Kindliche Phantasie versus Realität?

Als ich Kind war dachte ich dass die Planeten und Sterne viel näher an uns dran sind und es für die Menschheit kein Problem sein wird, andere Welten zu erobern und besiedeln.
 
Ich habe mir als Kind die gefühlte Dauer eines Menschenlebens viel länger vorgestellt, als sie sich dann im Laufe der Zeit im eigenen Erleben tatsächlich anfühlt.

Als Kind hat man ohnehin ein anderes Zeitempfinden. Ein Jahr erschien da ewig, auch weil man ständig auf etwas gewartet hat; Weihnachten, Ferien, Geburtstag, dass man endlich X Jahre alt wird, und mehr darf (länger aufbleiben, Ausgehen, Mofa fahren usw.). Wenn man erwachsen ist, eine Beruf ergreift und dutzende andere Verpflichtungen hat, vergehen die Jahre gefühlt immer schneller.

C.
 
Ich bin ja ein Schweizer ... Als ich noch ein Kind war und man mir erzählte, dass Deutschland und insbesondere Berlin ein geteiltes Land, respektive Stadt war, habe ich lange geglaubt, dass Berlin sich in der Mitte von Deutschland befindet und Deutschland einfach in zwei Hälften geteilt wurde. Was war ich überrascht, als ich später dann in einem Atlas sah, dass Deutschland mitnichten in der Mittegeteilt wurde und vor allem hat mich überrascht, dass sich Berlin mitten in der DDR befand und darin nochmals geteilt war.
 
Apropos Schweiz. Früher dachte ich dass Österreich, Schweiz und Südtirol alle zu Deutschland gehören. Weil wieso auch nicht, die sprechen da ja alle Deutsch. :kaw:
 
Und darauf aufbauend: Ich dachte als kleines Kind, dass Deutsch die „eine richtige“ Sprache ist und alle anderen nur Übersetzungen wären.
Witzig, das war bei mir auch so :-) . Und vor allem dachte ich, dass die anderen Sprachen halt nur ein Wort gegen ein anderes ausgetauscht haben. Es gab z.B. mal ein Buch, das hieß "Mommie Dearest" und auf Deutsch "Geliebte Rabenmutter". Konsequenterweise dachte ich also, "Mommie" hieße "geliebt" und "dearest" "Rabenmutter". So war das bei vielen Sachen. Mannmannmann, ein Wunder, dass ich später dann trotzdem noch gut in Englisch war :roflmao:.
 
Mir fallen noch die Vogelbeeren ein.
:D
Also meine oma hat sie immer so genannt. Es war wohl eine Eibe. https://www.krautundrueben.de/vielseitige-eibe

Sie hat gesagt "Die Beeren darfst du nicht essen. Dann stirbst du."

"Und wenn man die doch isst?"

"Dann muss man ins Krankenhaus. Da musst du einen Schlauch schlucken und dann pumpen sie dir den Magen aus."

Ich hab dann damit rumgespielt und mir in den Mund gefasst. Als mir das bewusst wurde, hatte ich Angst zu sterben, aber irgendwie hatte ich noch mehr Angst es meinen Eltern zu sagen, Anschiss zu kriegen und dann ins Krankenhaus zu müssen um einen Schlauch zu schlucken.



Und dann dachte ich in der ersten Klasse ich könnte nach der vierten Klasse aufhören und dann bei einem Tierarzt in die Lehre gehen um selbst Tierarzt zu werden. Ich dachte immer die Helferinnen beim Tierarzt wären Tierärzte in Ausbildung.
Man, ich hab geheult wie ein Schlosshund als ich dann erfahren habe, wie lange man zur Schule muss und für alles, was ich werden wollte, sogar noch länger.
 
Ich habe als kleines Kind geglaubt, in einer Drogerie gäbe es Drogen zu kaufen und als meine Mutter mich das erste Mal in eine solche schleppte (nach heftigem Widerstand meinerseits), habe ich mich bemüht, bloß nichts anzufassen, weil ich dachte, davon könnte man schon süchtig werden.

Keine Ahnung, wer mich überhaupt auf solche Gedanken gebracht hat. Ich vermute mal, Gespräche meiner Eltern über Junkies an der Schule, an der mein Vater damals Lehrwermeister war.
 
Meine Eltern haben immer eine FeWo gemietet, wenn wir in den Urlaub gefahren sind.
Einmal hing da so eine komische Tiki Maske neben meinem Zimmer.
Ich hatte da total Angst vor und manchmal auch Albträume. Weil meine Eltern aber so waren, dass sie mich meistens für meine Ängste ausgelacht haben und meinten "Stell dich nicht so an." hab ich mich nicht getraut ihnen das zu sagen.
Ich hab immer meine Zimmertür offen gelassen, damit ich sie nicht sehen muss. :D

So die letzten Tage des Urlaubs merkte meine Mutter irgendwie dass ich davor Angst hatte. Sie hat mich dann gefragt und ich hab nur genickt. Da meinte sie: "Ist doch kein Problem, dann hängen wir sie ab." und ich dachte nur WTF? Wer hat meine Mutter ausgetauscht. :D
 
Was mir gerade einfiel: Als ich Kind war dachte ich dass „ums Leben kommen“ bedeutet dass jemand ein Unglück überlebt hat. Das gab dann nach meiner Erinnerung mindestens einmal sehr verwunderte Reaktionen als ich als Kind die Tagesschau mit schaute und kommentierte das sei doch gut dass xy Menschen ums Leben gekommen seien.
 
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Spontan fällt mir da nur ein, dass ich im "Töpfchenalter" wirklich dachte mein Dad hätte da im Stehen pinkeln "erfunden". Diese Vorstellung und/oder die Enttäuschung darüber, dass er es eben nicht hat hat sich sehr stark eingeprägt. Ich erinnere mich sonst wirklich an keinen Gedanke oder keine Vorstellung aus dieser Lebendphase :kaw:
 
Ich weiss noch das ich recht enttäuscht war als ich gerausgefunen haben das die Pferde der Ritter und Samurai oft nicht viel grösser als Ponys waren.
Das wäre doch mal was ein Film wo man dies möglichst realsitisch wiedergibt. Auch die meisten Marmorstatuen etc waren in der Antike sehr Farbig gehalten. Wäre auch mal was dies auf der Leinwand so zu sehen.
 
Was mir gerade einfiel: Als ich Kind war dachte ich dass „ums Leben kommen“ bedeutet dass jemand ein Unglück überlebt hat. Das gab dann nach meiner Erinnerung mindestens einmal sehr verwunderte Reaktionen als ich als Kind die Tagesschau mit schaute und kommentierte das sei doch gut dass xy Menschen ums Leben gekommen seien.
:D
Genau so ging es mir mit der Umschreibung "tödlich verletzt". Ich dachte immer, "tödlich" sei so zu verstehen wie z.B. "grünlich", also nur nah dran an der Sache aber eben nicht "richtig". Deswegen hatte ich eine Nachrichtensendung auch mal so ähnlich kommentiert wie du, weil ich ja dachte, es sei zwar knapp gewesen, aber eben nicht final. Da hatten die tödlich Verletzten ja echt Glück gehabt ... *ojeojeoje* ... :oops:
 
Das klingt jetzt bestimmt seltsam, aber: Ich habe mir als Kind "Dummheit" anders vorgestellt. Also das, was man im Allgemeinen vielleicht als enorme Sturheit, Einfältigkeit, Lernresistenz oder Gemeinheit bezeichnen würde. Als Kind habe ich mir immer „sabbernde Menschen, die kaum geradeaus laufen können“ vorgestellt, wenn meine Eltern von „dummen Menschen“ gesprochen haben oder pädagogisch davor gewarnt haben, zu viel Fernsehen mache „dumm“ oder ähnliches. Später habe ich herausgefunden, dass sich Dummheit aber subtiler äußert und jene Menschen auch meistens von sich überzeugt sind und nicht selten auch gewissen Erfolg im Leben haben (Qualifikation, Arbeit, Familie). Oder mal ganz anders ausgedrückt: Ich war im Laufe meines Lebens überrascht darüber, wie „intelligent“ die meisten Menschen dann doch sind; zumindest „schlau daher reden“ und im Rahmen dieser gesellschaftlichen Konventionen überleben können fast alle.
 
Dass Zeiteisen, sollten sie überhaupt möglich sein, viel komplizierter wären als es in Filmen dargestellt wird.

Dabei rede ich nicht mal von den klassischen Paradoxons. Die Tatsache allein, dass sich alles im Universum bewegt macht die ganze Sache unglaublich tricky. Die Erde dreht sich, bewegt sich dabei um die Sonne. Diese wiederum bewegt sich um das Zentrum der Milchstraße, welche sich wiederum bewegt, usw. Eine Zeitreise so zu berechnen, dass man nicht nur 1000 Jahre in der Vergangenheit rauskommt sondern auch exakt am selben Ort, würde wohl extreme Computing Power benötigen. Mal ganz abgesehen davon dass immer das Risiko von schlimmen Unfällen besteht, z.B. wenn genau dort, wo man in der Vergangenheit raus kommt, eine Kuh steht.

Mir ist zugegeben gerade keine Fiktion bekannt, in der diese Problematik thematisiert wird.
 
Ich bin ehrlicherweise immer davon ausgegangen, dass Gerätschaften, die zeitreisen möglich machen, das automatisch mitkalkulieren :D sollte dann ja ein leichtes sein.
Ob da jetzt ne Kuh steht ist natürlich glückssache, das ist wahr. Zumindest in irgendeinem Film landete irgendjemand aber mal in heftigem Verkehr, meine ich... :verwirrt:
 
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