Leider hört es damit ja nicht auf, da ein nicht unerheblicher Teil obendrein eine Partei gewählt hat, welche ein elitärer, auf einen Personenkult aufbauender Club ist. An deren Spitze eine (vermutliche) Multimillionärin steht, die es irgendwie schafft, nicht wenigen weiß zu machen, dass sie für die kleinen Leute stehe.
Ich verkürze das jetzt, in der Hoffnung das mein Punkt deutlicher wird:
CDU will mit BSW verhandeln: darf nicht, Abgrenzung von extremistischen Positionen, man verbündet sich mit Radikalen, Ramelow ist doch so ein Lieber
SPD will mit BSW verhandeln: Stille
Linke will mit BSW verhandeln: Stille
Vielleicht sehe ich einen Punkt in deiner Argumentation nicht, aber hier kommt ein Narrativ durch, nach dem sich NUR die CDU in Thüringen zwischen dem BSW auf der einen und der Linken auf der anderen Seite entscheiden könne und müsse. Fakt ist aber, dass neben der SPD auch die Linkspartei eine Minderheitsregierung vermeiden und eine Koalition mit dem BSW, also einer Partei mit AfD-nahen Positionen als ernsthafte Option betrachten. Das denke ich mir ja nicht aus, dass sind die öffentlichen Aussagen von z.B. Bodo Ramelow. Für die beiden müssen in dem Fall doch, auch wenn sie keine Volks-, sondern eher Splitterparteien sind
, dieselben Maßstäbe gelten, welche du hier z.B. aufgestellt hast.
Ja, man kann als Alternative z.B. versuchen einen Konsens- oder Risikokandidaten zu finden und jemanden ins Rennen zu schicken bei dem sich alle im Parlament dann zwischen Höcke und von mir aus auch Ramelow entscheiden müssen. Ich sehe eine sehr realistische Chance, dass das gut geht, genauso kann es aber nach hinten losgehen. Stand jetzt will das aber niemand.
Mir geht es nicht darum, dass das jetzt in jedem Beitrag, in dem vielleicht einfach mal Dampf über z.B. die CDU ablassen will, differenziert ausarbeitet. Ich lebe nicht in Sachsen oder Thüringen, aber wenn Kretschmer oder Voigt wirklich das BSW in die Regierungen holen und die nächsten 5 Jahre Radio Putinknecht in Fragen der Ukraine-Unterstützung läuft, wäre die Partei für mich unwählbar und kann sich hoffentlich lange in der Opposition über ihr Verhalten Gedanken machen. Da müsste man die AfD schon effektiv schrumpfen und eine 1A-Landespolitik machen, um das vielleicht wieder auszubügeln. Mir geht es darum, dass in dem Kontext auch das Verhalten der jeweiligen anderen politischen Akteure zumindest mal skizziert wird. So hin und wieder.
Was hier aber an "ich kotz den x-ten Beitag in Folge mal eben über x ab"- und keckigen One-Liner-Beiträgen abgeht, ist doch selbst Teil einer aggressiven Diskussionskultur, die gar kein Interesse mehr an einer sachlichen Herangehensweise hat.