort regungslos liegen. Hybris konnte es aus der Entfernt nicht sehen, doch er hatte ihm mit ziemlicher Sicherheit den Schädel geknackt. Der Sith nickte und als der Wächter ihn völlig regungslos anstarrte, gestattete er sich sogar ein gekünsteltes Lächeln. Und ließ es dann verschwinden, als ihm bewusst wurde, dass dieses Wesen darauf keinen Wert legte. Es war kein treudoofer Begleiter, welcher um Anerkennung bettelte und dafür alles tat.


„Konventionell, aber effektiv“beschrieb der Lord den Mord. Sonderlich beeindruckt war er nicht und außerdem hatte er ja auf einen Machteinsatz gehofft. Vielleicht musste man dies jedoch extra befehlen oder der Wächter agierte in diesem Falle nach eigenem Ermessen. Ein Sklave war wohl kaum eine Gefahr, also wieso Ressourcen verschwenden? Falls eine Kreatur wie diese überhaupt so denken konnte. Konnte sie denken? Konnten Sith Spawn denken? Hybris hatte sich diese Frage schon öfter gestellt und bisher keine eindeutige Antwort gefunden. Im Prinzip nicht, sagte er sich immer. Wollte sich dann aber doch nicht darauf festlegen.
Ich habe aber nicht auf den Twi'lek gezeigt und trotzdem hat er ihn und nicht Deira als Sklave erkannt. Irgendeine Art von Intelligenz oder Instinkt muss in ihm geblieben sein.
Hybris betrachtete noch ein paar Sekunden den nur leicht lädierten Körper des Wächters, dann machte er eine Geste in Richtung Schiff.

[Gehen – Schiff – Bleiben – Warten.]

Der Wächter drehte sich schwerfällig um und begab sich ins Schiff. Meister und Schülerin sahen sich an.

„Werfe ihn ins Loch und bring dann den Rest des Materials rein.“

Hybris selber schnappte sich den Scheinwerfer und brachte ihn ins Innere, wobei er mal wieder nicht dort endete, wo er sollte. Kaum hatte er ihn losgelassen, war er aber auch schon aus seinem Bewusstsein verschwunden. Der Wächter stand quasi direkt am Eingang und wirkte ratlos. Nicht auszuschließen, dass er dort für immer stehenbleiben würde, würde man ihn nicht mehr ansprechen. Doch sein neuer Meister hatte Großes vor! Groß war dann aber auch das Problem, welches sich Hybris gegenüber sah, als er bemerkte, dass das Schiff auf keine drei Meter große Besatzung ausgelegt war. Der Wächter passte zwar überall durch ohne sich quer zu stellen oder den Kopf einziehen zu müssen, doch würde er zum Beispiel irgendetwas tragen oder man müsste mal an ihm vorbei, während er im Gang oder im Türrahmen stand, na dann viel Spaß dabei. Und ein Hybris, der sich gerne während des Gehens unterhielt, sah darin natürlich ein Problem.
Er muss bei der Luftschleuse bleiben, dachte Hybris nach einer Weile und ließ den großen Sith Spawn auch genau dort warten. Deira war inzwischen wieder da und die Fury konnte abheben. Kaum war sie etwa fünfzig Meter über dem Boden, da stand Hybris im Cockpit und deutete auf die Kammer unter ihnen.


„Jeden Hinweis auf die Kammer auslöschen.“

Yelm bestätigte den Befehl und schon wurden die an den stumpfen Flügeln der Fury angebrachten Turbolaser auf das Ziel ausgerichtet. Und da das Schiff über keine frei bewegliche Bewaffnung verfügte, hieß das, dass sich das komplette Schiff aufstellte. Um die Besatzung nicht einen Freiflug zu spendieren, wurde die künstliche Schwerkraft über das Trandoshagravitationsniveau angehoben und somit negiert. Womit es so aussah, als würde die Welt vor ihren Augen nach oben in den Himmel verschwinden, während sie normal weiter horizontal standen. Daraufhin wurden die Turbolaser aktiviert, was man mit gespitzten Ohren gerade so noch hören konnte.

„Feuer!“

Es krachte einmal und vier giftgrüne Plasmastrahlen flogen von der Fury dem Boden entgegen. Und noch bevor sie diesen erreichten, feuerte sie erneut. Das ionisierte Gas fraß sich ohne große Gegenwehr durch die obersten Erdschichten und explodierte schließlich als es auf das Granit traf. Eine braun-rot-orange Wolke stieg auf, in die die nächsten Salven hinein flogen, sodass sie immer weiter anwuchs. Man konnte wegen der „Betriebsgeräusche“ der Fury nichts hören, doch es sich recht gut vorstellen. Etwa eine halbe Minute lang ließ Yelm die Turbolaser heiß laufen, dann schaltete er sie ab, ohne das sich sein Droidenkörper bewegte. Das aufgeheizte Granitstaubgemisch hüllte sie inzwischen ein und blockierte die Sicht auf die Kammer vollständig, doch Yelm behauptete, dass ihr Ziel zerstört worden war. Hybris überzeugte sich selber von den Daten und nickte schließlich.

„Sollten irgendwelche Trandoshaner fragen: Wir graben ein Loch. Setz die Fury daneben ab und öffne die Luke. Wir gehen doch wieder raus.“


Er würde den Wächter doch lieber nicht an Bord ausprobieren. Außerdem konnte Deira so ihre Fähigkeiten besser trainieren und sie ihm präsentieren. Und Machtsprünge und Machtgeschwindigkeit übte man lieber auch nicht innerhalb eines Raumschiffes...

Als das ungleiche Trio wieder vor der Fury stand, starrten sich Togruta und Herglic, so hieß die Spezies des Wächters, an, während Hybris sein persönliches und aktualisiertes Pad in den Händen hielt. Die Eigenschaften der Spezies seiner neusten Anschaffung interessierten ihn aber erst einmal nicht. Stattdessen hatte er eine von Yelm verbessere Übersetzung des Sith gezogen und laß sie sich gerade durch. Seine Aussprache würde freilich nicht besser werden und das Gefühl, beim Sprechen Steine im Mund zu haben, würde auch bleiben, doch dafür würde der Wächter hoffentlich genau das tun was er sollte. Doch zuvor seine Schülerin.


„Ich möchte sehen was du inzwischen geschafft hast. Es gibt zwei … nennen wir es Punkte. Einer, wenn du meine Robe triffst, ein zweiter wenn du mich sogar direkt triffst. Nur wenn du zweiteres schaffst, darfst du dir was wünschen. Irgendetwas.“

Hybris stellte sich auf. Ihr zugewandt, die Hände hinter dem Rücken, die Kapuze nicht auf dem Kopf. Seine Robe war weit, sie würden sich bei jeder Bewegung aufblasen und seine Angriffsfläche mindestens verdoppeln. Dafür würde es ihr aber auch schwerer fallen, seinen Körper zu treffen. Was er ihr jedoch nicht erzählte, war der eigentliche Sinn hinter dieser scheinbaren Übung. Sie konnte ihn unmöglich treffen, wollte er es nicht. Doch wie würde der Wächter reagieren? Darauf kam es in Wirklichkeit an. Half er ohne Befehl? Reagierte er überhaupt? Der Sith Lord ahnte es bereits und hatte dafür lieber eine für ihn in Wirklichkeit ungefährliche Situation gewählt...

[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Deira und Hybris und der namenlose Sith Spawn ]
 
[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich in der Nähe der Fury, ein Sklave und ein Sith-Spawn, Hybris und Deira]


Viele Chancen hatte der Sklave gegen den riesigen Sith-Spawn sowieso niemals gehabt. Ein toter Körper und eine riesige rote Sauerei war was von dem Twi’lek blieb. Hätte Deira Augenbrauen gehabt, hätte sie diese in anerkennender Geste gehoben, so blieb ihr Gesicht regungslos.


Hybris sprach in einer Sprache mit dem Sith-Spawn, die die junge Togruta nicht verstand, seltsam klang sie, irgendwie unfertig, aber das sagte sie nicht laut.


„Werf ihn ins Loch und bring dann den Rest des Materials rein“, lautete die nächste Anweisung an die Schülerin. Diese nickte nur und bewegte sich hinüber zu dem toten Twi’lek.


Der Geruch von Blut lag in der Luft, von seinem Gesicht war nur ein Haufen roter Matsch geblieben. Der Sith-Spawn hatte den Schädel sauber zertrümmert. Der Geruch erinnerte die violette Togruta an ihre Reise hierher. Wie lange war die eigentlich schon her? Sie war noch nie gut mit Daten gewesen, es konnten zwei Monate sein, vielleicht auch drei, eigentlich war das doch auch egal. Sie lernte, sie wurde stärker, besser, war das nicht das, was der Sith gewollt hatte, der sie vor gefühlten Ewigkeiten zum Tempel schickte? Sie kannte ihn nicht, sie fand ihn nicht, doch sollten sie sich jemals wiedertreffen, so sollte er beeindruckt sein, dafür würde sie sorgen.


Das Loch war einige Meter von der jungen Togruta weg, da der Twi’lek während seines Todes über den Boden geschlittert war, doch das störte sie nicht. Sie hob ihre Hand und streckte sie in Richtung der blutüberströmten Leiche aus. Der Fluss zitterte und vibrierte, dann schloss er sich in dunklen violetten Schwaden um den toten Körper und hob ihn etwa dreißig Zentimeter vom Boden hoch. Schwaden, die niemand sah, wenn er den Fluss nicht sah. Sie waren durchscheinend in ihren Augen und doch da. Dort auf der Höhe blieb der Körper schweben. Das sollte genügen.


Sie bewegte den Körper vor sich damit sie ihn während des kurzen Weges im Auge hatte und levitierte ihn solange, bis er genau über dem Loch am Boden schwebte. Dann knickte sie ihr Handgelenk und der Körper verschwand in dem dunklen Loch. Ein leises Klatschen sagte Deira, dass der Körper am Boden angekommen war. sobald es verklungen war, verschwand die Existenz des Twi‘lek aus ihrem Bewusstsein. Es war eine Information, die sie nicht mehr brauchte, unnötig, konnte vergessen werden. Schweigend sammelte sie den restlichen Kram ein, der noch herumlag. Ein Scanner, eine Lampe und anderer Kleinkram landete in ihren Armen, denen jegliche Zeichnungen ihres Volkes fehlten. Ein Umstand, der ihr immer mal wieder ins Auge sprang, sie aber schon lange nicht mehr störte.


Was nicht mehr in ihre Arme passte, levitierte sie einfach. Sie hatte keine große Lust mehrmals zu laufen. Deira betrat das Schiff und stellte die ganzen Sachen neben der Lampe ab, die Hybris mitgenommen hatte. Ob die Sachen da überhaupt hingehörten war für Deira zweitrangig, sie war nicht zum Aufräumen eingeteilt also tat sie es auch nicht. Einer der Droiden würde das sicherlich bei Gelegenheit bewerkstelligen, sofern das zu seinen Aufgaben gehörte.


Der riesige Sith-Spawn stand mitten im Raum herum. Mit ihm darin wirkte die Fury irgendwie plötzlich ziemlich klein, doch Deira wusste, dass es ihr nicht zustand dazu einen Kommentar abzugeben, noch nicht. Das Offensichtliche anzumerken war auch eher Ropes Gebiet.


Hybris verschwand in Richtung Cockpit während der Sith-Spawn neben der Luftschleuse blieb. Deira ging nur ein wenig in das Schiff hinein, sodass sie den Wächter der Kammer im Auge behalten konnte, der nun in der Nähe der Luftschleuse seinen Platz zu haben schien. Nicht, dass sie Angst hatte, er könne sich allein bewegen, nein, eher weil er unwahrscheinlich streng roch. Der Fluss zeigte ihr rein gar nichts an, wenn es um den Riesenfisch ging, er war nur eine Hülle, nicht mehr, nicht weniger. Eine Hülle, die kämpfen konnte und stank. Die typischen knarzenden Geräusche sagten der Togruta, dass die Fury vom Boden abhob und sie wandte ihren Blick zum Fenster. Plötzlich verschwand die Welt und nur noch der Himmel war zu sehen und dann sah sie den Boden am rechten Rand des Fensters in einiger Entfernung erneut. Noch bevor Deira sich wundern konnte, hörte sie das Geräusch von Blasterschüssen. Hybris ließ auf die Kammer feuern. Was auch immer er darin gefunden hatte, außer ihm sollte es keiner mehr finden können.


Kurz darauf landete die Fury wieder und Hybris wies Deira und den Riesenfisch an, das Schiff zu verlassen. Selbiges stand neben den Überresten des Lochs, genauso wie auch zuvor schon. Wenn man es nicht wusste, könnet man meinen die ungleiche Gruppe hätte einfach Spaß daran gehabt mitten im Nirgendwo ein riesiges Loch auszuheben, in welchem man irgendwann die Fury versenken konnte. Deira begutachtete den Riesenfisch, während Hybris etwas auf dem Datapad in seiner Hand nachlas. Ob der Riesenfisch selber denken konnte? Und wenn ja, was dachte er gerade? Deira konnte keine Gedanken lesen, und sie war sich auch nicht sicher ob sie es bei ihm tun würde, selbst wenn sie es könnte.


„Ich möchte sehen was du inzwischen geschafft hast. Es gibt zwei … nennen wir es Punkte. Einer, wenn du meine Robe triffst, ein zweiter wenn du mich sogar direkt triffst. Nur wenn du zweiteres schaffst, darfst du dir was wünschen. Irgendetwas.“, sprach der Sithlord die Togruta dann an und löste so ihren Blick von dem Riesenfisch. Ihre grünen Augen wanderten zu dem Sithlord, welcher sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen aufgestellt hatte. Ein erwartungsvoller Ausdruck lag in seinem Gesicht, das Deira zweifelsfrei sehen konnte, trug er doch seine Kapuze nicht.

„Als ob ich mir was wünschen dürfte“, Lekku war praktisch wenn man nicht wollte, dass einen jemand verstand. Oder eher wenn niemand anwesend war, der es sprach. Deira nickte jedoch und bezog ihrem Meister gegenüber Stellung. Da er es ihr nicht verboten hatte, zog sie ihr Schwert. Es war eh nach wie vor die Trainingsversion, die sie aus dem Tempel hatte, wirklich töten konnte sie damit wohl nur mit Glück. Sie sollte es bei Gelegenheit mal verstellen. Irgendwo gab es sicher ein Dokument, das ihr erklärte wie das ging.


Kurz schwang sie das Schwert in normalem Tempo durch die Luft. Mit jeder Drehung ihres Handgelenkes wurde die Klinge schneller, bis sie zu einem blauen Surren verschwamm. Erst dann griff sie Hybris an. Ob sie ihn getroffen hatte konnte sie nicht sicher sagen, doch sie versah seine Robe, die sich aufbauschte wie ein Segel im Wind, mit allerhand Angriffen und Tritten. Plötzlich stand sie hinter ihm, ob sie ihn getroffen hatte wusste sie nicht. Darüber dachte sie auch grade nicht nach. Sie drehte sich schlichtweg wieder herum und griff aus der Bewegung heraus wieder an. Sie versuchte nicht einmal ohne Zuhilfenahme der Macht zu kämpfen. Der Fluss zog und zerrte an ihrem schmalen violetten Körper und sie nahm es einfach hin, ließ sich leiten, ließ sich führen. Wieder sauste das Schwert auf Hybris nieder, wieder war sie sich nicht sicher, ob sie ihn getroffen hatte. Doch sie würde ihre Angriffe wiederholen, bis sie einen sicheren Treffer landete oder ihr Meister den Kampf für beendet erklärte. Letzteres war definitiv wahrscheinlicher.



[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich in der Nähe der Fury, ein Sith-Spawn ohne Namen, Hybris und Deira]
 
[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich in der Nähe der Fury, ein Sklave und ein Sith-Spawn, Hybris und Deira]


Viele Chancen hatte der Sklave gegen den riesigen Sith-Spawn sowieso niemals gehabt. Ein toter Körper und eine riesige rote Sauerei war was von dem Twi’lek blieb. Hätte Deira Augenbrauen gehabt, hätte sie diese in anerkennender Geste gehoben, so blieb ihr Gesicht regungslos.


Hybris sprach in einer Sprache mit dem Sith-Spawn, die die junge Togruta nicht verstand, seltsam klang sie, irgendwie unfertig, aber das sagte sie nicht laut.


„Werf ihn ins Loch und bring dann den Rest des Materials rein“, lautete die nächste Anweisung an die Schülerin. Diese nickte nur und bewegte sich hinüber zu dem toten Twi’lek.


Der Geruch von Blut lag in der Luft, von seinem Gesicht war nur ein Haufen roter Matsch geblieben. Der Sith-Spawn hatte den Schädel sauber zertrümmert. Der Geruch erinnerte die violette Togruta an ihre Reise hierher. Wie lange war die eigentlich schon her? Sie war noch nie gut mit Daten gewesen, es konnten zwei Monate sein, vielleicht auch drei, eigentlich war das doch auch egal. Sie lernte, sie wurde stärker, besser, war das nicht das, was der Sith gewollt hatte, der sie vor gefühlten Ewigkeiten zum Tempel schickte? Sie kannte ihn nicht, sie fand ihn nicht, doch sollten sie sich jemals wiedertreffen, so sollte er beeindruckt sein, dafür würde sie sorgen.


Das Loch war einige Meter von der jungen Togruta weg, da der Twi’lek während seines Todes über den Boden geschlittert war, doch das störte sie nicht. Sie hob ihre Hand und streckte sie in Richtung der blutüberströmten Leiche aus. Der Fluss zitterte und vibrierte, dann schloss er sich in dunklen violetten Schwaden um den toten Körper und hob ihn etwa dreißig Zentimeter vom Boden hoch. Schwaden, die niemand sah, wenn er den Fluss nicht sah. Sie waren durchscheinend in ihren Augen und doch da. Dort auf der Höhe blieb der Körper schweben. Das sollte genügen.


Sie bewegte den Körper vor sich damit sie ihn während des kurzen Weges im Auge hatte und levitierte ihn solange, bis er genau über dem Loch am Boden schwebte. Dann knickte sie ihr Handgelenk und der Körper verschwand in dem dunklen Loch. Ein leises Klatschen sagte Deira, dass der Körper am Boden angekommen war. sobald es verklungen war, verschwand die Existenz des Twi‘lek aus ihrem Bewusstsein. Es war eine Information, die sie nicht mehr brauchte, unnötig, konnte vergessen werden. Schweigend sammelte sie den restlichen Kram ein, der noch herumlag. Ein Scanner, eine Lampe und anderer Kleinkram landete in ihren Armen, denen jegliche Zeichnungen ihres Volkes fehlten. Ein Umstand, der ihr immer mal wieder ins Auge sprang, sie aber schon lange nicht mehr störte.


Was nicht mehr in ihre Arme passte, levitierte sie einfach. Sie hatte keine große Lust mehrmals zu laufen. Deira betrat das Schiff und stellte die ganzen Sachen neben der Lampe ab, die Hybris mitgenommen hatte. Ob die Sachen da überhaupt hingehörten war für Deira zweitrangig, sie war nicht zum Aufräumen eingeteilt also tat sie es auch nicht. Einer der Droiden würde das sicherlich bei Gelegenheit bewerkstelligen, sofern das zu seinen Aufgaben gehörte.


Der riesige Sith-Spawn stand mitten im Raum herum. Mit ihm darin wirkte die Fury irgendwie plötzlich ziemlich klein, doch Deira wusste, dass es ihr nicht zustand dazu einen Kommentar abzugeben, noch nicht. Das Offensichtliche anzumerken war auch eher Ropes Gebiet.


Hybris verschwand in Richtung Cockpit während der Sith-Spawn neben der Luftschleuse blieb. Deira ging nur ein wenig in das Schiff hinein, sodass sie den Wächter der Kammer im Auge behalten konnte, der nun in der Nähe der Luftschleuse seinen Platz zu haben schien. Nicht, dass sie Angst hatte, er könne sich allein bewegen, nein, eher weil er unwahrscheinlich streng roch. Der Fluss zeigte ihr rein gar nichts an, wenn es um den Riesenfisch ging, er war nur eine Hülle, nicht mehr, nicht weniger. Eine Hülle, die kämpfen konnte und stank. Die typischen knarzenden Geräusche sagten der Togruta, dass die Fury vom Boden abhob und sie wandte ihren Blick zum Fenster. Plötzlich verschwand die Welt und nur noch der Himmel war zu sehen und dann sah sie den Boden am rechten Rand des Fensters in einiger Entfernung erneut. Noch bevor Deira sich wundern konnte, hörte sie das Geräusch von Blasterschüssen. Hybris ließ auf die Kammer feuern. Was auch immer er darin gefunden hatte, außer ihm sollte es keiner mehr finden können.


Kurz darauf landete die Fury wieder und Hybris wies Deira und den Riesenfisch an, das Schiff zu verlassen. Selbiges stand neben den Überresten des Lochs, genauso wie auch zuvor schon. Wenn man es nicht wusste, könnet man meinen die ungleiche Gruppe hätte einfach Spaß daran gehabt mitten im Nirgendwo ein riesiges Loch auszuheben, in welchem man irgendwann die Fury versenken konnte. Deira begutachtete den Riesenfisch, während Hybris etwas auf dem Datapad in seiner Hand nachlas. Ob der Riesenfisch selber denken konnte? Und wenn ja, was dachte er gerade? Deira konnte keine Gedanken lesen, und sie war sich auch nicht sicher ob sie es bei ihm tun würde, selbst wenn sie es könnte.


„Ich möchte sehen was du inzwischen geschafft hast. Es gibt zwei … nennen wir es Punkte. Einer, wenn du meine Robe triffst, ein zweiter wenn du mich sogar direkt triffst. Nur wenn du zweiteres schaffst, darfst du dir was wünschen. Irgendetwas.“, sprach der Sithlord die Togruta dann an und löste so ihren Blick von dem Riesenfisch. Ihre grünen Augen wanderten zu dem Sithlord, welcher sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen aufgestellt hatte. Ein erwartungsvoller Ausdruck lag in seinem Gesicht, das Deira zweifelsfrei sehen konnte, trug er doch seine Kapuze nicht.

„Als ob ich mir was wünschen dürfte“, Lekku war praktisch wenn man nicht wollte, dass einen jemand verstand. Oder eher wenn niemand anwesend war, der es sprach. Deira nickte jedoch und bezog ihrem Meister gegenüber Stellung. Da er es ihr nicht verboten hatte, zog sie ihr Schwert. Es war eh nach wie vor die Trainingsversion, die sie aus dem Tempel hatte, wirklich töten konnte sie damit wohl nur mit Glück. Sie sollte es bei Gelegenheit mal verstellen. Irgendwo gab es sicher ein Dokument, das ihr erklärte wie das ging.


Kurz schwang sie das Schwert in normalem Tempo durch die Luft. Mit jeder Drehung ihres Handgelenkes wurde die Klinge schneller, bis sie zu einem blauen Surren verschwamm. Erst dann griff sie Hybris an. Ob sie ihn getroffen hatte konnte sie nicht sicher sagen, doch sie versah seine Robe, die sich aufbauschte wie ein Segel im Wind, mit allerhand Angriffen und Tritten. Plötzlich stand sie hinter ihm, ob sie ihn getroffen hatte wusste sie nicht. Darüber dachte sie auch grade nicht nach. Sie drehte sich schlichtweg wieder herum und griff aus der Bewegung heraus wieder an. Sie versuchte nicht einmal ohne Zuhilfenahme der Macht zu kämpfen. Der Fluss zog und zerrte an ihrem schmalen violetten Körper und sie nahm es einfach hin, ließ sich leiten, ließ sich führen. Wieder sauste das Schwert auf Hybris nieder, wieder war sie sich nicht sicher, ob sie ihn getroffen hatte. Doch sie würde ihre Angriffe wiederholen, bis sie einen sicheren Treffer landete oder ihr Meister den Kampf für beendet erklärte. Letzteres war definitiv wahrscheinlicher.



[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich in der Nähe der Fury, ein Sith-Spawn ohne Namen, Hybris und Deira]
 
[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich in der Nähe der Fury, ein Sklave und ein Sith-Spawn, Hybris und Deira]


Viele Chancen hatte der Sklave gegen den riesigen Sith-Spawn sowieso niemals gehabt. Ein toter Körper und eine riesige rote Sauerei war was von dem Twi’lek blieb. Hätte Deira Augenbrauen gehabt, hätte sie diese in anerkennender Geste gehoben, so blieb ihr Gesicht regungslos.


Hybris sprach in einer Sprache mit dem Sith-Spawn, die die junge Togruta nicht verstand, seltsam klang sie, irgendwie unfertig, aber das sagte sie nicht laut.


„Werf ihn ins Loch und bring dann den Rest des Materials rein“, lautete die nächste Anweisung an die Schülerin. Diese nickte nur und bewegte sich hinüber zu dem toten Twi’lek.


Der Geruch von Blut lag in der Luft, von seinem Gesicht war nur ein Haufen roter Matsch geblieben. Der Sith-Spawn hatte den Schädel sauber zertrümmert. Der Geruch erinnerte die violette Togruta an ihre Reise hierher. Wie lange war die eigentlich schon her? Sie war noch nie gut mit Daten gewesen, es konnten zwei Monate sein, vielleicht auch drei, eigentlich war das doch auch egal. Sie lernte, sie wurde stärker, besser, war das nicht das, was der Sith gewollt hatte, der sie vor gefühlten Ewigkeiten zum Tempel schickte? Sie kannte ihn nicht, sie fand ihn nicht, doch sollten sie sich jemals wiedertreffen, so sollte er beeindruckt sein, dafür würde sie sorgen.


Das Loch war einige Meter von der jungen Togruta weg, da der Twi’lek während seines Todes über den Boden geschlittert war, doch das störte sie nicht. Sie hob ihre Hand und streckte sie in Richtung der blutüberströmten Leiche aus. Der Fluss zitterte und vibrierte, dann schloss er sich in dunklen violetten Schwaden um den toten Körper und hob ihn etwa dreißig Zentimeter vom Boden hoch. Schwaden, die niemand sah, wenn er den Fluss nicht sah. Sie waren durchscheinend in ihren Augen und doch da. Dort auf der Höhe blieb der Körper schweben. Das sollte genügen.


Sie bewegte den Körper vor sich damit sie ihn während des kurzen Weges im Auge hatte und levitierte ihn solange, bis er genau über dem Loch am Boden schwebte. Dann knickte sie ihr Handgelenk und der Körper verschwand in dem dunklen Loch. Ein leises Klatschen sagte Deira, dass der Körper am Boden angekommen war. sobald es verklungen war, verschwand die Existenz des Twi‘lek aus ihrem Bewusstsein. Es war eine Information, die sie nicht mehr brauchte, unnötig, konnte vergessen werden. Schweigend sammelte sie den restlichen Kram ein, der noch herumlag. Ein Scanner, eine Lampe und anderer Kleinkram landete in ihren Armen, denen jegliche Zeichnungen ihres Volkes fehlten. Ein Umstand, der ihr immer mal wieder ins Auge sprang, sie aber schon lange nicht mehr störte.


Was nicht mehr in ihre Arme passte, levitierte sie einfach. Sie hatte keine große Lust mehrmals zu laufen. Deira betrat das Schiff und stellte die ganzen Sachen neben der Lampe ab, die Hybris mitgenommen hatte. Ob die Sachen da überhaupt hingehörten war für Deira zweitrangig, sie war nicht zum Aufräumen eingeteilt also tat sie es auch nicht. Einer der Droiden würde das sicherlich bei Gelegenheit bewerkstelligen, sofern das zu seinen Aufgaben gehörte.


Der riesige Sith-Spawn stand mitten im Raum herum. Mit ihm darin wirkte die Fury irgendwie plötzlich ziemlich klein, doch Deira wusste, dass es ihr nicht zustand dazu einen Kommentar abzugeben, noch nicht. Das Offensichtliche anzumerken war auch eher Ropes Gebiet.


Hybris verschwand in Richtung Cockpit während der Sith-Spawn neben der Luftschleuse blieb. Deira ging nur ein wenig in das Schiff hinein, sodass sie den Wächter der Kammer im Auge behalten konnte, der nun in der Nähe der Luftschleuse seinen Platz zu haben schien. Nicht, dass sie Angst hatte, er könne sich allein bewegen, nein, eher weil er unwahrscheinlich streng roch. Der Fluss zeigte ihr rein gar nichts an, wenn es um den Riesenfisch ging, er war nur eine Hülle, nicht mehr, nicht weniger. Eine Hülle, die kämpfen konnte und stank. Die typischen knarzenden Geräusche sagten der Togruta, dass die Fury vom Boden abhob und sie wandte ihren Blick zum Fenster. Plötzlich verschwand die Welt und nur noch der Himmel war zu sehen und dann sah sie den Boden am rechten Rand des Fensters in einiger Entfernung erneut. Noch bevor Deira sich wundern konnte, hörte sie das Geräusch von Blasterschüssen. Hybris ließ auf die Kammer feuern. Was auch immer er darin gefunden hatte, außer ihm sollte es keiner mehr finden können.


Kurz darauf landete die Fury wieder und Hybris wies Deira und den Riesenfisch an, das Schiff zu verlassen. Selbiges stand neben den Überresten des Lochs, genauso wie auch zuvor schon. Wenn man es nicht wusste, könnet man meinen die ungleiche Gruppe hätte einfach Spaß daran gehabt mitten im Nirgendwo ein riesiges Loch auszuheben, in welchem man irgendwann die Fury versenken konnte. Deira begutachtete den Riesenfisch, während Hybris etwas auf dem Datapad in seiner Hand nachlas. Ob der Riesenfisch selber denken konnte? Und wenn ja, was dachte er gerade? Deira konnte keine Gedanken lesen, und sie war sich auch nicht sicher ob sie es bei ihm tun würde, selbst wenn sie es könnte.


„Ich möchte sehen was du inzwischen geschafft hast. Es gibt zwei … nennen wir es Punkte. Einer, wenn du meine Robe triffst, ein zweiter wenn du mich sogar direkt triffst. Nur wenn du zweiteres schaffst, darfst du dir was wünschen. Irgendetwas.“, sprach der Sithlord die Togruta dann an und löste so ihren Blick von dem Riesenfisch. Ihre grünen Augen wanderten zu dem Sithlord, welcher sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen aufgestellt hatte. Ein erwartungsvoller Ausdruck lag in seinem Gesicht, das Deira zweifelsfrei sehen konnte, trug er doch seine Kapuze nicht.

„Als ob ich mir was wünschen dürfte“, Lekku war praktisch wenn man nicht wollte, dass einen jemand verstand. Oder eher wenn niemand anwesend war, der es sprach. Deira nickte jedoch und bezog ihrem Meister gegenüber Stellung. Da er es ihr nicht verboten hatte, zog sie ihr Schwert. Es war eh nach wie vor die Trainingsversion, die sie aus dem Tempel hatte, wirklich töten konnte sie damit wohl nur mit Glück. Sie sollte es bei Gelegenheit mal verstellen. Irgendwo gab es sicher ein Dokument, das ihr erklärte wie das ging.


Kurz schwang sie das Schwert in normalem Tempo durch die Luft. Mit jeder Drehung ihres Handgelenkes wurde die Klinge schneller, bis sie zu einem blauen Surren verschwamm. Erst dann griff sie Hybris an. Ob sie ihn getroffen hatte konnte sie nicht sicher sagen, doch sie versah seine Robe, die sich aufbauschte wie ein Segel im Wind, mit allerhand Angriffen und Tritten. Plötzlich stand sie hinter ihm, ob sie ihn getroffen hatte wusste sie nicht. Darüber dachte sie auch grade nicht nach. Sie drehte sich schlichtweg wieder herum und griff aus der Bewegung heraus wieder an. Sie versuchte nicht einmal ohne Zuhilfenahme der Macht zu kämpfen. Der Fluss zog und zerrte an ihrem schmalen violetten Körper und sie nahm es einfach hin, ließ sich leiten, ließ sich führen. Wieder sauste das Schwert auf Hybris nieder, wieder war sie sich nicht sicher, ob sie ihn getroffen hatte. Doch sie würde ihre Angriffe wiederholen, bis sie einen sicheren Treffer landete oder ihr Meister den Kampf für beendet erklärte. Letzteres war definitiv wahrscheinlicher.



[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich in der Nähe der Fury, ein Sith-Spawn ohne Namen, Hybris und Deira]
 
[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Deira und Hybris und der namenlose Sith Spawn ]

Als Deira ihr Lichtschwert nahm, fiel Hybris auf, dass er ihr nicht explizit befohlen hatte, nur ihre Hände und Füße zu nehmen. Natürlich war das seine Intention gewesen, doch sie darauf hinzuweisen, hätte zugleich auf seine eigene Nachlässigkeit hingewiesen. Also schluckte er es herunter. Das Problem war, dass seine Robe zwar ziemlich praktisch war, so schwarz, dass einem die Augen wehtaten, starrte man sie zu lange an. Doch sie war keinesfalls in der Lage einer Lichtschwertklinge standzuhalten. Feuerfest und doch zugleich nicht SO feuerfest. Und sie war verdammt teuer und schwer zu beschaffen gewesen. Ein vom Militär genutztes Material eben. Die hatten zwar kein Problem damit, hinter dem Rücken der Bürokraten geheime und wertvolle Technologien herauszugeben, ließen sich dafür aber fürstlich bezahlen. Vor allem wenn sie es mit einem Fürsten zu tun hatten. Deira durfte die Robe also nicht beschädigen. Sie war mehr wert als die Togruta!

Die ersten durch die Macht beschleunigten Hiebe konnte Hybris noch ohne Tricks ausweichen. Deira hatte zwar dazugelernt und ging auch ohne Rücksicht auf ihren Meister los, doch ein Schwertmeister war sie eben noch nicht. Doch nach dem ersten Dutzend Hieben und Stichen wurde es gefährlich für die Robe. Um einen Treffer zu vermeiden, durchtränkte der Sith Lord sie und kontrollierte ihre Bewegungen. Seine Schülerin war zwar sichtbar schneller als jeder Normalsterblicher, doch ein tief mit der Macht versunkener und ausgebildeter Sith war im selben Maße schneller als sie, wie sie schneller war als die Sklaven. Es war nicht wirklich so als würde Deira sich wie in Zeitlupe bewegen, so krass war der Unterschied nicht, doch Hybris Sinne waren derart geschärft, dass man davon sprechen konnte, dass er in die Zukunft sah und somit alle Bewegungen voraussagen konnte, noch bevor Deira zuschlug oder stach. Und dabei sah er sie noch nicht einmal an. Er konzentrierte sich vollständig auf ihre Aura, registrierte jedwede Änderung und reagierte beinahe instinktiv darauf. Weshalb sie keine echte Chance hatte. Die Klingenspitze kam oft nahe, aber eben nur nahe und nicht dran. Schlug sie mal so zu, dass man nicht mehr einfach nur ausweichen konnte, wirbelte Hybris herum, umschloss die Klinge dabei mit seiner Robe und führte seine Schülerin somit an sich vorbei, ohne das die Plasmaklinge den Stoff traf, obwohl sie es normalerweise getan hätte. Und weil die gesamte Umgebung von der dunklen Seite verseucht worden war, würde seine Schülerin es nicht einmal mitbekommen.

Nach ungefähr drei Minuten war es vorbei. Anstatt etwas zu sagen, deaktivierte Hybris einfach die Waffe der Togruta und wies sie damit nochmals darauf hin, dass sie vielleicht die Fähigkeit besaß ihr Lichtschwert vor dem Zugriff eines Padawan oder anderen Schülers zu schützen, ihr Meister sie jedoch zu jeder Zeit entwaffnen konnte. Wichtiger als sie war jedoch der Wächter. Und der hatte sich tatsächlich nicht gerührt. Hybris hatte nicht einmal eine Regung erkennen können, sodass es gut sein konnte, dass der Riesenfisch den Kampf nicht einmal bemerkt hatte. Als Wissenschaftler konnte der Sith Lord jedoch auch nicht ausschließen, dass sein neuster Diener in der Lage war zu erkennen, ob sein Herr tatsächlich in Gefahr war oder nicht. Diese Fähigkeit musste er ihm vorerst zugestehen. An seine Schülerin gerichtet sagte er:

„Das reicht. Du kannst mit dir zufrieden sein, auch wenn du die Vorgaben nicht erfüllen konntest. In den letzten Monaten hast du ein ums andere mal bewiesen, dass du unter kontrollierten Bedingungen Leistung bringen kannst. Doch wir sind keine Jedi. Wir lernen nicht um in Bibliotheken zu versauern oder um in Städten Kriminelle zu fangen. Ich will dich ganz vorne mit dabei haben, zwischen oder hinter den Feinden, mit grade mal so wenig Luft zwischen ihnen und dir, wie du brauchst um sie zu töten. Deshalb wird der nächste Schritt deiner Ausbildung ein echter Kampf um Leben und Tod sein.“

Hybris deutete auf die Fury.

„Irgendwo im Raum wo Sharoh liegt, befindet sich eine vergoldete Box. Du erkennst sie, wenn du sie siehst. Bring sie her und alles sonstige was du brauchst um die nächsten Tage außerhalb des Schiffes verbringen zu können.“

Noch während er den letzten Satz zu Ende brachte, wandte er sich bereits dem Wächter zu.


„Und bring auch die Sklaven raus. Sie werden uns nicht weiter begleiten.“

Deira verschwand und Hybris starrte seinen stummen wie teilnahmslosen Diener an. Er würde ihn schon einzusetzen lernen. Doch zuvor: Die Sprache lernen. Er konnte schließlich nicht immer von einem Pad ablesen. Bis die Togruta wieder heraus kam, nach dem Chronometer des Pads fünfundvierzig Minuten später, war er kaum weiter. Obwohl die Sprache deutlich leichter zu erlernen und vor allem auszusprechen war, als wolle er die der Trandoshaner, Quarren oder anderer nicht Nicht-Säuger-Spezies erlernen, machte es einem die alten Sith echt nicht leicht. Als sträube sich sein Körper dagegen die Worte richtig herauszubringen. Doch es war nur ein akustisches Problem im Sinne von es klang nicht gut. Der Wächter reagierte trotz des krassen Akzentes. Bevor Deira wieder kam, hatte Hybris den Hai ein paar Übungen machen lassen, die schwer an die vom Militär oder an Aufwärmübungen erinnerten. Je lächerlicher und sinnloser der Befehl, desto besser. Als sie dann mit ihren beiden letzten Sklaven und der goldenen Box hinaus kam, ihr eigener Körper nicht mehr verdreckt, die Kleidung ein wenig sauberer als zuvor, stand der Wächter gerade auf seinem linken Bein und dem linken Arm, rechter Fuß und Hand in die Luft gestreckt und hechelte dabei wie ein Köter. Hybris sah Deira nur aus dem Augenwinkel an.


„So etwas wie Würde oder ein Gespür für Ironie und Scherze kennt er offensichtlich nicht.“
„[Normal hinstellen.]


Man mochte es kaum glauben, doch der Wächter kannte diesen Modus tatsächlich. Damit hatte Hybris wirklich nicht gerechnet. Was für ihn normal war, hätte für die Kreatur ja alles mögliche sein können. Doch er stellte sich auf seine beiden stämmigen Beine und starrte wieder geistesabwesend in die Pampa. Der Sith Lord nickte leicht und drehte sich dann zu der Togruta um. Seine Kapuze hatte er inzwischen zurückgeschoben, wobei das Gesicht ausdruckslos blieb. Er war im Moment zwar leicht frustriert, weil er nicht so schnell vorran kam wie er wollte, doch an seiner Maske kam dieser Frust noch nciht vorbei.


„Die war eigentlich für Sharoh gedacht“
meinte er und deutete dabei auf die Box in ihren Händen. Sie bestand zu etwa 60 % aus einem blutroten Material, welches an Holz erinnerte, aber eigentlich nur speziell behandeltes Duraplast war. Der Rest war dann tatsächlich Gold, wobei Hybris davon ausging, dass es wohl eher nur Blattgold war. Der Sith Orden war reich, doch man gab wohl kaum jeden dahergelaufenen Apprentice massives Gold in die Hand. Dafür waren es zu viele, die auch viel zu früh starben. Oder aufgaben und verschwanden.
„Ein Puzzle für Schüler. Theoretisch kannst du es mit Gewalt öffnen, doch dann sorgt ein im Inneren befindlicher Mechanismus dafür das der Inhalt zerstört wird. Und der besteht aus den Teilen, die du brauchst um dein Trainingslichtschwert in ein echtes zu verwandeln. Wie du das machst, erklärt eine Notiz. Sie ist so kompliziert gehalten, dass manch ein Schüler es lieber von sich aus probiert und manchmal auch schafft. Solltest du ihn aber verstehen und deshalb auch nutzen, wäre ich damit auch zufrieden. Zu dem Rätsel. Du wirst mit der Macht arbeiten müssen. Verschiedene Schalter, Feder und andere Mechanismen sind mit der Macht so zu positionieren und zu halten, dass sie aufgeht. Doch sei gewarnt: Wenn du bei dem letzten Teil bist und dann scheiterst, wird der Inhalt auch vernichtet. Und dann wirst du mit deinem jetzigen Schwert in den Kampf ziehen müssen. Du hast zwei Tage Zeit.“

Hybris Blick streifte kaum merklich ihre linke Schulter, wo hinter ihr die Sklaven standen. Deira hatte es mitbekommen.

„Kümmere dich innerhalb dieser Zeit auch um sie. Nutze sie um deine Macht zu stärken. Vielleicht brauchst du sie für dieses Rätsel.“

Er sprach natürlich von Folter, wobei das ganz auf ihre Fähigkeiten ankam. Im Prinzip musste sie nur levitieren. Doch eben nicht nur ein Objekt, sondern ein halbes Dutzend und diese nicht alle auf die selbe Weise. Obwohl es bei den Levitation nicht in dem Sinne Druck gab, die in der Box integrierten Stahlfedern also keinen echten Widerstand darstellten, waren sie natürlich trotzdem bestrebt ihre eigentliche Form beizubehalten. Und genau dafür hatte Hybris Deira gezeigt, wie man ein Objekt vollständig mit der Macht umschloss. Apprentice, die dies nie gelernt hatten, mussten permanent den richtigen Druck auf Federn ausüben. Sollte die Togruta inzwischen weit genug sein, reichte es sie zu umschließen und dann auf die richtige Position zu drücken. Den Rest übernahm die Macht. Das mochte auch an ihren Reserven zehren, doch sie mussten dafür nicht aufpassen. Sondern nur durchhalten. Also Kondition statt Aufmerksamkeit. Manch einer hielt dies für einen angemessenen Preis bzw. Tausch. Und Hybris sah es so, vor allem weil man zur selben Zeit noch bis zu fünf andere Mechanismen bedienen musste.

„Der gewöhnliche Apprentice sitzt, während er an der Box arbeitet, in einem stillen Kämmerlein und meditiert und ist dann spätestens nach zwei Tagen fertig. Ich halte das für nicht realitätsgetreu. Das Leben gibt dir nicht immer die Ruhe, wenn du sie brauchst. Also wirst du das Schiff nicht betreten. Verbring die Zeit neben deinen Sklaven und solltest du sie gleich töten, dann bleib in der Nähe ihrer Leichen.“

Nachdem Deira signalisiert hatte, dass sie verstand, trennten sich die beiden wieder und jeder suchte sich seinen eigenen kleinen Bereich neben dem Schiff. Sie konnten einander immer noch hören und sehen, doch die Fury trennte sie dennoch. Um Deira nicht völlig aus dem Konzept zu bringen, würde Hybris den Wächter, bis sie denn erfolgreich war, sich nicht voll austoben lassen. Seine verdrehte Aura mochte merkwürdig erscheinen, doch ihr Potential war gewaltig. Womöglich konnte er mit einem gebündelten Machtangriff selbst Hybris Schaden zufügen. Oder eben die Landschaft umpflügen. Doch zuerst kleine Brötchen. Wie weit konnte er gehen?

[Ausreißen – rechten Arm – deiner.]

Hybris war bereit ihn sofort daran zu hindern, würde er es tatsächlich tun. Doch er rührte sich kein Stück. Ein paar Sekunden wartete er noch, dann befahl er es dem Wächter nochmals, nur mit anderen Worten. Als auch dies nichts brachte, machte Hybris sich die Mühe den Satz so gut es denn eben ging zu lernen. Vielleicht verstand er ja manchen Befehl nicht, weil er die Worte oder Silben falsch betonte.


[Reiß dir den eigenen rechten Arm aus.]
brachte er schließlich nach dem etwa zwanzigsten Versuch hervor. Doch es geschah wieder nichts.Du verletzt dich wohl nicht selbst. Gut. Oder schlecht. Je nachdem. Weiter.
[Angreifen – Mich.]

Die Kreatur drehte sich plötzlich herum und stampfte auf Hybris zu. Der befand sich nur fünf Meter entfernt, weshalb er fast schon zu spät [Stopp!] sagte, doch er war noch schnell genug, denn der Diener blieb wieder stehen, die rechte Faust aber schon erhoben.
Du verletzt dich nicht selber, greifst aber sogar deinen Meister an? Was ist das denn für eine Konditionierung? Wohl eine frustrierende. Mindestens...

[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Deira und Hybris, zwei Sklaven und der namenlose Sith Spawn ]
 
[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Deira und Hybris, zwei Sklaven und der namenlose Sith Spawn ]

Der untote Hai machte es Hybris nicht leicht. Nicht nur das er diesen dazu zwang, sich per Kommunikator mit Yelm in Verbindung zu setzen, sodass er immer die richtige Übersetzung und Aussprache mitgeteilt bekam, der Sith Spawn reagierte auf die meisten Befehle nicht. Er war tatsächlich so tumb und simpel gestrickt wie er aussah. Da steckte kein verborgener Geist, kein Restverstand oder etwas, dass auch nur entfernt an eine Seele erinnerte, in ihm. Er war ein Schläger mit Machtkräften, welcher viel einstecken und vermutlich so ziemlich alles überstehen konnte, warf man ihn nicht gerade in die laufenden Ionenantriebe eines Sternzerstörers. Aber wenigstens wusste Hybris nun was sein Diener konnte und was nicht. Beziehungsweise was man ihm befehlen konnte und was nur verschwendete Luft war. Der Hai würde ihn nicht beschützen, nicht von sich aus etwas tun, was seinen Meister retten würde. Auch schadete er sich nicht selber. Weder dadurch das er sich selber angriff, noch das er sich in eine Situation brachte, die ihn offensichtlich schaden sollte. Hybris hatte ihn zum Beispiel befohlen in die Triebwerke der Fury zu klettern, wo diese ihn zu Asche verbrannt hätten. Er hatte sich nicht gerührt. Gute einhundert Befehlskombinationen später war der Sith Lord damit durch. Nicht zufrieden, aber auch nicht unbedingt desillusioniert, stand er nun vor seiner neusten Errungenschaft und wusste nicht so recht wie es weiter gehen sollte. Der Wächter besaß ein unglaubliches Machtpotenzial. Es schlummerte wie pulsierende Energie unter seiner ledrigen, toten Haut und ließ jeden Machtnutzer in der Nähe wissen wie mächtig er war. Er könnte es mit einem Lord aufnehmen. Könnte. Konjunktiv. Bewiesen hatte er es bisher nicht. Sein demonstrierter Machtstoß war … okay. Mittelmaß, nahm man an, dass Sith Executoren keine mehr waren. Also etwa Sith Warrior Niveau. Auch seine anderen Fähigkeiten befanden sich auf dem Level, womit er im Prinzip nur ein schwacher Schülerersatz war. Man musste ihm ja fast jede Kleinigkeit befehlen. Also was nun? Es einfach akzeptieren? Nicht ganz. Der Spawn besaß eine ähnliche Macht wie Hybris. Und er würde diese aus ihm heraus kitzeln!

„Du zwingst mich tatsächlich dazu in deinen … Geist einzudringen.“


Irgendein Schutzmechanismus hinderte den Wächter daran sein komplettes Arsenal abzufeuern. Diesen hatte Hybris weder identifizieren noch aushebeln können, doch war er ja auch noch weit davon entfernt selber Sith Spawn dieser Kategorie erschaffen zu können. Nahm man es ganz genau, konnte er nicht einmal einen der primitivsten Versionen erschaffen. Nur etwas ähnliches, eine Art minderwertige Kopie, die nur auf den ersten Blick wie ein Spawn war. Aber mehr Zombie als Spawn, dachte er umrundete dabei den riesigen humanoiden Hai. Nein. Sein Wissen reichte noch nicht aus. Einem Leichnam Macht einzuflößen und ihn pseudolebendig zu machen war … kostspielig. Zeit, Ressourcen und Wissen mussten verfügbar sein. Erstere beiden besaß er bereits, doch das Wissen war mit Poth Akeer gestorben bzw. in sein Seelenschwert gewandert. Und wie Sith nun einmal waren, teilten sie ihr Wissen nicht bereitwillig. Jene armseligen Machtnutzer, welche ihr Wissen über Holocrone weiter gegeben haben, waren kein wahren Sith. Sie waren Jedi, graue Jedi oder dunkle Jedi. Kein echter Sith würde so etwas tun. Auch Hybris nicht, obwohl er sich dennoch nicht zu den Sith zählte. Zumindest nicht inoffiziell, wo ihn der Gedanke, zu diesen von Hass zerfressenden Mordmaschinen zu gehören, anwiderte. Jene die also ihr Wissen auf diese Weise teilten, waren zu schwach, zu unwissend um ihm helfen zu können. Es würde kein Holocron für ihn geben. Aber vielleicht verborgene Labore und Aufzeichnungen in diesen. Normalerweise konnte sich niemand alles merken und musste sich daher zwangsläufig irgendwo etwas notieren. Auf der anderen Seite waren Alchemisten dazu in der Lage ihren eigenen Körper, genauer gesagt ihr Gehirn, derart zu verbessern, dass sie es doch konnten. Sich doch alles merken konnten. Lange Rede kurzer Sinn: Hybris glaubte nicht wirklich daran schriftliche Aufzeichnungen oder einen Diener bzw. Droiden zu finden, welcher ihm alles über die hohe Kunst der Sith Spawns erzählen konnte.


Und das was die Alchemisten im Zirkel können, reicht kaum dafür aus um diesen zu schützen. Ihr Wissen ist wertlos. Dieser Herglic und die in Poths ehemaligem Labor gelagerten Spawns sind weit von dem entfernt, was sie erschaffen können. Als würde man eine Ameise mit einem Rancor vergleichen.

So schnell würde er also nicht an das Wissen heran kommen. Daher stellte er sich nun direkt vor den humanoiden Hai und schloss die Augen. Hybris war schon zuvor in die Köpfe von Sith Spawns eingedrungen, doch wie erwähnt, waren diese wie Kinder gewesen. Kaum eine Herausforderung. Nun musste er den König der Spawns unterwerfen. Wie jedes Mal, wenn er die Macht nutze und dabei in nicht sichtbare Sphären vordrang, bildete sich in seinem Kopf automatisch ein Bild. Ohne es bewusst zu bauen, nahm sein Gehirn automatisch von dem was vorhanden war. Erinnerungen, Dinge die ihn gerade umgaben und die er mit der Macht erfassen konnte. Bei einem Spawn hieß das in eine schier endlose Leere hinab zu steigen. Die Finsternis vor ihm war absolut. Nicht einfach nur dunkel, als gäbe es hier kein Licht, sondern derart finster, als hätte Licht niemals existiert. Es gab nicht einmal die Ahnung von etwas hellem. Dieses Bild stammte aus Hybris Erinnerungen an ein schwarzes Loch. Erst einmal hatte er eines mit eigenen Augen und ohne jedes technische Hilfsmittel sehen können. Nur eine verstärkte Transparistahlscheibe und viele Millionen Kilometer All hatten zwischen ihm und dem Monstrum gestanden. Hybris konnte sich nicht wirklich vorstellen wie es war in eines gesogen zu werden. In ihr Zentrum zu sein und einfach NICHTS zu sehen. Doch er stellte es sich vor als er seine Machtstränge in den Geist des Herglic Sith Spawns steckte und somit ihre beider Verstand zusammen brachte. Ein psychischer Schauer durchlief den Sith Lord als er sich vorstellte verschluckt zu werden und für die Ewigkeit im Nichts schweben zu müssen. Doch dann kam das unweigerliche und alles andere als finstere Zentrum des Spawns. Es sah anders aus als der Verstand eines lebendigen Humanoiden. Deren Denkapparate stellte sich Hybris einfach genau so vor wie es auch in der Realität aussah. Neuronen und Synapsen. Nur das er in seiner Vorstellung an diese andocken und manipulieren konnte. Nur nicht so bei dem Spawn. Der konnte nicht denken, sich nicht erinnern oder sonst wie durch physische Organe irgendetwas registrieren und deshalb auch nicht verarbeiten. Als Hybris ätherischer Tentakel tiefer vordrang, ein gefühltes Lichtjahr Schwärze nach der anderen hinter sich gelassen, traf er auf ein Geschwür. Ein Tumor, rot pulsierend und mit schwarzen Strängen verwoben. Fortsätze mit dicken, klebrigen und rotem Klumpen Gewebe hingen überall am zentralen Teil und schienen sich von einem imaginären Wind in diese oder jene Richtung drücken zu lassen. Das Zentrum stellte das eigentliche Gehirn der Kreatur da. Dort kamen die Befehle an und wurden kategorisiert, damit die Stränge und kleineren Schwülste sie ausführen konnten. Oder eben nicht. Und genau in dieses musste er hinein.

Was nicht schwer zu sein schien. Zielstrebig alles ignorierend, bahnte sich der Tentakel einen Weg hinein. Die äußeren Hülle wehrte sich kurz, wurde dann aber auch schon durchstoßen. Kaum war er drin, explodierte die Peitsche und unzählige kleinere Versionen schossen vom Zentrum des jetzt deutlich schmaleren Tentakels zu allen Seiten, infizierten eine fleischige Schicht nach der anderen. Wie ein zweiter Tumor, welcher den ersten von Innen heraus auszufüllen begann, pumpte Hybris das Gehirn des Sith Spawns mit seiner Macht voll. Dabei übernahm er mit jeder neuen Verbindung mehr. Ein technikaffiner Machtnutzer hätte sich nun einen Bildschirm mit einer Prozentanzeige vorgestellt, welche von 0 auf 100 hoch zählte. Doch in Hybris Phantasie entstand eine Art Karte vom Tumor und dieser verfärbte sich vom ursprünglichen rot und schwarz zu grün. Nicht weil er grün besonders mochte, sondern einfach nur weil es einen guten Kontrast abgab. Und binnen Sekunden, was bei einer Gedankenkontrolle ziemlich viel Zeit war, verfärbte sich die gesamte Karte grün. Bis er zu den Rändern kam. Es mochten gerade drei oder vier Sekunden vergangen sein, da wurden seine Miniaturtentakel im Tumor plötzlich nicht nur am weiterkommen gehindert, sondern danach auch noch zerstört. Außerhalb dieser erdachten Realität verspürte Hybris einen Druck. Aber nicht im Spawn, sondern in sich selbst. Die Kreatur schlug zurück. Das Bild vom Tumor im Zentrum eines schwarzen Loches und seinem invasiven Tentakels verblasste und wurde durch einen blutroten, aber leicht durchsichtigen Partikelstrom ersetzt, welcher auf Hybris einwirkte. Der konterte mit einem violetten, deutlich größeren. Obwohl der Druck zunahm und der Spawn eindeutig auf die versuchte Gedankenkontrolle reagierte, nutzte er noch immer nicht sein volles Potenzial. Kurz zögerte der Lord noch, dann setzte er alles ein. Einen Herzschlag lang herrschte noch ein Gleichgewicht, dann verhundertfachte sich die Kraft von Hybris Energie. Die rote Säule des Spawns zerbarst, Tumorbruchstücke flogen Blut hinter sich herziehend in alle Richtungen, während Hybris die imaginäre Gestalt des Spawns erschlug und an eine imaginäre Wand nagelte. Der violette Strom verfestigte sich, wurde wieder zu Tentakeln und band sich um den kompletten Körper des Sith Spawns. Die Mauer zerbrach und er landete wieder auf seinen Füßen, vollständig von Hybris Macht gehalten. Und ab diesem Punkt endete das Gedankenspiel in dem Kopf des Sith Lords und es wurde greifbare Realität.

Hybris öffnete die Augen und sah den Herglic nur einen Meter von sich entfernt stehen, die Faust erhoben und auf seinen Kopf ausgerichtet. Er hatte den Spawn gespürt, hatte bemerkt wie sich dieser bewegt hatte. Er hatte nicht nur in der Macht, sondern auch physisch zurück schlagen wollen. Weshalb der Lord auch nicht geknausert, sondern alle Macht in die Waagschale geworfen hatte. Eine Sekunde später und er wäre durch die Luft gewirbelt worden. Und hätte sich wer weiß was eingefangen. Doch es war nicht so weit gekommen, weshalb Hybris Zeit hatte um einen Schritt zurück zu gehen und sich über das Gesicht zu fahren. Kurz blieben seine Finger an den Lippen hängen, fielen dann aber, als diese sich zu einem siegreichen Lächeln verzogen. Er kontrollierte den Spawn. Das Gefühl, welches ihn gerade durchströmte, war jenes, welches ihm inne wohnte, wenn er irgendwen komplett übernommen hatte. Nicht einfach nur die Muskeln und Nerven, also wie ein Puppenspieler, sondern richtig. Ein Gedankenbefehl, eingehüllt in der Macht, und sein Opfer würde alles tun. Wie auch der Hai jetzt. In Hybris „Phantasiekammer“ drehte sich der Herglic um, richtete seine flache Hand auf die sie umgebende Pampa aus und feuerte einen gewaltigen Machtstoß ab. Und exakt das geschah auch. Der Spawn, grade noch willens seinen neuen Herren einen Kopf kürzer zu machen, drehte geräuschvoll auf dem Absatz um, stemmte die breiten Füße in den Boden, rammte die rechte Hand in die Luft vor sich und dann explodierte auch schon die Luft. Er sammelte nicht einmal die Macht, sondern feuerte einfach. Obwohl es kein Überschallknall war, donnerte eine Schockwelle über den Boden in die Körper aller Anwesenden. Hybris Organe schienen einen Augenblick lang noch – im Gleichklang mit den Knochen - zu vibrieren, dann stand auch schon wieder alles still. Vor dem Spawn befand sich eine ansehnliche braune Kuhle, ein langgezogener Streifen ohne Gras und Sträucher und irgendwo viel weiter dahinter die Überreste davon. Der Machtstoß eines Sith Lords. Hybris seiner wäre auch nicht stärker gewesen. Vor allem mal so eben aus der Hüfte geschossen.


„Ausgezeichnet“hauchte er deshalb, seine Freude über diesen Erfolg kaum zurückgehalten. Diese Freude hielt aber nicht allzu lange, als er den Preis für diesen Angriff bemerkte. Und sich erinnerte. So ein Machtstoß konnte schon mal gerne 10% der täglich zur Verfügung stehenden Macht aufbrauchen, was insofern kein Problem wäre, da dies normal war. Problematisch wurde es aber dadurch, dass der Angriff Hybris Verbindung zum Sith Spawn gestört hatte. Das Einsetzen der Macht des Spawns hatte seine Umklammerung gelöst, so als wären seine Fäden durch eine Explosion gelockert worden. Die hatte er instinktiv wieder festgezogen, doch dies kostet Energie. Und auch wenn Hybris keine Zahlen vor Augen hatte und noch einiges zu überprüfen galt, würde er schätzen, dass er ebenfalls 10% seiner Macht gebraucht hatte um den Machtstoß abzufeuern. Den Spawn zu übernehmen war schwierig und erforderte ein gewisses Level des Verständnisses der Macht und der Gedankenkontrolle, kostete am Ende aber kaum Energie. Diese Verbindung aber aufrechtzuerhalten konnte sich als äußerst kostspielig erweisen. Und da es hier auf den Machteinsatz ankam, war es egal was der Sith Spawn einsetzte. Es musste nicht einmal ein markerschütternder Machtstoß sein. Selbst ein Machtgriff würde die Verbindung stören. Zumindest glaubte Hybris das. Er würde weitere Tests machen müssen. Um wissenschaftlich haltbar – und damit für sich selbst wahr – sein zu können, musste er es reproduzieren könnten. Seine Schülerin hatte noch etwa 35 Stunden Zeit. Bis dahin konnte er noch einiges schaffen. Mit einem flauen Gefühl im Magen, befahl Hybris dem Sith Spawn die nächste Attacke...

[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Deira und Hybris, zwei Sklaven und der namenlose Sith Spawn ]
 
[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Fury - Deira und Hybris und Rope (NPC)]

1 ½ Tage später standen Meister, Schülerin und Rope im Aufenthaltsraum um den Holoprojektor herum. Die Togruta hatte sich erfolgreich der Bestandteile im Puzzle bemächtigt, jedoch noch keine Zeit gehabt um ihr Lichtschwert kampftauglich zu machen. Zuvor musste sie an dieser Besprechung teilnehmen und sich - falls nötig - einbringen. Während die beiden Machtnutzer sich um ihre Dinge gekümmert hatte, hatte Yelm nicht tatenlos herumgesessen, sondern die Basis analysiert, welche sich genau an dem Ort befand, wo sie hin mussten. Ob durch einen unglücklichen Zufall oder Absicht, die dortigen Kräfte, welche Yelm für Mitglieder einer einflussreichen und ressourcenstarken Gruppierung hielt, hatten sich exakt über dem letzten von Hybris gesuchten Hinweis positioniert. Da diplomatische Wege wie Verhandlungen oder auch nur ein Gespräch nicht in Frage kamen, denn Hybris durfte ohnehin keine Zeugen übrig lassen, mussten sie sich gewaltsam Zutritt verschaffen. Und Yelm hatte über dreißig Standardstunden Zeit gehabt um dem Sith Lord alle vorhandenen und beschaffbaren Informationen zuzutragen. Hybris trug seine Robe wieder, lehnte an dem Projektor und starrte die Projektion an. Deira stand ihm gegenüber, Rope, welcher über alle Daten von Yelm verfügte, links vom Zirkelgroßmeister der Alchemisten. Auf den ersten Blick wirkte die Darstellung komplett, doch als Hybris nach Details suchte, fand er keine. Selbst er als Techniklaie sah, dass da vieles fehlte.

„Gut. Erzähl uns alles was du hast und was du für wahrscheinlich und unwahrscheinlich hältst. Zuerst: Wieso ist die Darstellung so oberflächlich?“
"Die Basis verfügt über ein Störfeld, welches jedwede elektronische Erfassung unmöglich macht. Die Fury besitzt militärische Sensoren, doch sie durchdringen das Feld dennoch nicht. Wir vermuten daher einen noch leistungsstärkeren, ebenfalls vom Militär entwickelten Jammer. Deshalb sind alle gewonnen Informationen aus rein visuellen Quellen.“
„Ihr habt da eine Sonde hingeschickt und es euch angesehen?“
„Ja. Anders war es nicht möglich. Ich muss hinzufügen, dass unsere Bemühungen etwas herauszufinden, für Aufsehen gesorgt hat. Man wird uns höchstwahrscheinlich erwarten.“
„Man hat die Fury also entdeckt?!“
„Ja. Wir haben eine entsprechende Abtastung bemerkt, konnten sie jedoch ebenfalls stören.“
„Die Fury ist kaum mehr als ein Standardmodell. Sie wissen also was sie erwartet.“
„Wahrscheinlich, ja.“
„Gut, weiter. Was haben sie zu bieten?“

Ropes künstliche Finger flogen über die Bedienelemente des Projektors und plötzlich erschienen überall Details. Geschütze wurden rot, Antennen und Schüsseln gelb und weitere Hardware, die nicht zu den beiden ersten Gruppen gehörte, violett dargestellt. Der Rest war, wie für solche Hologramme üblich, durchsichtig blau.

„An der Nord- und Südseite befindet sich jeweils ein Geschützturm, höchstwahrscheinlich vom Typ DF9. Es gibt jedoch nicht serienmäßige Zusatzsysteme, die wir für Kühlsysteme und Panzerung halten. Wahrscheinlich kann dieser Turm auch gegen Fahrzeuge und kleinere Schiffe eingesetzt werden. Ursprünglich dient er jedoch der Abwehr von Fußtruppen. Des Weiteren 6 kleinere Geschütztürme, vermutlich vom Typ IG-HJ8, welche für die automatische Abwehr von Drohnen und Raketen entwickelt wurden, sind an strategischen Punkten entlang der äußeren Befestigungsmauer angebracht worden. Zehn bis zwanzig Repetierblaster wurden ebenfalls überall in der Basis verteilt. Zehn sind bemannt gewesen, zehn weitere nicht. Ob sie funktionstüchtig oder nur Attrappen sind, können wir nicht mit Sicherheit sagen.“

Hybris nickte nur und wartete dann einfach ab. Als nächstes leuchteten die gelben Installationen der Anlage auf. Besonders gut zu erkennen waren die Schüsseln, die laut Hybris unvollständigem Wissensstand entweder für die Kommunikation oder als Schildemitter herhalten mussten.

„Vier Schildemitter, jeweils einen pro Himmelsrichtung. Eindeutig imperial, jedoch ebenfalls modifiziert. Die ursprünglichen Schildgeneratoren mit solchen Emittern würden der Feuerkraft der Fury standhalten. Sie zu durchdringen wäre uns nicht möglich.“


Wieder nickte Hybris. Natürlich würde es nicht so leicht werden.

„Diese Kommunikationsanlage gehört zu keinem uns bekannten Typ. Die Teile gehören zu jeweils gleichen Teilen der Republik, dem Imperium und neutralen Fraktionen. Wir halten es für sehr wahrscheinlich, dass man mit dieser ein Schiff im Orbit und den gesamten Planeten kontaktieren kann. Eine Verbindung zum Holonet ist außerdem ebenfalls sehr wahrscheinlich.“

Wieder nur Schweigen.


„Außerdem waren zum Zeitpunkt der vier Sekunden andauernden visuellen Überwachung 37 Individuen sichtbar, ausnahmslos bewaffnet. 45 Droiden, wobei darunter auch kleinere Wartungsdroiden zählen, haben wir ebenfalls entdecken können. Die Größe der Anlage und eine mögliche unterirdische Ausdehnung lässt uns von bis zu 250 Humanoiden und doppelt so vielen Droiden ausgehen. Aber mindestens 50. Neben der Bewaffnung und Schildtechnologie gibt es unzählige Sicherheitsmaßnahmen um ein Eindringen zu vereiteln oder zu verlangsamen. Alle Türen, Fenster und Schießscharten wurden mit unterschiedlichsten Sensoren gesichert, wobei ihre Konstruktion uns keine genauere Analyse erlaubt. Kein uns bekannter Typ wurde verwendet.“

Hybris wartete noch kurz, doch auch Rope schien auf eine Reaktion zu warten, sodass sich der Lord schließlich genötigt sah das Wort zu ergreifen.

„So weit also zu den schlechten Nachrichten. Gute?“
„Wir haben ihre bisher demonstrierten Machtfähigkeiten in unsere Berechnungen einfließen lassen und einen Angriffsplan erstellt.“

Was er zwar befohlen hatte. Doch so wirklich hatte er mit keinem Ergebnis gerechnet. Die beiden Droiden waren schließlich nur Pilot und Butler. Aber lernfähig und sie schienen dazugelernt zu haben. Was eine militärische Datenbank doch so alles verändern konnte. Rope vergrößerte einen Bereich der Anlage und ließ eine der Fenster/Schießscharten hervorheben.

„An diesem Punkt scheint die äußere Befestigung, welche vermutlich aus Durastahlbeton besteht, nur einen Meter dick zu sein. Die Sensoren an der äußeren Abgrenzung würden unweigerlich auslösen, doch ein unbemerktes Eindringen ist ohnehin nicht möglich. Wir halten diesen Punkt daher für am geeignetsten.“

„Die Schilde?“
„Ihr habt zuvor bereits bewiesen, dass ihr mit der Macht über Energie und Materie hinweg einsetzen könnt. Wir gehen davon aus, dass ihr den östlichen Schildemitter ausschalten und dann abspringen könntet. Auch dies habt ihr bereits öfter getan.“

Hybris Blick wanderte kurz über Rope. Natürlich hatte er dies schon oft getan. Doch das seine Droiden diese Eigenart sogar in ihren Systemen gespeichert und für potentiell relevant gehalten haben, hätte er nicht gedacht. Droiden nahmen ständig irgendwelche Informationen auf und löschten daher vieles, da ihre Speicher nicht unendlich groß waren. Dieses kleine Detail schien aber wichtig gewesen zu sein. Was man nun so oder so auslegen konnte. Vorerst schob Hybris seine Paranoia jedoch zur Seite und konzentrierte sich ganz auf den Plan.

„Kann ich. Ihr sagtet größtenteils imperiale Bauweise. Ich nehme an wir haben Pläne?“
„Ja. Und die auszuschaltenden Bereiche scheinen nicht verändert worden zu sein. Zumindest nicht äußerlich. Eine ausreichend massive Krafteinwirkung dürfte jedoch ausreichen, unabhängig von etwaigen Modifikationen.“
„Zeig mir die Pläne. Und haben wir ein ähnliches Teil auch an Bord?“

Rope verfrachtete die Basis kurz in den Speicher und rief besagten Bauplan des Schildemitters auf. Ein Teil am Sockel, welches sich im Inneren davon befand, leuchtete auf und wurde kurz darauf vergrößert.

„Nicht dasselbe, aber ein ähnliches.“

„Eingebaut oder im Lager?“
„Beides.“
„Hole es her.“

Während sie warteten, betrachtete Hybris das holografische Bauteil. Es war nicht sonderlich groß und besaß viele kleine und dünne, also fragile Bestandteile. Ein gut gezieltes Zerschmettern würde sie mit Sicherheit unbrauchbar machen. Jetzt musste er es nur noch binnen kürzester Zeit und auf wer weiß wie viel Metern Entfernung finden. Was nicht so leicht war wie es klang. Deshalb musste er zuvor an ihrem eigenen Teil üben. Nachdem er den Projektor einmal umlaufen war, kam Rope auch schon wieder und reichte es ihm. Hybris nahm es an, schätzte kurz das Gewicht – was auch immer das bringen sollte – und stellte es danach auf die Couch. Später.

„Gut. Gehen wir davon aus ich zerstörte das Bauteil. Was dann?“
„Der Schildemitter wird ausfallen, woraufhin die anderen drei die entstandene Lücke schließen werden. Im Optimalfall, also aus ihrer Sicht, wird sie sich schneller schließen als wir reagieren können. Dafür müsste das Personal jedoch auf einen Ausfall vorbereitet sein oder zumindest die Schildsysteme sind mit einer Militär-K.I. Verbunden. Wenn dem so ist, müssten wir alle Emitter zerstören. Was theoretisch immer noch möglich wäre, doch die Gefahr einer Zerstörung signifikant erhöht.“
„Was für eine Art von Schild ist das überhaupt?“
„Eine in der Raumfahrt und im Militär gebräuchliche Kombination aus Strahlen- und Partikelschild. Wir gehen davon aus das die Basis, vermutlich unterirdisch, einen Generator besitzt, welcher diesen mit genug Strom versorgt, dass wir ihn nicht durchdringen können. Zumindest mit nichts was wir an Bord haben.“
„Aber sie können hindurch schießen?“
„Je nach Schildtyp und Software wäre dies möglich, ja. Auf Grund des allgemeinen Technologiestandes dieser Basis gehen wir davon aus, dass sie dazu in der Lage sind.“
„Okay. Wir zerstören einen Emitter, du bringst die Fury dicht genug heran, dass die nachrückende Schildblase uns nicht vaporisiert und dann schneiden wir uns einen Weg hinein.“
„Danach führt Ihr Weg sie durch mindestens fünf Räume und Gänge bis zum Zentrum der Anlage. Ob sie in den Untergrund müssen, ist nicht ersichtlich.“
„Muss reichen. Gehen wir davon aus ich komme rein und schaffe alles was ich kann. Was dann? Wie komme ich raus?“
„Ein hinaus kämpfen halten wir für zu gefährlich. Die Trandoshaner sind für ihre Fähigkeiten in der Jagd berühmt berüchtigt. Ihren Vorschlag, den Stationskommandanten als Geisel zu nehmen, halten auch wir für ratsam. Des weiteren wäre eine Abschaltung der Generatoren sinnvoll.“
„Und wenn ich keine Zeugen hinterlassen will?“
„Sollten sich wie kalkuliert bis zu 250 Humanoide in der Basis aufhalten, halten wir es trotz Ihrer neusten Kreatur für äußerst unwahrscheinlich, dass sie damit Erfolg haben könnten. Selbst bei der Überlastung des Generators könnten noch ausreichend Personal und Droiden überleben.“
„Dann lautet der vorläufige Plan vorerst so: Wir gehen rein, nehme eine Geisel, holen was ich brauche und zerstören die Generatoren. Sobald Schilde und Waffen ohne Energie sind, wirst du mit der Fury alles abschießen was die Basis verlassen will. Sobald wir raus sind, ebnen wir alles ein. Ich verlasse mich auf deine Fähigkeiten, Yelm.“

Obschon er Rope ansprach, redete er ja eigentlich mit dem Pilotdroiden. Sein Butler war in der Hinsicht schließlich keine allzu große Hilfe.

„Wir werden gemäß unserer Parameter agieren. Mehr kann ich Ihnen nicht garantieren.“
„Ja, schon klar. Dann bereite alles vor, rechne und lasse Simulationen laufen. Wir werden morgen früh 2.30 Uhr Standardzeit losschlagen.“
„Sehr wohl, Herr.“
Deira. Modifiziere dein Lichtschwert und ruhe dich dann aus. Ich brauche dich voll einsatzbereit.“

Damit war jeder beschäftigt. Und Hybris musste nun lernen, wie er einen Schildemitter auszuschalten hatte. Morgen früh konnte er sich dann Gedanken darüber machen, wie tödlich ihr Unterfangen enden konnte, wenn sie so unwissend in die Basis eindrangen, wie sie es planten. Und die Themen Ungeduld und Überheblichkeit konnten auch noch eine Weile auf sich warten lassen...


[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Fury - Deira und Hybris und Rope (NPC)]
 
[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe eines Teiches - Fury - Deira und Hybris und Rope (NPC)]

Um 2 Uhr in der Nacht trafen sie sich alle wieder im Aufenthaltsraum. Sogar der Herglic Wächter war anwesend. Dieser hörte inzwischen auf den Namen Galain, was über drei Ecken aus der Sprache der Sith kam bzw. aus einer der ursprünglichen Sprachen, welche dann zu der der Sith wurde. Was es früher mal bedeutete, war inzwischen nicht mehr bekannt. Doch man hatte eine Gottheit, genauer gesagt eine Gottheit des Todes und Untodes, so genannt und so hatte Hybris sich dafür entschieden. Er hatte den Namen nebenbei aufgeschnappt und nahm ihn jetzt einfach, weil er sich wie üblich nicht die Mühe machen und irgendetwas ausdenken wollte. Gottheit, Tod und Untod. Passt. Weiter geht es. Neben der Kreatur, die sich sogar von Rope hat mit Panzerungen einkleiden lassen, stand Deira. Sie trug nicht viel mehr als sonst, wenn man mal von dem nun voll einsatzbereiten Lichtschwert und dem Personenschildgenerator auf ihrer Brust absah. Letzterer würde wohl nur einen Schuss absorbieren können und dann den Geist aufgeben. Theoretisch könnte man ihn auch stärker machen, doch gab es da dann wohl Komplikationen. Yelm hatte es erklärt, doch Hybris hatte sich nicht wirklich dafür interessiert. Nicht sein Aufgabenbereich. Es gab ein Grund weshalb nicht die halbe Galaxis damit herum lief. Tausende hatten sich zuvor damit beschäftigt, also wieso sollte Hybris es nun auch tun? Ein Schuss, mehr nicht. Musste reichen. Auch er selber trug einen auf der Brust. Darüber seine Vantablack-Robe, die ihn wie einen zweidimensionalen Schatten wirken ließ. Auf dem Rücken trug er außerdem sein Seelenschwert, welches zusätzlich Blastergeschosse abwehren konnte, auf Grund seiner dann aber doch eher schmalen Klinge nicht wirklich dafür geeignet war. Den einen oder anderen Zufallstreffer konnte sie aber wohl schlucken. Rope würde nicht mitkommen, stand aber stellvertretend für Yelm im Raum und erwartete wie die anderen die Ansprache des Lords.

„Diese Operation keine Selbstmordmission zu nennen fällt mir schwer, doch wenn alles genau so läuft, wie es soll und wie es auch unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten entspricht, schaffen wir es. Viel Raum für unvorhersehbare Entwicklungen haben wir aber nicht.“

So viel wusste Deira, die einzige, mit welcher er hier eigentlich gerade sprach, aber schon. Also sprach er nach nur kurzen Luft holen weiter.

„Yelm bringt uns zur Basis. Ich schalte den Schildemitter aus, die Fury begibt sich in Position und blockiert mit seinem eigenen Schild die nachrückende Schildblase der Basis. Entgegen des ersten Planes werden wir aber nicht abspringen und uns ein Loch hinein schneiden. Dauert zu lange. Wir werfen eine der von Rope modifizierten Tibannagaszylinder ab und zünden ihn. Die Plasmaexplosion schwächt die Schießscharte, sodass Galain hindurch brechen kann. Erst dann springen auch wir ab.“

Für den Fall, dass irgendetwas schief lief, wollte Hybris lieber nur den Wächter opfern.


„Wir sind also drin. Galain, dann ich, dann du Deira. Er wird den Brecher spielen und uns durch alle Hindernisse bringen. Ich bin im Nahkampf kaum zu gebrauchen, also bleibe ich in der Mitte und nutze meine Macht. Du Deira deckst unseren Rücken, wehrst Geschosse ab und sorgst wenn möglich dafür, dass hinter uns alles dicht ist. Wir werden nicht auf den selben Weg zurück gehen. Es ist extrem wichtig, dass wir auf unserem Weg zu unserem Ziel äußerst brutal und grausam vorgehen. Normalerweise bin ich für Effizienz, doch wir stehen hier einer Übermacht gegenüber. Es dürften hauptsächlich Trandoshaner, also blutrünstige Jäger, sein und die sind es gewohnt es mit einer Beute aufzunehmen, gegen die sie alleine keine Chance haben. Wenn wir gegen die 100 und mehr eine Chance haben wollen, müssen wir sie demoralisieren. Ihnen Furcht einimpfen. Mit etwas Glück haben sie keine Ahnung wie lange ein Machtnutzer durchhalten kann. Teile dir deine Macht ein, doch wenn du sie nutzt, sei explizit.“

Hybris stockte. Er lehnte vornüber gebeugt auf dem Holoprojektor und starrte den leeren Tisch an. Dann sprach er weiter, nun aber ruhiger, wenn auch nicht weniger ausdrucksstark.


„Sollte es schief gehen und wir werden eingekesselt, dann befreie ich uns. Bedeutet: Ich gebe mich vollständig der dunklen Seite hin.“

Jetzt sah er Deira an.

„Dann wirst auch du in meinen Augen nur noch ein Feind sein. Steh mir dann nicht im Weg, sonst werde ich auch dich auslöschen. Und wenn ich auslöschen sage, MEINE ICH auslöschen.“
„In der Tat, Schülerin. Die Macht des Meisters kann euch in eure Atome zerlegen.“ warf Rope ein, der noch den Hybris kannte, welcher nach seiner völligen Hingabe zur dunklen Seite statt eines Gesichtes nur noch einen skelettierten Schädel besessen und TROTZDEM gelebt hatte.
„Doch dazu wird es hoffentlich nicht kommen. Denn dann haben wir alle verloren. Also, grausam und explizit. Galain wird uns durch die Basis bringen, immer durch Gänge und schmale Räume, sodass sich keine allzu große Anzahl an Feinden sammeln kann und wir nicht aus der Luft oder von größeren Geschützen beschossen werden können. Sobald wir in der Basis sind, aktiviere ich meinen Scanner. Im Inneren dürfte er funktionieren und uns zeigen wohin wir müssen.“
„Zumindest die nächsten zwei Räume.“ schob Rope noch hinterher, nicht ganz so kleinlaut wie es angemessen gewesen wäre.
„Ja. Falls er überhaupt nicht funktioniert, müssen wir instinktiv laufen. Ich spüre den Punkt zu dem wir müssen, also wird es im Notfall auch so gehen. Rope, hast du die Masken?“
„Liegen an der Schleuse bereit, Herr. Eine Stunde pro Kapsel, zwei Kapseln pro Person. Wie gewünscht bekommt Galain keine.“
„Passt. Die Personenschilde wurden getestet?“
„Wie gewünscht, zwanzig mal pro Schild. Durchschnittlich wurden 1.4 Standardblasterprojetile absorbiert, bevor er versagte. Einer wurde jedoch in allen Fällen absorbiert.“
„Muss reichen. Ansonsten benutzen wir noch die Antigravitationsstiefel. Die sind auch isoliert, sodass man uns auf diesem Wege keinen Stromschlag verpassen kann. Und Fallen dieser Art wird es geben. Gut, das wars. Noch Fragen? Keine? Gut. Dann bereit machen.“

Womit er auf die beiden schwarzen Kunststoffflaschen deutete, welche auf dem Holoprojektor standen. Schülerin wie Meister nahmen sich eine und leerten sie vollständig. Ein kleiner alchemistischer Cocktail, welcher jedwede körperlichen Abweichungen kompensieren würde. Wozu auch ein moderater Blut- samt Nährstoffverlust zählte. Er schmeckte nach Erde und war fast schon zu zähflüssig um noch als flüssig zu gelten, doch sie schluckten es ohne jedweden Kommentar. Überleben war wichtiger als kulinarischer Luxus. Danach schnappten sich die beiden Machtnutzer ihre Stiefel, die Atemmasken und aktivierten die Schildprojektoren. Sie waren reine Strahlenschilde, würden also feste Materie durchlassen. Mehr gab das Lager der Fury nicht her.

Die letzten zehn Minuten zogen sich hin, doch das ungleiche Trio verließ seine Station vor der Luftschleuse nicht mehr. Galain stand am Rand und wirkte in seiner improvisierten Rüstung wie die noch viel grobschlächtigere, untotere Version eines grobschlächtigen Untoten. Eine Waffe würde er nicht haben, doch dafür besaß Hybris eine Hand voll Kommandos in seinem Gedächtnis, mit dem er den Koloss gezielt und schnell steuern würde. Fast einen ganzen Tag hatte er diese einstudiert und alle Grenzen des Sith Spawn ausgelotet. Besser vorbereitet sein konnten sie nicht.


„Befinden uns in der von Euch gewünschten Reichweite zur Basis, Herr“ schallte es aus dem Intercom.
„Sie erwarten uns. Schilde wurden aktiviert, Waffensysteme zielen bereits in unsere Richtung.“
„Ruhe jetzt. Ich muss mich konzentrieren. In einer Minute fliegst du zum Infiltrationspunkt. Hybris Ende.“

Und damit versank der Sith Lord in der Macht und begann seinen Machtsinn auszuweiten. Wie vor mehr als einem Jahr auf Bastion, als er die Gala vom Sith Orden aus kurzzeitig ausgespäht hatte, fokussierte er sich auf einen ganz bestimmten Teil. Indem er so gut wie alles ausblendete und oberflächlich blieb, entging ihm so gut wie alles, aber eben nicht der Schildprojektor. Und dieser leuchtete vor seinem geistigen Auge auf, als würde er ausgeschaltet werden wollen...


[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe einer befestigen Anlage einer unbekannten Gruppe - Fury - Vor der Luftschleuse - Deira und Hybris und Galain (NPC)]
 
[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der Nähe einer befestigen Anlage einer unbekannten Gruppe - Fury - Vor der Luftschleuse - Deira und Hybris und Galain (NPC)]

Die Minute war schnell vergangen und Hybris so tief in der Macht versunken, dass ein geschickter Attentäter ihn hätte töten können. Doch weder Sith Spawn noch Schülerin hatten dies vor. Und so konnte er die Distanz zum Schildemitter ungestört überbrücken, durch seine Durastahlhülle gleiten und sich auf die Elektronik stürzen. Vor seinem geistigen Auge erschien eine Art Spule, ätherisch leuchtend und auch so widerstandsfähig. Metaphorische Klauen umklammerten diese, durchsichtige Muskeln wurden angespannt. Ein Machtimpuls schoss durch die Luft, materialisierte sich am anvisierten Bauteil und übte dann den gewünschten Druck aus. Es war ein Zerschmettern, mit dem man hätte Wirbelsäulen knacken können und die dünnen Drähte, Platinen und wie die Teile alle hießen, wurden einfach zermalmt. In Hybris Phantasie hörte er Metall ächzen und brechen, hörte wie es quietschte und dann Funken ausspuckend dem Ende entgegen strebte. In der Realität sah dies weit aus weniger spektakulär aus. Ein schwaches, aber wichtiges Bauteil, welches man nur Sicherheit tief unter Durastahlplatten verborgen hatte, gab einfach nach. Der Schildemitter wurde quasi enthauptet und die Blase, bisher nur auf den Sensorschirmen der Fury sichtbar, blitzte kurz auf und war dann einfach verschwunden. Yelm steuerte die private Kampfjacht des Sith Lords wie geplant in die Bresche, bevor die anderen Schildemitter die Lücke schließen konnten. Jetzt wurde es ernst.

Noch während Hybris die Augen öffnete, hörte er bereits das markante Aufjaulen von Blasterwaffen und Repetiergeschützen. Die Fury erbebte und als sich die Luftschleuse öffnete, sah man wie sich ein roter, grüner und blauer Schleier über das komplette Heck, welches Yelm ja zur Basis gedreht hatte, gelegt hatte. Aus unzähligen Richtungen und Ebenen wurden sie mit kleineren Waffen beschossen, zu schwach um sie ernsthaft zu gefährden. An ihrem äußeren Gesichtsfeld sah man jedoch schon das Aufleuchten von stärkeren Plasmatreffern irgendwo an der Flanke. Prompt kam die Durchsage von Yelm, dass die Schilde bereits 25% an Leistung verloren hatten und sich einer der größeren Türme bereits einzuschießen begann und dafür sicherlich nicht mehr lange brauchen würden. Während all dies geschah, blieb das Trio jedoch nicht untätig. Deira warf die Tibannagasbombe hinaus, direkt in die Schießscharte hinein. Dann zündete sie diese auch selber. Sie hatten sie zuvor nicht testen können und so war Hybris überrascht, als die Rohrbombe explodierte und sich ihnen die brennende Plasmawolke schneller und deutlicher näherte als gedacht. Doch kurz vor der Rampe verlor sie an Kraft und zerstobt, sodass sie nicht gegrillt wurden. Noch bevor sich der Staub und Rauch legen konnten, sprang Galain auf Hybris Befehl hin ab. Drei Worte bedurfte es, dann schob sich der Riese nach vorne und sprang einfach ab. Kein Zögern, kein sich umsehen. Der drei Meter große, tote humanoide Hai machte einen Satz durch die Luft, kam noch immer nicht sichtbar, dafür aber hörbar irgendwo auf und schon hörte man einen Knall, der jedem Machtnutzer nur zu bekannt vorkam. Durabetonsplitter gemischt mit Durastahlfetzen fegten wie Schrapnell durch die Luft, prallten wie Geschosse auf die Hülle der Fury und trafen zum Teil auch Hybris und Deira. Kurze schmerzende Explosionen auf der Haut zeugten von den Treffern, beeinträchtigten das machtsensitive Duo jedoch nicht. Ihre Kleidung hatte viel Energie absorbiert.

Zwei heftige Schläge später und Galain war durch. Hybris sah es nicht direkt, doch der große schwarze Schemen in der braungrauen Wolke verschwand plötzlich. Das Zeichen um ihm zu folgen. Hybris sprang, seine Robe zu einem ihm begleitenden Schatten aufgeblasen. Er spürte Deira hinter sich und hörte dann die Fury los fliegen. Die Triebwerke der Fury lagen über ihnen, sodass sie davon nicht direkt getroffen wurden. Dennoch war der plötzliche Druck enorm und kam vor allem unerwartet, weshalb Hybris regelrecht ins Innere flog und dabei auf Galain traf. Die Togruta wiederum flog gegen ihren Meister, richtete dabei aber keine größeren Schäden an. Während sich die beiden dennoch aufrichten mussten, war der Sith Spawn bereits dabei sich seiner toten Haut zu erwehren. Er griff niemanden von sich aus an, weil er dafür keinen Befehl erhalten hatte. Doch jeder Trandoshaner, der so dumm war auch nur einmal in seine Richtung zu schießen, wurde zum Feind. Und um diese kümmerte sich der Sith Spawn eigenständig. Eigenständig und brutal. Hybris hob gerade rechtzeitig genug den Kopf um es aus nächster Nähe mit ansehen zu können. Der schwarzhäutige Herglic hob seine rechte Pranke, wirkte ungestüme Macht und zog den über einen Meter kleineren Trandoshaner zu sich heran. Kaum lag seine riesige Hand auf dessen Brust, bohrten sich die Klauenfinger des Spawns - wie durch eine Hydraulik mit unerschöpflicher Kraft versorgt - in den eigentlich gepanzerten Leib des Reptiloiden. Der ächzte und fauchte, zappelte und schlug um sich, konnte jedoch nicht den eigentlichen Todesstoß verhindern. Wieder wurde chaotische Macht an der Handinnenfläche gebündelt und schließlich freigesetzt. Der Schlag fegte den Söldner, oder was auch immer er war, aus der blutigen Klammer, zerfetzte jedoch gleichzeitig auch seine Lunge und schmetterte ihn danach gegen eine Wand, von der er abprallte und dann zu Boden ging. Hybris letzter Blick galt einem beinahe toten Trandoshaner, welchem ungeheure Mengen an Blut aus dem offenen Rachen floss. Er als Pseudo-Arzt und Wissenschaftler mit einem Trandoshaner als Schüler wusste genau was da gerade in dem Todgeweihten vorging. Und wie viel Blut er ausspucken würde.

Doch darum ging es hier nicht. Sie wollten brutal sein, doch sich nicht daran ergötzen. Hybis wand sich also ab, zückte seinen Scanner und aktivierte ihn. Währenddessen blieb er zwischen Galain und der inzwischen mit einem Lichtschwert bewaffneten Deira. Beide wehrten entweder Geschosse ab oder töteten die Trandoshaner mit der Macht. Der Kopf hinter dieser Operation bekam dadurch die Zeit um ihr Ziel anzuvisieren. Der Scanner funktionierte. Da Deira keine gesonderten Befehle brauchte, deutete Hybris am Sith Spawn vorbei auf eine Tür. Und befahl dem Diener dann mit Hilfe der Sprache der reinblütigen Sith diese einzuschlagen und den Gang dahinter entlang zu gehen. Und das mit nur vier Worten. Galain reagierte prompt und ließ dafür sogar einen der Söldner am Leben, denen er gerade wer weiß was hatte antun wollen. Dafür lenkte die Togruta einen Blasterbolzen zurück in dessen Richtung und traf ihn irgendwo an der Hüfte. Keiner hatte ein Auge dafür. Das Trio marschierte weiter und stoppte nur einen Atemzug lang, um Galain die Tür öffnen zu lassen. Sie besaß ein elektronisches Schloss und sah gut gepanzert aus. Das sie es war, offenbarte sich nach dem ersten Schlag dagegen. Sie bekam zwar eine Delle, gab jedoch nicht nach. Er musste noch einmal zuschlagen, diesmal direkt auf den Schließmechanismus, um sie aufzubekommen. Dafür flog sie dann aber auch nach innen auf und traf dabei einen der Trandoshaner, der wohl gerade durch eine Schießscharte in der Tür auf sie hatte schießen wollen. Seine langläufige Waffe wurde ihm aus der Klaue geprellt und er selber zurück gestoßen. Aus Angst, dass der Sith Spawn schon am Anfang zu viel Macht verschwenden würde, denn Galain kannte so etwas wie Ressourcenmanagement schließlich nicht, griff Hybris selber an. Innerhalb eines Atemzuges zuckte eine metaphorische Klaue auf den Gegner zu, drang in sein Gehirn ein und zerquetschte dort wahllos alles was derart ungezielt hatte getroffen werden können. Seine Augen verdrehten sich, die Zunge sprang förmlich aus dem Maul und überall floss Blut heraus. Er war noch nicht ganz tot, doch immerhin kein Ziel mehr für Galain, der nun über den zuckenden Leib hinweg trat. Auf der anderen Seite des schmalen Ganges befand sich eine weitere Tür und durch die tat man genau das, was der am Boden liegende Söldner versucht hatte. Hybris erkannte sofort wie man hier gebaut und sich so Sicherheit verschafft hatte, konnte aber nicht viel dagegen tun. Galain füllte den extra so schmal konstruierten Gang komplett aus. Man hätte nicht mal zwischen seine Beine kriechen oder über ihn hinweg springen können. So musste der Sith Spawn das Dauerfeuer über sich ergehen lassen und büßte dabei vermutlich ein Großteil seiner improvisierten Panzerung ein. Tatenlos zusehen tat jedoch keiner des Trios.


Deira kümmerte sich um die arg lädierte erste Tür und verschloss sie irgendwie mit ihrem Lichtschwert aka Schweißgerät. Galain und Hybris attackierten währenddessen die Angreifer an der Tür mit der Macht. Knochen wurden verdreht und gebrochen, Muskeln gedehnt und zerrissen und anderes weiches Gewebe und Organe zerfetzt. Die Schreie waren markerschütternd, klangen aber in Hybris Ohren, vielleicht wegen der Andersartigkeit der trandoshanischen Physiologie, nicht ganz so furchtbar und angsteinflößend wie beim Menschen. Es war mehr ein Fauchen und Zischen, fast mehr wuterfüllt als ängstlich. Aber wie es im Endeffekt auch wirklich war, der Beschuss hörte schließlich auf und Galain durchbrach auch die nächste Tür. Dabei trat er mit seinen riesigen Füßen in eine große, dickflüssige Blutlache, durch die er sogar kurzzeitig langsamer gehen musste. Auch Hybris wurde langsamer, wollte er doch nicht gerade hier ausrutschen. Einen kurzen Rundumblick später ließ den Raum wie eine Art Sicherheitszwischenstation aussehen. Es gab ein paar Bildschirme, auf denen man die Gänge vom Rundgang hierher, den Rundgang selber und Teile der äußeren Mauer erkennen konnte. Alles lag in Trümmern und hatte einen neuen fleischigen und blutigen Teppich bekommen. Bis auf einen der Gänge die hierher führten. Neben dem, den das Trio selber gegangen war, gab es noch einen baugleichen direkt daneben. Inklusive Trandoshaner darin. Der befasste sich gerade mit der inneren Tür, wollte also zur Sicherheitszentrale hinein. So wie er jedoch auf dem Bedienfeld einhämmerte, würde er wohl nicht allzu bald Erfolg haben. Hybris sah Deira an, deutete dann auf den betreffenden Bildschirm und die Tür und nickte dann beinahe beiläufig. Seine Schülerin verstand und hob ihr Lichtschwert. Dann ging sie zur Tür, sah zum Bildschirm, hob ihre Klinge, um die Spitze auf die Tür auszurichten, schaute nochmals zum Bildschirm, richtete die Spitze neu aus, schloss kurz die Augen, öffnete sie dann wieder und stach dann kraftvoll zu. Hybris, der bereits durch seinen Machtsinn wusste, dass sie ihn treffen würde, befahl Galain bereits die nächste Tür einzuschlagen. Dabei schaute er sich nochmals um. Die Konsolen, mit denen man vermutlich Kameras und Schließmechanismen bedienen konnte, waren durch einen Querschläger der sterbenden Besatzung zerstört worden. Nur die Bildschirme und die – vermutlich eh unabhängige - Beleuchtung funktionierten noch. Galain brach die Tür trotzdem mühelos auf und Deira tötete den Trandoshaner.

Der nächste Gang war ein normaler. Die Söldner hatten relativ schnell reagiert und die Tür auf der anderen Seite bereits versiegelt, konnten diesmal jedoch auf keine Schießscharte zurückgreifen. Dafür hatten sie jedoch das Licht abgeschaltet und irgendwie sah alles dennoch wie eine Falle aus. Hybris ließ Galain stoppen und trat an ihm vorbei in den Türrahmen. Kurz zögerte er noch, dann zündete er sein Lichtschwert und strahlte mit dessen Licht den Boden an. Platten aus einem polierten Metall, etwa einen Quadratmeter groß, bedeckten paarweise den Boden. An den Rändern gab es dann nochmals etwa einen halben Meter Boden, doch dort war ein anderes Material verwendet worden. Also etwa drei Meter breit, vier Meter hoch. Die Tür auf der anderen Seite, ungefähr zehn Meter entfernt, sah sogar noch massiver aus als die hinter ihnen. In den Wänden gab es ebenfalls Platten und zwischen ihnen in regelmäßigen Abständen Aussparungen bzw. Löcher.Aus denen kann alles oder gar nichts heraus kommen, dachte Hybris und trat einen Schritt zurück und dann noch einen zur Seite, sodass Galain wieder freie Sicht auf die gegenüberliegende Tür hatte.

„Vermutlich die erste von vielen Fallen.“
mutmaßte Hybris laut und schloss dann die Augen um sich besser konzentrieren zu können. Alles, wirklich alles konnte man mit dem Machtsinn erfassen. Und wenn man es doch nicht konnte, dann fiel dieses Etwas durch eine Leere in der Macht auf, wies also auf Ysalamiri und ähnliche Wesen hin. Aber auf jeden Fall konnte man damit Technologie aufspüren. Sie war tot, doch die Luft um sie herum nicht. Und selbst auf der Oberfläche von toter Materie gab es Mikroorganismen. Und das in solch einer Zahl, dass man mit ihrer Hilfe selbst ins Innere einer Maschine schauen konnte. Zumindest ging Hybris so vor. Technikaffine Machtnutzer gingen vermutlich cleverer vor. Doch sein Weg funktionierte auch. Auf der Oberfläche der Teile unter dem Boden im Gang gab es zwar kein Leben mehr, weil der Einbau schon zu lange her war, doch nicht gefilterte Luft zirkulierte dort noch, sodass Hybris eine vage Ahnung davon bekam, wie es dort drunter aussah. Und da gab es etwas. Zumindest etwas das keine Bodenheizung war.
„Irgendetwas ist unter dem Boden“ verkündete er und sah sich dann die Wände und Decke an.
„In den Wänden auch, Decke nicht. Schwer zu sagen was es ist.“
Dann musste sie es wohl doch einfach ausprobieren. Hybris deutete auf eine der Leichen und befahl Galain sie zu holen. Irgendeine Art von Sensor steckte in den Wänden. So viel hatte Hybris dank Yelms Vorbereitung erkennen können. Doch was würden sie wann und unter welchen Umständen auslösen? Eine verdrehte Leiche würde ihnen die Antwort liefern...

[Kashyyyk-System - Trandosha - Nordhalbkugel - Irgendwo im Nirgendwo - In der befestigen Anlage einer unbekannten Gruppe - Kleine Sicherheitsstation - Deira und Hybris und Galain (NPC)]
 
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