Nen-Axa
Jedi-Ritter
[Lianna | Lola Curich | Jedi-Basis | Alter Gebäudeteil, Erdgeschoss | Flure] Nen-Axa, Cethra Jayne
Nen-Axa hatte sich sehr deutlich ausgedrückt: Fast schon brutal. Es war fast unmöglich, dass Cethra Jayne nicht verstanden hatte, was er ihr hatte sagen wollen. Er hatte auch den Eindruck, dass er zu ihr durch drang und dass ihre Antwort ehrlich war. Sie erzählte nun von der Person, die sie verloren hatte: Eine Frau namens Samya. Dem Arcona war nicht ganz klar, ob sie mit dem Wort ›Partnerin‹ eine geschäftliche Teilhaberin oder eine Lebensgefährtin meinte, war sich aber sicher, dass zumindest eine enge persönliche Bindung bestanden haben musste. Eine Beziehung zwischen zwei Frauen war etwas, woran er sich noch nicht ganz gewöhnt hatte - zu sehr war er dem Ideal eines ›Nests‹ aus Mann, Frau und reichlich Nachwuchs verbunden, das er lange als das erstrebenswerteste aller Lebensziele angesehen hatte. Aber andere Welten, andere Sitten. Jedenfalls hatte die Miraluka eine geliebte Person verloren, und zwar auf denkbar schreckliche Weise: Voller Ungewissheit. Nen-Axa war vom Tod seiner Frau schwer getroffen worden, aber er hatte zumindest die Gelegenheit gehabt, sie in ihren letzten Stunden zu begleiten und sie zu bestatten. Wie schrecklich musste es sein, nicht zu wissen, was geschehen war - es vielleicht niemals zu erfahren. Er glaubte ihr jedenfalls, dass sie keine Rachegefühle hegte. Während sie sprach, machte sie auf ihn keinen zornigen, sondern einen betrübten Eindruck. Natürlich konnte er nicht ganz sicher sein, dafür kannte er die Körpersprache und Artikulation des Miraluka-Volkes zu wenig, aber er erhielt deutliche Hinweise durch seine empathischen Fähigkeiten.
»Wir bedauren Ihren Verlust«, sagte er. »Unsere Geschichte ist Ihrer nicht unähnlich und uns konnten die Jedi sehr helfen. Wir hoffen, dass das auch bei Ihnen der Fall sein wird.«
Zu ihrem ehemaligen Beruf sagte er lieber nichts. Sie schien einen Lebenswandel gepflegt zu haben, den er nicht gutheißen konnte. Seine Meinung von Kopfgeldjägern war denkbar gering, und dieser Aufgabe sowie der einer Schuldeneintreiberin schien Cethra nachgegangen zu sein. Kein Wunder, dass sie nun im Rückblick wenig Gutes daran fand, und dass sie überhaupt in der Lage war, ihr eigenes Handeln kritisch zu reflektieren, war ein gutes Zeichen. Wenn sie gewillt war, dieses Kapitel hinter sich zu lassen und ein neues zu beginnen, war sie hier womöglich am richtigen Ort.
Als sie betonte, dass sie trotz allem was er gesagt hatte an ihrem Plan festhalten und die Ausbildung auf sich nehmen wollte, nickte er und wandte sich dann zum Weitergehen. Er führte sie nun die Treppe hinab in das Untergeschoss der Basis.
»Wenn es Ihnen so ernst damit ist, dann ist es nun Zeit für die ersten Tests. Wir werden uns ein wenig Übungsmaterial holen.«
Hier unten befanden sich unter anderem Werkstätten und Lagerräume sowie die Krankenstation. Er führte sie dort vorbei und zeigte ihr, wo sich was befand. Doch keinen der Räume betrat er, außer um sie kurz hineinblicken zu lassen. Stattdessen steuerte er ein unscheinbares Computerdisplay an der Wand an. Es gehörte zum Netzwerk der Basis und man konnte von hier aus auf die Daten zugreifen, die allen Mitgliedern und Mitarbeitern des Ordens zur Verfügung standen, mit den entsprechenden Codes auch an sensiblere Informationen gelangen. Der Arcona stellte sich davor und begann, ein paar Befehlszeilen einzutippen. Er wollte eine Idee erproben, die er am frühen Morgen gehabt hatte, als er darüber nachdachte, wie man die Machtempfänglichkeit einer Miraluka auf die Probe stellen konnte.
»Dieser erste kleine Test wird Ihnen zu Beginn vielleicht unsinnig erscheinen, aber wir möchten, dass Sie sich darauf einlassen«, bat er, bevor er erklärte: »Der Computer wird nun Pfeiftöne von sich geben, und zwar in unterschiedlicher Tonhöhe. Wir haben einen hohen, einen tiefen und einen mittleren Ton.«
Er spielte ihr die drei Laute vor. Rasch reduzierte er noch einmal die Lautstärke, die etwas zu kräftig ausgefallen war, dann fuhr er fort:
»Das System wird gemäß seinem Zufallsgenerator immer einen der drei Töne auswählen und sie nacheinander abspielen. Ich möchte, dass Sie sagen, welchen davon Sie gehört haben. Der Zeitabstand wird dabei immer geringer werden, so dass Sie auch immer schneller reagieren müssen. Es ist ein Test Ihrer Reaktionszeit. Versuchen Sie, Ihren Geist zu leeren und alles ringsum zu ingorieren; konzentrieren Sie sich allein auf die Töne. Sind Sie bereit?«
Dank der Fähigkeit, Dinge vorherzusehen bevor sie geschahen, hatten viele Jedi extrem kurze Reaktionszeiten. Die kürzer werdenden Abstände sollten sie zwingen, sich ganz auf die Tonfolge und auf nichts anderes zu konzentrieren. Ein ausgebildetes Ordensmitglied, das sich der Macht und seiner selbst bewusst war, müsste nach einer kurzen Einstimmung auf diesen Test in der Lage sein, fast augenblicklich zu antworten - vielleicht sogar an einen Punkt gelangen, an dem die Töne beim Namen genannt wurden, bevor sie überhaupt erklungen waren. Ob das auch bei Cethra Jayne der Fall sein wurde, konnte niemand wissen, bevor es nicht getestet worden war. Vielleicht erhielt er so ein erstes Indiz dafür, wie stark ihre Begabung war. Vielleicht aber auch nicht - dann würden weitere Tests folgen.
[Lianna | Lola Curich | Jedi-Basis | Alter Gebäudeteil, Untergeschoss| Flur | vor einem Wandcomputer] Nen-Axa, Cethra Jayne
Nen-Axa hatte sich sehr deutlich ausgedrückt: Fast schon brutal. Es war fast unmöglich, dass Cethra Jayne nicht verstanden hatte, was er ihr hatte sagen wollen. Er hatte auch den Eindruck, dass er zu ihr durch drang und dass ihre Antwort ehrlich war. Sie erzählte nun von der Person, die sie verloren hatte: Eine Frau namens Samya. Dem Arcona war nicht ganz klar, ob sie mit dem Wort ›Partnerin‹ eine geschäftliche Teilhaberin oder eine Lebensgefährtin meinte, war sich aber sicher, dass zumindest eine enge persönliche Bindung bestanden haben musste. Eine Beziehung zwischen zwei Frauen war etwas, woran er sich noch nicht ganz gewöhnt hatte - zu sehr war er dem Ideal eines ›Nests‹ aus Mann, Frau und reichlich Nachwuchs verbunden, das er lange als das erstrebenswerteste aller Lebensziele angesehen hatte. Aber andere Welten, andere Sitten. Jedenfalls hatte die Miraluka eine geliebte Person verloren, und zwar auf denkbar schreckliche Weise: Voller Ungewissheit. Nen-Axa war vom Tod seiner Frau schwer getroffen worden, aber er hatte zumindest die Gelegenheit gehabt, sie in ihren letzten Stunden zu begleiten und sie zu bestatten. Wie schrecklich musste es sein, nicht zu wissen, was geschehen war - es vielleicht niemals zu erfahren. Er glaubte ihr jedenfalls, dass sie keine Rachegefühle hegte. Während sie sprach, machte sie auf ihn keinen zornigen, sondern einen betrübten Eindruck. Natürlich konnte er nicht ganz sicher sein, dafür kannte er die Körpersprache und Artikulation des Miraluka-Volkes zu wenig, aber er erhielt deutliche Hinweise durch seine empathischen Fähigkeiten.
»Wir bedauren Ihren Verlust«, sagte er. »Unsere Geschichte ist Ihrer nicht unähnlich und uns konnten die Jedi sehr helfen. Wir hoffen, dass das auch bei Ihnen der Fall sein wird.«
Zu ihrem ehemaligen Beruf sagte er lieber nichts. Sie schien einen Lebenswandel gepflegt zu haben, den er nicht gutheißen konnte. Seine Meinung von Kopfgeldjägern war denkbar gering, und dieser Aufgabe sowie der einer Schuldeneintreiberin schien Cethra nachgegangen zu sein. Kein Wunder, dass sie nun im Rückblick wenig Gutes daran fand, und dass sie überhaupt in der Lage war, ihr eigenes Handeln kritisch zu reflektieren, war ein gutes Zeichen. Wenn sie gewillt war, dieses Kapitel hinter sich zu lassen und ein neues zu beginnen, war sie hier womöglich am richtigen Ort.
Als sie betonte, dass sie trotz allem was er gesagt hatte an ihrem Plan festhalten und die Ausbildung auf sich nehmen wollte, nickte er und wandte sich dann zum Weitergehen. Er führte sie nun die Treppe hinab in das Untergeschoss der Basis.
»Wenn es Ihnen so ernst damit ist, dann ist es nun Zeit für die ersten Tests. Wir werden uns ein wenig Übungsmaterial holen.«
Hier unten befanden sich unter anderem Werkstätten und Lagerräume sowie die Krankenstation. Er führte sie dort vorbei und zeigte ihr, wo sich was befand. Doch keinen der Räume betrat er, außer um sie kurz hineinblicken zu lassen. Stattdessen steuerte er ein unscheinbares Computerdisplay an der Wand an. Es gehörte zum Netzwerk der Basis und man konnte von hier aus auf die Daten zugreifen, die allen Mitgliedern und Mitarbeitern des Ordens zur Verfügung standen, mit den entsprechenden Codes auch an sensiblere Informationen gelangen. Der Arcona stellte sich davor und begann, ein paar Befehlszeilen einzutippen. Er wollte eine Idee erproben, die er am frühen Morgen gehabt hatte, als er darüber nachdachte, wie man die Machtempfänglichkeit einer Miraluka auf die Probe stellen konnte.
»Dieser erste kleine Test wird Ihnen zu Beginn vielleicht unsinnig erscheinen, aber wir möchten, dass Sie sich darauf einlassen«, bat er, bevor er erklärte: »Der Computer wird nun Pfeiftöne von sich geben, und zwar in unterschiedlicher Tonhöhe. Wir haben einen hohen, einen tiefen und einen mittleren Ton.«
Er spielte ihr die drei Laute vor. Rasch reduzierte er noch einmal die Lautstärke, die etwas zu kräftig ausgefallen war, dann fuhr er fort:
»Das System wird gemäß seinem Zufallsgenerator immer einen der drei Töne auswählen und sie nacheinander abspielen. Ich möchte, dass Sie sagen, welchen davon Sie gehört haben. Der Zeitabstand wird dabei immer geringer werden, so dass Sie auch immer schneller reagieren müssen. Es ist ein Test Ihrer Reaktionszeit. Versuchen Sie, Ihren Geist zu leeren und alles ringsum zu ingorieren; konzentrieren Sie sich allein auf die Töne. Sind Sie bereit?«
Dank der Fähigkeit, Dinge vorherzusehen bevor sie geschahen, hatten viele Jedi extrem kurze Reaktionszeiten. Die kürzer werdenden Abstände sollten sie zwingen, sich ganz auf die Tonfolge und auf nichts anderes zu konzentrieren. Ein ausgebildetes Ordensmitglied, das sich der Macht und seiner selbst bewusst war, müsste nach einer kurzen Einstimmung auf diesen Test in der Lage sein, fast augenblicklich zu antworten - vielleicht sogar an einen Punkt gelangen, an dem die Töne beim Namen genannt wurden, bevor sie überhaupt erklungen waren. Ob das auch bei Cethra Jayne der Fall sein wurde, konnte niemand wissen, bevor es nicht getestet worden war. Vielleicht erhielt er so ein erstes Indiz dafür, wie stark ihre Begabung war. Vielleicht aber auch nicht - dann würden weitere Tests folgen.
[Lianna | Lola Curich | Jedi-Basis | Alter Gebäudeteil, Untergeschoss| Flur | vor einem Wandcomputer] Nen-Axa, Cethra Jayne