Ketaris

Ketaris-Dorf im Wald- in den Schatten- Irgendwo: Darth Nydak, Lilya ,Lucy und Dex

Es war still. Unheimlich still. Die Anspannung war greifbar und die Leute in den Häusern harrten genauso lauschend aus wie Alicia. Leise bewegte sie sich in den Schatten, die Sinne über den Platz ausgeworfen wie ein Fischernetz. Die dunklen Präsenzen der beiden Sith nahm sie genauso wahr wie die ihrer Padawan. Doch irgendwann veränderte sich etwas. Sie hörte, wie Blaster aktiviert wurden. Sie waren alarmiert und jetzt kampfbereit. Alicia hörte einen Schuss und spürte, wie ein Leben erlosch. Lucy. In dem Moment kam einer der Männer um die Ecke, erblickte sie und eröffnete das Feuer. Alicia schaffte es gerade noch, ihre Klinge zu aktivieren und die Blitze abzuwehren. Einer davon ging zurück an den Absender und dieser ging getroffen zu Boden. Nicht optimal, aber in Ordnung in Anbetracht der Umstände. Ihr türkisgrüne Klinge erhellte die Gasse und sie bewegte sich jetzt offener auf den Vorplatz zu. Sie hörte irgendwo jemanden Fluchen.

«Scheisse. Jedi!»

Ja, scheiss Jedi. Dabei war sie hier wahrscheinlich das kleinere Übel. Aber vielleicht würden die restlichen Leute jetzt die Flucht ergreifen? Leider weit gefehlt. Vielleicht war es der Mut der Hoffnungslosen, vielleicht blinde Wut. Auf jeden Fall eröffneten die letzten Beiden ungehemmt das Feuer auf sie und Alicia lief erstmal in Richtung von dem, der ihr am nächsten stand. Gerade als sie ihm die Feuerhand abschlug und er vom Schmerz bewusstlos zu Boden ging, fiel auch sein Kollege zu Boden. Alicia sah das noch rauchende Loch in seinem Rücken und sah zu Lucienne zum Dach hinauf, die gerade ihr Blastergewehr verriegelte und aus der Hocke aufstand.

«Danke!»

rief sie ihr hoch und nahm dann ihr Com zur Hand, das schon ein paar Mal gepiept hatte, aber sie war nicht dazu gekommen, die Nachrichten anzusehen, die mit Sicherheit von Dex stammten. Die erste Nachricht beinhaltete die Anzahl Schiffe und wieviele Personen darauf waren, mit der zweiten quasi eine Inventur-Liste der Schiffe. Alles in der Republik illegale Ware, wie es auf der anderen Seite aussah, wusste sie nicht.

»»» Nachricht an Dex

Nein, ich denke, wir haben alle. Die Republik wird hier keine Behörden hinschicken. Ketaris ist neutral. Eigentlich müssten die Leute hier das für sich klären. Ich sprech das mal mit dem Sith ab, vielleicht können wir aussortieren. Die Leute hier können die Schockstäbe vielleicht zukünftig zur Verteidigung nutzen. Ich finde, sie sollten auch die Schiffe behalten. Nur, damit sie zur Not entweder fliehen oder Hilfe holen können.Oder wir lassen eines hier und verschieben die illegale Ware komplett auf das andere Schiff und bringen das zu den Behörden.

Alicia
»»» Nachricht Ende.


Sie blieb offen stehen und wartete auf die anderen Teilnehmer dieser Aktion. Also vor allem auf den Sith. Als sie ihn sah, lächelte sie.

"Gute Arbeit. Ich denke, das wars. Dex hat die Schiffe untersucht und hat allerhand illegales Zeug entdeckt. Drogen, Materialien zur Einschüchterung und Freiheitsberaubung. Wie wollen wir das handhaben? Ich würde das Zeug dem Markt gern entziehen und wenn es für euch in Ordnung ist, unseren Behörden überstellen. Vielleicht zusammen mit den Überlebenden. Das zweite Schiff würd ich den Leuten hier überlassen, zusammen mit den sichergestellten Schockstäben. Die können sie vielleicht mal zur Verteidigung einsetzen."

Schlug sie vor und sah dem Zabrak in die immer noch rot glühenden Augen. Seine Aura machte kein Geheimnis daraus, wem er diente, aber Alicia sagte nichts zu seinem Vorgehen. Genauso würde sie nichts zu ihrem Vorgehen hören wollen. Gegenseitiger Respekt war das, was diese Kooperation hier möglich machte. Hoffentlich sah er es auch so.

Ketaris-Dorf im Wald- Hauptplatz- mit Darth Nydak-Wo anders: Lilya, Lucy und Dex
 
Ketaris - Mitten im Wald - Im Dorf
In einer der Hütten: Der kranke Zabrak mit seiner Mutter und Lilya
Versteckt im Dorf jeweils: Darth Nydak (Norag) und Alicia
Irgendwo im Dorf: Lucy, (Im Blumentopf: Droide)
Bei den Schiffen:
Dex

Plünderer

Der Zabrak hörte die Schritte der Plünderer gut, da alle Bewohner sich komplett ruhig verhielten, auch wenn es etwas turbulent wurde, weil er einen Moment etwas unachtsam war. Das war aber in so weit ganz gut, weil so hatten sie einen gewissen Vorteil. Er breitete seine Aura aus und ging durch die Gassen umher um den Plünderern entweder auszuweichen oder zuvorzukommen.

Das nächste was er hörte waren Schüsse und er wusste nicht von wo. Er breitete seine Fühler aus um zu wissen von wo, verdammt er war immer noch nicht gut darin er musste das dringend trainieren, es reichte nicht! Was war wenn... Lilya! Norag aktivierte sein Doppelseitiges Lichtschwert und rannte durch die Gassen zum Haus, wo Lilya mit dem jüngeren Zabrak war. Dort angekommen viel ihm ein Stein vom Herzen. Die Türen waren zu und er konnte fühlen, das es allen gut ging. So ging er immer noch mit dem Lichtschwert schnell in die Richtung der Schüsse die auch aufgehört hatten. Als er dort ankam sah er wie der letzte der beiden zu Boden viel und der andere schon lag mit einer Hand weniger, er musste etwas schief grinsen. Waren Jedi nicht darauf bedacht so wenig anzurichten wie möglich? Oder war das notwendig? Naja er würde sich nicht beschweren, denn er hatte kein Erbarmen mit ihnen, er konnte noch spüren das der mit der Hand weniger noch lebte. In dem Moment erblickte er das Lichtschwert von Alicia es war Türkis? Er wusste das die Jedi alle möglichen Farben hatten, wie Blau, Gelb, Grün... Aber Türkis hatte er noch nicht gehört.

Kurz darauf deaktivierte sie ihr Lichtschwert und schrieb kurz wohl jemanden zurück und sah dann zu ihm und lächelte. Er stand immer noch etwas da und sah sich noch mal um bevor er auch sein Lichtschwert deaktivierte. Der Zabrak lächelte leicht zurück und das leuchten erlisch in seinen Augen, so das wieder seine gelben Augen zu sehen waren. Ebenfalls verschwand die starke dunkle Aura und so war nur noch ein Schleier der dunklen Seite bei ihm zu spüren. So ging er näher zu der Jedi und sah kurz auf die beiden, herunter und grinste schief.


"Ebenfalls gute Arbeit."

Nickte er ihr knapp zu und hörte dann zu was sie zu sagen hatte. Kurz sah er auch zu Lucy hoch und nickte ihr ebenfalls zu. Was sie zu sagen hatte machte ihn etwas stutzig, waren es nicht Plünderer? Warum hatten solche Leute Sachen dabei, die eher in die Sklaverei gehörten? Da passte irgendetwas nicht zusammen und man sah an seinem Blick das er am überlegen war. Und was die Jedi sagte, fand er an sich nicht schlecht. So würden eventuell mal ein paar Dinge raus aus dem Kreislauf kommen.

"An sich finde ich eure Idee gut. So kommen zumindest ein Teil aus dem Verkehr. Nur was mich gerade stark irritiert ist. Es waren eindeutig Plünderer, das konnte man an der Ausrüstung und dem Verhalten der Männer bemerken. Aber warum hatten sie, wenn sie nach den Sklaventreiber an so einen Ort kommen, dann Dinge dabei, die für den Sklavenhandel eher typisch sind...?"

Etwas fragend sah er sie an, wahrscheinlich konnte sie ebenfalls nicht richtig darauf antworten. Aber dann nickte er für sich selbst und reagierte dann auf das letzte.

"Das mit dem Schiff und den Schockstäben wäre keine so dumme Idee, es kann immer noch passieren das hier welche ankommen. Da das Dorf scheinbar unter dem Einfluss von Sklavenhändlern gelebt hat. Daher auch sicherlich der Laden der hier überhaupt nicht hinein passt ins Dorf..."

Gab er dann noch zu und nickte ihr dankend zu. Er drehte sich kurz um, überlegte kurz und drehte sich noch mal zu Alicia.

"Achja falls wir es vergessen, ich habe eure Com-Daten aber ihr nicht meine. Ihr könnt mich als Dath Nydak... Obwohl, nachher bekommen eure Kollegen noch einen Schock wenn sie den Darth Titel sehen... Spiechert mich lieber als Norag Perox ein... Das ist mein Name, den ich vor dem Titel hatte."

Gab er dann zu, er gab seinen früheren Namen eigentlich ungern an andere weiter, aber in diesem Fall, da es eine Jedi war, machte er eine Ausnahme. Die anderen Jedi würden sicherlich schockiert sein, sollten sie diesen Namen sehen mit dem Darth Titel, sein alter Name würde im ersten Fall nicht sofort aufsehen erregen. Er war noch nicht bekannt in der Galaxis. Er hab dann auch seinen Com-Kontakt, damit beide sich erreichen konnten.
Ein paar der Dorfbewohner schienen bemerkt zu haben das der Trubel wohl vorbei war und sahen aus den Fenstern und den Türen, einige unsicher fragend zu dem Zabrak, der ihnen zu nickte. So kam wieder etwas leben ins Dorf.


"Ich will nicht hetzen, aber ich frage euch nun. Wäre es möglich das ihr den Rest hier erledigt? Ihr könnt gerne, die die noch leben euren Behörden übergeben, solange wir soweit wie möglich nicht erwähnt werden bei der Republik, würde nur unnötigen Stress geben denke ich. Ich habe nämlich eine dringliche Holo-Nachricht die ich schnellstmöglich abhören müsste und das kann ich nur im Schiff..."

Gab der Sith zu und sah kurz die Jedi an und wartete noch kurz auf eine Antwort.

"Achja... Denkt an den Zabrak, aber vergesst bitte nicht das er seinen Weg selber wählen soll... Ob er mitkommt oder nicht würde ich ihm gerne selber überlassen."

Als Respekt gegenüber ihr neigte er den Kopf leicht und ging dann zu der Hütte wo Lilya sich mit dem Zabrak und der Mutter verschanzt hatte und klopfte an die Tür.

"Lilya? Ich bins, die Typen sind soweit ausgeschaltet, ich habe eine Holo-Nachricht von Marlis, die wir uns ansehen sollten, falls es wirklich ein Notfall ist!"

Sagte er dann und schnappte sich sein Robe die noch vor der Tür lag. Und ging dann noch fix zum Laden vom Dorf. Schnappte sich ein paar Teile und etwas zu essen und legte dem Ladenbesitzer das Geld hin, er war keiner der klauen musste. Mit den Sachen ging er wieder auf den Hauptplatz und wartete auf Lilya. Sein Droide kam dann auch angedackelt und sprang auf seine Schulter und sah Alicia an und piepste freundlich.

"Er scheint euch zu mögen."

Sagte der Sith lächelnd und sah Alicia dabei an.

Ketaris - Mitten im Wald - Hauptplatz
Darth Nydak (Norag) mit Droide, Alicia
Auf einen Dach nähe Hauptplatz: Lucy

In einer der Hütten: Der kranke Zabrak mit seiner Mutter und Lilya
Bei den Schiffen: Dex

Dorfbewohner und tote oder bewusstlose Plünderer
 
---Ketaris | Nahe vom Dorf | auf einer Lichtung auf dem ein anderes Schiff gelandet ist | Dex---



Dex saß an den Baum gelehnt da. Sie hatte es nicht geschafft, die Leichen irgendwie zu beseitigen. Allgemein war das alles einfach gerade hart genug. Wahrscheinlich hätte sie die beiden Plünderer bei dem anderen Schiff besser noch gefesselt oder hergebracht… oder sonst etwas. Doch jetzt? Erst das Brummen ihres Coms holte die Padawan aus ihren Gedanken zurück. Ihr Blick fiel auf die Nachricht und die junge Frau seufzte etwas genervt. Warum war bei den Jedi immer alles so kompliziert? Am Ende würde die ganze Bürokratie sie noch umbringen! Was die Frage mit den Schiffen anging… Die Padawan schaute zu dem Schiff, bei welchem sie saß und grinste dann breit.

>>>Nachricht an Alicia

Alles klar…
Ich werde aber Hilfe beim Tragen brauchen… Und ich melde Anspruch auf den MC-18 an. Ich mag das Rot…

Dex
>>>Nachricht Ende


Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stand die Padawan auf und machte sich auf den Weg zurück zum anderen Schiff. Es war kein schlechtes Modell und wahrscheinlich besser für die Bewohner des Dorfes. Seine Ladekapazität war deutlich größer.

Als Dex die Lichtung betrat, lag einer der Wachen noch da, wo sie ihn zurückgelassen hatte. Die andere war zur Laderampe gekrochen und schaute Dex an und lächelte. Die Padawan schaute fragend, ehe die Wache das Wort an sie richtete.

“Wie kommts, dass eine wie du Jedi spielt?”

Dex schaute die Wache an und trat genau vor sie. Eine Hand an dem Messer, welches sie bei dem anderen Schiff den Toten abgenommen hatte.

“Hey! Bleib ruhig! Ich meine wegen deinen Tattoos. Du warst in einer Gang, oder? Krimineller Abschaum, genauso wie wir… Warum der Sinneswandel?”

Etwas irritiert setzte sich die Padawan neben die Wache und schaute nach vorne.

“Weil ich nie so enden wollte. Es war nur der einzige Ausweg aus einer schlimmeren Situation… Vielleicht will ich nun Buße tun…”

Die Wache lachte. Kurz dachte Dex, dass man sie verspottete, doch liefen bei der Wache die Tränen.

“Verdammt! Du hast das geschafft, was sich viele von uns wünschen…”

Die Wache und Dex schauten einander an.

“Manchmal gibts keinen anderen Ausweg, als sich zu diesem Dreck herab zu lassen. Da heißt es dann… Leben ruinieren oder sterben…”

Die Padawan nickte langsam und stand dann auf.

“Ich glaube, wir könnten gut einen Zeugen gebrauchen. Wenn ich es richtig verstanden habe, übergeben wir den Krempel an die Behörden. Doch ich weiß was mit dir dann passiert…”

Dex schaute zu der Wache.

“Du redest, du stirbst… Kommst du mit uns? Stirbst du, sobald du uns verlässt. Niemand mag Verräter…"

Das waren nun einmal die Regeln der Unterwelt. Verräter wurden gnadenlos gejagt. Daher betrat Dex die Laderampe und hielt nur kurz inne.

“Wir wollen den Kram auf das andere Schiff verladen. Dieses hier geben wir scheinbar den Dorfbewohnern… Wäre echt blöd wenn du rein zufällig weg wärst wenn ich wieder raus komme… Ich war wohl ein wenig unaufmerksam...”

Damit betrat Dex das Schiffsinnere des YT-2000 und hörte direkt, wie ihr Gesprächspartner davonrannte. Es gab keinen perfekten Frieden. Nur Leid und Elend… Alles was sie tun konnte war dabei zu helfen, dass es zumindest ein bisschen besser wurde.




---Ketaris | Nahe vom Dorf | andere Lichtung, YT-2000 Frachter | Dex---
 
Ketaris - Mitten im Wald - im Dorf - in der Hütte
Lilya, draußen Alicia, Norag und Droide, Lucy




Die Lage draußen schien wirklich hitzig. Immer wenn irgendwo ein Schuss fiel, zuckte die Frau zusammen, welche sich so lange um den kleinen Jungen gekümmert hatte. Mehrmals beruhigte Lilya sie, dass alles gut werden würde und dann kam die Stille. Erst wartete die Lethan ab. Auch wenn es ruhig war und sie die Fähigkeiten von Norag schätzte, war da eine gewisse Anspannung. Es konnte immer etwas schiefgehen und nur weil sie hier fertig waren hieß das nicht, dass sie dann Ruhe hatten. Nein. Wenn Marlis wirklich einen Notruf abgesendet hatte, dann würde der Stress wohl erst jetzt richtig losgehen. Es dauerte nicht lange, bis Norag an der Tür klopfte und die Lethan zufrieden nickte. Mit Hilfe der Frau räumte die Lethan die Türen frei und gerade als sie raus gehen wollte, hörte sie ein Murren. Ruhig drehte sich Lilya noch einmal um und lächelte zufrieden. Der Junge kam noch einmal zu sich und die Adoptivmutter freute sich riesig. Damit wandte sich Lilya zum gehen und zog sich ihre Kapuze der Roben über mit den Worten.

“Ich hoffe, du wirst bald wieder gesund… und möge die Macht mit dir sein…”

Damit trat die Rothaut nach draußen und nickte Norag zu. Draußen grinste Lilya die Jedi noch einmal an.

“Dem Jungen gehts gut… und ich hoffe, dass Euch Eure Schülerin weniger Probleme machen wird als mir… Möge die Macht mit Euch sein.”


Damit lief Lilya los und folgte Norag in den Laden. Sie nahm noch etwas extra Proviant mit und lief so schnell sie konnte mit dem Zabrak zu deren Schiff, nachdem sie den Droiden auf ihre Schulter genommen hatte. Die Lage schien ernst. Mehr noch als das. Ein Notruf? Wo waren Niphira und Marlis bitte? Und warum riefen sie nicht den Tempel? Oder war etwas mit der Sith-Kriegerin geschehen? Anders passte es nicht zusammen, oder? Was konnte schon passieren, dass eine Sith stoppte? Oder hatte sich Marlis am Ende doch von der Sith getrennt? Doch warum rief sie ausgerechnet Norag? Irgendwie machte das alles keinen Sinn. In dem Kopf der Lethan drehte sich alles, weil irgendwie immer irgendetwas fehlte.

So erreichten die beiden Rothäute Norags Schiff. Sie stürmten regelrecht in den Kommunikationsraum. Schließlich spielte Norag das Holo ab. Marlis sah richtig mitgenommen aus. Ja, sogar richtig fertig. Doch dann traf es sie wie die Faust eine Rancors. Marlis sprach aus, was Lilya nie in Betracht gezogen hätte… Niphira war tot. Doch was noch verstörender war, war die Person, die in das Holo trat. Lilya hatte sie noch nie gesehen. Doch sah die Mimik nicht gerade danach aus, als wäre diese kleine Frau zum Spielen da.

Lilya wollte erst ihren Gefühlen nachgeben, doch dafür war kein Platz. Sie schaute zu Norag und dann das Standbild vom Ende der Nachricht.

“Wir müssen los… Wir können sentimental werden wenn wir Marlis gerettet haben…”

Damit wandte sich Lilya von dem Holo ab.

“Wir sollten mit diesem Schiff in 8 Stunden in Bastion ankommen. Sieh zu, dass wir los kommen…”

Man konnte wahrscheinlich aus Lilyas Stimme heraushören, dass sie Schmerzen hatte, jedoch alles daran setzte, dass sie weiter funktionierte, um wenigstens Marlis zu retten. Sie hatte von allen in der Gruppe am längsten mit Niphira verbracht. Sie hatte wahrscheinlich sogar nach Marlis die stärkste Bindung zu der Sith. Der Schmerz der Lethan musste also unerträglich sein.




Ketaris - Mitten im Wald - Lichtung - Norags Schiff - Lilya, Norag und Droide
 

Ketaris-Dorf im Wald- Hauptplatz- mit Darth Nydak-Wo anders: Lilya, Lucy und Dex


Der Sith erwiderte ihr Lob, was Alicia den Kopf neigen liess. Sicherlich hatten sie die Situation bestmöglich gemeistert und für die erste Zusammenarbeit war das doch schonmal gar nicht schlecht gewesen. Als sie ihren Vorschlag vorgebracht hatte, erklärte sich der Sith einverstanden, fragte jedoch ,warum die Plünderer auch Gegenstände mit sich führten, die für die Versklavung benötigt wurden. Alicia zuckte mit den Schultern.

«Wenn sie häufiger hier her kommen und Leute versklaven, sind die Einheimischen vielleicht erfahren und ein Teil versteckt sich. Vielleicht arbeiten die hier so eng mit den Sklavenfängern zusammen, dass sie im Nachhinein noch die einsammeln, die sich versteckt hatten und nach der Abreise der ersten raus kommen. Unsere Behörden werden die Überlebenden sicher verhören. Wenn ich dann noch was höre, geb ich euch bescheid. Allerdings sind solche Leute für mich eigentlich erledigt, sobald die Sicherheit sie übernommen hat.»

Es war untypisch, wenn Jedi sich noch über die Gefangennahme hinaus über nichtmachtsensitive Übeltäter kümmerten. Ihr Job lag eben eigentlich in anderen Sektoren und sie mischten sich selten in die Aufgabengebiete anderer Sicherheitsorgane ein.
Auch ihre Idee mit dem Schiff und den Schockstäben kam gut an und Alicia nickte. Dann würde sie eines der Schiffe hier lassen. Sie lächelte.

«Die nächste Welle wird sich wundern, wenn die sich hier plötzlich wehren können.»

meinte sie und grinste bei der Vorstellung der irritierten Gesichter der Sklavenfänger, wenn sie von ihren Opfern verprügelt wurden. Anschliessend gab der Sith ihr seine Kontaktdaten und vertraute ihr auch seinen Geburtsnamen an. Etwas, das Alicia wieder lächeln und respektvoll den Kopf neigen liess. Sie konnte sich vorstellen,dass die Weitergabe von etwas derart...persönlichem wie dem Geburtsnamen für Sith nicht selbstverständlich war.

«Ich werde euren Namen hüten, macht euch keine Sorgen.»


bestätigte sie und speicherte nur N.P. in ihren Daten. Alle anderen Namen, die der junge Zabrak trug, würde sie nur in ihrem Gedächtnis aufbewahren. Dann fragte er noch einmal nach, ob sie sich um die Reste kümmern würde und Alicia nickte.

«Wie abgemacht: Ich werde die Toten bestatten und die Überlebenden den Behörden übergeben. Wenn ihr es wünscht, werde ich über eure Beteiligung Stillschweigen bewahren.»

Darth Nydak erinnerte sie dann daran, dem Jungen freie Wahl zu lassen und Alicia nickte.

«Wir zwingen niemanden unseren Weg auf. Wir bieten Unterstützung und Unterweisung an und weisen auf mögliche Komplikationen hin. Alles weitere liegt an ihm.»

Alicia lächelte und sah dem Sith hinterher, als er zu der Hütte mit seiner Schülerin ging. Alicia nutzte die Chance, ihr Com zu zücken und die Nachricht ihrer eigenen Schülerin zu lesen. Die meldete Anspruch auf eines der Schiffe an. Alicia schmunzelte.

Nachricht an Dex

«Sicher die Überlebenden und ruh dich noch ein Moment aus. Wir sind hier gleich fertig und dann komm ich zu dir. Über das Schiff unterhalten wir uns dann noch. «

Nachricht Ende


Sie steckte das Com wieder weg und ihr Blick fiel auf den Droiden des Sith, der sie neugierig musterte. Alicia lächelte ihn an. Er war schon putzig irgendwie. In dem Moment kam der Sith mit seiner Schülerin zurück. Diese informierte sie, dass es dem Jungen gut ginge und Alicia nickte.

«Vielen Dank für eure Bemühungen.»

erwiderte sie und sah sich um. Dann begann sie die Leute zu sortieren, die am Boden lagen. Jene, die nicht überlebt hatten, begann sie auf einen der Schwebewägen zu stapeln. Rasch bekam sie Hilfe einiger Männer aus dem Dorf und sie hielt sie an, die Leichen noch nach Brauchbarem zu durchsuchen. Damit kümmerte sie sich um die Verletzten. In dem Moment kam der Sith mit seiner Schülerin an und der Droide piepste sie mit hohen Tönen an, was der Sith als gutes Zeichen wertete. Sie lächelte.

«Dann nenn ich die Begegnung mal einen Gewinn für alle Beteiligten. Ich wünsche euch eine gute und sichere Weiterreise und möge die Macht mit euch sein.»

Aus Respekt verneigte sie sich vor den beiden und sah ihnen noch einen Moment nach, ehe sie das weitere Verladen der Leichen und das Sichern der Überlebenden in Auftrag gab und sich zusammen mit Lucy auf den Weg zu Dex' Standort machte. Sie konnte ihre Schülerin in der Macht deutlich wahrnehmen, weshalb es auch nicht lange dauerte, bis sie dort ankam.Sie sah zwei ziemlich zugerichtete Leichen und einen Verletzten.

«Dex?»

rief Alicia in und betrat mit Lucy zusammen das Schiff, auf dem sie ihre Padawan spürte. Ihr Blick fiel auf ein paar Handschellen und sie zeigte darauf.

«Lucy, nimm davon ein paar und bring sie ins Dorf. Sie sollen die Überlebenden damit in Schach halten. Wenn Hände fehlen, dann die verbliebene Hand an nen anderen fesseln.»


wies sie ihre Leibwache an, die nur nickte und einige der Handschellen nahm und damit weg ging. Anschliessend ging Alicia weiter, bis sie Dex gefunden hatte. Sie lächelte

«Geht es dir gut?»


fragte sie vorsichtig und machte damit deutlich, dass sie nicht nur den Körper ihrer Schülerin meinte. Der Besuch hier war sehr aufwühlend und actiongeladen gewesen. Und Dex hatte im Mittelpunkt einiger Reibereien gestanden. Sicher war sie wenigstens emotional erschöpft jetzt, aber Alicia wollte es mit den Worten der Padawan hören.

Ketaris-andere Lichtung, YT-2000 Frachter- mit Dex- Lucy im Dorf
 
Ketaris - Mitten im Wald - Hauptplatz
Darth Nydak (Norag) mit Droide, Alicia
Auf einen Dach nähe Hauptplatz:
Lucy
In einer der Hütten: Der kranke Zabrak mit seiner Mutter und
Lilya
Bei den Schiffen:
Dex
Dorfbewohner und tote oder bewusstlose Plünderer

Unerwartet hatte Alicia eine Vermutung warum Plünderer Gegenstäde besaßen für die Sklaverrei, Norag lies das nur knapp nachdenklich nicken. Schnell klärte er noch die restlichen Dinge, bevor sie schnell los mussten, wie es schien war Marlis in Gefahr, es konnte nun alles bedeuten, aber auch er war überfragt was genau los war. Alleine das Marlis Norag ruf musste eigentlich schon zeigen, das etwas überhaupt nicht stimmte. Warum sollte man jemanden rufen der nicht in der Nähe war? Darth Makhaira war doch bei ihr oder nicht? Sie durften keine Zeit mehr verschwenden, sie mussten schauen was los war und Marlis im schlimmten Fall echt retten.
Dennoch versuchte er noch im hier und jetzt zu sein und hörte der Jedi zu.


"Gut, wie abgesprochen bekommen die Bewohner hier die Möglichkeit sich zu wehren. Die Plünderer und die Waren werden an die Behörden gehen und im besten Falle müssen die Behörden nicht wissen, das Sith anwesend waren. Und es wäre nett, wenn ihr etwas hören würdet mich zu informieren. Weil wenn das hier kein Ende nimmt würde ich noch mal sehen was ich für die Leute hier tun kann. Vielleicht hört sich das merkwürdig an aus dem Mund eines Sith, aber es hat was persönliches in dem Moment warum mir gerade dieses Dorf wichtig ist."

Dann nickte er als Zustimmung des Plans. Das Dorf war ihm wichtig ja, weil das das nächste von seinem Heimatdorf war. Er wurde hier in der Nähe geboren und konnte seinen Leuten früher nicht helfen. Also will er das nun hier versuchen. Wenigstens etwas.
Danach war er mit Lilya eben etwas Proviant und ein klar andere Dinge holte er auch, es sah aus wie metallische Bauteile. Und damit gingen Lilya und Norag zurück zu Alicia um sich zu verabschieden, selbst sein Droide scheint sie zu mögen der sie fröhlich anpiepste.
Darauf hin nickte der Sith, als die JEdi meinte, das es ein Gewinn war das man sich hier getroffen hatte. UNd sie verabschiedete die beiden mit 'Moge die Macht mit euch sein'. Dieser Satz war dem Sith fremd und er musste kurz nachdenken, doch Lilya erwiederte den Spruch und Norag lächelte und verneigte sich leicht.


"Vielleicht mehr als nur ein Gewinn, wenn man dafür Sorgen kann, das man sich nicht nur sinnlos abschlachten muss. Möge die mit euch sein."

Sie gingen los Richtung des Schiffes was Norag gehörte, Lilya bot dem Droiden an auf ihre Schulter zu springen und das nahm er sofort an und setzte sich so hin, das er nicht sofort runter flog. Da die beiden sich zum Schiff beeilten.

Am Schiff angekommen gingen sie schnell rein und sofort zum Kommunikationsraum, der in der Nähe des Eingangs war. Norag spielte die Nachricht ab, doch was sie sahen, war alles andere als schön. Auch wenn man keine Farben sehen konnte, konnte man sehr gut erkennen wie fertig Marlis aussah. Und die Nachricht die sie ihnen mitteilte war ein Schock für alle beteiligten. Der Sith fiel aus allen Wolken, er brauchte einen Moment sich zu fassen, doch man ließ ihm keine Zeit, da im Hintergrund eine Frau auftauchte die in den Bereich des Holos kam. Ein kurzer Blick zu Lilya ließ ihn wissen, das sie sie nicht kannte. Und als er wieder das Holo ansah konnte er an dem Lichtschwert von Marlis eine Art... Welle erkennen. Was war da passiert? Er Schlug auf den Tisch vor dem Holo als dieses stillstand.


"VERDAMMT!!!"

Schrie er und nickte knapp bei den Worten von Lilya doch er berichtige sie. Und sagte mit einer dunklen Stimme.

"Mach aus 8, 6 Stunden, wenn möglich schaue ich weiter wie viel wir die Zeit runter bekommen."

Mit den Worten rannte er ins Cockpit und startete die Treibwerke und sah, das sie ja nur noch wenig Tank hatten, das schaffen sie nicht bis Bastion, nicht wenn Norag noch zusätzlich die Triebwerke reizen würde. Aber sie hoben vom Boden ab und flogen zur nächsten Raumstation hier auf diesem Planeten um den Tank nachzufüllen. Er sorgte dafür das dies schnell erledigt wurde und es ging hoch und in die Richtung zum Notruf von Marlis. Hoffentlich kamen sie nicht zu spät an. Norag stellte alle unwichtigen Systeme ab um alles Energie in die Triebwerke und den Hyerraumreaktor zu leiten, damit sie es vielleicht noch rechtzeitig schaffen.

--- --- ---

Eine ganze Weile starrte er den blauen Tunnel vor sich an, alles andere hatte er nicht mehr mitbekommen. Norag war komplett in seinen Gedanken verloren. Als er sich umsah war er alleine im Cockpit, etwas geschwächt stand er auf und ging in den Flur und schaute zur Kombüse, dort war auch keiner... Als er sich umsah saß sein Droide vor einer verschlossenen Tür und er ging zu dieser. Und kniete sich zu seinem Freund hinunter.

"Hey mein kleiner, was ist los?"

Sein Freund piepste leise vor sich hin, aber Norag verstand was los war, Lilya war wohl in dem Zimmer und Norag senkte den Blick. Die Nachricht hat alle hart getroffen, aber Lilya kannte die Herrin von allen am meisten und hatte wahrscheinlich eine sehr gute Bindung zu ihr. Er stand auf und legte eine Hand an die geschlossene Tür.

"Hey Lilya... Ich kann mir gut vorstellen wie es dir gerade geht. Ich lasse dir deine Freiheit, aber wenn du mich brauchst bin ich jederzeit da okay...? Du musst nicht antworten wenn du nicht magst, ich möchte nur das du weißt das ich da bin falls du mich brauchst..."

Mit den Worten ging er in einen den großen Lagerraum wo noch die alten Teile von den Droiden waren, die sie angegriffen hatten. Er setze sich hin und fing an an etwas zu basteln. Auch wenn er total geschafft war, war es ihm nicht möglich wirklich zu schlafen.

Es verging eine ganze Zeit und es schien das er wohl doch eingeschlafen war, etwas verwirrt setze er sich auf, er muss wohl vor Müdigkeit umgekippt sein. Kurz blickte er um sich herum und merkte in seiner Hand etwas, Achja er wollte ja etwas basteln. Da war er stehen geblieben. Das was er vor hatte machte er noch zuende und sein Droide kam zu ihm rein und er lächelte den kleinen an und zeigte im ein nicht perfektes Lichtschwert.


"Was sagst du? Für den Fall der Fälle? Ich weiß es ist nicht perfekt... Aber unsere Lage auch nicht oder?"

Der Sith senkte den Blick und stand auf und ging zurück ins Cockpit, sein Freund folgte ihm. Es sollte nicht mehr solange dauern bis sie Bastion erreichen würden. Dort angekommen setzte er sich wieder auf seinen Platz und legte das Lichtschwert auf die Ablage bei dem Copiloten-Sitz ab. Hoffentlich ging es Lilya gut, er wollte sie nicht unnötig stören aber... Damit streckte Norag seine Fühler aus und merkte ihre Aura. Sie war noch da und es ging ihr... Naja körperlich ganz gut. Sein Freund legte sich auf den Copiloten-Sitz und wartete auch auf Lilya. Ja er hatte sie auch sehr ins Herz geschlossen, auch wenn er keines besaß.

Ketaris - Hyperraum Richtung Bastion - Cockpit
Darth Nydak (Norag) mit Droide
In eines der Zimmer:
Lilya

Weiter geht es hier: Bastion
 
---Ketaris | Nahe vom Dorf | andere Lichtung, YT-2000 Frachter | Dex---


Dex hatte einen der Kriminellen gehen lassen. Vermutlich würde Alicia sie dafür zusammenstauchen, dass sie das getan hat. Jedoch war es der Padawan gerade relativ egal. Eine Nachricht von Alicia später fixierte sie den verbliebenen Überlebenden an der Laderampe und betrat den YT-2000. Sie hatte schon ein paar der Kisten herausgeräumt. Danach hatte Dex sich irgendwann im Laderaum hingesetzt und die Augen kurz geschlossen. Erst das Rufen von draußen weckte die junge Frau und gähnend stand sie auf. Es dauerte nicht lange und Dex lehte sich gegen den Rahmen des Zugangs zum Laderaum. Bei der Frage, ob es ihr gut ginge, senkte Dex kurz den Blick und wollte erst nicken, schüttelte dann aber mit dem Kopf. Sie nahm das Lichtschwert und starrte es wütend an.

“Ihr hättet mich warnen sollen, dass dieses… dieses Spielzeug nur eine glorifizierte Taschenlampe ist…”

Wieder schüttelte sie mit ihrem Kopf und hing das Trainingslichtschwert wieder an ihren Gürtel und verschränkte die Arme. Sie schämte sich dafür, ‘darauf’ zurückgegriffen zu haben. Es war sicher falsch, ihren Instinkten nachzugeben.

“Ich habe versucht, jeden von ihnen lebendig zu bekommen. Hier war ich zuerst und alles lief gut. Bei dem anderen Schiff? Da habe ich mich zu früh verraten. Also zog der Arsch einen Blaster und ich habe versucht ihm mit dem Lichtschwert die Waffenhand abzuschlagen. Er schrie auf… aber ich habe ihn nicht einmal angekratzt.”

Dex schnaubte und kurz konnte man die Wut in ihren Augen sehen, als ihr Blick kurz jenen von Alicia traf.

“Ich habe sie getötet… Ich habe nur reagiert. Ich bin nur dem gefolgt, was ich auf der Straße gelernt habe… Es tut mir Leid… aber ich habe versagt…”

Die Padawan seufzte und bedeutete mit einer Kopfbewegung ihrer Meisterin ihr zu folgen. Sie hatte ein paar Kisten geöffnet. Der Inhalt war wirklich so, wie sie geschrieben hatte. Erst bei einer derer, die Dex kurz vor Alicias Ankunft geöffnet hatte, waren sogar Waffen drin. Nachdenklich verschränkte die Padawan die Arme vor der Brust.

“Waffen, Material für Sklaverei, Drogen… oder kurz… neben Plünderung haben die Leute auf diesen Schiffen alles geschmuggelt, was gerade nicht festgeschraubt war. Sie haben ihre Logbücher sauber gehalten. Kann sein, dass irgendeiner der Anführer eine Liste hat, aber wir wissen gerade weder wo der Kram her kommt, noch wo sie damit hin wollten.”

Damit lehnte sich Dex an die nächst gelegene Wand und runzelte die Stirn.

“Was noch komischer ist… Warum kommen die hierher? Dieses Dorf hat nichts. Selbst die Wesen, die man versklaven könnte, sind eher wenige. Auf Ryloth bekommst du eine Twi’lek quasi zu jedem Einkauf gratis dazu und die machen sich den Stress hierher zu kommen in der Hoffnung, dass irgendein Touri Sklavenmaterial ist? Erwachsene eignen sich dafür nicht. Sie tendieren stärker zu Aufständen, wenn man sie ihrer Freiheit entreißt. Also bleiben nur Kinder. Dazu kommen die gerade jetzt, wo die beiden Sith einen Sklavenhändler-Ring hochgenommen haben? Ich glaube, entweder sind es Freunde der Sklavenhändler, die nun ihre Chance auf großen Profit gewittert haben… oder das genaue Gegenteil und sie wollten das Dorf für sich beanspruchen…”

Ein Gähnen verließ den Mund der Padawan, ehe sie dann wieder zu ihrer Meisterin schaute.

“Vielleicht haben wir heute in ein richtig übles Wespennest gestochen… Wir müssen dafür sorgen, dass die Dorfbewohner sich verteidigen können, sobald wir nicht mehr da sind.”

Es war in der Tat so. Diese ganze Geschichte stank doch bis zum Himmel. Und nun standen sie hier? Wäre es nicht viel zu naiv zu glauben, dass dieses Thema nun vorbei war? Sicherlich nicht! Wenn es schlecht lief, war das alles hier nur der Anfang. Die Dorfbewohner brauchten Schutz. Doch sie als Jedi konnten nicht ewig hier bleiben. Es war schließlich nicht innerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches.




---Ketaris | Nahe vom Dorf | andere Lichtung, YT-2000 Frachter | Dex---
 
Ketaris- Wald in der Nähe des Dorfes- YT-2000-Frachter- mit Dex

Ihre Frage ob es ihr gut ging, beantwortete ihre Padawan nur zögerlich. Alicia konnte die Wut in ihr spüren, als sie das Trainingslichtschwert vom Gürtel nahm und darüber schimpfte. Alicia runzelte die Stirn.

«Es ist eine Sicherheitsmassnahme der Jedi, das Padawane erst im Laufe ihrer Ausbildung – oft sogar erst zum Ende hin- hochenergetische Lichtschwerter bekommen. Zu viele haben sich in der Vergangenheit schwer verletzt mit echten Klingen.»

erklärte sie , ehe Dex erzählte, was geschehen war. Alicia presste die Lippen zusammen.

«Die Klinge kann Blasterblitze abwehren. Aber du kannst keine Körperteile abtrennen oder Durastahl durchtrennen.»

Als Dex sie ansah und ihr erklärte, dass sie sie getötet hatte und dass sie lediglich den Mustern gefolgt war, die sie auf der Strasse gelernt hatte, nickte Alicia ruhig.

«Du hast nichts falsch gemacht, Dex. Gut, man hätte es etwas weniger blutrünstig machen können. Aber wie du schon sagst: Du hast die Techniken angewandt, die dir bisher gute Dienste geleistet haben und das ist in Ordnung. Wir werden aber jetzt damit anfangen, dein Reaktions-Lexikon umzuschreiben.»

Die Jedi stiess sich von der Wand ab, gegen die sie gelehnt hatte und ging auf Dex zu, um ihr einen Arm um die Schulter zu legen. Ihr Padawan stellte dann eigene Vermutungen zu den Plünderen an und Alicia nickte.

«Ich denke, das die mit den Sklavenhändlern zusammenarbeiten und das Material dabei hatten, um die Reste einzusammeln. Leute, die sich versteckt haben. Warum sie hier her kommen? Keine Ahnung. Vielleicht sind die Leute hier leichte Beute? Der Zabrak kam wohl von hier, wenn ich das richtig verstanden hab. Also kommen sie möglicherweise mit einer gewissen Regelmässigkeit hier her. Eben: Ich kann mir nur vorstellen, dass diese Welt irgendwie an ihrer normalen Route liegt und sie hier quasi nen kleinen «Bonus» einsammeln.»

überlegte sie und presste die Lippen zusammen. Ihre Padawan gähnte und Alicia lächelte sie an. Dann erklärte Dex auch, dass die Bewohner lernen mussten, sich zu verteidigen und Alicia nickte.

«Ich bin schon die ganze Zeit am Überlegen. Vielleicht gibts ne Holo-Cam hier. Dann könnte ich – vielleicht sogar mit dir- ein paar Jedi-Selbstverteidigungstechniken vorführen und aufzeichnen. Du musst sie lernen- sie können sie lernen. Und den Umgang mit den Schocklanzen. Wenn sie ne Aufzeichnung davon haben, können sie die wieder und wieder abspielen, nachahmen und üben. Und wenn wieder Sklavenjäger kommen, können sie sich verteidigen. Was hältst du davon?»


fragte sie ihre Padawan lächelnd.

«Das Lustige ist: Es muss garnicht so viel sein jetzt. Ein paar Techniken und sie gewinnen nicht nur die Fähigkeit, sich selbst zu wehren, sondern vor allem auch Selbstvertrauen. Und damit erreichen wir mindestens genauso viel.»

Sie drückte Dex kurz an sich.

«Aber vorher sollten wir uns ausruhen. Vor allem du! Und dann schauen wir, welches Schiff für die Leute hier brauchbarer wär. Wenns eins mit Bewaffnung ist, könnte Lucy während unserer Trainings-Einheit 1-2 der Männer ein paar Flugstunden geben und ein Versteck für das Schiff suchen. Und wenn die Sklavenjäger zurück kommen, können sie sogar Luftunterstützung geben, wenn die Jäger am Boden sind. Überleg mal: Die Schiffe standen nur so hier. Keine Schilde, zwar ein paar Nasen, aber die haben sicher nicht mit nem Angriff gerechnet.»

Ihre Schülerin hatte schon recht: Sie mussten die Leute hier fit bekommen und dann würden sie vielleicht ihre Verteidigung weiter ausbauen. Das Schiff und der Kampf-Kurs könnte der Samen sein, der den Leuten hier am Ende die Freiheit brachte. Hoffentlich.

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Alicia erklärte die Lage mit dem Lichtschwert. Eine Sicherheitsmaßnahme. War ja super! Eine Sicherheitsmaßnahme, die der Padawan fast den Arsch gekostet hätte.

“Ihr hättet ruhig etwas genauer sein können, wie nutztlos das Teil im Ernstfall wirklich ist…”

Die Padawan seufzte und versuchte, sich irgendwie zu beruhigen. Am Ende waren da immer noch zwei Tote auf ihrem Konto. Ein Umstand, der sie nicht gerade glücklich machte. Doch waren es Alicias Worte, die nun die Padawan beruhigten. Sie hätte nichts falsch gemacht. Jedoch das Umschreiben ihres Reaktions-Lexikons verwirrte sie dann doch.

“Ich… weiß überhaupt nicht, wie das gehen soll…”

Das Reaktions-Lexikon umschreiben. Wollte sie das überhaupt? Es konnte schon effizienter sein, doch diese Wesen hatten kein schmerzloses Ende verdient. Nicht bei dem, was sie mit ihr vorhatten. Nein. Sie hatte richtig gehandelt und war nur am Anfang zu nett gewesen, lediglich den kleinstmöglichen Schaden anzurichten. Erst als Alicia nach der Holocam fragte, schaute die Padawan auf, deren Blick unbemerkt langsam Richtung Boden gewandert war. Sie zuckte mit den Schultern.

“Also die, die ich hier getroffen habe, wirkten eher nicht so, als würden sie fröhliche Heimvideos drehen…”


Doch als sie dann von Alicia an sich gedürckt wurde, stemmte sie sich erst instinktiv gegen die Jedi. Es war ein regulärer Reflex, doch dann fing sie an zu zittern und schlang die Arme um sich selbst. Die Padawan war einfach überfordert mit Nähe. Bei den weiteren Ausführungen ihrer Meisterin nickte die Padawan langsam und schloss ihre Augen.

“Wir müssen noch dieses Schiff leerräumen. Es hat mehr Ladefläche und wenigstens ein paar Waffen. Das andere? Ich glaube, dass sie damit nicht so viel anfangen können. Mit diesem hier können sie sogar Händler werden. Sie können damit ihren Wohlstand leichter aufrechterhalten, ohne wieder abhängig von irgendwem zu sein…”

Damit schaute Dex nachdenklich zur Laderampe und den Kisten.

“Wir haben noch so viel zu tun… Wir haben eigentlich keine Zeit für eine Pause… und außerdem… haben wir noch einen Gefangenen draußen…”

Nein… Es war noch zu früh für eine Pause. Sie mussten erst ihre Arbeit beenden. Alles andere hatte noch später Zeit…




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Dex war unzufrieden mit ihrem Trainingslichtschwert und in Anbetracht der Umstände konnte Alicia ihre Padawan nur zu gut verstehen. Ihr Blick wanderte an Dex rauf und runter und sie lächelte verschmitzt.

"Wir können als nächste Station eine der Kristallhöhlen ansteuern. Dann kannst du dir ein echtes Lichtschwert bauen. Aber vorher sollten wir noch ein bisschen trainieren. Sonst bestehst du die Prüfungen nicht, die in so einer Höhle an dich gestellt werden. Auf dem Weg zum Ziel werden Körper und Geist gleichermassen geprüft. Willenskraft, Durchhaltevermögen, kreative Lösungsfindung. Sowie deine Motivation."

Könnte sie es schaffen? Vielleicht. Aber aktuell war die Wahrscheinlichkeit, dass sie scheiterte genauso gross. Und Padawane, die beim ersten Anlauf scheiterten, hatten es bei den folgenden Versuchen oft schwerer. Die Erfahrung liess sie oft mit Furcht im Herzen auf die Reise gehen. Etwas, dass die Höhlen aufgriffen und gegen sie verwendeten. Es war gefährlich.

Dex erklärte unterdessen, dass sie nicht wusste, wie sie ihr Reaktions-Lexikon umschreiben solle. Unsicherheit. Nein, noch war Dex nicht bereit für die Höhlen! Alicia lächelte.

"Ganz einfach: Neues lernen! Je mehr du lernst, desto mehr Auswahl hast du im Ernstfall. Wenn dir dann einer mit einem Messer gegenübersteht, kannst DU entscheiden: Ist er wirklich so eine Bedrohung, dass ich ihn töten muss? Oder würde es reichen, ihn zu entwaffnen oder kampfunfähig zu machen und könnte er in einer Haftanstalt vielleicht sogar sein Leben nochmal neu ausrichten? Die Fähigkeit, diese Entscheidung zu treffen, bekommst du auf deinem Weg mit mir. Du wirst ein Gefühl dafür entwickeln."


Die Nahkampftechniken der Jedi lieferten gute Reaktionen auf solche Angriffe. Aber das hatte sie ja eh vor. Allerdings meinte sie, dass die Jungs hier nicht nach einer Holo-Crew ausgesehen hatten. Alicia schmunzelte

"Schade eigentlich.Aber vielleicht haben wir im Ort mehr Glück."


Dex erklärte dann, dass sie dieses Schiff noch leerräumen müssten und warum dieses für die Dorfbewohner besser geeignet wär. Alicia nickte.Als ihre Padawan den Gefangenen draussen ansprach, zückte Alicia ihr Com.

"Ich sag Lucy bescheid, dass sie ihn abholt und zu den anderen bringt, dann räumen wir um."


Der Com-Anruf war schnell erledigt und Lucy tauchte nur ein paar Minuten später auf, zusammen mit drei Männern.

"Tausche einen Gefangenen gegen drei Helfer.... mieser Deal."

erklärte die Personenschützerin und musterte einen der Männer dabei ganz besonders.

"Ganz mies."

Dann grinste sie Alicia aber an, die schmunzelnd den Kopf schüttelte. Lucy war manchmal ein echter Kindskopf. Gut, sie selbst ja auch.

"Der Mann ist dort vorne. Und , meine Herren? Meine Padawan wird ihnen zeigen, was wo hin kommt.Das ganze schwere Zeug könnt ihr mir überlassen. Ich geh kurz mit Lucy den Gefangenen überzeugen, dass mitgehen eine gute Idee ist. Bin grad wieder da."

Sie zwinkerte Dex noch einmal zu, da die Männer sie von oben bis unten musterten und die Stirn runzelten. Alicia war die kürzeste von allen, die da waren. Und sie war eine Frau.So einen Satz von jemandem wie ihr zu hören, kratzte schon allein am Ego von so manchem Mann. Dann sah sie sich aber noch einmal um und entdeckte eine Kiste mit Schockstäben und anderen Peitschen. Sie konzentrierte sich und einen Moment später hob die Kiste vom Boden ab und schwebte langsam die Einstiegsluke hinaus. Draussen setzte Alicia die Kiste behutsam ab und lächelte Dex an.

"Das müssen wir auch unbedingt üben. Noch so viel zu tun! Wir müssen das unbedingt anpacken!"


Damit machten sie sich an die Arbeit. Die Gefangenen sicher verwahren, die Kisten aus dem Schiff laden - die schweren levitierte Alicia nach draussen auf einen der Schwebewägen- und allgemein etwas aufräumen. Anschliessend nickte Alicia zufrieden.

"Sehr schön. Danke für eure Mithilfe. Dex? Bist du aufgewärmt? Wollen wir ein paar Schläge austauschen?"


fragte sie dann und wies einladend auf das Schott. Den Männern, die sich ebenfalls auf den Rückweg ins Dorf machten, sagte sie noch, dass sie alle kampffähigen Leute aus dem Dorf zusammenrufen sollten, da sie ihnen allen jene Selbstverteidigungstechniken zeigen würde. Wenn es Aufzeichnungsgeräte gab, waren diese Willkommen.

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Bei der Beschwerde über das Trainingslichtschwert schaute die Padwan ihre Meisterin nachdenklich an, als sie ihr antwortete. Nickte dann aber langsam und erwiderte ihr Lächeln.

“Klingt gut. So lange behalte ich aber das Messer in meinem Stiefel, falls wir wieder ernsthafte Probleme kriegen sollten. Ich sollte es nur bei Gelegenheit säubern und etwas schärfen. Dann sollte ich auch nicht so viel Gewalt bei seiner Handhabung nutzen müssen…”


Sie wollte nicht immer jeden töten müssen. Hier hatte doch alles gut geklappt! Nur bei dem anderen Schiff war es komplett schief gegangen. Wie auf Autopilot hatte sie alles genutzt, was sie auf den Straßen und im Tempel gelernt hatte. Eben jene Dinge, die ihr bei den Sith eine Anhängerschaft beschert hatte, die fast sabbernd hinter ihr her getrottet sind. Irgendwie erschrak Dex ein wenig bei dem Gedanken, wie einfach und verführerisch diese Form von Macht war. Am Ende war sie aber eine Illusion gewesen. Nur schwache Geister schlossen sich derart einfach an. Sie war wohl wirklich blind für alles.

Als das Thema des Umschreibens ihres Reaktions-Lexicons aufkam, runzelte Dex die Stirn. Im ersten Moment klangen Alicias Worte eher wie das übliche, nichtssagende Gerede einer Jedi, wodurch Dex im ersten Moment den Kopf fragend zur Seite neigte. Jedoch ging ihr dann ein Licht auf. Natürlich hatte die Jedi recht. Irgendwann hatte Dex ja auch diese Reaktion gelernt. Also konnte man auch lernen anders zu reagieren. Doch bei dem Thema mit der Haftanstalt senkte Dex den Blick langsam.

“Ich hätte die Beiden schon lieber am Leben gelassen. Es war mir nur nicht möglich. Und Haftanstalten? Ich habe schon genug mitbekommen, um zu sagen, dass bei einigen der Tod wohl ein willkommener Gast wäre, wenn sie dort landen…”

Eigentlich hatte sich der Sith-Tempel irgendwie immer wie ein Gefängnis angefühlt. Es war eine Einrichtung, in der man stetig um sein Leben kämpfen musste. Andernfalls… Nun ja… Irgendwie war die Padawan dann glücklich, dass das Thema wechselte. Scheinbar war es nicht schlimm, dass die Vorbesitzer des Schiffes keine Kamera hatten. Allgemein ging alles ab da sehr schnell. Lucy holte den Gefangenen ab. Wieder einmal war Dex stumm als sie Lucy sah und tat beschäftigt. Eigentlich kratzte sie nur etwas Dreck von einer Kiste, welche dann wie aus dem Nichts anfing zu schweben. Schon fast vorwurfsvoll schaute Dex ihre Meisterin an, entspannte sich dann aber, als sie realisierte, dass Lucy schon wieder weg war.

So bemühte sich Dex trotz ihrer langsam spürbaren Erschöpfung, beim Entladen des Schiffes zu helfen. Sie hatte leider eine Sache von ihrem Vater geerbt. Und das war sein Stolz. Oder war es einfach die Zeit im Tempel gewesen, die ihr beibrachte, keine Schwäche zu zeigen? Sie wusste es nicht und hoffte einfach weiterhin, dass möglichst wenig von ihrem Vater auch in ihr steckte. Bei der Frage, ob sie aufgewärmt war, schüttelte die Padawan daher ihren Körper und nickte knapp.

“Ich wurde schon bereit geboren!”

Es kam mit einem breiten Grinsen.

“Also, womit fangen wir an?”

Damit trat Dex vor Alicia und machte sich schon mental bereit, ein hartes Training zu durchlaufen. War sie müde? Ja. Erschöpft? Sicher. Aber dennoch… Im Ernstfall würde ein Feind gerade jetzt ihre Schwäche nutzen, um sie anzugreifen. Eine der wichtigsten Lektionen, die Sith im Tempel der Sith auf die harte Tour gelernt hatte. Sie war entschlossen und wollte sich einfach keine Blöße geben.




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Ketaris-in der Nähe des Dorfes- andere Lichtung- YT -2000-Frachter- Mit Dex, Lucy und ein paar Männern aus dem Dorf

Dex schien erstmal zufrieden mit der Idee, so bald wie möglich eine der Kristallhöhlen aufzusuchen und sich dann ihr Lichtschwert zu bauen. Meinte dann aber auch, dass sie bis dahin noch auf ihre Messer setzen würde. Alicia schmunzelte

«Mir wäre es fast lieber, du würdest auf Diplomatie setzen. Aber ja: manchmal geht es eben nicht anders.»


Auch die folgenden Worte ihrer Padawan spiegelten das wieder, was Alicia gesagt hatte: Manchmal ging es eben nicht ohne Gewalt. Sie nickte darum verstehend.

«Ja,mir ging es im Ort ähnlich. Ich glaube, das liegt gerade vor allem an mir. Einem Padawan ein echtes Lichtschwert zuzugestehen ist glaube ähnlich zu dem Moment, wenn man sein Kind zum ersten Mal auf ne Party lässt. Nicht mehr lange, und es ist erwachsen und steht auf eigenen Füssen. Aber ich glaube fest an dich, dass du dieses Hindernis meistern und daran wachsen wirst. Und das du dich deiner Klinge dann auch als würdig erweisen wirst.»

Lächelnd legte sie eine Hand auf Dex´ Schulter. Es lag noch viel Arbeit vor ihnen, das war so. Aber sie hatten auch schon ein gutes Stück geschafft, auf das sie stolz sein konnten. Dex hatte aber auch ihre Abneigung gegen Haftanstalten geäussert, die Alicia schmunzeln liess.

«Nun, eine Haftanstalt soll ja auch kein 5-Sterne-Wellnessresort sein. Sie müssen abschreckend sein, damit man sich mehr als zweimal überlegt, ob man etwas tun möchte, das einen da hin bringt. Und ob man sich in so einer Zelle den Tod wünscht oder nicht, liegt- zumindest in der Republik- wahrscheinlich eher an den Insassen. Ich weiss, das die Insassen untereinander sehr gewalttätig sein können und das die Aufseher sich aus sowas manchmal tatsächlich bewusst raus halten. Auch ich wäre wohl hin und her gerissen. Ich hab mal von nem Fall gehört, da wurde ein Mann am ersten Tag seiner Haft zu Tode geprügelt von den anderen. Er war ein Kinderschänder und als solcher hatte er keine Chance auf Gnade. Und die Wärter haben die anderen Insassen prügeln lassen, weil sie ihrer Ansicht waren.»

Nicht schön, aber verständlich. Nur etwas später waren alle Kisten versorgt und die Gefangenen verstaut. Alicia hatte die Bewohner des Dorfes dazu aufgerufen, sich auf dem Hauptplatz zu versammeln. Auf ihre Frage, ob Dex bereit seie, grinste sie und erklärte, sie seie bereits so geboren worden, was Alicia schmunzeln liess. Ihre Frage, womit sie beginnen würden, nickte Alicia.

«Wir beginnen damit, uns in die Gedankenwelt eines Sklavenfängers hinein zu versetzen. Was ist sein Ziel? Wie gedenkt er, das zu erreichen? Mit Furcht! Furcht führt zu Chaos und Einsamkeit. Ein Sklavenfänger würde versuchen, die Bewohner zu zerstreuen und dann jeden einzelnen zu jagen. Also ist im Falle eines Angriffs die Psyche entscheidend. Selbstbewusstsein, Entschlossenheit und eine klare Vorstellung davon, was du tun willst. Da gibt es grundlegende Prinzipien Zunächst mal Distanz halten: Versuche immer, so viel Abstand wie möglich zum Angreifer zu halten. Flucht ist natürlich eine Möglichkeit, aber dann nur geschlossen, nicht jeder für sich. Das man improvisieren und alles zur Waffe machen sollte, das man erreichen kann, versteht sich fast von selbst. Auch sowas einfaches wie eine Taschenlampe oder ein Stift kann einen Unterschied machen. Zielt auf empfindliche Stellen: Augen, Kehle, Knie sind bei den meisten Lebewesen besonders empfindlich.»

Nachdem sie den Zuschauern das erklärt hatte, nickte sie Dex zu.

«Nimm dein Messer und demonstriere entsprechende Angriffe.»


forderte sie ihre Padawan auf und nahm eine defensive Abwehrhaltung ein. Ihre Körpersprache war etwas ...deutlicher als sonst. Fast schon übertrieben.

«Wenn ihr Selbstbewusstsein zeigt, kann allein das schon euren Gegner verunsichern und demotivieren.»


erklärte sie noch einmal und wartete darauf, den ersten Schlag ihrer Padawan abzublocken.

Ketaris- im Dorf-Hauptplatz- mit Dex, Lucy und lernwilligen Männern und Frauen aus dem Dorf
 
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Als Alicia das Thema Diplomatie ansprach, hob Dex leicht eine Augenbraue, da es immer noch Kritik an ihrem Handeln war. Jedoch waren die genaueren Ausführungen dann etwas deutlicher. Die Padawan nickte langsam und versuchte, die Lage mit einem kleinen Scherz aufzulockern.

“Keine Sorge Meisterin. Ich versuche es mal mit Diplomatie, wenn man nicht auf mich schießt oder mir die Kehle aufschneiden will.”

Sie grinste. Es war immerhin vorbei. Das hieß zumindest der schlimmste Teil. Sie hatten das Dorf gerettet, Kontakte sowie Freundschaften aufgebaut… Also insgesamt war doch der Schnitt bisher gar nicht mal so schlecht.

“Mach dir auch keine Sorge. Ich werde nicht auf der ersten Party mit der ersten Dame in die Kiste springen, die sich mir anbietet.”


Jedoch erinnerte sich Dex auch mit Grauen an die Zeiten, in denen sie auf Polizeiwachen gesessen hatte, nur um dann in ihrer Zelle verprügelt zu werden oder schlimmeres. Die Verantwortlichen wussten schließlich, dass sie Narrenfreiheit hatten. Wer würde ihr denn glauben? Einem Insekt auf der Straße? Vor allem zu wem sollte sie gehen?

Es brauchte nicht lange und die Gruppe stand auf dem Hauptplatz. Dort würde Alicia den Dorfbewohnern zeigen, wie sie sich verteidigen könnten. Doch schon der erste Satz ließ sie schmunzeln. Sklavenfänger? Den Job machten nur Wesen ohne großes Gewissen. Es gab Ausnahmen, aber die meisten wollten nur die nächste Zahlung Credits und diese abends irgendwo versaufen. Jedoch hatte Alicia einige gute Ansätze, welche das ehemalige Straßenkind anerkennend nicken ließ. Bei den Worten ihrer Meisterin schaute Dex ihre Meisterin an und zog ihr Messer aus dem Stiefel. Ihr fehlte noch viel Wissen, was den direkten Nahkampf betraf. Daher ließ sie ihren Nacken knacken und schaute ihre Meisterin ernst an. Sie wirkte sehr defensiv. Abwehrhaltung zu übertrieben. Dex hob ihre Augenbraue und wirkte schon fast irritiert. War das ihr Ernst? Sie stürmte dann los Und wollte in Richtung Bauch stechen. Jedoch merkte man, dass sie noch vor einem direkten Kontakt innegehalten hätte, wäre Dex nicht perfekt geblockt worden. Sie stolperte und fiel dabei hin. Sie rappelte sich langsam auf und lachte. Ja, die Padawan musste noch vieles lernen. Ihr Blick wanderte zu den Dorfbewohnern.

“Viele Wesen, wie jene, gegen die wir es hier zu tun hatten, sind arrogant. Sie glauben, allmächtig zu sein. Zeigt man ihnen was anderes? Werden sie entweder nervös… oder sauer.”

Ihr Blick wanderte wieder zu Alicia.

“Glaubt mir. Ich spreche da aus Erfahrung…”

Insgesamt ließ Dex offen, was damit gemeint war. Sie nickte ihrer Meisterin noch einmal zu. Ein Zeichen, dass alles in Ordnung war. Dieses Mal würde sie nicht so direkt und offen angreifen. Ihr Blick war auf fokussiert und die Padawan stürmte wieder los. Dieses Mal täuschte sie mit ihrer Linken an, tauchte dann aber ab, holte mit dem Griff des Messers in der Rechten so aus, dass sie mit dem Griff die Seite treffen würde. Die Vielleicht könnte sie nun einen Treffer landen. Wenn nicht? Nun… Dann hatte sie noch ein paar Dinge in der Trickkiste.





---Ketaris | Nahe im Dorf | auf dem Dorfplatz | Dex mit Alicia, Männer aus dem Dorf---
 
Ketaris- im Dorf-Hauptplatz- mit Dex, Lucy und lernwilligen Männern und Frauen aus dem Dorf

Es war schwierig bis unmöglich, Entscheidungen zu treffen, die zu Gunsten aller beteiligten fielen. In einer Situation wie die, in der Dex sich befunden hatte, war die Sache aber wohl klar. Wie auch immer, Alicia war nicht dabei gewesen und Dex würde immer anders handeln als sie selbst. Sie musste nur schauen, dass ihre Padawan nicht übermütig oder gar hochmütig wurde. Aber davon sah sie jetzt zum Glück noch nichts, also liess sie das Thema fallen.

Was das richtige Lichtschwert und den Vergleich mit der Party anging, griff Dex vor allem den Party-Teil auf- auch wenn das nur metaphorisch gewesen war. Vielleicht hatte Dex sie da auch falsch verstanden, als sie plötzlich auf Liebschaften zu sprechen kam, die ja nun irgendwie überhaupt nicht zum Thema Lichtschwert passten. Alicia sah Dex darum einen Moment verwirrt an, ehe sie die Hände hob und den Kopf schüttelte.

„Waaah. Kopfkino!"

Alicia grinste und sie machten sich auf den Weg in Richtung Dorf, um den Bewohnern ein paar Selbstverteidigungs-Tricks beizubringen. Dex wartete mit ihrer Erfahrung auf und Alicia nickte.

„Sie wütend zu machen, kann aber auch Taktik sein. Wut verleitet manchmal zu unbedachten oder sogar ungeschickten Angriffen, die es einem leichter machen, sein Gegenüber festzusetzen. Darum ist es gut, ein paar Abläufe einzustudieren, die man dann variabel einsetzen kann.“

Dex begab sich dann in Angriffsposition und Alicia sah das Messer in ihrer Hand, liess sich davon aber nicht abschrecken. Es dauerte auch nicht lang, bis Dex losstürmte. Losstürmen war einer ein „Sich-beweisen“ als ein Unterrichten, aber Alicia störte sich nicht dran. Das Messer war primär gefährlicher als die Faust, auch wenn es auf selbe raus kommen konnte, wenn die Faust traf. Darum wich Alicia der Linken ihrer Schülerin aus und nutzte die Möglichkeit, auf Dex’ linke Körperseite zu kommen, wodurch sie ihre Padawan dazu zwang, ihren Angriff abzubrechen oder sich zu ihr umzudrehen, was ihr zumindest den Schwung nehmen würde. Allerdings bestand auch die sehr wahrscheinliche Möglichkeit, das Dex den Schwung nutzen und sich einmal um 360 Grad drehen und sie dann angreifen würde. Alicia hielt sich bereit um gegebenfalls die Messerhand ihrer Padawan abzufangen und sie dann in die Mangel zu nehmen.

Ketaris- im Dorf-Hauptplatz- mit Dex, Lucy und lernwilligen Männern und Frauen aus dem Dorf
 
---Ketaris | Nahe im Dorf | auf dem Dorfplatz | Dex mit Alicia, Männer aus dem Dorf---



Es war wirklich erstaunlich, wie gut Alicia auf ihre Worte einging. Irgendwie fühlte sich die Padawan langsam wirklich wohl bei ihrer Meisterin. Als diese nicht auf ihre Finte hereinfiel und sogar ihren Angriff durch ihr Wegdrehen stoppte, sprang Dex zur Seite und starrte die Jedi an. Ein leichtes Grinsen legte sich auf ihre Lippen.

“Nicht schlecht…”

Dieses Mal würde sie etwas anderes versuchen. Langsam näherte sich Dex bis auf ein paar Meter. Ihr Gegner war erfahrener und wahrscheinlich auch allgemein im Vorteil. Das einzige, was die Padawan nutzen könnte, war etwas, mit dem die Jedi nicht rechnen würde. Langsam wanderte ihr Blick an der Jedi entlang. Sie musste sich etwas überlegen. Die Gelenke. Wenn Dex an die heran käme, dann würde sie einen guten Treffer landen können. Ruhig umkreiste die Padawan ihre Meisterin, ehe sie mit einem Ruck in die entgegengesetzte Richtung sprang und so versuchte, einen Schlag ins Gesicht auszuführen. Doch auch jetzt war die Jedi besser vorbereitet. Irgendwie war es amüsant, gleichzeitig aber auch frustrierend. Irgendwie hatte sie Angst davor, ihre Meisterin zu verletzen. Ein Umstand, der sie immer wieder zögern ließ oder auch ablenkte. Verdammt! So war das einfach peinlich! Wo ist die kleine böse Sith-Jüngerin hin, die selbst ihre besten Freunde für ein paar kleine Dinge verraten, verkauft und auch verprügelt hätte, so lange sie auch nur minimal einen Vorteil daraus ziehen könnte? Sie war wirklich deutlich weicher geworden. So viel stand nun einmal fest.



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Ketaris-Im Dorf-Dorfplatz- Mit Dex und einigen Männern aus dem Dorf.

Nahkampftraining. Für einen Jedi: Alltag. Nicht nur mit dem Lichtschwert. Für die meisten anderen Bürger der Galaxie eher etwas, dass man vom Sofa aus im Holonet verfolgte. Sei es in Actionfilmen oder in Wettbewerben und Meisterschaften in einer der vielen Kampfsportarten. Selbst aktiv zu werden- oder wie hier eher aktiv werden zu müssen- lag den meisten Lebewesen fern. Zum Glück. Aber bei diesen Leuten hier war etwas Selbstverteidigung vielleicht ein Game-Changer. Und wenn es nur das Selbstvertrauen der Leute stärkte.

Der erste Angriff ihrer Padawan war relativ einfach abzuwehren gewesen und Dex kommentierte Alicia Abwehr positiv, was Alicia kurz den Kopf neigen liess.

"Ihr habt gesehen, ich hab mich aus der Angriffs-Richtung raus gebracht. Im Ernstfall hätte ich jetzt aber einen Fehler gemacht: Ich hab ihr die Zeit gelassen, sich neu zu formieren. Das hab ich wohl gemacht, weil sie bei mir noch irgendwie Welpenschutz hat."


Sie grinste Dex herausfordernd an, vor allem, weil sie die Furcht ihrer Schülerin spürte. Sie hielt sich zurück. Alicia streckte die Hand aus und ein kleiner Stock flutschte vom Boden hoch in ihre Hand. Den hielt sie Dex hin, als diese anfing, sie näher zu umkreisen.

"Wenn du mir nicht weh tun willst: Nimm den Stock und tu so als wär es ein Messer. Das senkt die Gefahr, dass du mich verletzt und jetzt verstehst du vielleicht auch einen weiteren Sinn der Trainingslichtschwerter. Padawane können es sorgenfreier einsetzen und können damit ihr volles Potenzial entfalten."

Ja, sie neckte Dex gerade etwas, in der Hoffnung, so mehr aus ihr herauskitzeln zu können. Und in der Tat holte die Padawan nun aus, um nach ihrem Gesicht zu schlagen. Alicia begab sich mit einem Rückwärtsschritt ausser Reichweite und ergriff Dex' Rechte Hand am Handgelenk mit ihrer Rechten.

"Die dargebotene Hand nehmen wir gern an..."


kommentierte sie, um den "Zuschauern" die Angst vor dieser Situation zu nehmen.

"Und dann sehen sie? Ich hab ihre Rechte mit meiner Rechten ergriffen und befinde mich damit ganz automatisch wieder ausserhalb ihrer Angriffsrichtung. Ich muss nur meinen Körper ein kleines Stück drehen und ihr rechter Arm dient als Barriere zu ihrer linken Hand. Dazu bringt mich das jetzt in eine schöne Position, sie festzusetzen."

Sie lächelte Dex an und erklärte weiter.

"Wir halten die Rechte Hand weiter mit unserer rechten Hand fest, ergreifen mit der linken ihren Oberarm und drehen uns um, während wir unseren Gegner zu Boden führen. Im Optimalfall bringen die so viel Schwung mit, dass wir kaum Druck nach unten geben müssen und sie allein durch die unerwartete Aktion ins Straucheln geraten. Den Schwung hab ich jetzt zwar raus genommen, indem ich wieder viel zu viel quassel. Aber Dex bleiben jetzt auch nicht viele Optionen: Entweder sie geht freiwillig runter und sie dreht in gebeugter Haltung ein paar Runden um mich, bis sie sich entschliesst , runter zu gehen....oder ich ihr ein Bein stelle und sie so zu Boden zwinge. Aber ich würde sie bitten, mitzuspielen. Es gibt dafür auch eine staubfreie neue Robe, wenn wir hier fertig sind und sie darf das bei mir auch mal machen, um zu zeigen, dass sie das auch verstanden hat,hmm?"


Bei diesen Techniken war der Vorteil wirklich, dass sie kaum Gewalt brauchten da sie steht an einen Punkt kamen, an dem die Hebelwirkung griff und sich wenig Gewalt in viel Auswirkung verwandelte. Sanft führte sie Dex so zu Boden und zeigte, wie wenig Handlungsspielraum jemand hatte, der auf dem Boden auf dem Bauch lag und an einem Arm am Boden gehalten wurde. Anschliessend half sie ihrer Schülerin natürlich hoch und klopfte ihr den Staub etwas von der Brust, ehe sie sie am Oberteil griff.

"Das kann man übrigens genauso machen, wenn der Gegner einen schon am Kragen gepackt hat. Magst du es versuchen, Dex?"

forderte sie ihre Schülerin auf.

" Mit der gegenüberliegenden Hand nach meinem Handgelenk greifen. Immer Diagonal arbeiten. Mein Hand nach oben ziehen und damit lösen und nach aussen treten, dann kommst du automatisch in die Position, in der ich eben war. Den Rest weisst du jetzt."

Sie sah Dex auffordernd an und nickte.

Ketaris-Im Dorf-Dorfplatz- Mit Dex und einigen Männern aus dem Dorf.
 
---Ketaris | Nahe im Dorf | auf dem Dorfplatz | Dex mit Alicia, Männer aus dem Dorf---



Die Vorführung mit Alicia war eigentlich relativ spaßig. Alleine wie die Jedi ihre Angriffe abwehrte. Es war, als könne Dex alleine dadurch etwas lernen. Doch dann passierte etwas. Alicia griff ihren Arm. Mit einem Mal verschwamm die Welt um die Padawan herum. Da war keine Alicia mehr. Die Gestalt, die sie da festhielt… Es war ihr Vater. Nein! Er war es. Sie war starr vor Angst. Spürte, wie sie zu Boden gedrückt wurde. In ihrem Kopf kam alles hoch. Wie er sie damals auch hat festhalten lassen. Nur damals wurde sie ausgepeitscht. Sie hörte eine Stimme etwas sagen. Worte, die keinen Sinn für Dex machten. Sie lag einfach da. Sie wollte nicht mehr. Sie wollte sich wehren. Jedoch wusste sie, dass es sinnlos war. Sie war ausgeliefert. Ein kleines Kind. Wie sollte sie dem jemals entkommen? So sperrte Dex unbewusst ihren Geist in eine Zelle und machte unbewusst den Weg für jemand anderes frei. Jemand, der in ihrem Hinterkopf schon sehr lange auf diese Chance zur Rebellion gewartet hatte.

Als Alicia ihr aufhalf war von Dex selbst keine Spur mehr nach draußen. Jener Teil in ihrem Geist, der die direkte Verbindung zur dunklen Seite repräsentierte, saß am Steuer. Ohne etwas zusagen, nur mit einem breiten Grinsen im Gesicht stand sie da und nickte selbstzufrieden, als sie die Übung wiederholen sollte. Wie Alicia es beschrieb, führte sie die Übung aus. Sie sprach kein Wort dabei. Das einzige, was auffällig war, war dieses Grinsen. Dieses hinterlistige Grinsen, welches Lucy damals in der Lagerhalle einmal kurz gesehen hatte. Ein Grinsen, welches keine Freude, sondern lediglich puren Sadismus widerspiegelte. Sobald Alicia am Boden lag, fing sie an zu lachen. Kalt. Bösartig. Ihre Fingernägel gruben sich in den Arm der Jedi.

“Hab ich Euch…”

Es klang schmierig. Hasserfüllt. Arrogant. Nicht wie die Dex, die Alicia eigentlich kennen musste. Es war, als wäre es eine Version der Padawan, die sich komplett der dunklen Seite verschrieben hatte. Um eine Hand frei zu haben, platzierte sie ein Bein auf den Arm und zog ihr Messer.

“Wenn ihr einen Machtanwender als Gegner habt… Der euch überlegen ist… Bringt ihn dazu in eine Falle zu laufen. Dann kann man ganz leicht sein Elend beenden…”


Ein bösartiges Lachen drang aus ihrer Kehle. Die Dorfbewohner schienen zu glauben, dass es noch ein Teil der Vorführung war. Ein Teil der Darbietung. Sie verstanden nicht, was da los war.

“In dieser Situation kann man gut wählen… Kehle aufschneiden, Pulsadern… So… viele… Möglichkeiten!”

Ein leises Flüstern in Alicias Ohren. Jedoch gab es nur ein Signal dafür, was wirklich passierte. Eine Träne, die ihr Gesicht herunter lief und nicht zu dem restlichen Verhalten passte. Dex selbst war von ihrem eigenen Geist gefangen. Ihren eigenen Erinnerungen. Sie saß da. Ihrem Vater und seinen Grausamkeiten ausgeliefert. Die Schmerzen, die er ihr zufügte waren für sie so real wie damals. So wie zu jener Zeit, wo er sie nach und nach erst in diesen Wahnsinn getrieben hatte. Dex selbst hatte nie erfahren, dass sie wegen dieses Problems selbst Jünger im Tempel getötet hatte. Sie war ein wahres Monster, sobald ihr Verstand sie so einfangen konnte. Dex selbst glaubte immer, wenn sie dann zu sich kam, einfach nur geträumt und schlecht geschlafen zu haben. Die Dinge, die Dex nun durch ihren eigenen Geist erfuhr, ließen sie regelrecht um die Gnade des Todes flehen. Jedoch würde man ihr niemals diese Gnade entgegen zu bringen.


---Ketaris | Nahe im Dorf | auf dem Dorfplatz | Dex mit Alicia, Männer aus dem Dorf---
 
Ketaris-Im Dorf-Dorfplatz- Mit Dex und einigen Männern aus dem Dorf.

Das Freundschaftsduell schien Dex Spass zu machen, was auch Alicia erfreute. Allerdings änderte sich alles, als Alicia sie zu Boden geführt hatte. Sie hatte ihr doch nicht weh getan, oder? Wenn doch, wäre Dex sehr viel Empfindlicher, als Alicia gedacht hatte. Aber nein, es war kein Schmerz, der von ihrer Padawan ausging. Es wahr die nackte Angst. Vor was? Alicia würde ihr doch nie Leid zufügen! Als ihre Meisterin hatte Alicia Verantwortung und der Rat würde sie wohl den Tempel sauberlecken lassen, wenn sie ihre Schülerin grundlos verletzten würde. Als sie ihrer Padawan aufhalf, erschien ihr eine gänzlich andere Person. Die Augen ihrer Schülerin waren anders. Die ganze Körpersprache war anders.

„Dex?“


Fragte Alicia vorsichtig und ihre Padawan grinste. Ein beunruhigendes Grinsen und diese Unruhe breitete sich auch auf die umstehenden Personen aus. Die dunkle Seite breitete sich um sie aus und Alicia wurde gewahr, dass es sich nicht mehr um die Dex handelte, die sie die letzten Wochen begleitet hatte. Nervöses Gemurmel wurde laut und Alicia bekam Sorge, das ihre Padawan die Umstehenden verletzen könnte. Also beschloss sie, die Übung weiter zu führen, auch wenn es keine Übung mehr war. Sie ergriff Dex’ Kragen und diese wiederholte die Übung sogar. Also war sie sich zumindest noch so bewusst, dass sie sich an die letzten paar Minuten erinnern konnte. Doch dann wurde es ernst. Die Art, wie Dex- oder wer auch immer- sie an den Boden drückte. Ihre Nägel , die sich in ihren Arm gruben. Die düstere Stimme ihrer Padawan. Sie erklärte nun ihrerseits etwas über machtsensitive Gegner und dass man diese in Fallen laufen lassen musste. Alicia liess sich von der Macht durchströmen, welche ihren Geist klärte und sie zum Befreiungsschlag bereit machte, als neben ihrer Nase ein Tropfen in den Staub fiel. Dann noch einer. Irgendwo in Dex bereute also etwas das, was gerade geschah. Und das machte Alicia klar, das ihre Schülerin Hilfe brauchte. Sie war nicht per se der Täter, sondern ein Opfer genau wie sie. Ein Opfer von etwas, das bisher unbekannt war. Zumindest für Alicia.

„Ich nehme nicht an, dass du bereit bist, mich freiwillig loszulassen, oder?“

fragte sie leise und gab sich alle Mühe, dabei so ruhig und gleichgültig zu klingen, damit diese neue, fremde Präsenz vielleicht nervös wurde. Körperlich war sie gerade nicht wirklich aktionsfähig aber die Situation auch zu gefährlich, um einfach mitzuspielen.

„Es tut mir leid.“


sagte Alicia leise und das war die Wahrheit. Auch wenn ihre Absichten keineswegs schädigend waren, war das doch eine Form von Gewalt, die ihr eigentlich zutiefst zuwider war. Aber von allen Möglichkeiten gerade die schonenste für Dex. Sie schloss die Augen und griff mit der Macht nach dem Geist ihrer Schülerin. Spürte ihren Zwiespalt, die Verzweiflung in ihr auf der einen Seite. Aber auch die Durchtriebenheit und Boshaftigkeit auf der anderen. Es war als gäbe es einen bösen, dunklen Zwilling von Dex, der gerade im Vordergrund war. Wie feine Ranken lies Alicia ihren eigenen Machtfühler um Dex’ Geist gleiten. Versuchte dabei so viel Ruhe und Frieden wie möglich zu vermitteln und damit zu vergewissern, dass sie nicht da war, um anzugreifen. So behutsam, wie es ging, begann sie , Zwang auf den dunklen Zwilling von Dex’ Bewusstsein auszuüben. Loslassen, aufstehen, fünf Schritte zurück gehen, still stehen. Das waren die Befehle, die Alicia Dex aufdrängen wollte, damit sie handeln konnte. Dazu würde das für die Zuschauer noch aussehen, als würde die Übung absolut normal weiter laufen und ihre Schülerin würde so keinen Rufschaden hier erleiden. Das bedeutete, wenn sie die Kontrolle gewinnen konnte und sie sich nicht noch was anderes überlegen musste. Aber sie war nicht gewillt, bei der kleinsten Abwehr von ihrem Vorhaben abzulassen. Dex war IHRE Padawan und wer immer meinte, sich ihrer bemächtigen zu können, legte sich mit Alicia höchstpersönlich an. Und diese Absicht liess Alicia ihren Gegner deutlich spüren.

Ketaris-Im Dorf-Dorfplatz- Mit Dex und einigen Männern aus dem Dorf.
 
---Ketaris | Nahe im Dorf | auf dem Dorfplatz | Dex mit Alicia, Männer aus dem Dorf---



Die Frage nach dem Namen wurde von ihr nicht beantwortet. Die Realität verschob sich aus Sicht der Frau. Doch hätte sie sich dessen bewusst sein müssen, dass es zu leicht gewesen war, die Jedi in ihre Gewalt zu bekommen. Es war viel zu leicht gewesen! So stellte es sich zumindest noch heraus. Bei der Frage, ob sie nicht freiwillig loslassen würde, kicherte sie nur.

“Ihr Jedi habt es wirklich nicht leicht. Immer wieder… müsst ihr andere beschützen. Das macht euch schwach. Sehr schwach. Ihr… könnte ja nicht einmal frei agieren, ohne die Leben der Menschen hier zu riskieren und doch versucht Ihr Ruhe auszustrahlen. Doch ich… bin… Chaos!”

Ein Kichern entwich ihren Lippen. Ihr Blick wanderte über die Bewohner des Dorfes, ehe sie der Jedi leise wieder ins Ohr flüsterte.

“Ich zeige dir wahres Chaos!”

In diesem Moment kam das “Es tut mir leid.” und sie hielt inne. Die Befehle! Noch bevor Alicia alles vollständig übermitteln konnte, sprang sie auf. Sprang auf, nur um zurück zu springen.

“Hexe! Ich weiß, was du vor hast!”

Sie spuckte auf den Boden und starrte mit einer Fratze, die eine gruselige Kombination aus Hass und einem Grinsen aus einer Geisterbahn war, die Jedi an.


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Dex saß in der Zelle. Wurde weiter geschlagen. Gefoltert. Immer wieder. Doch plötzlich änderte sich etwas. Es wurde ruhiger. Ihr Vater verschwand. Zumindest wurde er… stofflos. Zittrig presste sich die Frau an die nächstgelegene Wand. Noch immer führte ihr Vater die Bewegungen aus. War sie… gestorben? Fühlte sich so… der Tod an? Man war einfach plötzlich Stofflos? Einen Moment wagte die Padawan nicht, sich zu bewegen. Was, wenn der Schmerz doch wieder zurückkam? Nervös drückte Dex gegen die Tür zu ihrem Kerker. Ihre Augen waren rot geweint. In der Tat gab eben jene Tür nach und sie fand sich in einem großen, schwarzen Raum wieder. Die Tür hinter ihr schlug zu. Ihre Kleidung waren wieder die schwarzen Roben vom Sith-Tempel. Wieder hörte sie das gleiche Geräusch von damals.

‘Tock- Tock- Tock’

Wieder trat sie hinter dieses Abbild ihrer selbst, welches sich zu ihr drehte.

“Ich hasse es, wenn sie das macht! Diese… verdammte-”

Damit löste sich das Abbild auf. Dex war wieder alleine in ihrem Geist wie damals bei der Meditation. Der ganze Raum schien aber irgendwie gerade absolut instabil zu sein. Die Türen erdbeben, während Dex sich panisch umschaute und dann stand sie da. Diese Version ihrer Selbst, die wie ein Negativ ihrer selbst ausschaute.

“Verdammt! Was hast du getan?!”

Dex schrie das Negativ regelrecht an.

“Ich hätte wissen müssen, dass so eine dunkle Präsenz nur böse sein kann!”

Das Abbild zog Dex schnell mit der Macht zu sich, während sie fast von einem herumfliegenden Gegenstand getroffen worden wäre.

“Ich habe nichts getan!”

Dex funkelte es böse an und schlug danach.

“Von wegen du bist ich! Ich bin kein Monster!”

Sie war nun voller Zorn.

“Ich bin das nicht!”

Dex glaubte kein Wort und versuchte weiter das Negativ nieder zu ringen.

“Wir haben es zu sehr vereinfacht. Ich wusste es! Aber nein! Niemand hört auf mich!”


Es war als würde das Negativ der Padawan immer mindestens drei Schritte voraus sein. Schließlich spürte Dex wie sie mit der Macht gegriffen und in die Luft gehoben wurde.

“Ahh… Tu es doch! Beende, was du angefangen hast! Meine Meisterin wird mir nun nie wieder vertrauen!”

Sie war entschlossen, keine Schwäche zu zeigen. Sie durfte niemandem vertrauen. Niemals!

“Ich will, dass du dich beruhigst. Du musst ruhiger werden! Du bist es gerade, die das alles macht! Hätte ich dich beseitigen wollen… Denkst du nicht, dass ich das schon beim letzten Mal getan hätte?! Atme tief durch und denk doch einfach mal logisch nach!”

Dex wollte diesem Etwas nicht glauben. Dennoch atmete sie durch. Sie war mit Alicia am trainieren gewesen und dann? Wie war sie in den Kerker gekommen? Wie war sie hierher gekommen? Sie schaute zu der Tür des Kerkers. Dann zu dem Abbild. Dann wieder zu dem Abbild. Während Dex sich beruhigte, wurde auch der Raum ein wenig ruhiger.

“Guuuuuut… Zwing mich nie wieder diese Jedi-Scheiße zu machen… Du musst die Kontrolle wieder übernehmen.”

Die Kontrolle?

“Was meinst du? Ich schlafe, meditiere oder bin ohnmächtig!”

Blaffte Dex das etwas an.

“Schön wärs… Ich weiß selbst nicht, was hier abgeht… Aber du musst hier weg! Ich habe das Gefühl, dass sonst etwas Schlimmes passieren könnte. Vertrau mir! BITTE!”

Damit wurde Dex wieder runtergelassen. Irgendetwas sagte ihr, dass sie diesem Negativ-Etwas vertrauen konnte und seinen Anweisungen folgen sollte. Meditieren also? Na großartig! In so einer Situation. Absolut Großartig!



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Es war so knapp. Beinahe hätte diese Jedi alles zunichte gemacht! Beinahe hätte sie…

“Garstige Jedi!”

Damit wandte sie sich ab und lief los, ehe sie stehen blieb, als hätte jemand einen Film angehalten. Der Körper fing an zu zittern.

“Was? Nein!”

Sie schrie. Wie konnte diese Verdammte so dreist sein, alles zu ruinieren! Immer wieder schlug sie mit ihrer Hand gegen ihre Schläfe.

“Geht weg! Geht weg! Geht weg! Ihr solltet doch beschäftigt sein! Dieses schwache Fragment! Es darf nicht die Kontrolle haben!”

Immer wieder schlug sie sich selbst. Schrie und sackte dabei langsam auf die Knie, ehe sie einen markerschütternden Schrei ausstieß, um irgendwie die Qualen aushalten zu können. Voller Hass starrte Sie noch einmal zu der Jedi, ehe sie scheinbar bewusstlos umgekippt war.

Dex spürte das Gras unter ihrem Rücken. Sie atmete schnell. Hatte höllische Kopfschmerzen, als wäre gerade eine Rancor-Herde über ihren Schädel marschiert. Sie hatte es geschafft. Meditation… der Retter in der Not… dachte die Padawan bitter. Irgendwie war das alles sehr merkwürdig gewesen. Jedoch als Dex sich auf setzte bemerkte sie die Blicke der Dorfbewohner und war sich auch nicht so sicher, was sie in Alicias Augen sah. Irgendwie fühlte sie sich müde. So… müde. Doch irgendetwas sagte ihr, dass sie nun besser nicht einschlafen sollte. So ließ sie sich wieder ins Gras fallen und versuchte, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren. Ihren Puls. Das Rascheln der Blätter. Irgendetwas war passiert… und scheinbar… würde Dex viel Energie benötigen, um das alles durchzustehen…




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Ketaris - Stadt - Halle - Architekten-Ausstellung - Tenia - NPCs

Nachdem Akani zum Ritter geschlagen worden war und sie diese Ehre gebührend gefeiert hatten, war es das erste Mal seit Langem, dass Tenia sich allein auf Reisen begab. Ein seltsames Gefühl, keinen Padawan mehr dabei zu haben, und die Nullianerin spürte deutlich, dass sie den Chiss vermisste. Ob sie in naher Zukunft wieder einen Padawan aufnehmen würde, war ihr ungewiss. Es schien, als hätte sich eine Tür für immer geschlossen. Da gab es noch einige Dinge, die sie erledigen wollte. Am liebsten wäre sie zuerst nach Null gereist, um ihre Eltern wiederzusehen, doch Tenia hatte sich fest vorgenommen, zuerst das zu tun, was ihr schwerfiel: Zulia. Sie hatte geschworen, der Nullianerin, der sie vor vielen Jahren Leid zugefügt hatte, um Verzeihung zu bitten, obwohl Tenia große Angst vor der Reaktion ihrer ehemaligen Klassenkameradin hatte. In ihrem Kopf hatte sie das Szenario schon dutzende Male durchgespielt und versucht, sich alle möglichen Situationen auszumalen. Von frustrierenden bis hin zu optimalen Ausgängen war alles dabei gewesen. Doch dann hatte Tenia aufgehört, sich über den Ausgang den Kopf zu zerbrechen, und sich dem zuzuwenden, was tatsächlich zählte: dem „Wie“. Entschuldigungen waren noch nie die Stärke der jungen Jedi gewesen, und während sie darüber nachdachte, wie sie sich angemessen entschuldigen könnte, kam ihr der Gedanke, dass es ein „angemessen“ nicht gab. Der Wunsch nach Aufrichtigkeit war ihr wichtiger als die Formulierung. Sie wollte aufrichtig sein und keinen auswendig gelernten Text vortragen. Vor allem jedoch wollte sie eine persönliche Entschuldigung, oder vielmehr eine Bitte um Verzeihung vorbringen. Dafür hatte sie ihre einstige Klassenkameradin im HoloWeb gesucht und tatsächlich sehr schnell gefunden. Zulia hatte sich einen Namen als Architektin gemacht und eine eigene Ausstellung auf Ketaris.

Ketaris.

Der Flug war ihr wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen, doch als das Schiff landete, wünschte sie sich mehr Flugzeit, was allein ihrer Feigheit zuzuschreiben war. Sie hatte Angst vor Zulias Reaktion, das musste Tenia sich eingestehen. Egal, wie sehr sie an sich gewachsen war: Sie fürchtete sich vor der Reaktion. Es gab keine Erwartung, nur einen Wunsch und viele, viele Befürchtungen. Der Gedanke an die bevorstehende Konfrontation ließ ihr Herz schneller schlagen. Sie stand lange vor dem Gebäude und wusste genau, dass ihre Verzögerungstaktik feige war. Mit jeder Minute, die verstrich, schwand auch der letzte Fitzel Mut. Nicht einmal bei Rosita war es ihr so schwergefallen …

Also gut.

Die Nullianerin strich sich die Haare zurück und öffnete beinahe vorsichtig die Tür zu dem großen Gebäude, das sie zur Ausstellung führen würde. Schon jetzt spürte sie die Anwesenheit vieler Wesen, und als sie das Gebäude betrat, war sie dennoch nicht vorbereitet. Die Halle war voll. Hunderte waren gekommen, um sich die Modelle anzusehen, manche noch in Planung, andere abgeschlossen, dazu Ideen von Zukunftsvisionen. Irgendwie war es erleichternd zu sehen, dass Zulia es geschafft hatte, auch wenn Tenia nicht wusste, was sie stärker spürte: die Erleichterung oder das schlechte Gewissen.

Sie ging in der schieren Masse der Wesen unter, betrachtete die Modelle, hörte hier und da Gesprächsfetzen und gab gelegentlich Zustimmung, wenn sie angesprochen wurde. Die Vielfalt der Kunstwerke überwältigte sie. Schließlich stand sie vor einem Modell, das sie sofort erkannte. Es war das einzige, das unter einer Glaskuppel stand. Ein Bildschirm daneben erzählte die Geschichte.

Zulia Varnis: Die Fragilität der Schöpfung
In den faszinierenden Arbeiten Varnis vereinen sich nullianische Kunst, Kreativität und Technik auf einzigartige Weise. Zulia Varnis, die begabte Architektin, deren Werke Sie hier ausgestellt sehen, widmete monatelange, leidenschaftliche Arbeit dem Entwurf eines revolutionären Modells – ein Meisterwerk, das nicht nur architektonische Innovation verkörperte, sondern auch seiner Zeit weit voraus war, und das, obwohl die damals erst sechzehnjährige Zulia noch so jung war. Ihr unermüdlicher Einsatz verdient höchste Anerkennung. Dieses außergewöhnliche Gebäude sollte der Schlüssel zu Varnis’ Traum von einer Aufnahme am angesehenen "Galactic Institute of Architectural Innovation" (GIAI) sein. Doch in einem verhängnisvollen Moment der Eifersucht und Missgunst wurde ihr Erstwerk von einer kleinwüchsigen Mitschülerin zerstört, bevor es der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte. Der Verlust dieses Modells steht symbolisch für die Zerbrechlichkeit schöpferischen Geistes. Dennoch gab Varnis nicht auf – sie setzte sich, den Umständen zum Trotz, erneut an diese faszinierende Arbeit, deren Modell Sie hier bestaunen können. In dieser Ausstellung wird nicht nur ihr Talent gewürdigt, sondern auch die unbändige Kraft des kreativen Geistes, der selbst aus den Trümmern eines Traums Neues entstehen lassen kann.


Vermutlich hätte Tenia diesen Text als gerechte Strafe ansehen sollen, doch sie konnte nicht verhindern, dass Wut in ihr hochstieg. Eigentlich hätte nur noch gefehlt, dass ihre Initialen dort gestanden hätten. Der Text war pathetisch und unverschämt, und Tenia wusste nicht, worüber sie sich mehr ärgerte: über das beleidigende Wort, das absolut nichts in aller Öffentlichkeit zu suchen hatte, oder über die angebliche „Eifersucht“ und „Missgunst“. Der Zorn brodelte in ihr, während sie die Kommentare anderer hörte. Ihr Ärger schwoll an, als sie die Kommentare anderer hörte, die sich natürlich um genau diese Zeilen drehten, und sie beeilte sich, das Modell schnell zu verlassen. Sie musste einfach durchatmen und sich in Erinnerung rufen, weshalb sie eigentlich hier war: Zulia um Verzeihung bitten und sich nicht über etwas ärgern, das mit ihrer Ausstellung zu tun hatte. Doch mit ihrem Ärger kamen alte Erinnerungen hoch, und die Szene, die dazu geführt hatte, dass sie selbst so … überaus gemein gewesen war. Ja, das hätte auf dem Bildschirm stehen müssen. Nicht Eifersucht und Missgunst, sondern gemein und von Rache angetrieben. Komisch, dass es ausgerechnet diese Wahrheit war, die der Ritterin wirklich half, sich wieder zu beruhigen.

Die Ausstellung zog sich hin, Zulia selbst kam zu Wort, und nach und nach leerte sich das Gebäude. Tenia fühlte, dass der Moment der Wahrheit näher rückte. Da entdeckte die eine Nullianerin die andere.
„Tenia?“ Zulias Stimme klang wenig begeistert, aber nicht feindselig. „Du hast ganz schön Schneid, hier aufzutauchen. Was willst du hier? Ich kann mich nicht erinnern, dich eingeladen zu haben.“
Wäre Tenia noch immer sechzehn gewesen, hätte sie vermutlich sehr schnippisch geantwortet, dass sie keine Einladung benötige und Zulia froh sein sollte, dass überhaupt jemand gekommen war.
„Das stimmt, ich habe keine Einladung erhalten. Es war mir trotzdem wichtig, herzukommen.“ Hätte sie sich denken können, dass das der falsche Einstieg war? „Oh, das kann ich mir denken. Dinge, die dir wichtig sind, hatten schon immer Vorrang, daran hat sich natürlich nichts geändert. Du bist hier nicht erwünscht. Falls du das Info bei meinem Modell gelesen hast, sollte das für dich wohl deutlich genug gewesen sein, also verschwinde.“ Spätestens jetzt klang die Frau wirklich feindselig, und vielleicht wäre es klüger gewesen, wirklich direkt zu verschwinden. Um irgendwie deutlich zu machen, dass sie nicht in schlechter Absicht gekommen war und dem Wunsch Zulias tatsächlich Folge leisten wollte, machte Tenia einen Schritt zurück und hob die Arme. „Ich verschwinde gleich, ich wollte–“ Doch sie kam nicht dazu, mehr zu sagen. „Mir ist egal, was du willst. Ich habe gesagt, dass du verschwinden sollst!“ Zulia wurde laut, und Tenia lief instinktiv weiter rückwärts, als sie etwas spürte, das ihr vertraut vorkam. Da war nicht nur Wut, da war etwas, das sie früher nie an Zulia wahrgenommen hatte. Die Spannung zwischen ihnen war greifbar. Das winzige Zögern reichte aus. „Soll ich die Sicherheitsleute rufen?“ Die Luft im Raum schien dünner zu werden, sie vibrierte förmlich, doch das war nur das, was spürbar war. Sichtbar wurde hingegen etwas anderes: Das Modell, das neben Zulia stand, begann zu erzittern. Es war das erste Mal, dass Zulias Blick nicht mehr auf Tenia ruhte, sondern zum Modell wechselte. „Bist du wieder gekommen, um etwas zu zerstören? Jetzt mit deinen Jedi-Fähigkeiten? Ich rufe die Security. SECURITY!“ Hatte das Modell eben noch leicht gezittert, wankte es nun bedenklich, und Tenia ging erneut zurück, versuchte ein vorsichtiges „Zulia…“, doch dann fiel das Modell in sich zusammen, und keine fünf Sekunden später kam die gerufene Security zusammen mit dem Sicherheitsdienst. Tenia konnte erklären, was und vor allem wie sie wollte, sie wurde festgenommen.


Ketaris - Stadt - abgeführt vom Sicherietspersonal - Tenia - NPCs
 
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