...Warum ist es so schwer, EP 3 objektiv als grottenschlecht, subjektiv aber als besten Film anzusehen ?
Weil simpel eine Thread-Diskussion wie auch hier zu ROTJ nur allenfalls sehr vorsichtig mit subjektiven Einschätzungen "umgehen" sollte (also die an der Disku dann beteiligten User!!!).
Denn subjektive Einschätzungen sind es IMO ja gerade, welche eher gegen die Topic-Zentrierung eines Threads "arbeiten" bzw. diese (von Hunderste ins Tausendste kommend) zu sprengen drohen können.
Damit meine ich nicht, dass man nicht durchaus mal seine subjektive Einschätzung bzw. seine "Geschmacksmeinung" sagen bzw. schreiben kann, aber das sollte sich eben IMO in Grenzen halten.
Über einen Film (allgemein) oder ROTJ hier im Besonderen jedoch beispielsweise qualitätstechnisch-kritisch zu diskutieren, erfordert eben schon rational eine objektive und somit konstruktive Herangehensweise.
Auch das wie gesagt heißt nicht, nicht eben auch durchaus seinen "Geschmack" über den Film insgesamt, als auch in Details davon zu posten, doch günstiger ist IMO, wenn der Geschmack dann gar Bestandteil einer begründbaren und sachlich ebenso rechtfertigbaren (kritischen -- ??) Meinung über den Film ist.
Dieses Objektiv/Subjektiv-denken vermisse ich jedoch bei vielen, nicht allen, PT Fans. Diese Fans nehmen leider jede Kritik an der PT als persönlichen Angriff an, was einfach unprofessionell ist...
Wobei ich Dir aber völlig ACK-e - dass es schon wirklich sinnvoll und konstruktiv wäre, wenn mehr User, SW-Fans und "SW-kritische Fans" sich dem Unterschied zwischen subjektiver und objektiver Meinung bzw. Betrachtungsweise vor allem einfach auch selbst bewusst sind.
Okay - btT:
@Doublespazer:
Also - einen Teil Deiner Kritik an ROTJ kann ich nur z. T. nachvollziehen. Ich habe es eigentlich nie so empfunden, dass die Darsteller dort bemerkenswert "müde" oder gelangweilt wirkten. Und selbst wenn dort etwas Derartiges tatsächlich vorlag, finde ich dafür Verständnis aufzubringen, dass nach einer Zeit sehr anstrengender und aufreibender Dreharbeiten (und das war zu solchen Zeiten des Filmemachens noch weitaus deftiger, als es heute der Fall ist, wo so manche Szenen fast nur noch vor Blue oder Green Screen gedreht werden und nicht mehr live vor Ort irgendwo auf der Welt, wo man dann mit einem Haufen Aufwand hinreisen muss und evt. Strapazen oder gar Gefährdungen ausgesetzt ist bzw. wird.) eine gesamte Film-Crew inkl. der Darsteller vlt. nicht mehr so ganz auf der Höhe ihrer Leistungskraft sind, dürfte nicht das Problem sein.
Dafür muss ich sagen ist die Qualität der Darsteller damals dort immer noch sehr gut gewesen und hat für mich die typischen Charakter-Feelings auch durchaus rüber gebracht.
Nein, wenn sich "Schwächen" in z. B. der Dramaturgie bzw. Charakter-Skizzierung bei ROTJ zeigen, hängen die IMO eindeutiger eher mit dem Zusammen, was dazu das Drehbuch vorgab - denn dieses ist letztlich die "stoffinhaltliche" Rahmen-Basis, welche alles Wesentliche während der Dreharbeiten vorgibt.
Klar können ein guter Regisseur und gute ("frische" und enthusiastische) Darsteller das eine oder andere direkt während der Dreharbeiten noch ändern oder beisteuern, doch im Wesentlichen werden das eher sehr detaillierte Anpassungen sein, wie z. B. wenn ein Darsteller wie Ford eben meint, ob es nicht eine gute Idee wäre, Solo einfach sterben zu lassen - wegen dem dramatischen Gewicht - oder ihn hier und da Dialogstellen etwas sinnvoller formuliert sprechen zu lassen oder eine Szene etwas leicht dadurch anzupassen, weil der Darsteller vlt. simpel eine interessante Idee hat, wie er seine Rolle hier noch prägnanter oder wirksamer präsentieren kann.
Die letzte Entscheidung trifft aber in dem Moment der Regisseur (bzw. hat wohl bei ROTJ der Produzent getroffen, weil Marquant für GL da eher nur "seine Ansprüche und Interessen an die Umsetzung von ROTJ ausführendes Organ" darstellte bzw. GL ganz froh war, dass Marquant nicht solche erheblichen Einflussansprüche an die Umsetzung des Stoffes während der Dreharbeiten stellte, wie noch zu TESB-Zeiten wohl Irvin Kershner!)
Bis heute betrachte ich Detailentscheidungen in der Charakterentwicklung der Figuren in ROTJ - heißt also vor allem Han Solo, als auch zu Beginn die Art der Präsentation von Luke Skywalker - als nicht ausschließlich geschickt und vorteilhaft, finde aber insgesamt was ROTJ als Film betrifft das Kritikpunkte, mit denen man - oder besser gesagt ich - problemlos dennoch auch leben konnte und bis heute kann.
Nichts daran ist letztlich so schwerwiegend, dass man sagen müsste oder könnte, der Film würde dadurch seine logische Linienstruktur gefährden oder einbüßen oder seine dramaturgische Wirkung würde in erheblichem Maße gefährdet.
Da sehe ich nicht so. Alles in allem ist ROTJ nach wie vor IMO ein sehr guter Film, der im Wesentlichen und Grundsätzlichen vieles einfach richtig macht. Nichts in ihm ist völlig sinnlos oder nicht nachvollziehbar und im Gegenteil schafft er es trotz einiger Schwächen hier und da IMO, insgesamt und vor allem zum Ende hin seine Wirkung an Tragik und Dramatik wundervoll und ausreichend intensiv zu entfalten.
Hier funktionieren also die "Mittel des filmischen Geschichtenerzählens" bravourös und das ist es IMO, was für mich letztlich zählt.
Im Detail die hier angeführte Kritik an der Figur des Imperators kann ich weder bezogen auf die ganze OT und schon noch weniger auf ROTJ nachvollziehen.
Ich kann zwar die Kritik verstehen, dass man etwas "unbeholfen" den Imperator vlt. ein wenig sehr augenfällig erst in TESB einführte und diese Figur vlt. also erst nachträglich von GL so für die OT "erstellt" hat.
Nichts desto trotz habe ich das aber nie als so erhebliches Problem gesehen oder empfunden, weil es einfach dennoch die stoff-inhärente Logik nicht gefährdet oder aushebelt. Der "Imperator" ist so eben eine Figur, die durchaus nachvollziehbar nicht ständig auf dem "Präsentierteller der SW-Galaxis" herum spaziert und eher im Hintergrund bleibend eine durchaus nachvollziehbar "stille Regentschaft" führt.
Außerdem ist es aus meiner Sicht in TESB ausreichend gut gelungen, diese Figur wunderbar die Gesamttragik und -Dramatik des Stoffes unterstützend in diesen eingebunden einzuführen, so dass mich die "Existenz" des Imperators in ROTJ nicht im Geringsten stört.
Die Figur des "Imperators" mag zwar auf etwas unvorteilhafte Weise ab TESB "Darth Vader" Macht- und Einfluss-Sphäre beschneiden (plötzlich ist Vader einer noch höheren Instanz zur Rechenschaft verpflichtet!!!), aber auch das hat mich wiederum nicht ausschließlich gestört.
Vader bleibt trotzdem ein "gefährlicher Gegenspieler" für Luke Skywalker und seine Freunde und das wird auch durch TESB bis zum Ende so weiter transportiert und bestätigt.
ROTJ mag also insgesamt vlt. nicht das volle dramaturgische und dramatische Wirkungsspektrum wie TESB und all dessen wunderbaren und wundersamen Eigenheiten erreichen, doch IMO ist ROTJ dennoch für mich immer ein wunderbar tragfähiger Abschluss der OT gewesen und bis heute geblieben. Und filmisch habe ich bis auf kleinere Detailkritikpunkte, die man
vielleicht hätte besser machen können, an ROTJ eigentlich überhaupt nichts auszusetzen.