Kuat

[Kuat-Orbit-VSD I Basileia-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Brückencrew]

Die vergangenen Tage waren der gesamten Mannschaft beinahe wie Urlaub erschienen. Nach der ersten Bewährungsprobe gegen die Flotte der Separatisten empfand die Truppe plötzlich die langweiligsten Aufgaben als Quell der Freude. Die simpelsten Aufgaben, welche einem vor dem Gefecht als langweilige Pflicht bereits Routine war, im nachhinein als Wohltat. Der Stress und die Strapazen der Schlacht hatten jedem die Realität des Krieges vor Augen geführt und jeden Heißsporn zur Besinnung gebracht.

Lloyd Mace hatte sich zum Navigationsoffizier begeben um die Koordinaten zum Austritt aus dem Hyperraum im Auge zu behalten. Kuat würde die Basileia in wenigen Sekunden erreichen.


"Geben Sie über das Bordcom bekannt, dass wir den Hyperraum verlassen und somit die übliche Alarmbereitschaft herrscht. Informieren Sie Captain Dias separat auf seinem Com."

Lloyd wandte sich vom Navigationspult ab und schritt hinüber zur großen Panoramascheibe. Der Nav-Offizier begann mit dem Zählen des Countdowns. Zum Glück war Kuat ein sicheres System in dem die Basileia nichts zu befürchten hatte. Darüber hinaus wäre der Verlust des Werftplaneten beinahe ein Todesstoß für das Imperium.
Der Offizier erreichte die 0 und der Sternzerstörer verließ den Hyperraum. Kuat, mit seinem typischen Ring aus Werftanlagen, schoß auf das Sternenschiff zu und wurde immer größer, bis die Basileia ihre reguläre Raumgeschwindigkeit erreicht hatte.
Alles war so, wie man es erwartet hatte. Der Planet lag friedlich vor ihnen, der Raumverkehr bestand nahezu ausschließlich aus Transportern, Frachtern und Reparaturschiffen sowie Fähren mit technischem Personal. Feierabend gab es hier nicht, genauso wenig wie Feiertage und Leerlauf. Den Grund für die Reise hatte Captain Dias seinem Ersten Offizier nicht mitgeteilt und Lloyd befahl die Geschwindigkeit zu drosseln, bis der Befehlshaber des Schiffs auf der Brücke erscheinen würde.


[Kuat-Orbit-VSD I Basileia-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Brückencrew]
 
[Kuat System – Kuat – Unterkunft unweit des Imperialen Transferhafen, Ren Akanto]

Die Liege auf der er momentan lag konnte nicht gerade als bequem beschrieben werden. Sie war ein typisches Abbild der funktional-militärischen Einrichtung die ihn umgab. Ren befand sich auf einem Stützpunkt der imperialen Flotte.
Er hatte vor etwa drei Tagen ein Quartier auf dem Stützpunkt, unweit des Transferhafens bezogen. Er war auf Anordnung des Kommandierenden der Nesuar, Commander Liv Freewood, auf Kuat. Die offizielle Variante besagte, dass Ren auf Anweisung des Flottenkommandos auf Kuat warten sollte. Sobald Befehle eintreffen sind diese unverzüglich zu befolgen. Auf welche Befehle er warten sollte, ließ der Kommandeur offen.
Ren wusste was dies bedeutet. Er war schon einmal auf Kuat gewesen. Dies war vor einigen Jahren gewesen. Damals wurde er von der Kryss auf die Nesuar versetzt. Alle Anzeichen sprachen dafür dass er auch diesmal in eine andere Einheit versetzt werden würde.
Ren war also quasi vom Dienst freigestellt. Jetzt wartete er nur noch auf dem Moment, in dem er eine Nachricht vom Flottenkommando erhalten würde.

Ren seufzte bei den Gedanken. Die letzten beiden Tage hatte er sich ein wenig auf dem Stützpunkt umgesehen. Seit seinem letzten Aufenthalt hatte sich hier einiges verändert. Den Stützpunkt durfte er jedoch nicht verlassen. Laut Befehl war er eben nicht vom Dienst freigestellt, sondern musste damit rechnen jederzeit neue Befehle zu erhalten.
Heute jedoch hatte er Probleme damit die Zeit zu vertreiben. Er hatte schon zwei Runden auf dem weitläufigen Gelände des Stützpunkts gedreht, doch der Anblick der immer gleichen Baracken und der Verwaltungsgebäude reizten seine Neugier schon lange nicht mehr.
Seit zwei Stunden lag er schon da und hing seinen Gedanken nach. Die unterschiedlichsten Dinge beschäftigten ihn.
Auf der einen Seite war es die Beförderung die er vor ungefähr zwei Wochen erhalten hatte. Er hatte die Urkunde nüchtern entgegengenommen. Er hätte sie am liebsten abgelehnt. Doch das Flottenkommando hatte seine Pläne durchkreuzt. Es war eine Pflichtbeförderung gewesen. Er hatte keine Chance gehabt. Zudem hatte er nur wenige Stunden vorher von der Beförderung erfahren. Wie hätte er den Kommandeur der Nesuar erklären sollen, dass er sie einfach nicht annehmen wollte? Vor allem konnte er die Wahrheit über seine Beweggründe nicht offen sagen. Welchen Eindruck hätte er wohl hinterlassen, wenn er seinen Vorgesetzten erklärt hätte, dass er nur deswegen nicht befördert werden möchte, weil er mit sich selbst hadert? Ren schüttelte unmerklich den Kopf.
Er hatte schon mehrmals Beförderungen abgelehnt. Jedes mal hatte er eine Woche vor der eigentlichen Aushändigung der Beförderungsurkunde Bescheid vom Kommandeur bekommen. Jedes mal hatte er Zeit gehabt die Beförderung, mit einer guten Formulierung und einer Zusammenstellung von gewichtigen Argumenten, abzulehnen.

Man brauchte auch Zeit so eine Beförderung auszuschlagen, dachte sich Ren. Es mussten gute Argumente vorgetragen werden. Zum Beispiel dass man nach dem besten Gewissen und nach aktuellem Kenntnisstand auf der eigenen Position eine nicht zu ersetzende Person mit großem Erfahrungsschatz war. Dies war immer Rens Hauptargument gewesen die Beförderung abzulehnen. Er hatte zwar immer noch einige andere Gründe angeführt, doch dies war seine Kernaussage.
In Wirklichkeit jedoch lehnte er aus ganz anderen Gründen ab. Da war auf der einen Seite seine gespaltene Einstellung gegenüber seinen Dienst. Auf der einen Seite wollte er Bestleistung erbringen, auf der anderen Seite glaubte er nicht daran, dass er sie erbrachte. Das man seiner eigenen Person nicht über den Weg traute war natürlich ein Vertrauensbruch höchster Stufe, doch so war Rens Persönlichkeit nun einmal.
Mittlerweile war sich Ren jedoch nicht mehr so sicher, ob dieser wahre Grund seiner bisherigen Ablehnungen immer noch im Verbogenen lag. Das Flottenkommando sah es natürlich alles andere als gern, dass man eine Beförderung ablehnt. Vielleicht sah man in ihm mittlerweile einen Drückeberger ersten Grades. Ein Individuum welches die Verantwortung scheut und größere Aufgaben ablehnt.

Ren erhob sich ruckartig von der Liege und ging zum Fenster herüber. Das Quartier was er bezogen hatte war ein Viermannzimmer. Das Zimmer befand sich einer Transferunterkunft. Das bedeutet, dass hier nur Mannschaften und Offiziere untergebracht waren, die auf eine baldige Versetzung warten sollten. Ren musste bei den Gedanken schmunzeln.
Momentan war er jedoch allein in seiner Unterkunft. Er stützt sich mit den Armen auf der Fensterbank ab und sah nach draußen. Die Sonne stand hoch am Himmel und es waren fast keine Schatten mehr auszumachen. Ob ein Wind draußen ging, konnte Ren nicht beurteilen. Das Fenster bot lediglich den Ausblick auf den wolkenlosen Himmel oder auf die gegenüberliegenden Baracke.

Er wollte sich gerade wieder hinlegen als es an der Tür klopfte. Ren drehte sich um.

„Herein!“, gab er mit klarer Stimme von sich.
Der Mann trug lediglich eine dunkelgraue Hose, Gürtel und ein Hemd. Ein Rangabzeichen war nicht zu erkennen. Ren verzichtete auf einen militärischen Gruß als die Gestalt den Raum betrat und die Tür wieder hinter sich schloss.

„Lieutenant Commander Akanto?“, fragte der Mann etwas zaghaft. Er war kräftig gebaut und hatte kurzes Haar. Er machte auf Ren einen jungen Eindruck.
Ren nickte kurz. Der junge Mann salutierte nach seinem Nicken zackig. Ren tat es ihm gleich. Einen Moment lang wunderte er sich wieso der Mann nicht schon beim Betreten salutiert hatte. Jedoch erkannte Ren den Grund dafür schnell. Er selbst trug momentan keine Uniform. Wie hätte der Mann erkennen sollen, dass er in ihm die richtige Person gefunden hatte.

„Ich habe soeben eine Nachricht vom örtlichen Flottenkommando erhalten. Sie sollen zum Transferflughafen abrücken. Weitere Befehle, so hieß es vom Kommando, würden sie dort vor Ort vom zuständigen Transferbüro erhalten.“
„Verstanden.“, antwortete Ren knapp und bündig. Der junge Mann salutierte noch einmal bevor er den Raum verließ.
Da das Zimmer kein Interkom besaß, musste wohl jemand die Nachrichten von dem Kommunikationsposten der Baracke in die einzelnen Quartiere bringen. Zudem war es für ein Mehrmannzimmer mit wechselnder Belegung wie diesem eher unüblich eine Interkomanlage zu installieren. Immerhin verrichteten die hier untergebrachten Personen keinen aktiven Dienst. Sie warteten lediglich auf ihren Transfer.
Einige Momente hing Ren seinen Gedanken nach. Das Warten hatte ein Ende. Nachdem er seine legere Kleidung gegen die Uniform eingetauscht hatte, machte er sich daran seine Sachen aus dem Spint in eine kleine handliche Tasche zu verstauen. Das persönliche Hab und Gut was er mit sich führte, war neben auf einige wenige private Kleidungsstücken, seine beiden Uniformgarnituren und ein Datapad beschränkt.
Er richtete seine Liege wieder her und meldete sich im Stützpunkt ab.

Das Shuttle mit dem Ren zum Transferhafen gebracht wurde, war ein von den Streitkräften gemeinsam genutztes Fahrzeug. Dementsprechend unterschiedliche Personen mit ihren jeweiligen Uniformen oder Feldanzügen konnte man im Shuttle beobachten. Täglich wurden somit hunderte Soldaten vom Raumhafen zum Stützpunkt und wieder zurück gebracht.
Die Sitze waren spartanisch. Die Innenausstattung war in einem grau-weiß gehalten. Es waren jene tristen Farben die scheinbar allgegenwärtig waren wenn man im Dienste der Flotte stand. Jedoch hatte er sich nicht der Flotte zur Verfügung gestellt, wenn es sein besonderer Wunsch gewesen wäre seine Augen mit abwechslungsreichen Farben zu verwöhnen.
Ein Schmunzeln glitt bei diesen Gedanken über Rens Lippen. Manchmal machte er sich wirklich über die unmöglichsten Sachen Gedanken.

Die Umgebung wechselte schnell. Das großräumige Gelände des Stützpunkts ging abrupt in die freie Landschaft von Kuat über. Die grünen Wiesen die sich über sanfte Hügel scheinbar endlos dahinzogen, luden zum verweilen ein.
Eine Viertelstunde später konnte Ren aus den Fenstern des Shuttles bereits den Raumhafen erkennen. Ein langgezogener Gebäudekomplex bildete die Front des Hafens. In dem Gebäude befanden sich die Verwaltung und die Verkehrsabwicklung des Transferhafens.
Das Shuttle kam auf einem weitläufigen Platz vor dem Gebäude zum stehen. Ren stieg mitsamt seiner Tragetasche aus. Die Sonne stand noch immer hoch. Die Temperaturen waren warm. Für Rens Geschmack jedoch zu warm. Aber das sollte momentan keine Rolle spielen.
Mit gemischten Gefühlen betrat Ren das Gebäude. In wenigen Minuten würde er höchstwahrscheinlich einen Versetzungsbefehl bekommen. Die Ungewissheit wohin es gehen und was seine neue Aufgabe sein würde, nagte an ihm.


[Kuat System – Kuat – Imperialer Transferhafen, Ren Akanto]
 
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- Kuat - Orbit - VSD I Basileia - Gang - Seifo Dias und Ehrengarde -

Seifo fühlte ein gewisses Maß an Stolz und Freude für seinen ersten Offizier. Er betrachtete die Schatulle in seiner Hand, die die neue Insignie für den Menschen enthielt und ihn damit offiziell als Commander auszeichnete. Hinter Seifo marschierte ein kleine Truppe Sturmtruppen, als Ehrengarde, um das ganze etwas ehrenvoller und wichtiger wirken zu lassen. Für gewöhnlich blieb der Neimodianer immer eher schlicht, jedoch wollte er in diesem Falle keines Falls sparen, zumal es um seinen ersten Offizier und nicht um ihn ging.
Die Tür zur Brücke öffnete sich und Seifo trat ein dich gefolgt von den Sturmtruppen. Er meinte ein klein wenig Schreck im Gesicht der Anwesenden gesehen zu haben, als er mit diesem kleinen Aufmarsch an Soldaten auftauchte.
Die Ehrengarde bezog ihre Stellung und Seifo trat direkt auf Lloyd zu. Er blieb etwa drei Schritte vor ihm stehen und salutierte dann.


"Lieutenant Commander Mace, mit Kraft des mir von der imperialen Flotte und dem Imperator verliehenen Amtes des Captains, ernenne ich sie hiermit offiziell zum Commander des Imperiums und befuge sie zu einem eigenen Kommando in der Flotte.", sagte der Captain klar und deutlich, öffnete die kleine Kiste und holte die Insignie hinaus.

Er gab die Schachtel einem der kurzfristig ernannten Ehrengardisten und legte dem frischen Commander die Auszeichnung an.
Dann salutierte er erneut und fuhr fort:


"Commander Mace, ich über stelle sie hiermit ihrem eigenen Kommando. Dienen sie dem Imperium und dem Imperator stets ehrenvoll und pflichtbewusst, weise und loyal. Heil dem Imperium und Heil dem Imperator!"


Er übergab dem 1. Offizier die Befehle vom Oberkommando und salutierte ein drittes und letztes Mal, bevor er zu Seite trat und durch eine unauffällige Geste Lloyd bedeutete, dass er nun gehen sollte, um seine Sachen zu packen und die Zeremonie zum Ende zu bringen.
Die Garde folgte dem Commander nach draußen und auf der Brücke kehrte nach einer kurzen Atempause die gewohnte Aktivität ein.


"Mr. Cr...", Seifo stockte kurz, als er bemerkte, dass nun weder 1. noch 2. Offizier anwesend waren, fing sich jedoch schnell wieder, "Mr. Drove, Kurs setzen auf Station 22-D. Geben sie eine kurze Bestätigung, das wir für die Aufnahme neuer Truppen und Vorräte bereit sind."

Der junge Mann bestätigte die Befehle und führte sie aus. Bei der Bestätigung für die Beförderung von Lloyd Mace hatte der Captain auch den Befehl bekommen einen neuen Lieutenant Commander auf zu nehmen. Mr. Ren Akanto. Er hatte beinahe das Gefühl, dass die Basileia ein Ausbildungsschiff geworden war, jedoch keines Wegs im schlechten Sinne. Nach einigen Minuten erreichten sie die Station und die Andockschleusen fuhren sich aus.

"Mr. Drove, die Brücke gehört ihnen.",
meldete er sich ab und es klang in seinem inneren Ohr ungewohnt.

Er fand es seltsam, dass nur er vom Kommandostab anwesend war. Es gefiel ihm auch nicht so recht. Crool war schlicht einer der wichtigsten Männer auf dem Schiff. Er führte die meisten der Befehle aus, erledigte Botengänge und führte häufig die Inspektionen für Seifo durch. John Crool war die geheime rechte Hand von Seifo und das bemerkte er jetzt, da er weg war. Irgendwie musste er noch eine Akte von Akanto erhalten. Es gefiel ihm nicht, wenn jemand auf seinem Schiff diente, dessen Akte er nicht kannte oder zumindest kurz überflogen hatte.
Und da kam auch schon die Chance. Murlin Broddy kam ihm auf dem Gang entgegen und Seifo nutzte sofort die Gunst der Stunde.


"Ensign, bitte bringen sie mit die Akte von Lieutenant Commander Ren Akanto ins Quartier."

Der Mensch nickte und ging weiter den Gang entlang. Plötzlich bog von links der Chef der Sicherheit, Bob Cäwen in den Gang ein.

"Staff Sergeant, gibt es ein Problem, das die Sicherheit benötigt wird?",
fragte der Neimodianer und sah beiläufig den kleineren Mann an.

"Nein, Sir. Eines der Sicherheitsschlösser ist kaputtgegangen und ich hatte Mr. Lancest mit der Reparatur beauftragt. Ich will sehen, wie es vor ran geht und vermeiden, dass es zu weiteren Ausfällen kommt."


"Gute Arbeit, Mr. Cäwen. Weiter so.", verabschiedete er sich praktisch von dem Sicherheitsoffizier, als dieser in den nächsten Gang abbog.

Und als sei dieser Gang plötzlich Treffpunkt der Schiffsbesatzung kam plötzlich aus einem Turbolift ein Duro gehumpelt.


"Colonel Zatei, wie geht es ihnen? Wie ich sehe hat es sie schwer erwischt beim Entern der Dark Deeds.", begrüßte er den ebenfalls grünhäutigen Offizier.

"Ach... man überlegt, Captain. Ich wäre einfach nur sehr gerne dabei gewesen, als man das geenterte Schiff in den Hafen eingefahren hat."

"Ich bin sicher, dass sie eine weitere Gelegenheit erhalten werden einen Triumph zu erringen und ihn auch zu feiern. Wo wollen sie eigentlich hin?"

"Ich gehe zur Andockschleuse 2-B, um die neuen Soldaten zu "begrüßen".",
antwortete Medo mit einem verschmitzten Lächeln.

"Ich muss jetzt links, Colonel. Auf Wiedersehen", verabschiedete sich Seifo erneut und war fast angestrengt so viele Gespräche auf dem kurzen Weg von der Brücke zur Andockschleuse führen zu müssen.

An der noch geschlossenen Schhleuse lief dem Captain der neue Commander in die Arme.


"Commander Mace, wie fühlen sie sich als Commander eines eigenen Schiffes?",
empfing er den ehemaligen 1. Offizier mit einem leichten Grinsen.

- Kuat - Orbit - VSD I Basileia - Andockschleuse 1-A - Seifo Dias und Lloyd Mace -
 
[Kuat System – Kuat – Imperialer Transferhafen, Lt. Cmdr. Ren Akanto]

Das Gebäude bestand im Erdgeschoss lediglich aus einer einzigen großen Halle. Zur linken Seite konnte man durch eine Fensterfront auf das Landefeld hinausschauen. Auf der rechten Seite waren Büros abgetrennt. In den Räumen empfingen Verwaltungsmitarbeiter einzelne Militärangehörige oder gar ganze Gruppen um neue Anweisungen auszugeben.
Auch Ren hatte sich mittlerweile in ein solches Büro begeben. Der Angestellte der Verwaltung war zivil gekleidet. Er trug ein einfaches weißes Hemd mit einer schwarzen Hose. Ren verzichtete auf einen militärischen Gruß.
Bevor er jedoch den Mann hinter dem Pult begrüßen konnte, fing dieser schon an.

„Identifikationskarte.“, sagte der Mann in einer so gleichgültigen Tonlage, dass sich auf Rens Lippen ein Lächeln bildete.
Er war es gewohnt, dass insbesondere gelangweilte Verwaltungsangestellte im Laufe der Zeit immer mehr mit Höflichkeiten sparten. Nach Rens Auffassung war dies natürlich kein legitimer Grund. Ein Mindestmaß an Höflichkeit sollte ohne Rücksicht auf die Arbeit eingehalten werden. Er verzichtete jedoch darauf den älteren Mann zu belehren.
Stattdessen griff Ren in die Innentasche seiner Jacke und holte die verlangte Karte heraus. Er warf einen kurzen Blick auf die Karte. Sie passte bequem in die Handfläche. Darauf waren die wichtigsten Daten zu seiner Person gespeichert. Als Soldat der Streitkräfte waren auf der Karte auch noch zusätzliche Informationen für militärische Zwecke abgelegt.
Ren drückte dem Mann die Karte in die offene Hand. Anscheinend führte der Ältere nicht gerne lange Reden. In diesem Punkt, so dachte sich Ren, glichen sie sich zumindest.
Ohne ein weiteres Wort zu sprechen zog der Mann die Karte durch das Pult. Ein kurzer Piepton gab Rückmeldung dass der Prozess abgeschlossen wurde. Sein Gegenüber verriet kein Anzeichen darüber was er auf der Projektion vor sich sah.
Der Mann drückte ihm ein Datapad in die Hand und seine ID-Karte in die Hand.

„Das ist das neue dienstliche Datapad. Aufnahme für Transfer an Startrampe 7V.“
Ren überlegte einen kurzen Moment. Hatte er nicht schon bereits ein Datapad für den Dienstgebrauch? Aber im selben Moment als er sich diese Frage stellte, kam ihn in Erinnerung, dass er dieses bereits auf der Nesuar abgegeben hatte.
Damit schien für den Alten alles Menschenmögliche getan zu sein. Er hatte Ren das Datapad und seine ID-Karte ausgehändigt. Würden Menschen nur über ihre Körperhaltung kommunizieren, so würde der Alte, Ren in Kürze in hohen Bogen aus seinem Büro schmeißen. Jedoch verzichtete der Alte auf die Umsetzung seiner, durch die Körperhaltung gesetzte, Drohung.
In Gedanken versunken ging Ren zur Startrampe. Eigentlich wollte er sofort das Datapad verwenden. Darauf würde seine neue Einheit mit der Verwendung gespeichert sein. Ren verwarf die Überlegung jedoch wieder. Er wollte zuerst zur Startrampe gelangen. Als letztes wollte er das startende Schiff verpassen, nur weil er seine Neugierde nicht hätte zügeln können.

Im Nachhinein war die Entscheidung richtig. Ren erreichte die Startrampe gerade in dem Moment als das Shuttle die Maschinen startete. Ein Einweiser schleuste ihn und dutzende andere Männer hektisch in das Innere des Schiffes der Sentinel-Klasse.
Als letztes betrat ebenso der Einweiser das Schiff. Eigentlich wäre es egal gewesen auf welchen der Plätze Ren innerhalb des Schiffes platznimmt, der Einweiser, eine junge und schrecklich untersetzte Person, bestand jedoch darauf, dass er in den vorderen Reihen platznahm.
Seine Tasche hatte Ren vor seinen Beinen im Zwischenraum der Sitzreihen abgestellt. Er machte es sich so bequem wie möglich. Da ihm das Schiff keine Sicht nach außen bieten konnte, nahm er das neue Dienstpad in die Hand und schaltete es ein.
Der junge Einweise zog jedoch in unerwarteter Weise die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Es geschahen mehrere Dinge. Als erstes stolperte der junge Mann. Worüber der junge Mann gestolpert war, konnte niemand so genau erkennen. Höchstwahrscheinlich waren es seine eigenen Füße.
Als er den Aufprall mit der ausgestreckten Hand an einem Terminal abzufedern versuchte, betätigte er dabei unfreiwilliger Weise mehrere Knöpfe. Nachdem er trotz seines Abfederungsversuches, dennoch auf den Boden war, öffnete sich bereits auch schon die Schiebetür zum Pilotenraum.
Eine kräftig gebaute Person mit braun gebrannter Haut trat aus der Tür heraus und sah den jungen Einweiser am Boden liegen. Der Mann funkelte den Jungen in Raserei an.

„Was soll der Mist! Ich wollte gerade abheben und Sie öffnen die verdammten Frachtluken? Sehen Sie zu dass Sie diesen Umstand so schnell wie möglich beheben.“
Der Mann drehte sich gerade um und schickte sich an in das Cockpit des Schiffes zurückzukehren, als er wieder anfing zu toben.
„Nun darf ich erneut auf einen Startvektor warten. Es ist einfach hoffnungslos mit den jungen Kerl!“ Der Mann raufte sich die Haare und verschwand dann hinter der zugleitenden Schiebetür. Dorthin woher er gekommen war.
Im Gegensatz zu den meisten der im Passagierraum Anwesenden starrte Ren nicht auf den am Boden liegenden Einweiser, sondern er beobachtete die Anderen. Mit weit aufgerissenen Augen blickten sie in dieselbe Richtung. Er konnte mehrere beobachten die untereinander tuschelten und wahrscheinlich den jungen Mann gerade mit Spott und Hohn überzogen. Manche hatten vor lauter Fassungslosigkeit sogar vergessen den Mund zu schließen.
Ren stand schließlich auf und legte das Datapad zurück auf den Sitz. Als er bei dem jungen Mann angekommen war, half er ihm wieder auf die Beine. Scheinbar stand der Junge noch immer unter Schock weil ihm so etwas passiert ist. Der Druck innerhalb der imperialen Streitkräfte war mitunter so hoch, dass einige Personen darunter zerbrachen.
Ren kümmerte sich im ersten Moment lieber um die Kontrollen. Das Terminal war einfach zu bedienen. Eine rote Lampe mit der Aufschrift ‚Frachtluken‘ symbolisierte den Missstand über den sich der Pilot so hals laut ausgelassen hatte.
Nachdem er den Schalter bedient hatte, drehte er sich um. Einige starrten noch immer nach vorn. Ren warf ihnen einen entsprechenden Blick zu. Einige wandten sich daraufhin sofort ab. Andere erst einige Sekunden später, als würde die Situation einfach unfassbar, ja gar surreal sein.
Ren wandte sich zurück an den Jungen.

„Alles in Ordnung?“, fragte er sein Gegenüber.
Der junge sah ihn einen Moment lang verdutzt an. Im nächsten Moment jedoch verzog sein Gesicht keine Mine mehr. Der Junge nickte nur kurz und richtete seine Uniform wieder her und verschwand dann in das Cockpit.
Ren begab sich zurück auf seinen Platz. Er konnte sich schon denken dass der Pilot sich gerade einiges von dem Jungen anhören musste. Wahrscheinlich bekleidete der Junge sogar einen höheren Dienstgrad als der Pilot selber. Er musste bei den Gedanken schmunzeln. Es wäre nicht dass erste Mal gewesen, dass jüngere aber dienstgradhöhere Angehörige gegen die Dienstälteren ankämpften.

Das Schiff befand laut Ansage des Jungen, mittlerweile hatte er wieder soviel Fassung gewonnen, dass er wieder in den Passagierraum gekommen war, auf halber Strecke zur Station 22-D. Einer Raumstationen die im Orbit von Kuat für größere Transfers gedacht waren. So konnte man Ausrüstung und Truppen zuerst auf die Station und dann gesamthaft auf das Zielschiff bringen, anstatt dutzende Schiffe einzeln zum Zielschiff fliegen zu lassen.
Mittlerweile hatte Ren Zeit gehabt sich die Daten auf dem dienstlichen Datapad anzuschauen. Darunter war ein Versetzungsbefehl vom Flottenkommando. Ganz so wie er bereits hervor gesehen hatte. Seine Gedanken kreisten um die neue Aufgabe.
Er würde auf die Basileia versetzt werden. Ren stöhnte unbewusst. Es war jedoch nicht der Name um den er sich Gedanken machte, sondern um die schiere Größe der neuen Einheit. Die Basileia war ein Sternenzerstörer der Victory I-Klasse.
Bisher hatte er auf relativ kleinen Einheiten Dienst geleistet. Nie mehr als hundertsechzig Mann Besatzung. Die Crew war überschaubar, genauso wie es seine Aufgaben waren. Er hatte sogar das Gefühl gewonnen, dass er Herr der Lage an Board dieser Einheiten war.
Nun jedoch erwarteten ihn fünftausendzweihundert Männer. Ren stöhnte noch einmal bei den Gedanken. Ren war sich natürlich im Klaren darüber, dass die die Victory-I-Klasse nicht das Ende der Fahnenstange bedeutete. Es gab noch größere Schiffe. Und doch fragte er sich, wie die anderen Offiziere ihren Dienst auf solchen Schiffen tun konnten.
Eigentlich war es auch nicht dass Schiff welches ihm Sorgen bereitete. Er haderte wieder einmal mit sich selbst. Er traute es sich einfach nicht zu. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen auf einem solchen Schiff zu arbeiten und Entscheidungen zu treffen.
Der junge Einweiser stand wieder auf.

„Wie erreichen gleich unser Ziel.“
Ren verwarf seine Gedanken. Er hätte nichts mehr daran ändern können. Befehl war Befehl.

Das Schiff der Sentinel-Klasse erreichte die Station, durch das Missgeschick des Einweisers, mit zehn Minuten Verspätung. Einige Männer fluchten bereits auf dem Weg zur Basileia. Man würde sie wohl für die Verspätung verantwortlich machen.
In Gedanken ging Ren den weitläufigen Gang entlang. Einige Fahrzeuge brachten neue Ausrüstung an Board des Schiffes. Die neuen Mannschafften jedoch, waren mit Begleitung des Einweisers auf dem Weg zur Andockschleuse der Basileia.

Insgesamt standen zweihundert Mann in der Andockschleuse der Basileia. Neben dem Sentinal-Schiff mit dem auch Ren hierher gebracht wurde, mussten also noch weitere Kontingente verschifft wurden sein.
Die fünfzig Mann des Sentinal-Schiffes standen links außen. Sie bestanden fast ausnahmslos aus Offizieren und Mannschaften der Flotte. Die Mitte bildete eine Hundertschafft der Armee. Die Bodentruppen hatten sich in voller Montur geworfen.
Der Abschluss auf der rechten Seite bildeten wiederum fünfzig Mann der Flotte.

Vor Rens Truppe hatte der junge Einweiser Stellung genommen. Er bekleidete den Rang des Lieutenant. Der Junge wartete nur noch darauf bis jemand die Männer offiziell in Empfang nahm. Dann würde er wahrscheinlich die nächsten Truppen von Kuat hohlen und zu einem anderen Schiff bringen. Ren verfolgte den Gedanken nicht weiter.
Wieder hatte der Einweiser darauf bestanden, dass er in der vordersten Reihe des Trupps Stellung bezog. Irgendwie hatte Ren das Gefühl das unangenehme Gefühl, dass ihn der Dienstrang in diese exponierte Lage führte.
Vor den Hundertschaften die ihren Dienst auf der Basileia in Kürze antreten würden, hatten wiederrum Offiziere der Basileia Aufstellung bezogen. Ren ließ seinen Blick kurz über die vorderste Reihe der gegenüber Angetretenen schweifen. Abermals musste Ren seufzen. Wieso er es diesmal tat, wusste er in jenem Moment selbst nicht.


[Kuat System – Orbit um Kuat – VSD I Basileia – Andockschleuse 1-A, Cpt. Seifo Dias, Lt. Cmdr. Lloyd Mace, Lt. Cmdr. Ren Akanto, Lt. Brance (NPC|Einweiser des Sentinal-Schiffes), Hundertschaften neuer Truppen (NPCs)]
 
[Kuat-Orbit- VSD I Basileia-Andockschleuse 1-A-Lloyd Mace, seifo dias]

Lloyd war von den vergangenen Ereignissen immer noch überwältigt. Nichtsahnend hatte er aus dem Fenster geblickt und dem geschäftigen Treiben rund um Kuat zugesehen, als Captain Dias mit einer Eskorte eintraf und ihn ohne Vorwarnung zum Commander beförderte. In Anbetracht der Sturmtruppen die auf ihn zumarschiert waren, hatte Lloyd Mace zunächst an eine fälschliche Festnahme seinerseits spekuliert. Die Freude über das folgende Zeremoniell war daher groß, auch wenn ein Offizier der imperialen Flotte keine Gefühlausbrüche zeigen sollte, will er nicht seine eigene Integrität beschädigen.

Der Kommandant der Basileia hatte ihn jedoch nicht nur befördert, er hatte ihm auch das Kommando über ein eigenes Schiff erteilt. Lloyd hielt einen Umschlag mit imperialem Siegel in den Händen. Das Oberkommando der Marine unterstellte ihm darin eine Nebulon-B Fregatte, welche gerade in Dienst gestellt wurde. Offenbar hatte Seifo Dias bereits seit Tagen Kenntnis von diesem Sachverhalt, andernfalls wäre ihre Reise nach Kuat, dem Standort der Fregatte, ein ziemlicher Zufall gewesen.
Der Abschied von der Basileia kam überraschend und völlig unerwartet. Wenn man sich das Ende des imperialen Bruderkriegs jedoch vor Augen führte, war es ein logischer Schritt. In zwei vernichtenden Raumschlachten hatte sich das Imperium selbst zerfleischt. Viele Schiffe, mitsamt ihren Kommandeuren waren zerstört und gefallen. Andere waren als Verräter und Kollaborateure ihres Amtes enthoben oder hingerichtet worden. Die Flotte brauchte dringend neue Schiffe und Offiziere, die sie befehligen würden.

Ein Ensign hatte Lloyd beim Packen geholfen und seine Sachen bereits mit Hilfe des Turbolifts zu Hangar gebracht, wo eine Fähre den neuen Fregatten-Kommandeur auf eine der Werften bringen würde. Lloyd sah sich nochmal in seiner Kabine um, dachte an den Dokumentenstapel, den Seifo Dias ihm an seinem ersten Tag in die Hände drückte, sowie die zahlreichen Übungen die er durchgeführt und bewertet hatte, bis hin zur Schlacht von Delastine, welche die Basileia im Endeffekt gut überstand. Lloyd konnte mit Stolz auf seinen bisherigen Werdegang im Dienste des Imperiums zurück blicken. Nach Abschluss der Militärakademie hatte er sofort das Cockpit eines Tie-Abfangjägers ergattert und wurde am Ende sogar Staffelführer. Nach seinem Abschuss hatte man ihn gezwungenermaßen auf ein Großkampfschiff versetzt. Die Basileia hatte ihm zunächst den Titel des zweiten Offiziers eingebracht, später den des Ersten. Nun bekam er sein eigenes Kommando.

Auf seinem Weg zum Hangar traf der ranghöchste Mensch der Basileia auf das ranghöchste Neimodianer des Schiffs.


"Nun Captain Dias, Sie haben mich ziemlich überrumpelt, obwohl Sie sicherlich seit Tagen darüber informiert waren. Ich hoffe, dass ich während meiner Dienstzeit auf der Basileia genügend gelernt habe, um dem Imperium keine Schande zu bereiten. Ich danke Ihnen, dass Sie mir während der Schlacht bei Delastine eine Chance gaben mich zu beweisen."

Mit einem Zischen öffnete sich die Schleuse vor den beiden Offizieren und ihr Blick schweifte über zahlreiche Soldaten, die vor der Druckschleuse Stellung bezogen hatten.

[Kuat-Orbit- VSD I Basileia-Andockschleuse 1-A-Lloyd Mace, seifo dias, Ren Akanto]
 
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- Kuat - Orbit - VSD I Basileia - Andockschleuse 1-A - Seifo Dias, Lloyd Mace, Ren Akanto und viele andere Imperiale -

"Nun, Commander, das will ich doch schwer hoffen. Andernfalls würden wir beide unsere Ränge fälschlicher Weise tragen, nicht wahr?", meinte der Captain leicht im Spaß und reichte dem Commander die Hand.

"Passen Sie auf sich auf. Gerade in diesen Zeiten!", verabschiedete sich der Neimodianer von dem Menschen in einem ernsteren Ton.

Mace begab sich in den Hangar, um zu seinem Schiff geflogen zu werden. Kurz erinnerte er sich an seinen Flug zur Argus, als gerade ernannter Commander. Die Fehler, die er zuvor gemacht hatte und wie er sich, so hoffte er zumindest, verbessert hatte.
Nachdem der Mann verschwunden war, blickte Seifo zu den neuen Männern. Er erspähte direkt den neuen 1. Offizier seines Schiffes, der ein wenig nachdenklich aussah.


"Sir, melde mich zurück zum Dienst.", erklang neben ihm eine vertraute Stimme.


"Lieutenant Crool..., ich nehme an, sie sind über den Hangar gekommen?",
begrüßte ihn der Neimodianer.

"Aye, Sir. Lieutenant Commander Mace, kam mir entgegen..."

"Commander Mace. Er wurde in ihrer Abwesenheit zum Commander befördert und tritt nun hier auf Kuat sein eigenes Kommando an. Dort vorne steht Lieutenant Commander Akanto. Er ist der neue 1. Offizier des Schiffes.", erkläre er dem 2. Offizier in aller kürze.

Dieser nickte bestätigend und lies seinen Blick über die "Neuen" wandern.

"Soll ich ihn durch das Schiff führen?", fragte John, während er schon einen Plan des Schiffes in seinem Kopf aufbaute.


"Das ist der Plan. Erzählen Sie mir später bitte, wie die Überführung der Dark Deeds ablief."

Die Reihe der neuen Offiziere setzte sich in Bewegung und fast zeitgleich machten der Captain und der 2. Offizier einen begrüßenden Schritt in Richtung von Akanto.

"Lieutenant Commander Akanto, ich heiße Sie hiermit herzlich auf der Basileia willkommen. Lieutenant Crool, der 2. Offizier, wird Sie durch das Schiff führen und die wichtigsten Teile zeigen. Bitte melden Sie sich nach der Führung kurz in meinem Quartier.", Seifo nickte zur Verabschiedung beeilte sich in sein Quartier, um die Akte von Akanto zu lesen.

Die Führung würde beim Hyperraumantrieb anfangen und auf der Brücke enden. Das würde ihm zeitlich reichen.

- Kuat - Orbit - VSD I Basileia - Gang - Seifo Dias -
 
[Kuat System – Orbit um Kuat – VSD I Basileia – Andockschleuse 1-A, Cpt. Seifo Dias, Lt. Cmdr. Lloyd Mace, Lt. Cmdr. Ren Akanto, Lt. Crool (NPC), Lt. Brance (NPC), Unzählige imperiale NPCs]

Ein Beobachter der Situation hätte meinen können, dass die Übergabe Teil der Ausbildung der Akademie sein würde. Die Überführungsoffiziere, so wie Lieutenant Brance einer war, übergaben die neuen Truppen an die entsprechenden Offiziere der Basileia. Die Informationen welche Truppen an wen übergebenen werden sollten und wer welche Position besetzen würde, waren bereits im Vorfeld der Basileia bekannt gegeben wurden.
Die Übergabe der Neuen war deshalb mehr ein formaler Akt, wie sie sich häufig in militärischen Apparaten fanden. Die Bodentruppen setzten sich als erstes in Gang. In geschlossener Formation rückten Sie durch eine größere Schleuse in die Tiefen des Schiffes ab.
Ren sah sich noch einmal um. Das Formelle war hiermit erledigt. Er wusste dass er sich als Führungsoffizier auf der Brücke zu melden hatte. Er wollte gerade seine Tasche anheben, als sein Vorhaben unterbrochen wurde.
Ein Neimodianer und ein Mensch kamen auf ihn zu. Langsam ließ er die Tasche wieder zu Boden sinken. In wenigen Sekundenbruchteilen erfasste er die Rangabzeichen der beiden imperialen Offiziere. Es war eine Kernfähigkeit eines jeden Soldaten ohne Nachzudenken den Dienstgrad des Gegenübers zu erfassen und dementsprechend zu reagieren.
Als die Beiden vor ihm standen, salutierte Ren so wie es als Gruß innerhalb der Streitkräfte üblich war. Das Offizierskorps der Flotte machte da natürlich keine Ausnahme. Der Neimodianer begrüßte ihn an Board des Schiffes und stellte ihm den zweiten Offizier vor.
Ren lächelte die beiden Gegenüberstehenden an. Der Neimodianer war Captain. Zwar stellte er sich nicht mit Namen vor, Ren wusste jedoch aus den Daten die er auf dem Flug zur Basileia aufgenommen hatte, dass der kommandierende Offizier ein Neimodianer im Rang eines Captains namens Seifo Dias war. Da ein Neimodianer an sich schon ein seltener Anblick innerhalb der Streitkräfte war, nahm Ren an dass dies Captain Dias sein musste.

„Ich danke Ihnen für Ihre Willkommensgrüße. Ich werde mich anschließend bei Ihnen melden.“, entgegnete er den Beiden kurz. Der Kommandeur verabschiedete sich mit einem Nicken von Ren und dem zweiten Offizier.

John wandte sich Ren zu.

„So dann führe ich Sie mal ein wenig herum. Da sie in Kürze ähnlich wie ich praktisch gesehen zum Inventar der Basileia gehören werden, sollten Sie sich hier gut auskennen.“
Der zweite Offizier schien bei bester Laune zu sein. Er machte auf Ren einen jungen Eindruck.
„Waren Sie bereits einmal auf einem Schiff der Victory I-Klasse?“, fragte der junge Offizier.
„Bisher habe ich meinen Dienst auf kleineren Einheiten wie Fregatten, Korvetten oder Kanonenbooten geleistet Lieutenant.“, antworte Ren gezwungenermaßen.
Normalerweise war er nicht der Gesprächigste gegenüber ihm Unbekannten. In dieser Situation jedoch musste er sich jedoch etwas gehen lassen. Es war ein ungeschriebener Bestandteil der menschlichen Sozialkultur sich über Trivia zu unterhalten um eine Verbindung aufbauen zu können. Da er mit Lieutenant Crool wahrscheinlich lange Zeit zusammenarbeiten würde, wollte er den jungen Offizier nicht mit seinem Phlegma abweisen.

„Nun der Aufbau ist leicht zu verstehen. Momentan befinden wir uns im unteren Mittelteil des Schiffes. Hier sind so ziemlich alle Schleusen und Hangars untergebracht. Im direkten Anschluss daran befindet sich die Wartung und die Lagerräume der Fliegerstaffeln.“

Ren hörte dem zweiten Offizier aufmerksam zu. Der Aufbau des Schiffes wurde ihm grundlegend vermittelt. Nichtsdestotrotz würde er sich mit den Einzelheiten und Feinheiten des Schiffes erst zu späterer Zeit beschäftigen können.
Ren war mit John vom Bug des Schiffes auf dem Weg zum Heck. Sie gingen gerade durch einen der breiten Gänge im Kernteil des Schiffes. Während sie sich auf dem Gang langsam aber stetig immer weiter Richtung Techniksektion vorarbeiteten, erklärte John immer wieder Einzelheiten zu denen sie umgebenen Sektionen.
Gerade kamen sie an den Aufenthaltsräume und Unterkünfte der Crew und der Kampfbesatzung vorbei. Da das Schiff primär auf Kampfhandlungen aller Art ausgelegt war, befand sich ein dementsprechend großer Anteil der Besatzung, trotz Aufenthalts im Kuat-System, auf Gefechtspositionen. Ein weiterer Teil gehörte zu den Fliegerstaffeln an Board. Zusätzlich führte man meist Bodentruppen an Board mit.
Die Basileia war damit für praktisch alle Handlungen gerüstet.

Die beiden Offiziere erreichten das Heckteil des Schiffes. Ein unvorstellbar großer Raum wurde von der Technik des Schiffes beansprucht. Auch die Ingenieursabteilung für die Instandhaltung war hier untergebracht. Größtenteils entzogen sich die technischen Details Rens Kenntnis, dennoch war er über das Ausmaß der installieren Anlagen und verbauten Teile erstaunt.

„Die Victory I-Klasse-Zerstörer gehören jedoch zu den langsameren Schiffen im All. Wendigen und schnellen Gegnern können wir somit nicht verfolgen und gefährlich werden.“, schloss der zweite Offizier gerade seine Abhandlung über die Triebwerke des Schiffes ab.
Sie bewegten sich gerade mit Hilfe eines Turbolifts zur Kommandobrücke, als John gegen die Verkleidung des Lifts pochte.

„Gerade fahren wir an den Gefängnisräumen vorbei. Ich spare mir jedoch eine Führung dorthin. Ich glaube das Schiff hat besseres zu bieten als ausgerechneten diesen Bereich.“ Über Johns Lippen spielte ein Lächeln.
Einige Momente später erreichten sie dann das Herzstück des Schiffes. Innerhalb der Kommandobrücke liefen alle wichtigen Informationen zusammen. Von hier aus werden alle weiteren Entscheidungen getroffen und die einzelnen Teile des Zerstörers befohlen.
Ren bot sich ein großartiger Anblick durch die Sichtfenster auf das All. Zurzeit war es ruhig auf der Brücke. Alle Posten arbeiteten reibungslos und es gab scheinbar keine besonderen Vorkommnisse. Ren hielt sein Staunen und seine Gedanken über die Größe des Schiffes bei sich. Nach außen hin verriet kein Teil seiner Mimik seine Aufregung.
Lietenant Crool drehte sich zu Ren. Wie immer umspielte ein Lächeln seine Lippen. Scheinbar war der zweite Offizier eine echte Frohnatur.

„Ich zeige Ihnen noch Ihr Quartier in den Offiziersunterkünften.“ Er machte er eine kurze Andeutung auf die Tasche die Ren noch immer in der Hand hielt. Er hatte sie die ganze Zeit mit sich getragen. Erst jetzt merkte er das Gewicht der Tasche. Ren nickte kurz und die Offiziere waren wieder im Inneren des Schiffes unterwegs.

Sie erreichten Minuten später die Offiziersunterkünfte des Schiffes. Ren wäre froh gewesen, hätte ihn John nicht auf die Tasche aufmerksam gemacht. Mittlerweile schmerzte es schon im Oberarm. Die Tasche schien ein gefühltes Gewicht von einem Zentner zu haben.
John brachte Ren zu seinen neuen Räumlichkeiten. Eigentlich war es eher nur ein Raum mit Schreibplatz, ein Spint und ein paar kleineren Schränken. Auch das Bett befand sich in diesem Raum. Am Anschluss daran befand sich ein kleinerer Raum mit der Sanitäreinrichtung.
John erklärte Ren noch die Lage von Captain Dias Quartier und verabschiedete sich noch von Ren. Wie es sich gehörte dankte er den Lieutenant für die Führung und die Zeit. Und dies meinte er ehrlich. Es war ein nicht zu unterschätzender Zeitfaktor der bei einer Führung durch das Schiff veranschlagt werden musste. Auf der anderen Seite war es wohl auch notwendig.
Nachdem Ren die Tasche abgestellt hatte, machte er sich auf den Weg zu dem Quartier des Kommandeurs. Für Ren war es immer ein besonderes Privileg mit den Kommandanten eines Schiffes sprechen zu können. Oftmals verbargen sich die verschiedensten Persönlichkeiten hinter den Posten des Kommandanten. Zumeist waren es auch sehr interessante Personen mit den unterschiedlichsten Ansichten. Zwar nicht immer eloquent, aber ein Meinungsaustausch auf hohem Niveau war gegeben.

Ren betätigte einen Summer auf dem Interkom an der Außenseite des Quartiers. Er wartete bis eine Stimme ihn erlaubte in das Quartier einzutreten. Ren atmete noch einmal tief ein und aus. Die Tür glitt mit einem Zischen zur Seite. Der Neimodianer saß gerade über Unterlagen gebeugt.

„Lieutenant Commander Ren Akanto meldet sich zum Dienst auf der VSD I Basileia, Captain Dias.“, meldete er sich beim Kommandanten mit einem Salut an.
Er versuchte seine Gedanken zu ordnen, doch tausende schossen ihm gleichzeitig durch den Kopf. Ren war zwar nicht nervös, jedoch beschäftigten ihn wieder einmal seine Dämonen.


[Kuat System – Orbit um Kuat – VSD I Basileia – Cpt Dias Quartier, Cpt. Seifo Dias, Lt. Cmdr. Ren Akanto]
 
[Kuat-Werftanlagen-Lloyd Mace]

Lloyd hatte die Basileia hinter sich gelassen. Die Lambda-Fähre suchte sich im langsamen Flug einen Weg durch das orbitale Gedränge rund um Kuat. Von Schlachten gezeichnete Korvetten, Fregatten, Dreadnoughts und viele andere Schiffstypen lagen in den verschiedenen Docks zur Reparatur. Andere hingegen befanden sich gerade im Bau und würden demnächst ihren Dienst in der imperialen Marine antreten.
Die Fähre setzte sich nach einem kurzen Halt wieder in Bewegung und näherte sich zielstrebig einer Fregatte. Das Schiff war offenbar vor wenigen tagen erst fertig gestellt worden, denn noch immer pendelten Transporter und Fähren zwischen dem Hangar und der Werft.


"Sir, dies ist die Ulysses, Ihr Schiff."

Lloyd Mace zwängte sich zwischen den Pilotensitzen nach vorne und blickte gebannt aus dem Fenster. Dies also war sein Schiff. Während seiner Karriere hatte er mehreren dutzend Fregatten bereits Besuche abgestattet, doch diesmal würde er eine befehligen müssen und war für das Wohl von knapp tausend Soldaten der Marine verantwortlich.

"Fregatte Ulysses, hier ist die Raumfähre Terencer. Wir haben Commander Mace an Bord, erbitten Landeerlaubnis."

"Landeerlaubnis erteilt, Raumfähre Terencer."


Der Pilot verringerte die Geschwindigkeit und hielt auf den Hangar des Kapitalschiffs zu, betätigte den Schalter für zum aufklapen der Flügel und steuerte das Schiff mit Hilfe der Leitfrequenz sicher zu ihrem neuen Domicil.

Lloyd nahm die Utensilien, die er von der Basileia mitgenommen hatte und wartete auf das Ende des Landemanövers. Ein Ruckeln signalisierte das Aufsetzen auf dem Hangarboden. Mit einem Zischen öffnete die Hydraulik die Rampe und bescherte dem Commander einen ersten Blick auf das Innenleben seines Schiffs.
Mace schritt die Rampe hinunter. Direkt vor ihm standen bereits ein halbes dutzend Offiziere, sowie mehrere Sturmtruppen in einem Ehrenspalier. Mit militärischem Gruß, welcher umgehend erwidert wurde, trat Lloyd auf die Gruppe zu.

Ein Offizier im Rang eines Lieutenant Commanders kam einen Schitt auf ihn zu.


"Verzeihung Sir, der Sicherheit halber muss ich Sie um ihre Papiere zur Kontrolle bitten."

Lloyd Mace überreichte dem Offizier die Dokumente, die ihm Captain Seifo Dias übergab. Er wusste, dass ein neuer Befehlshaber sich immer mit einem offizielen Dokument der imperialen Marine ausweisen musste, wenn er ein Kommando antrat, um so Spionen und Saboteuren entgegen zu wirken. Der Lieutenant Commander sah sich die Dokumente an, scannte einen Teil des Dokuments und sendete diesen zur Brücke. Kurze Zeit später bekam er eine Nachricht, dass alles seine Richtigkeit hatte.

"Commander Mace, ich begrüße Sie an Bord der Ulysses. Ich bin Lieutenant Commander Khamôn Adamer, Ihr Erster Offizier."

"Ich danke Ihnen allen für den Willkommensgruß und freue mich mit Ihnen auf diesem Schiff dem Imperium und dem Imperator zu dienen. Sie können wieder Ihren Aufgaben nachgehen. Ich möchte später alle Offiziere dieses Schiffs in meinem Quartier sprechen. Lieutenant Commander Adamer, Sie kommen bitte mit mir und zeigen mir mein Quartier."


[Kuat-Orbit-FRG Ulysses-Hangar-Lloyd Mace, NPCs]
 
- Kuat - Orbit - VSD I Basileia - Seifos Quartier - Seifo Dias und Ren Akanto -

"Setzen Sie sich Mr. Akanto.",
begrüßte er den neuen 1. Offizier, indem er auf den leeren Stuhl auf der anderen Seite des Tisches zeigte.

Er erhob sich, um dem Mann die Hand zu schütteln, dann setzten sich die beiden. Seifo war von der Akte des Menschen überrascht. Sein erstes Auftreten war eigentlich recht normal für einen Offizier.
Akanto hatte sich als jemand gekennzeichnet, wie aus der Akte klar hervorging, der sich entweder vor Verantwortung fürchtete oder sich selbst für untauglich hielt diese an zu nehmen. Es verärgerte ihn ein wenig, dass man jemanden "experimentell" zum 1. Offizier seines Schiffes gemacht hatte. Doch aus der Akte ging ebenso hervor, dass Akanto offensichtlich sehr wohl fähig war, eine solche Verantwortung zu übernehmen und richtig zu handeln. Und zwar schnell und effektiv. Während der Neimodianer kurz darüber nachdachte, blieb sein Gesicht genauso ausdruckslos, wie die Gesichter von Aliens für meisten Menschen sind, wie sonst, wobei er sich bewusst nichts anmerken lassen wollte.
Er konnte sich als Captain weder eine Beeinflussung durch Ärger, noch durch blanke Neugier leisten.


"Mr. Akanto... Sie haben, wie ich sehe unter Commander Balwing und Freewood gedient.", eröffnete Seifo das Gespräch und der Lieutenant Commander bejahte dies.

Dieser Mensch brachte ihn ein wenig ins Grübeln. Er hatte nie so wirklich Probleme mi dem Erteilen von Befehlen gehabt. Zwar war immer ein kurzer Konflikt gewesen, doch er hatte es immer geschafft selbstbewusst und ohne schlechtes Gewissen einen Befehl zu erteilen. Ohne große Furcht, ob der Befehl falsch oder richtig war. Denn es musste ein Befehl folgen. Bei wichtigeren Dingen, hatte er natürlich länger gegrübelt, besonders, wenn er nicht unter Zeitdruck stand. Doch er hatte auch hierbei nie große Probleme gehabt. Denn bisher waren seine Befehle immer richtig oder das einzig richtige gewesen. Wobei das nicht immer das selbe war. Und bei diesem Mann schien es ebenso zu sein, mit dem Unterschied, dass er sich selbst vorgaukelte, dass dem nicht so sei, bzw. er es beim nächsten Mal mit Sicherheit falsch machen würde.
Er hatte mehrere Gefühle bei diesem Gedanken. Einer war ein wenig die Freude darüber, dass es ihm nicht so ging. Ein anderer das Verurteilen dieser Schwäche, womit er den Menschen als untauglich abstempelte. Und der letzte war Verständnis für sein Problem, bei dem er ihm helfen wollte.
Seifo nahm diese Gedanken in wenigen Millisekunden wahr und fasste sie schnell zusammen, so wie es ein Captain, wie es jeder Offizier tun musste oder sollte.
Dieser Mann war nun sein 1. Offizier, er würde weder zu lassen, dass durch diesen Mann irgendein Schaden entstehen würde, noch würde er ihn zurück lassen.


"Sie verfügen über eine recht interessante Akte. Ich habe aber noch ein paar Fragen:
Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Was sind ihre Stärken? Was sind Ihre größten Erfolge, die Sie bisher verbuchen konnten?",
fragte er direkt und sah dem Menschen in die Augen und versuchte daraus seine Gedanken zu erkennen oder, besser gesagt, zu erahnen.

- Kuat - Orbit - VSD I Basileia - Seifos Quartier - Seifo Dias und Ren Akanto -
 
[Kuat System – Orbit um Kuat – VSD I Basileia – Cpt. Dias Quartier, Cpt. Seifo Dias, Lt. Cmdr. Ren Akanto]

Nach dem Händeschütteln, setzte sich Ren locker auf dem ihm angebotenen Stuhl. Er hatte seine zweifelnden und nagenden Gedanken beiseite geschoben. Im Moment konzentrierte sich der drahtige Offizier auf sein Gegenüber.
Nur selten stand Ren bisher Aliens gegenüber und wenn doch, so waren dies meist nicht seine Vorgesetzten. Die Tatsache dass Captain Dias ein Neimodianer war machte ihn eigentlich nicht so sehr zu schaffen. Es war eher die Tatsache, dass diese fremdartigen Geschöpfe sich meist seiner Kenntnis entzogen. Er konnte seinen Vorgesetzten nicht einschätzen. Dies war eine Tatsache die ihn wirklich ernsthaft zu schaffen machte.
Als Beobachternatur war er gewohnt Rückschlüsse aus dem Verhalten anderer zu ziehen. Bei Menschen gelang ihm das natürlicherweise ganz gut. Bei Neimodianern hatte er sich jedoch bisher noch nicht versuchen können.
Inwiefern seine Beobachtungsgabe ihm also in diesem Gespräch helfen würde wusste Ren nicht. Er wusste jedoch dass das erste Gespräch meist länger nachwirkte als man zu hoffen wünschte. Ren riss sich innerlich zusammen und konzentrierte sich wieder.
Unauffällig musterte er sein gegenüber und versuchte Rückschlüsse zu ziehen. Momentan gelang ihn dass jedoch nicht.

Dann eröffnete der Captain das Wort. Eine triviale Frage über Rens bisherige Kommandanten, dessen Zweck es wohl eher war das Gespräch mit irgendwas zu beginnen. Die wirklich heiklen Fragen würden wohl noch etwas auf sich warten lassen.
Ren gab ein kurzes
„Ja.“ von sich. Zwar wollte er nicht negativ auffallen aber seine phlegmatische Ausdrucksweise lies sich nicht immer unterdrücken. Einen Moment lang grübelte er weiter. Er wusste nicht mit welchen Gedanken sich der Captain beschäftigte.
Bei den meisten Menschen lies sich erkennen ob sie gerade in Gedanken beschäftigt waren oder ob sie in schlechter oder guter Laune waren. Die Mimik seines Gegenübers verriet jedoch erschreckend wenig. Ren seufzte innerlich.

Dann stellte der Captain die nächste Frage. Wäre Ren nicht gerade in Gedanken gewesen, er hätte wohl geschluckt. So jedoch erreichte ihn die Frage erst langsam. Allerdings war es eine Frage gewesen die Ren erst im weiteren Verlauf erwartet hätte. Der Captain war damit jemand der entweder ziemlich direkt zur Sache kam, oder die Schwächen anderer erkannte.
Anders konnte sich Ren diese Frage in Zusammenhang mit seiner Akte nicht vorstellen. Ren schmunzelte kurz bei der Vorstellung über die weitausschweifenden psychologischen Analysen die man über ihn angefertigt haben würde. Dies war ein Standardvorgehen bei allen Offizieren der Streitkräfte.
Ren setzte sich Aufrecht hin und blickte den Captain direkt an.

„Ich sehe mich selbst als Offizier der Flotte. Eine Person welche mit Stärke und Zuverlässigkeit seine Aufgaben erledigt und dabei nicht das Wesentlich aus den Augen verliert.“
Dies war eine Bilderbuchantwort wie man sie sich bei der Abschlussprüfung an der Akademie gewünscht hätte. Inwiefern den Captain dies beeindrucken würde, musste abgewartet werden.

„Als ein eher zurückhaltender Beobachter, Captain, steche ich lieber durch richtige, als durch übereilte Entscheidungen hervor.“
Tausende Worte schossen Ren durch den Kopf und alle warteten darauf in Gedanken zu einem Satz geformt und schließlich ausgesprochen zu werden. Ren war sich jedoch im Klaren, dass er nur durch durchdachte Antworten überzeugen konnte. Schöne Wörter waren im Moment nicht angebracht. Zudem entsprach es auch nicht seiner Natur sich besonders blumig auszudrücken.
„Zudem bin ich bereit Höchstleistung zu erbringen und mit Genauigkeit zu agieren. Allerdings erwarte ich dies auch von meinem Umfeld.“
Ren dachte einen Moment lang nach. Erfolge zu beschreiben auf die man als Perfektionist stolz sein konnte, war eine schwierige Aufgabe. Ihm gingen einige dutzende Situationen durch den Kopf.
Ungewollt lehne er seinen Oberkörper etwas weiter nach vorn als er wieder zu sprechen anfing.

„Mein größter Erfolg ist, dass ich in Anbetracht einiger gefahrenvoller Situation immer noch lebe und bisher noch jeden Befehl erfolgreich ausgeführt habe. Unter meinen Kommando ist bisher noch kein Angehöriger der Streitkräfte zu Boden gegangen.“
Mit der Antwort konnte der den Neimodianer zwar nicht durch beeindruckendes taktisches Geschick während einer Raumschlacht beeindrucken, jedoch zielte seine Antwort auf etwas ganz anderes ab.
Was brachte der kühnste Offizier wenn er bei der ersten Feindberührung bereits den Verstand verlor und sich und seine Männer wagemutig in den Selbsttod stürzte. Auf der anderen Seite könnte man dies auch als Schwäche auslegen. Aber jede Medaille hat zwei Seiten, dachte er sich.
Ren wusste dass der Captain ihn nicht sofort in sein Herz schließen würde. Auf der anderen Seite war es nicht seine Entscheidung gewesen als erster Offizier auf einem solchen Schiff zu dienen. Er würde sich jedoch dem Willen der Flottenverwaltung und seinen Vorgesetzten beugen.

Ren lehnte sich wieder in den Stuhl zurück. Mehr hatte er auf die Frage des Captains im Moment nicht zu antworten. Er hatte nach seiner Meinung in ausreichender Form geantwortet. Vielleicht gab sich der Neimodianer damit zufrieden, oder aber er würde bei einigen Dingen weiter in die Tiefe gehen.
Den weiteren Verlauf wagte Ren nun nicht mehr hervor zusehen. Aus der Mimik des Captains ließen sich zumindest erschreckend wenige Rückschlüsse ziehen.

[Kuat System – Orbit um Kuat – VSD I Basileia – Cpt. Dias Quartier, Cpt. Seifo Dias, Lt. Cmdr. Ren Akanto]

Edith: Kursiv gemacht
 
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- Kuat - Orbit - VSD I Basileia - Seifos Quartier - Seifo Dias und Ren Akanto -

Seifo war ein wenig verwundert. Scheinbar hatte er gespürt, dass er ihn genauer beleuchtete, und versuchte sich durch Standard-Akademie-Antworten in Deckung zu hechten.
'Als imperialer Offizier', lies es sich Seifo noch einmal gedanklich auf der Zunge zergehen.
Es verärgerte ihn, dass sich Akanto so sperrte.
Sofort setzte, der Neimodianer zu einer Gegenantwort an, mit der er den Menschen festnageln wollte, um ihn ein wenig zu konfrontieren.


"Lieutenant Commander, Sie sollten jedoch auch wissen, dass sich ein imperialer Offizier nicht nur durch Stärke, Willenskraft und Disziplin auszeichnet. Auch Schnelligkeit, Taktik und die Fähigkeit jede Chance zu nutzen, die sich ihm bietet, zeichnen ihn ebenso aus.", der Captain machte eine kurze Pause, um den Offizier vor sich verschnaufen zu lassen, bevor er fort fuhr, "Es ist löblich, dass Sie sich selbst als fähigen Offizier sehen und teamfähig sind. Jedoch müssen Sie auch davon ausgehen, dass es Situationen geben kann, in denen Sie sich nicht auf die Kompetenz Ihrer Mitarbeiter verlassen können, sondern absolut alles von Ihnen abhängt. Es spricht ebenso für Sie und zeichnet Sie aus, dass noch kein Imperialer unter Ihrer Führung verletzt wurde oder verstarb. Jedoch kann dies ebenso eine Schwäche darstellen. Es wird Momente geben, in denen Sie einen schnellen und absoluten Sieg benötigen, um einen Krieg zu gewinnen. Dafür müssen Befehle gegeben werden, die vielleicht Hunderte Soldaten zum Tode verurteilen, jedoch das Leben von zahllosen retten. Ebenso müssen Sie fähig sein, ein imperiale Schiff zu beschießen, wenn sich dieses dem Feind angeschlossen hat. Und ein solcher Befehl ist immer schwer. Jedoch muss ich mich darauf verlassen können, dass, wenn ich nicht verfügbar bin, Sie diesen Befehl ebenfalls geben, wenn er erforderlich ist.
Das war es fürs erste. Sie haben bis 1800 frei. Dann melden Sie sich bitte auf der Brücke.",
beendete Seifo das Gespräch, um es zu beenden, bevor es letztlich völlig in eine falsche Richtung ging.

Er hatte seinem 1. Offizier gezeigt, was er von ihm verlangte und, was für ein Mann er war. Er hoffte, dass der Offizier dieses Gespräch nicht miss-interpretierte. Zumal er selbst es als recht nützlich ansah, um den anderen Offizier kennen zu lernen. Er war bei seiner Antwort nicht direkt von Wut beeinflusst, sondern hatte den Entschluss gefasst, dass es eine bessere Strategie war, den Offizier direkt zu konfrontieren. Seifos Antworten gegenüber Vorgesetzten, waren stets sehr diplomatisch und er konnte eine gewisse Ähnlichkeit zwischen sich und Akanto erkennen. Doch er hatte in nicht wenigen psychologischen Büchern gelesen, dass es eine gute Taktik war, den anderen aus der Reserve zu locken, dass dieser bewusst mehr leistete, um dem anderen zu trotzen. So konnte er ihm direkt an sich selbst beweisen, dass er eindeutig als imperialer Offizier geeignet war. Er schüttelte dem Offizier zum Abschied noch einmal die Hand, bevor dieser das Quartier verließ.
Er griff zu seinem Com und funkte Crool an:


"Lieutenant, Sie haben das Kommando bis 1500. Funken Sie mich bei einer Nachricht vom Oberkommando an."

Seifo hatte fast einen ganzen Tag und eine ganze Nacht auf der Brücke gestanden. Er wusste, dass er jetzt eine Pause machen musste, um weiterhin objektiv und effektiv arbeiten zu können.

- Kuat - Orbit - VSD I Basileia - Seifos Quartier - Seifo Dias -
 
[Kuat-Orbit-FRG Ulysses-Hangar-Lloyd Mace, NPCs]

Gemeinsam mit seinem 1. Offizier hatte sich Lloyd zur Brücke der Ulysses begeben. Diese war deutlich kleiner als die Brücke der Basileia. In der Mitte des Raums stand ein Pult mit allen relevanten Anzeigen, von der Schildstärke über die Energieverteilung bis hin zum Status der sich an Bord befindlichen TIEs. Links und rechts davon, nur wenige Schritte entfernt, hatten die anderen Offiziere ihre Plätze. Sämtliche Navigations-, Kommunikations- und Kampfstatusanzeigen befanden sich in einer Hufeisenform um das zentrale Kommandopult des Kommandanten.
Lloyd sah sich alles behutsam an und schritt dabei durch den Raum. Ausser ihm und Khamôn Adamer befand sich niemand im Raum, was auch nicht weiter verwunderte. Die Ulysses war noch nicht einsatzbereit und die anberaumte Offiziersbesprechung würde gleich beginnen, weshalb sich vermutlich bereits alle vor dem Quartier des Kommandanten eingefunden hatten.
Vor der großen Panoramascheibe blieb der Commander stehen und blickte hinaus. Wie oft hatte er in dieser Pose auf der Brücke der Basileia gestanden? Unzählige Male hatte er den Weltraum mit bloßen Augen beobachtet, doch ab jetzt würde er bei Komplikationen nicht den Befehlshaber des Schiffs kontaktieren und zu Hilfe rufen können. Nu war er derjenige, dessen Datapad nun bei solchen Situationen angefunkt wurde. Diese Erkenntnis sorgte nicht nur für ein mulmiges Gefühl, sondern auch für Stolz auf das Erreichte. Lloyds Vater hatte der Marine am Ende seiner Karriere als Admiral auf einem Sternzerstörer gedient. Nun besaß auch der Sohn sein eigenes Schiff.

Nach mehreren Minuten des Schweigens brachen Mace und Adamer zur Kabine des Kommandanten auf. Der Turbolift brachte die beiden Offiziere zügig dorthin und in dem schmalen Gang davor tumelten sich bereits einige Offiziere der Ulysses. Da es ungefähr 80 von ihnen gab, wurden die Ranghöchsten einbestellt, da es auf der Fregatte keinen Raum gab, in dem so viele Menschen Platz nehmen könnten.

Lloyd Mace öffnete die Kabinentür und trat als erster ein. Sein Quartier hatte er bisher nur kurz gesehen, aber insgesamt war es so groß wie das auf der Basileia. Seine Utensilien befanden sich noch in den mitgebrachten Kisten, da bisher keine Zeit war um sie einzuordnen.


"Meine Herren, nehmen Sie Platz, sofern genügend Sitzmöglichkeiten vorhanden sind." Lloyd zählte insgesamt ein Dutzend Offiziere. Bisher kannte er nur den Namen seines 1. Offiziers, die anderen würde er noch lernen müssen. Sämtliche Personalakten waren im Bordcomputer gespeichert, der ideale Zeitvertreib für den ersten Hyperraumflug. Ein Problem der hierarchie a Bord war, dass Lloyd Mace als Commander der ranghöchste Offizier war, wobei selbst dieser Grad noch einer der niederen in der imperialen Marine war. Daher war es keine Seltenheit, dass ein Ressort von einem Lieutenant geführt wurde, welcher widerrum über andere Lieutenants befehligen konnte. Trotz des gleichen Rangs, musste einer von ihnen als Vorgesetzter dienen. Von den zwölf Offizieren, die nun vor ihm saßen, befanden sich fünf im Rang eines Lieutenant Commanders, sieben in dem einen Lieutenant.

"Meine Herren, ich bin Commander Lloyd Mace, der neue Befehlshaber der Ulysses. Davor diente ich als 1. Offizier auf dem Victory-Sternzerstörer Basileia. Ihre Akten habe ich noch nicht sondiert, das dürfte auch noch Zeit haben. Lieutenant Commander Adamer teilte mir mit, dass unser Schiff in wenigen Tagen einsatzbereit sein wird, daher müssen Sie mich auf den aktuellen Stand bringen.
Wer von Ihnen ist der Sicherheitsoffizier, zuständig für die Koordinierung der Schiffsverteidigung?"


Ein Offizier in der letzten Reihe erhob sich."Ich Sir, Lieutenant Commander Rud Canthar. Die Ulysses beherbergt 66 Bordschützen, die Hälfte hat Schlachterfahrung, die andere Hälfte hat gerade erst die Ausbildung absolviert. Das ist allerdings ein übliches Verhältnis, vor allem nach dem Verlust zahlreicher Schiffe durch die Verräter. Darüber hinaus verfügen wir über 75 Mann der Sturmtruppe unter dem Kommando von Lieutenant Bosco Peck, welcher Morgen mit seiner Truppe an Bord eintreffen soll."

Lloyd nickte. In Anbetracht der zum Teil noch unerfahrenen Bordschützen würde er schnellstmöglich mehrere Übungen abhalten müssen. Mit Hilfe seines Bordcomputers machte er sich mit der Anzahl der im Hangar befindlichen Jagdmaschinen und Fähren vertraut.

"Wie ich sehe verfügen wir über eine Staffel TIE-Fighter und eine Staffel TIE-Bomber, sehr schön. Besonders die Bomber sind äusserst wichtig für uns. Somit ist es uns möglich, auch größere Schiffe anzugreifen. Hätten wir nur Jäger wären wir ausschließlich auf den Begleitschutz größerer Schiffe limitiert. Was steht uns sonst noch zur Verfügung?"

Wieder erhob sich ein Offizier."Ich bin Lieutenant Commander Alron Tureaud. Ich bin TIE-Kommandant und Staffelführer sämtlicher Jagdmaschinen an Bord. Zusätzlich zu den beiden TIE Staffeln, verfügen wir über zwei Lambda Fähren, einen Grek Transporter für 50 Sturmtruppen, sowie ein paar Schlepper und kleinere Reparaturschiffe. Die Bewaffnung der TIE-Bomber ebschränkt sich auf Protonentorpedos. Schwere Torpedos oder Raumbomben sind leider den größeren Kapitalschiffen vorbehalten."

Die Information über die Bewaffnung der Bomber hatte Lloyd erwartet. Auch auf der Basileia hatte er lediglich eine handvoll Raketen zur Verfügung gehabt, die jedoch nie eingesetzt wurden.
Zumindest hatte er die Verteilung der Offiziere auf seinem Schiff verstanden. Die größeren, verantwortungsvollen Bereiche wie die Sicherheit, die Hangar- und FLugkontrolle sowie Maschinenraum und ähnliches waren einem Lieutenant Commander zugeordnet. Den vorgesetzten Lieutenants waren kleinere Bereiche wie die Instandhaltung der Sensoranlagen und die Organisation der Reparaturarbeiten zugefallen.


"Ich danke Ihnen für die Informationen. Das war erstmal alles, bitte begeben Sie sich wieder zu ihren Sektoren.

[Kuat-Orbit-FRG Ulysses-Hangar-Lloyd Mace, Offizier-NPCs]
 
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[Kuat-Orbit-FRG Ulysses-Hangar-Lloyd Mace, NPCs]

Noch immer trafen regelmäßig Transporter und Fähren auf der Ulysses ein und brachten Material und Verpflegung. Die Lagerräume waren nun fast vollständig gefüllt und in Kürze würde die Fregatte ihre erste Reise antreten.
Auch die 75 Mann der Sturmtruppe waren mittlerweile eingetroffen. Lieutenant Bosco Peck trat als erster in seiner weißen Panzerung die Rampe des Truppentransporters hinunter und schritt direkt auf den Commander zu.


"Lieutenant Bosco Peck sowie 50 weitere Soldaten melden sich zum Dienst."
Lloyd blickte kurz zu der Truppe hinüber, die gerade aus dem Transporter stieg. Er hoffte, dass Peck ausreichende Erfahrung als Offizier besaß um Entermanöver oder Gefechte am Boden alleine zu befehligen. Lloyd war sich sicher ein Schiff und mehrere Geschwader TIEs kommandieren zu können. Aber von Sturmtruppenmanövern hatte er bisher keine Ahnung. Auch dies war ein Zustand, welcher sich nun ändern musste.

"Lieutenant, ich bin Commander Lloyd Mace, willkommen auf der Ulysses. Ihre Quartiere stehen bereit. Bitte kommen Sie später in mein Quartier." Peck salutierte und ging zurück zu seiner Truppe.

"Sir, die Waffenlager sind voll. Jeder Bomber berfügt nun über die maximale Anzahl an Torpedos die wir mitnehmen können. Wo gedenken Sie das erste Zielschießen zu veranstalten?" Lieutenant Commander Alron Tureaud war an Mace heran getreten. Der oberste Pilot des Schiffs hatte sich in den vergangenen Stun den eingiebig mit der Aufmunitionierung seiner Geschwader beschäftigt. Aus seiner Akte hatte Lloyd entnommen, dass Turead erst vor kurzem zum Lieutenant Commander befördert wurde. Sein Engagement erinnerte ihn an seine ersten Tage an der Basileia.

"Nun Mr. Tureaud, wir werden uns ein abgelegenes System suchen und dort eineige Drohnen aussenden. Ich habe bereits mehrere Dutzend hiervon an Bord. Sie sollen sowohl den Piloten als auch den Bordschützen zur Übung dienen. Wir werden ein grßeres Gefecht simulieren. Ihre Piloten werden als gemeinsam mit den Schützen das Feuer eröffnen. Zum einen lernen sie so nicht nur das Zielen, sondern auch darauf zu achten keine befreundeten Einheiten zu beschießen. Ausserdem benötigen die Drohnen enorm viel Platz hier im Hangar, weshalb wir sie schnellstmöglich loswerden müssen. Bei einem Gefecht geht hier alles drunter und drüber. Dann ist keine Zeit mehr um Ordnung zu schaffen."

[Kuat-Orbit-FRG Ulysses-Hangar-Lloyd Mace, NPCs]
 
[Kuat-Orbit-FRG Ulysses-Kabine-Lloyd Mace]

Die Jungfernfahrt der Ulysses stand unmittelbar bevor. Der Strom der Transporter war versiegt, das Schiff vollständig beladen und ausgerüstet. Die Anspannung war groß und die Offiziere auf der Brücke trafen alle Vorbereitungen für den Start.
Nur Lloyd saß in seiner Kabine. Den Kopf auf die Hände gestützt betrachtete er die Nachrichten auf seinem Bordcom. Die Euphorie um den Sieg über die Separatisten war für ihn nur noch ein Gefühl von gestern, ein kurzfristiger Trugschluss über einen Triumph, welcher sich nun womöglich als Luftschloss entpuppte. Sein Augen nahmen immer wieder die gleiche Notiz auf, "Großadmiral Kratas bei der Schlacht um Bastion in heldenhafter Pflichterfüllung gefallen." Kaum hatte sich der Schatten über dem Imperium gelegt, tauchte bereits der nächste auf. Ohne einen Oberbefehlshaber drohte die Flotte erneut zu zerfallen, da jeder Hochadmiral nun seine Chance wittern würde um den Oberbefehl über die mächtigste Marine des Universums zu erlangen. Die Ernennung von Darth Allegious zum neuen Imperator spendete hierbei wenig Zuversicht. Hatte der neue Herrscher des Imperiums bereits die volle Unterstützung der Flotte und war er bereits in der Lage sich durchzusetzen? Ein Sith war sicherlich zu vielem Fähig, allerdings hatten auch die Fähigkeiten der Macht ihre Grenzen. Was hinderte die Admiräle daran in gegenseitige Scharmützel zu verfallen, womöglich potenzielle Gegner als Kollaborateure zu beschuldigen um so in der Gunst des Herrschers aufzusteigen? Im Nachhinein würde sich niemand die Mühe machen die gehegten Verdachtsmomente zu überprüfen.
Das Hauen und Stechen drohte wieder von vorne zu beginnen.
Lloyd setzte sich die Offiziersmütze wieder auf das Haupt, steckte sein datapad in die Tasche und marschierte zur Brücke. Dort erwarteten ihn bereits seine obersten Offiziere.


"Commander, die Ulysses ist bereit für den ersten Flug. Alle Mann sind an Bord, alle Lager gefüllt. Wir sind vollständig einsatzbereit."

"Gut, Mr. Adamer. Navigationsoffizier, berechnen Sie die Koordinaten für einen Doppelsprung. Wir fliegen nach Bastion, es gibt einige Ereignisse die eventuell unsere Aufmerksamkeit verlangen. Vorher stoppen wir in einem abgelegenen System um unsere Zielübungen durchzuführen. Suchen Sie uns hierfür ein geeignetes Plätzchen. Meine Herren, ich hoffe dieses Schiff wird dem Imperium und dem Imperator einen ehrenvollen Dienst erweisen. Nehmen Sie Kurs auf die Boje zum Sprungpunkt."

[Kuat-Orbit-FRG Ulysses-Brücke-Lloyd Mace, NPCs]
 
[Kuat System – Orbit um Kuat – VSD I Basileia – Cpt. Dias Quartier, Cpt. Seifo Dias, Lt. Cmdr. Ren Akanto]

Der Neimodianer schien nicht mehr aufhören zu wollen zu reden. Aufmerksam hörte Ren den Worten des Kommandanten zu. Jedoch berührte ihn die Ansprache wenig. Nicht das Ren nicht verstanden hätte was sein Gegenüber ausdrücken wollte, jedoch schienen er und Ren grundverschiedene Ansichten zu hegen. Hätte Ren gewusst, dass seine Antworten den Captain zu einer solchen Ansprache verleiteten würde, hätte er eine andere in Betracht gezogen.
Scheinbar schien es für den Kommandanten einfacher zu sein, an Akantos Pflichtbewusstsein zu appellieren. Jedoch haderte Ren nur selten gegenüber den Pflichten die er im Namen der Flotte aufgetragen bekommen hatte. Wahrscheinlich verstand der Neimodianer in diesem Moment einfach nicht. Vielleicht kannten sich beide noch zu wenig. Unbewusst schüttelte Ren den Kopf und zuckte mit den Schultern.
Die Ansprache ging zwar nicht spurlos an ihn vorbei, aber es war nicht die erste Rede die er sich hatte anhören müssen. Parallelen gab es dabei immer. In jedem Fall stellte man Rens Fähigkeiten dabei in Frage.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verlies Ren das Büro des Kommandanten. Er war freigestellt worden. Er beschloss die freie Zeit dazu zu benutzen um sich einige Informationen über das Schiff und seine Besatzung einzuholen. So konnte er sich zumindest ablenken.

Das Licht in dem Zimmer war gedämpft. Der Mann saß auf einen einfachen Stuhl vor einem Schreibtisch. Man konnte von ihm nur die Konturen erkennen. Er war dünn gebaut und erweckte einen nicht besonders starken Eindruck.
Vor ihm lag ein Datapad, welches in scheinbar regelmäßigen Abständen seinen Widerschein an den Wänden änderte. Der Mann streckte beide Arme von sich weg und gähnte Lautstark. Er strich sich durch das Haar und bemerkte dabei nicht dass sich das Interkom mit einen Piepton meldete.
Es vergingen ein paar Sekunden bis der Mann das Signal scheinbar bemerkte. Das Licht schwoll zu einem hellen Weiß an.
Er drehte sich auf dem Stuhl um und beobachtete das rotblinkende Licht der Konsole neben der Tür. Immer wieder leuchtete es auf und gab ein Piepton von sich. Gerade als der Mann aufstand, verstummte das Signal.
Mit einem Seufzer ließ sich der Mann zurück auf den Stuhl fallen. Natürlich wäre es für ihn möglich gewesen den Anrufer zurückzurufen. Er unterlies es jedoch.
Es vergingen wieder ein paar Minuten und niemand meldete sich erneut über das Interkom. Der Mann stand nun auf, fuhr sich noch einmal durch das weiße Haar und trat dann auf den Gang hinaus.

Murlin Broddy war Kommunikationsoffizier an Board der Basileia. Mit seinen 1,85 Metern und beinahe 90 Kilo wirkte er zwar schlank, dennoch war die Kraft des Mannes nicht zu unterschätzen. Broddy saß gerade in der Offiziersmesse und vertrieb sich seine freie Zeit. Er hatte vor ungefähr fünf Minuten seine Schicht beendet.
Er trug noch immer seine Uniform. Noch wusste er nicht wie er die kommenden zehn Stunden totschlagen sollte. Murlin tröstete sich jedoch mit dem Gedanken, dass er als notorischer Langschläfer schon einmal einen Großteil der Zeit schlafen würde.
Er ging noch einmal zum Automaten und zog sich einen neuen Becher Kaffee. Als er zurück zu seinen Tisch kam, saß er im hinteren Teil des Raumes jemand neues sitzen. Er kannte die Person von einem Bild. Der Mann sah nachdenklich aus und starrte an eine Bildwand. Momentan war auf dieser jedoch nichts zu sehen.
Er nahm seinen Becher Kaffee in die Hand und ging zu dem Mann hinüber. Murlin musste sich räuspern ehe die Person ihn bemerkte.

„Entschuldigen Sie.“, begann der Ensign mit einem höflichen Lächeln. „Sie müssen Mister Akanto, der neue erste Offizier sein.“
Der Mann sah Murlin aus seinen grauen Augen heraus an. Sein Gesicht zeigte offenes Desinteresse an einem Gespräch. Der Kommunikationsoffizier lies sich jedoch nicht beirren und setzte sich ohne ein Wort abzuwarten an den Tisch.

Ren hatte die vergangenen Stunden in seinem Zimmer verbracht und sich sowohl über das Schiff und auch seine Besatzung im möglichen Rahmen informiert. Natürlich hatte er sich nur über die wichtigsten Offiziere des Schiffes informiert. Alles darüber hinaus, würde sich bei Bedarf und im Laufe der Zeit ergeben.
Mittlerweile trug er keine Uniform mehr. Er trug eine dunkelgraue Hose mit ordentlicher Bügelfalte und ein schlichtes weißes T-Shirt. Er dachte mal wieder über seine Aufgabe an Bord der Basileia nach. Seine Gedanken schienen sich den ganzen Tag schon um nur diese eine Sache zu drehen.
Er betrat die Offiziersmesse. Erschöpft setzte er sich auf den nächstbesten Stuhl und starrte die gegenüberliegende Bildwand an.
Seine Gedanken kreisten noch immer. Jedoch nahm sein Bewusstsein davon schon keine Kenntnis mehr. Sein Blick wirkte müde. Im Moment gab der Offizier eine klägliche Gestalt ab. Natürlich hätte er sich ob der ihm dargebotenen Möglichkeiten freuen müssen. Doch er tat es nicht.

Ein lautes Räuspern riss Ren aus seinen Gedanken heraus. Er drehte seinen Kopf zur Seite und sah den jungen Offizier mit seinen müden Augen an. Ren wollte noch resignierend abwinken, da hatte sich der Offizier bereits gesetzt.

„Ich habe Sie bereits vorhin versucht über das Interkom zu erreichen.“, begann der junge Mann zu sprechen.
Nochmals drehte Ren seinen Kopf zur Seite und musterte die Gestalt. Er kannte den Mann aus den Akten die er zuvor gelesen hatte. Er schwieg jedoch und bedachte ihn mit einem solch gleichgültigen Ausdruck, dass einem jede Lust am reden hätte vergehen können. Der Mann lies sich davon jedoch nicht beirren.

„Ich hoffe Sie hatten etwas Wichtiges zu erledigen. Ich wollte nämlich ihren Anschluss und die Freigaben für die Kommunikation testen.“
Ren senkte seinen Blick. Einen Moment lang grübelte er über den jungen Offizier nach. Dann sah er wieder auf. Dieses Mal jedoch lag Härte in seinem Blick.
„Ich hoffe für Sie, Ensign Broddy, dass Sie sich nicht immer so vorstellen. Und vergessen Sie nicht wer neben Ihnen sitzt, auch wenn ich keine Uniform trage.“
Er wandte sich wieder von dem jungen Offizier ab. Ren hoffte damit jeden weiteren Versuch des Offiziers ihn weiter mit Belanglosigkeiten zu drangsalieren, gestoppt zu haben. Er sollte sich jedoch täuschen.
„Natürlich nicht Sir. Wenn Sie nur Zeit haben sollten, wenden Sie sich bitte an mich, damit wir die notwendigen Dinge durchsprechen können.“
Der junge Offizier war gerade im Aufstehen inbegriffen als er noch einmal zu sprechen begann.
„Noch etwas, seien Sie das nächste Mal etwas vorsichtiger wen Sie auf dem Schlips treten.“
Ren drehte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit zu Broddy um. In der nächsten Sekunde stand er schon und sah dem Kommunikationsoffizier direkt in die Augen. Zwar hielt es Ren nicht für klug sich als neuer Offizier mit anderen Offizieren zu messen, in seiner Position als erster Offizier durfte er dennoch an seiner Autorität Zweifel aufkommen lassen. Mit einem kalten Blick taxierte er den Mann vor sich.
„Sicher wollen Sie noch Karriere bei der Flotte machen, allerdings wären Sie nicht der erste der aufgrund fehlender Eignung zurück in die Mannschaft degradiert wird.“
Ohne auf eine Antwort zu warten, machte Ren auf den Absatz kehrt und ging zurück zu seiner Unterkunft.

Um Punkt 18 Uhr betrat Ren die Kommandobrücke der Basileia. Einige Offiziere grüßten beim Eintreten seiner Person. Er tat es ihnen gleich. Wenige Sekunden später stand er im Graben der Kommandobrücke. Zielgerichtet ging er auf ein Steuerpult zu. Er blieb neben einem Kommunikationsoffizier im Rang eines Ensign stehen.

„Ensign Brody tritt sofort die nächste Schicht an. Dauer acht Stunden. Für die Zeit sind Sie der disziplinarische Vorgesetzte. Haben Sie verstanden?“
Der Mann mochte vielleicht neunzehn Jahre alt gewesen sein. Sein blondes Haar fiel durch die dunkle Einrichtung des Schiffes besonders auf. Sein Gegenüber nickte. Ren war zufrieden. Sicher würde er sich damit Broddy nicht zum Freund machen. Es bliebe abzuwarten was die unmittelbaren Folgen dieser Disziplinarstrafe sein würden. Der respektlose Offizier würde nun jedoch die Grenzen die ihn gesetzt waren spüren. Das war insofern gut, als dass es für einen funktionierenden militärischen Apparat von Bedeutung war, seinen Vorgesetzten respektvoll zu behandeln.
Im selben Moment dachte Ren an die letzte Begegnung mit dem Kommandanten. Er selbst hatte sich nicht sehr rühmlich verhalten, in dem er das Quartier seines Vorgesetzten ohne militärischen Gruß verlassen hatte.
Mit gleichgültiger Mine trat Ren zurück auf das Kommandodeck und blickte sich um. Die Besatzung arbeitete momentan ruhig und ein Eingreifen war nicht erforderlich. Mit einem Blick machte Ren den Kommandeur aus. Natürlich war ein Neimodianer leicht von den anderen Anwesenden zu unterscheiden.
Ren trat an die Seite des Kommandanten und salutierte. Beiläufig musterte er den Kommandanten der mit einer peinlich sauberen und ordentlich angelegten Uniform durch das Sichtfenster den Weltraum beobachtete.

„Captain Dias, Lieutenant Commander Akanto meldet sich zum Dienst! Was sind die weiteren Befehle Sir?“
Ren blickte aus den Augenwinkeln hinaus in das All und begutachtete das rege treiben im Orbit von Kuat.

[Kuat System – Orbit um Kuat – VSD I Basileia – Kommandobrücke, Cpt. Seifo Dias, Lt. Cmdr. Ren Akanto]
 
[Weltraum vor Kuat, SSD Leviathan (schwer beschädigt), Hilfsbrücke]- Alynn, Offiziere

Kaum war der massige Supersternzerstörer zurück in den Normalraum gefallen, boten sich seinen noch funktionsfähigen Sensoren die Daten der majestätischen Werftanlagen Kuats und seiner nicht minder zu verachtenden Verteidigungsflotte, deren Anblick einer der wenigen Anhaltspunkte zu sein schien, der gegen ein rapides Zusammenbrechen des Imperiums sprach. Hier zumindest – am Herzen der imperialen Militärmaschinerie – war man bestens ausgerüstet. Und wachsam.

„Commodore, die Verteidigungsflotte ruft uns! Wir sollen unverzüglich unsere Absichten darlegen, ansonsten…“

“… wird man das Feuer auf uns eröffnen, vielen Dank, Lieutenant.“

Alynn lächelte schmal. Mit nichts anderem hatte sie gerechnet. Die Nachrichten der Schlacht um Bastion durften mittlerweile die meisten Wirtschafts- und Militärzentren des Imperiums erreicht haben und hatten mit hoher Wahrscheinlichkeit dort Bestürzung und Panik verursacht. Hier auf Kuat musste man – ohne um den genauen Ausgang der Schlacht zu wissen – jederzeit mit einem Angriff der siegreichen oder gar der über Bastion geschlagenen Fraktion rechnen. Ein kaum kampffähiger Supersternzerstörer indes stellte für die bestens ausgerüstete Systemverteidigung keine Bedrohung dar. Vermutlich beschlich diese Erkenntnis in diesem Moment auch den kommandierenden Offizier der Verteidigungsflotte.

“Hier spricht Commodore Alynn Kratas von der Leviathan, sagte die Sith ruhig, nachdem der merklich nervösere Kommunikationsoffizier einen Kanal geöffnet hatte.

“Ich soll dieses Schiff auf Anweisung Admiral Cornells in ein adäquates Reparaturdock überstellen. Sie werden verstehen, dass es nur wenige Werften im Imperium gibt, die mit dieser Größenordnung fertig werden.“

Es entstand eine kurze Pause. Aus dem Augenwinkel konnte Alynn auf der Sensoranzeige die Schwärme an Jäger erkennen, die sich aufgemacht hatten, die Leviathan wie ein Schwarm wütender Hornissen zu umkreisen. Mit ihren Torpedos konnten selbst langsame TIE-Bomber den waidwunden Zerstörer in seinem derzeitigen Zustand in winzige Stückchen zerfetzen.

„Kratas? Mir ist nicht bewusst, dass Admiral Cornell einen Befehl dieser Tragweite geben kann…“

“Dann wird Ihnen vermutlich ebenso wenig bewusst sein, dass Großadmiral Kratas und die Mehrheit der Admiralität über Bastion gefallen sind. Admiral Cornell genießt offenbar das Vertrauen des neuen Imperators“, konterte Alynn kühl.

„Kratas gefallen? Das Vertrauen des neuen Imperators?“

Wieder eine kurze Pause. Die Jäger hatten mittlerweile eine nicht aggressive Eskortierungsformation eingenommen.

„Also stimmen die Berichte? Ich hatte sie für geschickte Rebellenpropaganda gehalten… ein Kampf Imperium gegen Imperium über Bastion! Welch Wahnsinn!“

“Es dürften mittlerweile genügend Schiffe hier eingetroffen sein, die Ihnen diese Berichte bestätigen können. Ich muss umgehend den hiesigen Befehlshaber sprechen.“

„Rear Admiral Kohaku wird Sie in seinem Büro auf Orbital Fünf empfangen, Commodore. Ich schicke Ihnen ein Reparaturaufsichtsteam rüber – es wird die Kontrolle über das Schiff erhalten.“

“Selbstverständlich. Leviathan, Ende.“

Langsam sah die rothaarige Sith sich auf der wenig beeindruckenden Hilfsbrücke des Schlachtschiffes um. Sie würde dieser kurzen Episode keine Träne nachweinen – auch wenn es der Traum vieler Offiziere bereits an der Akademie gewesen war, ein einziges Mal ein Schiff dieser Größenordnung zu kommandieren. Sie wusste jedoch, dass es an der Zeit war, zu neuen Ufern aufzubrechen. Und neuen Herausforderungen.

“Meine Herren, Sie sind entlassen. Übergeben Sie das Schiff den Ingenieuren und warten Sie auf Befehle des Oberkommandos… vielleicht wird Ihr Anteil an diesem Desaster schnell wieder vergessen sein.“

[Weltraum vor Kuat, SSD Leviathan (schwer beschädigt), Hilfsbrücke]- Alynn, Offiziere
 
[Weltraum um Kuat, Orbitalstation Fünf, Büro des imperialen Hafenadmirals]- Alynn, Rear Admiral Kohaku

Rear Admiral Kohaku war ein Mann, der im aufreibenden Dienst für das Imperium scheinbar den letzten Rest seiner Haarpracht eingebüßt hatte und das Ende seiner Karriere nun in einem für sein Alter geringen Rang hinter einem wie aus einer Form gegossen wirkenden Schreibtisch erlebte. Die blassblauen Augen des Offiziers musterten Alynn ausdruckslos und begutachteten dann intensiv seine aneinandergelegten Fingerspitzen, nachdem sie ihm einen kurzen Überblick über die Lage im Orbit Bastions gegeben hatte. Es dauerte eine gute Weile, ehe er begann zu sprechen – und vorher hatte er nicht nur einmal in Richtung des Lichtschwerts geblickt, welches am Gürtel Alynns üblicher Flottenuniform – die sie vor ihrem „Landgang“ wieder angelegt hatte – befestigt war.

„Sie sind der erste ranghohe Offizier, der mir die Berichte von Bastion bestätigen kann. Die meisten Männer und Frauen, die mit ihren Schiffen hierher kommen, haben nicht viel zu erzählen… oder ihnen mangelt es an Überblick, das alles einordnen zu können.“

Alynn verfolgte die Ausführungen des Admirals geduldig und regungslos – sie selbst hatte in diesem Büro noch ein gänzlich anderes Anliegen als lediglich einen auf dem Abstellgleis versauernden, sentimentalen Veteranen auf den neuesten Stand zu bringen. Doch erfahrungsgemäß liebten es eben diese Veteranen, wenn man ihnen zuhörte.

„Erinnern Sie sich an die Schlacht von Artek III, Commodore? Ich war damals dabei… auf der falschen Seite, könnte man sagen…“

Ein flüchtiges Lächeln huschte über die Züge des Mannes.

„Aus heutiger Sicht vielleicht mehr als damals. Damals habe ich an die heilsamen Wirkungen eines Wandels geglaubt. Aber heute? Niriz war ein Wahnsinniger… das hat sein Angriff auf Bastion gezeigt. Dass einige Offiziere einem solchen Usurpator ein zweites Mal gefolgt sind… offenbar wollten Sie nicht lernen.“

Kohaku platzierte seine Hände flach auf dem glatten Arbeitsfeld seines Schreibtisches.

„Die Galaxis wird sich ändern. Ich nehme an, deswegen… sind Sie hier?“

Wieder dieser fast furchtsame Blick in Richtung der zu einer Offiziersuniform kaum passenden Waffe. Scheinbar vermutete Kohaku, dass der neue Imperator einen seiner Getreuen geschickt hatte, ihn zu beseitigen, blieb dabei jedoch erstaunlich gefasst. Vielleicht hatte Allegious selbiges sogar tatsächlich vor…

“Admiral Cornell hat mir befohlen, hier auf Kuat ein neues Schiff zu übernehmen“, log Alynn.

“Sie werden verstehen, dass er bei all dem Chaos keine ordnungsgemäße Bestallungsorder verfasst hat.“

„Ich verstehe auch, dass ich zum derzeitigen Zeitpunkt kaum nach Bastion durchkommen werde, um mir diesen Befehl bestätigen zu lassen“, erwiderte Kohaku trocken, doch die Selbstsicherheit dieser Worte schien leicht zu schwanken, als er registrierte, wie Alynns Mundwinkel sich mikroskopisch leicht nach oben verzogen.

„Ich muss sie enttäuschen, Kratas. Derzeit liegen hier keine Sternzerstörer im Dock – jedenfalls keine, die einsatzbereit wären. Und ein Schiff meiner Verteidigungsflotte werden Sie nicht bekommen. Die letzten Stapelläufe waren mehrere Schiffe der neuen Corona-Klasse… vermutlich gebaut für Missionen, die es unter derzeitigen Umständen wohl kaum mehr geben wird…“

“Zeigen Sie sie mir“, unterbrach Alynn, bevor der Rear Admiral wieder ins Melancholische abdriften konnte.

„Wie Sie wollen.“

Seufzend griff der Admiral nach einem Kontrollpult und tippte eine Befehlsreihe ein, die dafür sorgte, dass sich ein kleiner Holoprojektor aktivierte und das Abbild eines kleinen Schiffes zwischen den beiden imperialen Offizieren in der Luft flimmerte.

„Das war der letzte Stapellauf, die Viper. Sehr spezielles Missionsprofil, deswegen befinden sich neben Sturmtruppeneinheiten Spezialkräfte des Storm Commandos an Bord. Kommandant wird Bosco Veantur, hat sich vielfach als Offizier und sogar im Kampf hervorgetan. Allerdings ist er relativ unerfahren, dieses Schiff wird sein erstes Kommando sein. Ich glaube kaum, dass Sie ihn als Flaggkapitän gebrauchen können.“

Kohaku zuckte mit den Achseln.

„Sie sehen, Kratas, für eine Commodore, die hier mit einem Supersternzerstörer aufgetaucht ist, kann ich wenig tun – selbst wenn ich wollte.“

“Die Fregatte Stalwart liegt hier, zur Reparatur.“

Der Admiral blinzelte überrascht.

„Das stimmt. Sie gehörte zu Ihrem Verband, nicht wahr? Übergelaufen und zurückerobert, aber stets imperial geblieben… dieses Schiff hat einiges erlebt in den letzten Tagen…“

“Ich nehme an, Captain Asakawa hat Sie um ein neues Kommando gebeten?“

„Natürlich. Allerdings warte ich diesbezüglich auf Rückmeldung des Oberkommandos.“

Alynn erhob sich abrupt, sodass Kohaku ein wenig in seinen Stuhl zurückzuckte.

“Auf eine solche Rückmeldung werden Sie lange warten müssen, Admiral. Aber ich kann Ihnen diese Arbeit abnehmen – teilen Sie Captain Asakawa die Viper zu, ihr Musterschüler wird sich mit dem Posten des ersten Offiziers begnügen müssen.“

Kohaku schien nun vollkommen überrumpelt und fand seine Stimme erst wieder, als Alynn sich abgewandt und halb den Raum verlassen hatte.

„Commodore! Selbst wenn ich Ihnen diesen angeblichen Befehl abkaufe… und was ist mit den Spezialeinheiten?“

Vor der Tür des Büros blieb Alynn stehen und warf dem Admiral einen letzten Blick zu.

“Die können bleiben.“

[Weltraum um Kuat, Orbitalstation Fünf, Korridor]- Alynn

[OP]Bevor hier falsche Vorstellungen aufkommen... dem Posting ging natürlich eine Absprache mit der imperialen Flotten-OL voraus.[/OP]
 
- Kuat - Orbit - VSD I Basileia - Brücke - Seifo Dias und Ren Akanto -

Seifo betrachtete den Supersternzerstörer, der kurz bevor Akanto ihn angesprochen hatte, aus dem Hyperraum ausgetreten war.
Selbst schwer beschädigt bot es einen imposanten Anblick. Es symbolisierte das Imperium. Sogar in diesem Moment. Groß, mächtig und diszipliniert. Doch angeschlagen durch einen inneren Konflikt.


"Willkommen auf der Brücke. Ist etwas besonderes vorgefallen, dass Sie Ensign Broddys Schicht vorziehen?", fragte Seifo und sah den jungen Menschen an.

Doch gerade, als dieser antworten wollte, meldete sich Mine:

"Sir, eine Nachricht vom Oberkommando. Auf Holofrequenz."


"Stellen Sie es durch."


Seifo stellte sich auf die Holoplattform und vor ihm erschien das kleine Bild von einem Menschen, etwas über dem mittleren Alter und dem Abzeichen eines Commodores. Der Neimodianer salutierte und der Mensch begann ohne Umschweife mit seinem Anliegen.

"Captain Dias, ich bin Commodore Caine. Das Oberkommando hat beschlossen rasch an den Unterstützern der aufständigen Sith Exempel zu statuieren. Ich betraue Sie hiermit mit der Aufgabe die Regierung von Cato Neimodia fest zu nehmen und einem Gefängnis zu über stellen, wo sie einen Prozess wegen Hochverrat erhalten.
Caine Ende."


Innerlich hatte Seifo bei der Erteilung der Mission auf gejubelt. Endlich würde er seine Rache bekommen. Im Namen des Imperiums und seines Vaters, würde er Kuron Gar zu seinem Richtblock führen und bei seiner Exekution zusehen. Für die Beteiligung am Bord an seinem Vater, seiner Familie und dem Verrat an seinem Vater und dem Imperium.
Der Captain versuchte sich nach Außen hin nichts anmerken zu lassen, hatte jedoch den für einen Aufmerksamen Beobachter leicht erkennbaren und verräterischen, nachdenklichen Gesichtsausdruck.


"Kurs auf Cato Neimodia nehmen! Teilen Sie Colonel Zatei mit, dass er sich für ein Team für einen Außenteam-Einsatz vorbereiten soll!"

Seifo richtete seine Uniform und wandte sich an Akanto:

"Wie es aussieht, werden Sie schon bald ihre Fähigkeiten als Kommandant unter Beweis stellen können."


Seifo wollte um jeden Preis die abtrünnigen, neimodianischen Führer selbst gefangen nehmen. Währenddessen würde der erste Offizier das Kommando übernehmen müssen. Jedoch würde es ihn nicht einmal annährend fordern, wenn er der Mann war, für den er ihn hielt.

- Weltraum - Hyperraum nach Cato Neimodia - VSD I Basileia - Brücke - Seifo Dias und Ren Akanto -

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[Weltraum um Kuat, TIE-Defender Omega, Cockpit]- Alynn

Der elegante Kampfjäger der TIE-Defender-Klasse löste sich sanft von den kantigen Aufbauten der Kuati-Orbitalstation und vollführte mit glimmenden Triebwerken eine Hundertachtziggradwendung. Die automatischen Kurzstreckenverteidigungswaffen der Station nahmen von diesem Schauspiel kleinerleich Kenntnis und bewachten weiterhin die potentiellen Einfallvektoren ebenso potentieller Feinde und Marschflugkörper, während das erstaunlich schnelle Raumschiff sich zielstrebig entfernte – und dabei den die Orbitalstation zu einem Zwerg degradierenden Werftanlagen stetig näher kam. Bevor es jedoch schien, als würde das winzige Ein-Mann-Gefährt von der gigantischen Silhouette verschluckt werden, löste sich ein bedeutend kleinerer Sensorschatten aus dem Schutz einer der bedeutendsten Kriegsmittelproduktionsanlagen des Imperiums.

„Corona-Fregatte Viper an TIE-Defender Omega, wir haben Sie jetzt auf unseren Schirmen.“

Die Stimme des Offiziers am anderen Ende des Kanals klang ruhig und gefasst. Die meisten Flugleitoffiziere des Imperiums waren bestens darin ausgebildet, selbst in den brenzligsten Situationen nüchtern und sachlich bleiben zu können – und die Übernahme eines neuen Flaggoffiziers war wohl kaum als brenzlige Situation zu bezeichnen. In den meisten Fällen zumindest.

„Captain Asakawa hat uns davon in Kenntnis gesetzt, dass Sie an Bord zu kommen wünschen. Bereiten Sie sich auf den Traktorstrahl vor.“

Ohne den Funkspruch des Schiffes zu erwidern orientierte Alynn ihren Jäger an einem möglichen Kurs hin zum Hangar der Fregatte und gab die Steuerung aus ihrem Griff frei, als diese zu bocken begann und die Maschine schließlich vollkommen fremdbestimmt in das größere Schiff gezogen wurde.
Als der TIE schließlich im Hangar zum Stehen gekommen war und Alynn – nachdem sie ihre Überlebensausrüstung abgelegt hatte – über die obere Luke herausstieg, bot sich verständlicherweise nicht der Anblick eines vollen Empfangs an Bord eines Sternzerstörers. Dennoch hatte Asakawa in den wenigen Stunden, die Alynn nach ihrem Gespräch mit Rear Admiral Kohaku auf Orbital 5 geblieben war, offenbar schnell die Bordstrukturen der Viper übernommen. Neben der neuen Kommandantin der Fregatte warteten ihr erster Offizier und die zwanzig an Bord stationierten Storm Commando-Soldaten (angetreten zu einer Art Ehrenwache) auf die Commodore. An Stelle seiner Borduniform trug Veantur allerdings ebenfalls den schwarzen Kampfpanzer der Spezialkräfte mit den Rangabzeichen eines Commander – nur der Helm fehlte.
Als Alynn sich dem Empfangskomitee mit gemessenen Schritten näherte, trat Asakawa einen Schritt vor und setzte zu einem schneidigen Salut an.


„Commodore Kratas, Willkommen an Bord.“

Die Sith verkniff sich ein leichtes Schmunzeln. Asakawas Elan war unverkennbar – und nur logisch. Alynn hatte sie zuerst aus dem Schatten ihres ungeliebten Vorgesetzten treten lassen und es ihr schließlich ermöglicht, endlich ein eigenes Kommando zu erhalten – eines, das über die Überführung einer zum Wrack geschossenen Nebulon-B-Fregatte mit unrühmlicher Vergangenheit weit hinaus ging. Eine weitere Möglichkeit, sich den absoluten Gehorsam eines Individuums zu sichern. Wenn man es nicht übertrieb.

“Vielen Dank, Captain. Commander Veantur, nehme ich an?“

Der Offizier im Kampfpanzer versteifte sich.

„Ma’am. Commander Bosco Venatur, erster Offizier und verantwortlich für die Führung der Spezialkräfte bei Bodeneinsätzen.“

Die Mundwinkel des Commanders zuckten leicht.

„Das trägt meiner ursprünglichen Karriere bei den Streitkräften Rechnung, Commodore.“

“Das werden Sie sicher unter Beweis stellen können, Commander. Aber zunächst möchte ich, dass Sie einen Geschützdrill knapp außerhalb des Systems anordnen und die Staffeln rausschicken. Ich erwarte eine vollständige Evaluation des Leistungsprofils dieses Schiffes“

„Ich verstehe, Ma’am.“

“Gut. Nach Abschluss dieser Übungen werden wir in den Hyperraum springen. Ich erwarte Sie beide dann zu einer Besprechung über das weitere Vorgehen.“

„Haben wir ein Ziel, Ma’am?“, fragte Asakawa vorsichtig.

„Und Befehle?“

“Coruscant.“

Alynn lächelte schmal.

“Alles weitere werden Sie bei Zeiten erfahren.“

[Weltraum um Kuat, COR Viper, Hangar]- Captain Asakawa, Commander Veantur, Alynn
 
[Kuat System – Orbit um Kuat – VSD I Basileia – Kommandobrücke, Cpt. Seifo Dias, Lt. Cmdr. Ren Akanto]

Zeit ist eine Relation durch die wir versuchen unser Leben in messbare Stücke zu zerteilen. Es war noch immer Rens erster Tag auf den Sternenzerstörer, doch für einen Eingewöhnungsphase schien keine Zeit zu bleiben.
Der neimodianische Kommandant des Schiffes erhielt eine Nachricht. Ren rückte seine Mütze seine und sah zu wie eine einwandfreie Verbindung hergestellt wurde. Ren hörte dem Gespräch als unbeteiligte Beobachter zu.
Der Befehl kam vom Flottenkommando. Man hatte den Captain mit einer neuen Aufgabe betraut. Das Hologramm erlosch. Er sah den Neimodianer an und erwartete die nächsten Befehle. Bisher war es Ren nicht möglich gewesen die Mimik des Kommandanten zu erkennen. In jenem Augenblick glaubte er jedoch daran so etwas wie nachdenkliche Gesichtszüge erkennen zu können. Natürlich konnte er sich auch täuschen.
Als sich der Neimodianer an ihn wand stand Akanto in Sekunden schnelle stramm. Gehorsam nahm er die neuen Befehle seines Kommandanten entgegen. Der Captain machte eine Anspielung die Ren in den Glauben fallen lies, dass der Neimodianer mehr über seine zukünftige Mission wusste, als man dem Gespräch hatte entnehmen können. Er ließ sich seine Verwunderung jedoch nicht anmerken.

„Zu Befehl, Sir.“
Er salutierte zackig und machte sich dann daran die Befehle umgehend zur Zufriedenheit des Kommandanten auszuführen.
Er wandte sich an die Navigationsoffizierin. Eine Twi’lek. Mit ihrem Aussehen stach sie unter den Besatzungsmitgliedern hervor. Ren war froh dass er zuvor Informationen über die wichtigsten Offiziere eingeholt hatte, dies machte ihm die Arbeit auf der Brücke in jenem Moment wesentlich leichter.

„Schiff klar zum Sprung machen. Kurs auf Cato Neimodia nehmen.“
Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete wie die Offizierin Steuerung an den Kontrollen vornahm. Die Twi’lek meldete sich nach wenigen Sekunden zurück. Ren nickte zufrieden. Das Schiff würde nun seinen Orbit um Kuat verlassen und sich in Position für den Sprung begeben. In wenigen Minuten würde der Computer die Route durch den Hyperraum berechnet haben.
Das Ziel war lediglich nur einen Sektor weit entfernt. Für ein Schiff der Victory-Klasse stellte dies kein Problem dar. Ren gab noch weitere Befehle an den zweiten Offizier ehe er sich wieder an den Kommandanten wandte.

Ohne Anstalten zu machen stellte er sich neben der Captain. Der Ausdruck des Neimodianer schien unverändert. Das Sichtfenster ermöglichte den Blick in das All. Die Dichte der Sternenformationen im Kern war beeindruckend. Doch Ren blieb keine Zeit um sich dem Anblick zu widmen.

„Sir wir haben Kurs auf Cato Neimodia genommen. Wir springen sobald Sie bereit sind.“

Offensichtlich war der Neimodianer bereit. Er gab ein kurzes Zeichen. Ren wandte sich wieder der Twi’lek. Er hob seinen linken Arm. Das Schiff löste sich noch fast im selben Augenblick aus dem Normalraum. Maschinen von unvorstellbarer Kraft ließen die auftretenden Kräfte im Nichts verpuffen.
Das wenig beachtete Meisterwerk des Hypersprungs klappte wieder einmal Reibungslos. Millionen mal. Jeden Tag. In der gesamten Galaxie.

[Kuat System – VSD I Basileia – Kommandobrücke, Cpt. Seifo Dias, Lt. Cmdr. Ren Akanto]

TBC: Weltraum (Imperium)
 
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