Korriban (Horuset-System)

Alter Sith-Tempel, Zelle - Janus, Ranik, Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Eigentlich spielte es keine Rolle, ob Janus auf Briannas Angebot eingehen würde, solange sie nur ihre Botschaft an den Mann bringen würde, die Botschaft, dass sie so naiv war, das alles zu erzählen, und tatsächlich glaubte, was sie sagte. Sie wusste nicht wirklich viel über diesen Mann, doch dass ihn die Jedi einfach so ohne weiteres aufnehmen würden, konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen.

Sie studierte sein Gesicht, und hatte dabei das Gefühl, dass er es ihr wirklich abkaufte, wirklich lange sogar, bis... auf einmal war da eine leichte Veränderung. Zwar lächelte er immer noch, und sagte, welch wunderbares Angebot es wäre, und dass er viele kannte, die es sofort annehmen würden, er jedoch... und unterbrach den Satz. Das musste ja noch nichts heißen. Vielleicht überlegte er wirklich, ob er ja sagen würde. Doch seine übrigen Worte bewiesen das Gegenteil, und die Stimme, mit der er sie sprach, war deutlich abgekühlt, nicht mehr so freundschaftlich wie vorher. Er schmeichelte ihr, was sie für eine schöne kluge, willenstarke, schauspielerisch begabte Frau wäre.

Doch die Schmeicheleien kamen nicht an. Sie war durchschaut, und ihr Herz rutschte bestimmt zehn Zentimeter nach unten vor Enttäuschung, auch wenn sie sich es nicht anmerken ließ, sondern stattdessen ein Lächeln bewahrte und weiter zuhörte. Der junge Sith sprach davon, dass ihr all das bei Ranik, oder Lord Dran, wie er ihn nannte, nichts nützen, und verwies dabei auf Kestrel. Das Lächeln auf den Lippen der Padawan erstarb. Er stellte ihr die rhetorische Frage, dass sie doch wohl nicht dieselben Schmerzen erleiden wollte, und bot ihr eine Möglichkeit an, ihnen zu entgehen. An seiner Seite würde sie weiser und mächtiger werden als sie es sich auch nur entfernt vorstellen konnte. Sie sollte sich von den "Lügen des Rats", wie er es nannte, abwenden, um seiner Wahrheit zu folgen. Was wusste er schon von der Wahrheit, fragte sie sich, und sah ihn mit Befremden an. Er sprach davon, dass sie die Galaxis zusammen neu zu erschaffen, und niemand könnte sie aufhalten, wenn sie ihm folgte.

Er streckte ihr die Hand aus, doch selbst, wenn sie von den Fesseln her gekonnt hätte, nichts hätte ihr ferner gelegen, als sie zu ergreifen. Wenn sie sich von den Ketten der Jedi befreite, würde er sie von den Ketten der Sith befreien, und er versprach ihr eine große Zukunft, alle Wünsche erfüllt, die Sterne vom Himmel und was nicht alles. Sie müsste nur ihre Wahl treffen, ihre ganz persönliche.

Diese Wahl zu treffen fiel ihr leicht. Verstand er überhaupt was er da sagte? Er mochte eine große Firma im Rücken haben, doch das zählte hier auf Korriban, überhaupt bei den Sith nichts. Hier war er doch nur der Wasserträger der Wasserträgerin des Mannes, der hier das Sagen hatte, und wenn die Geschichten, die sie über die alten Sith gelesen hatte, immer noch wahr waren, konnte seine Geschichte schneller zuende sein als das Leben der Jedi, wenn er etwas falsches machte. Er war nicht groß anders als sie, was das anging, doch Brianna hatte ihm etwas wesentliches voraus. Sie wusste, wie schwach und unbedeutend sie war, wie wenig alles was sie konnte wirklich wert war, Kira hatte es ihr eindrucksvoll genug demonstriert. Deswegen würde sie das auch alles hinter sich lassen, falls sie in ihrem Leben noch die Chance dazu bekommen würde, diese Welt der Machtbenutzer verlassen, die soviel zu groß für sie war, in die sie nicht hineinpasste, und in der sie gar nicht anders enden konnte als so. Ihm stand das alles erst noch bevor.

Als sie von ihren Gedankengängen wieder auf und dem Sith in die Augen sah, lächelte sie ihn zunächst freundlich an.

Ja, befreie mich von meinen Ketten, aber auch Kestrel und Cal. Ohne sie gehe ich nirgendwo hin.

Danach verfinsterte sich ihr Gesicht, und sie sah ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Abscheu an. Einen Moment lang hatte sie überlegt gehabt, ihre Antwort so laut vorzutragen, dass Ranik sie hätte hören können, es aber dann gelassen.

Du kannst nicht einmal dich selbst von den Ketten der Sith befreien, wie willst du dann jemand anders retten? Hörst du dich überhaupt reden? Glaubst du, was du da sagst? Ich befürchte es fast.

Die Echani senkte nochmal kurz den Blick, dachte nach über sie beide, und all das, was ihr wirklich fehlte. Vieles davon waren Dinge, die er ihr wirklich hätte erfüllen können... aber nur, wenn er aufhörte, sich in solche Wahnvorstellungen hineinzusteigern. Als sie wieder aufsah, spiegelte sich vor allem Trauer in ihrem Gesicht wieder.

Ich hatte wirklich geglaubt, dass wir uns, wenn wir uns unter anderen Umständen getroffen hätte, gern gehabt hätten. Und tatsächlich mag ich vieles an dir. Dein Aussehen, deinen Intellekt, deinen Charme... nicht zuletzt deine Abstammung. Aber nach diesen Einblicken in deine schwarze Seele weiß ich, dass das niemals etwas hätte werden können. Es ist ein Jammer, eine einzige Verschwendung. Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass du irgendwann - wahrscheinlich nachdem ich schon tot bin - deinen Ausstieg schaffst, deinen persönlichen Weg zur Erlösung findest. Aber so... tut mir leid... hast du die Chance vertan, die du durch die Macht erhalten hast. Deinem Weg ins Verderben werde ich dir nicht folgen. Hoffentlich hast du wenigstens verstanden, dass du schon wesentlich früher aufstehen musst, um mich hereinlegen zu können.

Sie bedachte Janus mit einem strengen Blick, und sprach leise, aber in scharfem Ton weiter.

Wie lange glaubst du, kannst du die anderen Sith über deine wahren Absichten täuschen? Sie sind nicht blind, und verfolgen sicherlich ihre eigenen Pläne. Was glaubst du, gegen sie ausrichten zu können, wenn es soweit ist? Und dann... du allein gegen das Imperium? Sei doch nicht dumm, dein Leben so einfach wegzuwerfen. Ich will gar nicht wissen, wieviele Adepten, die ganz ähnlich wie du dachten, der Sith-Orden schon hat untergehen sehn. Vielleicht...

Brianna hielt inne. Deutlich konnte man das Tok-Tok-Tok von hohen Absätzen hören. Erschrocken blickte sie zur Tür. Viel zu schnell war sie wieder da, für ihren Geschmack.

Kira!

Zischte sie, und fuhr ganz leise fort.

Falls du noch zu deiner Abmachung stehst, ich werde mich daran halten.

Die junge Frau glaubte es eher nicht, doch irgendwie hoffte sie doch, dass er es täte. Trotz allem schaffte sie es nicht, ihn völlig abzuschreiben. Wenn nicht... wusste sie nicht, welche Konsequenzen das haben könnte. Wie dachte die Sith-Frau wirklich über ihren Schüler. Was würde sie ihm glauben? Könnte er ihr, Brianna, überhaupt schaden, und würde er das tun? Und wenn, wie würde sie sich rächen? Sie überlegte, dass das alles vielleicht doch zu etwas gut sein könnte. Mehr Gerüchte streuen, die Sith gegeneinander aufhetzen, so dass sie schließlich vielleicht mehr mit sich als mit den Jedi beschäftigt waren und ihre Aufmerksamkeit nachließ, vielleicht war das für sie alle der Weg in die Freiheit.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Janus, Ranik, Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
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Korriban - Alter Sith Tempel - Kerker - Kestrel, Janus, Biranna, bewusstloser Cal, Ranik

Ranik kochte innerlich über die erneute Frechheit der Ritterin, äußerlich rührte er sich nicht, er würde diesem Miststück diesen Triumph nicht gönnen. Diese hirnlose Jedi maßte sich doch tatsächlich an über seinen Orden zu urteilen, obwohl sie keinen Schimmer hatte, wie tiefgründig und erfolgreich die Praktiken der Sith waren. Der Verlust Corellias und die partielle Zerschlagung der Republik hätte diesen Närrischen Machtnutzer eigentlich eine Lehre sein sollen, doch wie es schien hielten sie noch fester an ihren Idealen als zuvor. Verzweiflung oder pure Dummheit? Der Deformierte schüttelte nur leicht den Kopf als seine Gegenüber ihre Predigt beendet hatte. Sein Grinsen war verschwunden und einer grimmigen und ernsten Miene gewichen.

Ich habe meine Schüler sehr gut unter Kontrolle nur keine Sorge.

Sagte er mir ruhiger Stimmlage, die nichts von seinem tatsächlichen Zorn preisgab. Er griff in die Macht, ohne auch nur einen Finger zu rühren und zwang Kestrel auf die Beine. Einen Moment verharrte er, blickte ihr nur in ihre grünbraunen Augen und lies ihr etwas Zeit um zu verschnaufen.

Ich bin an deinen veralteten Moralvorstellungen nicht Interessiert. Erspar mir dein gesülzte und berichte mir was ich von dir verlangt habe oder…

Er entließ sie wieder aus seinem Griff und sah zu wie sie noch immer von den Blitzen geschwächt zu Boden sank.

…Leide auf eine Art, wie du sie dir nicht im entferntesten Vorstellen kannst.

Der Deformierte blickte auf seine Gefangene herab. Ohne das sie wirklich Kenntnis davon nahm schlängelte sich die Dunkle Seite um die Nervenbahnen ihres Rückrads. Sie umwarb sie, hüllte sie ein und bereitete sich auf Raniks mentalen Befehl vor, sie zu manipulieren. Die Blitze hatten ihre schmerzliche Arbeit hauptsächlich an der Haut und im Muskelgewebe verrichtet. Durch unglaubliche Hitze und das Verursachen von Krämpfen war die junge Ritterin gequält worden, die bevorstehende Technik jedoch, würde eine völlig andere Art des Leidens heraufbeschwören. Die Nerven zu manipulieren würde selbst ihm einiges an Konzentration abverlangen, weshalb er schon beinahe dramatisch seinen rechten Arm erhob um ihn ihr entgegenzustrecken. Eine unsichtbare Folter würde es werden, ohne die Schönheit der jungen Frau zu beeinträchtigen, die er möglicherweise später noch als Druckmittel einsetzen könnte. Auch hoffte er das ihre Kammeradin, die weiß-haarige Padawan, durch einen mit dem Auge nicht wahrnehmbaren Folterinstrument mehr eingeschüchtert wurde, als durch die deutlich erkennbaren und schon bekannten Blitze. Apropos Padawan, weshalb spürte er sie eigentlich nicht Leiden? Weshalb hörte er sie nicht Schreien? Er drehte seinen Kopf leicht in die Richtung der Schülerin und sah Janus vor ihr Sitzen. Was tat dieser Narr?! Dachte er etwa sie mit Worten zum reden zu bringen? Ranik sah den Beiden einen Moment wütend entgegen. Er konnte nicht verstehen was sie sprachen, doch alleine schon DAS sie sprachen war ein Fehler zuviel. War der Adept unfähig oder unwillig? Zu Schwach oder zu Barmherzig? Gerade als der Warrior über ein Einschreiten seinerseits nachdachte hörte er das laute Klacken von Kiras hohen Schuhabsätzen. Nun gut, die Apprentice würde sich um die Angelegenheit kümmern. Er wandte seine Augen wieder Kestrel zu und beäugte sie mit einem fragenden Blick.

Du willst wirklich nicht reden?

Er wartete einige Sekunden, doch die Antwort der Jedi war nur ein freches Grinsen.

Na schön…!

Seine gut vorbereitete Technik wurde gestartet, die Nerven zusammengepresst. Schmerzliche Signale, Stechend und Beißend wurden von den gequälten Stellen an Kestrels Gehirn geleitet. In reflexartiger Schockbewegung bog sie den Rücken durch und fiel zur Seite um.


Was ist nun die bessere Option? Schnell und Schmerzlos oder Wochenlang schreiend zu sterben?

Korriban - Alter Sith Tempel - Kerker - Kestrel, Janus, Biranna, bewusstloser Cal, Ranik vor dem Kerker Kira
 
Korriban-Alter Tempel der Sith-Ranik, Janus und Brianna, Kestrel, Cal (bewusstlos), ganz in der Nähe: Kira

So so, er musste also früher aufstehen, wenn er sie hereinlegen wolle ? Der Adept konnte sich ein finsteres Raubtierlächeln nicht verkneifen. Diese Jedi hatte ja gar keine Ahnung von wahrer Macht. Ja, hier war er nur ein Adept, aber das würde sich schon bald ändern. Er musste einfach weiterhin Loyalität vortäuschen und auf den günstigen Augenblick warten. Seine Beförderung zum Apprentice, die hoffentlich bald geschehen würde, würde ihm die Macht verleihen, aus dem Schatten seiner Meisterin zu treten. Vielleicht würde er sich einen neuen Meister suchen, oder einfach seinen eigenen Weg gehen und eine(n) loyale(n) Schüler/in suchen, die seine Ambitionen verstehen würde. Für einen Augenblick hatte er mit dem Gedanken gespielt, das Brianna diese Rolle ausfüllen könnte, aber diese Möglichkeit, falls sie jemals bestanden hatte, war soeben gescheitert. Bedauerlich, aber nicht dramatisch. Es gab noch genügend andere. Genug. Und die Echani war einfach zu indoktriniert und beherrscht für seinen Geschmack, ihr fehlte einfach eine gewisse...Leidenschaftlichkeit, die ihm bei Frauen besonders gefiel, auch wenn ihm selbst solche...Emotionnalität fremd war. Aber Brianna dachte nur an ihre Jedi-Freunde und ihre obskuren Warnungen vor seinem Untergang bei den Sith. Pah ! Diese blinden Narren ahnten ja nicht einmal etwas von seinen wahren Plänen. Sie konnten ihn nicht aufhalten. Er war nicht "irgendein Adept", er war Janus Sturn. Mit ein paar Milliarden Credits auf dem Konto konnte man jedes Problem lösen. Man konnte sich alles kaufen, ob Soldaten, Spione oder ganze Flotten. Korruption war die ultimative Waffe, und Geld das ultimative Werkzeug. Brianna war ja so freundlich gewesen und hatte ihren, wenn auch geringen Anteil am großen ganzen beitgetragen. Möglicherweise würde sich einige Artefakte auf diesem...Gamorr als wertvoll oder nützlich erweisen. Und wenn nicht....

Janus betrachtete die Echani ernst und ließ ihre Worte noch einmal an seinem Geist vorüberwander. Ja, unter anderen Umständen... Doch der Graf bezweifelte, das sie ihn auch dann akzeptiert hätte, wenn er kein Sith wäre. Bestimmt wussten die Jedi noch von diesem...Zwischenfall auf Taris. Ein toter Padawan, ein schwer verletzter Padawan-Anwärter, und einen nur duch Glück erfolgreichen Ritter. So ein Ereignis hatten die Jedi bestimmt nicht vergessen, er war vielleicht sogar eine Art...Berühmtheit unter ihnen. Wenn auch eher im negativen Sinn. Für einen Augenblick verschwand der Adept wieder in die Vergangenheit, fühlte den Regen, der an diesem Tag in den Hochausschluchten von Taris auf ihnen herniedergeprasselt war, er sah das Blasterfeuer der versteckten Scharfschützen auf den Dächer und fühlte den Wind, der an den Roben der Jedi gezerrt hatte... Er hörte die Schreie, die knappen Kommandos der Söldner, die auf der Straße erschienen waren und die Dreiergruppe unter Kreuzfeuer nahmen....Sah das Leuchten eines aktivierten Lichtschwertes, die fließenden Bewegungen, die das Feuer zurückschickten...Fast jedenfalls. Er sah den Padawan fallen, den Körper von Blasterfeuer durchsiebt...Mehr Söldner erschienen, Splitter von Granaten zischten durch die Luft, schnitten in Haut, Fleisch und Knochen...Nur noch ein Jedi stand, das Lichtschwert in der Hand und einen ohnmächtigen Schrei auf den Lippen, der diese niemals verließ. Ein Jedi. Nur einer. Dann brach die Hölle los, und die Erinnerung verschwand im Leuchten einer blauen Klinge...

Mühsam löste sich Janus aus der Erinnerung, erwartete halb, das selbe mörderische Feuer vor seinen Augen zu sehen, doch da war nichts. Nichts. Nichts außer dem monotonen Klackern von hohen Absätzen und dem Satz einer Jedi, der nur aus einem einzigen Wort bestand. Kira. Seine Meisterin war hier. Janus nahm die Hand zurück, die er Brianna entgegengestreckt hatte. Ihre Worte hallten für einen Augenblick mit furchtbarer Klarheit durch seinen Kopf, bis er wieder zu gewohnter Selbsicherheit zurückfand. Er war der zukünftige Herrscher des Universums. Er brauchte keine Erlösung. Er brauchte keine Rettung. Er brauchte kein Mitleid. Er brauchte niemanden. Außer vielleicht seiner schwarzen Seele und den Abgründen seines mörderischen Verstandes, dachte er amüsiert. Mehr nicht. Der Adlige erhob sich, so würdevoll wie nur irgendwie möglich. Wie hatte Brianna so schön gesagt ? Sie mochte sein Aussehen seinen Charme, seinen Intellekt, seine Abstammung. Er hätte ihr gerne das gleiche gesagt, ihr gesagt, wie viel sie ihm bedeutete, doch tragischweise mussten Opfer nun mal gebracht werden. Traurig, aber wahr. Jetzt konnte er nur noch eines tun. Er würde sein Versprechen halten. Ein letzter Beweis dafür, wie sehr sie ihm doch eigentlich wichtig war. Fast so wichtig wie die absolute Macht. Fast. Ebenso leise wie sie, mit einem leicht traurigen Unterton in seiner Stimme antwortete er ihr, vermied es jedoch, ihr in die Augen zu sehen. Er hätte es vermutlich nicht ertragen und versucht ihr zu helfen. Aber das durfte er nicht. Nicht hier und nicht jetzt. Vielleicht später, wenn er seinen Thron in Besitz genommen hatte. Vielleicht würde sie dann erkennen, wie viel mehr als die Jedi er ihr doch bieten konnte. Vielleicht.


"Eure Worte verletzen mich, Brianna. Ihr seht nur den Sith vor euch und nicht die großartige Idee dahinter. Aber vielleicht seid ihr dafür einfach nicht reif genug. Später, wenn ihr das hier überlebt und wenn älter und klüger geworden seid, dann werdet ihr vielleicht erkennen, das ich Recht hatte. Aber so..."

Ein unagenehmes Prickeln lief über den Nacken des Adepten, ohne recht zu wissen, woher, wusste er plötzlich, das Ranik ihn bemerkt hatte. Schlecht. Ganz schlecht. Offenbar hatte der Warrior eine Pause eingelegt. Janus konnte sich vorstellen, wie wütend er war. Ranik hielt nichts von solchen...Gesprächen. Mit einem leicht panischen Unterton, aber mühsam beherrschter Stimme sprach Janus weiter und versuchte seine Angst zu unter Kontrolle zu bekommen.

"Mein Trick ist aufgeflogen, Brianna. Ich werde mein Versprechen halten, aber es wird trotzdem weh tun. Die anderen wollen euren Schmerz spüren, aber es wird trotzdem bei weitem nicht so schlimm sein wie bei Kira oder...Lasst mich nicht im Stich, Brianna. Bitte. Wenn ihr mich verraten solltet, werdet ihr trotzdem sterben. Nicht durch meine Hand, aber....

Janus hatte sich zur vollen Größe erhoben und ragte neben der gefesellten Jedi in die Höhe, die gleiche, würdevolle Haltung wie vor ihrem Gespräch.

"Es ist vielleicht das letzte Mal, das wir miteinander reden können. Ich weiß, das ihr mir das nicht glauben wollt, aber es tut mir leid, was hier geschieht. Lebt wohl, Brianna. Vergesst mich nicht."

Der Adept trat einen Schritt zurück, sein Gesicht war eisig, ein bösartiges Lächeln huschte über sein Gesicht. Er musste so aussehem, als würde ihm das gefallen. Inzwischen war Kira in der Kammer angekommen, und Janus entschied, das es Zeit für eine erste Demonstration war. Er holte mit der linken Hand aus und verpasste der Jedi eine klatschende Ohrfeige, die in dem Gewölbe wiederhallte und überall zu hören war. Es sah schlimm aus, und es schmerzte auch, aber der Schmerz war geringer als es der Anschein glauben machen wollte. Glücklicherweise hielt sich Brianna an ihre Abmachung, und ihr Gesicht flog schmerzverzerrt zur Seite, ihr Schrei war fast lauter als die ihrer Meisterin vorher. Janus Stimme war kalt, mit einem mörderischen, hochmütigen Unterton, als er Brianna anherrschte.

"Ich habe euch die Möglichkeit zur Kooperation gegeben, Jedi. Jetzt werdet ihr erfahren, was Leiden wirklich heißt."

Der Graf ließ seinen Fuß in einer einzigen fließenden Bewegung vorschnelllen und bohrte die Spitze seiner Schuhe in die Rippen der Jedi. Erneut schrie die Echani auf, und Janus ließ dem Tritt noch einen weiteren folgen, der die Jedi wimmern ließ wie ein kleines Kind. Eine außergewöhnlich eindrucksvolle schauspielerische Leistung der beiden, befand Janus. Brianna kullerten Tränen über die Wangen, und Janus Stimme war höhnisch und voller falscher Schadenfreude. Alles verlief nach Plan. Die Tritte und Schläge sahen sehr eindrucksvoll aus und schmerzten etwas, gerade genug, das es Ranik oder Kira spüren und sich daran laben konnten. Aber alles in allem war er sehr schonend mit der jungen Frau.

"Oh, habe ich euch etwa weh getan ? Oder erinnert ihr euch einfach an an eure erbärmliche Niederlage gegen meine Meisterin ? Ihr wart eine Närrin, euch ihr zu widersetzen, mit euren armseligen Fähigkeiten hattet ihr nicht den Hauch einer Chance gegen eine derart mächtige Sith ! Jetzt bezahlt ihr den Preis für euer uneinsichtiges Verhalten. Und glaubt mir, was ich mit euch anstelle ist noch gnädig im Vergleich dazu, was Lady Guldur euch antun wird. Sehr gnädig."

Janus schlug der Echani mitten ins Gesicht, ein eindrucksvoller Schlag, und tat so, als würde er Kira, die bereits seit dem Beginn der falschen Folter hinter ihm stand, gerade erst bemerken.

"Ah, Lady Guldur. Wie schön, das ihr euch wieder zu uns gesellt. Ich und unsere Jedi-Freundin haben gerade von euch gesprochen, nicht wahr, Jedi ?"

Brianna erwiederte darauf zum Glück nichts, und so folgte ein weiterer Schlag ins Gesicht.

"Sie ist sehr unkooperativ, Mylady, aber sie verfügt über interessante Informationen. Vielleicht sollten wir ihr eine kleine Erholung gewähren. Sie hat etwas ausgeplaudert, das ich euch lieber unter vier Augen erzählen möchte."

Einladend wies Janus in Richtung des Ganges, aus dem Kira gekommen war. Er hatte seine Stimme gesenkt, so das nur Kira ihn hören konnte.

"Die Koordinaten der Jedi-Basis, Meisterin. Das letzte fehlende Teil in unserem Puzzle. Die Möglichkeit, die Plage der Jedi-Ritter für alle Zeit auszulöschen und unsterblichen Ruhm zu erlangen. Aber ich möchte zuerst mit euch darüber sprechen, bevor wir Lord Dran diese Entdeckung mitteilen."

Ein perfekter Plan. Gamorr war der Standort der Jedi-Basis. Inzwischen war Janus fest davon übereugt, das die Echani unbewusst dieses Geheimnis verraten hatte. Dann hatte sie ihm diese Geschichte mit ihrem "Meister" und den Artefakten erzählt, um ihn zu täuschen. Vermutlich wusste sie tatsächlich, wo sich diese Artefakte verbargen.
Irgendwo in der Galaxis, aber nicht auf Gamorr. Dort wartete die Jedi-Basis. Janus war inzwischen felsenfest überzeugt, das es eine Jedi-Basis gab, so unwahscheinlich dies zunächst auch klingen mochte. Genau darauf bauten die Jedi, das man sie nicht für dumm genug hielt, sich alle an einem Ort zu versammeln. Und das man deshalb niemals suchen würde. Recht klug. Aber nicht klug genug. Trotz der Bedeutung dieser Erkenntnis wartete Janus mit natürlicher Gelassenheit auf die Antwort seiner Meisterin. Die Anwort, die das Schicksal der Jedi entscheiden würde.



Korriban-Alter Tempel der Sith-Ranik, Kira, Janus, Brianna, Kestrel, Cal (bewusstlos)
 
Korriban-Alter Tempel der Sith-Ranik, Kira, Janus, Brianna, Kestrel, Cal (bewusstlos)

Noch erschöpft von den Machtblitzen, saß sie mit dem Rücken an die dreckige Steinwand gelehnt und sah hoch zu Ranik, der direkt vor ihr stand und sie ernst ansah. Sein höhnisches Lächeln war verschwunden, woraus sie deutete, dass ihm gar nicht gefiel, was er von ihr hörte. Was anderes hatte sie auch nicht erwartet und ihr war klar, dass er sie dafür bestrafen würde, doch das würde er auch tun, wenn sie schweigen würde. Von daher war es ihr egal wie frech und aufsässig sie ihm gegenüber war. Das war das einzige, was sie momentan ausrichten konnte. Körperlich konnte sie ihn ,durch die Fesseln, ja kaum was antun und um ihn nochmal zu treten, stand er zu weit weg. Er wusste wohl schon warum, doch sobald sich wieder eine Gelegenheit bieten würde, würde sie wieder zutreten, egal wohin, Hauptsache sie reizte ihn damit, damit nicht nur sie litt. Sie wollte nicht, dass nur er alleine triumphierte. Nein, er sollte sich ruhig über sie ärgern. Schmerzen handelte sie sich so oder so ein. Darum kam sie nicht herum, denn sie wollte nichts preis geben und wollte ihren Tod auch so lange wie möglich hinauszögern, bis eine Flucht möglich war. Sie gab dieses Ziel noch nicht auf.

Ranik versicherte ihr dann, dass er sehr wohl seine Schülerin im Griff hatte und hob sie mit der Macht auf die Beine, sodass ihre Arme eine gewisse Erleichterung erhielten, denn so hingen sie wieder neben ihrem Körper und die Kettenglieder hingen schlaffer. Sie spürte, wie das Blut wieder durch ihre Arme gepumpt wurde, sodass es beinahe schmerzte. Alleine stehen konnte sie jedoch nicht, dafür war sie von den Blitzen noch zu geschwächt, sodass Ranik sie mit der Macht hielt und ihr sehr ernst in die Augen sah und ihr befahl ihre Moralvorstellungen für sich zu behalten und endlich das sagen sollte, was er hören wollte. In dem Moment ließ er sie los und sofort knickten ihre Knie unter ihrer Last ein, sodass sie auf ihre Knie rutschte und ihre Arme sich wieder über ihrem Kopf befanden. Schon von dieser kurzen Zeit in den Ketten, taten ihre Handgelenke schon ziemlich weh und die Ketten nervten sie unheimlich. Es war nicht nur ungünstig für die Flucht, nein sie waren auch noch sehr unangenehm.

Ranik warnte sie, wenn sie nicht endlich sprach, auf eine Art leiden müsste die sie sich nicht im entferntesten Vorstellen konnte, doch Kestrel reagierte darauf nur mit einem trotzigem Blick. Er gab ihr dann Bedenkzeit, so glaubte sie es und sie nutzte es, um ein wenig von dem vielen Schreien durchzuatmen und sich ein wenig zu erholen, denn sie wusste, dass die nächsten Schmerzen bald folgen würden. Ranik?s Blick war nun auf Brianna und den andern Sith gerichtet, der nun mittlerweile stand. Durch das Klacken von hohen Absatzschuhen, kündigte sich das Eintreffen von Kira an, die mit einem merkwürdigem Gerät in der Hand die Zelle betrat. Ein heftiges Klatschen richtete die Aufmerksamkeit von Kestrel wieder auf ihre Freundin, die laut aufschrie und das Gesicht verzog. Wieder machte Kestrel sich vorwürfe. Wenn sie für alle litt, konnte sie das noch ertragen, da sie für alles verantwortlich war, doch sie konnte es nicht ertragen ihre Freunde so leiden zu sehen. Leider konnte Kestrel die Szene, die sich zwischen Janus, Brianna und Kira abspielte nicht weiter verfolgen, denn Ranik sah wieder zu ihr herunter und fragte sie, ob sie wirklich nicht reden wollte.

Kestrel verzog ihr Gesicht zu einem frechen Grinsen und schüttelte leicht den Kopf. Im nächsten Moment zuckte sie stark vor Schmerz zusammen, der sich in ihrem Rücken ausgebreitet hatte und aus dem Nichts kam. Der Schmerz kam so plötzlich, dass sie nur einen erstickten Schrei rausbrachte, ihren Rücken durchbog und zur Seite kippte, jedoch nur so weit, bis die Ketten sie aufhielten. Erst nach dem ersten Schock des enormen Schmerzes, schrie sie sehr laut auf und fragte sich, was er gerade mit ihr anstellte. Wollte er ihr das Rückrad brechen?! Es fühlte sich beinahe so an! Angst durchströmte ihren Körper und ihre Arme und Beine wurden durch den Schmerz an ihrer Wirbelsäule ganz taub. Langanhaltend schrie sie laut und schaffte es kaum dazwischen Luft zu holen, sodass sie ab und zu dramatisch nach Luft schnappte, bevor sie weiter schrie.
Ranik fragte sie dann, was nun die Bessere Option war und Kestrel gestand sich ein, dass sie selbst nicht wusste, für wie lange sie diese Tortur durchhalten würde, denn die Schmerzen steigerten sich immer weiter, von Folter zu Folter, obwohl sie schon gedacht hatte, dass die Machtblitze kaum noch zu toppen waren. Sie wurde dadurch unsicher, wie viel sie wirklich ertragen konnte und für wie lange? Wie viel Zeit war jetzt erst vergangen? Wie lange folterte er sie schon? Eine Stunde? Anderthalb? Wie sollte sie das Tage und Wochen, wenn nicht sogar Monate aushalten? Große Selbstzweifel kamen wieder in ihr hoch und eine gewisse Angst, wie sie das Problem lösen sollte, denn sie wollte niemanden verraten und ob sie nach der Frage überhaupt wirklich erlöst waren, war noch immer dahingestellt. Sie könnte es sowieso nicht. Es blieb ihr gar nichts anderes übrig, als es zu ertragen und zu schauen, ob sich irgendwann eine Möglichkeit ergab, um zu fliehen.

?Ihr bringt mich vielleicht zum schreien, aber niemals zum reden!?


Brachte sie gequält hervor und hoffte, dass er bald wieder von ihr abließ.

?Eure Methoden werden niemals bei mir fruchten! Ich werde eure Torturen schon irgendwie über mich ergehen lassen! Ich werde nicht ...reden!?

Meinte sie noch gequälter und schrie zwischen ihren Sätzen.


?Ihr könnt mich nicht ewig foltern. Irgendwann werdet ihr schon eure Geduld verlieren und uns töten. Irgendwann werde ich schon von euren Torturen befreit! Entweder, weil wir fliehen oder ihr uns tötet oder wer anders.?


Deutlich hörte man ihre Verzweiflung heraus, trotzdem hielt sie sich noch halbwegs wacker.


?Für ewig werden die Schmerzen nicht bleiben und diese Zeit werde ich schon überstehen und werde schweigen, bis ihr meinen Körper endgültig zum schweigen bringt!?

Den letzten Satz schrie sie ihm nun schon entgegen.

?Ich mag zwar jung sein, aber dass heißt noch lange nicht, dass ich eure Foltermethoden nicht ertragen kann!?

Ihre Sätze wurden nun immer abgehakter durch ihre Schmerzen und Kestrel spürte, dass sie bereits vor Schmerzen Ohrenrauschen bekam und ihr Bild vor Augen verschwommen wurde.

?Glaubt gar nicht, dass ich je nachgeben werde! Nein, ich nicht! Urgh... .?

Sprach sie mit weinerlicher Stimme aus und versuchte nun an was schönes zu denken, um die Schmerzen ertragbarer zu machen, doch zum einen wollte es ihr nicht gelingen und zum anderen waren ihre Schmerzen dafür zu heftig, sodass sie schrie und auf ein baldiges Ende der Folter hoffte.


Korriban-Alter Tempel der Sith-Ranik, Kira, Janus, Brianna, Kestrel, Cal (bewusstlos)
 
Korriban - Alter Sith Tempel - Kerker - Kestrel, Janus, Biranna, bewusstloser Cal, Ranik vor dem Kerker Kira

Ranik schenkte Kestrels Worten nur ein müdes Lächeln. Er konnte ihre Angst riechen. Ein Hauch von Verzweiflung zog sich durch ihren Verstand und lies ihn erahnen was ihr durch den Kopf ging. War sie tatsächlich so stark wie sie es ihn glauben lassen wollte? Konnte sie diesen Schmerzen auch über Tage oder Wochen trotzen? Würde es sogar noch schlimmer werden? Raniks Augen blickten auf die mitleiderregende Szene, die sich vor seinen Füßen abspielte, doch er spürte kein Mitleid, nein, er spürte die Macht, seine unanfechtbare Überlegenheit und die Freiheit alles mit diesem verdorbenen Mädchen zu tun, wonach ihm der Sinn stand. Was nutzten ihr ihre großen Worte? Dachte sie in der Tat, dass er irgendwann die Lust verlieren würde? Er genoss sein Werk! Ihre Schreie erregte ihn, ihr Leiden stärkte ihn, er konnte dies hier fortsetzen solange er wollte. Weder stand er unter Zeitdruck noch bestand die Gefahr einer Flucht. Die Jedi würde schwächer werden, Tag für Tag und mit jeder Minute die verstrich würde sie sich mehr nach dem Tod sehnen. Irgendwann würden ihre Gedanken an Moral und Freundschaften erlischen. Der Warrior würde ihr wenn es nötig war den Verstand aus dem Körper quälen, solange bis sie nur noch ein Ziel kennen würde: Dem Leiden zu entkommen, irgendwie. Die Lehren der Jedi hatten sie hart und entschlossen gemacht, doch irgendwo in ihrem inneren gab es immer noch das kleine Mädchen, dass jetzt am liebsten in den Armen ihrer Mutter liegen würde. Die Schale, die ihre Meister um ihren jungen Geist errichtet hatten zu brechen, war sein bestreben. Ihre deutlich spürbare Unsicherheit war ein Anzeichen dafür, das der Panzer schon bröckelte und hier würde er ansetzen. Er würde ihr seine wahre Natur zeigen, ihr die Jedi Lügen aus dem Kopf schlagen bis sie vor ihm kroch und winselte. Sie war nicht so unzerbrechlich wie sie glauben wollte, dass würde sie schon bald selbst herausfinden.

Ranik lies nicht von ihr ab. Die schwarze Hand der Dunklen Seite quetschte ihre Nerven unbarmherzig zusammen. Ja, schrei Kleine, schrei! Irgendwann, nachdem viele Minuten vergangen waren, kollabierte ihre Stimme. Aus den quälenden Lauten wurde ein keuchen und wimmern. Der Deformierte stieß ein eisernes Lachen aus.


Dein Meister würde sich deiner Schämen, wenn er dich sehen könnte.

Zischte er ihr entgegen. Ob sie seine Worte überhaupt vernommen hatte? Unwichtig! Er würde sie erst loslassen, wenn sie der Ohnmacht nahe war und das würde zu seinem Vergnügen und ihrem Bedauern noch einige Minuten in Anspruch nehmen. Die verformten Gesichtszüge des Lords schienen unter der andauernden Nutzung der Dunklen Seite anzuschwellen. Er spürte ein leichtes Stechen in seiner Stirn, ignorierte diese irrelevante Störung allerdings. Eine Furche mehr oder weniger spielte bei ihm sowieso keine Rolle mehr. Er sondierte Kestrel mit der Macht, spürte dass er sie noch ein wenig länger Foltern konnte und lenkte seine Aufmerksam so einen Augenblick den anderen zu. Seine Augen wandten sich nicht von der Ritterin, doch seine unsichtbaren Fühler taktierte sie Szenerie hinter seinem Rücken. Der Adept Janus hatte der verbalen Befragung offenbar abgeschworen und der Padawan einige Schläge und Tritte verpasst, ehe Kira sich wieder zu ihm gesellt hatte. Wie Ranik seine Schülerin kannte, würde sie die Weißhaarige wieder mit Qualen und Spott überhäufen, dieses Unterfangen war in der Tat amüsanter als er es sich vorgestellt hatte. Leise pfiff er die Melodie seines Lieblingsliedes und überwachte sein Opfer genaustens. Nun war es soweit! Kestrel gab keinen Laut mehr von sich, lag nur noch verkrümmt vor ihm und drohte Bewusstlos zu werden. Der Warrior zog seine Machtklauen zurück und die Schmerzen in ihrem Rücken verblassten. Er sah wie sich ihre Muskeln entspannten und ging in die Hocke.


Ich bin es gewohnt Respektvoll angeredet zu werden, ich hoffe diese Lektion wird deine Zunge etwas zügeln.


Er erhob sich wieder und steuerte die Kerkertüre an.

Kira, Janus, lasst die Finger von der Ritterin! Ich will das sie sich ausruht!

Sein Blick glitt auf die Padawan.

Ich will dass sie meiner nächsten?Unterrichtstunde?bei vollem Schmerzempfinden beiwohnt.

Der Deformierte verließ den Kerker und tauchte in die trockene Wärme des restlichen Tempels. Genug für einen Tag, er wollte das Mädchen ja nicht sofort ausbrennen. Je Besser sie sich regenerieren konnte um so schlimmer und länger würden ihr die nächsten Foltermethoden vorkommen. Keine Wirkung ohne angemessene Empfindung. Von nicht kam nichts. Schnellen Schrittes entfernte er sich von dem Raum und drang tiefer in dieses beeindruckende Gebäude. So voll von Wissen, so voll von Potenzial?Verschwendung! Er würde sich einen genaueren Eindruck von seinem vorläufigen Heim machen. Genug Zeit um neue Foltertechniken zu entdecken und sich möglicherweise noch mehr Wissen der alten Sith anzureichern.


Korriban - Alter Sith Tempel - Gänge - Ranik
 
Korriban-Alter Tempel der Sith-Ranik, Kira, Janus, Brianna, Kestrel, Cal (bewusstlos)

Kira betrat die Zelle und kaum atmete sie den modrigen Geruch des Verließes ein, so roch sie auch sofort die Qualen von zwei Jedi. Die junge Ritterin schrie gerade unter nicht sichtbaren Qualen, die Ranik verursachte und Janus schlug der Padawan gerade ins Gesicht. Kira lächelte ein wenig darüber und stellte sich versetzt hinter Janus und beobachtete die Beiden. Die junge Padawan schrie laut auf und ihr Gesicht war vom Schmerz verzerrt. Genau so sollte es sein, nur hätte sie dies ihrem Schüler gar nicht zugetraut und eigentlich sollte SIE es sein, die sie gerade quälte, doch leider hatte sie Janus das Handwerk fürs Erste übergeben und sie konnte jetzt nicht einfach dazwischen fahren und ihren Ruf damit noch beschmutzen. Außerdem musste sie es positiv sehen. So konnte sie das Leiden sehen und spüren, ohne sich dabei selbst die Hände dreckig zu machen. Das war immerhin auch etwas.
Janus trat der Padawan dann in die Rippen und schlug ihr abermals ins Gesicht. Für Kira war das genau ihr Geschmack und sie drehte vergnügt den Schockstab in ihrer Hand und brannte schon heiß darauf, ihn an ihr auszuprobieren, sobald Janus fertig war. Janus spuckte dann noch große Töne und wieder schleimte er ohne Ende. Er konnte ihr nicht erzählen, dass er sie nicht schon vorher gesehen hatte. Doof war sie schließlich nicht, aber es war seine Art. Anscheinend hoffte er darauf, dass er so besser bei ihr ankam oder sie ihm mehr Freiheiten einräumte, doch dies konnte er momentan noch vergessen. Bisher war er mehr oder weniger ihr Handlanger und dies würde bis auf weiteres so bleiben.

Janus drehte sich nun endlich zu ihr und Kira stemmte ihre rechte Hand in ihre Hüfte und blickte ihn erwartungsvoll an. Er erzählte ihr, dass die Padawan sehr unkooperativ war, doch dass hatte sie auch schon vorher gewusst. Nichts neues, doch was sie dann hörte, ließ sie doch auflauschen. Wie bitte? Sie hatte was ausgeplaudert?! Bei IHM?! Wie hat er ihren Panzer sprengen können und sie nicht?! Das war ungerecht! Die Gesichtszüge von Kira wurden hart und ernst und sie blickte Janus eingehend an. Unter vier Augen wollte er mit ihr sprechen?! Kira schwante schon, dass er etwas sehr wichtiges herausgefunden hatte und sie wollte es nicht wahr haben. Wie konnte ein Adept besser sein als sie?! Sie war es, die ihr Handwerk im Verhören verstand und nicht er! Hätte sie ihm doch nie erlaubt, diese Padawan überhaupt anzufassen! Er hätte sich lieber mit dem bewusstlosen Padawan beschäftigen sollen!
Kira ballte ihre Hände zu Fäusten und ihr Gesicht wurde nun schon zornig, als Janus ihr zuflüsterte, dass er wirklich die Koordinaten der Basis erhalten habe. So schnell?! Kira konnte das kaum glauben und musterte ihn einen Moment weiter und zog ungläubig ihre Augenbrauen hoch und sah dann hinunter zu der Echani, die noch Tränenspuren auf den Wangen hatte. Unmöglich konnte ihr Schüler sie zum reden gebracht haben! Sie würde doch wohl nicht wegen ein paar Schlägen und ein paar Tritten nicht gleich alles gesagt haben?! So schwach schätzte sie sie nun doch nicht ein! Oder doch? Ihr Gesicht war noch nicht mal richtig rot von den beiden Schlägen. Kira’s Blick wanderte dann wieder zu Janus.


„So?! Na da bin ich ja gespannt. Für so viel fähig habe ich dich gar nicht eingeschätzt. Du überraschst mich. Vielleicht wirst du ja doch ein anständiger Sith. Hatte schon Angst, aus die würde ein Weichei werden.“


Meinte Kira bitter, denn sie wollte es noch immer nicht wahr haben, dass er es war, der die Information ergattert hatte. Das konnte sie unmöglich so stehen lassen. Vielleicht konnte sie so tun, als wäre es ihr Verdienst gewesen vor Ranik. Schließlich hatte sie in der letzten Zeit schon zu oft versagt, als dass sie Ranik nochmals enttäuschen konnte. Nein, diesmal wollte sie ihm zeigen was in ihr steckte. Diesmal würde sie nicht nur wegen ihrer Schwangerschaft im Nachteil stehen, wofür er verantwortlich war! Kira blickte eine ganze Zeit lang in Janus Augen und überlegte, wie sie sich am besten vor Ranik verkaufen konnte, ohne, dass Janus ihr dazwischen funkte. Janus hielt in der Zeit einladend seine Hände zu dem Gang und Ranik hatte sich gerade zum Verlassen der Zelle gewandt und befahl ihnen, dass sie die Ritterin nicht anrühren sollten, da sie sich ausruhen sollte. Ihr war es egal und sie nickte nur knapp und Ranik verschwand.

„Ich hoffe für dich, du irrst dich nicht... .“


Meinte sie zu Janus und ging dann zu der Padawan und hockte sich vor sie und hielt ihr den Schockstab an ihr Kinn und hob es damit an, jedoch ohne abzudrücken.

„Du sprichst also doch? Interessant. Vielleicht bekommen wir aus dir ja noch mehr raus, was uns nützen könnte. Wenn du immer brav antwortest, umso kürzer sind die Qualen. Das müsste doch ein Ansporn sein, oder?“


Meinte Kira und grinste breit und nahm den Schockstab dann von dem schon zu wohl geformten Kinn der Echani und hielt die Kontakte dann auf ihren Bauch und drückte ab. Sofort zuckte die Jedi vor Schmerz zusammen und schrie auf. Sie konnte froh sein, dass sie nur kurz auf den Knopf gedrückt hatte, denn sonst hätte der Schmerz wohl länger angedauert. Kira grinste die Jedi hasserfüllt an und steckte den Schockstab in eine Tasche ihres Umhangs.

„Das war nur ein kleiner Vorgeschmack, was dich erwarten könnte, wenn du nicht sofort redest, aber ruh dich ruhig mit deiner Freundin da drüber aus. Sie scheint ja ziemlich am Ende zu sein. Ranik hat wohl gründlich gearbeitet. Aber dieses Schicksal musst du nicht teilen und genauso dumm sein wie sie. Schau sie dir an, wie sie sich windet wie ein Wurm, wie sie stöhnt wie eine alte Frau und wie ihre Tränen laufen wie ein kleines Kind. Erbärmlich nicht wahr? Aber sie ist genauso armselig wie du. Bild dir also nicht ein, dass du besser bist. Nein, du bist noch armseliger, denn du weinst schon von einer kleinen Ohrfeige meines Schülers.“

Sagte sie und erhob sich dann behäbig und ging zur Kerkertür und gab Janus einen Wink, ihr zu folgen. Janus tat es ohne mit der Wimper zu zucken und so standen sie vor der gewaltigen Tür und Kira verriegelte sie gewissenhaft und kontrollierte sie mehrfach. An ein Entkommen war hier nicht zu denken.

Kira ging dann ein Stück mit Janus und blieb dann schließlich stehen.


„Nun gut. Sprich! Was hast du herausgefunden?!“

Fragte sie fordernd.

Sith Tempel-Gang bei den Verließen -Kira und Janus
 
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Alter Sith-Tempel, Zelle - Janus, Kira, Ranik, Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Unter dem lauter werdenden Tocken von Kiras Absätzen betrachtete Brianna immer noch Janus, den attraktiven Sith. Es war nicht leicht, ihn als das zu akzeptieren, was er war: eine üble Person, auf dem Weg, von Machtgier und der dunklen Seite zerfressen zu werden. Immer noch hätte sie viel lieber den Mann ihrer Träume in ihm gesehen, den sie sich in ihm vorgestellt hatte, der er vielleicht sein könnte, wenn er auf ihren Rat hörte. Sie wartete ab, ob er zu seinem Wort stehen würde. Wenn er es tat, konnte es erster kleiner Schritt sein, ein anderer Mensch - oder Echani - zu werden. Vielleicht. Er begann leise zu ihr zu sprechen, sagte jedoch nicht das erhoffte, sondern dass er verletzt wäre, sie nur den Sith in ihm sähe, jedoch nicht die Vision. Er mutmaßte, dass sie noch nicht über die notwendige Reife verfügte, sie es aber später vielleicht noch erkennen würde. Sie antwortete ihm genauso leise.

Das wollte ich nicht. Doch leider tut die Wahrheit manchmal weh.

Mehr konnte sie gar nicht mehr sagen, denn die Apprentice durfte auf keinen Fall etwas davon hören, was sich zwischen den beiden abgespielt hatte, außerdem unterbrach er sie, anscheinend leicht nervös geworden. Zwar sagte er das Erhoffte, aber nicht nur das. Anscheinend waren sie bemerkt worden, daher würde er ihr ein bisschen wehtun müssen, damit die anderen Schmerzen spüren konnte. Er bat darum, ihn nicht im Stich zu lassen, und die Echani nickte fast unmerklich leicht. Ranik! Zweifellos war das der Grund. Sie sah nach ihm, was er so trieb, und erschrak. Die arme Kestrel wand sich unter wohl schrecklichen Schmerzen, doch was der Sith tat, war nicht im entferntesten zu erkennen. Sie fing an, fürchterlich zu schreien, allein das tat ihr schon fast mehr weh als alles, was Janus ihr jetzt zufügen konnte. Zwischen den Schreien gab sich die kleine Jedi kämpferisch, sagte, dass sie nicht reden würde, doch ihre Stimme klang gequält und wurde immer verzweifelter, weinerlich sogar, bis sie außer schreien nichts mehr hervorbrachte.

Mit Grausen wandte sie sich von der Szenerie ab. Der junge Sith verabschiedete sich von ihr, da sie wohl nicht mehr miteinander reden können würden, und bedauerte, was geschehen würde. Das rührte sie ein wenig, und gerne hätte sie ihm noch geantwortet, aber es war zu riskant. Zumindest konnte sie ihm ein leichtes Lächeln schenken, in der Hoffnung, dass es noch nicht das letzte Mal sein würde, zumal auch, was die Frage seiner Rettung anging, das letzte Wort noch längst nicht gesprochen war.

So begann das Schauspiel. Janus' Gesicht veränderte sich sehr zu seinen Ungunsten, und doch fühlte sie irgendwie, dass diese Bosheit nur Show war. Brianna machte ihren Körper steinhart, um sich auf das, was kommen würde, vorzubereiten. Gerade als Kira wieder hereinkam, fing sie eine schallende Ohrfeige, ähnlich der, die sie vorhin bekommen hatte, und ähnlich wie vorhin hätte sie normalerweise keine Miene deswegen verzogen. Nun aber versuchte sie, von den Schmerzensschreien möglichst mit Kestrel mitzuhalten; ein wenig Übertreibung schadete dabei sicher nicht. Sychron dazu warf sie ihren Kopf zur Seite, damit es nach mehr aussah, schließlich hatten sie wichtiges Publikum. Er bedrohte sie, die Chance zur Kooperation hätte sie gehabt, nun würde sie erfahren, was Leiden bedeutete.

Nein... aufhören... ich habe Euch doch schon alles gesagt...

Schauspielerte sie keuchend, und bereitete ihren Körper auf den Tritt vor, den sie kommen sah. Er sah elegant aus, der Treffer mit der Stiefelspitze in den Rippen war jedoch wenig echanimäßig und vermutlich der "künstlerischen Darbietung" geschuldet. Zumindest trat er ihr tatsächlich nicht auf den Solarplexus oder die angeschlagenen kurzen Rippen, und zweifellos hätte er mit dem Fußballen mehr Schaden angerichtet, doch es tat trotzdem weh, und wenn sie die Gelegenheit hätte, würde er das zurückkriegen, doch momentan tat er nur seine Pflicht, und sie tat die ihre, und schrie vor Schmerzen. Ein zweiter Tritt kam in den Bauch, und sie schrie erneut. Es erforderte ziemliche Koordination, sich einerseits vor Schmerzen zu winden und andererseits stahlhart zu sein, doch dafür war sie eine Echani, und es gelang ihr ganz gut. Es hätte alles viel schlimmer sein können, daher spielte sie auch so gut mit wie es ging.

Janus fing an, sie an ihre erbärmliche Niederlage gegen Kira zu erinnern, wie chancenlos sie mit ihren armseligen Fähigkeiten gegen die Sith gewesen war. Jetzt würde sie dafür den Preis bezahlen, und es würde gnädig im Vergleich dazu sein, was ihr mit der Sith noch bevorstünde. Brianna verstand die schleimtriefende Intention des Gesagten ganz gut, und er sagte ja auch nur die Wahrheit über den Kampf, aber musste das sein? Sie wollte nicht schon wieder an die Jämmerlichkeit ihrer Person und ihrer Fähigkeiten erinnert werden, und die Reste ihres Egos sträubten sich dagegen, davon zu hören, und es schmerzte.

Es schmerzte mehr als der Schlag, den sie mitten ins Gesicht bekam. Der Adept hatte gezielt auf ihre Backenknochen geschlagen, und machte dies so geschickt, dass es trotzdem aussah, als würde er ihr die Nase polieren, obwohl er ihr kaum was tat. Er begrüßte die Apprentice, dann folgte noch ein weiterer Schlag ins Gesicht und es war vorbei. Er ließ sie in ihrer Depression allein, die Padawan senkte den Kopf und tat, als weinte sie bitterlich, was ihr angesichts des gerade wieder angeschnittenen Themas leicht fiel. Gleichzeitig spitzte sie allerdings die Ohren, denn Janus berichtete seiner Meisterin von seinem Verhör, und den interessanten Informationen, die sie angeblich besaß. Leider entfernten sie sich von ihr, und sprachen so leise, dass sie nichts verstehen konnte. Die Weißhaarige fand es indes interessant, dass ein Teil ihrer Finte wohl doch funktioniert hatte, und dass die Sith sich nicht gerade darüber freute, dass ihr Schützling etwas herausgefunden hatte. Nein, sie wirkte zornig und ballte die Fäuste, bevor sie sie dann ungläubig anstarrte. Brianna bemühte sich, ein Grinsen zu verkneifen, sondern ihre Rolle weiter zu spielen. Nachdem die beiden fertig waren, wies Ranik sie an, die Finger von Kestrel zu lassen, und verließ den Raum. Eine gewisse Erleichterung durchfuhr die Echani, obwohl sie genau wusste, dass es noch längst nicht überstanden war, freute es sie doch, dass ihre Freundin eine kleine Erholungspause bekommen würde. Sie sah äußerst mitgenommen aus, obwohl sie immer noch sehr hübsch war. In dieser Hinsicht hatte der Sith sie geschont. Wer wusste, was da noch kommen würde, bevor das Ende kam!

Vorläufig hatte sie jedoch ganz andere Probleme, denn Kira kam direkt auf sie zu und hielt ihr ein seltsames Gerät unters Kinn, das wie ein altertümlicher Schockstab aussah, oder zumindest war das noch die angenehmste Variante unter den in Frage kommenden Möglichkeiten, was es sein konnte. Sie sprach sie an und fand es interessant, dass die Padawan doch redete. Sie versprach ihr umso kürzere Qualen, je mehr sie redete, als Ansporn, erwartete jedoch gar keine Antwort, sondern entfernte den Schockstab vom Kinn und verpasste ihr stattdessen eine Ladung gegen den Bauch.

Der Schock selbst war erträglich, ihre Mentorin hatte bis eben, auch schon bei den Machtblitzen, wohl erheblich schlimmeres durchgemacht. Trotzdem schrie Brianna mindestens so laut wie vorher und wand sich vor Schmerzen, um die Sith nicht zu neuen Höchstleistungen anzuspornen. Kira nannte das indes nur einen kleinen Vorgeschmack, und beleidigte ihre Freundin, wie armselig sie doch wäre. Die Echani hätte sie gerne gesehen, wenn sie dasselbe durchmachen müsste. Sie selbst sei noch armseliger, so wie sie geschrien hätte, aber das traf sie nicht besonders, denn das hieß, dass sie das etwas wehleidige Schauspiel abgekauft hatte. Gerne hätte sie ihr eine entsprechende Antwort zurückgegeben, aber das passte nicht in die Rolle. Stattdessen senkte sie ihren Kopf noch weiter und schluchzte. Dabei fiel ein Teil ihrer langen Haare nach vorne, was praktisch war, denn so konnte man ihr Gesicht nicht sehen.

Interessanterweise war das auch schon alles, was die Sith machte. Sie schien ihr die von Janus vorgeschlagene Erholungspause tatsächlich gewähren zu wollen, und machte sich auf zur Tür, ihn im Schlepptau. Was hatte er ihr nur gesagt? Er war vielleicht doch ein wenig auf ihrer Seite. Brianna wartete, bis die Sith mit dem Verriegeln der Kerkertür fertig war und noch ein wenig länger, bis nichts mehr von ihr zu hören war, erst dann sprach sie Kestrel ansprach, die ziemlich erledigt wirkte und einfach nur rumsaß um sich auszuruhen.

Keine Angst, ich hab denen nichts gesagt, nichts was ihnen auch nur im Entferntesten nützt. Bestenfalls verplempern sie noch ihre Zeit mit einem sinnlosen Trip nach Gamorr. Und er hat mir auch nicht wehgetan, er wollte, dass ich Kira was vorspiele. Die Sith scheinen sich untereinander überhaupt nicht einig zu sein.

Brianna sah ihre Mentorin mit großen Augen an und sprach langsam, die Bedeutung von dem, was sie sagte, unterstreichend.

Selber retten können wir uns ja nun eindeutig nicht. Wenn das Wunder ausbleibt, dass uns jemand rettet, ist ihre Uneinigkeit, sie gegeneinander auszuspielen, vielleicht unsere einzige Chance. Denn messen können wir uns nicht mit ihnen. Diese Blitze, die du abbekommen hast, müssen schrecklich gewesen war. Und erst das danach, das unsichtbare - was hat er nur mit dir gemacht? Es hat furchtbar ausgesehen. Ich mache mir richtig Vorwürfe, dass du so viel leiden musstest und ich fast gar nicht. Aber es gibt auch nichts, was ich hätte tun können. Wir sind einfach machtlos gegen diese Sith.

Die Echani senkte den Blick, sie war traurig, und hatte die Demontage auf Loronar durchaus noch nicht verwunden, zumal sie die Tage nicht Gelegenheit gehabt hatte, viel miteinander zu sprechen, und Janus auch wieder daran gerührt hatte.

Ich bin machtlos gegen jeden dieser Sith, da hat Janus nur zu recht. Ich war immer stolz auf meinen Körper und seine Fähigkeiten, den Ausdruck meiner selbst. Zu sehen, dass das alles nichts wert und nichts nütze ist, ist schwer zu ertragen. Andererseits könnte ich es auch nicht aufgeben, trotzdem. Es macht mich jetzt schon wahnsinnig, nichts tun, keinen Sport treiben zu können. Aber ich weiß auch nicht, wie ich den Anblick ertragen könnte, das, was ich jetzt dabei in mir erkennen würde. Ich weiß, dass du mir angeboten hast, meine Fähigkeiten durch die Macht zu verstärken, aber wären es dann noch meine Fähigkeiten? Bin das noch ich, sagt das was über mich aus, und will ich die Mittel meines Körpers durch die Macht ersetzen? Selbst wenn ich das lernen könnte, und ich kann es mir nicht vorstellen, glaube ich nicht mal, dass ich es überhaupt wollte. Deswegen muss ich raus aus dieser Welt, falls uns jemals die Flucht gelingen sollte. Diesen Vergleich mit den Jedi und Sith kann ich nicht standhalten, ich kann da nicht konkurrieren, das übersteigt meine Fähigkeiten. Weg - und versuchen, all das zu vergessen, anders könnte ich gar nicht weiter machen. Es war ein Fehler, das alles überhaupt anzufangen. Ich war überheblich, zu glauben, hier mitmischen zu können, und wahrscheinlich zahle ich jetzt den Preis dafür.

Danach war sie still, und ihr standen ein wenig echte Tränen in den Augen. Zu hoffnungslos war die Lage, selbst in dem unwahrscheinlichen Falle, dass sie fliehen konnten.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
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Es kam, wie Janus es erwartet hatte. Auf eine gewisse Weise hatte er es sogar erhofft. Ein weiterer Schritt auf dem Weg des Adepten war getan, jetzt musste der Weg nur noch weiterverfolgt werden. Janus vermied es meisterhaft, seinen Triumph erkennen zu lassen und beobachtete stattdessen die Reaktion seiner Meisterin. Sie war so durchschaubar, so leicht zu manipulieren. Nichts weiter als ein armseliges, entbehrliches Werkzeug, sowohl für ihn als bestimmt auch für Ranik. Nur ein Werkzeug. Sie war neidisch, ihre Fäuste ballten sich in hilfoser Wut und ihre Stimme verriet genug von ihren Gefühlen. Sie bereute es, ihm dieses Verhör überlassen zu haben, und fragte sich sicher, wie er hatte Erfolg haben können, wo sie so jämmerlich versagt hatte. Der Unterschied war doch so offensichtlich. Er war ein wahrer Sith-intrigant, manipulierend, aus dem Schatten langsam nach der Macht greifend, dabei stets bedacht, die Ilusion des loyalen Dieners aufrecht zu halten. Kira und selbst Ranik waren hingegen nichts weiter als kleine, dumme Bauern in dem großem Dejabrik-Spiel um die Macht. Ohne eigenen Willen, ohne Intelligenz und ohne Geschick, nur als entbehrliche Kämpfer und Opfer zu gebrauchen. Lächerlich. Aber noch musste der Schein gewahrt werden. Ja, Kira hatte ihn unterschätzt. Und ihre Arroganz war der Schlüssel zu ihrem Untergang. Die Apprentice äußerte die Hoffnung, das sich Janus nicht irrte, und in diesem Moment reifte ein weiterer Schachzug in seinem Verstand heran. Wenn er sich irrte...Das war die Lösung. Der hochgewachsene Adept beobachtete, wie Kira ihr kleines Spielchen mit Brianna spielte. Was für eine Verschwendung von Zeit und Energie. Und außerdem völlig unzivilisiert, mit so einem Schocker auf eine wehrlose junge Frau loszugehen. Erneut fühlte Janus Mitleid, verdrängte die Empfindung aber ebenso wie die anderen rasch wieder. Er musste sich jetzt konzentrieren.

Endlich hatte Kira ihre Arbeit beendet und war mit ihren typischen Drohungen fertig. Sie verließen beide den Kerker, und Janus sah zu, wie seine Meisterin die Tür verriegelte. Flucht ausgeschlossen. Perfekt. Wie üblich verzichtete Kira auf Höflichkeits und forderte ihn drängend auf, ihr seine Erkenntnis mitzuteilen. Der Adept räusperte sich, es gefiel ihm, seine Meisterin ein wenig auf die Folter zu spannen. Die Stimme des Adepten war kühl, beinahe beiläufig, und sie verriet absolut nichts von seinen wahren Gefühlen.


"Die Jedi-Basis befindet sich auf Gamorr, Meisterin. Meiner Interpretation nach eine abgelegene Welt ohne nennenswerte Bevölkerung, vermutlich irgendwo im Outer Rim. Der ideale Standort für jemanden, der nicht gefunden werden will. Unsere Gefangene war offenbar bereits einmal auf dieser Welt, und während wir miteinander sprachen, lockte ich sie in eine rhetorische Falle. Sie weiß vermutlich garnicht, was sie mir verraten hat, aber für mich war sie ein offenes Buch. Die Bestrafung am Schluss diente mehr einem anderen, persönlichen Zweck."

Das letzte war zumindest nicht gelogen. Es hatte tatsächlich einem "persönlichen Zweck" gedient.

"Aber das ist noch nicht alles, Mylady. Sie kennt offenbar auch den Standort mehrer Artefakte sowohl der Jedi als auch der Sith. Ich plädiere dafür, sie für weitere Verhöre am Leben zu lassen. Was mit den anderen Jedi geschehen soll...."

Janus legte eine kurze Pause ein und lächelte Kira mit einer Mischung aus Raubtierlächeln und charmantem Grinsen an.

"Nun, sagen wir einfach, für sie besteht kein Verwendungszweck mehr. Aber natürlich müsst ihr und Lord Dran entscheiden, was mit ihnen geschehen soll. Was uns zum eigentlichen Grund dieser Unterhaltung führt. Ihr habt bei der Jedi eindrucksvolle Vorarbeit geleistet, und ohne euch hätte sie höchstwahrscheinlich nicht diese Information geliefert. Daher bin ich der Meinung, das ihr den Ruhm ernten solltet. Ihr könnt Lord Dran mitteilen, das ihr die Gefangene zum reden gebracht habt. Aber natürlich könnte auch ich ihm dies melden..."

Der Graf betonte den letzten Satz ein wenig. Natürlich würde sich Kira diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, solchen Ruhm zu ernten. Wenn die Information stimmte, würde Ranik sehr, sehr erfreut sein und Kira müsste Janus diesen Gefallen eines Tages vergelten. Er besaß schließlich immer noch ein kleines Druckmittel, das da unter ihrer Robe schlummerte. Und wenn sich die Information als falsch heraustellen sollte.... Nun, dann würde Ranik sehr, sehr wütend sein. Vielleicht würde er Kira töten. Tragischerweise würde dann wohl Janus ihren Platz einnehmen müssen. Tragischwerweise. Es konnte nichts schiefgehen. Es war perfekt. Heute begann die das neue Zeitalter. Sein Zeitalter.

Mit unergründlicher Gelassenheit studierte Janus seine Meisterin, betrachtete ihre Reaktionen und versuchte zu erfahren, was sie dachte. Dabei huschte immer wieder sein Gespräch mit Brianna durch seine Gedanken. Etwas an ihren Worten hatte ihn berührt, ihn zweifeln lassen. Doch noch waren diese Zweifel nicht stark genug, um ihn zu beeinflussen. Und natürlich wusste Brianna nichts von seinen wahren Plänen. Die Sith waren nur eine Zwischen-, nicht die Endstation. Sein Weg führte ihn weiter, viel weiter. An die Spitze der Macht. Und die Entscheidung war bereits gefallen. Der selbstbewusste Adept erlaubte es sich für einen kurzen Augenblick, seinen Traum vor seinem inneren Auge zu sehen.... Doch dieser Moment endete rasch, als sich Janus wieder auf die Gegenwart besann. Und dennoch... Konnte ihm Brianna, konnte ihm irgendetwas wichtiger sein als dieser Traum ? Für einen Augenblick hätte er diese Frage mit Ja beantwortet, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, doch jetzt hatte die Nüchternheit ihn wieder in ihrem kühlem, aber vertrautem Griff. Es war schade. Aber es war auch unvermeidlich. Wenn die Echani am Leben bleiben würde, und wenn sie konvertieren würde, dann ja. Der Adept sonnte sich noch einen Augenblick in diesem Gedanken, dann kehrte er ins Hier und Jetzt zurück. Es wurde Zeit für eine Antwort von Kira. Eine entscheidende Antwort.


Korriban-Alter Tempel der Sith-Gang-Janus, Kira
 
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Korriban-Alter Tempel der Sith-Ranik, Kira, Janus, Brianna, Kestrel, Cal (bewusstlos)

Die Schmerzen wurden nach und nach immer unerträglicher und sie glaubte beinahe schon, sterben zu müssen, so sehr nagte es an ihrem Körper und besonders an ihrem Verstand. Kestrel schrie sich schließlich völlig heiser, bis nur noch wimmernde Töne aus ihr hervordrangen und ihr sogar die Kraft fehlte sich noch zu winden, sodass sie nur noch gekrümmt in den Ketten hing. Ranik spottete bei der Folter und behauptete, dass ihr Meister sich bei dem Anblick schämen würde, doch das glaubte sie weniger. Sarid hätte eher Mitleid gehabt und hätte sie gerettet. Sie, als Sith untereinander, würden vielleicht so handeln, aber niemals die Jedi.
Fast wurde sie nun schon ohnmächtig von den quälenden Schmerzen und glaubte, dass Ranik wirklich erst aufhören würde, wenn sie sterben würde, doch plötzlich wurde sie erlöst von den stechenden Schmerzen in ihrem Rücken und sie sackte keuchend zusammen und spürte, wie sich ihre Muskeln langsam wieder entspannten.
Ranik hockte sich dann zu ihr herunter und warnte sie, dass sie ihn nicht nochmals so respektlos anreden sollte und erhob sich dann wieder und befahl den anderen Sith, sie nicht anzurühren. Kestrel fiel ein kleiner Stein vom Herzen, denn so bekam sie endlich ihre Pause, denn mehr hätte sie wirklich nicht ertragen können. Ranik verließ schließlich die Zelle und Kestrel atmete mehrfach tief durch und versuchte sich gerade hinzusetzen. Ihr war ganz schwindlig und sie spürte, dass ihr Kreislauf momentan am Ende war. Ihre Glieder zitterten leicht vor Schwäche und ihr Kopf fühlte sich mehrere Kilo schwerer an. Kurz machte sie die Augen zu, jedoch nicht lange, als sie das Gespräch zwischen dem Adepten und Brianna hörte und zwischen Kira und dem Adepten. Zuerst verstand Kestrel nicht ganz worum es ging und es tat ihr leid, als Brianna heftig von dem Sith geschlagen und getreten wurde, doch was sie dann hörte, ließ ihren Atem für einen Moment stocken. Der Sith meinte zu seiner Meisterin, dass Brianna etwas ausgeplaudert habe und flüsterte ihr dann was zu. Was ausgeplaudert?!
Kestrel sah ihre Freundin erschrocken an und konnte nicht recht glauben, dass sie jetzt schon aufgegeben haben sollte und was wusste sie denn schon?
Kira hockte sich dann vor die junge Padawan und hielt ihr einen Schockstab unter ihr Kinn und drohte ihr und entlud schließlich eine Ladung in den Bauch von Brianna, sodass sie aufschrie. Kestrel zuckte bei dem Anblick zusammen, doch zum Glück musste sie dies nicht lange ansehen, denn Kira und ihr Schüler verließen dann die Zelle und verriegelten sie gründlich.
Nun saßen sie allein in ihrem Elend. In einer sehr dunklen, feuchten, kalten und sehr dreckigen Zelle. Schlimmer ging es wirklich nicht mehr und Kestrel fühlte sich sehr unwohl und fragte sich, wie lange sie hier wohl bleiben mussten. Sie kam sich vor wie eine Schwerverbrecherin.

Gerade wollte Kestrel die Padawan fragen, was sie denn gesagt hatte, doch dies erübrigte sich von selbst, denn anscheinend hatte Brianna ihren Blick gesehen gehabt. Sie erklärte ihr, dass sie sich keine Sorgen machen brauchte, dass sie nichts wichtiges gesagt hatte und anscheinend nur über den Planeten Gamorr etwas erzählt hatte. Kestrel’s Gesichtszüge entspannten sich. Da waren nun wirklich keine Jedi. Sie spielte ihnen also was vor. Keine schlechte Idee. Außerdem erklärte sie ihr, dass die Schläge und Tritte von Janus gar nicht weh getan hatten, sondern sie und er nur etwas vorgespielt hatten. Kestrel wirkte dabei etwas verwirrt.

„Vorgespielt? Wie meinst du das? Arbeitet der Adept gegen seine Meisterin? Trotzdem...sei vorsichtig. Das könnte eine Falle sein. Trau ihm nicht. Er ist ein Sith. Manche unter ihnen können auch listiger sein, als man glauben mag. Die Sache gefällt mir nicht.“

Sagte sie sehr heiser und kaum verständlich. Kestrel war völlig verschwitzt, sodass ihr ganzes Gesicht glänzte. Im Moment war sie völlig am Ende und wollte am liebsten nur noch schlafen.

„Trotzdem bin ich natürlich froh, dass du nicht allzu sehr leiden musstest.“

Brianna stellte dann fest, dass eine Flucht fast unmöglich war, wenn niemand kam , um sie zu retten. Da hatte sie leider Recht. Ihre Hoffnung war auch stark gesunken, seit dem sie diese Zelle kennengelernt hatte und mit dem Machtfesseln hatte sie nicht gerechnet. Die Idee, die ihre Freundin vorschlug, dass sie alle gegeneinander ausspielen könnten, fand Kestrel gar nicht mal schlecht.

„Ja, eine Flucht ist doch nicht so leicht, wie ich es gehofft habe. Mit so einer Einrichtung wie diese, die anscheinend für die Gefangenschaft für Jedi gebaut wurde , habe ich nicht gerechnet. Auch mit den Machtfesseln nicht. Mit den Ketten können wir die Macht nicht benutzen.“

Meinte Kestrel und seufzte.

„Aber sicherlich....es ist immer noch besser als Bastion. Sie sind nur zu dritt. Auf Bastion hätten wir mit sehr viel mehr zu tun gehabt. Auf Bastion sind wir wirklich verloren, daher sollten wir alles mögliche dafür tun, dass wir so lang wie möglich hier bleiben und am Leben bleiben, damit eine Flucht gelingt. Deine Idee, sie einander auszuspielen finde ich gar nicht mal schlecht und auch, falsche Informationen zu liefern. Das beschäftigt sie ein wenig.“

Sagte Kestrel und schloss für einen Moment wieder die Augen, da sie im Moment alles sehr anstrengte. Brianna fragte sie dann, was Ranik mit ihr gemacht hatte und dass es ihr leid tat, dass sie so leiden musste und sie dagegen fast gar nicht und entschuldigte sich, dass sie nichts hatte für sie tun können.

„Mach dir da mal keine Gedanken. Man foltert mich halt nur mehr, da man annimmt, dass ich mehr weiß als ihr. Die Blitze waren schlimm...ich hatte schon gedacht, er würde nie aufhören und das danach übertraf die Blitze bei weitem. Ich weiß nicht genau, was er getan hat. Irgendwas an meiner Wirbelsäule. Irgendwie schien er mit der Macht meine Nerven manipuliert zu haben. Ich gebe ehrlich zu....ich habe Angst, was er als nächstes mit mir anstellt. Aber keine Angst, ich werde es schon durchhalten. Ich besitze genug Stärke, um ihm zu trotzen.“

Erklärte sie und zwinkerte ihr zu, auch wenn sie sich im Inneren gar nicht so sicher war, ob sie das wirklich auf ewig durchhalten konnte. Die Hoffnung auf eine Flucht war auch bei ihr auf einen Tiefpunkt gesunken und sie fühlte sich furchtbar verloren. Schon alleine diese Atmosphäre von diesem schrecklichen Verließ und überall spürte sie die dunkle Seite. Ohne die Macht konnte sie nicht mal richtig meditieren. Jedenfalls nicht so effektiv wie sonst. Es sah alles sehr mies für sie aus, doch dies wollte sie Brianna nicht so offen sagen und es fiel ihr selbst schwer, sich so stark vor Brianna zu verhalten, denn eigentlich sah es in ihr ganz anders aus. Ihr aufgebautes Selbstvertrauen durch Wes und Sarid, brach nun langsam nach und nach zusammen.

Der nächste Dämpfer, der sicherlich nicht gewollt war von Brianna, kam von ihr, denn sie begann wieder an sich selbst zu zweifeln und fragte sie, ob sie es überhaupt noch selbst wäre, wenn sie ihre Echanikunst mit der Macht verbinden würde und sagte ihr, dass sie doch eigentlich am liebsten aus dem Orden aussteigen wollte, da sie hier nicht hingehörte und sich zu viel vorgenommen hatte.

Kestrel antwortete nicht sofort und ordnete erstmal ihre Gedanken, denn sie wollte ihr nicht taktlos antworten, da sie selbst momentan am Ende war und über ihren eigenen Schatten springen musste, um äußerlich noch gefasst zu wirken und anderen zu helfen. Es überforderte sie völlig und an diesen Punkten fragte sie sich, ob sie wirklich bereit gewesen war, eine Ritterin zu werden, aber wahrscheinlich zweifelte sie nur und war selbst so niedergeschlagen, weil ihnen wirklich gerade schreckliches widerfuhr.
Kestrel atmete tief durch und sah sie dann mit müden Augen an.

„Niemand zwingt dich bei den Jedi zu bleiben. Das sagte ich dir ja bereits, dennoch finde ich überhaupt nicht, dass du schwach bist. Ich kann genauso wenig wie du im Moment tun. Ich sitze im selben Boot wie du und bin gefesselt und unfähig im Moment etwas auszurichten und warte nur auf einen günstigen Augenblick, der sich hoffentlich bald abzeichnet. Auch ich kann nicht alles. Es gibt auch Ritter, die sind besser als ich. Manchmal glaube ich...du misst dich zu stark mit mir oder anderen Jedi, die einen Rang höher sind als du. Sicher...es ist schwer. Wen hast du schon groß um dich, an dem du dich wirklich vergleichen kannst. Cal ist erst seit ein paar Wochen in Ausbildung und kann dementsprechend sehr wenig. Damals...auf Corellia hättest du mehr gleichrangige gefunden. Sicher auch Echani. Wir waren wirklich mal viele Jedi, bis zu der Zerstörung Corellias. Es gab sogar Klassen. Wie sehr ich diese Zeit vermisse... . Auch ich habe sie nur ein paar Jahre erlebt. Und dazwischen war ich lange in Gefangenschaft. Und trotzdem, obwohl es jetzt schon meine zweite Gefangenschaft ist....gebe ich nicht auf. Was muss ich mir denn für Gedanken machen, warum es immer mich trifft? Warum die Sith immer mich auswählen!? Auf Alderaan war ich auch die Einzige gewesen, die so schwer verletzt worden war, von so vielen Jedi. Ich bin fast gestorben und trotzdem habe ich mir nie eingeredet, dass es an mir läge. Es sind manchmal einfach nur unglückliche Zufälle. Gut...manchmal habe ich schon gezweifelt, aber ich habe mich immer wieder aufgerappelt und so wie ich dein starkes Wesen kenne, so glaube ich, dass auch du dies schaffen könntest, wenn du nur willst. Dennoch bleibt es allein deine Entscheidung. Sicher ist dies im Moment zu dieser schweren Zeit schwierig zu entscheiden. Du hast ja auch Zeit. Niemand drängt dich. Du kannst dir ja auch eine Auszeit gönnen und später zu den Jedi zurückkehren. Wir würden dich immer willkommen heißen.“

Meinte Kestrel und ihre Stimme wurde immer leiser.


„Aber jetzt heißt es erstmal durchhalten und gegenhalten.“

Hauchte sie und atmete nochmals tief durch und räusperte sich, um wieder an Stimme zu gelangen, die durch das viele Schreien sehr angekratzt war.

„Und was das Kombinieren der Machttechniken und der Echanikunst betrifft, so kann ich dich beruhigen. Jeder führt die Macht anders aus. Schon jetzt vermittelst du uns Jedi mit deiner Macht unbewusst deinen Charakter. Daher können geübte Jedi ja auch ihre Leute überall finden mit der Macht, da jeder etwas bestimmtes ausstrahlt. Seine ganz persönliche Machtaura. Und so verschieden die Auren sind, so verschieden klingen auch unsere Techniken. Geübte Augen sehen den Unterschied. Auch die Macht ist nicht bei jedem gleich und auch nicht gleich vertreten. Daher würdest du trotzdem noch du selbst sein, denn du strahlst schon dein ganzes Leben die Macht aus und damit deinen eigenen Charakter. Es macht also keinen Unterschied. Und du bist begabt....du solltest anfangen dich selbst wieder mehr zu lieben. Dich und deinen Körper. Im Moment bist du mit dir selbst nicht im Einklang. Versuche deine positiven Seiten zu finden und dich wieder mehr zu mögen. Dich und deine Fähigkeiten. Die Sith haben bei dir tiefe Wunden gerissen....aber glaub mir. Nicht nur bei dir.“

Sagte sie und sah sie mitfühlend an, denn sie sah die Tränen auf Brianna's Wangen und wollte sie am liebsten trösten und sie ihr abwischen, doch das verhinderten leider die Ketten. Die ganze Situation hier im Verließ war so schrecklich, dass Kestrel fast selbst zum Weinen zu Mute war und man konnte sogar sehen, wie ihre Augen glitzerten. Schnell wandte sie ihren Blick von Brianna ab und versuchte sich zu beherrschen. Im Moment sah die Situation so aussichtslos aus und sie hatte Angst vor Ranik und seinen Methoden, sie zum Reden zu bringen. Doch sie musste stark bleiben. Sie MUSSTE und genau das, machte sie fertig. Sie durfte sich nicht gehen lassen, sondern musste das Vorbild spielen, was ihr gerade nicht so gut gelang, wie erhofft und musste sie alle hier herausholen, was sie völlig überforderte.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
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Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Es war klar, dass Brianna die Gespräche, die zwischen ihr, Janus und Kira stattgefunden hatten, Kestrel gegenüber nicht einfach unkommentiert stehen lassen konnte. Was sollte ihre Meisterin von ihr denken!

Sie verstand auch nicht so ganz, vielleicht weil sie so matt und ausgelaugt von der langen Folter war. Ganz leise, und mit hörbarer Verwirrung fragte sie nach, wie die Padawan das meinte, ob der Adept etwa gegen seine Meisterin arbeitete. Nachdem sie sich ein wenig gefangen hatte, ermahnte sie Brianna, vorsichtig zu sein, da man ihm nicht trauen konnte, und manche Sith listiger sein konnten als man dachte. Schließlich fügte die Jedi an, dass sie froh war, dass Brianna nichts passiert war. Brianna lächelte als sie das hörte, aber nur kurz, alles andere war leider zu ernst dazu.

Ein Glück, ja. Es tut mir leid, dass ich umgekehrt nicht dasselbe sagen kann. Aber mach dir keine Sorgen um mich, ich bin schon vorsichtig. Ich würde Janus keine Sekunde trauen, erst recht nicht nach allem, was er mir erzählt hat. Er ist Chef eines riesigen Firmenimperiums, seit seine Eltern unter mysteriösen Umständen verschwunden bzw. verstorben sind. Er glaubt, er könnte Ranik und Kira, die Sith überhaupt, als Vehikel für seinen persönlichen Aufstieg benutzen. Weißt du, er meint, mit seinem Geld und der dunklen Seite gewaltige Macht erlangen zu können. Er hat mir sogar angeboten, ihm nachzufolgen, nicht etwa den Sith, nein ausgerechnet ihm. Doch ich schätze, da hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Brianna grinste, diese Ränke waren durchaus interessant, und außerordentlich hilfreich für die Jedi.

Bis es soweit ist, können wir seine Ambitionen zu unserem Vorteil einsetzen. Doch dazu müssen uns vorsehen, auf jede Kleinigkeit achten, um so viel wie möglich darüber zu erfahren, was hinter den Kulissen so alles abläuft.

Die Ritterin stimmte der Weißhaarigen zu, was ihre Einschätzung über ihre Fluchtchancen anging, erklärte, dass sie Flucht schwieriger als gedacht war, da diese Anlage wohl gezielt für die Verwahrung von Jedi-Gefangenen gebaut worden war. Damit hatte sie nicht gerechnet, auch nicht mit den Fesseln, die verhinderten, dass sie die Macht benutzen konnten. Trotzdem waren ihre Chancen hier immer noch besser als auf Bastion. Diese Sith waren auch nur zu dritt, auf Bastion hätte das ganz anders ausgesehen, und daher sollten sie versuchen, solange wie möglich auf Korriban zu bleiben. Sie begrüßte auch Briannas Idee, sie gegeneinander auszuspielen und mit falschen Informationen zu verwirren, um Zeit zu gewinnen, was die Echani natürlich freute, sie lächelte wieder ein wenig.

Ehrlich gesagt wäre mir das mit den Fesseln gar nicht aufgefallen, wenn du es nicht gesagt hättest. Es scheint so, als hätten sich die lieben Sith etwas dabei gedacht, als sie uns hierher brachten. Ich denke auch, dass sie uns nicht von ungefähr nicht nach Bastion gebracht haben. Wenn diese Sith wirklich so uneins sind, wie ich annehme, befürchten sie wahrscheinlich auch, dass sich dort jemand anders uns "annehmen" und etwas aus und herausquetschen könnte. Ich glaube, sie verstecken uns hier, nicht zuletzt vor den anderen Sith. Was ich leider überhaupt nicht einschätzen kann ist Raniks und Kiras Geduld. Ich weiß nicht, ob sie uns nicht einfach töten würden, vielleicht vor Wut, wenn wir wirklich standhaft blieben. Ich kenne mich mit den Sith nicht so aus. Trotzdem kann es nur unser Vorteil sein, wenn wir auf Zeit spielen und sie schön mit nutzlosen Informationen eindecken. Sie dürfen nur nicht glauben, an keine Informationen mehr zu kommen, das wäre dann wohl unser Ende.

Die Padawan wartete, während Kestrel die Augen schloss und kurz ausruhte. Das schien etwas viel für sie gewesen zu sein, kein Wunder nach allem, was sie durchgemacht hatte. Sie tat ihr so leid, es war einfach gemein, zumindest seelisch würde sie sich besser fühlen, wenn die Schmerzen etwas gleicher verteilt gewesen wären. Doch wie die Jedi sagte - sie wurde mehr gefoltert, weil sie mehr wusste, das wussten auch ihre Feinde. Brianna sollte sich darüber keine Gedanken, meinte sie. Sie erzählte, dass die Blitze schlimm gewesen waren, dass sie das Gefühl hatte, sie würden nie enden. Brianna nickte betroffen, sie wusste, wie sich sowas anfühlte. Sie war traurig, dass ihre Freundin so leiden musste und sah sie voll Mitleid an. Als sie erzählte, was Ranik komisches mit ihrer Wirbelsäule und ihren Nerven gemacht hatte, diese seltsame unsichtbare Technik, die die Echani so erschrocken hatte, wäre sie am liebsten zu ihr rüber gekommen und hätte sie getröstet, doch leider ging das nicht. Die dunkelhaarige Jedi gab zu, dass sie Angst hatte, sagte aber, dass sie schon durchhalten würde und schloss damit dass sie genug Stärke hatte, ihm zu trotzen.

Ich habe auch Angst... um dich. Angst davor, was noch alles kommt. Ich weiß, wie sich Machtblitze anfühlen und kann mir vorstellen, was du durchgemacht hast. Das danach, kann ich mir nicht im entferntesten vorstellen, aber es hat furchtbar ausgesehen. Du tust mir so leid.

Erwiderte Brianna mit sorgenvoller Miene. Sie hatte auch Angst, dass Kestrel bleibende Schäden davontragen würde, bevor sie auch nur die leiseste Chance auf Flucht hätten, doch das sagte sie nicht. Sie wollte ihre Mentorin nicht noch mehr erschrecken. es ging ihr auch so schon schlecht genug. Wenn sie ihr nicht helfen konnte, wollte sie ihr wenigstens nicht noch mehr zusetzen. Zweifellos ging es ihr schon schlecht genug, und es dauerte ein wenig, bis sie wieder antwortete. Die junge Echani fühlte sich schuldig, dass sie ihr ihre persönlichen Probleme auch noch auflud, aber es ließ ihr keine Ruhe, sie musste einfach darüber reden, sie konnte gar nicht anders. Es zeigte auch, wie schwach sie war, verglichen mit ihrer Mentorin. Diese hatte so viel mehr zu leiden als sie, trotzdem erhoffte Brianna sich Trost von ihr. Eigentlich sollte es umgekehrt sein, und sie schämte sich schon ein bisschen dafür, als die Ritterin schließlich antwortete.

Sie war müde, doch sie antwortete. Sie wiederholte, dass niemand Brianna zwang, bei den Jedi zu bleiben, und dass sie sie nicht schwach fand, da sie selbst auch nicht mehr tun konnte als auf eine günstige Gelegenheit zu warten. Sie vermutete, dass die Padawan zu sehr höherrangige als Maßstab heranzog, auch sie selbst konnte nicht alles, gestand ihr aber auch zu, dass es schwer war, da der unerfahrene Cal auch ein schlechter Vergleich war. Kestrel erzählte von Corellia. Dort hätte sie mehr Vergleich gehabt, bestimmt auch andere Echani. Es gab soviele Jedi, dass es sogar Klassen gegeben hatte, und sie vermisste diese Zeit. Die Padawan konnte sich das nur zu gut vorstellen, fragte sich allerdings, ob das für sie gut oder schlecht gewesen wäre. Sie hätte zweifellos mehr Konkurrenz gehabt, was ihr wohl nicht so gut bekommen wäre. Für jemanden, der den Orden vorher gekannt hatte, musste der jetztige Zustand allerdings sehr schlimm sein. Die Ritterin hatte das davor allerdings selbst nicht lange erlebt, wie sie sagte, da sie die wenigen Jahre viel in Gefangenschaft war. Sie betone, dass sie nicht aufgab, obwohl sie schon zum zweiten Mal gefangen war. Sie könnte sich auch fragen, warum es immer sie traf. Auf Alderaan war sie von vielen Jedi als einzige schwer verletzt worden. Dennoch redete sie sich nicht ein, dass es an ihr läge, es waren einfach dumme Zufälle. Auch wenn sie manchmal zweifelte, so hatte sie sich doch immer wieder gerappelt, und sie glaubte, dass auch Brianna stark genug war, wieder auf die Beine zu kommen, wenn sie nur wollte. Trotzdem war es ihre Entscheidung, ob sie weitermachen wollte, auch wenn es momentan schwer sein mochte. Doch sie konnte sich Zeit lassen, oder auch eine Auszeit nehmen und später wiederkommen, willkommen wäre sie dennoch. Sie schloss damit, dass es erst einmal galt, durchzuhalten, ganz leise, ihre Stimme gab kaum mehr etwas her.

Brianna zögerte mit der Antwort, denn sie wollte Kestrel nicht verletzen. Was sie erzählte, war interessant, und sie hörte es gern, doch auf sie bezogen fand sie, dass es sie nicht sehr weiter brachte. Eigentlich wusste sie, dass sie die Jedi in ihrem eigentlichen Interesse verlassen musste. Sie glaubte den aufmunternden Worten nicht mehr, dass sie keineswegs schwach wäre. Sie brauchte niemanden, der ihr gut zuredete, dass alles nicht so schlimm wäre, und so den Blick auf die Realität zu verstellte. Sie brauchte jemanden, der ihr half, einen Weg zu finden, mit dieser Realität zurechtzukommen, und sich mit der Erkenntnis, ihrer Schwäche, abzufinden. Das machte ihr genug zu schaffen, je eher sie es akzeptierte, desto eher konnte sie anfangen, es zu bewältigen.

Für Zufälle oder Schicksal kann niemand was.

Versuchte sie einen Anfang, sah der Jedi dabei fest in die Augen.

Das zeichnet dich eben aus, dass du all diese Schicksalschläge gemeistert hast. Du bist stark, und Leute wie du werden durch sowas nur stärker. Ich bin schwach. Leute wie ich sterben bei solchen Gelegenheiten. Aber natürlich ist das nicht meine Schuld, und ich kann es auch nicht ändern. Dass du durch die Machtfesseln vorübergehend genauso schwach und hilflos bist wie ich, muss ziemlich ungewohnt für dich sein, und schlimm.

Von Sarkasmus war keine Spur. Brianna atmete kurz durch und suchte nach etwas, mit der sie Kestrel ihren Standpunkt veranschaulichen konnte.

Natürlich vergleiche ich mich viel mit dir und mit anderen höherrangigen Machtbenutzern, aber bitte denk nicht, dass ich nur nicht ertragen kann, wenn jemand besser ist als ich. Ich gönne dir das von Herzen. Es ist nur, dass ich fühle, dass ich es nie erreichen kann, so stark zu werden, wie du, oder Kira, oder Ranik, oder sonstwer. Hast du jemals eine dieser Bith-Bands gehört und ihr intuitives Gespür für Musik? Ich muss weder ein Bith sein noch eine Vergleichsperson in meiner Stärke zu haben, um wissen, dass ich nie so ein Instrument spielen können werde wie sie. Mit der Macht ist es genauso. Ich weiß es einfach, dass es so ist. Ich habe noch niemanden gesehen, der so lange braucht, um die Macht zu fühlen. Niemals könnte ich sie so im Kampf einsetzen. Ich werde so Macht-los bleiben, wie ich bin.

Deprimiert sah die Echani den Fußboden an, bis sie an Corellia dachte, das sie knapp verpasst hatte.

Die alte Jedi-Basis hätte ich gerne noch gesehen, aber ich bezweifle, dass ich dort viele meines Niveaus gefunden hätte. Ich habe auch den Eindruck, dass auch Cal wesentlich schneller Fortschritte macht als ich damals, sollten wir das überleben, habe ich keinen Zweifel, dass er mich bald überflügeln wird. Das hat für mich alles keinen Sinn. Wenn ich wüsste, wohin ich sonst gehen sollte, und ich dich nicht vermissen würde, wäre ich weg. Ganz sicher würde ich nicht wiederkommen. Nicht mehr ständig von Leuten umgeben zu sein, zu denen ich ohnehin nur ehrfürchtig aufschauen kann, wäre eine Befreiung.

Die Padawan sah ihre Mentorin an. Sie hätte noch viel sagen können, aber das alles brachte sie nicht weiter. Es war müßig, das alles in ihrer jetzt Lage zu diskutieren. Vielleicht tat sie noch ihrer Freundin weh damit, ganz sicher zog es sie beide emotional ziemlich runter, dabei war der Kerker schon übel genug.

Aber du hast ja recht. Wir müssen sehen, dass wir durchhalten. Siehst du, ich bin nicht stark, nichts an mir ist es. Die Sith müssen mich nicht einmal foltern, und ich bin schon am Ende. Diese Ereignisse der letzten Tage machen mich fertig.

Kestrel versuchte, sie zu beruhigen. Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen, was die Kombination von Macht- und Echanitechniken anging. Die Macht war bei jedem unterschiedlich, sie vermittelte auch jetzt schon unbewusst ihren Charakter durch die Macht, wodurch man sie auch erkennen konnte. Die Techniken betraf das ebenso, der Unterschied war sichtbar. Sie würde immer noch sie selbst sein, sie strahlte schon ihr ganzes die Macht aus, und ihren Charakter durch die Macht, es war also kein Unterschied. Darüber hinaus äußerte sie, dass sie begabt sei, und anfangen sollte, sich und ihren Körper, ihre Fähigkeiten wieder zu lieben, zum Einklang mit sich selbst, und ihre positiven Seiten zu finden. Die Sith hatten tiefe Wunden gerissen, doch nicht nur bei ihr. Dieser letzte Satz machte Brianna nachdenklich. Auch ihrer Freundin ging es nicht gut, sie brauchte selbst Trost, doch sie war zu egostisch und kümmerte sich nur um ihre eigenen Probleme. Aber vielleicht konnte sie ihr ja helfen, gleich im Anschluss, zumindest ein wenig.

Ich wusste nicht, dass die Macht und ihre Benutzung so persönlich geprägt ist, dass sogar die Techniken eine solche eigene Handschrift erkennen lassen, dass man es sehen kann. Das ist sogar so ähnlich wie bei den Echani, nur dass wir noch wesentlich weiter gehen. Trotzdem hätte ich Angst, unterstellt, ich könnte das überhaupt so erlernen, ob ich dann noch meine Persönlichkeit ausdrücken könnte. Egal was aus mir wird, zuallererst und zuletzt, bin ich immer noch eine Echani, und wer ich bin, zeigt sich im Kampf. Für mich klingt das, als müsste ich mich für das eine oder andere entscheiden. Ob ich eine Jedi werden will und dafür meine Identität aufgeben, oder ob ich bleibe, wer ich bin, schwach, wehrlos, aber immer noch ich selbst. Die Wahl wird sich mir wahrscheinlich ohnehin nicht stellen, doch was würde mir alles, was ich bisher gelernt hab, noch nützen, wenn ich mich für den Jedi-Weg entscheide? Hätte ich auch nur den geringsten Vorteil durch meine Kampfkunst? Wäre meine natürliche Kraft und Schnelligkeit überhaupt zu irgendetwas gut? Im Vergleich zu dem, was ihr mithilfe der Macht ausrichten könnt? Was soll ich da noch an mir lieben? Meine Schwäche, verglichen mit all jenen, die über die Macht verfügen? Meine Begabungen, die hier nichts wert sind? Die völlige Wehr- und Hilflosigkeit? Die Nutzlosigkeit all der vielen Techniken, die ich mein ganzes Leben lang gelernt habe? Was soll ich all dem Schweiß, den ich umsonst in meinen Körper investiert habe, noch positives abgewinnen? Ich weiß nicht, was ich daran mögen soll. Ich würde nicht sagen die Sith, nein, die Macht hat mir alles genommen, worauf ich einst stolz war!

Nachdem sie sich so in Rage geredet hatte, hing die Echani ganz schlaff in ihren Ketten und fühlte sich wahrscheinlich noch viel elender. Tränen von Trauer und Wut begannen zu fließen, und sie brauchte einige Zeit, um sich wieder zu fangen, sich an das zu erinnern, was sie sich vorgenommen hatte. Sie konnte sich nicht die Augen auswischen, so konnte sie nicht wirklich beherrscht aussehen, doch versuchte sie es zu sein. Vielleicht konnte sie Kestrel im Gegenzug etwas Kraft schenken, und sei es nur durch Zuhören.

Hab bitte Verständnis für mich. Diese Sache belastet mich so sehr, dass ich nicht mehr weiß, wie ich weitermachen kann. Das hat mich so egoistisch werden lassen, dass ich blind geworden bin für die Probleme anderer. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht, und ich möchte dir helfen. Durch Zuhören, wenn du reden willst, zumindest das kann ich.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
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Korriban - Alter Sith Tempel - Gänge - Ranik

Der dunkle Lord wandelte in den zerfallenen Gängen des uralten Tempels eines wie es schien noch viel dunkleren und grausameren Sith?s. Jedes weitere Detail, dass seine Augen erfassten fügte sich in die unvollständigen Berichte über den damaligen Besitzer dieser Gemäuer. Darth Metuendus war er genannt worden. Vor mehr als fünfhundert Jahren hatte er sich zur Aufgabe gemacht, jegliche Formen des körperlichen und geistigen Schmerzes zu erforschen. Ob es eine ihm aufgetragene Aufgabe oder gar eine Manie war wusste wohl niemand mehr, doch Ranik erkannte schon bevor er den Folterraum betrat, das der Lebensinhalt dieses Sith?s einzig aus den Leiden anderer bestanden hatte. Links und rechts von dem Türrahmen waren Köpfe auf irgendwelche altertümlichen Speere gespießt. Sie waren schon längst verwest, sodass nicht mehr als die blanken Schädel zu erkennen waren, doch die halbgeöffneten Münder, die heruntergeklappten Kiefer waren noch Zeugnis von den entstellten und schmerzverzerrten Fratzen, die hier einst als Warnung auf die Spitzen der Waffen gerammt worden waren. Ranik beäugte die Schädel mit einer Mischung aus Belustigung und Faszination. Welche Meister der blutigen Kunst doch damals gelebt hatten. Einen Moment fragte er sich ob sich auch Metuendus mit der ausbreitenden Plage von Unwürdigen in seinem Orden hatte herumschlagen müssen. Ebenfalls etwas, dass wohl nur der Verstorbene selbst beantworten könnte, also lief der Warrior an den menschlichen Überresten vorbei und trat in den Folterraum.

Die Atmosphäre hier fühlte sich seltsam an. Stickig, dünn und irgendwie?gequält. Wieviele Lebenwesen hier wohl gestorben waren? Wie viele wohl ihre letzten Stunden unter der herzlosen Hand Metuendus?s verbracht hatten? Ranik blickte sich um. Die meisten Geräte waren alt, verrostet und er konnte nicht sagen wie viele noch funktionierten. So majestetisch dieser Ort auch einmal gewesen sein mochte, jetzt sah er eher nach dem Hinterhof eines Schrotthändlers aus. Doch der Deformierte erkannte die heimliche Schönheit, die er noch ausstrahlte. Das geronnene Blut an den Geräten, die Energien, die, die Geister verstorbener Jedi zurückgelassen hatten?der Tod war hier allgegenwärtig. Ranik würde das Werk seine Vorgängers für einige Wochen fortsetzen und diesen Raum noch einmal zu dem nutzen, für das er entworfen worden war. Eine letzte Priese Jediblut, die Finale Salbung ehe der Sand auch den Rest dieses Tempels unter sich begraben würde.
Die Augen des Warriors schweiften über jedes Gerät. Er konnte eine Art Streckbank erkennen und ein Sessel mit dutzenden von Schnallen, von dem er nicht genau wusste für was er gut war. In der Mitte des Raumes hingen Ketten von der Decke und daneben war ein kleiner, verzierter Tisch auf dem eine Peitsche lag. Der Deformierte nahm die Waffe in die Hand und erkannte am Griff einige mechanische Komponenten. Ein grinsten huschte über seine Lippen. Eine Schockpeitsche, sehr Interessant. Er schwang sie und ein lautes Knallen durchzog den Raum. Damit würde er Kestrels Rücken weiter bearbeiten?wenn er sich es recht überlegte würde er sie jedes dieser Gerätschaften spüren lassen. Er legte das Folterinstrument wieder auf den Tisch und lief zu einer kleinen Vitrine, die in einer Ausbuchtung an der Wand angebracht war. Mehrere gefüllte Spritzen waren hinter dem Glas der Größe nach aufgereiht. Auf jedem war ein kleines Etikett angebracht, die er mit seinen mangelhaften Sith-sprachen Kenntnissen nur mit Mühe entziffern konnte. Korr?sog (Achtung, erfundenes Wort^^)?das bedeutete soviel wie ?Glaubhaft?, was sich wohl auf ein Wahrheitsserum bezog. Ranik hielt nicht viel von solchen Toxinen. Mit einem starken Willen konnte man jeder Wahrheitsdroge trotzen, aber vielleicht würde er es trotzdem an einem der Padawane ausprobieren.
Der Deformierte wandte sich von dem Schaukasten ab, blickte noch einmal über einige, ihm unbekannte Geräte und verließ dann den Raum. Er würde Nachforschungen betreiben um sich dem Nutzen eines jeden dieser Werkzeuge bewusst zu werden.

Nun, nach einiger Zeit des Auskundschaften dieser schier endlosen Gemäuer, stand Ranik vor dem angestrebten Raum. Eine pechschwarze Türe, so riesig das selbst der massigste Anx ohne Probleme hindurch gepasst hätte versperrte ihm den Eingang und er konnte spüren, das der Schließmechanismus kein normaler war. Der Warrior griff tief in die Macht und konnte erkennen, das diese Türe so gesichert war, dass nur ein fertig ausgebildeter Sith im Stande war sie zu öffnen. Keine schlechte Idee, er würde darüber nachdenken den Thronsaal in Bastion ebenso zu sichern, sobald er Imperator war. Nach einigen Sekunden, hatte der Deformierte das Schloss geknackt und die Türe öffnete sich mit einem müden Knarren. Ranik trat ein und blickte sich in dem runden Zimmer um. Das war also der Privatraum des verstorbene Lords gewesen. Obwohl der Raum nicht sehr groß war, hob er sich dennoch von den übrigen des Tempels ab. Er war um einiges prunkvoller eingerichtet. Ein verzierter, dunkel gehaltener Teppich, Totenschädel und Schwerter zierten die Wände und ein Sitzkissen lag auf dem Boden. Ein Bett war nirgends zu erkennen. In der Mitte war ein großes Computerterminal und ein Stuhl, auf dem Ranik platz nahm. Von hier aus müsste er auf die gesammte Datenbank zugreifen können. Die Finger des Deformierten tippten auf die Lichttafel ein. Er suchte nach Aufzeichnungen über die Foltergeräte und fand sie, aufgrund der Primären Stellung, die diese Dateien hatten auch recht schnell. Metuendus hatte offenbar all seine Experimente dokumentiert, auf diese Weise würde Ranik den Zweck der einzelnen Instrumente kennen lernen.
Er öffnete Aufzeichnung um Aufzeichnung und las Stundenlang die professionell geschriebenen Berichte durch. Der frühere Besitzer hatte in den Schriften keinerlei Platz für persönliche Gefühle oder Vermutungen eingeräumt und sich nur auf bewiesene Fakten reduziert. Der Deformierte stieß plötzlich auf eine äußerst Interessante Eintragung:


?Ich habe die neuartige Fresszelle der Jedi in
Kammer IV injiziert und durchschlagende Er-
folge erzielt. In einem Tagelangen, deutlich
hörbar Schmerzhaften Prozess, verflüssigten sich
Ihre Organe. Die Qualen veranlassten sie am Ende dazu
sämtliche gesuchte Informationen zu verraten, im Austausch
für einen schnellen Tod?


Der Rest des Textes bezog sich auf das langwierige Ableben der Frau, welches durch Metuendus natürlich nicht wie vereinbart beschleunigt worden war. Ranik lehnte sich in den Stuhl zurück. Ob wohl noch etwas von dieser Substanz vorhanden war? Er würde nachsehen müssen. Sollte er Glück haben und tatsächlich noch etwas von diesen Fresszellen finden, würde er sich diese Methode als letzte Möglichkeit offen halten. Wenn alle anderen Folterarten versagten, würde er ihnen das Mittel spitzen. Sollten sie dann noch immer nicht reden, würden sie wenigstens einen angemessen schmerzhaften Tod sterben.


Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume - Ranik
 
Korriban-Alter Tempel der Sith-Gang-Janus, Kira

Kira stemmte ihr rechte Hand in die Hüfte und legte ihren Kopf schief, als Geste, dass Janus endlich ausspucken sollte, was er nun erfahren hatte, doch stattdessen räusperte er sich erst, bevor er ihr antwortete. Er erzählte ihr, dass die Jedi Basis auf Gamorr sein sollte und er dies durch eine List aus der Jedi herausgebracht hatte. Zudem erklärte er, dass auf dem Planeten sogar alte Artefakte zu finden waren von Sith, sowie Jedi. Janus glaubte, da die Jedi bereits selber auf dem Planeten war, dass sie sogar noch mehr wusste, als sie bisher preis gegeben hatte und bat darum, sie bis auf weiteres am Leben zu lassen. Er glaubte somit sogar, dass die anderen beiden Jedi nun nutzlos waren und daher ruhig getötet werden könnten , insofern sie und ihr Meister das auch so sahen.
Kira fand diese Informationen sehr interessant und dennoch kam es ihr fast zu einfach vor, wie ihr Schüler diese Informationen erhalten hatte und es ärgerte sie somit umso mehr, dass sie es nicht gewesen war, die es herausgefunden hatte. Doch dieses Ärgernis hob sich von alleine auf, als Janus betonte, welch gute Vorarbeit sie bei der Jedi geleistet habe und er dafür war, dass sie es ruhig bei Ranik, als ihr Verdienst auslegen könnte. Die Miene der Apprentice entspannte sich und ein breites Lächeln zierte nun ihr Gesicht.


?Wie großzügig von dir. Dies lasse ich mir nicht nehmen und trotzdem muss ich dich auch loben, mein Schüler. Du hast schließlich den Rest getan. Gute Arbeit. Weiter so! Vielleicht lasse ich dich ja somit öfter an die Jedi. Wir werden sehen.?

Meinte sie und tätschelte seine Schulter. Ihre Zufriedenheit und ihr Funkeln in ihren Augen, die die Vorfreude zeigten, die sie hatte, um Ranik die Informationen zu übermitteln.

?Was das Schicksaal der anderen Jedi betrifft, so liegt das in der Hand von Lord Dran. Eine solche Entscheidung kann ich nicht alleine tragen und ich denke, es wäre eine Verschwendung, sie jetzt schon zu töten. Vielleicht wissen sie ja noch andere Sachen. Dafür ist es noch zu früh. Außerdem steht noch nicht fest, ob die Jedi die Wahrheit gesagt hat. Das werden wir aber bald feststellen. Folge mir!?

Sagte sie und hatte nun wieder einen kommandierenden Ton und suchte mit der Macht nach ihrem Meister. Länger als sonst brauchte sie dazu, da die dunklen Energien um sie herum, leicht irritierten, doch schließlich fand sie seine Aura im inneren des Tempels. Mit schnellen Schritten machte sie sich auf den Weg und Janus folgte ihr. Der Tempel glich dem reinsten Labyrinth, sodass Kira sich mehrfach orientieren musste. Fackeln und Statuen zierten überall die Wände und schließlich gelangten sie zu einer riesigen Tür, die jedoch offen stand. Langsam betraten Kira und Janus den etwas prunkvolleren Saal und die Atmosphäre in diesem Raum war noch einzigartiger, als zuvor. In der Mitte des Saals erblickten sie Ranik, der gerade an einem Computerterminal saß. Langsam näherte sich Kira ihrem Meister und gab Janus mit der Hand einen Wink, dass er lieber weiter entfernt stehen bleiben sollte.
Tief verbeugte sich Kira neben Ranik und erhaschte einen kurzen Blick auf den Bildschirm, der grauenhaftes Darstellte. Nur quer las sie über die Überschriften und sie überkam ein leichter Schauer. Sie hatte zwar nichts gegen Folter, aber solch eine Art von Folter war schon beinahe widerlich. Kira verzog nur kurz das Gesicht und richtete ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf ihren Meister.


?Ich habe Neuigkeiten. Keine Angst, die Jedi sind sicher verwahrt. Die Jedi Padawan hat wohl unbewusst etwas preisgegeben. Sie verriet den Standort der Jedi. Es soll wohl Gamorr sein. Sie war selbst schon einmal dort. Außerdem sollen sich dort sogar alte Artefakte von Sith und Jedi dort befinden. Ich denke, dass sollten wir nachprüfen.?

Meinte Kira und ein stolzes Lächeln, über diese Information, huschte über ihr Gesicht.

?Was sagt ihr dazu? Habe ich das nicht gut gemacht? Was passiert jetzt mit den anderen Jedi? Ich und mein Schüler glauben jedenfalls, dass die Padawan noch mehr weiß. Was ...wie hieß sie doch gleich?...Ah ja Kestrel betrifft und deren Schüler, solltet natürlich ihr entscheiden, wie viel aus ihnen noch herauszuholen ist.?

Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume ? Ranik, Kira und Janus

[OP] Unser Mathelehrer war so gnädig uns die letzte Stunde zu erlassen, was ich gleich ausgenutzt habe. Der Post ist aber kein Hit, aufgrund von Zeitmangel. Ich hoffe, es passt allen beteiligten dennoch so. ]
 
Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume ? Kira, Janus, Ranik

Ranik spürte das seine Schülerin und der Adept sich näherten. War Kira etwa die Lust am Foltern vergangen? Ziemlich ungewöhnlich. Er hätte von ihr mehr Begeisterung erwartet, immerhin hatte er ihr diese kleine Padawan praktisch zum Geschenk gemacht. Der Deformierte stieß ein leises seufzen aus als seine Werkzeuge um die Ecke bogen und den Raum betraten. Dass sie ihn ständig belästigen mussten?es gab Momente da würde er sich den beiden am liebsten entledigen und die Sache alleine zu Ende bringen, bedauerlicherweise benötigte er sie um einen neuen Sith Orden zu gründen, der ohne die Fehler des derzeitigen existieren und überdauern würde. Kira, Wrath, Zion und deren Schüler waren der Anfang eines neuen Zeitalters, die wenigen, die, die wahren Lehren der Sith begriffen und somit unersetzlich waren. Er würde die überaus nervende Störung also hinnehmen müssen und seine Studien auf einen anderen Zeitpunkt verschieben.
Ohne den Blick von dem Monitor zu lösen nahm er die Verbeugung der Apprentice wahr. Wenigstens hatte sie mittlerweile die Grundformen des angemessenen Respekts ihm gegenüber verinnerlicht. Nun erhob sie ihre Stimme und die bisher angenehme Stille wurde gebrochen. Mit verdrehten Augen nahm er ihre Worte in sich auf.


?Keine Angst, die Jedi sind sicher verwahrt.?

?Wunderbar?

?Die Jedi Padawan hat wohl unbewusst etwas preisgegeben. Sie verriet den Standort der Jedi.?

?Super?

?!

Ranik brauchte einen Moment um die Bedeutung des letzten Satzes zu realisieren. Die Padawan hatte was?! Schlagartig wandte er sein Gesicht seiner Schülerin entgegen. Eine Mischung von Überraschung und Ungläubigkeit spiegelte sich in seinen Augen wider. War Kira derart verblödet, dass sie auf eine Lüge des Mädchens reinfiel oder sprach sie tatsächlich die Wahrheit? Hatte sie dieses Möchtegern harte Weib wirklich geknackt? In so kurzer Zeit? Der Warrior sah den überschwänglichen Stolz in den Zügen seiner Schülerin, sie schien sich der Sache ziemlich Sicher zu sein. Er hätte nicht gedacht, das die Schüler derart einfach auszupressen waren, wenn sie tatsächlich den Standort der Basis verraten hatte war sein Aufstieg nicht mehr auszuhalten. Doch noch war es zu früh für überstürzte Handlungen, die Jedi waren listige Feinde, es könnte eine Lüge, wenn nicht gar eine Falle sein.


Ja, gut gemacht meine Schülerin?doch ich stehe diesen neuen Erkenntnissen vorerst skeptisch gegenüber.

Ranik sprach leise, leise genug damit Janus nicht zuhören konnte.

Wir sollten die Wahrheit ihrer Aussage überprüfen, es könnte im schlimmsten Fall ein abgekartetes Spiel sein. So schwach die Jedi auch sind, du solltest niemals ihre Intelligenz unterschätzen?wir werden deinen Adepten nach Gamorr schicken. Er dürfte sich als geschickter Aufklärer eignen und wird nur ein geringfügiger Verlust darstellen, sollte es sich um eine Falle handeln. Bis wir mehr wissen, bleiben die Gefangenen am Leben.

Der Deformierte schenkte Kira ein zufriedenes Nicken. Wenn Gamorr der gesuchte Planet sein sollte, würde er sie für ihre hervorragende Leistung gebührlich entlohnen. Vielleicht würde er sie zur Leiterin des Ausbildungscampes hier auf Korriban machen?aber wie gesagt, noch war es zu früh um solche Schlüsse zu ziehen.

Übergebe deinem Schüler seine neuen Auftrag, dann komm wieder zu mir, wir haben etwas zu bereden.


Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume ? Kira, Janus, Ranik
 
Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Kestrel hörte Brianna?s Redefluss einfach erstmal nur zu. Sie bei ihren Erläuterungen und Gefühlsausbrüchen zu unterbrechen, hätte die Ritterin nicht als fair empfunden, daher sagte sie vorerst nichts, sondern nickte nur ab und zu. Zuerst sprach sie davon, dass sie Janus nicht traute und erzählte auch von seinen Plänen und Verführungen, sowie, wie sie sich vorstellte, die Sith zu überlisten. Die Idee war gar nicht dumm. Kestrel hoffte nur, dass Brianna es nicht so übertrieb, dass man sie dann vor Wut töten würde. Dies führte sie danach auch an, dass sie Ranik und Kira nicht einschätzen konnte und Kestrel stimmte ihr mit einem Nicken zu, dass die Beiden sehr gefährlich waren. Zudem führte sie an, dass ihr die Macht- unterbindenen Fesseln gar nicht aufgefallen waren und stellte dann eine Theorie auf, warum die Sith sie hier auf Korriban hielten und nicht auf Bastion. Dem konnte Kestrel nur zustimmen. Brianna hatte da gar nicht mal unrecht. Sie wusste doch mehr über die Denkweisen der Sith, als sie erwartet hatte. Trotzdem antwortete sie nur mit einem zustimmenden Nicken, denn sie versuchte etwas ihre Stimme zu schonen und ihre Kräfte zu sammeln und hoffte, dass Brianna es verstehen würde.
Schließlich gab Brianna zu, Angst um sie zu haben, gerade was das Foltern von Ranik betraf und auch was noch kommen würde. Als Brianna meinte, dass sie die Machtblitze kannte, horchte Kestrel auf, denn sie konnte sich nicht erinnern, wann die Sith sie beim Kampf auf Loronar damit traktiert hatten. War da doch etwas, was ihre Freundin ihr noch nicht gesagt hatte? Kestrel wollte fragen, doch der Moment war schon vorbei, da Brianna schon weitererzählte. Sie lobt sie dafür, wie gut sie mit Schicksalsschlägen umging und begann dann wieder sich selbst einzureden, dass sie schwach und schlecht war. Einerseits konnte Kestrel sie verstehen, andererseits nervte es sie etwas, doch dies ließ sie sich nicht anmerken und sie schämte sich fast schon dafür, dass sie es als nervend empfand, denn es war ihre Freundin und es war nicht von der Hand zu weisen, dass diese Umstände sehr viele Probleme auslösen konnten. Vielleicht empfand sie es auch nur so, weil sie selbst zweifelte und sich mies fühlte. Sie musste ihre eigenen Bedürfnisse einfach zurückdrängen und vorerst verdrängen. Es war zwar nicht die beste Lösung und barg Risiken, doch Brianna war ihr im Moment wichtiger. Als Ihre Freundin sie fragte, ob es ungewohnt war, die Macht nicht benutzen zu können, aufgrund ihrer Ketten, so schüttelte Kestrel nur zögerlich den Kopf. Sie hatte sich darum noch keine Gedanken gemacht. Es war eher tragisch, dass ihnen so eine Fluchtmöglichkeit erschwert wurde.
Brianna erklärte dann, dass sie sich schon mit ihr und anderen Machtnutzern verglich, sie es aber schon ertragen konnte, dass andere besser waren als sie, doch so ganz konnte Kestrel ihr das nicht abnehmen. Sie meinte, nie so stark werden zu können wie sie oder andere und verglich es mit einer Musikband. Auch sagte sie, dass sie nie mehr zu den Jedi zurückkehren würde, wenn sie wüsste wohin und sie nicht vermissen würde. Dies rührte Kestrel einerseits, doch verletzte es sie auch ein wenig. Waren die Jedi wirklich so schlimm zu ihr? Was hatte man ihr denn getan? Sie tat ja fast so, als wollte man sie im Orden für etwas bestrafen und sie zwingen, doch dem war nicht so. Das jedoch die letzten Ereignisse sie fertig machten, verstand Kestrel und sie war ja noch eine Padawan, da waren solche Gedankengänge wohl normal. Kestrel kannte sich noch nicht wirklich mit der Ausbildung von Padawanen aus und schließlich hatte sie selbst damals ab und zu ihre Krise gehabt. Vielleicht war das ja ein Reifungsprozess... . Eher nicht. Sie konnte ihre Freundin nicht mit ihr vergleichen. Sie hatte Probleme , die vielleicht viel weiter zurücklagen. Vielleicht hatte das sogar was mit den bereits bekannten Machtblitzen zu tun, was sie schon etwas irritierte. Irgendwas war vorgefallen, was in ihrem Unterbewussten arbeite, was sie selbst vielleicht gar nicht wahrnahm.
Die Echani sprach dann davon, dass sie glaubte, dass ihre jahrelange Ausbildung, ihr ganzer Fleiß und ihre ganzen Bemühungen und Erfolge umsonst gewesen seien und sie sich dadurch falsch bei den Jedi fühlte und in der falschen Liga. Brianna redete sich dabei richtig in Rage und am liebsten hätte Kestrel eine Handbewegung gemacht, um sie zu beruhigen, doch dies war nicht möglich. Schließlich brach ihre Freundin in Tränen aus und Kestrel fühlte sich unendlich machtlos. Es dauerte einige Zeit, bis sie sich beruhigte und Kestrel sah sie nur mitleidig an, unfähig irgendetwas darauf zu erwidern. Schließlich fing sich die junge Frau wieder und entschuldigte sich dafür, dass sie so egoistisch war und ihre Gefühle nicht beachtete, da es ihr doch anscheinend selbst nicht gut ging. Kestrel war erstaunt und gleichzeitig erschrocken, dass Brianna das bemerkt hatte, denn Kestrel hatte eigentlich vorgehabt, es nicht zu zeigen und wollte daher gegen diese Annahme protestieren, ließ es dann jedoch, weil sie sich selbst nichts vormachen wollte und auch nicht Brianna. Es ging ihr schlecht und es war gut zu wissen, dass Brianna bereit war, ebenfalls zu zuhören, doch momentan wollte sie diese junge Echani nicht zu sehr damit belasten und verunsichern, denn sonst hätte sie bald keinen Halt mehr an ihr. Sie musste das Alphatier abgeben. Die Starke, die auch dazu fähig war, sie alle hier rauszubringen. Wenn sie diese Hoffnung zerstörte, indem sie selbst zu viele Schwächen preis gab, so war sie erst recht im Nichts verloren.

Kestrel antwortete nicht sofort , sondern versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Trotzdem merkte sie, dass diese quälende Stille, bestimmt nicht sehr fördernd war für Brianna, sodass Kestrel sich zwang, vorerst wenigstens irgendetwas zu sagen.

?Keine Angst. Ich verstehe das schon und du musst dir keine Vorwürfe machen. Und ja, auch mir geht es nicht gut, was dir vielleicht sagen sollte, dass deine Empfindungen dadurch noch intensiver sind als sonst. All deine Ängste und Zweifel sind dadurch noch größer. Die Situation ist momentan sehr mies, dies kann man nicht leugnen.?

Sagte sie und versank dann wieder in Gedanken. Sie konnte Brianna nicht so stehen lassen und einfach nur Gras darüber wachsen lassen, doch wusste Kestrel nicht, wie sie das Ganze anpacken sollte. Auf so etwas war sie nicht vorbereitet. Normalerweise hätte sie mit ihr meditiert, doch dies war momentan nicht machbar. Nicht nur wegen der Sperre zur Macht, nein auch, weil man sich sicher nicht in solch einer Zelle konzentrieren konnte. Dies schaffte nicht mal sie. Doch was sollte sie der Padawan sagen? Kestrel sah mitleidsvoll zu Brianna hinüber und glaubte, dass körperliche Nähe vielleicht etwas helfen würde, doch auch dies musste sie sich aus dem Kopf schlagen.

?Am liebsten würde ich ja zu dir rüberkommen und dich trösten....aber du weißt ja.?

Meinte Kestrel und rasselte leicht mit der Kette. Plötzlich fiel ihr jedoch ein, dass sie damals auf Corellia einmal in der großen Bibliothek ein Holocron in der Hand gehabt hatte, worum es um die Psyche von Menschen ging, was auch zu Ausbildungszwecken diente, um das wahre ?Ich? zu finden. Oft wurden solche Holocrone bei der Meditation eingesetzt, diese Möglichkeit hatten sie hier nicht, aber vielleicht würde sie das etwas weiterbringen, denn es war ja für Ausbildungszwecke und für die innere Ruhe entwickelt worden. Ein Versuch war es jedenfalls wert. Soraya hatte ihr damals das Holocron rausgesucht gehabt und ihr empfohlen. Vielleicht nutzte ihr das hier ja etwas. Zwar war Brianna kein Mensch, aber dem Menschen auch nicht so unähnlich.
Trotzdem konnte Kestrel nicht gleich über Körper und Seele und das Ich und das Unbewusste sprechen, dass wäre genau das Falsche. Zudem konnte sie sich auch nur noch an einiges erinnern, da es doch recht lange her war. Sie musste wohl mehr improvisieren und aus dem Bauch heraus handeln. Sie wollte ihrer Freundin helfen, schließlich hatten Sarid und Wes das Selbe für sie getan.

?Sind wir Jedi wirklich so schlimm? Sind wir wirklich so grausam, dass wir so ein schlechtes Licht auf uns werfen von übermäßiger Macht und versuchen dich in eine Schublade zu zwingen? Tun wir das? Eigentlich streben wir nach dem Frieden und nicht nach Macht und wollen unsere Fähigkeiten nicht offen zeigen und preis geben und niemandem zu etwas zwingen.?

Meinte Kestrel und machte eine Pause. Sie wusste, dass sie leicht provozierte, aber das sollte nur ein kleiner Denkanschubser sein.

?Ich glaube, bei dir liegen die Probleme viel tiefer. In deinem Unterbewusstsein. Tief in dir verankert, ohne dass du es merkst, dass es dich beeinflusst. Du glaubst gar nicht wie viel Einfluss diese tief liegenden Probleme haben, die man verdrängt hat und glaubt, eigentlich verarbeitet zu haben. Normalerweise würde eine Meditation helfen, aber das hilft uns in diesem Fall nicht weiter.?

Sagte Kestrel und hielt kurz inne und suchte nach den passenden Worten.

?Du hast das Vertrauen zu dir selbst verloren. In deine Fähigkeiten und zweifelst wo es nur geht, da du dich selbst nicht mehr wahrnimmst. All deine Wünsche und Bedürfnisse sind unterdrückt und so geformt, wie die Gesellschaft es von dir verlangt hat. Aber genau das ist der Fehler. Du sollst zu dir selbst finden und nicht so werden, wie andere es von dir verlangen. Daher hast du ganz recht, wenn du meinst, dass du dich momentan nicht du selbst fühlst. Aber irgendwas muss dich ja damals bewogen haben, zu den Jedi zu gehen. Irgendwo ist also auch noch der Wunsch in dir da und auch deine Gründe und Ziele dafür, nur wurden sie von anderen negativen Ereignissen überschüttet. Dein Ich wurde damit mehr und mehr zerstört und unterdrückt. Deine Pläne und Ziele auseinandergerissen. Immer mehr wurdest du zu einer anderen Person, die du gar nicht sein willst.. Daher fühlst du dich jetzt nicht mehr du selbst, nicht nur weil du bei den Jedi bist, sondern weil dich schon Vergangenes verändert hat. Nach und nach hast du schon dein wahres ?Ich? unterdrückt. Nach und nach hast du an Selbstvertrauen verloren und so, wie du dich einschätzt und schon an die Dinge herangehst, so versagst du auch. Es tritt das ein, was du schon glaubtest zu wissen. Selbst wenn du diese Gedanken verbannst, so tut es dein Unterbewusstsein, was du gar nicht bemerkst und daran müssen wir arbeiten, auch wenn es schmerzt. Wir müssen den Dorn suchen, der im Moment immer mehr Wunden in dir reißt. Der Dorn war schon vorher da, bevor du zu den Jedi kamst. Habe ich recht??

Fragte Kestrel sie auffordernd und sah ihr ernst in die Augen, hatte jedoch eine ruhige und sanfte Stimme.


?Du sprachst vorhin von Machtblitzen, die du bereits erfahren hast. Hat es damit etwas zu tun? Du sagtest, du warst noch nie in Gefangenschaft der Sith und weder Kira noch Ranik haben dich damit gefoltert. Woher also kennst du dieses Gefühl? Was ist vor deiner Ausbildung geschehen? Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht magst oder du dich noch nicht reif genug dafür fühlst, es wieder hochzuholen, aber ich will dir helfen und sieh es bitte nicht als solches an, dass ich dich überreden will, bei uns zu bleiben. Das bleibt allein deine Entscheidung. Ich will dir nur helfen, wieder zu dir selbst zu kommen. Das ist im Moment mein größtes Anliegen, auch wenn der Ort nicht gerade der Beste ist. Ich mag dich sehr und kann nicht zulassen, dass nicht nur äußere Einflüsse dich zerstören, sondern dich etwas von innen zerreißt.?


Sagte Kestrel und sah sie eindringlich an und hoffte, dass Brianna mit ihrem Gesagten umgehen konnte.


Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume – Kira, Janus, Ranik

]Ranik zeigte sich äußerst zufrieden und gleichzeitig auch überrascht. Kira gab er ein zufriedenes Nicken und lobte sie das erste Mal. Kira fühlte sich dadurch wie beflügelt und grinste zufrieden und hätte sich am liebsten selbst getätschelt und feierte innerlich ihren Triumph. Sie wusste zwar, dass es nicht ihr Verdienst war, doch es war in der Hinsicht ihr verdienst, wie sie ihren Schüler erzogen hatte, sodass er ihr den Ruhm ließ.
Ranik erklärte ihr jedoch auch, dass er dem Ganzen trotzdem noch etwas skeptisch gegenüberstand, da auch die Jedi intelligent sein konnten und es sich um eine Lüge handeln konnte oder sogar um eine Falle. Das konnte gut möglich sein, doch Kira hoffte, dass dem nicht so war, denn dann würde sie diese Fehlinformation mit ausbaden und nicht nur die Jedi.
Ranik schlug ihren Schüler vor, dass er nach Gamorr fliegen sollte, da er nur einen geringen Verlust darstellte. Dort sollte er den Informationen nachgehen und dann Bericht erstatten.
Dies sagte Ranik so leise, sodass nur sie ihn verstehen konnte und Kira nickte. Ranik befahl ihr dann, ihrem Schüler den Auftrag zu erteilen und dann wieder zu ihm zu kommen, da er etwas mit ihr zu bereden hatte. Kira horchte auf und sie beschlich ein kleiner Hauch der Angst, um was es gehen würde, denn bisher hatte es sich bei solchen Beredungen nie um etwas positives gehandelt. Kira ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern nickte wieder, senkte ihren Kopf und verbeugte sich und drehte sich dann zu Janus um und ging auf ihn zu.

„Ich habe einen Auftrag für dich. Deine erste alleinige Mission. Dies sollte dich ehren. Flieg nach Gamorr und finde heraus, ob die Informationen stimmen. Sobald du etwas herausfindest, kehrst du zu uns zurück und erstattest Bericht. Versuche dich jedoch nicht mit den Jedi anzulegen, sollten sich dort welche befinden, sondern halte dich im Verborgenen und reise als Flüchtling. Solltest du wissen, wie man seine Aura verbirgt, dann tu es.“

Erklärte sie ihm und fügte dann hinzu:


„Benutze jedoch nicht unser imperiales Shuttle, dies brauchen wir selbst, um von diesem Planeten zu gelangen, sondern suche in den alten Hangaaren nach einem Speeder und bringe ihn wieder zum laufen. Wie ist mir egal, dass ist dein Problem. Suche dann nach einer kleinen Siedlung, dort sollte es öffentliche Raumschiffe geben. Der Planet ist fast unbewohnt, aber trotzdem gibt es hier noch alte Bewohner, die sich vor vielen Jahren hier angesiedelt haben. Es ist allerdings ein ziemliches Stückchen Fahrweg, dass gebe ich zu. Aber, dass schaffst du schon. Und nun geh! Ich belohne dich dafür, wenn du zurückkommst.“


Sagte sie und schickte ihn weg. Sie wollte nicht, dass Janus das Shuttle nahm, da sie ihm nicht immer vertraute. Sein Blick war manchmal eigenartig, auch wenn sie nicht wusste, was es zu bedeuten hatte. Sie wollte jedenfalls nicht hier festsitzen und selbst einen Umweg fahren müssen. Das konnte ihr Schüler durchleiden, auch wenn sie nicht sicher war, wo genau hier die nächste Siedlung war. Vielleicht würde er wirklich lange suchen müssen. Oder er fand ein Raumschiff im Hangar, aber das war zu bezweifeln, dass diese noch funktionierten.

Kira drehte sich dann wieder zu ihrem Meister um und stellte sich neben ihn.


„Ihr wolltet mit mir sprechen?“


Fragte sie und wirkte etwas angespannt vor Nervosität.


Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume – Kira, Janus, Ranik
 
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Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Erst als sie Kestrels überraschten Blick bemerkte, wurde Brianna wieder bewusst, dass sie ihr bisher noch ziemlich wenig von ihrer Vorgeschichte erzählt hatte, wesentlich weniger als umgekehrt, und von den Machtblitzen noch gar nichts. Wenn sie einmal ruhig zusammensäßen, würde sie ihr gerne alles erzählen, vorausgesetzt, es kam überhaupt noch dazu. Momentan konnten sie sich bestenfalls an einen Strohhalm klammern, wie auch die Jedi freimütig zugab, und dass es ihr nicht gut ging. Ihr Angebot nahm sie indes nicht an, doch die Padawan verübelte ihr das nicht, im Gegenteil, sie freute sich über die Fürsorge, die sie von ihr erhielt. Sie müsse sich keine Vorwürfe machen, ihre Empfindungen waren durch diese Situation noch intensiver als sonst, ihre Ängste und Zweifel noch größer.

Ich habe Angst, hier zu sterben, und Zweifel, ob wir einen Weg hinaus finden werden.

Erwiderte sie, wusste aber nur zu gut, dass es nicht das war, was Kestrel gemeint hatte. Sie hätte nicht gesagt, dass sie über sich selbst im Zweifel war, zweifelhaft war allenfalls, ob sie überhaupt jemals eine Jedi hätte werden können. Genausowenig stand in Frage, dass wenn, dann höchstens die Ritterin den Ausweg finden könnte. Wenn Brianna Glück hatte, würde es reichen, von ihr gerettet zu werden, aber wirklich helfen konnte sie ihr nicht dabei. Verwirrung unter den Sith zu stiften, das war das Maximum, wozu sie fähig wäre, aber das allein würde nicht reichen, bestimmt nicht.

Die Ritterin antwortete, dass sie gerne rüberkommen, um sie zu trösten, verwies jedoch - überflüssigerweise - auf ihre Ketten. Gerne hätte sich das Echani-Mädchen durch die körperliche Nähe trösten lassen, wenn es nur ginge, doch leider war es ihnen nicht möglich. Sie nickte, und hatte kurzzeitig ein wissendes Lächeln auf den Lippen.

Was ihre Mentorin nach einer kurzen Pause zu sagen hatte, irritierte Brianna allerdings. Sie fragte, ob die Jedi wirklich so grausam und schlimm wären, und bezog sich darauf, dass sie gesagt hatte, den Orden am liebsten verlassen würde. Ihr Tonfall gab das zwar nicht her, aber von den Worten wirkte sie fast ein wenig persönlich angegriffen. Aber auch der Padawan passte überhaupt nicht, was sie da hörte, und fast vorwurfsvoll klang, was sie den Jedi da unterstellte. Kestrel wollte wissen, ob die Jedi ein so schlechtes Licht von übermäßigem Machthunger auf sich scheinen ließen, und versuchten, sie in eine Schublade zu zwängen. Sie fragte, ob die Jedi das wirklich taten, und fügte an, dass sie nach Frieden strebten, nicht nach Macht, dass sie ihre Fähigkeiten nicht zur Schau stellen wollten, und auch niemanden zu etwas zwängen.

Brianna seufzte. Zweifellos tät sie ihrer Freundin Unrecht, würde sie ihr das unterstellen. So versuchte sie auch, diese Reaktion zu verstehen. Ihr ging es ebenfalls schlecht, doch die Echani war nur am jammern. Vielleicht reagierte sie deswegen ein wenig empfindlich, oder hatte sie es in den falschen Hals gekriegt. Sie bemühte sich, das ein wenig klar zu stellen und die Wogen ein wenig zu glätten.

Ich würde nie behaupten, dass du so bist, ganz bestimmt nicht. Ich verwechsele hier nicht Jedi und Sith, und dir würde ich am allerwenigsten sowas unterstellen wollen. Ihr versucht bestimmt nicht, mir bewusst weh zu tun, oder mich in irgendeine Schublade zu pressen. Dennoch vermittelt ihr mir das Gefühl, nicht hierher zu passen, woanders besser aufgehoben zu sein, auch wen es nicht eure Absicht ist, weil ich mit euch einfach nicht mithalten kann. Allerdings glaube ich dir nicht, dass es nicht auch Jedi gibt, die es genießen, wie die Macht sie über Normalsterbliche wie mich erhebt, und das zeigen und ausleben, auch wenn das vielleicht nicht im Vordergrund steht.

Hoffentlich fügte das nicht noch mehr Schaden zu, dachte sie sich hinterher. Vielleicht hätte sie einfach den Mund halten sollen und ihren Teil dazu denken, doch das war nicht ihre Art, und Kestrel war bestimmt nicht die Sorte Person, vor der man das tun musste. Sie hoffte, dass die Jedi verstand, wie sie es meinte.

Was ihre dunkelhaarige Zellengenossin jedoch jetzt sagte, erstaunte Brianna sehr. Sie ging nicht wirklich auf das ein, was sie gesagt hatte, oder zumindest nicht direkt. Sie sprach von Briannas Unterbewusstsein, wo die Probleme lägen, ohne dass sie merkte, wie sie das beeinflusste, viel mehr, als sie sich das vorstellte, Dinge, die sie glaubte, verarbeitet und verdrängt zu haben. Sie sagte auch, dass eine Meditation normalerweise hülfe, aber die Möglichkeit hatten sie jetzt nicht. Skeptisch zog die Weißhaarige eine Augenbraue hoch. Worauf wollte die Jedi hinaus? Sie wartete ab, was noch kommen würde

Kestrel sagte, dass Brianna das Vertrauen in sich und ihre Fertigkeiten selbst verloren hatte und an sich zweifeln würde, wo es nur ginge, da sie sich selbst nicht mehr wahrnahm. Ihre Wünsche und Bedürfnisse wären unterdrückt und geformt, wie es andere von ihr erwarteten, und das war der Fehler. Die Echani verstand nicht so ganz. Wie konnte sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, wenn ihr andauernd bewiesen wurde, wie wenig sie konnte? Widersprach sich die Jedi nicht selber? Sie wünschte sich Anerkennung und Respekt, Dinge, die sie bei den Jedi nicht bekommen würde und die sie daher zurückstellen musste, wenn sie dabei bleiben wollte. Wenn Brianna nach ihren Bedürfnissen ginge, musste sie gehen, aber das wollte die Jedi doch nicht, oder?

Sie fuhr fort, Brianna sollte zu sich selbst finden und nicht so werden, wie andere es verlangten. Deswegen wäre es auch kein Wunder, dass sie sich selbst nicht fühlte. Doch die Gründe, die sie bewogen haben mussten, eine Jedi zu werden, mussten noch vorhanden sein, aber verschüttet worden, ihr Ich, und ihre Pläne und Ziele waren dadurch zerstört worden, und sie war sie nun jemand anders, nicht mehr die Person, die sie sein wollte. Die Padawan erinnerte sich gut an ihre Anfänge, als sie die Jedi getroffen hatte. Strotzend vor Selbstbewusstsein war sie gewesen, als sie sich ihnen entgegengestellt hatte, damals auf dieser Brücke auf Gamorr. Ihre Eltern hatten sie damals als Hebel benutzt, und sie war eine Jedi geworden, um zu verhindern, dass andere Mädchen das gleiche Schicksal erlitten wie sie, und aus Dankbarkeit, weil die Jedi sie aus den Fängen dieses Irren befreit hatten. Was war daraus geworden? Hatte sie sich nicht einfach geirrt? Sie war nicht fähig, irgendwem zu helfen, und mehr Last und Schande für die Jedi als zu irgendetwas nütze. Heute hätte sie sich anders entschieden.

Kestrel indes sagte, dass sie ihr selbst nicht nur deswegen nicht fühlen würde, weil sie bei den Jedi war, sondern es schon davor begonnen hätte, sie hatte immer mehr ihr wahres Ich unterdrückt und ihr Selbstvertrauen verloren. Schon wegen ihrer Selbsteinschätzung und der daraus folgenden Herangehensweise versagte sie, und die Prophezeiung erfüllte sich selbst, auch wenn sie versuchte, nicht daran zu denken. Daran mussten sie arbeiten, sagte sie, auch wenn es weh täte. Brianna erschrak. So dachte ihre Freundin von ihr? Dass sie selbst, ihr Kopf schuld war, dass sie nicht viel konnte wie die anderen Jedi? Das ging ihr langsam zu weit. Sie tat ja gerade so, als wäre die Echani nicht ganz richtig im Kopf. Wenn sie schon ihr Körper und ihre Bindung zu Macht nichts wert waren, ihr Verstand funktionierte, das ließ sie sich nicht auch noch nehmen.

Sie setzte schon an um zu protestieren, doch die Ritterin sprach direkt weiter, ohne abzusetzen. Sie mussten den Dorn suchen, der solche Wunden in ihr riss, und vermutete, dass dieser schon da war, bevor sie zu den Jedi kam. Fragend sah sie die Jedi an. Worauf wollte sie hinaus? Einen Augenblick später hörte sie einen Ansatz. Kestrel fragte nach den erwähnten Machtblitzen, die sie, wie sie sagte, eigentlich noch nicht kennen konnte, und wollte wissen, woher das kam Sie wollte wissen, was vor ihrer Jedi-Ausbildung geschah, sagte jedoch auch, dass sie es ihr nicht erzählen musste wenn sie nicht wollte oder konnte. Sie wollte ihr nur helfen, es ging ihr nicht darum, sie um jeden Preis zu halten, wie sie sagte. Das war, dem Ort zum Trotz, ihr Anliegen, weil sie sie sehr mochte und nicht wollte, dass Brianna zusätzlich zu all dem äußeren auch noch von innen zerrissen wurde. Dieses Bekenntnis rührte Brianna sehr, und sie senkte die Lider und lächelte, denn sie mochte sie genauso. Irgendwie war sie doch eine unverbesserliche Optimistin, zumindest was die Echani anging, doch jene befürchtete, dass sie sich dieses Mal verrannt hatte. Es war an der Zeit, die Dinge klar zu stellen, und Kestrel einige Dinge zu erklären, die sie ihr schon längst hätte sagen sollen. Sie seufzte.

Ich mag dich auch sehr, und es tut mir leid, dass ich dir das alles noch nicht gesagt habe.

Begann sie.

Ich habe dir erzählt, dass ich keine Eltern mehr habe, doch dann kam es nciht dazu, dir mehr zu erzählen. Meine Geschichte ist nicht schön, und es schmerzt, daran erinnert zu werden, doch ich hätte sie dir erzählt. Ich will, dass du sie kennst. Du bist meine Freundin und ich habe keine Geheimnisse vor dir. Vielleicht verstehst du mich dann besser.

Die Echani räusperte sich kurz und versuchte, sich zu fassen für diese unangenehme Sache.

Meine Eltern waren Händler mit einem eigenen Schiff, und in meiner Kindheit sind wir durch die ganze Galaxis gereist, ein paar Wochen hier, ein paar Wochen dort, ohne festen Wohnsitz. Sie wurden mir genommen, als ich kaum zwölf Jahre alt war. Sie fielen einer Verwechslung zum Opfer und wurden auf Nar Shaddaa von Waffenschmugglern erschossen. Mit knapper Not konnte ich mich vor ihnen verstecken und anschließend fliehen. Danach habe ich mich auf dem Schmugglermond mehr recht als schlecht durchgeschlagen, fast vier Jahre lang, bis mich ein dunkler Jedi namens Dar Nimthir fand, angeblich, weil ich instinktiv die Macht benutzt hätte. Er nahm mich mit nach Gamorr und machte mich gleichzeitig zu seiner Schülerin und Assistentin.

Brianna wartete kurz ab, bis Kestrel das verdaut hatte, das musste eine ziemliche Überraschung für sie sein, und sie hatte ein wenig Angst, wie sie reagieren würde.

Jedenfalls, es gelang ihm nicht, mich in der Macht zu unterweisen, im Gegensatz zu seinen anderen Schülern. Ich war ein ziemlich frustierender Fall für ihn, oft war er wütend, und manchmal quälte er mich dann mit seinen Machtblitzen. Doch alles Bemühungen waren umsonst, das einzige, was ich jemals dabei gelernt habe war, wie ich wirklich schnell Machtangriffen ausweichen kann, wenn ich weiß, dass sie kommen. Behalten hat er mich trotzdem, wegen meiner anderen Qualitäten, und weil ich durch mein Echani kampfstark genug für ihn war. Das ging solange, bis die Jedi Nachforschungen anstellten. Wes hat mir erzählt, dass Dar Nimthir einst ein Jedi-Meister war, der vor rund zwanzig Jahren Nachforschungen wegen wertvoller Artefakte angestellt hatte, bis er spurlos verschwand. Irgendwie hat Wes eine Spur gefunden, die ihn nach Gamorr führte, um sowohl seinen Verbleib auch auch den der Artefakte zu klären. Diese Gruppe von Jedi traf dann eben auf mich, besiegte mich, und überzeugte mich, eine von ihnen zu werden.

Die Padawan legte eine kurze rhetorische Pause ein, bestimmt war das für Kestrel alles ziemlich viel auf einmal.

Die Jedi haben mir die Augen geöffnet, mich vor der Dunkelheit und aus den Klauen dieses gefallenen Jedi befreit, aus Dankbarkeit dafür habe ich mich ihnen angeschlossen, und weil ich die Kräfte erlernen wollte, um zu verhindern, dass andere Kinder ihre Eltern verlieren und dasselbe Schicksal erleiden wie ich. Den Rest der Geschichte kennst du ja bereits.

Die Echani presste die Lippen zusammen und fuhr mit bitterem Tonfall fort.

Damals dachte ich nicht, dass es an mir liegt. Ich strotzte vor Selbstbewusstsein, es konnte gar nicht an mir liegen. Es musste an Dar Nimthirs Didaktik gelegen haben, oder dass ich nicht so empfänglich wäre für die Dunkle Seite, aber niemals könnte es an mir liegen. Doch auch Fritz konnte in der ganzen Zeit nur unter größten Mühen kleine Erfolge an mir erzielen. Maedhros hat es nicht einmal versucht, und ich denke, er wusste warum. Verglichen damit haben wir zusammen viel erreicht, vielleicht das Maximum, das ich überhaupt erreichen kann, und das ist dein Verdienst.

Wenn sie nicht angekettet gewesen wäre, hätte sie eine entsprechende Geste gemacht. Voila.

Verstehst du?

Fragte sie eindringlich.

Es war immer dasselbe Problem, von Anfang an, vom allerersten Versuch an, bei vier verschiedenen Meistern. Ich hatte mich damals eben getäuscht, es lag eben doch an mir, dass ich so schlecht darin bin, die Macht zu benutzen. Ich bin nicht unfähig, weil ich unglücklich bin, sondern ich bin unglücklich, weil ich unfähig bin. Und wann immer ich auch nur den kleinsten Fortschritt gemacht hatte, brauchte es einen, egal ob Jedi oder Sith, der mir zeigte, was alle anderen konnten und was ich alles noch lernen musste. Die Liste wurde immer länger, bis ich keine Hoffnung mehr haben konnte, das alles noch jemals zu erlernen, Meine Ziele sind vor mir weggelaufen. Für jeden kleinen Schritt, den ich nach vorne getan habe, hat sich das Ziel um eine Meile von mir entfernt.

Mein Ziel war, sowohl eine Echani als auch eine Jedi zu werden, ich dachte, ich könnte beides sein. Auch wenn es mit dem Jedi-werden nicht klappte, hatte ich zumindest noch meine Kampfkunst, und ich dachte, das könnte mir niemand mehr nehmen, und ich habe dir ja schon erklärt, wie wichtig das für eine Echani ist. Daran konnte ich mich immer festhalten, ganz gleich, wie schlecht meine Ausbildung lief, und diese Fertigkeiten hatten mir immer gut gedient und ich konnte stolz darauf sein. Zumindest solange, bis mir diese Kira zeigte, wie wenig ich damit gegen eine Machtbenutzerin ausrichten konnte. Natürlich lag das nicht daran, dass ich gedacht hätte, dass ich bei der Anwendung der Echani-Techniken versagen würde, und das habe ich nicht, doch alles, was ich konnte, war viel zuwenig. Auch wenn es gegen eine Adeptin vielleicht nicht so schlimm ausgegangen wäre, ändert dies jedoch nichts am Kern der Sache.

Der Kern der Sache... Brianna atmete kurz durch. Sie war sich immer noch nicht sicher, ob Kestrel die Echani wirklich verstand, trotz all der Erklärungen.

Was ich mir erträumt hatte, eine Echani und eine Jedi zu werden, ist so nicht möglich. Wäre ich in der Lage gewesen, die Ausbildung so zu machen, wie es gedacht wäre, wäre ich dennoch schnell an den Punkt gekommen, an dem Echani allein für mich keinen Wer mehr gehabt hätte. Wie du angeboten hast, hätte ich meine Fähigkeiten durch die Macht verstärkt. Hätte ich weiter Erfolg in der Ausbildung gehabt, hätte sich die Bedeutung der Kampfkunst immer mehr verringert, da die die Stärke der Macht so gewaltig ist. Irgendwann hätte ich das Echani einfach weglassen können, ohne dass es noch einen Unterschied im Kampf gemacht, oder mir etwas gefehlt hätte, und damit bewiesen, dass es zuvor auch längst nur noch eine leere Hülle gewesen wäre. Vermutlich wäre das alles von selbst gelaufen, und ich hätte gar nicht gemerkt, wie ich nach und nach meine Seele, und meine Identität aufgebe. Ich hätte aufgehört, wirklich eine Echani zu sein und wäre nur noch eine Jedi gewesen, eine seltsam leere Jedi, wenn ich das von hier betrachte. Aber beides zugleich, das ist eine Illusion. Ich habe mich ganz einfach über meine Ziele geirrt. Das ist genau wie du sagst, ich hätte mich selbst aufgeben müssen, eine Echani zu sein, um das zu werden, was andere, meine Meister, von mir wollten, eine Jedi zu werden.

Brianna schaute ihre Mentorin groß an. Was sie fühlte, das innerste ihrer Seele, war so schwer, in Worte zu fassen, noch dazu, es jemand anders zu erklären. Sie konnte nur hoffen, dass Kestrel, auch wenn sie keine Echani war, es sich wenigstens einigermaßen vorstellen konnte.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
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Com Nachricht an Ranik Dran

Mein Meister,
ich bräuchte Eure Hilfe in bzw. eine Information von euch.
Ihr habt mir zuletzt geschrieben das ihr euch bei Lord Menari aufhaltet.
Ich sowie Lord Zion haben lange nichts mehr von Janem oder einen seiner Anhänger gehört.
Ich habe meine Schülerin Trainiert und uns lechzt es danach in den Kampf endlich einzugreifen. Könnt ihr uns die Daten einer Basis oder so etwas von Lord Menari geben.
Ich währe euch sehr verbunden dafür.



Aber wenn ihr mich benötigt für eure eigenes Projekt so ruft mich ihr Wisst ja wie ihr mich erreiche könnten.

Euer treuer Schüler
Darth Wrath

Com Nachricht an Ranik Dran
 
Alter Tempel der Sith-Gang-Kira und Janus

Perfekt. Die Falle war zugeschnappt. Ein dünnes, abwesendes Lächeln formte sich auf den Lippen des Adepten. während er die Freude seiner Meisterin beobachtete. Wunderbar, sie tat genau das, was er geplant hatte. Wie er es vorausgeahnt hatte. Natürlich war Lob immer Balsam für seine Seele, und das Kira vor lauter Zufriedenheit sogar seine Schulter tätschelte, verlieh dem ganzen einen gewissen vergnüglichen Rahmen. Immerhin war Kira klug genug, die letzte Entscheidung Ranik zu überlassen. Janus Worte vorhin waren selbstverständlich nur ein Köder für ihren Sadismus gewesen und hatten sie zu einem Fehler verleiten sollen. Aber so war es natürlich auch in Ordnung. Und eine Überprüfung des Warheitsgehaltes war selbstverständlich auch angebracht. Man konnte nie wissen, ob es nicht doch ein Trick oder eine Falle war. Am besten würden sie einen Droiden oder einen anderen entbehrlichen Diener nach Gamorr schicken. Als Zeichen der Dankbarkeit neigte Janus lediglich den Kopf und erwiederte nichts, dann machte er sich auf den Weg, um seiner Meisterin zu folgen. Jetzt würde sie Lord Dran informieren, und dann würde sich alles weitere von selbst ergeben. Er musste sich nur noch zurücklehnen und den Erfolg seiner Pläne abwarten. Fast schon zu einfach. Aber dennoch sehr zufriedenstellend.

Nach einem etwas komplizierten Gang durch die Gänge des verworrenen Tempels erreichten sie einen eindrucksvollen Saal, in dessen Mitte sich neben einem Terminal auch die zerfressene Gestalt eines Sith Warriors befand, offenbar gerade mit Studien beschäftigt. Beiläufig ließ Janus seinen Blick über die Verzierungen, Fackeln und Wände wandern. Der Erbauer des Tempels hatte auf jeden Fall Geschmack besessen, stellte er anerkennend fest. Ein ganz besonderes...Ambiente ging von diesem Raum aus, wie ein leises, konstantes Flüstern in der Dunkelheit. Janus blieb, wie von Kira befohlen, stehen und nahm fast schon militärisch Haltung an, während sich Kira verbeugte und mit Ranik sprach. Wenigstens hatte sie ein wenig Manieren gelernt, auch wenn das dem Grafen immer noch sehr proletarisch vorkam. Kira besaß eben einfach die richtige Abstammung für so etwas, dachte er halb bedauernd, halb amüsiert. Das Gespräch der beiden war nur nebensächlich für ihn, er wusste ja, um was es ging. Glücklicherweise musste der Adept nicht lange auf eine Antwort warten, denn Ranik war höchstwahrscheinlich nicht in Plauderlaune. Wie üblich, fügte Janus gedanklich hinzu. Der Anfang von Kira´s Worten klang vielsversprechend, aber dann...ER solle nach Gamorr fliegen ??? Aber... Wenn das eine Falle war...Oder die lange Flugzeit..Nur mit Mühe konnte der Adlige seinen Ärger unter Kontrolle halten. Das war die reinste Zeitverschwendung ! Warum gingen sie nicht selber ? Er war doch nicht der Laufbursche dieser aufgeblasenen, aus dem Schmutz der unteren Schichten stammenden....Mit eiserner Selbstkontrolle kämpfte Janus den Ärger schließlich nieder und hörte weiter zu. Wunderbar, er durfte nicht einmal das Shuttle benutzen, sonder sein Glück als Mechaniker oder Navigator versuchen. Was glaubte sie eigentlich....Eine Belohnung bei seiner Rückkehr ? Na, dann sollte sie sich aber was überlegen. Doch vorerst...Janus verneigte sich knapp, seine Stimme war trotz des Ärgers ungemein höflich.


"Wie ihr befehlt, Meisterin. Ich werde mich umgehend auf den Weg machen."

Mit wehender Robe marschierte er aus dem Saal hinaus und machte sich aud die Suche nach dem Hangar. Mühsam kämpfte er sich durch die endlosen Gänge und erreichte schließlich sein Ziel. Der Hangar war in merklich besserem Zustand als der Rest des Gebäudes, doch lagen auch überall verstreut verrostete Einzelteile, Staub und Spinnweben herum. Die Wände war morsch und brüchig, aber zu seinem Glück entdeckte Janus sowohl ein Schiff als auch mehrere Speeder. Er entschloss sich, sein Glück zuerst bei dem Frachter zu versuchen, doch das war ein völlige Enttäuschung. Im Inneren des Schiffes lagen überall verschmorte Kabel, die Elektronik war durchgebrannt und es gab Kampfspuren im ganzen Schiff. Vielleicht ein gescheiterter Fluchtversuch. Verägert kümmerte er sich um die Speeder, doch auch da hatte er kein Glück. Nummer 1 war ein rauchendes Wrack, bei Nummer 2 fehlten nahzu alle wichtigen Komponeten und bei Nummer 3 sah es zunächst gut aus, doch als Janus den Speeder starten wollte, knallte es und der Antrieb verabschiedete sich für immer. Jetzt sollte er wohl laufen, wie ? Auf Bastion hatte er bereits einen Stein mit der Macht duch die Gegend geschleudert, und in seinem Zorn geschah das gleiche mit einer alten Kiste, die polternd durch den Raum schlitterte. Doch.... Welch ein Glück ! Bei näherem Hinsehen entdeckte Janus an der Stelle, an der die Kiste gestanden hatte, einen unversehrten, offenbar gut erhaltenen Speeder aus dunklem Metall. Voller Hoffnung aktivierte der Adept den knarrenden Öffnungsmechanismus des Hangars und bestieg das Fahrzeug. Und diesmal funktionierte alles. Mit hoher Geschwindigkeit entfernte sich Janus von dem Tempel und raste durch die wüstenähnliche Landschaft. Jetzt musste er irgendwie diese Ansiedlung finden. Vielleicht...Kurzentschlossen folgte Janus einer Reihe von Spuren im Sand. Wenn er Glück hatte.... Das hatte er. Nach mehrstündiger Fahrt erstreckte sich vor ihm eine Ansammlung von bescheidenen Häusern und Schiffen. Am besten versuchte er sein Glück direkt bei dem Captain eines Schiffes. Den Speeder ließ er beiläufig stehen und marschierte direkt auf einen kleineren, rötlich gefärbten Frachter zu, der im Abendlich verheißungsvoll glitzerte. Der Graf straffte sich und untersuchte kurz seine Erscheinung. Glücklicherweise war seine maßgeschneiderte, teure Kleidung nicht schmutzig geworden. Seine Waffe und sein Comm trug er ebenfalls bei sich. Und die Bezahlung...Janus lächelte kurz. Kein Problem.

Eine Gestalt befand sich bei dem Schiff, offenbar gerade mit der Wartung beschäftigt. Im gleißenden Licht konnte Janus nicht genaues erkennen, und so trat er näher. Die Person war ein älterer Mann um die 70, mit gelben, ungepflegten Zähnen, wirren weißen Haaren und stumpfen braunen Augen. Versonnen summte der Mann vor sich hin, seine zeschlissene Uniform von Schmutz bedeckt, in der linken Hand eine Flasche mit Alkohol, in der rechten eine Zigarre. Für Janus sah er aus wie der typische Raumfahrtveteran aus schlechten Holodramen, was wieder einmal bewies, das Holos manchmal wahrer waren, als man glauben wollte. Sich umsehend musste Janus festellen, das er momentan der einzige Interessent war. Auch gut. Gemütlich schlenderte Janus zu dem Mann hin und fragte höflich wie immer.


"Verzeihen Sie, aber sind Sie der Captain dieses...Schiffs ?" Fast hätte er Rostlaube gesagt, konnte sich jedoch beherrschen.

Der ältere Herr drehte sich um und betrachtete den Adepten. Janus konnte seine Fahne und den beißenden Gestank der Zigarre riechen.

"Schon möglich, Jungchen, warum fragt´´s denn ? "

"Ich benötige eine Passage nach Gamorr. Selbstverständlich zahle ich gut für ihre Dienste. Aber wir müssen umgehend aufbrechen. Meine Geschäfte dulden keinen Aufschub."

Der alte Raumfahrer sah den jungen Mann sekptisch an. Wieder so ein Neureicher, der ihn herumkommandieren wollte. Wie war denn so einer auf diesem Felsbrocken gelandet ? Der Veteran überlegte kurz. Wenn der Kerl zahlen konnte, war das sein Ticket weg von Korriban. Der alte Mann grinste und entblößte dabei seine verfaulten Zähne.

"In Ordnung, aber ich bin nur der Mechaniker. Der Boss ist in der kleinen Bar da drüben. Solltest mit ihr reden, wenn hier wegwillst."

Janus betrachtete den Mechaniker, dann nahm er 50 Credits heraus und überreichte sie dem Mann.

"Danke. Und wer ist "der Boss" ?"

Rasch verstaute der Mechaniker die Credits in seiner Tasche, dann grinste er wiederum.

"Twi´Lek. Rote Haut und so komische Tentakel am Schädel. Ziemlich hüsch. Hängt dauernd an der Theke rum und trinkt was. Typisch Frau: Kaum was zum anziehen, aber ständig was trinken. Das könnte der alte Nolis..."

Dem Mann war gar nicht aufgefallen, das sein Gesprächspartner verschwunden war. Verwundert rieb sich der Mann das Kinn, dann zuckte er mit den Schultern und setzte seine Arbeit fort. Typisch Reiche. Nicht mal verabschieden.

Mit einer gewissen Erleichterung betrat Janus die kleine Cantina der Ansiedlung. Dieser Mechaniker hätte vermutlich nicht mehr mit reden aufgehört, und dafür hatte Janus jetzt wirklich keine Zeit. Die Luft in der Cantina war stickig, Schweiß und der Geruch von Öl und billigem Alkohol hing in der Luft. Janus drängte sich an zwei aufgeregt schnatterden Sullustaner vorbei, wich einem schimpfenden Kellenerdroiden aus und schaffte es schließlich zur Theke. Seine suchenden Augen entdeckten schließlich die erwähnte Pilotin, und Janus konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. "Ziemlich hüsch" war eine deutliche Untertreibung. Die Twi´ Lek war groß und schlank, mit glatter, roter Haut, funkelnden Augen und Kleidung, die gerade genug der Fantasie überließ. Ihre Lekku glänzten ein wenig, ein untrügliches Zeichen für Gesundheit. Auf dem freien Markt hätte sie gewiss einen enormen Preis eingebracht. Der Graf gönnte sich noch einen Augenblick länger den optischen Reiz, dann wies er den Kellenerdroiden an, der Frau das beste Getränk der Cantina zu bringen. Für sich selbst bestellte er nichts, den Fusel hier vertrug er bestimmt nicht. Die Pilotin hatte inzwischen ihr Getränk erhalten, daher setzte sich Janus in Bewegung. Die Twi´Lek betrachtete ihn, trank dann einen Schluck und fragte dann mit einer rauhen, aber denoch anziehenden Stimme.


"Sie sind nicht von hier, oder ? Und ich wette, Sie haben mir den Drink nicht spendiert, weil Sie sich langweilen. Was wollen Sie ?"

Angriffslustig verschränkte die Pilotin den Arme vor der Brust. bestimmt war der wieder einer dieser Typen, die sie ins Bett kriegen wollten. Die Twi´Lek betrachtete den Menschen. Hübsch war er ja, und er sah nicht so aus, als käme er von hier. Wahrscheinlich irgendein Firmentyp, der hier ein Geschäft abgeschlossen hatte und jetzt nach Hause wollte. Vielleicht kein so übler Kerl....

Ein Lächeln fomrte sich auf den Lippen des Adepten, als er antwortete, die Stimme höflich und geschäftsmäßig.

"Nein, ich bin keineswegs von hier. Und, um das klarzustellen, ich langweile mich niemals in der Gegenwart einer schönen Frau. Aber jetzt zum geschäftlichen. Ich muss diesen Felsbrocken umgehend verlassen, und dafür brauche ich eine fähige Pilotin. Sie wurden mir empfohlen."

Der Adept legte die Fingerspitzen aneinander und blickte in die gelblichen Augen der Twi´Lek.

"Wie viel verlangen Sie für eine Reise nach Gamorr ?"

"Gamorr ? Das ist doch der Hinter der Ga.... Okay, ich will 5000 Credits. Bar auf die Hand. Und keine Ratenzahlung."

Die Twi´Lek musste grinsen. "Ohne Steuern und Gebühren, versteht sich. Haben Sie überhaupt so viel Geld ?"

"Natürlich. Als Geste der Dankbarkeit werden Sie 5500 erhalten." Auch der Adept musste lächeln. "Ohne Steuern und Gebühren, versteht sich."

Mit einem Lächeln streckte die Twi´Lek ihm die Hand entgegen. "Freut mich. Ich bin Neela."

Der Graf ergriff die Hand und schüttelte sie sanft, behielt sie einen Augenblick länger als nötig in seinem Griff. "Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Neela. Ich bin Janus Sturn. Für den Rest der Reise einfach Janus."

Manieren hatte er, stelle Neela zufrieden fest. Und Geld ofenbar auch in rauhen Mengen... Geradezu aufreizend langsam ließ die junge Frau die Finger ihrer linken Hand über das Glas auf der Theke gleiten, während sie sich verschwörerisch nach vorn beugte und flüsterte.

"Kann ich vielleicht...sonst noch etwas für Sie tun, Janus ? Sie werden festellen, das ich nicht nur eine gute Pilotin bin...."

Janus überlegte nur kurz. Eine sehr angenehme Reise stand ihm bevor, dessen war er sich sicher.

"Mit dem größten Vergnügen, Neela. Aber jetzt müssen wir aufbrechen. Ich komme später sehr gern auf ihr Angebot zurück."

Zusammen verließen sie die Cantina, und binnen weniger Minuten war der kleine Frachter startklar und verließ Korriban. Zufrieden lehnte sich Janus zurück, während sich die Sterne zu Streifen verzogen und sich das Schiff auf seine Reise begab. Wenigstens wurde ihm nicht langweilig.

Hyperraum nach Gamorr-Serpant´s Kiss (Frachter)-Janus, Neela, Nolis (NSC´s)

->Weltraum (Imperium)
 
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Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume – Kira, Ranik

Der Adept verließ das Zimmer und Kira drehte sich wieder zu Ranik. Ja, er hatte etwas mit ihr zu besprechen, etwas das bei ihrer weiteren Ausbildung unter seiner Hand ungemein wichtig war. Er erhob sich aus seinem Stuhl. Die Lichter begannen zu flackern als er seine Aura weitete. Hier in diesem Zimmer war er nicht mehr der Folterknecht wie noch vor einigen Stunden im Kerker, hier war er wieder der Meister...ihr Meister. Der Lord umkreiste seine Schülerin, das Gesicht mit einem prüfenden Blick versehen, die Hand zu einer verkrampften Klaue geformt. Seine Augen sahen mehr als das Fleisch, mehr als die noch immer sichtbaren Stressfalten von der Rage. Sie sahen das Potenzial, welches sie mit dem Einsatz dieser Technik freigesetzt hatte. Kira begann seinem Weg zu folgen. Macht durch Hingabe, der Schlüssel zu unbegrenzter Stärke. Leise Stimmen zogen sich durch die vor Anspannung knisternde Luft. Die Dunkle Seite war auf sie aufmerksam geworden, ihre ungezügelten Emotionen hatten sie in ihre Fänge getrieben. "Holt sie, sie gehört euch. Macht aus meiner Dienerin eine würdige Sith."

Einen Moment genoss Ranik die unheimliche Stille, die eindeutige Rollenverteilung, die diese Szenerie ihm bot. Der Meister und die Schülerin. Die Verkörperung und die Strebende. Es war beinahe eine Schande diesen Augenblick mit Worten zu brechen.


Ich weis weshalb du auf dem Shuttle Stundenlang in der Nasszelle lagst.

Begann er zu sprechen ohne seine Umkreisung um ihren Leib zu stoppen.

Ich weis auch weshalb dein Gesicht von Blässe und Erschöpfung geprägt ist.


Erst jetzt blieb er stehen, hinter ihr und legte ihr seine Hände auf die Schultern.

Du hast einen wichtigen Schritt getan, einen der dich weiter führt, als es manch ein Warrior unter Allegious Scharen je sein wird.

Er lies seine Arme wieder sinken und drehte sie mit hilfe der Macht um 180°, sodass sie ihm in die Augen blicken musste. Er stand direkt vor ihr, konnte ihren Atem auf seinem Gesicht spüren.

Du hast auf Loronar die Rage angewandt...nicht nur angewandt, du hast dich in ihr verloren, mehr als ich selbst es bei meiner ersten Anwendung getan habe. Du hast die Padawan trotz deinen Verletzungen beinahe umgebracht, kam es dir nicht seltsam vor, das du keinen Schmerz empfandest?

Ranik lies die Frage einem Moment im Raum stehen, fuhr jedoch fort ehe Kira überhaupt dazu kam zu antworten.


Deine Fähigkeiten in der Macht sind enorm gestiegen, auch wenn du es selbst aufgrund der Erschöpfung nicht wahrnimmst, hast du eine hohe Hürde überwunden.

Der Warrior dachte an Darth Wrath, die positive Verkörperung seiner Ausbildungsmethoden und wie er auf Nar Shaddaa in vollem Glanz aufgeblüht war. Kiras kürzliches Erlebnis war mit dem seines ersten (wahren) Schülers zu vergleichen, auch wenn es nicht ganz so blutig verlaufen war. Ranik wollte gerade weitersprechen als plötzlich sein Com piepste. Genervt zog er das Gerät unter seiner Robe hervor. Eine Nachricht von Wrath...wenn man vom Teufel sprach. Der junge Apprentice meldete sich mit gewohnt guten Manieren und wollte sich über den Aufenthaltsort von Janems Basis erkundigen. Das hatte der Warrior völlig vergessen, sein Schüler wusste ja noch gar nichts von Byss. Auch bietete Wrath seine Hilfe in Raniks derzeitigen Geschäften an, doch hier würde er nur das fünfte Rad am Wagen sein. Der Deformierte tippte schnell eine Nachricht...

---Nachricht an Darth Wrath---

Wrath, mein aussichtsreicher Schüler,
es ist gut von dir zu hören.
Die neue Basis, in der sich Janem
und einige seiner Anhänger zurück
gezogen haben befindet sich auf Byss.

Der Executor hat einen verlassenen
Sith-Tempel zu unserem neuen Stütz-
Punkt erklärt. Dort solltest du unseres-
gleichen finden.

Momentan benötige ich deine Hilfe nicht.
Nach meiner Rückkehr werde ich deine Fort-
schritte begutachten. Enttäusche mich nicht!

Lord Ranik Dran

---Nachricht an Darth Wrath---


...und schickte diese ab, ehe sich wieder Kira zuwandte.

Ich werde dir die Technik der Rage näher bringen. Wenn du fragen hast, ist nun der günstigste Zeitpunkt dafür.

Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume – Kira, Ranik
 
Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Brianna erzählte ihr, dass sie selbst Angst hatte zu sterben und sie Zweifel hatte, ob sie hier wirklich herauskommen würden. Für Kestrel war es schon mal ein gutes Zeichen, dass Brianna anscheinend doch nicht sterben wollte und somit die Selbstmordgefahr momentan gebannt war. Auf den Schiff nach Korriban hatte sie noch ganz anders gesprochen. Immerhin ein kleiner Fortschritt. Die Echani erklärte ihr dann, dass sie keinesfalls glaubte, dass man sie in eine Schublade zwängen wollte und man ihr absichtlich weh tat und besonders würde sie nie behaupten, dass sie so wäre. Kestrel war froh dies zu hören und Brianna wirkte sichtlich irritiert, dass Kestrel sie so hart danach gefragt hatte, was sie wirklich von den Jedi dachte.
Was die Ritterin jedoch wieder traurig stimmte war, dass Brianna meinte, dass die Jedi ihr trotzdem das Gefühl vermittelten, nicht hierher zu gehören. Zudem behauptete sie, dass es bestimmt einige Jedi gab, die die Macht genossen und ausspielten.

?Nun...ja, es gibt sie, doch meist sind solche Jedi, dunkle Jedi oder graue Jedi. Ganz selten sind es Jedi direkt aus unserem Orden und wenn werden sie eventuell dunkel oder verfallen sogar gänzlich der dunklen Seite der Macht. Bei manchen kann man den Hang dazu schon riechen und muss sie im Auge behalten.?

Zu der Sache, dass sie sich trotzdem falsch aufgehoben bei den Jedi fühlte, sprach sie noch nicht an, denn sie wollte noch mehr Fakten wissen, um richtig auf ihre Argumente eingehen zu können, damit es nicht nur ein sinnloses Geplätscher wurde, womit Brianna eh nichts anfangen konnte.
Nein, sie wollte da präziser darauf eingehen, doch noch war nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

Kestrel spürte, wie Brianna mehrmals versuchte gegen ihr Gesagtes zu protestieren, doch Kestrel hatte ihr mit Absicht keine Zeit gelassen gehabt, um irgendetwas dazwischen zu erwidern, damit sie zuhörte.
Schließlich senkte die Echani die Lider und begann dann ihre Geschichte zu erzählen. Kestrel war froh, dass die Padawan doch schon so viel Vertrauen zu ihr hatte, denn es hätte genauso passieren können, dass sie geschwiegen hätte wie ein Grab, was sie dann akzeptieren hätte müssen, denn man konnte niemanden zwingen etwas zu erzählen, was einen schwer beschäftigte. Es rührte Kestrel, dass Brianna sie als ihre Freundin nannte und vor ihr keine Geheimnisse haben wollte.
Die Augen der Ritterin wurden nach und nach immer größer, als sie hörte, was der jungen Frau bereits alles widerfahren war. Die doch meist gefasste Miene von Kestrel wurde daher immer mehr zu einem erschrockenem Gesichtsausdruck und immer wieder musste Kestrel ihren Mund schließen, da sie nicht fassen konnte, was sie da hörte.

Brianna erzählte, dass ihre Eltern Händler gewesen waren und sie somit durch die ganze Galaxis geflogen sind, bis diese durch eine Verwechslung auf Nar Shaddaa sterben mussten und sie war selbst zu diesem Zeitpunkt nur 12 Jahre alt gewesen. Mitfühlend sah Kestrel die junge Frau an und wieder ärgerte sie sich darüber, dass die Ketten es verhinderten richtiges Mitgefühl durch Körpernähe zu zeigen. Zu gern wäre sie zu ihr gegangen und hätte einen Arm um sie gelegt. Brianna erzählte dann weiter, dass sie so 4 Jahre sich alleine auf dem Planeten rumschlagen musste, bis sie ein dunkler Jedi Dar Nimthir fand und sie mit nach Gamorr nahm, um sie als Schülerin zu nehmen. Das Entsetzen stand Kestrel offen im Gesicht, denn nie hätte sie geahnt, dass Brianna bereits mit dunklen Jedi in Kontakt gekommen war.

Brianna erklärte dann, dass es dem dunklen Jedi nicht gelang sie zu unterweisen und er sie sogar deshalb mit Machtblitzen bestrafte. Das Wort ?Was?!? formte sich auf den Lippen von Kestrel, denn das pure Entsetzen stand in ihrem Gesicht, doch brachte sie keinen Ton heraus.
Brianna erzählte dann davon, dass Wes schließlich kam und sie aus der ganzen miesen Sachen befreite und schließlich davon überzeugte eine Jedi zu werden. Auch dies erstaunte Kestrel, dass sie sogar Wes Janson kannte. Das Mädchen hatte doch mehr mitgemacht, als sie angenommen hätte. Sie erzählte dann, dass man sie aus der Dunkelheit befreite und sie sich den Jedi angeschlossen hatte, um zu verhindern, dass anderen ein ähnliches Schicksal erlitten, wie ihr es wiederfahren war.


?Das alles tut mir sehr leid. Das hätte ich nie geahnt. Das kann man einer Gefangenschaft bei einem Sith ja schon fast gleichsetzen, so wie er dich behandelt hat. Langsam versteh ich dich.?


Dann schwenkte Brianna um, zu ihren verschiedenen Meistern, die sie bisher in ihrem Leben hatte und erzählte, dass sie zum Anfang geglaubt hatte, dass es nur an der Didaktik gelegen hatte und nicht an ihr. Sie sprach von Fritz und schließlich auch von Maedhros, der sie dann völlig aufgegeben hatte. Kestrel fand, dass die junge Padawan unheimlich viel Pech gehabt hatte in ihrer Ausbildung und es sie gar nicht verwunderte, wieso bei ihr nichts so funktionierte, wie sie es sich erhoffte. Das Maedhros sie völlig aufgegeben hatte, fand Kestrel am schlimmsten und eines Jedi gar nicht würdig. Sie wusste schon, warum sie gegen ihn eine Abneigung hegte, die sie eigentlich nicht haben sollte.
Schließlich sprach sie von ihr, dass sie zusammen viel erreicht hatten, jedoch bestimmt das Maximum, was erreicht werden konnte. Kestrel?s Miene verdunkelte sich in diesem Moment und sie schüttelte den Kopf.


?Danke... .?


Meinte Kestrel etwas zynisch und sah sie vorwurfsvoll an.

?Du glaubst also, dass ich nicht in der Lage gewesen wäre, dir mehr beizubringen? Deine Fortschritte waren also nur reiner Zufall gewesen? Genau da ist wieder der Punkt! Du redest es dir ein. Deine Heiltrance auf dem Schiff, die ich dir nie gezeigt habe, war also auch nichts?! War überhaupt kein Fortschritt ,nein. Ich konnte das nicht mal als Padawan aber...das war ja gar nichts.?

Sagte sie voll Sarkasmus und sah sie eindringlich an.

?Wenn du etwas kannst, kannst du es ja auch nicht schätzen. Du musst auch lernen, dich auch über kleine Erfolge zu freuen und nicht immer nur nach oben zu gucken zu mir und den anderen Jedi. Wir sind alle kein Maßstab für dich und jeder hat auch andere Lerntaktiken und auch andere Stärken. Dein erster Gedanke zu der Didaktik von dem dunklen Jedi, war gar nicht mal so schlecht. Ja, sicher lag es an der Didaktik. Glaubst du, bei so einer Autorität und der dazugehörigen Gewalt, kann man etwas lernen? Dabei hätte ich auch nichts gelernt. Und Fritz und auch Maedhros haben sich ja anscheinend auch nicht intensiv mit dir beschäftigt, um herauszufinden, was dir genau fehlt. Ich habe das bei dir bereits gefunden, wie du schneller lernst, doch auch das, scheinst du ja ebenfalls nicht zu schätzen oder hast es wirklich nicht gemerkt.?

Meinte Kestrel und klang dabei etwas enttäuscht.

Brianna erzählte dann noch, dass sie sich immer an ihre Echanikampfkunst noch geklammert hatte, da dies ihr niemand wegnehmen konnte und sie wirklich talentiert darin war, doch dieses Gefühl nun auch von Kira kaputt gemacht worden war. Sie hatte keine Chance gegen sie gehabt und hätte sicherlich somit auch keine Chance gegen einen Adepten gehabt.


?Siehst du! Schon wieder! Du hast gegen den Adepten doch gar nicht gekämpft!? Woher willst du wissen, dass du gegen ihn verloren hättest?! Du hast doch gar nicht die Gelegenheit dazu gehabt! Zweifel doch nicht an deiner ganzen Kampfkunst, nur weil Kira dich besiegt hat! Ich habe sie gesehen! Sie hat die Rage angewandt, selbst ich hätte bei ihr Schwierigkeiten gehabt, da sie gar keinen Schmerz mehr empfunden hatte! Hast du dich nicht gewundert, warum jeder Tritt von dir an ihr vorbei ging?! Sie war in rage! Das heißt, sie hat sich völlig der dunklen Seite der Macht hingegeben, was sogar tödlich sein kann. Diesmal hatte die Sith Glück gehabt, dass nächste Mal könnte sie ihren Körper so dabei schwächen, dass sie tot zusammenbricht. Sie hat sich nicht unter Kontrolle gehabt! Hätte sie die Rage nicht angewandt, so hättest du vielleicht sogar gewonnen, denn sie hatte deutliche Knochenbrücke, dass hat man besonders am Arm und am Schlüsselbein gesehen! Das ist eine riesen Leistung, wenn man bedenkt, dass sie Apprentice ist! Aber auch dies, ist für dich ja nichts, du bestraftst dich ja mit deinen Aussagen ja selber. Ist dir mal aufgefallen, wie Kira im Moment aussieht?! So blass, diese Augenringe und diese Schwäche, die sie momentan ausstrahlt?! Sie wird nach dem Kampf am Boden gelegen habe. Stunden, wenn nicht sogar Tage. Wie gesagt, die Rage kann einen Körper töten. Kira hatte nur eine Chance gegen dich, da sie diese Technik angewandt hat und es sollte für dich eigentlich somit eine Bestätigung sein, dass Kira dich so stark eingeschätzt hat, auch wenn sie dies verbal nicht gezeigt hat, dass sie die Rage bei dir anwenden musste, die eigentlich für den äußersten Notfall gedacht ist. Kira tut doch nur so stark, ist dir das noch nicht aufgefallen?! Die Frau ist so eitel, dass es sie schon hässlich macht!?

Schrie Kestrel nun schon und atmete tief durch, denn jetzt hatte sie sich förmlich in Rage geredet.

?Tut mir leid, wenn ich so heftig reagiere, aber es regt mich auf, dass du es selbst nicht siehst. Du schiebst alles auf dich! Alles!?

Meinte Kestrel schon etwas ruhiger.

Brianna erwähnte dann wieder ihre Echanikunst, dass man es niemals mit dem Jedidasein verbinden könnte und Kestrel schüttelte den Kopf.

?Viele Jedi haben Kampfkünste und verbinden es mit der Macht und du bist sicherlich nicht die erste Echani, die in unserem Orden ist. Du kannst dir sehr viele Vorteile schaffen mit deiner Kampfkunst. Du bist schnell und wendig. Andere müssen das erst mühselig lernen und werden es dennoch nie so gut hinbekommen wie du. Sie wählen daher meist einen einfachen Lichtschwertstil aus, der jedoch nicht sehr viel Wirkung beim Gegner erzielt. Du hingegen könntest eine akrobatische Form erlernen, da du die Grundlagen schon beherrschst. Nur wenige können sie. Ich zum Beispiel könnte sie dir beibringen. Es gibt aber noch andere Lichtschwerformen, die mit deinen Fähigkeiten gut zu kombinieren wären. Du kannst dann demnach mehr als andere. Deine Schnelligkeit und Wendigkeit plus das Machtverständnis ergibt doch mehr, als nur deine Kampfkunst oder nur die Macht. Du hast daher ein großen Vorteil und bist dennoch noch du selbst. Du kannst sogar deinen eigenen Lichtschwertstil entwickeln. Es ist schwer und nur wenige Jedi haben einen eigenen entworfen, aber es ist möglich. Du kannst demnach deine Echanikunst so anwenden, dass es dein Lichtschwertstil wird und es mit einem Namen taufen. Auch so etwas ist möglich. Damit hättest du die Individualität, doch geht dies erst, wenn du schon mindestens zwei Lichtschwerttechniken gelernt hast. Aber es ist möglich. Du weißt noch nicht sehr viel von den Jedi und über die verschiedenen Möglichkeiten, die das Jedidasein einem bietet. Deine Meister haben sich vorher wirklich nicht sehr viel Mühe mit dir gemacht und dafür sollte man sie treten!?

Sagte Kestrel.

?Es wundert mich nicht, warum du so denkst, denn dein Selbstvertrauen hat man dir nach und nach zerstört. Aber ich möchte dir die Augen öffnen, dass die Welt nicht so ist wie du denkst. Deine Vergangenheit ist wirklich tragisch und es tut mir sehr leid und ich möchte dir daher noch mehr helfen, dich aus deinem Tief zu befreien! Du bist nicht dumm und auch sehr intelligent! Zweifel nicht an dir, du bist stark, hübsch, redegewandt und hast einen sehr guten Charakter und denkst genau wie ich , dass man das Universum vom Unheil befreien sollte. All das sind gute Züge von dir und du siehst es selbst nicht. Du würdest eine gute Jedi abgeben, aber das bleibt bei dir, ob du das willst.?

Meinte sie und hatte nun wieder einen sehr ruhigen Ton angenommen und sah ihre Freundin mitfühlend an.


Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
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