Jibrielle Dari Trineer
Flung Out Of Space
~~~ Lianna-System ~ Lianna ~ Lola Curich ~ Vorort ~ Wohnhaus/Appartment 206 ~ bei Miranda ~~~
"Nicht!"
Jibrielle hob schützend die Arme zwischen sich und Miranda, als wollte sie die Worte daran hindern, aus ihrem Mund zu kommen, ja regelrecht die Gedanken wegschleudern. Sie wich wie von selbst ein paar Ellen auf dem Bettlaken von Miranda fort, weg von dem Bereich, der von der heller werdenden Nacht beleuchtet wurde. Aus dem Dunkel heraus sprach sie weiter.
"Sie jetzt einfach mal still. Ich ... sowas mache ich nicht. Für so etwas würde ich nie meine Kräfte einsetzen. Vor allem nicht bei dir."
Der Gedanke widerte sie an. Es war in ihrer Stimme zu hören.
"Warte bitte. Ich brauch einen Moment."
sagte Jibrielle, stand vom Bett auf und verließ das Schlafzimmer. In den letzten paar Minuten waren Wellen der Furcht, des Ekel und niederschmetternder Enttäuschung über sie hinweggerollt. Ihr war übel und Schweiß stand auf ihrer Stirn. In der Küche fand sie den Kühlschrank mit einem Karton Orangensaft. Erst setzte sie an, um aus dem Karton zu trinken, hielt dann jedoch inne und nahm sich ein Glas aus dem Schrank, um es zu füllen. Sie leerte fast das ganze Glas in einem Zug und rang nach Atem, während sich die Gedanken in ihrem Kopf etwas abkühlten, langsamer wurden und begannen, in einem nunmehr überschaubaren Maße zu wirbeln. Miranda hatte sie belogen. Nein - sie hatte ihr nicht die ganze Wahrheit gesagt. Mit dieser Barista, die sie beim Jogging getroffen hatten, hatte sie jahrelang eine Beziehung geführt. Irgendwas zwischen BFFs und Geliebten. Und Mira hatte es ihr nicht erzählt. Und so war es heute wieder dazu gekommen. Doch zu was? Erzählte ihr Miranda die ganze Wahrheit? Woher sollte sie wissen, dass die zwei nicht in ihrem ... Akt ... das ganze Wohnzimmer auseinander genommen hatten? Vielleicht war Mira mit Nicky einfach so. Vielleicht konnte sie es gar nicht lassen - vielleicht war Mira einfach so.
Vielleicht war diese Nummer, die Mira hier vorspielte nur der Versuch, von der Wahrheit abzulenken. Aber warum ... Ich wollte noch in der Nacht mit dir Schluss machen, weil ich ehrlich sein wollte, und du die Wahrheit verdient hast. Aber ich kann doch nicht mit einer läppischen Nachricht ... warum würde Mira dann mit ihr Schluss machen wollen? Die Gedanken in Jibrielles Kopf begannen sich wieder schneller zu drehnen. Und was, wenn diese Geschichte davon ablenken sollte, dass diese Nicky sich doch an ihr vergangen hatte, und dass Mira sie aus irgendeinem verrückten Grund beschützen wollte? Neuer Ekel stieg in Jibrielle hervor. Und neuer Zorn. Die Jedi schloss die Augen, atmete mehrmals tief ein und aus, verbannte die hochkochenden Gefühle und das Brennen hinter ihren Augenliedern. Ein und aus. Mirandas Worte machten keinen Sinn. Ein und aus. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie ihr Credo nie gebrochen hätte. Ein und aus. Wegen Geschichten wie diesen, war es besser, wenn Jedi keine Liebesbeziehungen eingingen. Ein und ausssss. Jibrielle öffnete die Augen. Sie trank den letzten Schluck aus ihrem Glas und füllte es wieder auf. Dann, nach einem kurzen Zögern, griff sie ein zweites Mal in den Schrank und füllte ein zweites Glas. Mit zwei orangenen Phiolen in den Händen ging sie zurück ins Schlafzimmer, in dem Miranda noch immer wieder versteinert am Fenster stand. Jibrielle versuchte so neutral zu gucken, wie es ihr möglich war.
"Hier. Trink."
sagte sie leise, reichte Miranda das neue Glas und befeuchtete mit ihrem eigenen Orangensaft erneut die schon wieder trocken gewordenen Lippen.
"Du hattest mir das mit Nicole verschwiegen - dass ihr was miteinander hattet. Was auch immer das war."
stellte Jibrielle fest. Sie blickte auf ihr Glas.
"Ich verstehe nicht, was du mir da gerade alles erzählen wolltest. Und ehrlich gesagt, weiß ich im Augenblick auch nicht ... was ich dir glauben kann. Warum hast du mir das mit Nicole ... ach vergiss es. Ich habe keinen Anspruch auf deine Vergangenheit, oder dass du mir alles von damals erzählst."
Sie blickte neben Miranda an die Wand. Und aus dem Fenster. Mira angucken, konnte sie nicht. Ihre Stimme bekam diesen hässlichen, seltenen, bleiernden, bebenden Ton, den sie gerne vermieden hätte:
"Aber trotzdem: Warum hast du mir nicht von Nicole - oder Nicky - oder wie auch immer erzählt. Warum nicht? Weil ... ich hätte gerne - ich würde wirklich gerne verstehen, was hier passiert ist, weil ich mir wirklich Sorgen gemacht habe um dich ... und dir glauben will, und nicht zweifeln, ob das was du sagst, auch stimmt."
Sie musste sich selbst am Reden hindern, um nicht ganz die Kontrolle zu verlieren. Inzwischen schwammen ihre Augen, doch sie hinderte die Tränenflüssigkeit mit den Fingerspitzen daran, herunter zu perlen. Sie atmete ein und aus. So ruhig wie sie konnte. Sie trat auch einen halben Schritt von Miranda weg, damit sie nicht auf die Idee kam, nach ihr zu greifen oder sie sonstwie durch Berührungen zu besänftigen.
"Tu mir also bitte den Gefallen, und schau mich an und sei ganz ehrlich ..."
Sie zwang sich Mira anzusehen.
"Hast du wirklich nicht mit Nicky geschlafen oder mit ihr Schlafen wollen? Ich möchte einfach nur die Wahrheit hören. Und ... hatte Nicky recht damit? Dass du sie in Wirklichkeit doch liebst? Was - was genau ist da zwischen dir und ihr?"
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"Nicht!"
Jibrielle hob schützend die Arme zwischen sich und Miranda, als wollte sie die Worte daran hindern, aus ihrem Mund zu kommen, ja regelrecht die Gedanken wegschleudern. Sie wich wie von selbst ein paar Ellen auf dem Bettlaken von Miranda fort, weg von dem Bereich, der von der heller werdenden Nacht beleuchtet wurde. Aus dem Dunkel heraus sprach sie weiter.
"Sie jetzt einfach mal still. Ich ... sowas mache ich nicht. Für so etwas würde ich nie meine Kräfte einsetzen. Vor allem nicht bei dir."
Der Gedanke widerte sie an. Es war in ihrer Stimme zu hören.
"Warte bitte. Ich brauch einen Moment."
sagte Jibrielle, stand vom Bett auf und verließ das Schlafzimmer. In den letzten paar Minuten waren Wellen der Furcht, des Ekel und niederschmetternder Enttäuschung über sie hinweggerollt. Ihr war übel und Schweiß stand auf ihrer Stirn. In der Küche fand sie den Kühlschrank mit einem Karton Orangensaft. Erst setzte sie an, um aus dem Karton zu trinken, hielt dann jedoch inne und nahm sich ein Glas aus dem Schrank, um es zu füllen. Sie leerte fast das ganze Glas in einem Zug und rang nach Atem, während sich die Gedanken in ihrem Kopf etwas abkühlten, langsamer wurden und begannen, in einem nunmehr überschaubaren Maße zu wirbeln. Miranda hatte sie belogen. Nein - sie hatte ihr nicht die ganze Wahrheit gesagt. Mit dieser Barista, die sie beim Jogging getroffen hatten, hatte sie jahrelang eine Beziehung geführt. Irgendwas zwischen BFFs und Geliebten. Und Mira hatte es ihr nicht erzählt. Und so war es heute wieder dazu gekommen. Doch zu was? Erzählte ihr Miranda die ganze Wahrheit? Woher sollte sie wissen, dass die zwei nicht in ihrem ... Akt ... das ganze Wohnzimmer auseinander genommen hatten? Vielleicht war Mira mit Nicky einfach so. Vielleicht konnte sie es gar nicht lassen - vielleicht war Mira einfach so.
Vielleicht war diese Nummer, die Mira hier vorspielte nur der Versuch, von der Wahrheit abzulenken. Aber warum ... Ich wollte noch in der Nacht mit dir Schluss machen, weil ich ehrlich sein wollte, und du die Wahrheit verdient hast. Aber ich kann doch nicht mit einer läppischen Nachricht ... warum würde Mira dann mit ihr Schluss machen wollen? Die Gedanken in Jibrielles Kopf begannen sich wieder schneller zu drehnen. Und was, wenn diese Geschichte davon ablenken sollte, dass diese Nicky sich doch an ihr vergangen hatte, und dass Mira sie aus irgendeinem verrückten Grund beschützen wollte? Neuer Ekel stieg in Jibrielle hervor. Und neuer Zorn. Die Jedi schloss die Augen, atmete mehrmals tief ein und aus, verbannte die hochkochenden Gefühle und das Brennen hinter ihren Augenliedern. Ein und aus. Mirandas Worte machten keinen Sinn. Ein und aus. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie ihr Credo nie gebrochen hätte. Ein und aus. Wegen Geschichten wie diesen, war es besser, wenn Jedi keine Liebesbeziehungen eingingen. Ein und ausssss. Jibrielle öffnete die Augen. Sie trank den letzten Schluck aus ihrem Glas und füllte es wieder auf. Dann, nach einem kurzen Zögern, griff sie ein zweites Mal in den Schrank und füllte ein zweites Glas. Mit zwei orangenen Phiolen in den Händen ging sie zurück ins Schlafzimmer, in dem Miranda noch immer wieder versteinert am Fenster stand. Jibrielle versuchte so neutral zu gucken, wie es ihr möglich war.
"Hier. Trink."
sagte sie leise, reichte Miranda das neue Glas und befeuchtete mit ihrem eigenen Orangensaft erneut die schon wieder trocken gewordenen Lippen.
"Du hattest mir das mit Nicole verschwiegen - dass ihr was miteinander hattet. Was auch immer das war."
stellte Jibrielle fest. Sie blickte auf ihr Glas.
"Ich verstehe nicht, was du mir da gerade alles erzählen wolltest. Und ehrlich gesagt, weiß ich im Augenblick auch nicht ... was ich dir glauben kann. Warum hast du mir das mit Nicole ... ach vergiss es. Ich habe keinen Anspruch auf deine Vergangenheit, oder dass du mir alles von damals erzählst."
Sie blickte neben Miranda an die Wand. Und aus dem Fenster. Mira angucken, konnte sie nicht. Ihre Stimme bekam diesen hässlichen, seltenen, bleiernden, bebenden Ton, den sie gerne vermieden hätte:
"Aber trotzdem: Warum hast du mir nicht von Nicole - oder Nicky - oder wie auch immer erzählt. Warum nicht? Weil ... ich hätte gerne - ich würde wirklich gerne verstehen, was hier passiert ist, weil ich mir wirklich Sorgen gemacht habe um dich ... und dir glauben will, und nicht zweifeln, ob das was du sagst, auch stimmt."
Sie musste sich selbst am Reden hindern, um nicht ganz die Kontrolle zu verlieren. Inzwischen schwammen ihre Augen, doch sie hinderte die Tränenflüssigkeit mit den Fingerspitzen daran, herunter zu perlen. Sie atmete ein und aus. So ruhig wie sie konnte. Sie trat auch einen halben Schritt von Miranda weg, damit sie nicht auf die Idee kam, nach ihr zu greifen oder sie sonstwie durch Berührungen zu besänftigen.
"Tu mir also bitte den Gefallen, und schau mich an und sei ganz ehrlich ..."
Sie zwang sich Mira anzusehen.
"Hast du wirklich nicht mit Nicky geschlafen oder mit ihr Schlafen wollen? Ich möchte einfach nur die Wahrheit hören. Und ... hatte Nicky recht damit? Dass du sie in Wirklichkeit doch liebst? Was - was genau ist da zwischen dir und ihr?"
~~~ Lianna-System ~ Lianna ~ Lola Curich ~ Vorort ~ Wohnhaus/Appartment 206 ~ bei Miranda ~~~