Kuat-Orbit-NEB Crusader-Cmdr. Tremayne, Brückencrew
Die imperiale Fregatte Crusader, hoch im Orbit über der Werftwelt Kuat...
"Verstanden, Frachter 1068543-1. Landerlaubnis erteilt."
Müde rieb sich Antinis Tremayne, der frischernannte Kommandant der Fregatte, über die Stirn und rückte seine Offiziersmütze zurecht. Er war noch nicht lange bei der Systemverteidigung, aber der endlosen Strom an militärischen und zivillen Frachtern fing bereits an, ihn zu ermüden. Er mochte sich garnicht vorstellen, wie es sein musste, hier permanent stationiert zu sein. Dennoch unterdrückte der Offizier ein Gähnen, er musste seiner Crew schließlich ein Vorbild sein, und da schickte es sich nicht, seine Müdigkeit offenauszuleben. Oder besser gesagt auszuschlafen. Nätürlich ging es seinen Leuten genauso, er konnte sehen, wie der sont so muntere Sub-Lieutnant Hakin an der Geschützkontrolle nur mühsam verhindern konnte, das er an seiner Station einschlief. Und auf dem Rest der Brücke sah es auch nicht besser aus...Interessanterweise kamen die beiden einzigen Frauen hier am besten mit der Langeweile zurecht, Ensign Alesia an der Kommunikation wirkte so frisch und verspielt wie immer und schenkte dem Kommandanten der Crusader ein Lächeln, das dieser bewusst ignorierte. Es war nicht so, das er die Frau nicht mochte oder sie nicht hübsch war, nein...Ihre verspielte Art, ihre langen blonden Haare und die tiefblauen Augen, die einen fortwährend zu mustern schienen, hatten sie zu einer beliebten Projektionsfläche für die überreizte Fantasie der männlichen Besatzungsmitglieder gemacht, und Antinis war so ehrlich und schloß sich da nicht aus. Aber...Selbst dafür fühlte er sich inzischen zu erschöpft, und das war für ihn kein gutes Zeichen, bestimmt nicht. Es musste einfach etwas passieren....Vor zwei Standardstunden hatte die Crusader die ihr zugeteilten TIE´s aufgenommen und Antinis hatte zusammen mit Lt. Tammok die neune Piloten persönlich begrüßt und eine halbstündige Rede über den ruhmvollen Dienst am Imperium gehalten, wobei er sich fortwährend wie ein schlechter Schauspieler vorgekommen war. Es war zum verzweifeln: Die Waffensysteme des Schiffs waren funkelnagelneu, die Besatzung hochmotivert, die Schilde einsatzbereit...Und was taten sie ? Sie saßen hier fest und bewachten einen Planeten, der sicherer nicht hätte sein können ! Innerlich schüttelte der junge Kommandant den Kopf. Natürlich war ihm die Notwendigkeit der Bewachung der Werft bewusst, gerade jetzt während der Konstruktion des neuen Supersternzerstörers. Aber warum musste gerade er das tun ? Vorallem, und jetzt kroch kalter Zorn in dem Imperialen hoch, zu einem Zeitpunkt, wo die Rebellen immern noch die imperialen Bürger terrorisieren konnten und das Imperium bereits begann, sich selbst zu zerfleischen. Schaudernd dachte er an die Hinrichtung von Moff Ventar, die die gesamte Besatzung auf Befehl von ganz oben mitverfolgt hatte. Gehängt, gehängt wie Schlachtvieh....Aber der wahre Schuldige lief noch immer frei herum, dieser...Menari oder wie auch immer sich diese Alien-Pest schimpfte. Wieder einmal hatte er es gewusst, hatte geahnt, das die Kooperation des Imperiums mit Sith und...Nichtmenschen noch furchtbare Folgen haben würde. Kein Wunder, das alles zusammenbrach. Trotz dieser düsteren Gedanken musste der Offizier lächeln. Auf seinem Schiff gab es solche Dinge nicht, seine erste Amtshandlung hatte darin bestanden, die wenigen Nichtmeschen der Crew durch Menschen, egal ob Mann oder Frau, zu ersetzen. Er brauchte eine überlegene Crew, und nur die besten sollten dem Imperium dienen dürfen. Ein Jammer, das diese Grundsätze mehr und mehr in Vergessenheit gerieten.
Ein leises, aber in dem über der Brücke liegendem Schweigen deutlich hörbares Piepen riss den Commander aus seinen Gedanken. Mit einem Seufzen drehte er den Kopf zur Kommunikationsstation. Bestimmt wieder so ein verfluchter Frachter...
"Sir !"
Der ungwohnt aufgeregte Tonfall von Alesia überraschte ihn. Sie klang, als hätte der Imperator persönlich zu ihr gesprochen...
"Eine Prioritätsmeldung vom Oberkommando, Sir. Vertraulich."
Die schlanke Frau erhob sich und brachte ihrem Vorgesetzen das Datenpad mit der Nachricht. Dieser nickte, nahm das Gerät entgegen und rief die Nachricht ab:
+++Flotteninternes Kommunique+++
Priorität Hoch, mittlerer Verschlüsselungsgrad
Von: Flottenhauptquartier, Einsatzkoordinierung
An: Fregatte Crusader, z. Hd. Kommandant
Commander Tremayne,
Ihr Schiff ist kurzfristig der Einsatzgruppe zugeteilt worden, die den Angriff auf die Basis der rebellischen Splittergruppe „Forces of Hope“ durchführt. Ihre Freigaben wurden entsprechend erweitert, sodass Sie sich problemlos über Ziele und bisherige Planung informieren können.
Melden Sie sich unverzüglich zur Besprechung – sollten Sie persönlich nicht rechtzeitig ankommen können, etablieren Sie eine Holoverbindung.
Für das Imperium!
i.A Lloyd Stamper, Commodore
+++Kommunique Ende+++
Die Augen des Offiziers rasten förmlich über seine Befehle. War es möglich..Tremayne würde sich persönlich nicht als religiös bezeichnen, aber in diesem Augenblick erschien es ihm wie eine Fügung des Schicksals oder einer anderen höheren Macht, die es gut mit ihm meinte. Diesmal lächelte er wirklich. Das Warten hatte ein Ende. Diese Rebellen würden schon bald die ganze Macht des Galaktischen Imperiums zu spüren bekommen...
"Lieutnant Tammok !
Die Stimme des Kommandante besaß gerade genug Schärfe, das er mit ihrer Aufmerksamkeit und der der Brückencrew rechnen konnte.
"Ja, Sir ?"
Die Müdigkeit war aus dem Gesicht der schwarzhaarigen Frau gewichen, und sie wölbte fragend eine Augenbraue, als sie ihren Vorgesetzten um diese Zeit so enthusiastisch erlebte.
"Wir haben neue Befehle, direkt vom Oberkommando. Instruieren Sie die Crew und teilen Sie ihr mit, das sie sich auf einen Kampfeinsatz vorbereiten soll. Ich will, das dieses Schiff innerhalb der nächsten 15 Standarminuten einsatzbereit und auf dem Weg nach Bastion ist. Ausführen !
Mit einem hektischem Salut stürtze Tammok davon, und Antinis wandte sich an Alesia.
"Ensign, Sie werden dem Oberkommando unverzüglich die Bestätigung schicken und eine Holo-Verbindung für mein Quartier öffnen."
Ohne auf die Antwort seiner Untergebenen zu warten machte Tremayne auf dem Absatz kehrt und marschierte von der Brücke, während hinter ihm hektische Aktivität ausbrach. Befehle wurden gebrüllt, Systeme, Waffen und Schilde hochgefahren, und der Sublichtantrienb des Schiffes aktiviert, während sich die Fregatte majestätisch in Bewegung setzte und sich einem Sprungpunkt näherte. Leider konnte das Schiff nicht sofort springen, da die Kommunikation im Hyperraum unmöglich war, es würde warten müssen, bis die Besprechung zu Ende war. Aber die Erleichterung darüber, Kuat endlich den Rücken zukehren zu können löste unter den Besatzungsmitgliedern wahre Freudenstürme aus, und ein jeder spekulierte über Ziel und Zweck dieser Reise.
Währendessen war Commander Tremayne in seinem Quartier eingetroffen und bereitete sich mental auf die Besprechung vor, während sein Blick über die unpersönliche Einrichtung seines Zimmers schweifte. Nichts wies daraufhin, das hier jemand lebte, kein Bild, keine persönlichen Gegenstände, selbst das Bett sah so ordentlich aus , als hätte nie jemdand darin geschlafen. Fein säuberlich sortiere Akten und Berichte lagen auf seinem Schreibtisch. Wenn Tremayne etwas noch mehr hasste als Nichtmenschen und die Republik, so waren es Chaos, Schmutz und Bakterien. Er hatte fast schon eine Phobie in dieser Hinsicht und gönnte den Reinigungsdroiden keine Ruhe, wenn er einen auch so winzigen Krümmel oder Staubkorn entdeckte. Überhaupt, wenn ihn jemand beschreiben würde, dann nur so: ein großer, schlanker Mann mit einem penibel gepflegten und gesäubertem Gesicht, durch den Kuss zahlreicher Sonnen verursachter Bronzeton der Haut, die scharzen Haare militärisch kurz und perfekt gekämmt, wenn sie nicht unter seiner Mütze verborgen waren. Blaue Augen, die an schmelzendes Eis erinnerten, mit jenem für Fanatiker und Eiferer so typischem kaltem Glitzern und dem bohrenden Blick eines Mannes, der für viele nur Verachtung übrig hatte. Die graue Uniform, so faltenfrei wie das jugendlich-hagere Gesicht, die metallischen Verzierungen stets wie frisch geputz glänzend, die schwarzen Stiefel, die man als Spiegel benutzen könnte. Und ein paar schwarzer Handschuhe, fest über die Hände gespannt, wie ein Schutz gegen all den den Schmutz und all die Wiederwärtigkeiten dieser unreinen Galaxis. Entschlossen aktivierte Antinis das Holo, bereit, die Plage dieser...Dissidenten mit Feuer und Schwert zu vernichten. "Forces of Hope". Der Offizier rümpfte die Nase. Für die Feinde des Imperiums gab es keine Hoffnung....und keine Gnade.
Kuat-Orbit-NEB Crusader-Quartier des Kommandanten-Cmdr. Tremayne