Lianna

[Lianna : Jedi Basis - Erdgeschoss, Alter Gebäudeteil] - mit Nen-Axa


"Nein, um ehrlich zu sein habe ich das nicht bemerkt. Ich habe einfach ausgesprochen, was ich meinte zu hören in dem Moment, als ich es hörte." sagte sie, als der Jedi ihr erklärte, wie schnell sie wirklich gewesen war. Unglaublich. War es wirklich sie gewesen? Sie wusste erst einmal nichts darauf zu sagen. In ihrem Inneren war eine Freude, die einen kleinen warmen Funken dort schuf, wo sonst die meiste Zeit nur Kühle war. Sie hatte die Fähigkeiten, ja wirklich, sie hatte sie. Es war nicht einfach nur guter Instinkt und ein schnelles Händchen an den Steuereinheiten eines Raumschiffes. Da war noch mehr, mehr das über die ihrem Volk typische Machtsicht hinaus ging.

Als sie ihre Besichtigungstour fortsetzten -Nen-Axa war sehr offen und zeigte ihr jeden Teil des Gebäudes- sprach der Jedi weiter über die Macht, ihr Potential und wie nicht jeder in der Lage war, die Verbindung zu dieser Energie anzuzapfen. Sie dachte darüber nach, auch was er gesagt hatte über die gute und schlechte Seite der Macht. Das die Macht existierte war für Cethra so selbstverständlich, wie die Existenz der Sterne und Planeten. Selbst wenn sie die meiste Zeit nicht genau gewusst hatte, was exakt das war, das sie wahrnahm, so war es doch etwas, das überall war. Hätte sie die nötigen visuellen Vergleichsmöglichkeiten gehabt, so hätte sie es vielleicht mit einem fahlen Nebel beschrieben, der weitestgehend grau und eintönig war. In ihm zeichneten sich die Abdrücke von allem und jedem ab, wie ein Relief. Dabei waren viele Objekte wie ein fester Schleier, durch den die Miraluka hindurch sehen konnte, sodass Wände und Türen nicht die selbe Bedeutung, zum Beispiel bei Privatsphäre, für sie hatten, wie für viele andere. Unbewusst war dies einer der Gründe, warum sie gerne in einem Raumschiff lebte. Zwischen den Sternen war schlicht der einzige Ort, wo sie nie jemanden hinter ihrer Wand sehen konnte. Denn Lebewesen, die waren viel deutlicher zu sehen als alles andere. Sie waren nicht nur schlichte Abdrücke, sondern schimmernde Wesen, von mehr Leben erfüllt, als sie sich selbst bewusst waren. Abgesehen von Jedi, deren Aura überwältigend und von starker Präsenz war, hatten die meisten Wesen in der Galaxis wohl keine Ahnung, dass sie auch von der Macht berührt wurden.

"Das die Macht ein Energiefeld ist...so etwas in die Richtung wusste ich. Ich meine, sie verleiht mir das, was Menschen ein 'Augenlicht' nennen würden. Ich nehme sie überall war, und alles existiert in ihr. Ihr habt eine sehr deutliche Aura, die sogar über euren Körper hinaus geht. Aber diese Wand dort nehme ich zwar war, jedoch auch die Person, die sich gerade im Raum dahinter aufhält. Hm, dazu muss ich aber sagen, dass nach vielen Beschreibungen dieses Wetterphänomens, die mir gegeben wurden, ich die Macht eher wie einen Nebel beschreiben würde. Es fällt mir zwar schwer zu sagen, ob so etwas stimmt, da ich das 'Aussehen' eines Nebel, wie es viele wahrnehmen, eben nur aus Beschreibungen kenne. Aber die feinen Wassertröpfchen eines Nebels spürt man doch auch überall auf der Haut, als ob er allgegenwärtig wäre."

Sie schwieg, dann musste sie lachen. Ein leises Kichern, als sie plötzlich eine kleine Erkenntnis hatte.

"Ich glaube es ist ziemlich sinnlos über so etwas zu diskutieren. Es ist ein und die selbe Macht, die für alle da ist, egal wie man sie nun beschreibt."

Sie seufzte, als sie an das schlechte dachte, das tatsächlich da draußen existierte.

"Wie schon gesagt, das Schlechte in der Welt kenne ich. Man kann auch genug davon vollbringen, ohne Macht. Davon habe ich die Nase voll, sowas von voll. Ich will es beenden. Wenn die Lehren des Ordens auch diesen Weg gehen...dann würde ich nichts lieber tun, als mich dem zu unterwerfen."

[Lianna : Jedi Basis - Erdgeschoss, Alter Gebäudeteil] - mit Nen-Axa
 


[Lianna – Lola Curich – Jedi-Basis – großer Trainingsraum – Allison mit Mara]

Immer noch etwas aufgelöst von der Meditation hörte sie gespannt ihrer Meisterin zu. Sie meinte, dass sie ein bisschen gesehen habe, aber natürlich verstand Allison, das sie nicht alles genau betrachten konnte. Außerdem konnte sie nicht erwarten, dass jemand diese Vision verstand, wenn sie selbst nicht so ganz begriff was genau passiert war. Es war schwierig zu verstehen. Was ihr Vater gemacht hatte, war auch nicht einfach zu erklären.
Wovor hatte sie immer Angst gehabt? Vor diesem Traum? Wahrscheinlich. Sie wollte nie Abschied von ihrem Vater nehmen, noch dazu hatte sie Angst gehabt vor dieser Vision oder besser gesagt vor diesem Erlebnis. Die Macht war ihr früher nun einmal nicht vertraut gewesen und hatte sie abgeschreckt. Jetzt war sie unendlich froh, dieses Kapitel abgeschlossen zu haben.
Sie merkte vor allem, dass sie einen klareren Kopf hatte, was ihr nun sicher helfen würde, sich besser auf den Schwertkampf zu konzentrieren. Aber zuerst versuchte sie ihrer Meisterin dieses Erlebnis so gut wie möglich zu schildern.

„Wenn ich so recht überlege, schätze ich, hatte ich Angst vor der Macht. Die Gefühle die immer wieder auf mich eingeströmt sind bei gefährlichen oder stressigen Situationen, waren die von meinem Vater. So ganz verstehe ich es immer noch nicht, die Vorstellung man könne Gefühle und sich selbst so lange in der Macht manifestieren, ist mir noch fremd. Jedenfalls fühle ich mich jetzt viel besser, so als hatte man mir eine schwere Last abgenommen, ich kann mich jetzt auch viel besser konzentrieren und fühle mich frei. Jetzt verstehe ich, was du damit gemeint hast, die Macht selbst agieren zu lassen. Zu was die Macht fähig ist, ist ziemlich aufregend. Ich schätze, ich habe noch viel zu lernen. Ich danke dir, dass du mir diesen Weg gezeigt hast, ab sofort werde ich nicht mehr vor irgendetwas wegrennen, selbst wenn es mir nicht so gefällt.“

Ihr Blick fiel auf die Trainingslichtschwerter während sie mit Mara redete. Ja, davor würde sie sich jetzt auch nicht mehr drücken, auch wenn es doch verlockend wäre, diese Übung aufzuschieben. Letztendlich musste sie sich wenigstens verteidigen können und immerhin wollte sie eine starke Jedi werden.

„Wollen wir gleich mit dem Lichtschwertkampf weitermachen? Oder holen wir uns schnell noch eine Stärkung?“, fragte sie zögernd.

Die Padawan hatte zwar keinen Hunger, aber etwas zu trinken wäre nicht so schlecht, denn ihre Kehle fühlte sich ziemlich ausgetrocknet an. War ja natürlich, bei dem Sport den sie betrieben hatte, oder? Jedenfalls wäre es gut, wenn sie ihre Energiereserven schnell auftankte, um nachher mit neuer Kraft durchzustarten.


[Lianna – Lola Curich – Jedi-Basis – großer Trainingsraum – Allison mit Mara]
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Sarids Quartier - Sarid

Geraume Zeit war die Jedi-Rätin damit beschäftigt in das weißliche Metall für den Griff feine, weich geschwungene Linien und dunklere Verzierungen einzuarbeiten, welche für sie einerseits die Meere ihrer Heimatwelt Corellia und andererseits die wunderschönen Sonnenuntergänge Coruscants symbolisierten. Als Sarid dann endlich mit dem Endresultat zufrieden war legte sie den äußerlich fertigen Griff zur Seite. In ihrer etwas staubigen Kiste suchend legte sie Stück für Stück alle Teile heraus, welche sie für ihr Lichtschwert brauchte. Dabei hatte sie sich auch bewusst dagegen entschieden dieses längenvariabel zu konzipieren, da ihr Lilanes bereits so gebaut war. Neben dem Emitter, dem Fokus, der Energiezelle und diversen anderen Kleinteilen funkelte dort auch der blaue, geschliffene Permafrostkristall. Angenehm überrascht stellte sie fest, dass tatsächlich alles nun fertig und bereit vorhanden war.

Also schnappte sich die dunkelblonde Jedi ihr Kopfkissen und legte es als eine Art Meditationskissen auf den Boden ihres Quartiers. Danach ließ sie sich auf diesem nieder und begann zu meditieren. Sie fühlte wie die Stärke der Macht sie umspülte, wie sie von der ungeheuren Energie mitgerissen und erfüllt wurde, wodurch sie selbst vielleicht 10 Zentimeter über dem Kissen zu schweben begann. Sie gab sich einige Zeit diesem Gefühl der totalen Entspannung hin bis sie sich bereit fühlte ihr zweites Lichtschwert mit Hilfe der Macht zusammenzufügen. Teil für Teil ergriff sie davon und rief sie zu sich. Als alle nötigen Bestandteile Sarid umschwebten begann sie eines nach dem anderen mit der Macht in den Griff zu manövrieren. Für die Jedi-Rätin war dies längst nicht der erste Lichtschwert, welches sie gebaut hatte und da sie die Baupläne über die Konstruktion derselben im Kopf hatte war Sarid schnell und sicher beim Zusammenbau der Teile. Alle fügten sich passgenau ein und erschufen ein größeres Ganzes, ein neues, zweites Lichtschwert, welches sie ab jetzt in alle zukünftigen Kämpfe begleiten würde.

Die Zeit dabei war wie nach sie einem kurzen Blick auf ihr Chrono feststellte wie im Flug vergangen. Es war Stunden her seit sie sich auf das Kissen gesetzt hatte. Auch waren mittlerweile zwei Kommnachrichten bei ihr eingegangen wie sie sah, eine von Rilanja und eine von Nei. Nun ließ sich die Jedi-Rätin langsam zu Boden sinken und ergriff dabei das noch immer vor ihr schwebende, fertige Lichtschwert. Als sie es in ihre Hand nahm, erst mit einer, dann mit beiden Händen, fühlte sie wie sie mit der Waffe verbunden war, spürte die Ruhe und den Sanftmut der Talz, welche ihr diesen Kristall geschenkt hatten. Es fühlte sich gut an. Wesen wie die Talz würde die erfahrene Jedi damit in Zukunft verteidigen und lebendiger Schild sein für alle, die den Schutz der Jedi und der Neuen Republik bedurften. Dann aktivierte sie das Lichtschwert zum allerersten Mal. Mit einem lauten Fauchen erwachte eine eisblaue Klinge zum Leben. Sicher und gekonnt vollführte sie einige Bewegungsfolgen ihres bevorzugten Lichtschwertstils aus, Ataru. Dabei lag das Lichtschwert sicher in ihrer Hand und wurde eine Verlängerung ihrer selbst. Zufrieden mit ihrer Arbeit hängte sie das neue Lichtschwert zu dem anderen an ihren Gürtel, wo es sichtbar neu glänzte. Danach räumte sie alles, was sie nicht mehr benötigte zurück in die Kiste, welche sie bei Gelegenheit zurück in die Werkstatt der Jedibasis bringen wollte.

Jetzt erst las sie die Kommnachrichten ihrer beiden Padawane. Sie hatten ebenfalls beide ihre Lichtschwerter gebaut und damit die letzte Prüfung vor der Ernennung zu Jedi-Ritterinnen vollbracht. Ein gewisser Stolz auf die Leistungen von Nei und Rilanja erfüllte die Jedi-Rätin. Jetzt blieb nur noch eines zu tun, die Präsentation ihrer Lichtschwerter und die tatsächliche Ernennung. Viele wirklich würdige Orte auf Lianna dafür gab es nicht. Der Ratssaal im Jedi-Tempel auf Coruscant war viel schöner, aber Sarid sah keinen Grund darin die Beförderungen noch so lange zu verschieben, bis sie noch Coruscant reisen konnten. Das hatten weder die Ruusanerin noch die Falleen verdient. Also schrieb sie beiden schnell eine Antwort.


- - - Kommnachricht an Rilanja Xulian und Nei Sunrider - - -

Hallo Rilanja, hallo Nei,

dann treffen wir uns am Besten in circa einer halben Stunde im Vorzimmer des Ratssaals.

Sarid Ende

- - - Ende der Nachricht - - -​

Danach machte sich die Jedi-Rätin selbst unmittelbar auf zu Ratssaal, um zu sehen, ob nicht noch ein weiteres Ratsmitglied verfügbar war, welches der Ernennungszeremonie beiwohnen konnte. Das würde das Ganze in Sarids Augen einerseits würdiger erscheinen lassen und machte zweitens auch deutlich, dass nicht nur Sarid selbst ihre Padawane für beförderungsreif erachtete, sondern auch alle weiteren verfügbaren Ratsmitglieder, wie es ja auch sein sollte. Vor Ort angekommen leitete die Corellianerin alles Nötige in die Wege, allerdings nicht ohne auch einen gewissen Wehmut zu empfinden. Besonders Rilanja hatte sie seit Ando begleitet, aber auch Nei war schon seit langem eine treue und tapfere Begleiterin, welche nun beide ihrer eigenen Weg gehen würden. Aber es war dennoch an der Zeit, dass beide nun selbst Verantwortung für ihren Weg als Jedi übernahmen.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Vorzimmer des Ratssaals - Sarid
 
Jedi Basis ~ Garten nahe der Werkstatt

Viel Zeit sich über ihr neues Lichtschwert zu freuen und noch ein paar weitere fortgeschrittenere Übungen zu probieren, blieb Nei dann doch nicht. Sie war gerade ein paar Grundlagen der Lichtschwertform Niman durchgegangen, die gar nicht so einfach mit ihrem Doppellichtschwert zu vereinbaren war, zumindest empfand die Ruusanerin es so, als die ein Signal auf ihrem Com dazu anhielt die Übung zu unterbrechen. Ein scharfes Zischen, wie bei einem alten Holoprojektor der gerade seinen Geist aufgab, begleitete die sich in den Lichtschwertgriff zurückziehenden Klingen.

Ein breites Lächeln trat in das Gesicht von Nei, als sie die Nachricht las. Offensichtlich war auch Rilanja mit der Konstruktion ihres ersten eigenen Lichtschwertes fertig, weshalb Sarid nun beide Schülerinnen zu sich in den Ratssaal rief. Die Ruusanerin atmete tief durch, um ihr aufgeregt schlagendes Herz zu beruhigen. Auf der Rückseite ihres Gürtels befestigte sie dann ihr Lichtschwert und machte sich auf den Weg.

Zu ihrer Überraschung traf sie in den Gängen auf Qienn und noch eine weitere Person, mit der sie nicht im Traum gerechnet hätte.


"Mama!",

rief Nei laut und stürzte sich auf ihre Mutter. Sie fest in den Arm nehmend, fiel es Nei gar nicht so einfach ihre Freude über die überraschende Anwesenheit von Dione zu verbergen, ganz im Gegenteil.


"Ich habe deinen Kristall in meinem Lichtschwert verbaut.",

erklärte Nei mit strahlenden Augen, nachdem sie gefragt wurde, wie ihr Projekt gelaufen sei. Offensichtlich hatte Qienn bereits einige Zeit gehabt, sich mit der Mutter der Padawan zu unterhalten und sie auf den neusten Stand zu bringen. Irgendwie war Nei sogar froh darüber, dass sie die beiden nun nicht selbst einander vorstellen musste. Dafür spürte sie jedoch eine Unruhe in Dione, wie sie sie noch nie wahrgenommen hatte. Nicht nur durch die Macht, nahm sie die Aufgewühltheit wahr, sondern auch ihr Gesichtsausdruck verriet Nei, das irgendetwas passiert war.


"Wir reden später, Nei. Deine Meisterin wartet bestimmt schon auf dich.",

versuchte Dione ihre Tochter zu beruhigen. Obwohl Nei merkte, dass das Lächeln ihrer Mutter ihre Besorgnis überspielte, widersprach die Padawan nicht und folgte den Gängen weiter zum Ratssaal. Für den Moment würden Qienn und ihre Mutter noch ohne sie auskommen müssen. Kurz seufzte Nei in sich herein, bevor sie alle Gedanken abschüttelte, die nichts mit der Nachricht von Sarid zu tun hatten und schließlich den Ratssaal betrat.


Jedi Basis ~ Ratssaal ~ mit Sarid
 
Lianna - Lola Curich, Internat - Krankenzimmer - u.a. Nevis und Brianna

Brianna öffnete die Augen und sah durch das Fenster die ersten Sonnenstrahlen des Morgengrauens durchs Fenster. Verdammt! Sie musste während der Machtheilung eingeschlafen sein! Jedenfalls erinnerte sie sich nicht daran, diese beendet zu haben und sie fragte sich, wie Nevis aussah. Vorsichtig hob die Echani den Kopf und betrachtete die Kleine. Offenkundig musste sie die Behandlung eine Weile fortgesetzt haben, auch wenn sie es nicht definitiv wusste denn die roten Flecken waren bereits verschwunden. Auch der Allgemeinzustand war sehr viel besser geworden, wie Brianna nach einer kurzen Sondierung mithilfe der Macht feststellte.

Eigentlich hätte sie sich ja nach getaner Arbeit davonstehlen wollen, wohingegen Nevis sie die ganze Nacht bei ihr gehabt hätte, wenn es nach ihr ging. Was also tat sie nun, fragte sich die Silberhaarige. Es konnte noch Stunden dauern, bis die Kinder aufstanden. Probehalber versuchte sie es, blieb gefühlte Ewigkeiten untätig liegen und stierte die Zimmerdecke an, objektiv etwa zwei oder drei Minuten lang. Dann hielt sie es nicht mehr aus und löste sich vorsichtig von dem Kind und verließ lautlos das Bett.

Was sie tun konnte und vielleicht auch sollte war, die übrigen Kinder zu behandeln. Was sie dagegen nicht konnte, war einen Tag ohne Frühsport zu beginnen – die Erschöpfung vom Vorabend war ohnehin wie weggeblasen. Muskelkater war ein weiteres Konzept, welches die athletische 26jährige nur vom Hörensagen her kannte. Abgesehen davon war keines dieser Kinder ernsthaft krank, nur eine Kinderkrankheit, welche nach einiger Zeit von selbst folgenlos verschwinden würde. Man konnte argumentieren, dass dies eine Verschwendung ihrer Heilfähigkeit war, einer endlichen Ressource, welche man besser nutzen konnte. Also machte sie sich, nicht ohne schlechtes Gewissen, heimlich, still und leise aus dem Staub.

Beim Frühstück, nach dem morgendlichen Kampfkunsttraining und anschließend etwa einer Stunde im Schwimmbad als Ausgleich fühlte sie sich schon sehr viel besser. Während sie ihren Blumfruchttee trank, überlegte sie sich, was sie wegen Nevis' Geburtstag unternehmen konnte. Sie brauchte ein Geschenk, soviel war klar, keinen Bantha-Furby und idealerweise etwas, das sie nichts kostete – immerhin war sie so gut wie pleite. (Sie konnte wohl von Glück reden, dass die TARDIS im Raumhafenbereich des Jedi-Ordens parkte und so keine Liegegebühren verursachte. An die nötigen Reparaturen war gar nicht zu denken.) Die junge Jedi-Ritterin befand schließlich, dass Tara entscheiden sollte, ob ihr Kind so ein Spielzeug bekommen sollte und womöglich hatte sie ebenfalls noch kein Geschenk – sie hatte ihre Tochter ja jahrelang nicht mehr gesehen. Sie schickte der Togruta daher eine entsprechende Kommnachricht. Für sie selbst kam sie auf die Idee, Nevis eine Jedi-Robe in ihren Lieblingsfarben zu organisieren, das kostete sie überhaupt nichts, außer vielleicht ein paar Glitzersternchen, wenn sie in der Stadt welche besorgen konnte. Nevis liebte doch Glitzerkram, wie sie von ihren Gemälden und Basteleien her wusste. Kinder eben, sagte sie sich und verdrängte dabei allzu gerne, dass sie gestern erst viel Geld für chromglänzende Lichtschwertgriffe ausgegeben hatte.

Nachdem sie mit Radar, dem Droiden, über die Sache gesprochen und sich um Talery gekümmert hatte, war es Zeit für das Juyo-Training bei Jeg Harkness. Da es sehr technisch und zumindest für Brianna nicht weiter anstrengend war, stellte es auch kein Problem dar, dass es bereits das dritte Mal Sport seit gestern Abend war – zur Zeit kam sie nicht selten auf zehn Stunden am Tag, die Übungen mit ihrer Padawan noch nicht einmal mitgerechnet. So viel Aufwand musste man einkalkulieren, wenn man sich auf ihrem Niveau noch verbessern wollte – und wie sie wollte. Ohnehin hielt sie sich bereits für die beste der nun vier Juyo-Schülerinnen und zeigte dies auch auch Ende des Trainings, als Sparringskämpfe angesagt waren, indem sie ihren Gegner Alus in Grund und Boden focht. Dementsprechend rechnete sie mit Lob, als Harkness, der rosa Halbzeltron, anschließend auf sie zu kam, doch weit gefehlt.

„Brianna…,“

Seufzte er, und sah sie vorwurfsvoll an, ganz eine Schülerin, die beharrlich ihr Ding machte und nicht, was er lehrte.

„Ich habe dir gerade eben erst wieder gesagt, du sollst mehr auf deine Technik achten, aber es bessert sich nichts, als würde ich mit der Wand hier reden. Warum hörst du einfach nicht zu? Deine Form ist die unsauberste von allen hier, würdest du das nicht gerne ändern?“

Natürlich hatte Brianna nicht auf ihre Technik geachtet. Sie hatte etwa nach dem zweiten Mal beschlossen, verstanden zu haben, wobei es bei Juyo ging, und konzentrierte sich seitdem darauf, mental fokussiert zu bleiben, was mindestens ebenso wichtig war wie die Schwerttechniken an sich. Oh, es war für sie keinerlei Umstellung, leidenschaftlich und hingebungsvoll zu kämpfen – sie war eine Echani und konnte kaum anders. Aber Juyo erforderte mehr Konzentration auf die Macht als jeder andere Lichtschwertstil, den sie kennengelernt hatte und das fiel ihr nicht leicht, weshalb sie ihre Aufmerksamkeit darauf richtete. Das Führen des Schwertes überließ sie ihrem Echani-Kampfgeist und ihren Instinkten, was doch eigentlich im Sinne von Juyo war? Emotionen waren allgegenwärtig, wenn Echani kämpften.

„Ich habe mehr auf die anderen Sachen geachtet, die du mir gesagt hast, Jeg,“

Verteidigte sich die athletische junge Dame bockig.

„Außerdem habe ich alle anderen Schüler geschlagen – mit Leichtigkeit, wie ich anfügen möchte.“

Harkness sah aus, als hätte er am liebsten die Hände vors Gesicht geschlagen.

„Brianna!! Hier geht es nicht um's Gewinnen oder verlieren und schon gar nicht darum, einen dir unterlegenen Gegner niederzumachen! Wir versuchen, einen bestimmten Stil zu erlernen und wir kämpfen, um dessen Anwendung auszuprobieren und zu üben. Wenn du stattdessen stur etwas anderes machst, verschwendest du hier nur deine Zeit! Zeit, die du anderweitig besser nutzen könntest.“

Daraufhin stellte sich der Jedi-Meister eng hinter Brianna, um ihre Schwerthand zu führen. Er hatte Körperkontakt mit ihrer Rückseite und sie gewann dadurch die Überzeugung, dass er keineswegs nur an Männern interessiert war. Was er ihr jedoch unmittelbar demonstrieren wollte war, was sie falsch und wie sie es anders machen sollte.

„Würdest du bitte deinen Arm locker lassen? So ist es besser. Das machst du, diese eleganten, fließend ineinander übergehenden Bewegungen. Wenn du das möchtest, bleib' lieber bei Ataru. Juyo ist einfach nur schnell, so schnell es irgend geht. Hart. Abgehackt. Unvorhersehbar. Zusammenhanglos. Übergänge, damit es schöner aussieht, gibt es bei uns nicht. Du führst eine der schnellsten Klingen, die ich kenne, aber du verlierst Zeit mit all diesen Bögen und Drehungen. Wenn deine Schwertspitze einen Viertelkreis zeichnet, muss man kein Echani sein, um vorhersehen zu können, wie die Bewegung weitergeht. Auch wir Nicht-Mathematiker wissen, wie Kreise aussehen, also mach' das nicht. So sollst du kämpfen! Und so!“

Dadurch war Jeg inzwischen ganz nahe am Ohr der Echani-Jedi angelangt und er flüsterte ihr ganz leise zu.

„Übrigens… solltest du dich nicht längst auf Eriadu befinden?“

Damit löste er sich von ihr, klatschte zweimal in die Hände und erklärte den Unterricht auch für die übrigen Schüler, die die Sache verfolgt hatten, für beendet.

Am Nachmittag kam Brianna ins Internat, um Nevis zu sehen, doch stattdessen wurde sie von Frau Abendstern, ihrer neuen Lehrerin abgefangen. Sie eröffnete ihr, dass die kleine Togruta und ihre Gäste den ganzen Tag für die Geburtstagsfeierlichkeiten frei bekämen – der Schulbetrieb war durch die Krankheitswelle ohnehin zusammengebrochen. Für die Silberhaarige bedeutete das freilich, dass sie sich auch den ganzen Tag für Nevis Zeit nehmen musste, was ein herber Rückschlag für ihre vollgestopfte Tagesplanung war. Zudem sollte sie sich auf Eriadu befinden, ohne zu wissen, warum. Im Trainingsraum konnte und später wollte sie Harkness nicht mehr fragen. Er hatte geklungen, als sollte sie die Antwort eigentlich kennen. Von der Achterbahn hatte Brianna auch noch nie gehört, doch sie hörte sich aufregend an.

„Danke, das ist sehr großzügig. Ich bin mir sicher, dass die Kinder, Nevis und ich einen schönen Tag im Abenteuerpark verbringen werden. Wird mich eine Erzieherin begleiten? Anderenfalls könnte es schwierig werden mit acht Kindern in einem Vergnügungpark,“

Fragte die Echani, die befürchtete, dass der Tag anderenfalls in puren Stress ausarten würde und überlegte sich, notfalls Talery als Aufpasserin zu requirieren. Die würde sich freilich freuen…

„Mit Eurem Einverständnis würde ich mich zudem gerne um die übrigen kranken Kinder kümmern. Ich werde zwar keine weiteren derart schnellen Genesungen vollbringen können, wenn meine Kräfte so dünn verteilt werden, aber es sollte helfen, die Situation hier im Internat zu entspannen.“

Anschließend traf sie sich mit Nevis und danach besuchte sie ein weiteres Mal das Krankenzimmer. Dort bildete sie mit allen Kindern einen Kreis auf dem Fußboden. Wer konnte, saß im Lotossitz (Brianna betrachtete diesen sogar als bequem) und sie hielten sich an den Händen meditierten miteinander, während Brianna die Macht durch sie alle im Kreis fließen ließ. Es war unwahrscheinlich, dass ein Kind dabei tatsächlich etwas spüren konnte, aber sie hatten alle ein wenig Abwechslung von der Langeweile im Bett und die meisten fühlten sich danach auch etwas besser.

* * * * *​

Am nächsten Morgen erschien Brianna in Nevis mit einem Päckchen unter dem Arm. Es war in pinkem Geschenkpapier mit silbernem Glitzer eingepackt und hatte eine große lila Schleife drumherum. Allerdings war offensichtlich kein Bantha-Furby enthalten, da das Paket zu dünn und weich war. Dafür gab es eine vom Orden spendierte lila Mini-Jedirobe mit einer rosa Tunika darunter und passenden Hosen, selbstverständlich alles in der Größe des Mädchens. Die Echani hatte dabei kein schlechtes Gewissen, schließlich war Nevis als Tochter einer Jedi selbst schon fast ein Ordensmitglied, der auch für das Auskommen von Tara und ihr Kind sorgen musste. Abgesehen davon verdiente der Orden nicht schlecht an Briannas Aktivitäten als Holonetsternchen mit. Der Clou war aber ein silbern glitzerndes Bantha, das auf den Brustbereich der Tunika aufgebügelt war. Dieses hatte sie noch am Vorabend in einer der großen Einkaufsmeilen in Lianna City gefunden.

„Alles Gute zum Geburtstag, Nevis! Jetzt bist du ja schon ein richtig großes Mädchen! Ich habe ein Geschenk für dich und anschließend noch eine weitere Überraschung!“

Gratulierte die silberhaarige Frau dem Togruta-Kind und reichte ihr die Hand, inständig hoffend, dass ihr es gefallen würde und sie keine Szene wegen dem fehlenden Bantha-Fury machen würde.

Lianna - Lola Curich, Internat - Nevis' Zimmer - Nevis und Brianna
 
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[Lianna | Lola Curich | Jedi-Basis | Alter Gebäudeteil, Erdgeschoss] Nen-Axa, Cethra Jayne

Cethra war erstaunt darüber, was sie vollbracht hatte. Wie so viele, war sie offenbar hierher gekommen um sich auf ihre Fähigkeiten testen zu lassen, ohne von einem positiven Ergebnis wirklich überzeugt zu sein. Leider geschah es auch oft, dass Anwärter abgewiesen werden mussten, so jedoch nicht in diesem Fall. Für Nen-Axa war die Sache ziemlich eindeutig - Irrtum möglich, aber unwahrscheinlich in Anbetracht dessen, was er eben erlebt hatte. Er beneidete sie beinahe ein wenig um das, was nun vor ihr lag. Für sie öffnete sich nun eine Tür in eine völlig neue Welt, ein anderes Leben. Es war auch für ihn seinerzeit sehr abenteuerlich gewesen, die ersten Schritte seiner Ausbildung zu erleben. Es war eine glückliche Zeit gewesen. So kam es ihm für eine Sekunde lang vor - dann aber sah er ein, dass er die Vergangenheit unangemessen beschönigte. Er war oft nicht sehr glücklich gewesen, hatte auch viele Dinge erlebt, die er nicht genossen hatte. Es war schwierig für ihn gewesen, sich der Lebensart der Jedi anzupassen, die viele nicht ganz zu unrecht als weltfremd und distanziert betrachteten. Er hatte sich komplett neue Werte und Ideale aneignen und sein Leben nach ihnen ausrichten müssen. Und dazu hatte er diesen unheimlichen Kummer zu bewältigen gehabt, der an ihm genagt und allen Versuchen, Ruhe und Frieden zu finden, entgegengewirkt hatte. Das war die Situation, in der sich auch Cethra Jayne nun befand. Ja, ihr stand viel Großartiges bevor. Aber sie musste sich, wie jeder Padawan des Ordens, jeden kleinen Fortschritt hart erarbeiten. Das war es ja letztlich, was die Jedi von den Sith unterschied. Die einen suchten den leichten Weg, um an ihre persönlichen Ziele zu kommen; die anderen wählten den langen und schwierigen, da sie ihn zum Ziel erklärten. Für den Arcona war das mittlerweile Normalität - er hatte diese Denkweise verinnerlicht und konnte sich kaum vorstellen, ohne sie zu leben. Aber die Miraluka befand sich gerade erst am Beginn ihrer Reise und noch viele Male würden sich der leichte und der richtige Weg vor ihr verzweigen. Der Jediritter hoffte, dass sie jemanden finden würde, der sie dabei so gut anleitete wie ihn einst die Rätin Eleonore.

»Dann sei es so«, nickte er, als Cethra erklärte, sie wollte sich den Lehren des Ordens unterwerfen. Ihm fiel auf, dass das Wort ›unterwerfen‹ eigentlich keine schöne Aussage hatte und den Tatsachen nicht gerecht wurde. Aber wenn er sich richtig erinnerte, hatte er es eben selbst benutzt. »Wir werden unsere Eindrücke an den Rat weitergeben und empfehlen, Sie auszubilden. Man wird Ihnen eine Unterkunft in der Basis anbieten, sofern Sie nicht bereits eine in der Nähe haben. Und dann wird sich hoffentlich bald ein Ausbilder finden. Es ist nämlich üblich, dass ein Padawan - also ein Novize des Ordens - zwar von der ganzen Gemeinschaft lernt, dass aber ein einzelner Ritter oder Meister sich für seine Ausbildung verantwortlich erklärt und diese leitet.«

Ihm kam in den Sinn, dass er ihr theoretisch anbieten konnte, sich von ihm unterrichten zu lassen. Das wäre vielleicht das einfachste für sie, und da sein Selbstbewusstsein seit seiner Reise nach Ilum wieder gefestigter war, glaubte er auch, wieder einen Schüler annehmen zu können. Ob sie zusammenpassten, das war natürlich im Vorfeld schwer zu sagen, aber es bedeutete immer ein Wagnis, wenn man sich so aneinander band wie Lehrmeister und Padawan das taten. Ihm war klar gewesen, dass er nach seiner Rückkehr nach Lianna rasch Gelegenheit erhalten würde, jemanden unter seine Fittiche zu nehmen, und sich eigentlich vorgenommen, das auch zu tun. Doch nun, da es akut wurde, meldete sich doch ein letzter Rest der Zweifel, die er nach Lerameés und Krazarks Ausbildungsabbruch gehegt hatte. Was, wenn er Cethra nicht der Lehrer sein konnte, den sie brauchte? Was, wenn er Schuld daran trug, dass sie ihre Ausbildung nicht beendete, oder - noch schlimmer - dass sie dabei vom rechten Weg abkam? Es war nur noch ein schwaches Wispern in einem der hintersten Winkel seines Bewusstseins. Dennoch zögerte er, sofort die Entscheidung zu treffen. Stattdessen führte er die Miraluka nach der Besichtigung der ›alten‹ Basis hinaus in den Garten.

»Seit kurzer Zeit gehört auch das Gebäude da drüben zur Basis«, erklärte er. »Es wurde zu eng. Diese Fläche hier war einmal ein Parkplatz, aber er wurde zum Garten umgestaltet. Nicht sehr groß und üppig, wie Sie sehen, aber für die Verhältnisse Liannas ein kostbares grünes Juwel inmitten von Beton und Asphalt.«

Wie üblich befanden sich hier draußen mehrere Jedi und genossen das Grün und das Leben, das die Innenräume der Basis nicht bieten konnten. Selbst nachts und bei schlechtem Wetter war man hier selten ganz allein mit sich, der Macht und den wimmelnden Kleintieren. Rasenflächen, geschotterte Wege, ein paar Büsche und junge Bäumchen - und Blumenbeete, von den Bewohnern der Basis sorgsam gepflegt. Er schlenderte mit der Miraluka über die Wege, grüßte freundlich zwei entgegenkommende Jedi und lenkte den Schritt dann in Richtung des neuen Bauteils.

»Wir werden uns nun die zweite Hälfte ansehen: Die Bibliothek, weitere Trainingsräume und das Schwimmbad, das im Moment noch im Entstehen begriffen ist. Als Mitglied des Ordens werden Sie diese Räumlichkeiten mit nur geringen Einschränkungen nutzen können. Aber wir sind sicher, Sie haben nun eine Menge Fragen auf der Seele. Bis eben war ich mit Fragen dran - nur sind Sie an der Reihe. Was möchten Sie wissen?«

[Lianna | Lola Curich | Jedi-Basis | Neuer Gebäudeteil, Erdgeschoss] Nen-Axa, Cethra Jayne
 
Nachricht an Brianna Kae:

Liebe Brianna!
Ich bin so froh, dass du dich um meine Tochter kümmerst! Wir sind fast auf Coruscant angekommen und ich bin mir sicher, dass ich bis zum Geburtstag meiner Tochter wieder da bin, solange nichts schief geht, was ich einfach nicht hoffe! Kaufe ihr bitte diesen Bantha-Furby! Sie soll so sein wie alle anderen Kinder, damit sie mit ihrer Machtbegabung nicht so auffällt. Es reicht schon, dass sie schon als Kleinkind deswegen eine schlimme frühkindliche Kindheit hatte, nur weil sie anders war als andere Kinder! Sie soll so sein wie alle anderen! Wenn die anderen so ein Spielzeug haben, dann soll sie auch so eines bekommen! Ich will nicht, dass sie ausgegrenzt wird! Ich habe bei meinem letzten Einkauf mit ihr auch schon einige Geburtstagsgeschenke gekauft, aber die liegen eingeschlossen in einer Vorratskiste, damit Nevis nicht vorzeitig damit spielt. Wenn sie den Furby haben will, kauf du ihn ihr bitte! Ich weiß nicht wie gut ich auf Coruscant zum Shoppen komme! Ich würde zwar gerne…aber ich fürchte die Zeit wird nicht reichen für Shopping und Sightseeing. Umso schneller wir immerhin sind, umso pünktlicher bin ich wieder zu Hause bei meinem Kind!

Wie ergeht es ihr so? Hat sie schon Freunde gefunden? Wie gefällt ihr die Schule? Wie liegt ihr der Unterrichtsstoff? Ist sie brav?

Wie geht es dir?

Liebe Grüße

Tara

Nachricht-Ende

[OP] Wir machen mal so, dass Nevis sich im Datum geirrt hat? Immerhin hatte sie lange keinen GB mehr gehabt und sie hat sich um eine Woche geirrt? Sonst wäre Tara niemals nach Coruscant weg ;) Das wäre doch auch mal lustig, wenn Nevis sich geirrt hätte :D Was meint ihr dazu?]
 
{Lianna/Lola-Curich/Jedi Basis/Meditationskammer} mit Meredith

Langsam nickte Tzun bei den Worten seiner Padawan. Das die Jedi sehr wohl Weltbilder ins Wanken bringen konnten, davon konnte er sehr wohl ein Lied singen. Nicht nur das es für ihn ein Wanken seines Weltbildes wahr, zu erfahren das er Machtsensitiv war, sondern auch die Mission auf Corellia war eine Zerreißprobe gewesen, ein komplettes Umkrempeln seines bisherigen Lebens. Von seiner ruhigen Arbeit als Genetiker war er in den Schmelzofen des Krieges geworfen worden...das er daran nicht zerbrochen war....es war ein Wunder gewesen. Doch diese alten Wunden sollten nicht weiter aufgerissen werden. Nein, was zählte war nun hier und jetzt.
Erneut musste der Jedi aber schmunzeln als Meredith eine genauere Definition des Wortes "Angst" wollte. Auch wenn der Kaminoaner davon ausging das der Kontext die Antwort bot, so konnte er es doch nicht lassen der nasweißigen Padawan zu antworten.


"Ich spreche von Angst nicht im Sinne eines kleinen Schrecks sondern eher von einer fundamentalen, tief sitzenden Angst. Eine Angst die einen nicht nur dazu bringt Furcht zu empfinden, sondern auch Hass, Unverständnis und Ekel. Wenn man etwas nicht versteht begegnet man ihm oft mit Furcht und Angst. Solche Banalitäten wie sich zu erschrecken, nachdem jemand aus einem Busch springt, meine ich damit nicht."

erklärte er ihr mit ruhiger und geduldiger Stimme. Seine geduldige wurde jäh einer harten Probe unterstellt, als er sich beherrschen musste nicht breit zu grinsen bei ihrem Kommentar mit der "homöopathischen Zerreibung" ihres Körpers an einer Wand. Der Humor des Mädchens war ziemlich sarkastisch für ihr Alter, aber der Kaminoaner fand gefallen daran.

"Wenn du eines gelernt haben solltest in der Zeit die du bisher bei den Jedi warst dann das vieles ein Abstraktum darstellt und sich schwer in Worte fassen lässt. Würde ich jemandem versuchen wollen zu erklären wie es ist in der Macht zu versinken und sie zu spüren, der jedoch selbst nicht Machtsensitiv ist, so hätte ich mehr Erfolg dabei einem Blinden die Farbe Gelb zu erklären. Du magst bei einem solchen Unfall sterben Meredith, was tragisch wäre denn damit wäre ich unumstößlich der Jedi-Ritter der am schnellsten seinen Padawan wieder verloren hat, doch was du getan hast lebt weiter. Deine Taten leben weiter, jedes Kind dem du geholfen hast wurde die Möglichkeit eröffnet zu wachsen. Jedes Bein das du geheilt hast sorgt dafür das jemand wieder Chancen wahrnehmen konnte. Jeder Rüpel den du in die Schranken weist wird weniger Leid verursachen. Deswegen sollen wir uns nicht fürchten vor dem Tod, unser Vermächtnis lebt weiter. Ich selbst kann dies nur schwerlich dir begreifbar machen, ich gehe davon aus das diese Erkenntnis uns beide eines Tages treffen wird und wir den tieferen Sinn hinter diesem Teil des Codex verstehen werden. Doch jetzt ist es noch früh und wir stehen beide auf frühen Etappen unserer Reisen als Jedi.

Das du den Tod nicht fürchtest ist wirklich eine noble Charaktereigenschaft. Doch lasse dies nicht durch Übermut vergiften. Das kann ebenso dein Untergang werden wie zu Große Angst vor dem Tod. Ich werde natürlich mein bestes geben damit dir nichts geschieht und du unversehrt bleibst. Doch wir sind Jedi, wir müssen dorthin wo wir gebraucht werden. Dies bedeutet leider auch oft Gefahr."


Nach diesen Worten schwieg Tzun einige Sekunden und strich sich vorsichtig über seine braune Jedi-Robe. Er wusste nicht wie lange er schon mit dem Mädchen gesprochen hatte. War eine Stunde schon vergangen? Oder sogar noch mehr Zeit? Zeit wurde es auf jeden Fall das sie ein Zimmer erhielt und das Outfit einer Padawan. Und wahrscheinlich hatte sie auch Hunger.

"Sollten dir noch irgendwelche Fragen auf der Zunge brennen zögere nicht sie auszusprechen Meredith. Wenn du keine mehr haben solltest würde ich sagen das wir dafür sorgen sollten, dass du deine Padawan-Kleidung und ein Zimmer erhälst. Und natürlich muss dir auch jemand zeigen wo sich alles hier im Gebäude befindet damit du dich nicht verirrst auf dem Weg zur Kantine."

{Lianna/Lola-Curich/Jedi Basis/Meditationskammer} mit Meredith
 
[Lianna : Jedi Basis - Erdgeschoss, Alter Gebäudeteil] - mit Nen-Axa

Als sie in den Garten hinaus kamen freute sich Cet. Auch wenn sie eigentlich ihr ganzes Leben als Weltraumnomadin gelebt hatte, so konnte sie sich jedes Mal über einfache Dinge wie einen Rasen freuen. Oder vielleicht genau deswegen. Natürlich hatten die Farben keine Bedeutung für sie, aber die Düfte nahm sie genauso wahr, wie jeder andere. Und zudem spürte sie das Leben in den Pflanzen mit einem leichten, sanften Schimmer, wie ein Glitzern, das an jedem Blatt, jedem Halm und jeder Blüte haftete. Auch hier in den kleinen Dingen floss die Macht. Auch wenn Cethra es in jenem Moment vielleicht nicht in vollem Ausmaß verstand, wie die Macht alles verband, so 'sah' sie das Wirken doch und erfeute sich daran.
Als Nen-Axa von einem Schwimmbad erzählte horchte sie auf. Ein Schwimmbad. Das wäre etwas. Sie konnte sich gar nicht erinnern, wann sie das letzte Mal schwimmen war. Wahrscheinlich würde sie mittlerweile untergehen wie ein Astromech.

Aber eigentlich war das vollkommen uninterresant. Sicher, es war schön zu sehen, dass die Jediorden sich um seine Mitglieder kümmerte, aber ein Schwimmbad oder ein Garten waren für Cethra nur Nebensache, dafür hatte sie schon zu oft bei schmaler Kost auf dem Boden eines Frachtraumes geschlafen und sich trotzdem wohl gefühlt.

"Ja, doch, ich habe Fragen, aber ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll."

Sie dachte nach und versuchte die Fragen zu ordnen. Aber warum nicht einfach mit dem naheliegendsten anfangen?

"Mich würde interessieren, wie der Jediorden aufgebaut ist, was die Jedi tun und vor allem natürlich, wie die Ausbildung ablaufen wird. Was werde ich lernen, werde ich auch ein solches Lichtschwert bekommen? Und wann erfahre ich wer mich ausbildet und wie lang dauert das...ohjem das war jetzt ziemlich viel. Ich glaube ich sollte much ein wenig zurück halten. Ich werd wohl das meiste noch früh genug erfahren, oder?"

[Lianna : Jedi Basis - Erdgeschoss, Alter Gebäudeteil] - mit Nen-Axa
 
Lianna-Jedi Basis-Meditationskammer- mit Tzun

Meredith verstand, welche Art von Angst ihr Meister meinte. Als sie jünger gewesen war, hatte sie diese Art von Angst gekannt. Doch ihre Erzieherin hatte ihr beigebracht, sich dann den Gegenstand ihrer Angst mal genauer anzusehen. Meistens gab es eine Erklärung und es war garnicht so schlimm, wie sie es sich vorgestellt hatte. Das war auch der Grund, warum sie heute eher neugierig als ängstlich war. Das bewahrte sie zwar nicht vor Schwierigkeiten-sondern sorgte eher dafür, dass sie häufiger in solche geriet- aber es half ihr dann auch , eine Lösung zu finden. Der Jedi unterbrach ihre Gedanken als er erklärte, dass viele Regeln des Ordens eher eine Vereinfachung waren und darum nicht ganz so wörtlich genommen werden sollten.

Punkt für euch. Aber das ist bei vielen Religionen so. Zudem hatten die Leute vor zehntausend Jahren noch andere Ansichten als wir heute. Aber wie ihr einem Blinden die Farbe Gelb erklärt, würde ich gern mal hören.

Im Gegensatz zu ihrem Meister hatte das Mädchen kein Problem damit richtig breit zu grinsen.

Aber ich verstehe, was ihr meint. Ich hatte auf Chandaar eine Freundin, die kaum Basic konnte und es erst lernen musste. Mella kam oft zu mir und bat mich, ihr ein Wort zu erklären, dass sie nicht verstanden hatte. Je alltäglicher das Wort war, desto schwerer war es, das zu erklären. Ich meine „Mitgefühl“ und „Begegnung“ lassen sich noch recht gut erklären. Aber da kamen auch andere Begriffe , wo ich echt Mühe hatte.

Sie seuftzte und zuckte dann mit den Schultern.

Die ganze Arbeit hat ihr aber auch nicht viel gebracht. Sie starb, bevor sie richtig Basic konnte. Ein neues Kapitel in dem schönen Buch „ Der Weg war umsonst“. Womit wir bei den Spuren wären, die wir im Leben hinterlassen.

Damit kehrte das Lächeln auf ihr Gesicht und in ihre Augen zurück. Vor allem, weil ihr Meister ja gesagt hatte, dass er im Falle ihres baldigen Todes wohl so eine Art Rekordhalter im Padawan-verlieren wäre.

Gibt es hier etwa eine Art High-Score , wer seinen Padawan am schnellsten wieder losgeworden ist?

Sie runzelte die Stirn bei der Vorstellung.

Mir ist natürlich klar, dass das Leben als Jedi sehr gefährlich werden kann. Aber andersrum: Die Chance aus einer gefährlichen Situation doch heil wieder raus zu kommen, ist deutlich höher, wenn ein Jedi dabei ist. Die Jedi haben doch so einiges auf dem Kasten, wo andere schon längst aufgeschmissen wären. Ich denke, man darf die, Hoffnung halt einfach nicht aufgeben. Manchmal geschehen ja doch noch Wunder.

Abschliessend warnte der Kaminoaner sie noch, dass sie nicht übermütig werden sollte. Versprach ihr aber im selben Moment, gut auf sie aufzupassen, was sie unglaublich lieb fand. Etwas, dass man in ihrem Blick deutlich erkennen konnte. Anders als auf Chandaar, wo die Lehrer vom Gesetz her für ihren Schutz verantwortlich waren, war das hier freiwillig. Der Jedi WOLLTE auf sie aufpassen und ihr alles beibringen, was sie später wissen musste. Und dafür war sie ihm dankbar. Ihr Meister brachte schliesslich den Vorschlag an, ihr nun ein Zimmer zu suchen und sie einzukleiden. Meredith lächelte ihn dafür dankbar an, denn der Blutfleck in ihrem Pullover war inzwischen getrocknet und hart geworden, was nicht sehr angenehm war.

Ich hab keine Fragen mehr, die jetzt unbedingt geklärt werden müssten. Aber ich wär froh, wenn ich mich irgendwo ein bisschen waschen könnte.

Meredith war gespannt, wie das alles hier organisiert und aufgebaut war. Von aussen sah das Gebäude nicht grösser aus, als das alte Fabrikgebäude, in dem das Kinderhaus und die Schule untergebracht waren, in denen sie bisher gelebt hatte. Aber der Ausbau war sicher ein ganz anderer und das Mädchen atmete tief durch und verdrängte alle Gedanken. Das tat sie immer, wenn sie etwas lernen wollte und sie dafür einen freien Kopf brauchte. Dafür würde ihr Meister ihr die Wege nur einmal zeigen müssen. Sie legte lächelnd den Kopf schief um ihm zu zeigen, dass sie bereit war. Bereit für eine neue Umgebung, eine neue Zukunft,ein neues Leben.

Lianna-Jedi Basis-Meditationskammer- mit Tzun
 
Lianna - Jedi-Basis - Gänge - Rilanja

Die Falleen spürte wie ihre Aufregung an der Decke ankam, zumindest dem Sprichwort entsprechend, und noch darüber hinaus stieg als sie die Nachricht ihrer Meisterin las. Natürlich hatte sie damit gerechnet, und es war nichts anderes als das, was sie selbst erwartet hatte, aber es tatsächlich zu lesen war etwas völlig anderes.
Demzufolge war es wahrscheinlich auch nicht unüblich, dass Rilanja den Vorraum des Ratssaales etwa zwanzig Minuten zu früh erreichte und davor um beschäftigt zu bleiben einige Posen übte - eigentlich Formen, aber das Schwert tatsächlich mit kampfähnlicher Geschwindigkeit zu führen traute sie sich in ihrem momentanen Zustand und vor allem in diesem Raum dann doch nicht, oder zumindest nicht ohne Aufforderung.
Also wechselte sie von einer Haltung in die nächste und beobachtete dabei das verwaschene Bild, dass sich auf einem der polierten Wandpaneele abzeichnete.
Fünf Minuten vor der vereinbarten Zeit entschied sie sich, das Vorzimmer zu betreten, und verfärbte sich augenblicklich satt gelb, als sie realisierte, dass ihre Meisterin bereits dort auf sie wartete, oder zumindest anwesend war.


Ich, ich, ich meine, also, ich wäre dann da,

stammelte sie, und konnte nur innerlich den Kopf über sich selbst schütteln. So als ob sie bei irgendwas erwischt worden war. In dem Moment betrat auch ihre Mitpadawan Nei das Vorzimmer, und die Anspannung der Geschuppten entlud sich schließlich auf die einzige Art die ihr gegeben war um diese Art von Druckunterschied auszugleichen.

Ich habe mein Schwert fertig gebaut, also wie es geplant war, ich meine es funktioniert, also mit dem Permafrostkristall von Alzoc III, ich meine zumindest wenn es normal ist, dass die Klinge tief blau ist, also falls du es kontrollieren willst,

meinte sie und streckte ihrer Meisterin mehr oder weniger panisch ihr Lichtschwert entgegen. Dabei fiel ihr Blick auf den offensichtlichen neuen Zylinder an Sarids Hüfte, und sie wollte fragen wie denn die neue Waffe ihrer Meisterin aussah, welchen Kristall sie benutzt hatte und ob sie zufrieden mit den verbauten Komponenten war oder nicht vielleicht eine stärkere Energiezelle Sinn machen würde.
Beinahe hätte sie über diesen Rückfall in alte Verhaltensmuster gelacht, aber in jedem Fall reichte es aus um sie aus ihren Sprechmustern ausbrechen zu lassen, den Arm der ihr Lichtschwert ausgestreckt darbot sinken zu lassen und tief durchzuatmen.
Sie war jedig, und ihre Meisterin, eine der jedigsten Jedi die sie kannte, auch wenn sie die Jedigkeit der anderen nicht ganz so gut hatte bewerten können… Ihre Meisterin war dabei sie in den Rang einer Ritterin zu befördern, einer… Von jemandem, der für vieles von dem stand, was sie selbst in Filmen immer am liebsten gemocht hatte.
Erneut tief durchatmend konnte sie sich allerdings eine Frage nicht verkneifen:


Sollen wir die Bestie eigentlich töten oder nur außer Gefecht setzen? Ich hab mal gelesen sie stehen unter Artenschutz, und ich kann mir nicht vorstellen, dass… Ich meine… Wie geht es weiter?

Eine Beförderung ohne zumindest eine kleine Schmiedebestie war eigentlich undenkbar, alternativ ein angesengtes Ohr, aber… All das war nicht die Realität, wie sie sich ihr mittlerweile darstellte, und neben all den verschiedenen Varianten unzähliger Filme hatte sich der Jedi-Orden, dem sie selbst angehörte, mittlerweile zumindest einen gleichberechtigten Stand verdient. Gespannt wartete sie, wie ihre Meisterin reagieren würde, und wann sie ihr Lichtschwert endlich mal richtig testen könnte.


Lianna - Jedi-Basis - Gänge - Vorraum zum Ratssaal - Sarid, Nei, Rilanja
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Vorzimmer des Ratssaals - Eleonore, Rilanja, Nei und Sarid

Eleonore kam, so schnell sie konnte und war trotzdem wahrscheinlich die letzte die ankam. Sarids Wunsch lag ihr natürlich am Herzen, aber trotzdem konnte man nicht einfach alles stehen und liegen lassen, nicht wenn man eine Basis am Laufen zu halten und Missionen zu dirigieren hatte und viele andere Dinge mehr. Sie nahm an, dass sie die letzte war, weil Sarid ebenso bereits im Vorzimmer des Ratssaals wartete wie eine junge Menschin (Nei) und eine Frau mit gelblich-grüner Schuppenhaut (Rilanja). Das mussten die beiden Padawane sein.

»Hallo zusammen. Ich bin Rätin Eleonore.«

Stellte die Cereanerin sich den beiden Padawanen vor, von denen insbesondere die Schuppige sehr nervös wirkte.

»Immer mit der Ruhe. Wenn Rätin Sarid sagt, dass du bereit bist, hast du nichts zu befürchten.«

Beruhigte sie die Padawan – Eleonore war eben doch eine mütterliche Seele, die alle Padawane quasi als ihre Kinder und den Rest zumindest als Familie betrachtete. Anschließend wandte sie sich an die Meisterin der beiden.

»Wir haben uns lange nicht gesehen, Sarid, so viel, wie du unterwegs warst. Ich hoffe, es geht dir gut? Es tat mir wirklich leid, als ich von dem Tod dieses Senators auf deiner Mission erfahren habe. Ich bin mir sicher, dass du getan hast, was du konntest. Manchmal gibt es nichts, was wir tun können, es ist der Wille der Macht, auch wenn wir ihn nicht immer ergründen können.«

Die cereanische Jedi-Rätin machte einen tiefen Seufzer, bevor sie fortfuhr. Der tote Senator setzte ihr nicht halb so sehr zu wie die schweren Vorwürfe, die gegen Rat Solo erhoben wurden und die sich hoffentlich als unbegründet herausgestellt hatten. Über den Ausgang war sie nicht im Bilde; sie war froh gewesen, nicht beteiligt gewesen zu sein.

»Der Ratsaal sollte bereits frei sein. Es gab eine wirklich unangenehme Angelegenheit zu besprechen, eine, die mir sehr zusetzt, aber ich denke, dass sich diese sicherlich hat klären lassen. Nach euch.«

Bat sie die übrigen Anwesenden in den Ratssaal hinein und folgte ihnen schließlich.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Ratssaal - Eleonore, Rilanja, Nei und Sarid
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Vorzimmer des Ratssaals - Sarid

Es dauerte nicht lange bis als Erstes Nei dazu kam. Nach einem kurzen prüfenden Blick entdeckte Sarid das neue Lichtschwert der Ruusanerin - sogar ein Doppelklingenlichtschwert - an der hinteren Seite ihres Gürtels. Gut, auch wenn es vage vertraut aussah. Aber andererseits hätte es Sarid auch stark verwundert, wenn die sonst so zuverlässige junge Jedi ausgerechnet zu ihrer geplaneten Ernennung das neu gebaute Lichtschwert nicht dabei hätte. Aufmunternd lächelte die Jedi-Rätin ihrer Padawan zu. Bald war ihre Ausbildungszeit vorüber, aber rein äußerlich merkte man ihr keine Nervosität oder Aufregung an.

Ganz im Gegenteil dazu stach ihr Rilanjas Hautfarbe, ein sattes gelb sofort ins Auge. Außerdem fiel der Falleen wieder in ihre alte Gewohnheit zurück Sätze zu lange und zu umständlich zu formulieren. Aber effektiv war dies alles nur Aufregung. Dazu passend hielt sie ihr auch gleich das fertige Lichtschwert quasi zur Kontrolle hin, welches die Grüngeschuppte als tiefblau beschrieb. Als erste Reaktion konnte Sarid nur grinsend den Kopf schütteln, schob die Grüne Hand mit Lichtschwert zurück und setzte bereits zu einer Erwiderung an. Allerdings kam ihr Rilanja nach einem tiefen Durchatmen zuvor. Mit solch einer Frage hatte die Jedi-Rätin jedoch nicht gerechnet, so dass sie erst ein-, zweimal blinzelte ehe sie antworten konnte.


"Was für eine Bestie? Nein, die Ernennungszeremonie verläuft völlig friedlich. Außerdem weiß ich ja bereits von Corellia nur zu gut, dass du dich zu verteidigen weißt, Rilanja. Also nur ruhig Blut und entspanne dich so gut du kannst unter den gegebenen Umständen. Du hast nichts zu befürchten."

Danach klopfte Sarid ihr noch einmal aufmunternd auf die Schulter. Jedi-Rätin Eleonore, welche gerade in dem Moment zu ihnen stieß fiel Rilanjas Nervosität auch sofort ins Auge und prompt gab sie sich Mühe die Falleen ebenfalls zu beruhigen. Das mochte Sarid an der Cereanerin. Ihr lag genauso wie Sarid jeder einzelne Padawan am Herzen und betrachtete die Jedi als ihre Familie. Dann jedoch kam Eleonore auf ein viel weniger angenehmes Thema zu sprechen, den Tod von Senator Sammandi auf Chalacta.

"Ich gebe zu, dass mich Sammandis Tod schon sehr betroffen gemacht hat. Dieser alte Ishi Tib stand der Jedi überaus positiv gegenüber und verfügte über viel diplomatisches Geschick und Einfühlungsvermögen. Ich hätte mir durchaus vorstellen können mich an in anderen Belangen an ihn zu wenden."

Traurig schüttelte Sarid den Kopf.

"Aber ich weiß wir müssen der Macht vertrauen. Außerdem war es Sammandis ausdrücklicher Wunsch uns in den Kampf zu begleiten, obwohl ich ihn davor gewarnt habe, dass ich nicht für seine Sicherheit garantieren konnte. Aber es ist nicht mehr zu ändern."

Achselzuckend schloss die Corellianerin damit mit diesem traurigen Thema ab. Jetzt gab es viel Angenehmeres zu besprechen und Eleonore führte sie auch gleich in den Ratssaal. Dort drinnen setzte sich Sarid auf einen der Stühle und bedeutete den beiden Padawanen in der Mitte der halbrund aufgestellten Stühle stehen zu bleiben. Nachdem sich alle auf ihren Plätzen eingefunden hatten erhob Sarid ihre Stimme.

"Wir wissen alle, warum wir uns heute hier versammelt haben. Meine beiden Padawane, Rilanja Xulian und Nei Sunrider haben ihre ersten Lichtschwerter vollendet. Bevor ihr beide eure neuen Lichtschwerter vor den anwesenden Mitgliedern des Rates der Jedi präsentiert möchte ich noch ein paar Worte zu eurer Ausbildung sagen."

Dabei glitt ihr Blick zuerst zu Rilanja.

"Meine dienstälteste Padawan Rilanja kenne ich seit meinem Aufenthalt Ando, bevor ich zu den Jedi zurückgekehrt bin. Seit der Zeit hat sie mich zuerst nach Naboo zu einem ausgiebigen Training und dann auf das eisige Alzoc III begleitet, um die Talz dort zu befreien. Danach kehrten wir zurück nach Lianna, wo wir bald begannen uns für die Schlacht um Corellia vorzubereiten. Dort erwies sie sich als tapfere, gewandte Kämpferin, die einen kühlen Kopf behalten kann. Zuletzt hat sie mich nach Chalacta begleitet, wo sie in den Ermittlungen um das Verschwinden eines republikanischen Botschafters aktiv mitgewirkt hat."

Dass Rilanja nach der Schlacht um Corellia etwas unter den Folgen der vielen Gewalt und der Tode gelitten hatte erwähnte Sarid an der Stelle nicht. Schließlich war die Padawan nicht die einzige Jedi gewesen, der es so ergangen war und mittlerweile hatte sie dies längst überwunden und erneut bewiesen was für eine wertvolle Hilfe die Falleenjedi war. Dann fokussierte Sarid ihre andere Padawan.

"Mit der Unterweisung von Nei habe ich etwas vor der Schlacht um Corellia begonnen, wobei mich ihr schneller Trainingsfortschritt dazu bewogen hat sie dorthin mitzunehmen. Eine Ansicht, welche sich auch im Nachhinein als die Richtige erwiesen hat. In der Zeit danach hat sie unter Jeg Harkness sogar gelernt ein Doppelklingenlichtschwert zu führen und dies überaus geschickt wie mir berichtet wurde. Aber nicht nur dadurch war sie mir auf Chalacta eine große Hilfe. Sie hat ein gutes Gespür dafür bewiesen die Ermittlungen voran zu bringen und zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu sein. Sie ist genauso wie Rilanja im Laufe ihrer Ausbildung zu einer wahren Jedi geworden, deren Entwicklungen und Werdegang mich sehr stolz gemacht hat."

Dann drehte sich Sarid zu Eleonore.

"Aus den genannten Gründe habe ich beide für bereit befunden Jedi-Ritterinnen zu werden. Sie haben es sich verdient und ihre Fähigkeiten, sowohl in der Macht als auch im Kampf bewiesen."

Anschließend gab die Corellianerin Rilanja und Nei ein Zeichen in Gestalt eines kurzen Nickens.

"Nun aktiviert eure neuen Lichtschwerter und beantwortet mir in kurzen Worten noch folgende Frage: Fühlt ihr euch bereit eure Ausbildung abzuschließen und ab jetzt selbst für ihre Handlungen verantwortliche Jedi-Ritterinnen zu werden?"

Erwartungsvoll wanderte Sarids Blick von einer Padawan zur anderen. Die Jedi-Rätin hoffte zudem sehr, dass Rilanja aufgrund der Aufregung nicht vielleicht doch noch einen Rückzieher machte und am Ende lieber noch Padawan bleiben wollte.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis -Ratssaal - Rilanja, Nei, Eleonore und Sarid
 
Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis – Gärten unweit des Trainingsraumes – Siva und Padme
Siva nickte, als Padme die Frage wiederholte. Dann holte sie ein bisschen weiter aus und erzählte, dass der Tod für sie kein Unbekannter war, weil sie ihn mehr oder weniger recht oft im Nacken sitzen hatte. Die Zabrak hörte aufmerksam zu! Auf Nal Hutta war sie selbst auch schon gewesen und sie kannte die seltsamen Zustände und die doch ziemlich ekligen Hutten, die da so hausten. Aufgewachsen war sie da zum Glück aber nicht. Wobei sie mit Iridonia auch nicht auf dem ungefährlichsten Planeten aufgewachsen war. Zumindest, was das Klima und die Umgebung betraf.

„Nein, nein“,

erwiderte Siva schließlich und klang dabei selbst ein bisschen nachdenklich.

„Ich glaube, ich weiß was du meinst. Wenn man den Tod schon mal abgeschüttelt hat, obwohl er an einem klebte, wie ein Mynok am Raumschiff, dann weiß man einfach ein bisschen, was das bedeutet.“

Wobei es vielleicht doch noch mal was ganz anderes war zu sehen, wie man starb. In einer ganz brenzligen Situation zu stecken war schließlich noch mal anders. Das passierte einfach so, ohne dass man es vorher ahnte. Na ja. Zumindest… in den meisten Fällen. Aber zu sehen, dass man starb? Ob man dann bewusster mit allem umging und versuchte noch alles zu erleben, was man erleben konnte?

Mit dem, was Padme zum Schluss sagte, konnte die Zabrak sich aber nicht ganz definieren.

„Ich glaube auch, dass der Tod eine natürliche Sache ist. Aber ein Mord ist nie etwas Natürliches und wenn der Tod auf diese Weise an die Tür klopft, ist er auch nicht wirklich ein Dieb, der die Zeit stiehlt. Manchmal braucht es länger, bis man wird, was man will und wenn das verhindert wird… ist das schade. Denn vielleicht braucht es auch ein ganzes Leben der zu werden, der man sein will. Vielleicht weil man schon wer war und merkt, dass einem derjenige gar nicht gefällt.“

Daher war nicht immer der Dieb der Tod, äh der Tod der Dieb, sondern eben auch der, der ihn herbeiführte.
Die Zweifelsache wiederum konnte Siva ganz genau so unterschreiben. Wahrscheinlich aber waren die meisten Dinge nützlich und auch schädlich, wenn man sie nicht richtig gebrauchte. Angefangen von ganz kleinen Dingen, bis hin zu sehr großen.

„Ui, dann ist Tzun befördert worden?“ Sie hatte den großen, schlanken Kamino zwar nur flüchtig kennen gelernt, freute sich aber dennoch für ihn. „Vielleicht kann er auch Mi… Alisahs große Klappe heilen.“
Wobei da ein bisschen mehr zu heilen war. Genau wie bei Radan. Große Klappe traf es ja nicht mal. Eher… den Charakter. Oder eine Eigenschaft davon. Die fiese Seite eben.

Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis – Gärten unweit des Trainingsraumes – Siva und Padme
 
Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis – Gärten unweit des Trainingsraumes – Siva und Padme


Siva schien zu verstehen, was Padme ihr durch die Schilderung jener Stunden auf Corellia sagen wollen. Sie hatten hier auch gerade ein Thema angeschnitten, was nicht einfach war. Und doch, es schien Padme, daß es für Siva wichtig war, darüber zu reden.

"Na? Ist es wirklich so?"

hakte Padme nach, als Siva ausführte, daß ein Tod durch einen Mord nicht als natürlich gelten könne.

"Du verwechselst etwas, Siva."

sagte sie behutsam.

"Ich stimme dir zu, daß ein Mord kein natürlicher Tod ist. Aber es ist nicht der Tod, der sich ändert, wenn man es neutral betrachtet, sondern die Umstände, die zum Tod geführt haben. Mord ist etwas, was nur Lebewesen einander antun können, und sie tun dies nicht selten und mit ziemlicher Brutalität einander an."

Padmes Stimme klang sanft. Mord war nämlich genau das, was Siva damals bei der Eroberung gesehen hatte.

"Und die Überlebenden hadern mit der Unsinnigkeit und Brutalität eines Mordes. Das Ergebnis werde oft nicht ändern können, Siva, aber wir können dabei helfen, die Umstände so zu verbessern, daß einige solcher Taten verhindert werden. Allerdings nicht immer, denn es wird immer Lebewesen geben, die aus welchen Beweggründen auch immer, sich das Recht herausnehmen, anderen Leuten das Leben zu nehmen."

Padme wollte nicht danach fragen, aber war Siva schon mit der Situation konfrontiert gewesen, daß sie einem anderen das Leben genommen hatte? Mord war nun wirklich nicht das, was man für gewöhnlich mit Jedi in Verbindung brachte, aber wenn Padme etwas im Laufe der Zeit gelernt hatte, dann daß es immer auf den Standpunkt und Blickwinkel ankam. Und so gab es nicht wenige, die die Jedi für Mörder hielten, obwohl sich diese Ansicht mit dem Selbstbild der Jedi biß.

"Ja, Tzun ist befördert worden. Das erinnert mich daran, daß ich die Beförderungen in euren Akten vermerken sollte. Begleite mich zum Ratssaal, Siva."

bestätigte Padme lächelnd, nur um kurz darauf hell aufzulachen.

"Alisahs große Klappe heilen?"

fragte sie amüsiert nach, als die Gebäude der Basis betraten und in Richtung Ratssaal gingen.

"Was schwebte dir als Heilmittel denn vor? Ein Pflaster oder besser ein Verband, wohlmöglich noch Gips?"

scherzte Padme.

"Woher kennt ihr beide euch eigentlich und woraus resultiert denn diese Aversion gegeneinander? Auf der Reise nach Ilum habt ihr euch beide doch sehr zusammengerissen und ich fand, daß ihr anstatt Feinde zu sein, mehr Zeug dazu hättet, Freundinnen zu sein."

gab Padme lächelnd zu bedenken. Beide taten sich hier nicht viel, denn sie waren schlagfertig und manchmal voreilig, aber auch sehr verletzlich und hatten schlimme Erfahrungen gemacht.
Siva und Padme betraten den Ratssaal und Padme schaute für einen Moment verdutzt drein, denn dort befanden sich Sarid, Eleonore, Nei und Rilanja.
Himmel, Sarid hatte sie seit der Schlacht von Corellia nicht mehr gesprochen und eine Einsatzbesprechung konnte man kaum als Gespräch verbuchen. Sie hatten sich rasch getrennt, um ihre Einsatzziele zu erreichen und Tee und Kuchen waren nicht vorhanden gewesen.
Dieser Gedanke ließ die Erinnerung aufkommen, daß Rilanja in den Gefrotzel, was für War und Padme typisch war, partout ein Geheimcode für einen Massenangriff hatte sehen wollen.


"Hallo, zusammen. Ich hoffe, wir stören nicht."

begrüßte sie die Anwesenden freundlich, wobei sie das dumpfe Gefühl nicht loswurde, daß sie gerade in eine wichtige Situation hineingestolpert waren. Zumindest mußte sich Padme nicht Gedanken darüber machen, daß sie unpassend angekleidet war, denn sie trug, was für sie meistens eine Ausnahme darstellte, ihre Robe. Hier hielt sie es wie die meisten Jedi, wenn es nicht um eine offizielle Situation handelte, trug sie für gewöhnlich zivile Kleidung, die ihr von Kindesbeinen vertraut war. Und es war noch nicht lange her, daß eine Robe beinahe ein Todesurteil begünstigt hätte.


Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis – Ratssaal – Eleonore, Nei, Rilanja, Sarid, Siva und Padme
 
Lianna, Lola Curich, Schulinternat, Nevis`Zimmer: Geburtstagskind Nevis, Tante Brianna und NPCs irgendwo



Nevis hatte die Nacht vor ihrem Geburtstag vor Aufregung kaum schlafen können. Verständlich! Nevis war ganz ein Kind von Lianna geworden und obwohl Togrutas eher Wert auf den Namenstag legten und diesem eher Beachtung schenkten und ihn viel stärker als einen Geburtstag feierten, war Nevis außer Rand und Band. Es war ihre erste Geburtstagsparty, die anstand! In Sith-Gefangenschaft hatte natürlich keine stattgefunden und an die Zeit davor konnte sich Nevis verständlicher Weise kaum erinnern. Aber, wie schon erwähnt, hatte ihre Mami sicher stärker ihren Namenstag gefeiert und wenn jener angestanden hätte, wäre sie sicher nicht nach Coruscant gereist.

Endlich tauchte, die sehnsüchtig erwartete, Tante Brianna in ihrem Zimmer auf. Ihre kleine Mitbewohnerin lag seit gestern auf der Krankenstation. Brianna hatte noch rasch das Päckchen abgelegt. Nevis fiel ihr sofort begrüßend in die Arme und ließ sich herumwirbeln. Es war schon zu einem kleinen Ritual zwischen den Beiden geworden. Natürlich war dies innerhalb geschlossener Räume, wie Nevis`Zimmer, immer ein wenig heikel. Doch hier standen keine zerbrechlichen wertvollen Gegenstände herum!

Dann wurde ihr gratuliert. Ja, sie war jetzt groß! Immerhin war sie schon fünf! Sie fühlte sich schon ziemlich alt und sie war laut Schwester Lissy, die sie gestern mal gewogen und gemessen hatte, gewachsen. Sie war jetzt immerhin 99cm groß. Begeistert fiel ihr Blick auf das Geschenk. Es sollte dann noch eine Überraschung geben. Prima! War das alles aufregend!

Nevis, ließ sich nicht lange bitten und fiel förmlich über ihr Geburtstagsgeschenk her. Es war wundervoll, ganz Nevis ihrem Geschmack entsprechend, eingewickelt. Allerdings ahnte die Kleine vom ersten Augenblick an, nachdem sie es gesichtet hatte, dass es wohl keinen Furby enthalten konnte. Es war viel zu flach! Einem ersten Anflug von Enttäuschung, die sich Nevis nicht anmerken ließ, nahm sie sichtlich überrascht und erfreut ihren Jedi-Anzug heraus. Wie Mamas! Allerdings ganz in lila-rosa! Das waren doch Nevis`Lieblingsfarben! Und ein Bantha war vorne auf der Tunika! Nevis strahlte übers ganze Gesicht! Und der Bantha glitzerte sogar! Natürlich wollte das kleine Mädchen es sofort anziehen. Sie entledigte sich ihrer Kleidung und die neuen Sachen passten haargenau, wie für sie maßgeschneidert. Nevis fand sich toll in ihrer Jedi-Robe.

„Sehe ich hübsch aus, Tante Brianna? Es passt gut! Aber, es fehlt noch etwas!“,

und Nevis holte rasch ihr kleines Kinderlichtschwert aus der Schublade und hängte es seitlich an. Sie grinste stolz und voller Begeisterung Tante Brianna an. So, nun sah sie aus wie die Großen! Naja, wenn man mal von der Farbgebung und dem Glitzerbantha absah, stimmte das ja auch! Sie sah jedenfalls süß darin aus. Es stand ihr hervorragend und sie sah jedihaft schick aus, fand sie selbst, vorm Spiegel im Bad sich hin und her drehend. Dann zog sie noch passend zur Farbe ihre pinken Glitzerschuhchen an und ging nun zu Tante Brianna und drückte sie, so dolle sie konnte:

„Danke schön!“

Natürlich gab es noch ein kleines Küsschen auf die Wange. Dann ging es zur nächsten Überraschung! Nevis fasste artig Tante Brianna an. Unten an der Schulausgangstür wartete ihre Lehrerin mit sieben Kindern aus ihrer Klasse. Sie zwinkerte Tante Brianna zu und sagte zu ihr verschwörerisch:

„Die Vorschulkinder stehen auf sowas! Viel Spaß!“

Was sie wohl damit meinte, dachte Nevis?! Wenn Vorschulkinder bereits auf sowas standen, dann mussten sich doch die Erwachsenen fragen, auf was sie in fünf /sechs Jahren stehen würden?! Dann wandte sich Frau Abendstern noch freundlich an Nevis:

„Nevis, du bist ja so schick heute!“

Nevis strahlte noch mehr! Ihr Geburtstag fing gut an! Alle stiegen in ein Großraumgleitertaxi. Nevis setzte sich neben Tante Brianna und neben ihr auf der anderen Seite durfte Annuk, ihre derzeit beste Freundin sitzen. Sie fuhren ein kurzes Stück und wollten in der Jedi-Basis noch einen Gast abholen. Es war Tante Talery, die so flauschig war. Nevis sprang mit den Kindern und Tante Brianna aus dem Gleiter. Sie liefen alle durch den Haupteingang ins Gebäude und der Taxi-Fahrer wartete geduldig. Taxifahren war auf Lianna extrem preiswert, muss an dieser Stelle mal erwähnt werden, um nicht billig zu sagen. Deshalb war es nicht schlimm, den Fahrer warten zu lassen. Die Kindertraube lief hinter Tante Brianna her, sie fuhren Fahrstuhl und landeten vor einem Quartier. Nach dem Klopfen machte eine Person auf, die Nevis vertraut war. Nevis drückte sie stürmisch. Tante Talery mochte sie sehr. Natürlich ahnte sie nicht, dass jene als Padawan verpflichtet worden war, mit zu kommen. Ihre Vorschulklassenlehrerin Frau Abendstern hatte sich extra gestern nochmal über Holonet bei Tante Brianna gemeldet gehabt und hatte geäußert, dass in der Tat kein Lehrer oder Erzieher aus der Schule als weitere Begleitperson abkömmlich wäre bis auf Frau Santana und dies wollte man nun wirklich keiner Seite zu muten! Also mit Frau Santana wollte nun wirklich niemand seinen Geburtstag verbringen!

Als das Taxi etwa eine dreiviertel Stunde später vorm Abenteuerpark hielt, kreischten alle Kinder vergnügt laut auf, so freuten sich alle! Nevis freute sich ganz besonders. Was für eine tolle Überraschung! Nachdem die Eintrittskarten gekauft worden waren, ging die kleine Gruppe kaum ein Stückchen weiter, da kam ein „Bantha“ vorbei zum Foto machen. Es liefen überall verkleidete Mitarbeiter herum, aber der Bantha, der einem Original nicht im Entferntesten mehr ähnelte, war bei den Kindern, wie auch bei Nevis, am beliebtesten. Natürlich waren Nevis und ihre kleinen Freunde derart begeistert, dass sich das teuere Gruppen-Foto nicht verhindern ließ. Dazu gab es gleich noch eine kurze Holo-Film-Aufnahme.

Danach visierten die Kinder sofort zielstrebig die Richtung zur Achterbahn an, der Hauptattraktion im Park. Und wenig später fanden sich alle in einer langen Schlange davor wieder. Alle konnten es begeistert kaum erwarten, bis auf Luis, der hatte Angst. Der Kleine schaute ziemlich ängstlich umher und sah auch recht blass aus. Er gehörte zu Nevis`engerem Freundeskreis. Er war am liebsten mit Mädchen zusammen, stand und spielte immer bei ihnen und war wie eins. Nevis beschützte ihn immer mit ihrem Lichtschwert vor Timo aus der Vorschulparallelklasse und vor ihrem Lichtschwert hatte Timo Respekt. Timo konnte Luis nicht leiden und ärgerte ihn stark. Luis mochte daher Nevis sehr. Allerdings konnte er ihre Freude auf die Achterbahnfahrt nicht teilen, drängte sich an sie heran und flüsterte ihr ins Ohr:

„Ich möchte nicht mitfahren. Ich könnte hier auf euch warten.“

Nevis flüsterte zurück:


„Vergiss es, du kommst mit! Ich bin das Geburtstagskind und ich bin heute Bestimmer! Wenn nicht, bin ich nicht mehr deine Freundin!“

Die Worte waren klar und eindeutig und er fügte sich seinem Schicksal, wenn auch ziemlich bedrückt und nahe am Weinen. Dann war es soweit. Alle stiegen in das Gefährt! Es war eine geschlossene längliche Kapsel in Form einer Rakete. Hektisch wurde sich angeschnallt. Nevis saß ganz vorne neben Annuk, die genauso verrückt danach war wie Nevis. Luis setzte sich lieber neben einen Erwachsenen. Er saß neben Tante Talery. Sauerstoffmasken brauchte man bei der modernen Technik von heute nicht! Die Fahrt begann und sie dockten erstmal an einen anderen Wagen an und die Schiene „griff“ zu. Nevis flog mit dem Kopf, wie alle anderen auch, leicht nach vorn und heftig mit dem Hinterkopf gegen die Kopfstütze. Während alle Kinder darüber kicherten, lief Luis die erste Träne über sein Gesicht, doch die Fahrt ließ sich nicht mehr unterbrechen.

Sie fuhren los und nahmen sofort an Geschwindigkeit zu. Schon kurze Zeit später machten sie ihren ersten Looping und Lacie kotzte von ganz hinten, der vor ihr sitzenden Tessa ins Haar. Man gut, dass Nevis ganz vorne saß. Die Achterbahnfahrt nahm in rasantem Tempo ihren Lauf und nach kurzer Zeit schon, knackte es stark in den Ohren. Ein Weilchen später waren sie auf dem Weg zum höchsten Punkt in 450 km Höhe. Die Aussicht war bemerkenswert! Sie waren im All. Der „Blitz-Sternenfeger“ machte seinem Namen alle Ehre! Doch als es dann rasant hinunterging und die Bahn ihre Runden und Schleifen fuhr, hatte man so manches Mal den Eindruck, gleich fällt sie aus der Kurve. Dann fuhren sie mal wieder kopfüber und wurden nur von ihren Gurten gehalten, bis sie an dem Punkt ankamen, an dem die Schiene plötzlich vor ihnen endete und die Bahn im freien Fall an die sechshundert Meter tief hinunterfiel und dann mit voller Wucht auf die nächste Schiene aufkrachte. Die Kinder jauchsten vor Begeisterung. Naja, bis auf Luis, der schrie erbärmlich! Aber, das kannte man ja schon! Er schrie lauthals:

„Wir werden alle sterben!“,

als sie längst auf der nächsten Schiene weiter fuhren. Es ging steil bergab, und in Sekundenschnelle wurden dutzende Kilometer zurückgelegt und die Achterbahn beschleunigte immer noch mehr. Klein-Nevis verlor dabei, von ihr selbst gänzlich unbemerkt, mal kurz für Sekunden das Bewusstsein. Als sie aus der Ohnmacht zu sich kam, dachte sie gerade, wie klasse die rasante Fahrt doch war.

Irgendwann neigte auch diese Fahrt sich mal ihrem Ende. Mit wackligen Beinen stiegen alle Fahrgäste aus.

„Warum siehst denn du so blass aus?“,

fragte Nevis unverblümt Tante Talery. Dann fügte sie gleich noch rasch hinzu und sah durch ihre Runde an Geburtstagsgästen:

„Also, ich würde vorschlagen, wir fahren gleich nochmal!“

Alle Kinder jubelten bis auf Luis, er fand, dies war die schrecklichste Geburtstagsparty, auf die er je eingeladen worden war. Allerdings wurde er nicht besonders oft eingeladen. Er dachte sich so, hätte er doch nur die roten Punkte bekommen und würde auf der Krankenstation liegen! Er schaute total entsetzt, während Tessa und Manon gleich loslaufen wollten, um sich erneut zur Fahrt anzustellen.

Mira wies Nevis auf die silberne Zuckerwatte hin. Als auch Damon meinte, eine Zuckerwatte würde er gerne vorher noch essen, entschied Nevis, erstmal den Zuckerwattestand aufsuchen zu wollen und es ging erstmal dorthin.




Lianna, Lola Curich, Abenteuerpark, vorm Zuckerwattestand: Geburtstagskind Nevis, Tante Brianna und Tante Talery und die kleinen Geburtstagsgäste (NPCs): Annuk, Luis, Tessa, Lacie, Manon, Mira und Damon
 
Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis – Ratssaal – Eleonore, Nei, Rilanja, Sarid, Siva und Padme
„Ach, ich weiß nicht“,

gab siva ein bisschen überfordert zu.

„Ich seh‘ den Tod nicht als Feind oder so was in der Art, aber zu einem Freund wird er auch nicht werden.“
Sie hatte ja das Glück gehabt, bisher nie ein Leben nehmen zu müssen und hoffte, dass ihr so was auch gar niemals passieren würde. Sicher, da gab es einen großen Unterschied zwischen Töten und Morden. Nur im Endeffekt war Leben nehmen eben Leben nehmen und damit schlussendlich einfach nichts, worauf Siva besonders wild war. Zum Glück aber hatte sie bis Dato auch nichts gefunden, was sie der Dunklen Seite irgendwie näher gebracht hätte. Also nicht, dass sie gesucht hätte. Da war eben einfach nichts, was diesen Weg erstrebenswert oder verlockend machte.
„Akten? Der Orden hat Akten? Ach du weh!“
Wenn Satrek das auch wusste (was ja Sinn machte), wollte sie lieber nicht wissen, was da so drin stand und wie dick diese Akte war.
„Und wer liest die so?“ Wahrscheinlich nur die Räte, aber das waren ja dann schon genug.
Wobei ihre Akte vielleicht viel dünner war, als die von Alisah, um die es dann ging.

„Pflaster, Verband und Gips“, erklärte Siva, die die drei Vorschläge zusammengesehen sehr perfekt fand. Padme wollte genauer Bescheid wissen, woher die Aversion gegen Alisah rührte. Dabei hatte Siva eigentlich gar nichts gegen diese Person.

„Ach, eigentlich haben wir uns auf Sullust getroffen. Radan war in Lebensgefahr und sie hat uns darum gebeten, ihm zu helfen. Satrek war dagegen. Ich war dafür. Nur war sie dann gegen mich.“

Was an und für sich eine ziemlich undankbare Sache war, wenn man mal bedachte, dass sie Hilfe haben wollte und dann so fies gewesen war.

„Jedenfalls waren sie und Radan ziemlich fies zu mir und das obwohl ich nicht so einen kleinen Anteil an der Rettung hatte. Ich hab ja keinen Dank erwartet, kein ausgesprochenes. Aber wäre nicht zu viel verlangt gewesen, mich ein bisschen netter zu behandeln und keine dummen Witze über meine Hörner zu machen.“

War eben eine Nummer zu dreist, Hilfe zu wollen und die Helfenden dann noch zu beleidigen. Und Satrek? Hatte ja im Grunde bei den Witzen auch noch mitgemacht. Von wegen respektlos. Pah!

In jedem Fall folgte Siva Padme in den Ratsaal und begrüßte dort die recht große Runde mit einem:
„Hallooo allerseits“
und einer kleinen Verbeugung.

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Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Talery

In den nächsten Tagen erlebte Talery eine erstaunlich lange briannalose Zeit. Die Jedi-Ritterin ging oft ihrer Wege. Nur einmal fanden sich beide ein, um an den kümmerlichen Lichtschwertfähigkeiten der Caamasi zu arbeiten. Dabei mühte sich die Padawan redlich, aber irgendwie hatte sie nicht den Eindruck, dass Brianna so recht zufrieden mit ihr war. Außerdem schien ihr, dass die bleiche Echani mit ihren Gedanken häufig woanders war. Daher beließ es die Caamasi dabei und sprach ihre persönlichen Beziehungen nicht weiter an, auch wenn ihr letztlich vieles auf der Zunge lag, was sie zuvor mit Jedi-Rat Wes Janson besprochen hatte. Daher trainierten sie recht wortkarg miteinander und als sie noch ein paar Stunden wieder fertig waren, gingen beide wieder ihrer Wege. Talery war natürlich völlig nass und außer Atem. Da sie jedoch nicht wirklich ein wirkliches Trainingsprogramm hatte, welches sie abarbeiten musste ging es die Caamasi gemütlich an. Ihr nächster Weg führte sie in die Erfrischungszelle ihres Quartiers und machte sich wieder frisch, wozu natürlich intensives eincremen dazu gehörte. Später widmete sie sich den mentalen Machtfertigkeiten, welche ihr Meister Janson beigebracht hatte. Diese wollte sie keinesfalls vernachlässigen.

Eine interessante Aufgabe hatte die wunderschön schimmernde Padawan aber dann doch noch von der Echanijedi bekommen. Sie hatte ihr unter anderem die Kommnachricht einer anderen Jedi namens Tara Li, Mutter von Nevis Li geschickt, die sie ja beide kurz in den Jedigärten bei Meister Weizenerde getroffen hatte. Sie sollte also jene kleine Wildblume mit einer Gruppe anderer kleiner Kinder zu deren Geburtstagsfeier in einen Abenteuerpark begleiten, weil Eisblume dorthin nicht allein mit den Kinder hingehen wollte. Eine Aufsichtsperson des Kindergarten - sofern Talery dies richtig verstanden hatte - stand nicht zur Verfügung. Also half es nichts. Sie konnte ihre Meisterin mit so einer Aufgabe wirklich nicht allein lassen, selbst wenn sie sich angenehmere und besonders auch ruhigere Arten vorstellen konnte, wie man einen Tag verbringen konnte. Dennoch war die gesprächige Caamasi auch irgendwo gern bei Kindern, da diese wesentlich direkter waren und nicht so verschlungene Gedanken hegten wie Erwachsene. Dass die Padawan dabei im Wesentlichen an ihre Echanimeisterin dachte war auch klar.

Zudem hatte sie ja quasi direkt von Tara, der großen Wildblume noch den Auftrag bekommen für ihre Tochter so ein rosa Bantha-Furby zu besorgen. Da sie im Grunde auch Zeit für so etwas hatte verbrachte die Caamasi den Nachmittag vor der geplanten Geburtstagsfeier in Lianna City, um in den Spielzeuggeschäften dort nach so einem Tier zu suchen. Zuerst hatte sie ja gar nicht richtig gewusst, was das eigentlich war, aber das Problem erledigte sich von selbst. Diese Furbyspielzeuge mussten wohl gerade der Renner sein wie Talery feststellte. Nur war die Farb- und Speziesauswahl dieser Viecher nicht unbedingt auf den Geschmack der kleinen Togruta abgestimmt. Mal gab es zwar Banthas, nur nicht in rosa. Andere Geschäfte hatten Nerfs, Nunas, Tauntauns etc. in rosa, nur eben kein Bantha und wollten ihr daher gerne eines bestellen, was aber nicht half, da der Geburtstag ja schon morgen war. Daher verging die Zeit wie im Fluge und der Einkaufsbummel war eher anstrengend, obwohl Talery sonst ja früher so gerne shoppen gegangen war. Letztlich wurde sie erst im fünften Geschäft fündig und hatte dafür Lianna City von einem Ende bis zum anderen durchfliegen müssen, um genau so eines zu aufzutreiben wie die kleine Wildblume laut ihrer Mutter geschenkt bekommen sollte. Nachdem sie es vor Ort noch nett einpacken ließ konnte sie endlich den Heimweg antreten. Müde und geschafft ließ sie sich von einem Droidentaxi zurück zur Jedibasis bringen mit dem verpackten Geschenk in ihrem dreifingrigen Händen.

An dem Abend aß sie nur noch schnell etwas in der Kantine, eine Art rotes Gemüse mit innen einem bunten Körnerbrei als Füllung, was halbwegs passabel schmeckte. Danach suchte sie direkt ihr Zimmer auf. Ihre Zimmerkollegin begrüßte sie kurz einsilbig, denn besonders gut kamen sie nicht miteinander aus. Wie Talery gemerkt hatte war die andere damit nicht zufrieden, dass die Caamasi ständig die Erfrischungszelle blockierte. Aber sie hatte nunmal ihre Bedürfnisse, das musste diese Nautolanerin doch verstehen! Dennoch ließ sich Talery davon nicht beirren und frönte ihrem Pflegefimmel wie gehabt, so dass alles intensiv nach ihren Lieblingsdüften roch.

Am nächsten Tag blieb Talery sogar extra dezent in ihrer Duftnote, weil sie ja doch mit vielen Kindern umgeben sein würde und diese ja möglicherweise empfindlich auf ihre intensiven Düfte reagieren könnten. Sie wollte der kleinen Wildblume doch die Geburtstagsfeier nicht verderben. Die Caamasi wurde schließlich von einer Traube Kindern in Begleitung von Eisblume direkt an ihrem Zimmer in der Jedibasis abgeholt. Die Jedipadawan hatte auch eine unauffällige, dunkle Tasche mit dem Geschenk darin dabei, aber auf die Fragen der Kinder rückte Talery lediglich damit heraus, dass da nur Sachen von ihr selbst drinnen waren, die sie brauchte. Weiter gingen die Kinder angenehmerweise nicht mehr darauf ein, denn das Geburtstagkind begrüßte die Padawan gleich stürmisch und drückte sie ganz fest, was Talery natürlich freute. Auch war die kleine Togruta in lilarosa gekleidet, was letztlich auch die gewünschte Farbe für das Furby erklärte. Mit einem Großraumgleitertaxi fuhren die Kinder mit den zwei Jedi dann zu einem Abenteuerpark, welcher den Kindern vom ersten Moment an ungemein gefiel. Es waren viele verschiedene Attraktionen gebogen und auch wenn die Kinder überwiegend Nevis nachliefen, so war dies bei weitem nicht jedes Mal der Fall. Immer wieder musste die Caamasi durchzählen, ab und an ein paar Tränchen wegwischen, wenn mal ein anderes Kind schneller war auf ein Spielgerät zu hüpfen oder sich weh tat. Daher kamen Brianna und Talery auch kaum dazu mehr als Sachen bezüglich der Kinder miteinander zu reden, was in dem Rahmen wohl auch besser so war.

Aber das Schlimmste schließlich war noch eine Achterbahnfahrt, auf die die Jedipadawan auch keine wirkliche Lust hatte, aber es half ja nichts. Zum Trost setzte sie sich neben einen kleinen Jungen namens Luis, der ebenfalls furchtbar unglücklich war, dass er mitfahren musste. Aber die kleine Wildblume ließ ihm gar keine Wahl, der Kleine musste mit. Wie erwartet war die Fahrt auch ungenehm, furchtbar heftig und sie wurden ständig herum geschüttelt. Talery wurde dabei leicht übel, jedoch waren ihre Probleme noch klein im Vergleich zu denen, welche Luis und noch ein anderes Mädchen hatte. Luis war der Panik nahe und Talery hatte alle Mühe auf ihn beruhigend einzureden und ihn gleichzeitig durch die Macht zu besänftigen. Dennoch würde er mit Sicherheit kein zweites Mal in diese Achterbahn steigen, glaubte Talery. Das andere Mädchen hatte sich sogar übergeben und vieles davon war in den Haaren des Kindes vor ihr gelandet. Diese Tessa musste die Caamasi schon fast halb unter Zwang davon abhalten davonzulaufen, um ihr wenigstens die gröbsten Spuren aus den Haaren zu putzen. Ekelhaft - und das mit einem flauen Magen! Im Anschluss warf Talery ihrer Meisterin einen tapferen Blick zu. Wann war die Feier nochmal zu Ende? Aber leider war es noch etwas hin. Immerhin war sogar der kleinen Wildblume aufgefallen, dass Talery nach der Achterbahnfahrt etwas blass wirkte.


"Ja, in der Tat. Das war etwas heftig für mich, Nevis. Ein zweites Mal will ich dort nicht mehr hinein, aber du kannst ja gerne nochmal damit fahren..."

Die nächste Station waren Süßigkeiten, nachdem zwei Kinder den Wunsch nach Zuckerwatte laut herausgeschrieben hatten. Plötzlich wollten dann alle Zuckerwatte. Bezeichnenderweise stellen drei Kinder fest, nachdem alle acht Zuckerwatte bekommen hatten, dass sie diese nicht oder nicht mehr mochten und stattdessen lieber was anderen wollten. Also bat Talery die Verkäuferin ihr die drei wenigstens einzupacken. Vielleicht fand sich ja später noch wer, wer das Zeug essen wollte. Ihr selbst drehte sich eher der Magen um, wenn die Caamasi allein daran dachte, dass sie dieses weißliche Zeug essen sollte. Die klebrige Horde um die kleine Wildblume wurde von dem Süßkram aber leider nicht träger, sondern eher noch energiegeladener. Vielleicht der Zuckerschock, fragte sich die Caamasi insgeheim. Eine zweite Achterbahnfahrt blieb Talery und vor allem auch Luis dann aber doch erspart, weil die Padawan sehr energisch davor warnte, dass ihr selbst und auch dem armen Kleinen sonst bestimmt übel wurde, da er kurz zuvor eine große Tüte gebrannter Warranüsse ganz allein vertilgt hatte. Die Caamasi selbst blieb als seine Betreuerin nur zu gerne bei ihm, so dass Brianna die Rolle der Mitfahrerin übernehmen musste.

"Ganz ruhig, mein Kleiner. Diesmal kannst du hier bei mir warten",

raunte ihm Talery leise zu, während die anderen wieder einstiegen. Ihre Tasche, mittlerweile gefüllt mit zusätzlich drei Tüten Zuckerwatte, hatte sie noch immer bei sich. Das Geschenk selbst wollte sie Nevis auf der Heimatfahrt geben. Hier im Park würde es doch eh nur schmutzig werden oder noch schlimmer die kleine Togruta könnte es verlieren, nachdem die Caamasi doch so lange nach einem Bantha-Furby in rosa hatte suchen müssen.

Lianna - Lola Curich - Abenteuerpark, Achterbahn - Geburtstagskind Nevis, Brianna und Talery; die kleinen Geburtstagsgäste (NPCs): Annuk, Luis, Tessa, Lacie, Manon, Mira und Damon
 
[Lianna | Lola Curich | Jedi-Basis | Neuer Gebäudeteil, Erdgeschoss] Nen-Axa, Cethra Jayne

Natürlich hatte Cethra Jayne Fragen. Es waren genau die, die Nen-Axa erwartet hatte. Dieselben, die fast jeder Neuling zu Beginn stellte. Sie ließen sich zusammenfassen auf: Wie und wann geht es weiter? Und natürlich war auch die obligatorische Frage nach dem Lichtschwert dabei. Das hatte er nun schon ziemlich oft gehört und verstand es auch. Die Begeisterung für diese Waffe kannte er ja auch von zuhause. Es war ein Eregebnis dessen, wie die Jedi wahrgenommen und dargestellt wurden.

»Ich habe Sie aufgefordert, die Fragen zu stellen, die Ihnen auf dem Herzen liegen - als wäre Zurückhaltung an dieser Stelle falsch«, antwortete er. »Ja, es war viel auf einmal, aber wir werden es schon schaffen, das zu ordnen und zu beantworten.

Der Orden der Jedi hat derzeit um die tausend Mitglieder, allerdings halten sich die wenigsten hier auf Lianna auf, sondern sie sind in der Galaxis verstreut. Teilweise weil sie Missionen nachgehen, teilweise weil sie sich nach der Vertreibung von Coruscant und Corellia noch immer im Exil befinden. Lianna ist derzeit die Heimat des Ordens, aber wir denken, dass wir den Blick auch bald wieder auf Coruscant richten werden - vorausgesetzt, der Frieden mit dem Imperium entpuppt sich als einigermaßen stabil. Bis dahin spielen sich hier auf Lianna vor allem zwei Dinge ab: Hier tragt der Rat, in dem besonders weise und erfahrene Meister alle wichtigen Entscheidungen für den Orden treffen. Und hier werden Schüler ausgebildet. Das geschieht auch auf Reisen, aber die Grundlagen werden meist hier gelegt.

Wie ich schon sagte, bildet in der Regel ein Meister einen Padawan aus. Die Jedi in höheren Rängen nehmen manchmal auch mehr als einen Schüler auf einmal an, aber in jedem Fall hat ein Padawan immer einen Mentor, der für ihn verantwortlich ist. Der lehrt ihn alles, was er wissen muss: Über die Philosophie der Jedi, über die Macht und, ja, auch den Kampf mit dem Lichtschwert, denn das gehört zu unseren Aufgaben dazu. Sobald der Lehrer der Meinung ist, dass sein Schüler genug gelernt hat - das kann Monate, oft aber auch Jahre dauern - wird er einer Prüfung durch ein Mitglied des Rates unterzogen, um festzustellen, ob er bereit ist. Das heißt, ob er (oder sie, natürlich) in der Lage ist, auch ohne Aufsicht durch einen Mentor die Arbeit des Ordens zu tun und ihn zu repräsentieren. Ist das der Fall, erfolgt die Ernennung zu einem Jediritter. Damit endet dieser Abschnitt der Ausbildung - die Zeit des Lernens endet jedoch nie. Als Jediritter werden Sie selbst Schüler ausbilden und so irgendwann zu den Meistern zählen können. Ansonsten wird man von Ihnen erwarten, dass Sie - je nachdem, wo Ihre größten Talente liegen - als Diplomatin, Forscherin und Kämpferin des Ordens durch die Galaxis ziehen oder in der Basis, dann vielleicht auch wieder dem Tempel, helfen.

Wir können nicht sagen, wann sich ein Lehrer für Sie finden wird. Aber das bedeutet nicht, dass Sie so lange passiv bleiben und abwarten müssen. Wir werden sicherstellen, dass Sie als Schüleranwärter registriert werden, so dass Sie dann bereits die Möglichkeit haben, an verschiedenen Unterrichtseinheiten teilzunehmen. Gerade die Grundlagen werden oft auch im Gruppenunterricht vermittelt. Bis es dann einen Meister oder Ritter gibt, der Sie zu seinem Padawan macht, wird nur eine Frage der Zeit sein. Und er wird dann auch entscheiden, wann es an der Zeit ist, Sie ein Lichtschwert tragen zu lassen.

Hat das Ihre ersten Fragen beantwortet und gibt es noch mehr, was Sie wissen möchten?«


[Lianna | Lola Curich | Jedi-Basis | Neuer Gebäudeteil, Erdgeschoss] Nen-Axa, Cethra Jayne
 
Lianna - Lola Curich, Internat - Nevis' Zimmer - Nevis und Brianna

Die üblichen Vorstellungsrituale wurden absolviert, und das Geschenk ausgepackt. Bange verfolgte Brianna den Prozess des Auspackens, denn es steckte nicht wenig Mühe in der Jedi-Robe, und auch sie wusste, wie Kinder sein können. Es wäre bei weitem einfacher und schneller gegangen, den blöden Bantha-Furby einfach zu kaufen, wäre Tara nicht gewesen! Jetzt brauchten sie doch so ein Ding, und ob die aufgrund der geringen Voraufzeit mit dem Kauf beauftragte Talery rechtzeitig eines ergattert hatte, wusste sie nicht einmal.

Viel hatten sie sich nicht gesehen in den letzten Wochen, aber es hatte Brianna gutgetan, eine Weile „Urlaub“ von der Caamasi zu haben. Sie hatte den Abstand gewonnen, wieder etwas entspannter mit dem eigenwilligen Vögelchen umzugehen, was sich auch im letzten Lichtschwerttraining niederschlug, wo sie Talerys mangelnde Fortschritte stoisch ertrug. Auch wenn es ihrer Padawan nicht gefiel, sie würden nur dann vorwärts kommen, wenn sie mehr übten, gerade bei ihr.

Doch die Mini-Jedi-Robe bestand den Nevis-Test. Die kleine Togruta strahlte übers ganze Gesicht und wollte sie auch sofort anziehen, was letztendlich eine gute Idee war. An ihrem Geburtstag war es eine schöne Sache, als Jedi verkleidet herumzulaufen! Das Spielzeuglichtschwert machte sich auch gut am Gürtel; Brianna konnte wohl von Glück reden, dass es sich um ein echtes Jünglings-Schnittmuster des Ordens handelte, denn die Befestigungsmöglichkeiten hätte sie sonst vielleicht vergessen.

„Jetzt bist du komplett! Du siehst großartig aus! Wie eine richtige kleine Jedi!“

Da Brianna auch in Silber und Anthrazit herumlief und nicht in den klassischen Jedi-Braun- und Beigetönen, konnte sie auch nicht behaupten, Rosa und Lila passten nicht zu einer kleinen Jedi. Stolz, mit dem Geschenk alles richtig gemacht zu haben, ließ die Echani sich nur zu gerne von Nevis drücken.

Anschließend gab es keine Zeit zu verlieren, ein Tag in einem Abenteuerpark war schließlich schnell vorbei! Am Ausgang des Internats wartete Frau Abendstern mit den übrigen Kindern.

„Danke, den werden wir haben, da bin ihr mir sicher!“

Erwiderte die Silberhaarige gut aufgelegt und hoffte, dass sie recht hatte. Mit Nevis würde sie wenig Probleme haben, da war sie sich sicher. Aber die anderen Kinder kannte sie kaum, und andersrum auch nicht, was wohl noch schwerwiegender war. Das Lob für die schicke Jedi-Optik der Kleinen freute Brianna allerdings beinahe noch mehr als Nevis.

Ein Großraumtaxi hatte die Schule bereits organisiert, indem sich all die Kinder verstauen ließen, obwohl die Entscheidungsfindung, wer neben wem und vor allem neben dem Geburtstagskind sitzen durfte, einige Zeit in Anspruch nahm. Einen kleinen Umweg zur Jedi-Basis mussten sie zudem in Kauf nehmen, um Talery aufzulesen. Die Caamasi wurde, dort angekommen, genauso stürmisch begrüßt wie Brianna zuvor, die sich hauptsächlich für die zusätzliche schwarze Tasche interessierte, die ihre Padawan mit sich führte.

„Du hast es bekommen? Großartig, danke!“

Raunte sie ihr heimlich zu, vom allgemeinen Kinderlärm kaschiert, so dass das Geburtstagskind nichts davon mitbekam. Nach einer längeren, lauten Fahrt erreichten sie irgendwann tatsächlich den Park, hatten dort aber das Glück, als von einer prominenten Jedi begleitete Gruppe an der normalen Schlange vorbei ihre Karten kaufen konnten, und das mit 50 Prozent Rabatt auf den Eintrittspreis und 25 Prozent Ermäßigung bei allen Fluggeschäften. Das war zwar weniger, als die Jedi-Ritterin erhofft hatte, doch die Finanzierung des Spaßes war ohnehin Taras Problem, fand sie.

Sie hatten tatsächlich keine schlechte Zeit im Abenteuerpark. Es gab viel zu sehen, aber Talery und sie waren auch gut beschäftigt. Zum Reden kamen sie kaum, da fast immer irgendein Kind irgendwo hängen blieb oder weglief. Nur nach und nach kam Brianna dazu, die kandierten Früchtespieße zu essen, die sie sich gleich zu beginn gekauft hatte.

Schließlich, nachdem sie schon eine Weile über das Gelände gelaufen waren, erreichten sie den Höhepunkt des Tages: die schwindelerregend hohe „Blitz-Sternenfeger“-Achterbahn. Fast noch schwindelerregender war freilich der Fahrpreis, bei dem sich die 25 Prozent Nachlass allerdings läpperten: das Geld hätte sie gerne auf die Hand gehabt. Blöd, dass auch die Kinder viele Credits kosteten, die eigentlich gar nicht wollten.

„Es ist vielleicht am Anfang etwas ungewohnt, Luis, aber ich bin mir sicher, es wird dir gefallen!“

Zumindest hatten sie eine Kapsel für sich alleine, die sich alsbald mit enormem Tempo in Gang setzte. Die Beschleunigung war, zumindest für die Kinder grenzwertig. Wo sich eines der Kleinen übergab und Luis Todesangst hatte, ließ Brianna sich nicht das Geringste anmerken und genoss die Fahrt aus vollen Zügen, zumindest, bis sie Mitleid mit Luis und Talery bekam. Immunität gegen Achterbahnfahrten hatte offensichtlich nichts mit dem Alter zu tun.

Die silberhaarige junge Frau hätte lügen müssen, wenn sie behauptete, dass sie nicht wie die meisten Kinder am liebsten sofort nochmals gefahren wäre. Sie scheute aber das lange Anstellen und den zeitraubenden Aufstieg, die beide vor der rasanten Abfahrt kamen. Es ginge ihnen dadurch viel von der knappen Zeit ab. Zunächst wollten die Kleinen dann aber doch Zuckerwatte, ein ekelerregendes Zeug, wie Brianna alsbald herausfand. Das Problem wurde dadurch verschärft, dass es gefühlt im ganzen Park keine „normalen“ Getränke zu kaufen gab, nur übersüße Limonaden in knalligen Farben. Die Echani begnügte sich schließlich mit einer Art brauner, ebenfalls arg süßer Limonade, die es auch anderswo zu kaufen gab und die sie normalerweise auch nicht mochte, aber es gab nichts anderes und mit so vielen Kindern zu beaufsichtigen, hatte sie keine Möglichkeit zu suchen. Alleine wäre dieser Besuch überhaupt nicht zu machen gewesen, so dass Brianna ihrer Padawan wirklich dankbar für ihre Anwesenheit war.

Schließlich ging es wieder los, zumindest für die 26jährige und den Großteil der Kinder. Eine vor Vorfreude (und durch die ungewohnte Zuckermenge) überschwängliche Brianna spielte während der Wartezeit in der Schlange mit Nevis Fangen: im konkreten Fall bedeutete dies, dass Brianna das Togruta-Mädchen so hoch in die Luft warf, wie sie konnte, und anschließend sicher wieder fing.

„Vielleicht haben wir anschließend noch Zeit und können die Geisterbahn besuchen. Willst du in die Geisterbahn, Nevis?“

Die Silberhaarige hatte vor einer Weile eine Jedi-versus-Sith-Geisterbahn gesehen, die sie sehr interessant fand, mit lebensecht animierten Monstern wie Tuk'ata, Shyracks, Terentateks und Rancoren obendrein. Lächerlich schreckliche Monster waren bestimmt ein Heidenspaß für kleine Kinder im Vorschulalter – vor Nevis hatte Brianna ja keinerleich Erfahrung mit Kindern gehabt und schloss von sich, die als Kind, wenn sie von ihrer Mutter Katas lernte, schon früh alle möglichen imaginären Drachen und Echani-Fabelwesen erlegt hatte.

Lianna - Lola Curich, Abenteuerpark - vor der Achterband: Geburtstagskind Nevis und die kleinen Geburtstagsgäste (NPCs): Annuk, Luis, Tessa, Lacie, Manon, Mira und Damon - Talery und Brianna
 
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