Lianna City - Jedi-Basis, Kantine - Kaiba und Ly'fe
»Möchtet ihr noch eine Tasse Kaf, Meister?«,
Fragte der Droide seinen Herrn, während er Kaiba die rettenden Ohrstöpsel zusteckte, und irritierte Ly'fe damit etwas.
»Nein, Vieroh, du weißt doch, dass ich nie mehr als eine Tasse trinke.«
Schließlich brauchte er den Kaf nicht, um wach zu werden, sondern trank ihn lediglich für den Geschmack. Bedauerlicherweise wollte der Junge den Wunschmeister nicht sofort hören, aber vielleicht würde der Vortrag noch dadurch gewinnen, wenn er Ikarr für den Gesang hinzuzöge.
Der Bith-Jedi studierte den Menschen, während dieser eine ganze Weile lang überlegte, wie er den Kodex interpretieren sollte. Er konnte die fremdartige Mimik dieser Spezies und ihrer zahlreichen Verwandten ganz gut interpretieren, für einen Bith zumindest, was allerdings kein Wunder war nach der langen Zeit im Orden. Der Ritter fragte sich, ob Kaiba erneut eher kontroverse Ansichten vertreten würde, freute sich aber in jedem Fall auf seine Antwort, die schließlich auch kam und ihn erst einmal kurz auflachen ließ, eine Verhaltensweise, die er von seiner humanoid geprägten Umgebung übernommen hatte und bei ihm etwas komisch aussah.
»Dass Jedi keinen Humor hätten stimmt nicht, allerdings verfügen sie mehrheitlich ganz sicher über kein Verständnis für Kunst und ernste Musik.«
Erwiderte er dem Anwärter, der sich, so stellte sich heraus, tatsächlich schon eine einigermaßen brauchbare Meinung über die Bedeutung des Kodex gebildet hatte, auf jeden Fall vermied er manchen typischen Fehler und er gab auch zu, den Satz über den Tod nicht so recht zu verstehen, aber das machte überhaupt nichts, im Gegenteil.
»Gut,«
Lobte Ly'fe ihn.
»Einen entscheidenden Punkt hast du gleich erkannt: es geht keineswegs darum, die Existenz von Gefühlen, Unwissenheit, Leidenschaft oder Tod abzustreiten, auch nicht bezogen auf das Leben eines Jedi. In einem gewissen Rahmen gibt es kein richtig oder falsch, was die Interpretation dieser Worte angeht, jeder Jedi muss für sich herausfinden, was der Kodex für ihn bedeutet, und oft ändern sich diese persönlichen Meinungen im Lauf der Zeit. Für mich besagt er, auf welcher Grundlage die Entscheidungen eines Jedi und sein Handeln fußen sollte. Nicht auf den Gefühlen, die dir gerade in dem Moment gerade durch den Kopf schießen, sondern auf das, was du empfindest, wenn du wieder mit dir selbst im Reinen bist. Ein Jedi sollte sich die Zeit nehmen, zu lernen und stets beide Seiten zu hören und versuchen, sie zu verstehen. Den dritten Punkt finde ich ein bisschen redundant, aber es ist nicht völlig dasselbe. Jedi dürfen Partner haben, das ist richtig, allerdings war das nicht immer so. Einer der Punkte, wo sich die Denkweise der Jedi im Laufe der Zeit verändert hat, wie ich vorhin erwähnt hatte.«
Meinte der Jedi-Ritter und machte eine entsprechende Geste.
»Die meisten sehen das inzwischen so, dass Liebe kein Problem geht, wenn man aufpasst. Liebe macht blind, so heißt es, auch wenn ich als Bith keine eigenen entsprechenden Erfahrungen habe. Jedenfalls sollte man aufpassen, dass man trotz einer engen Bindung die Prioritäten richtig setzt und das größere Bild nicht aus dem Blick verliert. Zu guter Letzt den Satz, den du nicht ganz verstanden hast aber trotzdem in die richtige Richtung getippt hast: ein Jedi handelt selbstlos, ohne Rücksicht auf Nachteile für einen selbst, wenn die Sache es erfordert, bis hin zum eigenen Tod, und sie wissen, dass sie in der Macht weiterleben werden. Natürlich sind wir keine Selbstmörder, aber im Extremfall kann es doch soweit kommen, dass ein Jedi sein Leben in die Hand der Macht gibt, denke nur an die Jedi, die den Todesstern bei Corellia zerstört haben.«
Dabei dachte der Bith an Joseline, seine Heldin, bestimmt eine der tapfersten noch lebenden Jedi. Er wusste ehrlich nicht, ob er selbst in der Situation die Courage hätte, es ihr gleichzutun, sogar unter den Umständen.
»Aber wie gesagt, das ist meine Interpretation, und was du gesagt hast, ist keineswegs falsch. Ich denke, dass es wichtig ist, dass ein Padawananwärter sich frühzeitig über die Motivation eines Jedi und den Kodex Gedanken macht, doch für's erste sollte das genug sein. Mich würde interessieren, hast du schon konkrete Erfahrungen im bewussten oder unbewussten Anwenden der Macht?«
Fragte er Kaiba und beugte sich nach vorn, die Hände auf den Tischplatten übereinander gelegt und so in der Lage, den Menschen einigermaßen detailreich mit seinem natürlichen Augenlicht auszumachen.
Lianna City - Jedi-Basis, Kantine - Kaiba und Ly'fe
[OP]Ich denk das passt schon mit der Interpretation des Kodex[/OP]