Markus Finn
Jedi-Wächter
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Ihm war schwarz vor Augen. Nicht einmal Träume, keine Bilder zeigten sich vor seinem inneren Auge. Es war einfach, als wäre er in einen traumlosen Schlaf verfallen, in dem ihn nichts von außen erreichen konnte. Tatsächlich schien er im Sterben zu liegen, wobei die Heiler und Medi-Droiden sofort reagierten und alles daran taten, ihn nicht an die Ewigkeit zu verlieren. Er hatte wohl viel Blut verloren und das nicht nach außen, sondern durch innere Blutungen. Das Husten von Blut war eigentlich weniger geworden über die Dauer des Fluges hinweg, aber besser war sein Zustand dadurch nicht geworden. Es war nur ein Symptom, nicht die Ursache gewesen. Sane hatte bereits spekuliert, dass die Lunge verletzt worden sein könnte. Nun gab es Sicherheit.
Nachdem ein Droide ihm irgendeine Injektion gegeben hatte, schienen sich die Werte zu stabilisieren, allerdings gab es keine Zeit mehr für weitere Diskussionen. Er musste in den OP.
Stunden vergingen, in denen man erst um sein Leben kämpfte und sich erst hinterher um den Arm kümmerte. Sein Brustkorb war geöffnet worden, um die verschobene Rippe wieder in die richtige Position zu bringen und da erst entdeckte man die tatsächlichen Ausmaße dieser Verletzung. Der eine Lungenflügel schien halb zerfetzt worden zu sein und somit war dieser auch nicht mehr zu retten. Ebenso der Arm, welcher amputiert wurde, um ihn gegen eine mechanisierte Prothese auszutauschen.
Nachdem die notwendigen Maßnahmen beendet und er wieder zugemacht worden war, schob man den frisch operierten Jedi-Wächter in ein seperates Zimmer, in dem er sich erholen konnte. Kestrels Anwesenheit wurde toleriert. Man erzählte der Meisterin, dass er zur Genesung erst einmal im künstlichen Koma gehalten werden müsse und so geschah es auch. Tagelang passierte erst einmal gar nichts. Immer wieder wurden seine Werte kontrolliert. Er hing an diversen Maschinen, die Puls und Vitalwerte aufzeichneten und trug eine Atemmaske, nachdem er wieder angefangen hatte, selbstständig zu atmen. Dies wurde als sehr gutes Zeichen gewertet und man entschloss sich dazu, ihn aufwachen zu lassen. An jenem Tag war auch Kestrel anwesend.
Erst geschah gar nichts. Markus atmete ruhig und regelmäßig. Langsam wurden seine Sinne wach. Diverse Geräusche drangen an sein Ohr. Mitunter das Piepsen der Geräte, Stimmen, die vom Flur ins Zimmer drangen, seine eigene regelmäßige Atmung. Er erkannte, dass es hell war, obwohl seine Lider noch geschlossen waren. Sein Kopf schmerzte ungemein, was an den vielen Eindrücken liegen konnte, die so plötzlich aus dem Nichts wieder auf ihn einströmten. Sein Mund fühlte sich trocken und pelzig an. In einer automatischen Reaktion schluckte er und verzog daraufhin leicht das Gesicht. Seine Lippen waren ebenso trocken und leicht aufgesprungen, wie er bemerkte, während er kurz mit der Zungenspitze über die Lippen fuhr.
Endlich sah er sich in der Lage dazu, die Augen zu öffnen. Langsam und vorsichtig begann er zu blinzeln, warf den ersten unbedarften Blick zur Decke. Weiß. Es war alles einfach nur steril weiß. Langsam drehten sich seine Augen zu den Seiten. Er ließ den Blick durch den Raum schweifen und entdeckte jemanden nahe des Krankenlagers sitzen. Im ersten Moment sah er sie nur etwas verschwommen, doch sobald seine Pupillen sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, erkannte er die Jedi-Meisterin, der er nach Thearterra gefolgt war. Kestrel! Er wollte ihren Namen nennen, doch seine Stimme wollte noch nicht gehorchen und so schloss er den Mund unter der Maske ohne einen Ton gemacht zu haben. Markus drehte den Kopf leicht, streckte damit die Nackenmuskulatur, die irgendwie steif wirkte.
Im nächsten Moment traten zwei Jedi-Heiler ein, die erst Skyfly und dann ihn selbst begrüßten. Erst jetzt wurde ihm gewahr, wo er sich eigentlich befand. Lianna. Er war in der Jedi-Basis auf Lianna!
"Es ist schön, dass Ihr aufgewacht seid, Meister Finn!"
, begann die weibliche Jedi und schenkte ihm ein Lächeln, während der männliche Heiler zu seiner linken ans Bett trat. Markus schloss kurz die Augen - Ein Zeichen dafür, dass er verstanden hatte. Die Maske störte ihn und er warf einen Blick zu seiner rechten Hand und spreizte die Finger, machte sie kurz zu einer Faust und spreizte sie erneut. Er hob die Hand schließlich zum Mund und zog sich die Maske vom Gesicht.
"Immer mit der Ruhe, Meister. Ihr habt einiges einstecken müssen, wovon sich Euer Körper auch nach langer Bacta-Behandlung immer noch erholen muss."
"Dann wollen wir mal Eure neue Hand auf Funktionstüchtigkeit testen, was?"
Mark hob irritiert die Augenbrauen und folgte dem Blick des Mannes zu seinem linken Arm. Mit einem spitzen Instrument setzte der Heiler oben an der Schulter an.
"Hier beginnt die Prothese. Ein mechanischer Arm, welcher komplett an Euer Nervensystem angeschlossen wurde. Ihr werdet mehr Kraft darin haben, aber auch Schmerz empfinden können. Spürt Ihr das, Meister?"
Ein leicht stechender Schmerz war zu spüren, genau dort, wo sich die kleine spitze Nadel befand. Finn nickte und der Heiler zog das Instrument über die Haut nach unten bis hin zur Hand.
"Einmal umdrehen bitte und die Finger öffnen!"
Markus überlegte, wie das gehen sollte, aber es war kein Problem. Es war genauso, als würde er die andere, seiner richtige Hand, bewegen. Das Gefühl der einzelnen Finger wurde getestet, dann nickte der Heiler zufrieden seiner Kollegin zu, die wieder das Wort an Markus richtete.
"Eure Lunge war ebenfalls schwer verletzt, Meister. Euer rechter Lungenflügel wurde ausgetauscht und durch eine mechanische Hilfe ersetzt. Am Anfang werdet Ihr regelmäßige Kontrollen hier auf der Station haben. Später könnt Ihr die Funktionstüchtigkeit selbst testen. Ihr werdet darauf geschult, richtig damit umzugehen und Probleme erkennen und lösen zu können."
Probeweise atmete Markus einmal tief ein und aus. Es fühlte sich nicht viel anders an, oder doch? Er wusste es nicht genau. Vielleicht. Unbewusst tauschte er einen Blick mit Kestrel aus, die momentan nur zuhörte. Man reichte ihm ein Glas Wasser und er trank. Dann gab es noch ein paar Erklärungen und Informationen, ehe man ihn wieder in Ruhe ließ und den Raum verließ. Seine Liege war etwas höher gestellt worden, sodass er nun halb dasaß. Er würde noch am selben Tag die Station verlassen können, das war eine gute Nachricht für den Corellianer. Markus trank noch einen Schluck von seinem Wasser und stellte das Glas danach zur Seite. Er betrachtete seine beiden Hände, ballte sie zu Fäusten und ließ wieder locker. Es fühlte sich anders an, aber er konnte nicht genau sagen inwiefern.
"Wie lange...?"
, fragte er Kestrel schließlich und sah sie an. Wie lange hatte er wohl "geschlafen"?
"Was ist mit den anderen? Alles ok?"
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