Episode VII Kylo Ren

Wie in klassischen Märchen üblich... ich mag keine grauen Märchen, aber et kütt wie et kütt, wie der Kölner zu sagen pflegt, da können wir noch soviel diskutieren.
Und et es noch immer jot jejange, auch wenn diese Einstellung bei Star Wars nicht jeder teilt. Also mir ist immer noch nicht klar, in welche Richtung man mit Kylo will und das finde ich auch gut so. Die Weiterentwicklung von ihm und Rey ist im Moment das, was mich an IX am meisten interessiert, aber ich bin sehr skeptisch, ob man Kylo in irgendeine Richtung navigieren kann, egal ob gut, böse oder grau und dann noch zu einem befriedigenden Abschluss der Trilogie kommen kann. Abwarten.
 
Hab ich schon ein paar Mal erwähnt, ich könnte mir Poe gut als jemanden vorstellen der einfach ins fanatische abdriftet und vergisst weswegen er kämpft.

Ähnlich deiner Dany-Theorie bei GoT muss ich dir da leider völlig widersprechen. Poe wurde klar als positiver Charakter gezeigt. Ihn jetzt im letzten Teil zum Schurken umzumodeln wäre IMO ganz schechtes Storytelling.

@ Grau / Märchen
SW ist klar ein Märchen und von einem klaren Gut/Böse-Schema definiert. Allerdings ist dies der letzte Teil, weshalb ich mir "graue Jedi" ganz gut vorstellen kann. Das Gut/Böse gibt es ja immer noch trotzdem in allen Teilen.

Sollte in Sachen "Gleichgewicht" nichts mehr kommen, wäre das nach den Anspielungen in EP7 und 8 (zwei mal erwähnt) und der Entwicklung von Rey und Kylo IMO sehr unbefriedigend.
 
Wir hatten jetzt schon sooo viele Bösewichte, die zwar Böses tun, aber doch nur aufgrund eines höheren Zieles die Welt zu retten oder so. Ich kanns nicht mehr hören.
Einspruch! Da seh ich Kylo ganz und gar nicht. Der Bub irrlichtert und rumpelt sich seinen Weg durch die Galaxis und stößt sich dabei mehrfach bös den Kopf an, bis er zu dem Schluss kommt, eine New Order war doch vielleicht schlauer.

Zuerst schicken seine Eltern ihn ins Jedi-Internat, anstatt mal ordentlich mit ihm über die Dunkle Seite im Allgemeinen und Großpapa im Speziellen zu reden. Dort nimmt er (aus seiner Sicht zu Recht) an, dass sein Onkel ihn hinterrücks töten will, weil er nicht so funktioniert, wie gewünscht.

Dann sucht er sein Heil in der Dunklen Seite, sehnt sich nach Führung und Anleitung, wird aber dort nur benutzt und kapiert das erst, nachdem er seinen eigenen Vater umgebracht hat, was ihm nur Schmerz beschehrte. Bei dem Mann reihen sich Fehler an Missverständnis an Fehlentscheidung.

In TLJ hat er sich endlich berappelt und will diesen ganzen Kram abschütteln. Meiner Meinung nach ist Kylos Weg bisher sein ganz persönlicher und verfolgt überhaupt kein hehres Ziel. Er hat lediglich auf einer ganz persönlichen Ebene verstanden, dass es ihm nichts bringt, Anleitung zu suchen und danach zu handeln. Nun entscheidet er selbst. Ich hab nicht einmal den Eindruck, dass es ihm persönlich um einen Führungsanspruch geht. Aufgrund der Position, in die ihn sein Machterbe aber bislang gebracht hat, steht er aber eben nun gerade an der Spitze der First Order und ist sicherlich nicht so blöd, sich von Hux stürzen zu lassen.

Wenn es zum Gleichgewicht und einer Neuen Ordnung kommt, dann sicherlich nicht, weil Kylo irgendwann einmal beschlossen hat, zur First Order zu gehen und dort Böses zu tun, um gezielt ein Gleichgewicht und Frieden zu erreichen und so für ein hehres Ziel gekämpft zu haben. *

Wenn es zu Gleichgewicht und Ordnung kommt, dann als logische Schlussfolgerung eines jungen Mannes, an dem aufgrund seines Erbes alle ziehen und zerren, und der sich jetzt nichts mehr gefallen lassen will. Er will am Ende von TLJ immer noch den Widerstand zerschlagen, damit diese Seite des Kampfes und damit Teil seiner Vergangenheit endlich ausgelöscht ist. Wenn es zu einem Machtgleichgewicht kommt, dann kann das meiner Meinung nach nur aus einem Kampf bis zum letzten Hemd entstehen und Kylo und Rey als Entscheidung von der Macht mehr oder weniger aufgezwungen werden. Das wird garantiert nicht aus einem netten Gespräch mit Onkel Luke und Yoda bei Kakao und Lagerfeuer entstehen.

Also... das ist meine persönlich Meinung. So verstehe ich Kylo. Und das wäre meiner Ansicht nach eine gute Geschichte für ihn. So würde ich das erzählen. Da ich aber nicht diejenige bin, die's erzählt, koch ich mir jetzt ne Tasse Tee und setze mich gemütlich in einen Schaukelstuhl neben @Banthapudu und warte ab. ;-)

* Wobei das ja mal der Hammer wäre, wenn Snoke ihn damit gelockt hätte, dass er das Gleichgewicht für die Galaxie bringt, wenn er sich für den dunklen Weg als Ausgleich zu seinem Onkel entscheidet. :D
 
Der arme Bub ist immerhin schon 29 und zumindest einige seiner Taten fragwürdig, wie der Mord an Lor San Tekka und das angeordnete Massaker an den Dorfbewohnern.

Ich hatte auch eher den Eindruck, dass er sich immer mehr destabilisiert. Am Anfang von TFA dachte man, er weiß wo er hingehört. Dann am Ende das Desaster mit Han und der Kampf mit Rey. In TLJ lief dann gar nichts mehr rund, bis er beschloss, alles hinter sich zu lassen. Dann hätte ich jetzt einen Cut erwartet, und eine Besinnung auf seine persönlichen Ziele. Statt dessen flippte er quasi aus vor Wut, will alles vernichten, obwohl er doch die Vergangenheit hinter sich lassen wollte. Auf mich wirkt das irgendwie psycho und mir ist völlig unklar, wie Kylo eine graue Balance erreichen könnte. Und will er das überhaupt? Was will er? Alles hinter sich lassen oder doch alles vernichten?

Und Lukes „See you Kid“ hat ihn dann irgendwie auch wie einen Idioten wirken lassen. Das fand ich total fehlplaziert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann hätte ich jetzt einen Cut erwartet, und eine Besinnung auf seine persönlichen Ziele.
Das wäre doch gegen Ende von IX vor einem eventuellen Gleichgewicht zu erwarten.
Auf mich wirkt das irgendwie psycho und mir ist völlig unklar, wie Kylo eine graue Balance erreichen könnte.
Mit der Biographie wär ich glaub ich auch ein bißchen psycho. Ich finde, in ihm blubbert und kocht es; ich würde mir eine Besinnung und mehr zielgerichtetes Agieren dann für IX wünschen.
Alles hinter sich lassen oder doch alles vernichten?
Das setzt er derzeit noch gleich, wenn ich das richtig vestehe.

Wie gesagt, ich wünsche mir sehr eine Balance und keine Redemption, aber wie genau man das zufriedenstellend umsetzen kann, das weiß ich auch nicht so Recht. Aber Kylo ist jedenfalls für mich kein Typ, der der Bösewicht ist, der von vorneherein bewusst böse wurde, um sich für eine große gute Sache einzusetzen. Ich hab die Meinung, dass die ST Kylos persönliche Geschichte erzählt, von der das große Ganze halt abhängt, weil er Skywalkerblut in den Adern hat. Ich wippe dann mal mit meinem Tee weiter im Schaukelstuhl und warte auf den Trailer. :-D :-)
 
@Jade'sFire

Nicht missverstehen, ich finde die Figur super und man kann anscheinend erst am Ende von 9 ein abschließendes Urteil fällen.

In TFA wirkte er anfangs sicher im Bösen und kam gegen Ende ins Schwanken. In TLJ schwanke er hin und her, völlig ergebnisoffen um am Ende scheinbar gefestigt auf der dunklen Seite zu verbleiben, aber er ist noch nicht fertig mit seiner Vergangenheit.

Und das Einzige, was er bisher anscheinend von seinen Leherern gelernt hat, ist im Zweifel alles zu vernichten.

Er wird imo erst zu sich selbst finden, wenn er lernt, die Vergangenheit und die daraus resultierenden Taten als Teil seines Selbst zu akzeptieren, aber lösgelöst von diesen Erfahrungen seine eigenen Entscheidungen für seine Zukunft zu treffen. Denn mit diesem „alles niederbrennen“ befeuert er seine inneren Dämonen erst recht. Die Weiterentwicklung, die uns TLJ vorgaukelte hat imo tatsächlich nicht wirklich stattgefunden.
 
@Jade'sFire

Nicht missverstehen, ich finde die Figur super und man kann anscheinend erst am Ende von 9 ein abschließendes Urteil fällen.

In TFA wirkte er anfangs sicher im Bösen und kam gegen Ende ins Schwanken. In TLJ schwanke er hin und her, völlig ergebnisoffen um am Ende scheinbar gefestigt auf der dunklen Seite zu verbleiben, aber er ist noch nicht fertig mit seiner Vergangenheit.

Und das Einzige, was er bisher anscheinend von seinen Leherern gelernt hat, ist im Zweifel alles zu vernichten.

Er wird imo erst zu sich selbst finden, wenn er lernt, die Vergangenheit und die daraus resultierenden Taten als Teil seines Selbst zu akzeptieren, aber lösgelöst von diesen Erfahrungen seine eigenen Entscheidungen für seine Zukunft zu treffen. Denn mit diesem „alles niederbrennen“ befeuert er seine inneren Dämonen erst recht. Die Weiterentwicklung, die uns TLJ vorgaukelte hat imo tatsächlich nicht wirklich stattgefunden.

Er hat sich in TLJ jetzt ja erstmal emanzipiert. Das war schon ein großer, entscheidender Schritt in seiner Entwicklung. Der nächste Schritt wäre jetzt, wie du sagst, seine Vergangenheit zu akzeptieren ( und da wären wir wieder bei Lor San Tekka der ihn am Anfang von TFA ja sagte, „ du kannst deine wahre Herkunft nicht verleugnen“). Und das wird uns denke ich in E IX auch erwarten.
 
Nicht missverstehen, ich finde die Figur super und man kann anscheinend erst am Ende von 9 ein abschließendes Urteil fällen.
Na, da sind wir uns ja wirklich einig... :-) :thumbsup:

Denn mit diesem „alles niederbrennen“ befeuert er seine inneren Dämonen erst recht. Die Weiterentwicklung, die uns TLJ vorgaukelte hat imo tatsächlich nicht wirklich stattgefunden.

Da hat @Luther Voss genau das gesagt, was ich antworten wollte. Ich denke, in TLJ hat die eigentliche Weiterentwicklung tatsächlich noch nicht stattgefunden, aber bei Kylo hat's ein paar Mal "klick" gemacht... und die Besinnung kommt dann in IX.

Ich wollte ja initial eigentlich nur darauf hinweisen, dass ich nicht denke, dass Kylo der typische "macht was Böses für ein höheres Ziel"-Charakter ist, sondern eigentlich die ganze Zeit nur mit sich selbst und seiner Vergangenheit kämpft... und dann ist mir die Diskussion entglitten. Grins. :-D
 
Kylo Ren wirkt in Teilen wie ein zweiter Lord Helmchen. Er dürfte auch der einzige Antagonist mit über 8h Kinoblockbusterfilmzeit sein, der ernst genommen werden will aber nicht einen einzigen Kampf gewonnen hat. Einfach schade um die Figur und im Besonderen diesen so fähigen Schauspieler.
 
Kylo Ren wirkt in Teilen wie ein zweiter Lord Helmchen. Er dürfte auch der einzige Antagonist mit über 8h Kinoblockbusterfilmzeit sein, der ernst genommen werden will aber nicht einen einzigen Kampf gewonnen hat. Einfach schade um die Figur und im Besonderen diesen so fähigen Schauspieler.
Den Kampf gegen Snoke, die Prätorianer, die K. o. Ren und gegen die dunkle Seite hat er doch gewonnen. :verwirrt:
 
Hast ja nicht Unrecht aber funktionieren tat der Charakter als Hauptbösewicht nicht. Dafür verlor er die direkten 1 gegen 1 Kämpfe gegen relevante Gegner. Er war eher vergleichbar mit General Grievious aus TCW und Teil 3. Der gewann auch paar Kämpfe gegen irgendwen, war auch stellenweise lustig, stellenweise Slapstick.

Ren schien mir zudem pubertär in seiner Entwicklung. Schreit rum wenn etwas nicht klappt, gibt unsinnige Befehle weil ihm was nicht passt, geht jedem an die Gurgel uvm.

Das es andere Szenen gibt in der er Dinge richtig macht, macht ihn nicht zu einem ernstzunehmenden Bösewicht.
 
Ich hab da so eine leise Ahnung... Kylo Ren war nie der Hauptbösewicht... ;-)

Wenn ich mir das bestätigte Drehbuch von CT ansehe, glaube ich das wohl nicht. Da aber Snoke tot war, blieb ihm auch nichts anderes übrig (wenn man keine Leichen fleddern will).

Anfangs dachte ich tatsächlich, dass Kylos Redemption allgemein immer fest eingeplant war, aber dieses Drehbuch-Leak hat mich eines besseren belehrt.

Aber ich denke, JJA hat das wohl immer so gesehen und es dann auch so beendet.

Nach TLJ wäre alles möglich gewesen...
 
Für mich ist Kylo Ren die einzige Figur in der ST, deren Entwicklung sich zu verfolgen lohnt. Ich habe jede Szene mit ihm genossen und war auch sehr gefesselt.
Nicht zuletzt liegt es an dem unfassbar talentierten Schauspieler Adam Driver, der dieser Figur nochmal seine ganze Tiefe bietet. Aber tatsächlich find ich Kylo Ren sehr gut geschrieben.

Ich weiß nicht, wie ihr es empfunden habt, aber ich habe das Gefühl, dass er sich von Anfang an im Klaren darüber war, dass er von Snoke und der ersten Ordnung nur genutzt wird. Er war bisauf Snoke der einzige Machtbegabte da, wenn man mal von den Knights of Ren absieht, aber die waren irgendwie so unterschwellig in den Filmen, dass ich die erst viel später überhaupt erst wahrgenommen habe. Um etwas aufzubauen, was dem Imperium ungefähr nahe kommt, brauchten sie halt Kylo Ren und das wusste er auch. Das macht ihn höchstinteressant und (wenn meine Wahrnehmung zutrifft) ist das auch das, was ihn von Darth Vader unterscheidet. Kylo hat aus meiner Sicht das Spiel bewusst gespielt.

Warum hat er das gemacht? Naja, besonders tolle Eltern scheinen Leia und Han nicht gewesen zu sein und auch Luke hatte ihn verraten. Die wunderbaren Skywalkers hatten ihn alle im Stich gelassen. Also hat er wahrscheinlich entsprechende Schlüsse daraus gezogen. Da er nun so einzigartig innerhalb der Ersten Ordnung war, fühlte er sich aber auch alleine. Und als er auf Rey traf, veränderte sich für ihn alles. Er war nicht mehr allein und ich glaube, dass ab diesem Moment sich alles nur um Rey drehte für ihn.

Für mich ist Kylo Ren die tragende Säule in den Sequels.
 
In den letzten Tagen gab Adam Driver ein Interview bezüglich Kylo Rens Entwicklung im Verlauf der Sequel-Trilogie:

Während der Produktion von TFA gab wohl eine grobe Outline für die Entwicklung von Kylo zum Hauptschurken.

Episode 8 hat bei Kylo’s Entwicklung wohl Details verändert … Aber es ging immer noch ins gleiche Ziel.

Aber Episode 9 hat dann sogar den Endpunkt für Kylos Reise verändert. Es war vor Episode 9 anscheinend nie die Option, dass Kylo Ren wieder zu Ben Solo wird.

Quelle (Beginn SW-Fragen 15:46):
 
Wenn ich mich recht erinnere war Driver auch etwas verärgert über den Werdegang seiner Rolle. Irgendwo in den Tiefen der Episode 9 Threads ist auch noch der dazu passende Artikel verlinkt.

Kann’s ihm auch nicht verdenken. Der Werdegang von Kylo Ren in 9 wirkte auch auf mich äußerst bemüht und nicht überzeugend/nachvollziehbar.

Schade drum.
 
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