Brianna Kae
Silbermähne
Alter Sith-Tempel, Zelle - Janus, Ranik, Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
Eigentlich spielte es keine Rolle, ob Janus auf Briannas Angebot eingehen würde, solange sie nur ihre Botschaft an den Mann bringen würde, die Botschaft, dass sie so naiv war, das alles zu erzählen, und tatsächlich glaubte, was sie sagte. Sie wusste nicht wirklich viel über diesen Mann, doch dass ihn die Jedi einfach so ohne weiteres aufnehmen würden, konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen.
Sie studierte sein Gesicht, und hatte dabei das Gefühl, dass er es ihr wirklich abkaufte, wirklich lange sogar, bis... auf einmal war da eine leichte Veränderung. Zwar lächelte er immer noch, und sagte, welch wunderbares Angebot es wäre, und dass er viele kannte, die es sofort annehmen würden, er jedoch... und unterbrach den Satz. Das musste ja noch nichts heißen. Vielleicht überlegte er wirklich, ob er ja sagen würde. Doch seine übrigen Worte bewiesen das Gegenteil, und die Stimme, mit der er sie sprach, war deutlich abgekühlt, nicht mehr so freundschaftlich wie vorher. Er schmeichelte ihr, was sie für eine schöne kluge, willenstarke, schauspielerisch begabte Frau wäre.
Doch die Schmeicheleien kamen nicht an. Sie war durchschaut, und ihr Herz rutschte bestimmt zehn Zentimeter nach unten vor Enttäuschung, auch wenn sie sich es nicht anmerken ließ, sondern stattdessen ein Lächeln bewahrte und weiter zuhörte. Der junge Sith sprach davon, dass ihr all das bei Ranik, oder Lord Dran, wie er ihn nannte, nichts nützen, und verwies dabei auf Kestrel. Das Lächeln auf den Lippen der Padawan erstarb. Er stellte ihr die rhetorische Frage, dass sie doch wohl nicht dieselben Schmerzen erleiden wollte, und bot ihr eine Möglichkeit an, ihnen zu entgehen. An seiner Seite würde sie weiser und mächtiger werden als sie es sich auch nur entfernt vorstellen konnte. Sie sollte sich von den "Lügen des Rats", wie er es nannte, abwenden, um seiner Wahrheit zu folgen. Was wusste er schon von der Wahrheit, fragte sie sich, und sah ihn mit Befremden an. Er sprach davon, dass sie die Galaxis zusammen neu zu erschaffen, und niemand könnte sie aufhalten, wenn sie ihm folgte.
Er streckte ihr die Hand aus, doch selbst, wenn sie von den Fesseln her gekonnt hätte, nichts hätte ihr ferner gelegen, als sie zu ergreifen. Wenn sie sich von den Ketten der Jedi befreite, würde er sie von den Ketten der Sith befreien, und er versprach ihr eine große Zukunft, alle Wünsche erfüllt, die Sterne vom Himmel und was nicht alles. Sie müsste nur ihre Wahl treffen, ihre ganz persönliche.
Diese Wahl zu treffen fiel ihr leicht. Verstand er überhaupt was er da sagte? Er mochte eine große Firma im Rücken haben, doch das zählte hier auf Korriban, überhaupt bei den Sith nichts. Hier war er doch nur der Wasserträger der Wasserträgerin des Mannes, der hier das Sagen hatte, und wenn die Geschichten, die sie über die alten Sith gelesen hatte, immer noch wahr waren, konnte seine Geschichte schneller zuende sein als das Leben der Jedi, wenn er etwas falsches machte. Er war nicht groß anders als sie, was das anging, doch Brianna hatte ihm etwas wesentliches voraus. Sie wusste, wie schwach und unbedeutend sie war, wie wenig alles was sie konnte wirklich wert war, Kira hatte es ihr eindrucksvoll genug demonstriert. Deswegen würde sie das auch alles hinter sich lassen, falls sie in ihrem Leben noch die Chance dazu bekommen würde, diese Welt der Machtbenutzer verlassen, die soviel zu groß für sie war, in die sie nicht hineinpasste, und in der sie gar nicht anders enden konnte als so. Ihm stand das alles erst noch bevor.
Als sie von ihren Gedankengängen wieder auf und dem Sith in die Augen sah, lächelte sie ihn zunächst freundlich an.
Ja, befreie mich von meinen Ketten, aber auch Kestrel und Cal. Ohne sie gehe ich nirgendwo hin.
Danach verfinsterte sich ihr Gesicht, und sie sah ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Abscheu an. Einen Moment lang hatte sie überlegt gehabt, ihre Antwort so laut vorzutragen, dass Ranik sie hätte hören können, es aber dann gelassen.
Du kannst nicht einmal dich selbst von den Ketten der Sith befreien, wie willst du dann jemand anders retten? Hörst du dich überhaupt reden? Glaubst du, was du da sagst? Ich befürchte es fast.
Die Echani senkte nochmal kurz den Blick, dachte nach über sie beide, und all das, was ihr wirklich fehlte. Vieles davon waren Dinge, die er ihr wirklich hätte erfüllen können... aber nur, wenn er aufhörte, sich in solche Wahnvorstellungen hineinzusteigern. Als sie wieder aufsah, spiegelte sich vor allem Trauer in ihrem Gesicht wieder.
Ich hatte wirklich geglaubt, dass wir uns, wenn wir uns unter anderen Umständen getroffen hätte, gern gehabt hätten. Und tatsächlich mag ich vieles an dir. Dein Aussehen, deinen Intellekt, deinen Charme... nicht zuletzt deine Abstammung. Aber nach diesen Einblicken in deine schwarze Seele weiß ich, dass das niemals etwas hätte werden können. Es ist ein Jammer, eine einzige Verschwendung. Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass du irgendwann - wahrscheinlich nachdem ich schon tot bin - deinen Ausstieg schaffst, deinen persönlichen Weg zur Erlösung findest. Aber so... tut mir leid... hast du die Chance vertan, die du durch die Macht erhalten hast. Deinem Weg ins Verderben werde ich dir nicht folgen. Hoffentlich hast du wenigstens verstanden, dass du schon wesentlich früher aufstehen musst, um mich hereinlegen zu können.
Sie bedachte Janus mit einem strengen Blick, und sprach leise, aber in scharfem Ton weiter.
Wie lange glaubst du, kannst du die anderen Sith über deine wahren Absichten täuschen? Sie sind nicht blind, und verfolgen sicherlich ihre eigenen Pläne. Was glaubst du, gegen sie ausrichten zu können, wenn es soweit ist? Und dann... du allein gegen das Imperium? Sei doch nicht dumm, dein Leben so einfach wegzuwerfen. Ich will gar nicht wissen, wieviele Adepten, die ganz ähnlich wie du dachten, der Sith-Orden schon hat untergehen sehn. Vielleicht...
Brianna hielt inne. Deutlich konnte man das Tok-Tok-Tok von hohen Absätzen hören. Erschrocken blickte sie zur Tür. Viel zu schnell war sie wieder da, für ihren Geschmack.
Kira!
Zischte sie, und fuhr ganz leise fort.
Falls du noch zu deiner Abmachung stehst, ich werde mich daran halten.
Die junge Frau glaubte es eher nicht, doch irgendwie hoffte sie doch, dass er es täte. Trotz allem schaffte sie es nicht, ihn völlig abzuschreiben. Wenn nicht... wusste sie nicht, welche Konsequenzen das haben könnte. Wie dachte die Sith-Frau wirklich über ihren Schüler. Was würde sie ihm glauben? Könnte er ihr, Brianna, überhaupt schaden, und würde er das tun? Und wenn, wie würde sie sich rächen? Sie überlegte, dass das alles vielleicht doch zu etwas gut sein könnte. Mehr Gerüchte streuen, die Sith gegeneinander aufhetzen, so dass sie schließlich vielleicht mehr mit sich als mit den Jedi beschäftigt waren und ihre Aufmerksamkeit nachließ, vielleicht war das für sie alle der Weg in die Freiheit.
Alter Sith-Tempel, Zelle - Janus, Ranik, Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
Eigentlich spielte es keine Rolle, ob Janus auf Briannas Angebot eingehen würde, solange sie nur ihre Botschaft an den Mann bringen würde, die Botschaft, dass sie so naiv war, das alles zu erzählen, und tatsächlich glaubte, was sie sagte. Sie wusste nicht wirklich viel über diesen Mann, doch dass ihn die Jedi einfach so ohne weiteres aufnehmen würden, konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen.
Sie studierte sein Gesicht, und hatte dabei das Gefühl, dass er es ihr wirklich abkaufte, wirklich lange sogar, bis... auf einmal war da eine leichte Veränderung. Zwar lächelte er immer noch, und sagte, welch wunderbares Angebot es wäre, und dass er viele kannte, die es sofort annehmen würden, er jedoch... und unterbrach den Satz. Das musste ja noch nichts heißen. Vielleicht überlegte er wirklich, ob er ja sagen würde. Doch seine übrigen Worte bewiesen das Gegenteil, und die Stimme, mit der er sie sprach, war deutlich abgekühlt, nicht mehr so freundschaftlich wie vorher. Er schmeichelte ihr, was sie für eine schöne kluge, willenstarke, schauspielerisch begabte Frau wäre.
Doch die Schmeicheleien kamen nicht an. Sie war durchschaut, und ihr Herz rutschte bestimmt zehn Zentimeter nach unten vor Enttäuschung, auch wenn sie sich es nicht anmerken ließ, sondern stattdessen ein Lächeln bewahrte und weiter zuhörte. Der junge Sith sprach davon, dass ihr all das bei Ranik, oder Lord Dran, wie er ihn nannte, nichts nützen, und verwies dabei auf Kestrel. Das Lächeln auf den Lippen der Padawan erstarb. Er stellte ihr die rhetorische Frage, dass sie doch wohl nicht dieselben Schmerzen erleiden wollte, und bot ihr eine Möglichkeit an, ihnen zu entgehen. An seiner Seite würde sie weiser und mächtiger werden als sie es sich auch nur entfernt vorstellen konnte. Sie sollte sich von den "Lügen des Rats", wie er es nannte, abwenden, um seiner Wahrheit zu folgen. Was wusste er schon von der Wahrheit, fragte sie sich, und sah ihn mit Befremden an. Er sprach davon, dass sie die Galaxis zusammen neu zu erschaffen, und niemand könnte sie aufhalten, wenn sie ihm folgte.
Er streckte ihr die Hand aus, doch selbst, wenn sie von den Fesseln her gekonnt hätte, nichts hätte ihr ferner gelegen, als sie zu ergreifen. Wenn sie sich von den Ketten der Jedi befreite, würde er sie von den Ketten der Sith befreien, und er versprach ihr eine große Zukunft, alle Wünsche erfüllt, die Sterne vom Himmel und was nicht alles. Sie müsste nur ihre Wahl treffen, ihre ganz persönliche.
Diese Wahl zu treffen fiel ihr leicht. Verstand er überhaupt was er da sagte? Er mochte eine große Firma im Rücken haben, doch das zählte hier auf Korriban, überhaupt bei den Sith nichts. Hier war er doch nur der Wasserträger der Wasserträgerin des Mannes, der hier das Sagen hatte, und wenn die Geschichten, die sie über die alten Sith gelesen hatte, immer noch wahr waren, konnte seine Geschichte schneller zuende sein als das Leben der Jedi, wenn er etwas falsches machte. Er war nicht groß anders als sie, was das anging, doch Brianna hatte ihm etwas wesentliches voraus. Sie wusste, wie schwach und unbedeutend sie war, wie wenig alles was sie konnte wirklich wert war, Kira hatte es ihr eindrucksvoll genug demonstriert. Deswegen würde sie das auch alles hinter sich lassen, falls sie in ihrem Leben noch die Chance dazu bekommen würde, diese Welt der Machtbenutzer verlassen, die soviel zu groß für sie war, in die sie nicht hineinpasste, und in der sie gar nicht anders enden konnte als so. Ihm stand das alles erst noch bevor.
Als sie von ihren Gedankengängen wieder auf und dem Sith in die Augen sah, lächelte sie ihn zunächst freundlich an.
Ja, befreie mich von meinen Ketten, aber auch Kestrel und Cal. Ohne sie gehe ich nirgendwo hin.
Danach verfinsterte sich ihr Gesicht, und sie sah ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Abscheu an. Einen Moment lang hatte sie überlegt gehabt, ihre Antwort so laut vorzutragen, dass Ranik sie hätte hören können, es aber dann gelassen.
Du kannst nicht einmal dich selbst von den Ketten der Sith befreien, wie willst du dann jemand anders retten? Hörst du dich überhaupt reden? Glaubst du, was du da sagst? Ich befürchte es fast.
Die Echani senkte nochmal kurz den Blick, dachte nach über sie beide, und all das, was ihr wirklich fehlte. Vieles davon waren Dinge, die er ihr wirklich hätte erfüllen können... aber nur, wenn er aufhörte, sich in solche Wahnvorstellungen hineinzusteigern. Als sie wieder aufsah, spiegelte sich vor allem Trauer in ihrem Gesicht wieder.
Ich hatte wirklich geglaubt, dass wir uns, wenn wir uns unter anderen Umständen getroffen hätte, gern gehabt hätten. Und tatsächlich mag ich vieles an dir. Dein Aussehen, deinen Intellekt, deinen Charme... nicht zuletzt deine Abstammung. Aber nach diesen Einblicken in deine schwarze Seele weiß ich, dass das niemals etwas hätte werden können. Es ist ein Jammer, eine einzige Verschwendung. Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass du irgendwann - wahrscheinlich nachdem ich schon tot bin - deinen Ausstieg schaffst, deinen persönlichen Weg zur Erlösung findest. Aber so... tut mir leid... hast du die Chance vertan, die du durch die Macht erhalten hast. Deinem Weg ins Verderben werde ich dir nicht folgen. Hoffentlich hast du wenigstens verstanden, dass du schon wesentlich früher aufstehen musst, um mich hereinlegen zu können.
Sie bedachte Janus mit einem strengen Blick, und sprach leise, aber in scharfem Ton weiter.
Wie lange glaubst du, kannst du die anderen Sith über deine wahren Absichten täuschen? Sie sind nicht blind, und verfolgen sicherlich ihre eigenen Pläne. Was glaubst du, gegen sie ausrichten zu können, wenn es soweit ist? Und dann... du allein gegen das Imperium? Sei doch nicht dumm, dein Leben so einfach wegzuwerfen. Ich will gar nicht wissen, wieviele Adepten, die ganz ähnlich wie du dachten, der Sith-Orden schon hat untergehen sehn. Vielleicht...
Brianna hielt inne. Deutlich konnte man das Tok-Tok-Tok von hohen Absätzen hören. Erschrocken blickte sie zur Tür. Viel zu schnell war sie wieder da, für ihren Geschmack.
Kira!
Zischte sie, und fuhr ganz leise fort.
Falls du noch zu deiner Abmachung stehst, ich werde mich daran halten.
Die junge Frau glaubte es eher nicht, doch irgendwie hoffte sie doch, dass er es täte. Trotz allem schaffte sie es nicht, ihn völlig abzuschreiben. Wenn nicht... wusste sie nicht, welche Konsequenzen das haben könnte. Wie dachte die Sith-Frau wirklich über ihren Schüler. Was würde sie ihm glauben? Könnte er ihr, Brianna, überhaupt schaden, und würde er das tun? Und wenn, wie würde sie sich rächen? Sie überlegte, dass das alles vielleicht doch zu etwas gut sein könnte. Mehr Gerüchte streuen, die Sith gegeneinander aufhetzen, so dass sie schließlich vielleicht mehr mit sich als mit den Jedi beschäftigt waren und ihre Aufmerksamkeit nachließ, vielleicht war das für sie alle der Weg in die Freiheit.
Alter Sith-Tempel, Zelle - Janus, Ranik, Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
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