Lianna

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In welcher Ebene ich gelebt habe? Das weiß ich nicht antwortete Laurin recht leise. Ich war wie schon gesagt noch sehr jung! Unser Haus brannte irgendwann als ich noch so circa 5 Jahre alt war ab. Da zogen wir um. Wir hatten nie viel Geld deshalb muss es eine der unteren Ebenen gewesen sein. So viel steht fest antwortete Laurin der fragend guckenden Corellianerin, und wendete sich wieder Nei zu, ich merke du kennst Coruscant nicht! Ich glaube du würdest deine Meinung über den Planeten schnell ändern wenn du einmal dort sein würdest! Es ist dort wirklich schön, und es ist immer etwas los. Wer weiß vielleicht wird dich ja mal eine Mission dort hinführen Laurin lachte. Nach ein paar Sekunden verstummte sein lachen und er wurde wieder ernst. Können wir mit dem Training beginnen ich würde gerne etwas neues lernen fragte Laurin mit einer von ihm noch nicht bekannten Ernsthaftigkeit.
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Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum - u.a. Coris, Jaques, Ly'fe

Coris schien mit der Antwort zufrieden zu sein und auch erleichtert. Ly'fe war sich nicht sicher, wovor der Zabrak wirklich Angst gehabt hatte, da er es inzwischen doch für ziemlich normal hielt, dass Padawane vor Fragen überquollen, und die meisten waren dabei auch etwas oder gar ziemlich ungeduldig. Er schien sich darüber im Klaren zu sein, dass die Ausbildung lang und anstrengend sein würde, war aber stolz darüber, sie wagen zu können. Mit Blick auf die inzwischen beträchtliche Anzahl übender Jedi in dem Raum philosophierte er, wie viele potentielle Jedi-Meister es gäbe, welche nie die Chance einer Ausbildung bekommen würden.

»Viele, da hast du recht, weit mehr als der Orden Köpfe zählt, das ist sicher. Immerhin gibt es Planeten, deren ganze Bevölkerung zumindest leicht machtsensitiv ist. Doch die Machtsensitiven bilden nur einen winziger Prozentsatz aller intelligenten Wesen der Galaxis, und nur ein kleiner Teil ihrer hat das Potential, ein Ritter oder gar ein Meister zu werden. Viele, oder wenige, beides ist wahr, doch fest steht, dass nur verschwindend wenige die Chance bekommen, den Weg zu beschreiten. Unter diesen Gegebenheiten dürfen wir stolz sein, doch vor Hochmut müssen wir uns hüten und vielmehr die Verantwortung sehen, welche uns aufgrund unserer seltenen Gabe und dem Umstand, von ihr zu wissen obliegt,«

Erklärte der Bith, der das so ähnlich auf einem Datapad gelesen hatte.

»Aber hab' keine Angst. Es geht immer nur einen Schritt nach den anderen, niemand wird Unmögliches von dir verlangen. Ich werde jetzt noch mit Jaques die Telekineseübung machen und du bist eingeladen, daran teilzunehmen, oder du beziehst erst einmal dein Quartier und ruhst dich aus. Oder du gehst die Treppe hinunter in die Bibliothek. Meistens findest du dort auch Meister Nackl, die Chancen sind also gut, dass du dort eine definitive Antwort auf die Frage wegen deiner Eltern bekämst.«

Im Grunde wäre letzteres auch besser, denn der Jedi-Ritter hatte den Eindruck, dass es ihn doch sehr beschäftigte. Wahrscheinlich hatte Coris eher keine Fragen mehr, die Ly'fe beantworten konnte als überhaupt keine und in jedem Fall hielt er es für sinnvoll für den Zabrak, dass dieser erstmal zur Ruhe und richtig bei den Jedi ankäme, bevor sie nochmals meditierten – ansonsten käme er bei der Telekineseübung mit Jaques wohl auf keinen grünen Zweig, und man musste den Anfang im Orden ja nicht frustrierender gestalten als nötig.

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Großmeister Yeedle hatte sich nicht verändert. Er war genauso anmaßend ob seiner Weisheit, wie damals. Wie zu den Tagen, als Krizzlain Frost Mitglied des Ordens der Jedi gewesen war. Doch diese Zeiten lagen lange zurück, verborgen im Mantel der Vergessenheit. Das kleine grüne Wesen fand mit gezielten, wenngleich grammatikalisch falschen, Sätzen fast immer ins Ziel. Eine beeindruckende Zurschaustellung von Menschenkenntnis. Und das quittierte der Kopfgeldjäger mit einem fast lautlosen Knurren. Die permanente Konfronation mit seiner Vergangenheit wurmte den jungen Knaben mehr und mehr. Natürlich hatte der Großmeister alles Recht dazu, bedachte man die Umstände des damaligen Scheidens. Doch Krizz fühlte sich mehr und mehr in die metaphorische Ecke gedrängt. Und genau das machte die Situation gefährlich, denn der Kopfgeldjäger war es nicht gewohnt, sich erklären zu müssen. Nicht mehr. Normalerweise gab er selbst eine Richtung vor, diktierte den Ton oder bestimmte für sich selbst, was er als nächstes unternahm. Yeedle jedoch bestürmte ihn mit unnachgiebiger Intensität.

Als er jedoch erwähnte, das es ein falsche Philosophie war, wider der Überzeugung zu handeln, traf er den Nagel sprichwörtlich auf den Kopf. Genau mit einer solchen Haltung hatte es sich Krizz damals erklärt - hatte seinen Austritt aus dem Orden und den Bruch mit den Jedi schlichtweg einer anderen Auffassung zugeschrieben. Und nun, nach all den Jahren, bestätigte ihm der Großmeister diese These. Ein beißender Schmerz durchfuhr seine linke Körperhälfte, der sengenden Agonie eines Blastertreffers gleich. Hatte er die peinvolle Vergangenheit all die Jahre überflüssigerweise verdrängt? Hatte er den Jedi im Laufe der Jahre zuviel Unrecht gegeben? Krizz begann zu grübeln und zu zweifeln.


"Also habe ich nicht falsch gehandelt?"

Wenn das wirklich so war, wurde dem Kopfgeldjäger gerade der Boden unter den Füßen weggezogen - denn sein ganzes weiteres Streben nach dem Ordensaustritt hatte der Schädigung der Jedi gegolten. In welcher Form auch immer. Den einen oder anderen Friedenshüter hatte er eigenhändig zur Strecke gebracht - ausgeliefert an jene, die entsprechend zahlten. Ob lebend oder tot war ihm stets gleich. Doch sollte der Bruch als solcher gar keiner gewesen sein, so hatte er all die Jahre einer Lüge aufgesessen. War dem falschen Idealen gefolgt und hatte den falschen Personen Unrecht angetan.

Seine Überlegungen erhielten jedoch einen jähen Dämpfer, als der Großmeister - noch etwas dreister - nach der persönlichen Erfüllung des Kopfgeldjägers fragte. Zufrieden mit dem, was er 'darstellte'. Diese Art der Formulierung ließ den Ärger vergangener Tage wieder hochkochen. Krizz verzog seine Lippen zu schmalen, kaum wahrnehmbaren Strichen, während er versuchte, seiner Mimik keine allzu großen Extreme zu gewähren.


"Was ich darstelle? Ich gehe meinen Weg ... ohne darin große Tiefe zu sehen. Und an etwas wie eine Bestimmung glaube ich nicht, Meister Yeedle. Ich bin Realist genug, um spirituelle Träumereien den Jedi zu überlassen. Solche Philosophien helfen mir nicht weiter, wenn Blasterblitze um mich herum einschlagen. Es ist also weniger Berufung, als Profession .. eine Möglichkeit Geld zu verdienen. Innere Erfüllung sättigt mich nicht, es zahlt nicht die Kosten für ein Dach über dem Kopf. Nicht jedes Wesen in der Galaxis wird über den Orden der Jedi versorgt ..."

Alte Wut schäumte im Söldner. Die häufig absurd-romantischen Vorstellung der Machtbenutzer straften all jene schwer arbeitenden Existenzen in der Endlosigkeit der Galaxis ab, die weniger gesegnet waren. Während der durchschnittliche Jedi sich keine Gedanken über Nahrung, Obdach oder generelle Versorgung machen musste, litten ungezählte Lebewesen Hunger, Leid oder Trauer. Und meistens hielt sich Krizz eher bei selbigen auf, denn im fast träumerisch problemfreien Umfeld jener, die Unbill und Entsagung nur aus dem Holo kannten.

Die Augen des Kopfgeldjägers - dessen Beruf auch nicht gerade durch Einfachheit brillierte - wurden kalt, als er den kleinen Grünen fixierte. Der Großmeister konnte sagen was er wollte, aber an diesem Fakt gab es schlichtweg nichts zu rütteln.



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Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - mit Ly'fe

Coris ließ sich die Worte des Bith erst noch einmal durch den Kopf gehen. Beeindruckt von seiner Wortwahl und der eleganten Antwort auf seine Frage nahm er den Fakt einfach so hin. Womöglich war es sogar besser, dass nicht jeder der machtsensitiv ist die Chance bekommt eine Ausbildung zum Jediritter machen zu können... verfallen doch ohnehin schon genügend Jedi der dunklen Seite beziehungsweise begegnen ihr mindestens einmal auf ihrer Laufbahn - das hat er zumindest so gelesen.

"Ich denke ich werde die Bibliothek aufsuchen, ich sollte wohl zuerst einmal meinen Kopf freibekommen bevor ich weitere Lektionen lerne. Die Konzentration die ich dafür aufbringen müsste fällt mir ohnehin schon schwer aber wenn es recht ist komme ich so bald wie möglich zum Training zurück, schließlich bin ich nicht umsonst nach Lianna gekommen!

Mit einem Nicken verabschiedete er sich von Ly'fe und Jaques und hoffe dabei, der Bith hätte seine indirekte Bitte verstanden nach seiner kurzen Abszinenz das Training wieder aufzunehmen.
Er verließ den Trainingsraum der sich mittlerweile wirklich enorm gefüllt hatte durch die gleiche Tür durch die er anfangs von 40-77, dem Empfangsdroiden, geführt wurde und machte sich auf den Weg zur Bibliothek. Mittlerweile fühlte er sich auch um einiges wohler in der Jedibasis, die ihn Anfangs so fremd und beängstigend vorkam, und erfragte sich somit den Weg zur Bibliothek kurzerhand bei einigen vorbeilaufenden Padawanen.
Dort angekommen fragte er kurzerhand die erstbeste Person um Rat die er traf und auch noch vertrauenswürdig aussah.


"Entschuldigen Sie bitte, aber ich bin nach der Suche nach Meister Nackl. Ly'fe ein Bith aus dem Trainingsraum sagte er könnte mir behilflich sein bei Recherchen über meine Eltern die auch Jedis waren. Können Sie mir sagen wo ich ihn finde?

Fragte Coris vielleicht ein bisschen zu höflich, ohne zu wissen schon längst vor ihm zu stehen.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Bibliothek - mit Meister Nackl
 
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~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | Trainingsraum 4 | Gun Laosi, Kestrel & Brianna | ~


Die ordnungsgemäße Vorstellung folgte noch einmal der Form halber und endlich konnte der Nautolaner beiden Frauen einen Namen zuordnen. Ein Fortschritt - ganz gleich wie lange man nun miteinander zu tun hatte. Der blauhäutige Amphiboide gab sich aufmerksam und gelehrig, hörte sich die Worte der Jedi konzentriert an. Und Worte hatte Kestrel jede Menge auf Lager. Gun selbst war kein Kind von Traurigkeit und alles andere als auf den Mund gefallen. Was die Dunkelhaarige hier jedoch so plapperte kam einem handfesten Wochenmarkt-Tratsch gleich. Fielen ihr die lockigen Haare wie ein Wasserfall über Schulter und Rücken, so stand die Wortflut einem Sturz des kühlen Naß in nichts nach. Der junge Sportler von Glee Anselm befürchtete, das er bei bei fortschreitendem Lernaufwand und Redefluß, mit enormen Kopfschmerzen zu rechnen hatte. Doch derartige Gedankengänge geziemten sich nicht für jemanden, der bald schon die Ausbildung zum Jedi beginnen sollte. Spott und Hohn, auch verpackt in Sarkasmus, standen einem Hüter des Friedens nicht gut zu Gesicht. Es war schlichtweg unpassend. Derart irdisches Verhalten musste er im Rahmen seiner Unterweisungen abstreifen wie eine alte, eine tote Haut.
Natürlich ging es in erster Linie wieder um die akrobatische Darbietung von Ritterin Kestrel, die behandelt wurde. Aber auch, das die Silberhaarige - Brianna - kurz davor war, zum Jedi-Ritter ernannt zu werden. Das warf eine ganze Reihe neuer Fragen auf. Doch ehe sich der nautolanische Padawan-Anwärter versah, fragte die Dunkelhaarige nach seinen bisherigen Erfahrungen im Orden der Jedi. Und etwaige Unterweisungen. Der an sich eigentlich selbstbewusste Zeitgenosse riss die ölig schwarzen Augen auf und druckste etwas.


"Nein, Ritterin Kestrel Skyfly, bisher hat sich kein Meister meiner angenommen."

Gun war es gewohnt, gewisse Formen einzuhalten. Und das tat er auch hier. Schon Großmeister Wes Janson fand derlei ein wenig befremdlich, als die beiden einander trafen - direkt nach der Ankunft des Nautolaners an der Jedi-Basis. Doch die Erziehung seiner Eltern hatte ihn einen entsprechenden Umgang gelehrt und man brach nicht mit Traditionen.

"Ich ... Jedi-Großmeister Wes Janson erklärte mir und einigen anderen etwas, das sich 'Levitation' nannte. Ich sollte mich daran versuchen, mit Hilfe der Macht einen Stein schweben zu lassen. Allerdings entzog sich diese Erläuterung ... meiner Vorstellungskraft."

Eine fast maßlose Untertreibung - Gun hatte sich gegen die Macht gewehrt, hatte daran gezweifelt, den Stein bewegen zu können und war letztlich gescheitert. Nur mit Hilfe einer wesentlich erfahreren - oder talentierteren - Mitschülerin war es ihm überhaupt vergönnt gewesen, eine Art Teilerfolg zu verbuchen. Seine immense Sträubung gegen die Macht, respektive sein Klammern an wissenschaftliche Erklärungen und Abläufe sorgten für eine Art Lernboykott.

Dann jedoch fuhr Kestrel thematisch fort, ohne direkt auf die bisherigen Trainingserfahrungen des tentakelköpfigen Amphiboiden einzugehen. Das wiederum überraschte Gun nicht. Und überdies störte er sich auch nicht daran, immerhin musste die Silberhaarige hier eine prüfungsartige Leistung abgeben. Es gab also wichtigeres, als die ersten Schritte auf dem Pfad der Macht.

Den Worten der Ritterin folgte eine kurze Bestätigung von Brianna, die sich im Anschluß die Augen verband und mit Hilfe des repulsorgestützten Geschirrs den zuvor bereiteten Parcours beschritt. Natürlich erkannte der kritische Sportler in Gun hier und da eine kleine Unsicherheit, eine falsche Gleichgewichtsverteilung oder einen kaum merklichen Fehltritt. Und dennoch demonstrierte die Silbermähnige ihre Künste eindrucksvoll. Der Nautolaner musste ihre Leistung neidvoll anerkennen. Und gleichzeitig bemerkte er zusehends, dass er eine derartige Darbietung nicht annähernd gleichwertig abliefern konnte. Wie auch, konnte er doch nicht auf die Macht vertrauen.

Brianna kehrte zurück, befreite sich von der Augenbinde und schenkte dem Amphiboiden einen entsprechenden Blick, ehe sie eine kurze Erklärung abgab, wie man diese Hindernis-Strecke erfolgreich absolvieren konnte - mit Hilfe der Macht. Diese Aussage transportierte eine Frachterladung Skepsis in Guns Unterbewusstsein. Er, der Sportler und Fechter von Glee Anselm, hatte doch überhaupt keine Ahnung von dieser mystischen Macht. Von dieser spirituellen Religion, die einem besondere Fähigkeiten vermachen sollte. Natürlich - die beiden Frauen hatten beeindruckende Leistungen gezeigt, doch zweifelte der Nautolaner daran, dies der Macht zuzuschreiben. Vollends austrainierte Athleten waren in der Lage, fast jeden Parcours zu absolvieren.


"Ich werde sehen, was sich machen lässt."

Der Amphiboid sicherte sich im Geschirr, zurrte zur Kontrolle noch einmal an der Technik und schlang die Binde um den Kopf, um sich selbst der optischen Wahrnehmung zu berauben. Noch einmal schnaubte der Blauhäutige durch. Nun galt es also. Der Sproß von Glee Anselm wagte sich nur zögerlich. Er spannte seine Beinmuskulatur an, wartete kurz und katapultierte sich dann einer gespannten Feder gleich ab: Ein perfekter Absprung, eine ideale Körperhaltung, ein kraftvolles Manöver - gekrönt von einer katastrophalen Landung. Auch die repulsorunterstützte Sicherung bewahrte den Nautolaner nicht vor einem schmerzhaften Sturz. Kaum das er aufschlug, keuchte Gun. Der Schmerz war keine Katastrophe, denn er erinnerte einen Athleten daran, gewisse Grenzen zu besitzen. Schmerz gewahrte den Sportler zu Konzentration und Aufmerksamkeit. Schmerz hinderte vor Hochnäsigkeit und Arroganz. Schmerz zeigte Versagen auf und gemahnte zu weiteren Übungen. Der Schmerz war der ständige Begleiter von all jenen, die ihren Körper stählen wollten.

"Fehlsprung Eins ..."

In einer flüssigen Bewegung streifte sich der Amphiboid die Augenbinde ab und richtete sich auf. Ein schiefes Lächeln zierte sein Antlitz - kein Zeichen von der eben erlittenen Pein. Auch war er zu stolz, um zur silberhaarigen Jedi zu schielen. Sein eigener Anspruch war ihm wieder einmal in die Quere gekommen. Und seine Unfähigkeit, sich in der Macht zu bewegen.


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[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | Kneipe "Patrick's"] Lerameé, Nen-Axa, Kadajj, Krizz, Yeedle; Polizei, Schaulustige

Das Bild, das Nen-Axa über Krizzlan hatte, nahm immer mehr Form an. Mit jedem Wort, das der Mensch und Großmeister Yeedle wechselten, kamen weitere Details hinzu, wie neue Steine zu einem Mosaik. Der Arconier wusste zwar noch nicht viele Fakten über Frosts Vergangenheit und sein jetztiges Leben, begann aber die groben Zusammenhänge zu verstehen. Offensichtlich war er durchweg Pragmatiker mit dem Einschlag eines Pessimisten, der sich für einen Realisten hielt. Glaube lehnte er ab, für Aberglaube hingegen mochte einiger Platz sein. Nen-Axa hatte schon mehrfach Personen mit solchen Charakterzügen kennengelernt: Allesamt Einzelgänger und Überlebenskünstler, meist Piraten, Söldner, Schmuggler oder andere, die auf dem Grat zwischen Abenteuer und Verbrechen wandelten. Krizzlans Worte deuteten an, dass auch seine Profession irgendwo in dieser Gegend zu suchen war. Es war kein Wunder, dass der Mann im Jediorden keinen Platz gefunden hatte: Sein Wesen schien sich doch zu stark von der Philosophie der Jedi zu unterscheiden, die auf Gelassenheit, Selbstlosigkeit und festem Vertrauen in das Unbekannte basierte.

Natürlich hätte er dem Mann daraus niemals einen Vorwurf gemacht. Nicht alle Wesen waren gleich und bei weitem nicht alle taugten zum Jedi; einen ähnlichen Gedankengang hatte er vor kaum mehr als einer Stunde gehabt, als er seinen Padawan Lerameé mit Jack Skyvold und sich selbst mit Eleonores Schülerin Mya verglichen hatte. Wie konnte man jemanden dafür verurteilen, dass er sich nicht in eine Form zu zwängen versuchte, in die er schlichtweg nicht passte? In dieser Hinsicht stimmte seine Meinung vollkommen mit dem überein, was Großmeister Yeedle äußerte.

Während ein erstes Bisschen Verständnis für Krizzlan Frost in ihm aufkam, nahmen Nen-Axas Vorbehalte gegen ihn ab. Ein wenig nur, doch immerhin ausreichend, um sich zu der Entscheidung durchzuringen, vor der er sich eben noch gesträubt hatte.


»Erlaubt eine Einmischung an dieser Stelle, Großmeister Yeedle«, sagte er inrespektvollem Tonfall und wartete auf einen Wink des grünen Nichtmenschen, fortfahren zu dürfen.

»Mr. Frost, verstehe ich es richtig, dass Sie und Ihre Partnerin in gewisser Weise Söldner sind?

Mein Padawan und ich wollen eigene Nachforschungen in diesem Fall anstellen. Ich erzähle ihnen wohl nichts Neues, wenn ich sage, dass wir beide nicht gewohnt sind, uns in diesem Milieu zu bewegen. Unsere Erfolgsaussichten würden ganz erheblich steigen, wenn uns jemand mit mehr Fachwissen und Erfahrung begleiten würde.

Falls Eure Dienste also zur Verfügung stünden, und falls der Orden bereit wäre, für die Kosten aufzukommen...«
(dieser Wink galt natürlich Großmeister Yeedle) »...könnten wir vielleicht eine Übereinkunft treffen.

Wir sind wohl einig, dass dieses Zusammentreffen hier und unter diesen Umständen kein Zufall ist«
, erklärte er in Yeedles Richtung.

»Und falls doch,« fügte er an Krizzlan hinzu, von dem er mit Sicherheit annahm, dass er jede Form von Vorsehung vehement leugnen würde, »dann könnte es genausogut ein glücklicher Zufall sein, nicht wahr?«

Damit war die Katze aus dem Sack, wie man so schön sagte. Nen-Axa war in dieser Sache keineswegs seinem Verstand, sondern einem vagen Impuls gefolgt. Die Folgen waren unabsehbar; halb hoffte er, dass entweder Frost oder Yeedle ihm eine Abfuhr erteilen würde. Doch er erwartete es nicht. Er hatte das Gefühl, dass die Sache nun ins Rollen geraten war und sich verselbständigte; er, Lerameé, Krizzlan und dessen Gefährtin, sie alle waren Teil eines Größeren Ganzen, ob sie es einsehen wollten oder nicht.

[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | Kneipe "Patrick's"] Lerameé, Nen-Axa, Kadajj, Krizz, Yeedle; Polizei, Schaulustige
 
Lianna - Lola Curich - Kneipe "Patrick's" - NPCs, (Kadajj), Krizz, Lerameé, Nen-Axa, Yeedle

Krizz wurde mit einem Male sehr nachdenklich und die Verwunderung sprach aus ihm, als er ungläubig nachfragte, wirklich nicht falsch gehandelt zu haben. Es zeigte, wie wenig er nach wie vor verstand. Er schien noch nicht bereit, seinen Fehler zu erkennen, geschweige denn, ihn zu korrigieren. Der Mensch verstand nicht, was der Jedi-Orden eigentlich war und was seine Lehren bedeuteten, obwohl er glaubte, alles zu verstehen, doch zumindest zweifelte er jetzt.

Dass die Stimmung des Ex-Anwärters alsbald in Aggression umschlug, überraschte auch Yeedle. Der Jedi wich theatralisch zurück, doch nicht, weil er Angst hatte. Der kleine Grüne war weit davon entfernt, Angst vor seinem weitaus größerem Gegenüber zu haben. Bevor dieser nach einer Waffe greifen hätte greifen können, die er vielleicht bei sich trug, hätte er bereits gelähmt und hilflos auf den Boden gelegen, seine Gliedmaßen unkontrolliert zuckend. Nein, der kleine Grüne wollte damit lediglich seinen Punkt unterstreichen. Dafür, dass er sich nicht um so etwas wie eine »Bestimmung« kümmerte, schien ihn die Frage danach ganz schön aufzuwühlen. Es war wie mit der Macht: im Hinblick auf die Macht gab es drei Gruppen von Leuten. Die einen glaubten an oder wussten von ihrer Existenz. Andere glaubten nicht daran und kümmerten sich auch nicht weiter darum. Die dritte Gruppe allerdings lehnte die Macht ab und
wollte, dass sie nicht existierte, aller gegenteiligen Fakten zum Trotz. Teilweise grenzte die Ablehnung an Fanatismus und nahm Züge einer Religion an, so dass die Macht ihre Leben wesentlich stärker beeinflusste als die der anderen beiden Gruppen. Yeedle fragte sich, ob es bei Krizz' Glauben an die Nicht-Existenz einer tieferen Bestimmung ähnlich war.

»Wütend du bist. Warum?«

Fragte der Gnom gespielt erschrocken.

»Etwas gesagt ich habe, was verärgert dich hat?«

Vielleicht brachte der Großmeister den ehemaligen Jedianwärter damit zum Nachdenken, doch wenn, dann blieb keine Zeit, ihn zu studieren, denn Nen-Axa schien eine Entscheidung getroffen zu haben und ergriff die Gelegenheit beim Schopf, um mit Yeedles nickend gewährter Erlaubnis zu versuchen, Krizz als Söldner anzuheuern. Er hielt ja nicht gerade hinter dem Berg, dass Gewalt seinen Talenten entsprechend einen gewichtigen Anteil seiner Berufsausübung hatte. Deshalb wirkte auch die angedeutete Einstellung, die Jedi wären Träumer, weit weg von den Problemen der Galaxis unecht, wie ein Gedankengebäude, die einmal getroffene Entscheidung zu rechtfertigen. Die Rechtfertigung einer Person, die sehr wohl glaubte, richtig gehandelt zu haben doch gleichwohl tief in ihrem Inneren wusste, dass etwas nicht stimmte, irgendetwas fehlte.

In Gedanken gab Yeedle Nen-Axa recht. Die Suche nach Jacks würde vermutlich schneller und mit höheren Erfolgsaussichten ablaufen, wenn eine Person mit entsprechenden Erfahrungen in dem Milieu beteiligt wäre, so dass eine entsprechende Investition – für die die Verfügungsmittel eines Ritters wohl eher nicht ausreichten – ihr Geld wert wäre.

»Von den tatsächlichen Kosten das abhängt,«

Schränkte Yeedle ein, signalisierte zugleich aber auch die grundsätzliche Bereitschaft. Zugleich gefiel ihm die Spitze des Jedi-Ritters gegen den nicht trotz der gegenteiligen Indizien an eine Bestimmung Glaubenden.

»Wirkliche Zufälle es nicht gibt.«

Bestätigte der Jedi und schmunzelte, als der Arconier von einem möglicherweise »glücklichen Zufall« sprach. Letztendlich war er allerdings skeptisch, ob sich der Mensch darauf einlassen würde. Der Orden war für ihn ein sehr emotionales Thema, und ob ihm Credits tatsächlich wichtiger waren als seine Einstellung den Jedi gegenüber? Der kleine Grüne bezweifelte es, er schätzte Krizz so ein, wie er sich selbst auch dargestellt zu haben: dass ihm Geld nicht das wichtigste war, eher ein Mittel zum Zweck. Der Großmeister glaubte nicht, dass sein ehemaliger Schützling sich für Geld vor den Karren des Jedi-Ordens spannen ließe – doch fragen kostete selbstverständlich nichts.

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-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum]- Visas mit Sarid, Nei, Riljana und Farawyn

Als Riljana ihr Training für eine kleine Pause beendete, wollte sie zunächst, auf Visas Vorschlag hin, nicht so recht zugeben, dass sie sich wohl eine längere Pause gönnen sollte, um zusammen mit der Miraluka in der Kantine eine Kleinigkeit zu essen. Doch dann entschied sie sich die blinde Padawan zu begleiten. Die beiden verabschiedeten sich für die kurze Zeit von Sarid und den zwei anderen trainierenden Padawanen und verließen den Trainingsraum Richtung Kantine. Unterwegs träumte die Falleen den Gedanken der Übung weiter und ließ es sich nicht nehmen ihre Meinung kundzutun, bevor sie auf den Boden der Tatsachen zurückkehrte und feststellte, dass einiges an Training dahinterstecken würde. Visas konnte ihr da nur zustimmen. Bestimmt würde es ein unglaubliches Gefühl sein sich Rücken an Rücken verteidigen zu können.

Bei der Essensausgabe, schnappte sich ihre Mitpadawan ein paar Energieriegel und machte den ersten Schritt zum besser Kennenlernen, indem sie einfach drauf losplapperte und Visas mit Fragen bombardierte. Jetzt konnte sie zumindest nachvollziehen, wie sich Lerameé gefühlt haben muss, als die Miraluka sie mit Fragen überflutet hatte. Riljana wollte nun genauer wissen, wie sie sah, weil sie es sich doch im Gegensatz zu ihrem sehen nicht so recht vorstellen konnte.

„Weißt du, ich hab das selbst noch nicht so ganz begriffen, also es ist irgendwie schwer zu beschreiben und zu erklären. Also ich hab meine Macht-Sinne so weit trainiert, dass ich die Welt um mich herum weitestgehend wahrnehmen kann. Es sind zwar nur Silhouetten, aber als nebelig würde ich es nicht bezeichnet. Am leichtesten lassen sich natürlich organische Lebewesen wahrnehmen, durch die ich allerdings nicht hindurch sehen kann, sondern nur ihre Silhouette erkenne. Von daher ist es für mich auch schwer zu erkennen, was für eine Spezies ich nun vor mir habe. Und gegen eine Wand bin ich auch noch nie gelaufen. Nur wie es mit dem Wahrnehmen der Schüsse sein wird, weiß ich auch noch nicht so ganz, aber vorhin hat es schließlich auch geklappt. Ich hoffe das konnte dir etwas helfen?“, versuchte die blinde Padawan etwas Licht ins Dunkel ihrer Sicht zu bringen.

„Ach ja und nicht nur du redest zu viel, ich konnte zumindest mal nachvollziehen, wie sich meine Zimmergenossin gefühlt hat, als ich mich das erste Mal mit ihr unterhalten habe.“, meinte Visas mit einem Lächeln in Richtung der geschuppten Frau.

Während sie so weiterredeten spürte die blinde junge Frau plötzlich ein sachtes Klopfen. War das Riljana? Hatte also ihr Versuch geklappt sie ganz leicht in der Macht zu berühren und nun versuchte sie den gleichen Annäherungsversuch. Visas versuchte ihre Barriere für die Falleen zu öffnen, dass das, was sie da spürte einströmen konnte und sie ein Gefühl dafür bekam, wie es war wenn sich ihre Präsenzen irgendwie verbanden.

Die grünhäutige fragte kurz nach diesem Erlebnis, ob Visas etwas gespürt habe, was die Miraluka sofort bejahte und auch, um sicherzugehen nachfragte, ob sie ihr hoffentlich sachtes Antippen auch gespürt hatte, während sie sich nun auch an den Energieriegeln bediente, von denen sie, zur Geschmacksprobe einen aß. Dieser schmeckte zum Glück nicht schlecht, weshalb die junge Frau mit den bandagierten Augen sich noch ein paar Riegel dieser Geschmacksrichtung einsteckte.

„Also ich bin eingedeckt mit Energieriegeln. Von mir aus können wir zurückgehen.“, was die beiden Padawane von Rätin Horn auch taten. Sie gingen den gleichen Weg zurück, den sie auch gekommen waren. Riljana meinte, dass sie gespannt sei auf die Übung und versuchen würde, die Welt mal so zu sehen, wie Visas es tat. Das war bestimmt eine neue Erfahrung für ihre Mitpadawan.

Irgendwie hatte die blinde junge Frau das Gefühl, als würde sie sich gut mit der Falleen verstehen, hoffentlich klappte das in der Übung auch so gut, wie gerade. Sicher hier durften sie noch Fehler machen, aber im Ernstfall kostete dieser Fehler womöglich ein Leben oder mehrere. Darüber wollte Visas jetzt nicht weiter nachdenken. Irgendwie war Corellia noch so fern so unwirklich, doch der Ernstfall würde schneller kommen, als man glaubte. Die Schlacht war bestimmt schon im vollen Gange, aber trotzdem würde es für die Miraluka erst Wirklichkeit sein, wenn sie sich mittendrin befand.

Im Trainingsraum angekommen nahmen die beiden wieder die Stellung an ihrem Trainingsort ein, wo sie vorhin noch alleine trainiert hatten. Nur beiläufig hatte Visas bemerkt, dass die Gruppe Zuwachs bekommen hatte, ein kleines Wesen (Laurin), dessen Silhouette sie noch nie gesehen hatte. Riljana aktivierte unterdessen zwei Kampfelematen, die begannen sie zu umkreisen und die blinde Padawan und die grüngeschuppte Padawan stellten sich nun Rücken an Rücken, ließen aber etwa einen halben Meter zwischen sich als Lücke. Es war ein seltsames Gefühl, leicht beengend, nicht so frei wie wenn man alleine kämpfte, aber irgendeinen Vorteil musste man sicher einbüßen, um einen anderen Vorteil zu gewinnen.

Beinahe gleichzeitig aktivierten sie ihre Klingen, doch auch schon vorher hatten die Elematen geschossen und Riljana an der Wange getroffen. Visas konzentrierte sich zunächst auf die Falleen, damit sie wusste, was sie tat und sie natürlich andersrum. Es war eine Art stumme Kommunikation und die ganze Szenerie sah bestimmt urkomisch und etwas unbeholfen aus, denn die ersten Schüsse trafen die Miraluka an verschiedensten Stellen ihres Körpers. Auch von hinten wurde die blinde junge Frau getroffen. Visas fragte sich woran es liegen könnte, dass es noch nicht ganz so klappte, doch sicher war es einfach anstrengend sich gleichzeitig auf zwei oder mehr Gegner und noch einen Verbündeten zu konzentrieren, obwohl die Miraluka die zwei angreifenden Elematen und auch Riljana spürte oder zumindest erahnen konnte. Die beiden dachten zu viel nach, sie mussten mehr auf die Macht vertrauen, die sie durchströmten. Das war der einzige Gedanke, auf den sich Visas nun konzentrierte und wenn das mit der Kommunikation funktionierte, würde diese Botschaft vielleicht auch auf ihre Mitpadawan überspringen.

Die Miraluka konzentrierte sich stark auf die Falleen und passte ihre Abwehrhaltung ein wenig an die Haltung ihrer Trainingspartnerin an. Die Lücke war immer noch da. Vielleicht war diese Lücke ein zu großer Nachteil?

Riljana? Meinst du nicht, wir sollten es mal komplett Rücken an Rücken probieren? Diese Lücke bietet unseren ‚Gegnern’ doch eine zu große Angriffsfläche, auch wenn wir uns dann weniger gut bewegen können, aber wir decken einen Großteil an Angriffsfläche ab und vielleicht erleichtert das auch die Kommunikation mit der Macht, weil wir zudem noch die Bewegungen des anderen am eigenen Körper spüren. Ich denke wir müssen den Vorteil, dass wir uns allzu frei bewegen, einbüßen, um uns einen besseren Schutz zu gewährleisten. Meinst du nicht?“, fragte sie unsicher, aber weiterkämpfend, was immer noch etwas unbeholfen aussah.

Und, um ihren Vorschlag besser zu diskutieren, deaktivierte sie den vor ihr schwebenden Kampfelematen, indem sie den Schalter mit der Macht umlegte und ihr Trainingslichtschwert ebenfalls deaktivierte.

„Wir sind zu unüberlegt an die Sache rangegangen.“, sagte Visas entschieden.


-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum]- Visas mit Sarid, Nei, Riljana, Farawyn und Laurin
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - u. a. Nei, Farawyn, Laurin und Sarid

Auf Neis Frage hin, wie der Jedi-Tempel auf Coruscant denn so war glitten Sarids Gedanken wieder in ihre Vergangenheit auf dem Stadtplaneten. Über zehn Jahre war es schon her, dass dieses Gebäude nicht mehr die wahre Heimat der Jedi war. Aber trotz des schmerzlichen Verlusts von Coruscant an das Imperium verband Sarid noch immer eigentlich nur positive Gedanken daran.

Weißt du, allein die Lage des Jeditempel ist sehr herausragend. Er dominierte die Skyline schon von weiten. Es war ein grob gesagt viereckiges, helles Gebäude mit fünf hohen Türmen. Innen war es verwinkelt und durchzogen von vielen Quartieren, Trainings- und Meditationsräumen, Werkstätten, Lagerrümen, dem Fuhrpark mit eigenem Hangar, der damals noch riesigen Jedi-Bibliothek mit unzähligen Artefakten und noch vieles mehr. Es war ein erhabenes Gefühl durch diese alten Gemäuer zu schreiten, besonders als junge Padawan. Der Tempel ist alt und hat viele Generationen Jedi beherbergt, bevor Coruscant fiel. Ich habe aber keine Ahnung, wie der Jedi-Tempel heute aussieht. Zumindest teilweise soll er noch stehen, aber das ist, was ich gehört habe. Durch die langjährige Präsenz der Jedi war die Macht im Tempel damals auch besonders intensiv, besonders nahe.

Beschrieb sie in Ermanglung eines besseres Wortes.

Auch die Architektur war prächtig und beeindruckend. Vieles war so gestaltet, um den Besuchern Erfurcht und Respekt einzuflößen. Es war schon fast ein Privileg dort leben und lernen zu können, zumindest für mich. Ich war fast im selben Alter wie du, Nei, als ich dorthin kam. Du kannst dir vorstellen wie beeindruckt ich war. Du musst dir mal alte Bilder im Holonet ansehen, damit du zumindest eine Vorstellung davon bekommst wie es dort ausgesehen hat. Ich war jedenfalls immer gerne dort.

Leiser fügte sie noch eine kurze Bemerkung an.

Es war mein Zuhause.

Natürlich kamen ihr dabei auch die letzten Momente in den Sinn, die sie im Jedi-Tempel verbracht hatte. Sie hatte damals die Evakuierung eingeleitet als sie den angreifenden Imperialen nicht mehr hatten Stand halten können. Sarid hatte sich damals im Hangar befunden. Der Kampf war grauenvoll gewesen und hatte im gesamten Gebäude getobt. Es hatte unzählige Leben gefordert, soviele Tote, sowohl unter den Angreifern als auch den Verteidigern. Das Grauen und der Schmerz die Heimat zu verlieren war zwar im Laufe der Jahre verblasst, aber noch immer vorhanden. Aber dies war keine Geschichte, die sie den jungen Padawanen erzählen wollte. Dafür waren sie noch zu jung und unerfahren.

Es war schön dort.

Beendete sie stattdessen ihre Beschreibung. Laurin erzählte im Anschluss, dass er nicht lange auf Coruscant gelebt hatte und nur in den unteren, was Sarid irgendwo bedauerlich. Die wahre Pracht, die Magie hatten jedoch eher die oberen Ebenen ausgeübt. Alles, was weiter unten sich befunden hatte, war viel weniger glorreich gewesen. Auch versuchte der kleine Grüne Nei dazu zu überzeugen, dass sie Coruscant erst sehen musste, um wirklich beurteilen zu können, ob sie dort leben konnte, was Sarid zu einem Lächeln veranlasste. Warum war Laurin nicht eher zu den Jedi gekommen? Dann hätte er das karge Leben viel eher hinter sich lassen können. Allerdings tat sich Sarid auch schwer sein Alter richtig einzuschätzen, von daher wusste sie nicht, ob das überhaupt möglich gewesen wäre. Aber auch diesmal zeigte sich das grüne Langohr nicht als Freund des Smalltalks. Relativ bald bekundete er, dass er lieber wieder trainieren wollte.

In Ordnung, Laurin. Die Pause war mittlerweile ohnehin schon lange genug.

In der Zwischenzeit waren auch Rilanja und Visas von ihrer Pause zurückgekehrt. Die beiden jungen Frauen hatten selbsttätig mit der Lichtschwertübung Rücken an Rücken begonnen. Dabei schwirrten zwei Kampftelematen um sie herum.

Farawyn, Nei, nachdem ihr beide die letzte Übung gut gemeistert habt und zugegeben auch die Schlacht von Corellia vor der Tür steht, denke ich, dass ihr die ersten, grundlegenden Dinge in Bezug auf Lichtschwerter lernen solltet.

Die Corellianerin stand wieder aus der Hocke auf und trat zu dem Schrank mit den Übungsgeräten. Es dauerte nicht lange, bis sie zwei Trainingslichtschwerter und zwei Kampftelematen fand. Aber zuerst übergab sie die Lichtschwerter an die zwei rothaarigen Padawane. Mit ihrem eigenen, aber deaktivierten Lichtschwert in der Hand demonstrierte die Jedi-Rätin die richtige Haltung. Locker zeigte sie einige kurze Bewegungsfolgen wie es beispielsweise aussehen konnte, wenn ein Jedi mit einem Lichtschwert Blasterbeschuss abwehrte.

Wichtig ist vor allem, dass ihr genügend Platz habt und locker seid. Haltet das Lichtschwert dabei ungefähr in Hüfthöhe, das ist zumindest die einfachste Variante. Als nächstes geht in euch, sucht die Macht und werdet eins mit ihr. Je stabiler eure Verbindung ist zu ihr, desto leichter wird es euch fallen mit ihrer Hilfe die auf euch abgefeuerten Schüsse rechtzeitig wahrzunehmen und zu reflektieren. Und denkt daran, sowohl die Lichtschwerter als auch die Blasterschüsse sind sehr schwach. Dennoch verursachen sie leichte Verbrennungen, die durchaus schmerzen, wenn sie nackte Haut treffen. Also konzentiert euch und achtet auch auf eure eigenen Gliedmaßen. Die Kampftelematen werden auf der einfachsten Stufe agieren. Ziel der Übung ist natürlich, dass ihr euch so wenig Treffer wie möglich einfangt. Wenn ihr ein Problem habt, der kleine Droide beendet die Übung auf ein Komando von euch. Ihr habt also jederzeit die Kontrolle darüber wie lange ihr fortfahrt.

Als sich die Padawane aufgestellt hatte korrigierte Sarid noch Kleinigkeiten in ihrer Haltung. Anschließend drückte sie beiden jeweils einen Übungsdroiden in die Hand.

Dann los!

Gab die Corellianerin das Kommando, um die Übung zu beginnen. Für einem Moment wanderte ihr Blick dann zu dem anderen trainierenden Padawanpärchen, Rilanja und Visas, ehe sie sich dann Laurin zuwandte.

Von dir möchte ich, dass du weiter an der Wahrnehmung deiner Umgebung mit der Macht arbeitest. Es ist sicherlich nicht ganz einfach, aber werde dir deiner Umgebung bewusst und fühle sie.

Dabei holte Sarid noch einen Kampftelematen aus dem Schrank. Allerdings modifizierte sie dessen Einstellung, bevor sie ihn vor Laurin auf den Boden legte.

Setz dich. Der kleine Droide wird dich umkreisen, aber nicht schießen. Schließ deine Augen und fang ihm. Hab Vertrauen, mit etwas Übung gelingt es dir bestimmt, deine Umgebung gut genug zu erkennen, um den sich bewegenden Droiden darin ausmachen zu können. Greif zu, wenn du meinst, dass du weißt wo er sich befindet. Klar soweit? Dann los.

Damit sollten dann alle fünf Padawane ihre Aufgaben haben. Die Jedi-Rätin war gespannt, wie sie damit zurecht kamen. Rilanja und Visas hatten offenbar noch einige Startschwierigkeiten, wie sie beobachtet hatte. Daher ging die Corellianerin mit einigen Schritten zu den beiden Padawanen und verfolgte ihre Bewegungen, sowohl mit den Augen als auch mit ihren Machtsinnen. Die beiden stande sich noch mehr gegenseitig im Weg als dass sie von der Anwesenheit der anderen profitieren konnten. Aber sie waren bereits am Überlegen, wie sie es besser machen konnten.

Rilanja, Visas, vernachlässigt auch nicht eure Verbindung zur Macht. Das ist vor allem deshalb wichtig, da ihr nun drei Objekte berücksichtigen müsst statt einem. Das kann nur mit Einsatz der Macht gelingen. Lasst euch von ihr leiten.

Gab sie den beiden als Tipp. Die Entscheidung welchen Abstand sie von einander wählten und wie sie die Zuständigkeiten für die Schüsse der Kampftelematen einteilten, das überließ sie ganz ihnen. Es dauerte schließlich seine Zeit, um genug Vertrauen zur Trainingspartnerin aufzubauen und sich gut genug auf einander einzustellen. Aber nachdem, was Sarid vorher schon von ihnen gesehen hatte war sie überzeugt davon, dass sie die Übung meistern konnten.

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Das erwartete Donnerwetter - die Zurechtweisung - des kleinen grünen Großmeisters der Jedi blieb aus. Es gab keine Klage, keine moralische Predigt und auch keinerlei Kritik. In erster Linie, weil sich mit einem mal dieser seltsam anzusehende Hüne des Ordens einschaltete und eine Reihe von Fragen stellte. Das Wesen mit dem seltsam geformten Schädel erläuterte kurzerhand seine Sicht der Dinge und kam im Rahmen dieser Abhandlung direkt zum Kern der Sache. Das wiederum gefiel Krizz, immerhin wurde hier seit gefühlten Stunden immer wieder um den heißen Brei gesprochen. Das Anliegen des Jedi - nichts anderes als ein solcher konnte er sein - war simpel, wie bezeichnend. Er brauchte Unterstützung zur Aufklärung des Mordfalles. Hilfe in Form des Kopfgeldjägers höchstselbst. Ein durchaus amüsanter Gedanke, hatte man sich doch kurz zuvor fast feindlich gegenüber gestanden. Der Mann mit dem windschnittigen Haupthaar lächelte schief und quittierte das neu gestaltete Szenarion entsprechend. Natürlich mussten die Kosten besprochen werden, auch wenn sich der Großmeister offenbar bereit erklärte, sie im Namen des Ordens zu tragen. Dieser Sachverhalt wunderte den einstigen Padawan, fühlte Yeedle dem Söldner doch zeitgleich versuchsweise weiter auf den sprichwörtlichen Zahn. Aber Krizzlain behielt sich vor, alles hübsch der Reihe nach abzuhandeln. Der spitzbübische Schalk saß ihm nun im Nacken und an diesem Punkt des Gespräches diktierte er die Regeln.

"Fünftausend bei Antritt der Reise, weitere fünftausend Credits bei erfolgreichem Abschluß der Unternehmung. Republikanische Chips. Dazu Bergungsrecht, sollten wir eine Zelle aufbringen oder ein Schiff kapern. Dieser Preis gilt für mich allein. Wenn den Herrschaften daran liegt, die junge Dame mitzunehmen, sollte eine Nachverhandlung getätigt werden."

Krizzlain Frost war ein Profi. Er kannte die marktüblichen Preise, war gut in dem was er tat und hatte genug Preisverhandlungen geführt, um den Jedi diese dreiste Forderung brühwarm zu präsentieren. Natürlich lag seine Forderung über dem, was üblich war. Aber seiner Auffassung nach besaß der Orden der Jedi mehr als genug finanzielle Reserven, die fast sinnlos darauf warteten, in Umlauf gebracht zu werden. Es war offenkundig, das der Durchschnitts-Jedi selten einmal größere Summen benötigte - stellte der Orden doch traditionell alles, was man zum täglichen Leben brauchte.

"Für den Transport kann ich selbst sorgen, mein Schiff steht auf dem Raumhafen von Lianna. Wenn ich im Schiff des Ordens reisen soll, müssen die Gebühren des Raumhafens für meine Kiste ebenfalls getragen werden."

Dreistigkeit siegte bekanntlich. Und es kam dem Kopfgeldjäger gelegen, dass die Jedi in einem gewissen Zugzwang waren. Krizz sah in dem möglichen Auftrag nicht mehr und nicht weniger als schnell verdiente Credits. Und die mochte er besonders gern. Vielleicht gab es sogar die eine oder andere interessante Nacht mit der barhäuptigen Wildkatze namens Kadajj. Abermals zierte ein Grinsen - dieses mal ein dreckiges - sein Antlitz. Eben noch mit dem herrischen Ton eines Verhandlungsführers ausgestattet, widmete sich der käufliche Mörder dann den Fragen des Großmeisters.

"Ich bin nicht wütend, Großmeister Yeedle. Ich bin längst über Phasen der Wut oder der Verzweiflung hinweg. Vor Euch steht kein junger Knabe mehr, der seinen Platz in der Galaxie sucht. Ich weiß wer ich bin, ich weiß was ich tue. Ich gehe meinen Weg. Das mein Weg nicht jedem zusagt, ist möglich. Allerdings kann ich das nicht beeinflussen, Meister. Ich kann nachts beruhigt schlafen und morgens in das Gesicht meines Spiegelsbildes schauen. Das reicht mir."

Es hatte wenig Sinn, sich mit dem weisen Großmeister auf lange, aufreibende Debatten einzulassen. Die Lebensspanne von Yeedle hatte das Wesen mehr sehen lassen, als der Söldner jemals sehen sollte. Damit verbunden besaß der Grünling Erfahrungen von derartiger Fülle, das niemand die Gedankengänge des Großmeisters verstehen konnte.

Krizz wartete nicht darauf, das einer der beiden Jedi groß antworten konnte. Er spähte über seine Schulter, in stiller Hoffnung, das seine attraktive Begleiterin die schäbige Kneipe verließ. Langsam wurde es wirklich Zeit, das persönliche Hab und Gut zu holen. Krizz vermisste seinen Körperpanzer. Und seine Blaster. Und all die anderen kleinen Spielereien.



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Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Gun, Kestrel und Brianna

Ihre Padawan verstand die Pause gleich als ein Verbot, was die Ritterin eigentlich nicht so gemeint hatte. Ihr war es nur darum gegangen, dass sie nicht im Trainingsraum essen sollten. Gegen Pausen war nichts zu sagen und außerdem wären diese auch wichtig. Schließlich waren sie hier nur im Training und nicht im Ernstfall. Jetzt hatten sie wenigstens die Möglichkeit neue Kraft tanken zu können, um ihren Körper nicht so auszuzehren, wie es sonst immer der Fall war. Das war auf Dauer auch nicht gut. Kestrel nahm sich daher vor nach einer gewissen Zeit einfach eine Mittagszeit zu verordnen, denn sie hatte ja nicht umsonst das Essen besorgt. Für Gun würde es sicherlich auch reichen, auch wenn es nur für sie und Brianna geplant gewesen war. Musste Brianna eben mal etwas weniger Essen als sonst. Sie aß ja eh für den Geschmack der Ritterin wahnsinnig viel.

Als erstes versuchte sich Brianna an der Übung. Sie wirkte hochkonzentriert und maulte nicht rum. Ein Fortschritt, denn sie stellte nicht einmal Fragen zu der Übung. Normalerweise löcherte die Padawan sie doch immer, nur um ihr irgendwie zu sagen, dass sie es nicht können würde. Hatte sie ihre Padawan tatsächlich langsam soweit? Kestrel spürte schon ein wenig Stolz in sich, denn alle hatten ihr gesagt, dass sie eine sehr schwierige Padawan hätte und nun stand da eine viel selbstbewusstere Echani als noch vor einigen Monaten. Und Kestrel wurde auch nicht enttäuscht, als jene sich als erstes an die neue Übung wagte. Die Ritterin spürte wie die junge Frau gezielt die Macht benutzte und von Ball zu Ball lief, ohne großartig zu kippen. Sie war zwar langsam, um das Gleichgewicht zu halten, doch sie schaffte sogar den Weg zurück, obwohl das nicht mal ein Muss gewesen war. Sie verwendete die Macht um zu sehen, was sie durch sie auf Alzoc III gelernt hatte, dazu ein wenig Geschwindigkeit und Machtsprung. Die Ritterin war sehr stolz auf Brianna und nickte ihr anerkennend zu ehe sie zu ihr sprach.


„Sehr gut! Das gefiel mir schon richtig gut! Das es nicht auf Anhieb perfekt klappen kann ist klar, aber du hast mehrere gelernte Techniken gleichzeitig verwendet und genau dies macht die Körperbeherrschung aus. Ein Zusammenspiel aus aufmerksamer Wahrnehmung, echtem Körpergeschick, Geschwindigkeit und Machtsprung. Wirklich sehr gut! Worauf du deinen Fokus bei deinem nächsten Durchlauf richten solltest- ohne die anderen wichtigen Techniken zu vernachlässigen- ist die Geschwindigkeit. Noch bist du ziemlich langsam. Außerdem solltest du dich mit der Macht ein wenig abstützen, so dass du auf den Bällen schneller das Gleichgewicht hältst. Je nachdem was dir besser liegt, stellst du dir vor, die Macht würde dich hochheben. Wie dieses Seil von dem Gurt, so dass du sicher auf den Bällen stehst oder aber du stellst dir vor, du hättest zwei lange Stäbe in der Hand. Wie Krücken die den Boden berühren auf denen du dich stützt um nicht zu schwanken. Verstehst du was ich meine?“

Erklärte sie ihrer Padawan und sah dann zu Gun der nun sein Glück versuchte. Die Ritterin war skeptisch, denn er hatte anscheinend wirklich erst wenig Training erhalten, wenn es noch um die Levitation gegangen war, denn dies war einer der ersten Disziplinen. Die junge Frau hatte daher Bedenken, dass sie den Schüler überforderte, aber er lies sich sein Können auch ziemlich aus der Nase ziehen, denn er rückte nicht wirklich damit raus, was er denn überhaupt schon konnte, denn immerhin hatte er Brianna herausgefordert und hatte Angst sie bloßzustellen. Ein Schüler, welche noch ganz am Anfang stünde, hätte so etwas sicher nicht gesagt.
Daher beobachtete sie Gun aufmerksam und spürte keine Machtaktivität, weshalb sie sich nur wenig wunderte, dass er zu Boden ging. Dennoch hätte dies gar nicht passieren dürfen, denn sie hatte das Seil eigentlich so eingespannt, dass er kurz vor dem Boden gehalten werden sollte. Kestrel ging daher zu ihm und sah ihn besorgt an.

„Alles ok? Ich denke....wir sollten doch bei dir kleiner anfangen. Ich denke…du solltest nicht versuchen mit meiner Padawan in Konkurenz zu treten, denn du bist noch ganz am Anfang der Ausbildung und Brianna ist genau am anderen Ende. Du kannst ruhig ehrlich zu mir sein was du schon kannst und was nicht, denn sonst kann ich dich nur schwer unterrichten.“

Meinte Kestrel und befreite den Mann vom Seil und kontrollierte es erneut. Das Seil war an einer Stelle aus der Spule gerutscht und Kestrel löste das Problem mit der Macht.

„Das nächste Mal sollte dich das Seil halten, Gun.“

Meinte Kestrel und dachte für einen Moment nach.

„Okay…jetzt einmal ganz ehrlich, Gun. Nehme ich richtig an, dass du bisher nur eine Trainingseinheit gehabt hast und dies war mit Großmeister Wes Janson? Das bedeutet du hast den Machteinsatz bisher nur an Levitation geübt, richtig? Wie ist dir das gelungen? Heb mir mal….die Tasche hoch, die hier auf dem Stuhl steht. Ich möchte gerne sehen wie weit du bist, damit ich weiß, wie wir weiter vorgehen mit dir. Überforderung bringt dir gar nichts, besonders auch nicht deine Selbstüberschätzung.“

Meinte Kestrel ein wenig streng und oberlehrerhaft und wandte sich dann Brianna zu.

Hak dich schonmal ein und lockere das Seil ein kleines Stück. Bis zu dem zweiten roten Strich, den ich dort angeklebt habe. Dann versuchst du es nochmal. Diesmal mit etwas weniger Unterstützung durch das Seil, denn diesmal soll diese Stütze die Macht übernehmen. Entweder als Krücken oder als Seil von oben. Und denk an die Geschwindigkeit.“

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Gun, Kestrel und Brianna
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Bibliothek - Meister Nackl

Zwar glücklich, aber auch viel beschäftigt schlängelte sich Meister Nackl durch die engen, zugestellten Gänge der viel zu kleinen Bibliothek. Es war zwar ein großer Segen gewesen, dass Padme Master auf Coruscant versteckt deponierte Datenbestände der Jedi-Bibliothek mitgebracht hatte. Aber diese in die bestehenden Datensätze einzugliedern und zu ergänzen versprach noch viel Arbeit für die kommenden Wochen und Monate. Der alte Sullustaner war ohnehin nicht mehr der Schnellste und da seine Sehkraft wie bei Sullustaner üblich im Alter schon sehr nachgelassen, musste er doppelt vorsichtig sein, um nichts umzuwerfen. Ab und an ließ sich dies aber dennoch nicht vermeiden, weswegen er immer wieder kurz etwas aufheben musste. Aber es bremste seinen Elan nicht. Die Freude, dass sich der Datenbestand langsam wieder an das Niveau annäherte, welches sie auf Coruscant und Corellia hatte, überdeckte alles andere. Auch Hoodah, der Durospadawan half fleißig mit, so dass sie mit Marvins Hilfe, dem Bibliotheksdroiden ganz gut voran kamen. Auch einige doppelte Datenkarten hatten sie bereits aussortieren können, so dass ganz langsam auch wieder mehr Platz verfügbar wurde.

Genau als der gut einen Meter große Meister Nackl, der langjährige Jedibibliothekar sich wiederum bücken musste, um zwei Datenkarten aufzuheben, die auf dem Boden lagen sprach ihn jemand an. Nach weit oben sehend bemerkte er, dass vor ihm ein hochgewachsener, haarloser Humanoid stand - die waren ihm ohnehin am liebsten. Soweit Meister Nackl es mit seinen altersschwachen Augen erkennen konnte handelte es sich um einen Zabrak, der ihn sehr höflich gefragt hatte und wohl auf Anraten von Jedi-Ritter Ly'fe zu ihnen in die Bibliothek gekommen war. An sich hatte der alte Bibliothekar gefühlt sehr wenig Zeit, denn das Chaos war noch sehr groß. Aber sich ins Gedächtnis rufend wie dankbar ihm die letzte Padawan, Nei Sunrider für seine Hilfe gewesen war, beschloss er sich auch für diesen Zeit zu nehmen. Außerdem war das ja auch schließlich irgendwo seine Aufgabe.


Ich bin Meister Nackl. Du bist ein Padawan und möchtest also mehr über deine Eltern erfahren, die Jedi waren? Nun, ich muss dich vorwarnen, die Jedi-Bibliothek ist noch lange nicht so sortiert wie ich das gerne hätte. Außerdem gab es einige Probleme beim Wiederherstellen von Datenbanken, so dass noch immer viele Datensätze korrupt sind oder Fehler enthalten. Aber ich kann unsere Datenbank dennoch durchsuchen.

Gab sich der kleine Sullustaner kooperativ und hilfsbereit, was ihm nicht so ganz leicht fiel angesichts der vielen, noch wartenden Arbeit. Dennoch stakste der Sullustaner mit seinem Gehstock in der Hand zum nächsten Terminal. Den Stock an den Tisch lehnend kletterte er auf den Stuhl und gab die von dem Padawan genannten Namen ein, Jeruk Cardan und Elaiza Cardan. Die Suche dauerte einen Moment, aber als der Terminal endlich etwas ausspukte waren es bei weitem nicht soviele Treffer wie bei Nei. Es fanden sich einige relativ belanglose Hinweise auf Berichte von Missionen, in denen sie Teil genommen hatten. Am interessantesten war, dass beide offenbar durch die Hand eines Sith vor über 20 Jahren umgekommen war. Aber sehr viel mehr war dem entsprechenden Datensatz nicht zu entnehmen, da er einige Fehler enthielt. Seufzend kopierte Meister Nackl alles, was er gefunden hatte für den Padawan auf eine Datenkarte.

Es ist nicht viel vorhanden über deine Eltern. Es sind nur ein paar Verweise auf Missionen, an denen sie Teil genommen haben. Bei einer davon sind sie anscheinend beide durch einen Sith ums Leben gekommen. Das war vor über 20 Jahren. Allerdings sind weitere Details nicht mehr verfügbar, nicht einmal der Ort, wo sie gestorben sind. Tut mir leid. Dennoch hab ich dir alles, was auffindbar war über diese beiden Jedi auf diese Datenkarte kopiert.

Diese drückte der alte Sullustaner, der auf dem Stuhl sitzend dem Zabrak nun viel besser in die Augen sehen konnte, in die Hand.

Wenn es dein Wunsch ist, kann ich eine Notiz im System hinterlassen, dass du benachrichtigt wirst, sollten irgendwann weitere Daten über deine Eltern in die Datenbank eingelesen werden. Es steht dir übrigens frei dir gleich hier alles durchzulesen.

Nach diesem Hinweis war Meister Nackls Geduld allerdings schon ziemlich erschöpft. So viel Arbeit wartete auf ihm. Von seinem Stuhl rutschend nahm er deshalb wieder seinen Gehstock zur Hand. Dabei hoffte er inbrünstig, dass dem Padawan dies genügte und ihn nicht in ein weiteres, zeitraubendes Gespräch verwickelte.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Bibliothek - Coris und Meister Nackl



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Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Eingangshalle - Tenia und Rosita

Mit einem zufriedenem Lächeln im Gesicht vernahm die kleine, cremefarbene Kushiban, dass ihr laute Schritte folgten. Tenia hatte sich doch für die Jedi entschieden. Sie hätte es schon fast nicht mehr geglaubt, dass diese sturköpfige Frau es schaffen würde über ihren Schatten zu springen. Allerdings sie hatte bisher noch kein Wort des Verstehens oder gar der Entschuldigung herausgebracht. Leicht den Kopf schüttelnd über dieses fast haarlose und bis gerade eben noch sehr überhebliche Wesen, trabte die kleine Jedi-Meisterin Rosita den Weg entlang, den sie ohnehin gehen wollte. Sie ließ die Eingangshalle hinter sich und bewegte sich so schnell ihre kleinen Beinchen sie trugen zum Nachbargebäude, welches in naher Zukunft auch Jedi beherbergen sollte. Danach sah es zwar momentan noch nicht aus. Aber daran wurde ja gearbeitet. Von dem Eingang es Gebäudes stapelte sich bereits einige Container und überwiegend Padawane waren damit beschäftigt sie mit irgendwelchem alten Gerümpel zu füllen. Es war allerdings eine dankbare Übung für sie. Nach Großmeisterin Eowyn Ausschau haltend, verlangsamte die Kushibanjedi ihre Schritte. Als sie schließlich die gesuchte braunhaarige Menschin entdeckte hatte, welche in ihre Richtung kam, richtete Rosita sich auf und ging die letzten Schritte aufrecht auf diese zu. Die drei anderen Wesen, die diese begleiteten ignorierte die kleine Jedi-Meisterin.

Großmeisterin Eowyn. Wie gehen die Ausräumarbeiten voran? Ich habe gerade mit Jedi-Rätin Eleonore gesprochen. Benötigt Ihr weitere Unterstützung oder Gerätschaften?

Einen kurzen Blick nach hinten auf Tenia werfend wies die kleine Jedi-Meisterin mit einer kleinen, jetzt wieder weißlichen Hand auf die braunhaarige Frau, die ihr folgte.

Dies hier ist übrigens Tenia. Ich habe sie gerade in der Eingangshalle getroffen. Sie möchte ebenfalls eine Jedi werden. Ich denke zwei weitere helfende Hände können nicht schaden.

Stellte Rosita damit die junge Frau vor. Als diese dann neben ihr stand raunte die Kushibanjedi Tenia leise noch etwas zu.

Und nun benimm dich, wie es sich für eine angehende Jedi gehört. Sie ist eine Großmeisterin!

Damit gab sie der braungekleideten Frau nochmals einen freundlichen Hinweis, den sie hoffentlich diesmal befolgen würde. Denn wenn nicht, dann würde sie sich wirklich bis auf die Knochen blamieren.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Vor dem neuen Gebäude - u. a. Eowyn, Kastalla, Aketos, Talery, Tenia und Rosita
 
Lianna | Lianna-City | Jedi-Basis | Trainingsraum |Nei, Sarid,Farawyn und Laurin
Laurin, befolgte die Anweisung der Corellianerin,und setzte sich gegenüber des Droiden hin. Laurin schloss seine Augen, und begann sich zu sammeln, was ihm auch gut gelang. Er konnte den Trainingsraum mit geschlossenen Augen sehen. Er war verblüfft. Der Droide bewegte sich ein Stück nach Links etwas weiter weg von Laurin der ihn aufmerksam beobachtete. Nach einer Weile kam der Droide ein Stück auf ihn zu und Laurin packte zu. Leider aber war der Droide ein kleines Stück weiter weg gewesen. Verdammt dachte sich Laurin. Der Droide bewegte sich langsam und überlegt. Auf einmal ging der Droide ein Stück nach rechts und Laurin griff erneut nach ihm, und diesmal erwischte er ihn. Er konnte ihn in der Macht sehen. Laurin fand es wirklich sehr simpel. Wenn man dieses Talent hatte dachte er sich ist es eigentlich mehr als einfach. Laurin konnte den Droiden jetzt besser einschätzten. Nachdem einige Minuten verstrichen waren hatte er es raus. Er fing ihn immer egal wo er war. Er beobachtete den Droiden und wenn der richtige Moment gekommen war griff er zu. Er war ein bisschen Stolz auf sich. Nachdem Laurin den Droiden jetzt bestimmt schon dreißig mal eingefangen hatte, und bestimmt mehr als eine Stunde vergangen war stand Laurin auf, und lief zu Meisterin Sarid Horn die ihn so schien es ihm die ganze Zeit über beobachtet hatte. Meisterin Horn sagte Laurin als er neben ihr stand. Ich konnte den Droiden deutlich vor mir sehen! Es fiel mir nicht einmal schwer! Man konnte den Stolz in Laurins Stimme wirklich kaum überhören.
Lianna | Lianna-City | Jedi-Basis | Trainingsraum |Nei, Sarid,Farawyn und Laurin
 
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Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Bibliothek mit Meister Nackl

Die lange Suche in etlichen Datenbanken und Datapads blieb also aus. Meister Nackl, ein kleiner Sullustaner dem Coris, auch wenn sie eine kleinwüchsiges Rasse sind, auffällig winzig erschien, schleppte sich offensichtlich angestrengt von Regal zu Regal und begann sofort mit der Suche nach Daten über Coris' Eltern. Schwerfällig, sich auf seinem Gehstock abstützend, schlich er fast schon zu zu einem Terminal wo er einige Daten eingab die seine großen, müden Augen offensichtlich nur schnell überflogen. Mit der Zeit scheint man sich hier als Bibliothekar eine gewisse Routine anzugewöhnen, denn bei so vielen Daten die in den Regalen schlummern mussten, die Coris beobachtete während Meister Nackl noch mit dem Lesen beschäftigt war, kann man sich nicht jedes Datapad von vorne bis hinten durchlesen, das würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Und an Nackl's Verhalten konnte Coris erkennen, dass er wirklich noch viel Arbeit vor sich hatte und er sich glücklich schätzen konnte dass er sich für ihn die Mühe gemacht hatte.
Mit ungeduldigem Blick drückte der Bibliothekar Coris eine Datenkarte in die Hand. Kurz erklärte er dass nicht viele Daten vorhanden sind, aber dass er alles was er gefunden hatte auf die Karte kopierte. Außerdem könnte er ein Vermerk für Coris hinterlassen, somit wird er benachrichtigt wenn neue Informationen erhältlich sind. Er rutschte von seinem Stuhl, der für ihn mehr ein Hochsitz war, und lief ein Stück.


"Also ist es nicht ausgeschlossen dass noch mehr Informationen auftauchen?

, fragte Coris neugierig. Der Sullustaner der nun schon einige Meter weit gegangen war drehte sich langsam und schwerfällig um und schaute Coris in die Augen. Mit einem Blick der mehr sagte als es Worte je könnten verabschiedete er sich wortlos und verschwand hinter einem der vielen Regale.
Ein bisschen ratlos stand Coris noch einige Sekunden neben dem Terminal eher er die Datenkarte einsah.


Datenkarte lädt...

Vor Coris breiteten sich einige vollgeschriebene Seiten auf aber tatsächlich weniger als er sich erhofft hatte. Er las von ihrem Tod bei einem Kampf mit einem Sith, allerdings berichtete die Datenkarte den Tod beider Eltern durch den dunklen Krieger... das ist schier unmöglich schließlich starb Elaiza bei der Geburt von Coris. Es schien als hätte sie die Schwangerschaft oder zumindest die Geburt vor dem Orden verheimlicht und ihren vorerstigen Tod nur vorgetäuscht. Aber wieso war das nötig? Coris dachte stets der Orden verfolge eine liberale Ideologie, da dürfte dies doch kein Problem gewesen sein. Vielleicht wollte sie auch die Identität und Existenz ihres Kindes schützen und im geheimen halten... Vielleicht wollte sie auch verhindern dass er den Pfad der Jedi wählt.
Plötzlich schien ihm die Vergangenheit seiner Eltern nicht mehr so wichtig wie zuvor, wenn sie wirklich verhindern wollten, dass Coris zum Jedi wird war er fast schon enttäuscht. Natürlich ist das Leben eines Jedi ein gefährliches aber sie sorgen für Ruhe und Frieden in der Galaxie.
Irgendetwas zog Coris aufeinmal wieder in den Trainingsraum und er wollte die Ausbilung sofort wieder aufnehmen, jetzt erst recht! Wenn Sith seine Eltern beziehungsweise seinen Vater getötet haben und er dadurch vorerst die Ausbildung zum Jedi verwehrt bekommen hat wollte er diese Ungerechtigkeit bekämpfen.
Er entnahm die Datenkarte steckte sie in seine Westentasche und lief den Weg, auf dem er gekommen war, zurück.


Lianna - Lola Curich - Jedibasis - auf dem Weg zum Trainingsraum
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Gun, Kestrel und Brianna

Brianna
hatte sich geschickt angestellt – bestände daran der geringste Zweifel, hätte man sich nur vor Augen halten müssen, dass sie an just jener Stelle im Kurs zunächst grandios gescheitert war. Inzwischen meisterte sie die Stelle zwar mit Hilfsmitteln, jedoch zugleich mit verbundenen Augen, was vor nicht allzu langer Zeit noch ein Ding der Unmöglichkeit dargestellt hätte. Überhaupt keine Sicherung mehr in Anspruch nehmen zu müssen war, so ihre Überzeugung, reine Übungssache. Nicht zuletzt hatte sie Gun eine Vorlage geliefert, an die dieser zu kauen hätte. Vor allem aber war Kestrel sichtlich angetan von der Leistung ihrer Padawan und Brianna fühlte zugleich, dass es mehr als nur das war. Nach all der Zeit und Mühen, die die Coruscanti in sie hatte investieren müssen (die Echani war sich dessen wohl bewusst) schien selbst diese anspruchsvolle Aufgabe endlich so zu laufen, wie die Jedi-Ritterin es sich vorstellte, wohingegen sich ihre silberhaarige Schülerin sonst meist mit weitaus weniger begnügt hatte. Doch Brianna hatte im Lauf der Zeit, vor allem auf Alzoc III, erfahren, wozu sie durch die Macht fähig war und die Konkurrenz zu dem Amphibienwesen trieb sie zusätzlich an, den eigenen Anspruch zu verteidigen, die Allerbeste, -schnellste und -geschickteste zu sein.

Mit dem Gedanken, die Macht dafür ebenso in Anspruch zu nehmen wie ihre auch für Echani außergewöhnlichen körperlichen Fähigkeiten, hatte sie sich schon seit Korriban langsam angefreundet, als sie zum ersten Mal realisiert hatte, dass so manches von dem, was sie für sich als selbstverständlich betrachtete, in Wirklichkeit Folgen ihrer Machtsensitivität waren, wie ultrakurze Erholungszeiten nach körperlicher Anstrengung oder Verletzungen. Dass ihr unverwüstlich wie Durastahl scheinender Körper dies nur war, solange die Macht mit ihr sei und eine scharfe Abgrenzung zwischen dem, wozu sie
selbst in der Lage war und wozu durch die Macht eine Illusion darstellte. Ebensowenig erschien sie noch sinnvoll, spätestens seit ihrer jüngsten Mission und der Sicherheit, die sie inzwischen im Gebrauch dieser von manchen als übernatürlich angesehenen Fähigkeit erworben hatte. Wenn sie danach strebte, die bestmögliche Kämpferin zu werden, die sie sein konnte, und als Echani erschien ihr der Gedanke selbstverständlich, konnte sie ein solches Geschenk wie ihre Machtbegabung nicht leichtfertig ausschlagen, das stand inzwischen außer Zweifel.

Dementsprechend strahlte sie ob Kestrels großen Lobes. Die kleine Menschin erklärte die perfektionierte Körperbeherrschung als Potpourri aus Veranlagung, Wahrnehmung und den entsprechenden Machttechniken und bestätigte daher im Großen und Ganzen die Einschätzung ihrer Schülerin. Einen Kritikpunkt gab es dennoch: Brianna war schlichtweg zu langsam. Eine wirkliche Überraschung war es nicht, denn der weißhaarigen Athletin war klar, dass sie für die einfache Distanz über die Bälle weit mehr Zeit benötigt hatte, als sie im Endeffekt für eine komplette Runde haben würde. Zudem sollte sie versuchen, sich mit der Macht irgendwie abzustützen, so dass sie die Balance besser halten konnte, und der Gedanke ließ die Echani ein wenig schlucken. Vor allem, aber nicht nur, weil sie nicht genau wusste, was sie sich darunter vorzustellen hatte.

„Das sind ganz schön viele Machttechniken auf einmal,“

Begann Brianna und besann sich sogleich, dass sie es sich nicht leisten konnte oder wollte, vor Gun Unsicherheit zu zeigen. Sie musste ihm demonstrieren, dass sie in jeder Hinsicht die bessere war, und erfüllen konnte, egal was ihre Meisterin von ihr verlangte, sie musste es einfach. Sie war verpflichtet, es zu schaffen!

„Doch ich werde mich bemühen. Ich bin mir darüber im klaren, dass ich langsam war, im Moment brauche ich aber noch eine gewisse Zeit, mich wahrzunehmen und einen gut koordinierten Sprung auszuführen. Ich werde versuchen, mich zu steigern. Möchtest du, dass ich gezielt Macht-Geschwindigkeit einsetze oder eher einfach weniger Zeit für die Vorbereitung des nächsten Sprunges in Anspruch nehme?“

Fragte sie. Je kürzer sie auf den Bällen stand, desto einfacher würde natürlich das Balancieren. Wenn es ihr reichte, jeweils nur für einen Sekundenbruchteil zu stehen, brauchte sie sich kaum noch um ihr Gleichgewicht kümmern. Andererseits hatte Kestrel jederzeit den Eindruck erweckt, absolut stabil zu sein, und an dem Punkt kam wohl das Abstützen ins Spiel. Für eine Kampfkünstlerin war freilich der Gedanke angenehmer, wie angewurzelt fest auf dem Boden zu stehen als an einem Seil oder in der Luft zu hängen, von dem aus man keine Kraft ausüben konnte, selbst, wenn man nur ein Geschicklichkeitsspiel auf Bällen übte.

„Ich denke schon, dass ich dich verstehe. Am sympathischsten wäre mir aber der Gedanke, mir meine Füße fest gegen den Boden gepresst, sozusagen mit ihm verwachsen vorzustellen, wenn das geht. Das wäre auch in einem Kampf überaus zweckmäßig.“

Mit einem gewissen Bangen verfolgte sie anschließend, wie ihr Konkurrent Gun sich bei der Übung anstellte. Zunächst wirkte er selbstsicher wie gehabt und machte auch nach außen hin einen guten Eindruck, immerhin war er offensichtlich sehr sportlich und muskulös genug, um von der im Hinblick darauf sehr wählerischen Echani mit dem Attribut „körperlich anziehend“ versehen zu werden, wäre er kein schleimiges Fischwesen. Von der Optik blieb jedoch bei der Landung ohnehin nicht viel übrig. Brianna glaubte, dass er entweder sehr inakkurat oder schlicht und ergreifend blind gesprungen war und musste sich bemühen, ihre Genugtuung zu verbergen. Am liebsten wäre es ihr, wenn er sich damit begnügte, mit verbundenen Augen einen fehlerfreien Slalomlauf durch die Bälle zu absolvieren, anstatt zu versuchen, ihr einen Wettkampf aufzuzwingen.

Die 24jährige hätte am liebsten breit gegrinst, als Kestrel ihre Gedanken laut aussprach, riss sich jedoch zusammen und sah lieber den Fußboden an. Offenbar gab es auch ein Problem mit dem Sicherungsgurt des blauhäutigen Padawans, welches die dargebotene Leistung allerdings nicht erklärte. Zum Glück. Die Echani blieb dennoch auf der Hut, denn sie kannte die Sorte. Im einen Moment bestritten sie noch, dass die Macht existierte und im nächsten waren sie schon bestrebt, sie in den Schatten zu stellen, die ihren ersten Kontakt zur Macht im Alter von zarten fünfzehn gehabt hatte.

Die dunkelhaarige Coruscanti begann, den Ausbildungsstand des Anselmianers zu hinterfragen, was ebenfalls zu Briannas Genugtuung ausfiel – obwohl es strategisch günstiger gewesen wäre, wäre er schon weiter fortgeschritten, da sie das im Vergleich besser aussehen ließe. Wenn er wirklich der Frischling war, wie sich jetzt abzeichnete, konnte sie jede Konkurrenz nur verlieren. Zu allem Überfluss hatte er bisher wohl ausschließlich bei Janson gelernt, ausgerechnet. Als sie ihn kennengelernt hatte, hatte sie den starken Wunsch verspürt, den damals fast doppelt so alten Menschen zu sagen, er möge doch endlich erwachsen werden. Das hatte sich zwar gebessert, doch die Fähigkeiten seiner Padawane sprachen Bände. Alles außer einer Nar-Shaddaa-turmhohen Überlegenheit dürfte man ihr als Schwäche auslegen – doch vielleicht kam es ja zu keinen weiteren direkten Vergleichen mehr. Kestrel wollte, dass Gun ihr die Levitation demonstrierte, ihre Schülerin hingegen hatte anderes im Sinn.

„Würde es nicht mehr Sinn machen, die ursprüngliche Aufgabenstellung für Gun zu modifizieren?“

Fragte sie scheinheilig und bemüht, nicht hilfreicher zu sein als nötig. Dabei gab sie sich demonstrativ selbstbewusst, ganz die Lieblingsschülerin der gestrengen Oberlehrerin.

„Soweit ich das überblicke, ist das Sicherungssystem im ganzen Raum verwendbar. Die auf meine Fähigkeiten ausgerichtete Übung ist für andere Padawane zu schwierig, von Anfängern ganz zu schweigen. Ich würde ihn verbundenen Augen über den Schwebebalken laufen lassen, so schnell wie er sich traut. Wenn das von seiner Macht-Wahrnehmung und Koordination her klappt, kann man den Schwierigkeitsgrad immer noch steigern. Aber die Bälle sind eindeutig zu schwer.“

Daraufhin oder vielleicht auch deswegen wandte sich die gemeinsame Mentorin ihr zu. Geflissentlich reduzierte die Sportlerin die Stärke der Unterstützung, aber nicht um zwei, sondern gleich um drei Markierungen. Wäre doch gelacht, wenn sie Kestrels Vorgaben nicht übertreffen könnte! Zudem erinnerte sie sie nochmals an die Geschwindigkeit und die Unterstützung ihres Gleichgewichts durch die Macht.

„Was ist, wenn ich einbeinig springe – so etwa,“

Fiel Brianna plötzlich ein und demonstrierte parallel zu den Bällen auf dem Boden, was sie meinte: auf dem ersten Ball mit dem linken Fuß zu landen und wieder abzuspringen, um es beim nächsten mit rechts zu wiederholen, links, rechts, links. Von ihrer Sprungkraft her war sie mühelos in der Lage dazu, was man ihren Beinen auch ansah.

„So wäre ich sehr viel schneller und flüssiger,“

Fügte sie hinzu und bereute im selben Moment, was sie gesagt hatte, denn gleichzeitig machte die Variation das Balancieren um Größenordnungen schwieriger, zumindest solange sie noch eine gewisse Zeit von Sprung zu Sprung brauchte. Sie ärgerte sich, wie blöd sie doch war. Jetzt konnte sie schlechterdings noch einen Rückzieher machen, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Mit etwas Glück sagte Kestrel nein – ansonsten blieb ihr nichts anderes übrig, es zu probieren oder sich irgendwie drumherum zu lavieren.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Gun, Kestrel und Brianna
 
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Aketos ging etwas geduckt und mit gezücktem Bo-Stab schließlich um die Ecke. Der Bruchteil einer Sekunde später kreischte es ziemlich laut.... und wenn Aketos laut meinte, dann war es auch laut. Von den Wänden hallte es wieder. Aketos feines Gehör wurde wie mit Nägeln stimuliert. Ein Federwesen geriet ins Blickfeld der Kaminoanerin und jenes Wesen machte Aketos auch als Quelle dieses ohrenbetäubenden Lärms aus. Aketos verstand nur ein Wort: Bleib.... der Rest ging in Tonüberlagerungen und Schmerzen über. Schnell steckte sie den Stab auf den Rücken und wollte sich noch die Ohren zuhalten, doch da war es schon zu spät: Reizüberflutung... Bisher war der jungen Padawan das nur einmal passiert. Zurück auf Kamino hatte ihr mal ein Aiwah ins Ohr gebrüllt.. damals konnte sie einen halben Tag lang nichts mehr hören. Die Ärzte meinten, dass das ganz normal sei bei Kaminoanern und dass sich das von selber wieder legen würde.
Beim zweiten mal hinsehen sprang das Federwesen, das Aketos jetzt, da sie nichts mehr hörte bzw nur noch sehr dumpf, als Caamasi identifizierte hinter die Menschin, die sich einen Moment später versuchte mit Aketos zu unterhalten. Die Kaminoanerin wollte nicht unverschämt sein und wollte auch etwas sagen, aber wenn man sich selber nicht hörte, wusste man ja nicht, ob man sich stimmlich gewählt genug ausdrückte. Deshalb beschloss Aketos für sich, dass sie erst mal nichts sagen würde. Das wenige, was sie verstand, nicht nur aufgrund des Hörens, war “auflösen” “verrückt” “Großmeisterin” und “Eowyn El’mireth”. Sie klebte förmlich an den Lippen der Menschin. Der Macht sei Dank. Dann war sie zumindest an die richtigen Personen geraten.
Die Kaminoanerin versuchte erst mal so schnell wie möglich ihre überreizten Nerven zu beruhigen. Dazu steckte sie einen Finger leicht in ihr Ohr und bohrte leicht darin. Der Schmerz ließ ein bisschen nach, aber die Fähigkeit des Hörens hatte sich immer noch verabschiedet. Diese Caamasi brauchte nicht mal eine Schallgranate im Kampf, um Gegner zu betäuben, dachte sich Aketos und schaute immer noch etwas verdattert nach vorne zu den dreien. Großmeisterin El’mireth leutete mittlerweile die Kamino mit der Taschenlampe ab, die sie dem Federfieh aus den Krallen entfernt hatte. Aketos wollte versuchen zu sprechen, da trat die Caamasi wieder hinter ihrer “Deckung” hervor und redete auch. Panik stieg kurz in Aketos auf und ein Pfeiffen bildete sich in ihren Ohren... Na ganz toll, dachte sich die junge Padawan. Hoffentlich bleibt der Tinnitus nicht... Das Lippenlesen war bei der Caamasi schlecht, aufgrund das fehlen jener. Aber die Kamino konzentrierte sich ziemlich stark und verstand nur “Tal..i”...nein “Tol...”.... “Tollerei” (zumindest interpoliert) das musste wohl ihr Name sein. Selbst für Caamasi war das ein wirklcih seltsamer Name. Egal.
Die Großmeisterin leutete dann in die Ecke, aus der vorher noch etwas zu hören gewesen war. Vielleicht kamen da jetzt immer noch Geräusche her, doch Aketos Ohrenpfeifen übertönte alles. Der Lichtkegel traf einen jung aussehenden Kadas’sa’Nikto. Aketos legte den Kopf schief.... blieb aber immer noch verdattert stehen, als die Großmeisterin, das Federf.. ähm. Tollerei und die Melodie...
Moment.. Melodie?! Wo kam die denn plötzlich her?! Aber sie schien zu den Jedi zu gehören und so ging die Kaminoanerin einfach hinter den dreien her, die Treppe nach oben. Im Treppenhaus verschwand plötzlcih das Pfeifen in ihren Ohren und schön langsam erholte sich ihr Gehör. Die Schrittgeräusche, die alle erzeugten waren anfangs auch wieder ziemlich laut, ihr Gehirn regelte aber dann die Lautstärke nach unten. Furchtbar... Warum mussten solche Dinge immer ihr passieren?! Und noch dazu von einer... sie betrachtete die Caamasi, da es heller wurde im Treppenhaus genauer... von so einem... wirklich elegant gekleideten, wenn auch etwas verdreckten Vogel?! Aketos musste sich auch noch vorstellen. Besser jetzt als nie. Sie räusperte sich, blieb stehen und legte sofort los.


Entschuldigt, dass ich euer Gespräch unterbreche, Miss El’mireth und Tollerei (Talery).... Ich wollte vorhin unten nur nichts sagen, da ich mich selber nicht gehört hätte... Bei den Menschen heißt das stressbedingter Gehörausfall, was ich vorhin hatte, da die Akustik in diesem Kellerraum nicht besonders von Vorteil war. Entschuldigt auch, Miss Tollerei, dass ich euch erschreckt habe. Mein Name ist Aketos Tuosis vom Planeten Kamino und ich wurde zu Ihnen geschickt um euch zu unterstützen.

Dann doch etwas betreten, weil es anscheinend doch nicht der richtige Augenblick war, blickte sie dann in die Runde.

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Tenia folgte der Jedi schweigend. Ohnehin hätte sie nicht gewusst, was sie noch erwidern sollte. Das nächstliegende wäre eine Entschuldigung gewesen. Aber dafür war Tenia viel zu stolz. Hätte sie Rosita um Verzeihung gebeten, hätte sie offen zugegeben, dass sie vorhin gelogen hatte, als sie behauptete, niemanden beurteilt zu haben. Außerdem hätte ein Wort der Entschuldigung nichts mehr verändert. Wahrscheinlich hätte es unecht gewirkt, wäre einer noch größeren Lüge, als der vorangegangenen gleich gekommen. Schließlich hätte sich Tenia erst entschuldigt, nachdem sie erfahren hatte, dass das pelzige Wesen eine mächtige Jedi war. Dann hätte sie, selbst in ihren eigenen Augen, nur noch arroganter gewirkt. Dabei war sie eigentlich mit guten Absichten in den Orden der Jedi gekommen. Sie hatte auf niemanden herabsehen wollen. Noch weniger, hatte sie gleich zu Beginn mit schlechtem Benehmen glänzen wollen. Aber genau diese Dinge waren eingetreten. Daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern.

Rosita hatte sich wahrscheinlich schon längst ihr eigenes, negatives Bild von der Nullianerin gemacht. Tenia konnte ihr das, sofern diese Annahme stimmte, nicht einmal verübeln. Sie bereute ihr eigenes Verhalten selbst, was Strafe genug war, aber auch nichts an der Situation änderte. Ihr Vater hätte wahrscheinlich traurig den Kopf geschüttelt. Und Mutter? Sie hätte einen Ausdruck des Missfallens im Gesicht gehabt, aber sicher nichts zu der Sache gesagt. Andina hatte schon seit egraumer Zeit nichts mehr über das Verhalten ihrer Tochter geäußert. Zumindest nicht in deren Anwesenheit. Ihre Blicke hatten Tenia gereicht und mehr als einmal, war sie Zeuge der nächtlichen Gespräche ihrer Eltern geworden, in denen sie sich leise, aber nicht leise genug, für Tenias geschulten Ohren, über die mangelnde Erziehung ihrer Tochter unterhalten hatten.
Nicht selten war es vorgekommen, dass Tenia heimlich und mit Absicht an der Tür gelauscht hatte. Andina war der Auffasung gewesen, dass Smon die Schuld an der ganzen Sache trug, da er Tenia einfach zu viel hatte durchgehen lassen.

Die Nullianerin rief sich schließlich ins Gedächtnis, dass sie nicht die einzige war, die schlechtes Benehmen an den Tag gelegt hatte. Jedi hin oder her, Rosita hatte sie zwei Mal gemaßregelt und sie geduzt. Etwas, was sich ihrer Ansicht nach nicht gehörte. Schließlich war Rosita keine Person, die ihr in irgendeiner Weise, nahe stand. Demnach hatte sie für erzieherische Maßnahmen überhaupt nicht das Recht.
Dabei war es ziemlich wahrscheinlich, dass Tenia die Sachlage auch dann so gesehen hätte, wenn Rosita tatsächlich verwandt mit ihr gewesen wäre. Schließlich war sie erwachsen. Nebenbei, war die junge Frau noch nie gut darin gewesen, mit offener Kritik umzugehen. Solche Dinge sah sie immer schon als persönlichen Angriff auf ihre eigene Person. Dabei war es bedeutungslos, von wem solche Worte ausgingen.

Indes verließen die beiden Wesen die Eingangshalle und liefen auf ein neues Gebäude zu, vor dem mehrere große Gegenstände, standen. Offensichtlich Müllcontainer oder ähnliches, schließlich wurden sie von mehreren Personen beladen. Mit Sicherheit konnte Tenia das allerdings nicht sagen.
Was Rosita betraf, so war zu beobachten, dass sie sich auf zwei Beine stellte und nach jemandem Ausschau hielt um dann, die gewünschte Person ausfindig gemacht, auf sie zuzugehen.
Tenia folgte langsam, noch immer verunsichert und im Zwiespalt, ob das, was sie hier tat das richtige war. Außerdem machte sie sich noch immer Gedanken über ihren Start im Orden, über ihr Verhalten und kam, trotz mehrerer Rechtfertigungsversuche, nicht über ihr schlechtes Gewissen hinweg.

Die Nullianerin lauschte den Worten Rositas, auch wenn sie diese nicht verstand. Sie hatte weder etwas von Großmeistern, noch von Jedi-Räten gehört. Die Ermahnung Rositas nahm sie stillschweigend hin, erwiderte diesmal nichts, in dem Versuch ihrem Gesicht nicht anmerken zu lassen, dass die dritte Maßregelung an diesem Tage, sie verärgerte.
Rosita stellte Tenia vor, daher erwiderte sie selbst keinen Ton, blickte aber zu der Großmeisterin namens Eowyn, die überhaupt nicht groß wirkte und dann in die komplette Runde. Ein seltsames Federvieh (Talery) war da zu sehen, ein Wesen, dass noch größer war als Nullianer, aber vor allem aus einem übermäßig langen Hals und langen Gliedmaßen zu bestehen schien, die Tenia an ein Insekt erinnerten (Aketos) . Außerdem eine andere Humanoide (Kastalla). Alles in allem begann Tenia sich mehr als unwohl zu fühlen. Sie wusste nicht wen sie hier überhaupt ansehen sollte. Viel zu viele fremde Anwesende, zu viele Eindrücke und vor allem, viel zu viel Unbekanntes. Seltsame Spezies, die Tenia lieber nicht zu lange ansehen wollte. Am Ende lag in ihrem Blick nur
wieder Verachtung, Missbilligung oder etwas anderes, was man gegen sie verwenden konnte. Der Boden bat da eine willkommene Gelegenheit. Man würde ihr kaum vorwerfen können, wenn sie diesem einen falschen oder gar verächtlichen Blick schenkte.

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Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid, Farawyn, Rilanja, Visas & Laurin

So wie Sarid begann den Tempel zu beschreiben, musste Nei sich eingestehen, dass wenn Coruscant an sich schon nicht gerade ansprechend war, zumindest das Leben im Tempel dort sehr spannend sein musste. Als ihre Meisterin jedoch darauf zu sprechen kam, dass sie nicht wisse was aus dem Tempel heute geworden war, glaubte sie eine gewisse Trauer darüber zu spüren. Nur schwer konnte sich die Ruusanerin vorstellen, wie es war die eigene Heimat zu verlieren. Klar hatte sie Ruusan vermisst, als sie nach ihrer Entführung auf Tatooine festsaß. In jedem Moment wusste sie aber, dass ihr zu Hause noch existierte und auch existieren würde, sobald sie zurückkehrte. Mit Coruscant war das etwas anders.

Nei merkte wie ein Ziehen hinter ihrer Stirn anfing ihr die Konzentration zu rauben. Sie hielt sich einen Moment den Kopf, als sie merkte, dass ihr warm wurde, als hätte sie Fieber. Unklar fiel ihr Blick auf Sarid, die einen Moment in Gedanken versunken schien und ihr fiel auf, dass sie eine Wahrnehmung durch die Macht wahrnahm. Das Herz der Padawan begann zu pochen, während ihr bewusst wurde, dass es sich um einen sich ankündigenden Anfall handeln musste. Offensichtlich waren die Bilder, die ihre Meisterin vor ihrem geistigen Auge abspielte sehr intensiv, auch wenn die junge Frau nur hätte raten können, worum es in ihnen ging. Sie wurde zusehends nervös und schaute sich unruhig in der Gegend um.
Erst kurz bevor das Ziehen in die vertrauten Schmerzen überging, konnte Nei sich zur Disziplin zwingen. Sie versuchte die Macht zu spüren, zu kontrollieren wie sie es geübt hatten. Dazu schloss sie die Augen und kontrollierte ihre Atmung, bis sie die Aura ihrer Meisterin deutlich spüren konnte. Auch die Präsenzen der anderen Anwesenden im Trainingsraum waren in ihrer Wahrnehmung schwach vorhanden. Die Anzeichen für den bevorstehden Anfall verschwanden relativ schnell, während Nei die Macht wieder ausblendete und in die Gegenwart zurückkehrte. Sarid hatte anders gewirkt. Die Gründe dafür lagen auf der Hand, auch wenn die Details im verborgenen lagen. Andererseits war Nei froh darüber, da sie nicht in die Privatsphäre anderer eindringen wollte. In jedem Fall aber war sie froh darüber in der Lage gewesen zu sein, sich und ihre Wahrnehmung kontrolliert zu haben und war selbstzufrieden lächelnd wieder geistig anwesend.

Laurin hatte nach weiterem Training gefragt und so brachen sie die Unterhaltung vorübergehend ab. Während der kleine Grünling wieder eifrig bei der Sache war, erhielt Nei ein Trainingslichtschwert von Sarid. Sie erklärte ihr und Farawyn, dass es sich im Prinzip um Waffen handelte, die auch wenn sie nicht tödlich waren, durchaus Verletzungen verursachen konnten. Mit entsprechendem Respekt sollten sie die Lichtschwerter auch bei der folgenden Übung behandeln.

Etwas unsicher, aber wahrscheinlich nichtmal so unelegant ahmte Nei die Bewegungen von Sarid nach. Auch hier erkannte man, dass die Ruusanerin ein gutes Körpergefühl hatte. Wie es gleich aussah, wenn sie sich dem Beschuss der Kampftelematen erwehren musste blieb abzuwarten.
Mit einem hochtönigen Zischen blitzte die Klinge ihres Lichschwertes auf. Das blaue Licht, welches von ihrer Waffe ausging färbte ihr hellhäutiges Gesicht und ein ungewohntes Kribbeln setzte in Neis Magengegend ein. Sie bekam eine Gänsehaut als sie darüber nachdachte, dass es sich wohl so anfühlen musste ein Jedi zu sein. Ihre Fantasie wurde für einen Augenblick beflügelt, bevor das Startsignal ihrer Meisterin sie erneut zurück ins Hier und Jetzt holte.

Es war eine der essenziellsten Bestandteile des Jedi Trainings. Entsprechend ernst machte Nei sich auf die Übung gefasst. Ein kleines rotes Lämpchen am Telematen begann in immer kürzer werdenden Abständen aufzublinken, signalisierend, dass es gleich losgehen würde.

Ihr Gesichtsausdruck wurde scharf während sie den Lauf des Telematen ins Auge fasste und gleichzeitig versuchte nicht nachzudenken und sich ähnlich losgelöst zu geben, wie sie es in der Übung zuvor geschafft hatte. Als das rote Lämpchen nun durchgehend aufleuchtete, traf ein kleiner Laser die Padawan unverhofft an der Schulter. Sie hatte nichteinmal eine Reaktion gezeigt, als sich auch schon ein leichter, stechender Schmerz in ihrer rechten Schulter bemerkbar machte. Überrascht schaute sie auf ihr Top, an dem eine kleine Brandspur aufzeigte das sie tatsächlich getroffen wurde. Es würde also deutlich mehr Konzentration erfordern dem Telematen zu zeigen wer hier der Boss war und so nahm Nei wieder die von Sarid zuvor demonstrierte Haltung ein, um mit dem Training fortzufahren.


Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid, Farawyn, Rilanja, Visas & Laurin
 
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Noch bevor sie die oberen Räume im neuen Gebäude erreicht hatten löste sich die Stille in der kleinen Gruppe. Aber anders, als Eowyn gedacht hatte. Sie hatte vermutet, dass vor allem Talery jauchzend die Treppe hinaufsausen würde, erleichtert, der Dunkelheit und dem Staub zu entkommen. Und, dass sie sich dann lang und breit darüber beschweren würde, was für eine Zumutung es war, bei den Jedi zu leben. Dass das nichts für sie wäre. Dieses Mal aber überraschte die Caamasi die Großmeisterin. Nun ja. Auch Jedi waren nicht Allwissend... Talerys Haltung und Stimme sagten eindeutig, dass sie sich nicht wohl fühlte. Aber nicht auf die Art und Weise, wie es bisher gewesen war, sondern... verletzlich. Offen. Ein bisschen erinnerte sie Eowyn jetzt auch an sich selbst und ihre ersten Tage, damals noch im Jedi-Tempel auf Coruscant. Wo sie das Gefühl gehabt hatte, immer alles falsch zu machen... Nur mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass sie es freiwillig zu den Jedi gezogen hatte, und sie neugierig und wissbegierig alles aufgesogen hatte, was ihr erster Mentor Gil Galad ihr erzählt hatte.

Oh Talery. Auch wenn deine kleine Schrecksekunde da unten sicher nicht gerade eine Glanzleistung war - ich bezweifle doch stark, dass du mit einem Fluch belegt bist. Unter Umständen deswegen, weil ich bezweifle, dass es so etwas wie Flüche überhaupt gibt. Dafür kann es hunderte von Gründen geben, angefangen davon, dass sie einfach schüchtern sind, bis zu der Tatsache, dass sie sich am Liebsten genauso verhalten hätten wie du? Das sollte nicht der Grund sein, dass du wieder zu deinen Eltern "verschwindest". Wir werden dich natürlich nicht aufhalten, wenn du das möchtest, aber ich bin mir sicher, dass du eine Bereicherung für den Orden sein wirst. Caamasi sehen wir hier nicht alle Tage, und genau wie du von uns lernen kannst geht das auch garantiert anders herum. Sie lächelte der jungen Frau zu. Wirst du es noch ein Weilchen mit uns aushalten?

Mittlerweile waren sie wieder im Erdgeschoss angekommen, und das Tageslicht tat auch Eowyn gut. Die helfenden Padawane wuselten aktiv herum, der Staub war verschwunden, die Wände schon gestrichen. In ein paar Tagen würde man hier einziehen können.
Noch bevor Talery ihr antworten konnte wurde sie vom Neuankömmling von Kamino unterbrochen. Und da war sie schon, die Erklärung. Zumindest von einer Person. Auch wenn Eowyn nicht sicher war, wen sie mit "Tollerei" meinte - es schien Talery zu sein, aber wie bei der Macht kam Aketos darauf, dass die Caamasi so heißen würde? Das würde sich allerdings schon noch klären. Sie nickte der Kaminoanerin zu.


Schön, dich kennenzulernen, Aketos. Die Begrüßung war zwar vermutlich nicht die Höflichste, aber aller Anfang ist schwer, und vielleicht können wir das jetzt in Ruhe noch einmal machen?

Eowyn drehte sich leicht, um auch auf Kastalla zu weisen und sah dadurch, wie Rosita mit einer weiteren Person in Begleitung auf sie zukam. In dem Durcheinander hätte sie die beiden beinahe übersehen - Rositas Körpergröße hatte ihr nicht dabei geholfen, sie zu entdecken. Entschuldigt mich einen Moment ihr drei. Aber ich bin mir sicher, ihr schafft eine Vorstellung auch ohne mich. Sie wandte sich der ankommenden Jedi zu.

Meisterin Rosita! Schön, euch zu sehen. Hier oben läuft mittlerweile eigentlich alles wie geschmiert. Die Padawane sind wirklich fleißig, und ich denke, wir haben hier momentan alles, was wir brauchen. Aber ihr könnt mir dennoch einen Gefallen tun und Eleonore ausrichten, dass wir im Untergeschoss einen Nikto gefunden haben. Gut möglich, dass sich da unten mehrere Lebewesen einquartiert haben, vielleicht könnte sie sich darum kümmern? Das würde mir wirklich sehr helfen. Und wenn sich jemand darum kümmern könnte, dass die Elektriztät im ganzen Haus überprüft werden würde... dann können wir in ein paar Tagen Einweihung feiern.

Eowyn wandte sich dann an den zweiten Neuankömmling.

Guten Tag, Tenia, und herzlich Willkommen bei den Jedi. Ich hoffe, du wirst dich bei uns wohl fühlen, und wenn du Fragen hast, nur heraus damit. Ehrlich gesagt, ich wollte mit meinem kleinen Anhang gerade eine Pause einlegen, aber wenn du möchtest, kannst du uns begleiten. Hast du schon ein Quartier zugewiesen bekommen?

Ein bisschen drehte sich Eowyn ja schon der Kopf. Da unten war es, bis auf den Zwischenfall, doch sehr friedlich gewesen, und jetzt plötzlich wollten wieder alle möglichen Leute etwas von ihr. Herrje. Jetzt wollte sie doch am Liebsten einfach nur eine Dusche und den Staub abwaschen. Und danach etwas zu essen und eine einfache, blaue Milch...

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Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - u. a. Rilanja, Visas, Nei, Farawyn, Laurin und Sarid

Eine Zeit lang verfolgte Sarid den Fortschritt ihrer zwei erfahrensten Padawane, Rilanja und Visas. Allerdings beschränkte sich die Jedi-Rätin darauf sie zu beobachten, denn beide machten den Eindruck, dass sie auch ohne Anleitung ihrer Meisterin mit der ihnen gestellten Aufgabe zurecht kamen. Sie machten jedenfalls Fortschritte. Also ließ sie ihnen die Zeit, die sie brauchten.

Das zweite Pärchen, Nei und Farawyn hatte ihre Übung, deren erste Konfrontation eines Kampftelematen mit einem Trainingslichtschwert wesentlich langsamer begonnen. Während der rotblonde Farawyn den kleinen Droiden noch nicht aktiviert hatte, sondern noch immer Trockenübungen von Sarids fortgeführten Bewegungsfolgen nachahmte, hatte die rotschwarzhaarige Ruusanerin nach kurzen Trockenübungen zumindest schon den Kampftelematen fliegen lassen. Die schlanke Padawan machte für ihren Kenntnisstand keinen üblen Eindruck bei der Handhabung des blauen Lichtschwerts. Jedoch war sie offenbar noch nicht wirklich auf einen Schuss des kugeligen Droiden gefasst gewesen, denn sie wurde getroffen ohne auch nur die geringste Reaktion zu zeigen. Sarid musste kurz lächeln. Sie konnte Neis Überraschung gut nachfühlen. Dies hier war etwas völlig Neues für die junge Frau und sie übten bereits seit Stunden nur mit kurzen Pausen. Mittlerweile musste es bestimmt schon später Nachmittag sein. Aber solange die Padawane heute noch lernen wollten, war Sarid auch bereits das Training fortzusetzen. Dennoch, irgendwann mussten alle zum Abendessen.


"Konzentrier dich auf die Macht, Nei. Lass sie durch die fließen und deine Hand leiten. Dann sollte es dir gelingen mit ihrer Hilfe die Schüsse zu parieren. Aller Anfang ist schwer, aber Übung macht den Meister."

Nicht ohne Grinsen gab die Corellianerin diese Allerweitsweisheiten zum Besten. Aber es war an beiden etwas Wahres dran. So oder so, alle Padawane hatte schon einiges gelernt. Die Jedi-Rätin war daher froh, dass kein wirkliches Sorgenkind darunter war. Sogar der kleine Laurin, welcher anfangs doch sehr verschlossen und zurückhaltend gewesen war, hatte sich bereits ein bisschen geöffnet. Auch wenn er kein Freund von überflüssigen Unterhaltungen zu sein schien - zumindest bisher - so hatte er doch begonnen mehr als ein paar Worte am Stück zu reden. Damit einher gehend waren seine Lernerfolge auch mittlerweile ganz ordentlich. Eine Zeit lang hatte Sarid ihn beobachtet. Anfangs hatte er einige Male ins Leere gegriffen, aber nach und nach hatte er wohl seine Wahrnehmung der Umgebung durch die Macht verfeinern können, so dass es ihm meistens gelungen war den ihm umkreisenden Droiden zu erwischen. Das war ein sehr beachtlicher Fortschritt, aber davon musste er bestimmt ziemlich ausgelaugt sein, mutmaßte die Jedi-Rätin. Gerade anfangs erforderte es ja große Konzentration über längere Zeit eine Verbindung zur Macht aufrecht zu erhalten. Umso mehr freute sich die dunkelblonde Jedi, als der kleine Padawan nach eine Weile auf sie zukam. Mit nicht überhörbarem Stolz berichtete er ihr, dass er den Droiden durch die Macht habe sehen können. Sie belohnte seinen Trainingserfolg mit einem anerkennendem Nicken.

"Das hast du gut gemacht, Laurin. Ich bin wirklich erstaunt wie schnell du vorwärts kommst mit deinem Training. Man könnte fast den Eindruck haben, dass du so etwas schon einmal gemacht hast."

Meinte sie scherzhaft.

"Du musst bestimmt schon Kopfschmerzen haben, oder? Du hast heute schon große Fortschritte gemacht, Padawan. Du kannst wirklich stolz auf dich sein."

Versuchte die Corellianerin ihn wieder in ein Gespräch zu verwickeln. Irgendwann musste er ja genug Vertrauen zu ihr fassen, dass er bereit war etwas mehr von sich zu erzählen.

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