Kegan-Einkaufsring-mit Ty, Pectorn, O-Rasha und V-Vico
Sahra war etwas erstaunt gewesen, als der Pectorn ein Vibromesser herauszog und es auf den Boden warf. Solch eine Waffe war kein Gegenstand für ein Kind seines Alters. Auf der anderen Seite, hatte er es vielleicht gebraucht. Sie nahm dennoch die Waffe erstmal an sich.Mit festen- fast schon strengen Worten wandte sie sich an Pectorn.
"Pectorn de Lori. Ich nehme dir dein Messer erstmal weg. Wenn sich unsere Wege wieder trennen, gebe ich es dir zurück."
Die Jedi stellte sich vor was sie empfinden würde, wenn Ty mit solch einer Waffe rumlaufen würde. Aber ihr Sohn hatte keinen Grund dazu, sich zu bewaffnen. Sie hatte ihn schon mehr als einmal beschützt und sie würde es für diesen Jungen auch tun, solange er bei ihr war. Während sie die Kleider, die ihr eifriger Ty ausgesucht hatte, bezahlte, dachte sie über wichtige Fragen nach. Wenn es möglich war, würde sie Pectorn gern zu den Jedi bringen. Er brauchte dringend Führung und einen festen Tagesablauf. Nur, er war noch sehr jung. Die meisten Jedi-Anwärter waren wesentlich älter. Wer würde sich um einen laufenden Meter wie ihn kümmern? Sie selbst vielleicht? Durch Ty war sie es gewohnt, kleine Übungen die den Umgang mit der Macht förderten, spielerisch zu verpacken. Sahra sah sich erneut den Jungen an und schüttelte dann erstmal den Kopf. Es war zu früh, sich darüber Gedanken zu machen. Plötzlich merkte sie, wie Ty in ihrer Tasche kruschtelte.
"Schon ok. Ich bin froh, wenn ihr freiwillig Obst esst."
lachend sah sie ihren Sohn an.
" Man sollte diesen Tag im Kalender markieren."
In der Tat war Ty sonst eher ein Obst- und Gemüsemuffel. Lieber Pfannkuchen und andere Süssigkeiten. Sahra hatte ihre Mühe das Gemüse so zu vertecken, dass er es annahm. Aber wahrscheinlich waren die meisten Kinder so. Als Pectorn sie dann fragte, warum sie ihm half, runzelte sie die Stirn.
"Du meinst, warum ich dich nicht den Behörden ausliefere?"
Daraufhin nahm sie ihn und schob ihn vor einen der vielen Spiegel im Geschäft.
"Schau mal. Was siehst du?"
fragte sie behutsam und strich ihm eine Strähne aus der Stirn.
"Also ich sehe als erstes Mal eine Menge Dreck und Lumpen, die vielleicht mal Kleider waren. Aber ich sehe auch einen kleinen, traurigen Jungen, der schon viel zu viel mitgemacht hat für sein Alter. Und ich sehe einen kleinen Jungen, der vor lauter Schmerz den Weg nichtmehr sieht, den er eigentlich gehen sollte. Und da Jedi meistens etwas mehr sehen als andere ..."
Sie lächelte und zeigte dann mit ihrem Zeigefinger auf sein Herz.
"Sieh mal da. Siehst du das? Das winzig kleine Lichtchen ganz tief da drin? Du bist kein Dieb Pectorn. Zumindest noch nicht. Die Frage ist jetzt, möchtest du so weiter machen? Diesen Weg weiter gehen? Weiterhin dieser schmutzige Junge bleiben? Oder möchtest du einen anderen Weg gehen? Jede Sekunde taucht in unserem Leben eine Weggabelung auf und wir müssen uns entscheiden, welchen Weg wir gehen wollen. Manchmal wird uns ein Weg versperrt, durch eine schlimme Erfahrung oder schon von Geburt an. Aber wir können die Sperren umgehen und uns trotzdem einen Weg zu unserem Ziel suchen. Wenn wir nur wissen, was dieses Ziel ist."
Sahra lächelte Pectorn über den Spiegel an und sah ihm fest in die Augen.
"Und darum möchte ich dich nicht den Behörden ausliefern. Darum möchte ich dir helfen .Mein Gefühl sagt mir, dass es richtig ist. Allerdings sagt mir mein Gefühl auch, dass ich dir deine Aktion von eben nicht einfach durchgehen lassen darf. Du weisst sicher, dass Diebstahl auf fast allen Welten unter Strafe steht. Ich möchte, dass du dir überlegst, was eine angemessene Strafe für dein Verhalten wäre.
Wenn du eine Idee hast, teile sie mir bitte mit."
Die Jedi-Ritterin erhob sich wieder und wandte sich dann wieder ihrem Sohn und den Führern der Gastfreundschaft zu. Sie half zuerst ihrem Sohn dabei, die Frucht zu zerteilen, damit er sie sich mit Pectorn teilen konnte. Dann wies sie mit einer Geste auf den Ausgang.
" Ich denke , wir sind hier fertig. Gehen wir zurück zum Raumhafen. Pectorn, du kannst uns erstmal begleiten. Wir fliegen noch nicht gleich ab und ich will noch deinen Vorschlag hören."
Mit diesen Worten machten sie sich auf den Rückweg zum Schiff. Die StarExplorer war aufgetankt und jemand hatte sich sogar die Mühe gemacht, sie einmal mit einem Wasserschlauch abzuspritzen. Trotz allem sah man ihr die 20 Jahre, die sie jetzt schon auf dem Buckel hatte, deutlich an. Ty störte sich nicht dran und rannte sofort auf die Rampe zu, um sie runter zu lassen. V-Vico trat auf sie zu und wies auf Pectorn.
"Ihr wollt ihn sicher nicht dem Justizrat vorführen? Ihr Urteil ist gerecht und der Junge würde es sich sicher beim nächsten Mal besser überlegen."
Sahra war schon beinahe etwas genervt von den zwei Witzfiguren. Sie sah sich um, aber es hatten nicht allzuviele Leute intresse an ihrem Gespräch. Gut so. Leicht führte sie ihre Hand durch die Luft, während die Macht sie durchströmte.
" Ihr wollt den Vorfall mit dem Jungen vergessen und freut euch über die Sicherheit auf euren Strassen."
Die beiden Keganer waren es so wenig gewohnt, selbst zu denken, dass der Gedankentrick promt anschlug. Sie blinzelten einmal verwirrt und fielen dann sofort in ihre Rolle zurück
"Es war uns eine Ehre, euch Kegan zeigen zu dürfen. Unsere Strassen sind immer Sicher und frei von Kriminalität."
Sahra neigte den Kopf und lächelte.
"Natürlich. Ich danke euch für eure Gastfreundschaft. Einen schönen Tag noch."
Nach diesen Worten drehte sie sich um und scheuchte die beiden Jungs die Rampe hoch. Erleichtert schloss sie die Tür und sah die Kinder an.
"Soweit so gut. Jetzt abmarsch in Ty´s Zimmer."
Die Jedi hatte jetzt erstmal für die nächsten 1-2 Stunden einen Plan, was sie mit Pectorn anstellen würde. Ty´s Zimmer war chaotisch wie immer. Von dem Doppelstock-Bett war beinahe nichts zu sehen vor herunterhängenden Decken und Spielzeug.
"Also. Ty, Pectorn. Ich möchte, dass ihr zwei hier erstmal Ordnung schafft. Das Spielzeug in die Spielzeugkiste, die Decken in das jeweilige Bett. Ich komm gleich zurück und dann seid ihr zwei hier fertig. "
Mit diesen Worten verlies sie das Zimmer und verschwand erstmal im Bad. Ihr Kopf schwirrte von Ideen und den Problemen, die sie mit der Umsetzung haben würde. Aber erstmal eines nach dem anderen.
Kegan-Hangar-StarExplorer - Mit Ty und Pectorn