Lianna

: Lianna :: Jedi Basis :: In einem Doppelzimmer :: Kastalla :

Mit der Zeit bekamen die schmalen Notenhälse mehr Verzierungen, die Fähnchen waren frecher geschwungen und die Köpfe hatten eher eine ovale Form angenommen. Viel zu oft summte und murmelte sie kleinste Passagen vor sich her, meistens nur wenige Figuren, doch sie war sich sicher, dass es ihr als Ganzes ebenso gefallen würde. Doch immer wenn sie ihren Kopf von dem Zeichenbrett erhob, erblickte sie nichts als Leere in dem kleinen Raum, unabhängig davon, ob sie auf einem der beiden Betten, vor oder auf dem Tisch saß. Die Staubmeere, die sich bei jeder größeren Bewegung zum Reagieren aufgerufen fühlten, ließen das durchs Fenster hereinstürzende Licht in einem Hauch von Magie stehen, dennoch dürstete es der Kleinen danach, hier endlich mal sauber zu machen. Doch sie kam nur zu schwer darüber hinweg, die letzten schönen Anblicke in dieser Gegend zu entfernen.
Innerhalb von Sekunden waren die Melodietexte auf dem Pad verschwunden und das wohlmöglich einzige Stück Technik, welches sie auf ihren Wegen begleitete, verschwand unter dem Bett. Ob es 'ihr' Bett war, wusste sie immer noch nicht und die Antwort schien noch lange auf sich warten zu lassen. Dieser Raum war ebenso von allen Göttern verlassen, wie der restliche Planet - und was immer sie auf eben jenem suchte, konnte sie sich auch nicht erklären. Und wie bei jedem dieser Gedanken, konnte sie zur eigenen Antwort nur leise seufzen. Das einzige, was sie wirklich in ihrem Leben erschuf, waren Phantasiewelten, die sie sich ersponn, nicht nur die Formen und Farben, sondern insbesondere die Energie, welche durch alle Wesen strömte, die Klänge, welche alle Wege immer wieder aufs Neue beeinflusste und vor allem der Sinn, der in allem steckte.

Wenn es irgendetwas zu erledigen galt, dann war es das große Putzen und Kehren, das sie versprochen hatte, um hier bleiben zu können sowie den eigentlichen Grund zu finden, der sie hier hielt; doch wenn sie diesen nicht finden sollte, hatte sie immer noch keinen Schimmer von einer besseren Idee. Außerhalb ihres Körpers hatte sie nichts mehr. Ein kleines Gerät, mit dem sie Träume und Ersponnenes festhielt, in Form, Farbe und Klang. Doch was war mit dem Rest? Der Rest war groß, eine unendliche Weite - und auch wenn ihr dies bewusst war, konnte sie nichts Reizvolles erblicken.
Innerhalb von wenigen Augenblicken war sie aufgesprungen, hatte sich die Tasche um den Hals geworfen, hielt vor dem Spiegel kurz inne und strich sich über die Scharlachmähne. Und als sie erkannte, dass sie es keinen Deut verbesserte, setzte sie ihren Trab über die Schwelle hinaus, auf dass kurz später die Tür ins Schloss knallte. Ein Glück, dass sie der flotte Schritt noch mehr am Zögern hinderte.

Mit jeder Treppenstufe wurde dem kleinen Mädchen immer mulmiger im Bauch, es plagte sie immer wieder der Gedanke, was denn ihre Antwort auf die bald kommende Frage sei, warum sie sich bei den Jedi befand. Wie sie zu ihnen gekommen sei, wo sie herkomme, wer sie denn überhaupt sei und so weiter. Sie sägte den Gedanken ab, wie so oft, die Antwort war nicht zu finden. Dieser lang erhoffte Gedankenblitz, der alle Zweifel lösen sollte, blieb wieder einmal aus.
Vor der Kantinentüre hielt sie inne und wieder einmal stand sie so lange in eigenen Gedanken versunken einfach nur leblos auf der Stelle, dass sie von jedem Vorbeiziehenden nichts als irritierte Blicke ernten würde. Dem Vogelmädchen war sie auch noch eine Antwort schuldig, auf welche Frage auch immer. Und dann kam da noch Eowyn - und ganz zu schweigen von der Rätin, die sie vor dem Gebäude antraf... Eleonore müsste ihr Name gewesen sein. Ein weiteres Seufzen war in ihrer unmittelbaren Nähe zu vernehmen als sie die Kantinentür aufstumpte und dieses Mal bedeutete er, dass diese Geschichte nicht mehr lange ohne unangenehme Fragen so weiter laufen würde. Ein wenig lustlos, aber doch eher verstört schob sich das kleine Mädchen in die doch erstaunlich kurze Schlanke zur Essensausgabe, die große verranzte Tasche über die Schulter geworfen und die Blicke eher über die Tischreihen als zum Essen abschweifen lassend. Und sie vermutete, viel zu viele bekannte Gesichter zu sehen, als ihr derzeit lieb war.

: Lianna :: Jedi Basis :: Kantine :: Kastalla :
 
Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Gänge – Tenia und Talery

Die Caamasi rückte nicht sofort mit der Sprache hinaus, sondern führte Tenia erst in einen seltsamen, kleinen Raum. Kurzzeitig fragte sich die Nullianerin ob dies das Quartier von Talery war, was aber keinen Sinn machte. Neben ein paar Knöpfen an der Wand, befand sich nichts weiter in dem Raum. Hätte Talery nicht genau in diesem Moment angefangen zu sprechen, hätte Tenia wahrscheinlich verwundert gefragt, wo die beiden sich überhaupt befanden.

Zuerst erzählte die Caamasi, wie ihr Planet ausgesehen hatte. Tenia verbat sich in diesem Moment an Null zu denken, obwohl sie die Wörter Hügel, Dschungel und Pflanzen extrem an ihre eigene Heimat erinnerten. Aber es wäre selbst für Tenia zu unhöflich gewesen, in diesem Moment mit den Gedanken abzuschweifen. Außerdem konnte sich die Nullianerin nicht gegen die Stimmung erwehren, die die Beschnabelte da erzeugte. Man musste nicht wissen, wie ein traugiger Caamasi klang. Tenia vermochte vielleicht nicht die komplette Körpersprache der anderen zu entziffern, aber ihre Stimme klang eindeutig belegt.

Talery erklärte, dass Caamas vom Imperium angegriffen worden war. Aber die Caamasi erklärte genauer und Tenia hätte sich wohl in jenem Moment gewünscht, dass ihre Fantasie ihr die Bilder, von denen Talery berichtete, nicht gezeigt hätte. Ein völlig vergifteter und zerstörter Planet, der sich niemals erholen würde. Stinkende Flüsse, keine Pflanzen mehr, kein Dschungel, nur noch Wüste. Schreckliche, unvorstellbare Dinge, vor allem für jemanden, der so naturverbunden war, wie Tenia. Sie wollte sich nicht vorstellen, wie so etwas sein musste. Eine zerstörte Heimat. Etwas Schlimmeres konnte es sicher nicht geben. Die Nullianerin versuchte den Kloß in ihrem Hals mit mehreren, schweren Schluckversuchen zu lösen, aber das änderte nichts. Vielleicht verlagerte er sich stattdessen in ihre Magengrube um sich dort anzufühlen, wie ein Stein.

Wie Wesen so grausam sein konnten, war auch für Tenia völlig unverständlich und sie hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was sie darauf hätte erwidern können. Nicht einmal in Gedanken. Noch weniger wusste die junge Frau, wie sie sich überhaupt verhalten sollte. Smon hatte sie ganz einfach in die Arme genommen, wenn seine Tochter bedrückt war. Aber Talery in die Arme zu schließen wäre vielleicht furchtbar falsch gewesen? Denn wusste Tenia, ob Caamasi so etwas überhaupt taten? Und nahm man nicht nur dann jemanden in den Arm, wenn er weinte? Was wiederrum bei Talery nicht der Fall war. Aber waren überhaupt alle Wesen dazu in der Lage Tränen zu vergießen?
Zumindest der Schnabel der Caamasi klapperte, was Tenia vermuten ließ, dass sie vielleicht gegen Tränen kämpfte. Wie auch immer, man musste blind und absolut nicht zur Empathie fähig sein, wenn man nicht erkennen würde, dass Talery bedrückt war. Nicht nur ihre gebückte Körperhaltung und ihr Ton sprachen Bände. Da war noch etwas anderes. Als würde Talery etwas aussenden. Eine Luft, die nun auch Tenia einatmete. Zumindest so etwas in die Richtung.

Tenia bewunderte die Andere dafür, dass sie überhaupt noch nach vorne blicken konnte. Die Nullianerin war sich absolut sicher, dass sie nur eine einzige Sache empfinden würde, wenn Null zerstört worden wäre: Hass.
Wenn Tenia aber richtig vertsanden hatte, war all das noch vor Talerys Zeit geschehen. Was hieß, dass sie nie direkt betroffen war. Sondern auch nur gehört hatte. So wie Tenia jetzt…

Aber das, was Talery da ausstrahlte war dennoch Traurigkeit. Eine unendliche Traurigkeit, die Tenia zwar nicht dazu veranlasste, ihre Hand beruhigend auf die Schulter der Caamasi zu legen, aber doch mitzufühlen.
Stattdessen aber sah die Nullianerin ihre Gesprächspartnerin an, hörte ihr mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu und versuchte irgendwie mit ihrem Blick etwas Aufmunterndes auszustrahlen. Schließlich kam Talery zum Ende, als sie Tenia versicherte, dass sie weder bedauert werden wollte, noch Worte des Mitleids benötigte, was die Nullianerin dazu veranlasste, den Blick von der Caamasi zu nehmen. Es war das erste Mal, dass sie sich nahezu gezwungen fühlte zu erklären, dass es ihr leid tat. Aber Talery hatte recht: es würde nichts ändern. Ein tut mir leid machte schließlich nichts wieder gut. Jetzt begriff Tenia auch, warum Talery so überempfindlich reagiert hatte, als Tenia meinte, sie solle sich doch ein wenig anpassen. Ein klein wenig beschämt sah sie nun auf den Boden der Kabine um auch in diesem Moment zu registrieren, um was es sich hier handelte: Ein Raum, der sie nach oben bewegte, damit sie keine Treppen gehen mussten.

Die beiden jungen Damen verließen den seltsamen Raum schweigend, bis Talery schließlich vor einem Quartier zu stehen kam. In dieser kurzen Ruhepause überlegte Tenia krampfhaft, was sie sagen wollte. Denn auch wenn Talery meinte, sie brauche keine Worte, konnte Tenia diese Geschichte beim besten Willen nicht ganz unkommentiert lassen. Auch die winzige Kritik sorgte diesmal nicht dafür, dass Tenia sich angegriffen fühlte, sondern vielmehr dafür, dass sie noch viel mehr etwas sagen wollte. Sie öffnete sogar den Mund, aber heraus kam überhaupt nichts. Die Nullianerin wusste nicht, was sie sagen sollte. Egal, wie sehr sie es wollte. Im Falsche-Dinge-Sagen war sie perfekt. Aber hier? Sie seufzte leise, als sei noch einmal überlegte.
„Wir werden bestimmt Kornwaffeln finden,“
kam es, im Brustton der Überzeugung über Tenias Lippen und mochte vielleicht so wirken, als hätte, sie der Caamasi überhaupt nicht zugehört. Ob Talery verstand, was Tenia da meinte, war natürlich völlig unklar. Aber es waren, für Tenia die tröstendsten Worte, die ihr einfielen und vor allem solche, die kein Mitleid bekundeten. Aber damit sagte Tenia aus, dass es ihr leid tat, was sie vorhin in der Kantine gesagt hatte. Und auch, dass sie wollte, dass Talery doch etwas von Caamas bekam, auch wenn Caamas nicht mehr so existierte, wie damals. Gut, bestimmt würde Talery nicht verstehen, aber wenigstens würde sie (oder hoffentlich?) an der Tonlage Tenias erkennen, dass diese sich nicht lustig machte. Zuletzt gelang es Tenia schließlich doch, der Caamsi einen winzigen Augenblick ihre Hand auf die Schulter zu legen.
„Bestimmt“,
gab sich Tenia dann wieder einsilbig, und meinte damit, dass Talery und sie, sich sicher über den Weg laufen würden. „Und gute Nacht““, schickte sie noch hinterher, als sie sich schließlich umdrehte und zurück zu dem sich bewegenden Raum kehrte.

Lianna – Lola Curich – Jedibasis – 4. Stock vor Briannas und Talerys Zimmer – Tenia und Talery

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~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | endlose Gänge | Tenia

Jetzt, nachdem Talery ihr all das erzählt hatte, stand einmal mehr fest, dass sie unmöglich schlafen gehen konnte. Sie musste sich bewegen. Egal wie. Für den Park war es vermutlich schon zu dunkel. Aber vielleicht gab es in diesem Orden etwas wie einen Bewegungsraum? Doch die Nullianerin hatte keine Ahnung, wo so etwas finden sollte. Außerdem war da auch niemand, den sie hätte fragen können.
Gedankenverloren und fast ein wenig resignierend, entschloss sie, doch in ihr Zimmer zurück zu kehren. Dann aber, machte sie eine bläulich grüne Gestalt aus (Gun). Vielleicht konnte sie ihn fragen?
„Entschuldigung“ , wandte sich Tenia räuspernd an das Wesen und zum ersten Mal an diesem Tag beachtete sie dabei nicht die Größe eines Anderen und überhaupt, blickte sie kein wenig herablassend. „Weißt d…“. Sie unterbrach sich, denn sie wollte sich sicher nicht nocheinmal blamieren. „Wisst ihr, ob es hier einen Raum gibt, in dem man Sport machen kann,“ setzte sie also in höflicher Ansprache an und hoffte, dass der fremde ihr helfen konnte.
Tenia musste einfach auf andere Gedanken kommen. Spätestens, nach dem, was Talery ihr erzählt hatte.

~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | endlose Gänge | Gun Laosi, Tenia Lumiran



 
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~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | endlose Gänge | Gun Laosi [allein, allein] | ~


Mit der Abwesenheit etwaiger Begleiter oder neunmalkluger Jedi hielt eine erfrischende Ruhe Einzug. Der nautolanische Padawan-Anwärter genoß die monologfreie Zeit und fühlte sich zum ersten Mal seit seiner Ankunft in der Jedi-Basis auf Lianna nicht behandelt wie ein ungebildetes, zurückgebliebenes Kind. So ganz allein im Ordenshaus ging es dem quirligen, sportiven Burschen wirklich gut. Er blühte förmlich auf und wollte jeden einzelnen Moment auskosten. Da er nach wie vor in Sportkleidung unterwegs war, fühlte er sich auch rein optisch von den wenigen passierenden Ordensmitgliedern, Schülern und Meistern isoliert. Gun indes sah nichts falsches an dieser Isolation. Der Amphiboid schenkte sich selbst ein Lächeln und betrachtete mit naturgegebener Neugier die Ausstellungsstücke und die allgemeine Architektur des Gebäudes. Natürlich hatte er schon wesentlich prunkvollere Bauten gesehen, hatte ungleich imposantere Konstruktionen erlebt. Aber gewissen Quellen gemäß befand sich der Orden der Jedi seit Jahren schon nicht dort, wo er einst war. So ließ sich zumindest der Zustand der Basis erklären. Und die Wahl des Gebäudes als solches.

Während Gun mit gerunzelter Stirn, aber nicht frei von Fröhlichkeit durch die Gänge schlenderte, steuerte eine Menschenfrau mit dunklem Haar [Tenia Lumiran] auf ihn zu. Dank seines offenen Wesens und der Fähigkeit, sich aus jeder möglichen Lage herausreden zu können, begegnete der Nautolaner der adrette Dame mit aller Offenheit. Zu seiner eigenen Überraschung startete die junge Frau mit einer höflichen Entschuldigungsfloskel. Allein dieser Umstand erfreute Gun, hatte das Verhalten der meisten Ordensmitglieder hier eher familiäre oder enge freundschaftliche Züge. Derart intim zu interagieren befand der Sportler von Glee Anselm seit jeher als etwas befremdlich. Eine gewisse, kühle Distanz war für ein effektives, lernreiches Schüler-Meister-Verhältnis unabdingbar.

Die dunkelhaarige Frau fragte ungeniert, aber höflich nach der Möglichkeit zur sportlichen Betätigung. Neben der Etikette punktete die Lady mit diesem Anliegen gleich zum zweiten Mal. Und das trotz vollkommener Willkür. Was für ein erfreulicher Zufall. Natürlich war es dem Amphiboiden eine Freude, die Frage zu beantworten.


"Natürlich ... ich komme gerade von einem solchen Übungsraum. Allerdings muss ich Euch vorwarnen ... hier ist ein gesundes Maß an Kenntnissen in der Macht offenbar eine bedeutungsvolle Grundlage ..."

Seine Aversion den bisherigen Abläufen gegenüber verbarg der Nautolaner keineswegs. Wieso auch, hatte man ihn doch bisher nur altklug gemaßregelt und mit fast oberlehrerhaften Phrasen abgespeist. Natürlich war Gun Laosi in der Basis, um entsprechendes Wissen zu erlernen. Man hatte ihn hierher geschickt, um den Lehren und Traditionen der Jedi zu folgen. Allerdings fiel es dem Fechter von Glee Anselm schwer, jahrhundertealte Traditionen in Parcoursläufen und fast kichernden Zwiegesprächen von geistigen Schwestern zu finden. Mit einem inneren Schulterzucken tat er die vergangenen Erfahrungen und Erlebnisse jedoch als erledigt ab. Möglicherweise ergab sich durch die Bekanntschaft mit der dunkelhaarigen Frau eine wesentlich interessantere und aufschlussreichere Beschäftigung.

Zunächst jedoch wollte der Nautolaner der Etikette entsprechen und deutete eine huldvolle Verbeugung an. Dabei fielen ihm zwei seiner Kopftentakel über die Schultern nach vorn.


"Verzeiht mir meine Unhöflichkeit - ich bin Gun. Gun Laosi. Ich hoffe hier, im Haus der Jedi, als Padawan angenommen und ausgebildet zu werden. Wenn Ihr möchtet, führe ich Euch zu dem Übungsraum ..."

Die Dunkelhaarige schien - bedingt durch ihre Frage - ebenfalls neu in der Basis zu sein. Oder sie besaß keine sonderlich ausgeprägten Ortskenntnisse. Orientierungssinn war nicht jedermanns Stärke. Gun hatte selbst auch bisweilen Defizite in der Zurechtfindung. Mit einem freundlichen Lächeln und ölig glänzenden, dunklen Augen wartete der Nautolaner die Antwort der Menschenfrau ab.


~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | endlose Gänge | Gun Laosi [allein, allein] | ~
 
: Lianna :: Jedi-Basis : Kantine :: Kastalla :

Mit jedem Aufblicken von der gräßlich schmeckenden Suppe konnte Kastalla immer weniger Gesichter erblicken und sie konnte nicht verbergen, dass ihr dies gerade sehr wohl tat. Aus dem zerknirschten Gesicht blitzte ab und an mal ein Lächeln hervor, als ihre Gedanken wieder einmal von einem Ort zum anderen sprangen, denn bei diesem Futter konnten sie nicht bleiben. Zudem war es viel zu spät, um noch einen anständigen Happen herunter zu würgen und so war die Schale noch zum Großteil gefüllt, als der Rotschopf ihre Tasche umwarf und sich selbst nach draußen schieben wollte. Der beißende Blick der Küchenfrau, welche sich mit Sicherheit bereits herzlichst bedanken wollte, dass das Mädchen zu solch ungeeigneten Uhrzeiten in der Kantine auftauchte, verriet ihr jedoch, dass sie die Schale besser wieder nach vorne bringe. Als die Tonschüssel auf die ebenso harte Ablage aufknallte und seitens der müden und gelangweilten Bedienung immer noch kein Augenzwinkern zu vernehmen war, flog auf der Stelle ein falsches aber glattes Lächeln auf Kastallas Mundwinkel. Der Blick in ihre Augen musste zu einem solchen Zeitpunkt Schmerzen bereiten und genau deswegen genoss sie es so sehr.

: Lianna :: Jedi-Basis : Gänge :: Kastalla :

Wortlos und mit einigermaßen zügigem Schritt bog sie hinter der zurückdrehenden Kantinentüre instinktiv nach rechts ab und zog den doch sehr steril wirkenden Gang entlang, wobei die Tasche gleichmäßig gegen ihr Bein baumelte und leise, dumpfe Schläge von sich gab. Jedes mal, wenn ein Stiefel den platten Boden traf, wurde ihr noch klarer vor Augen, dass es hier nichts gab, was dem ganzen einen Sinn zuspielen würde. Dem Ganzen eben: das Laufen von einem Ort zum anderen, das Füllen der Lungen mit der Luft, die sie hätte in Scheiben schneiden können. Sie war in einer einheitlichen Perspektive gefangen - und fühlte sich gar nicht wohl in ihr. Was sie jedoch tröstete, war, dass eben diese Perspektive an sich eine Schöne war, doch solange sie nichts mit ihr anzufangen wusste, war sie in gewisser Weise zu dornig, um andauernd herauslächeln zu können. Und in letzter Zeit waren die Dornen unsagbar lang und stachen gemein.

Ehe sie sich versah, fand der Gang nach etlichen Abzweigungen doch sein Ende und mündete in eine größere Halle. Zufriedenstellend war diese in keinster Weise, obwohl solch eine Leere im Raum eine gute Abwechslung zu den erdrückenden Gängen darbot. Von dem Gedanken geplagt, dass dieses Geisterschloss von jeder Seele verlassen sei oder sie nur keine anderen Wesen sehen konnte, weigerte sie sich strikt, in der großen Halle stehen zu bleiben und steuerte trottend auf die großen Türen zu. Was sie wirklich gebrauchen konnte, war mit Sicherheit eine große Portion Luft und in Anbetracht der Umstände innerhalb der Mauern war selbst eine nächtliche Stadtathmosphäre eine angenehm erscheinende Abwechslung.

Kaum aus den Angeln der Eingangstür herausgestapft war die Kleine kurz davor, sich auf dem Absatz herumzudrehen und wieder hinein in die Wärme zu flüchten. Es war entsetzlich kalt und sie hatte viel zu dünnen Stoff am Körper. Doch wie erwartet bekamen ihr bereits die ersten kalten Luftzüge erstaunlich gut, die Sicht wurde plötzlich viel klarer, die Perspektive weitete sich, als würde man ihr die Scheuklappen abnehmen und der frische Wind schien alles Bittere aus ihrem Kopf herauszuwehen. Und das hatte sie bitterst nötig. Und was sie noch viel nötiger hatte, war Bewegung. Nicht in einem Keller, der mit Gerümpel und Elektronik vollgestopft war, in welchem auch noch beängstigende Wesen hausten, sondern draußen, wo es frisch war. Und bunt - mehr Farben!

: Lianna :: Auf dem Weg in die Stadt :: Kastalla :
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Ratssaal - NPCs, Eleonore, Sarid, Kestrel und Brianna

Briannas Anspannung war förmlich mit Händen zu greifen, als die Signale in Bezug auf ihre Beförderung unerwartet wieder auf „Rot“ umschalteten. Sie konnte Sarids Unmut fühlen und bemerkte Kestrels entschuldigenden Blick, als das geplante freudige Ereignis drohte, zur Farce zu werden. Die Beförderungskandidatin fühlte sich zunehmend bloßgestellt, wider Willen in eine Situation bugsiert, in der sie nur verlieren konnte. Man fragte sie, ob sie bereit war, eine Ritterin zu werden, obwohl die Betreffenden wissen oder abklären hätten können, dass sie es nicht war, weil es offenbar eine sehr große Rolle zu spielen schien, ob sie den handlichen Metallzylinder an ihrem Gürtel nun selbst gebaut hatte oder nicht. Nicht, dass sie auf ihn angewiesen war, immerhin war sie eine Echani und brauchte keine Waffen, um sich verteidigen zu können. Ihre Meisterin hätte es klar sein müssen, und die Corellianerin dem Grunde nach auch. Die ganze Zeit waren sie zusammen auf Mission gewesen, wie konnte ihr da entgangen sein, dass sie eben
nicht dabei war, und auch überhaupt keine Muße gehabt hätte, an Lichtschwertern herumzubasteln. Wie Brianna das mit ihren nicht vorhandenen Elektronikkenntnissen ohne Hilfe gelingen sollte, entzog sich ohnehin ihrer Kenntnis.

Während sie also bereits dabei war, sich mit ihrer Opferrolle zu arrangieren, begannen die anwesenden Ratsmitglieder untereinander zu tuscheln, so dass die silberhaarige Padawan versuchte, ihre Haltungen aus ihrer jeweiligen Gestik und Mimik herauszulesen. Lange dauerte das Gespräch nicht; als Sarid anschließend wieder das Wort an sie richtete, bemühte die Angesprochene, ihre düsteren Gedanken beiseite zu schieben und geistig Haltung anzunehmen. Immerhin kam es darauf an, egal was die Rätin nun verkünden würde, welchen Eindruck sie machte. Trotz des Bemühens konnte die junge Athletin spüren, wie nervös und verkrampft sie war, obwohl Sarid ausgesprochen ruhig sprach.

Zum Glück machte die Corellianerin es nicht allzu spannend. Brianna atmete auf, als sie die Worte „begründete Ausnahme“ hörte – ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie die Luft angehalten hatte. Plötzlich gab es dagegen wieder Grund zur Hoffnung. Als Grund für die Ausnahme enthüllte die schon ein wenig ältere Jedi die Katastrophe auf Denon, von der die Echani natürlich gehört hatte – genau deshalb regte sie sich ja darüber auf, dass der Orden sich an der folgenden Schlacht um Corellia plötzlich beteiligen wollte. Jedenfalls ernannte man sie zur Jedi-Ritterin, unter den Auflagen, ihre Talente auf Denon einzusetzen und sich baldmöglichst ein eigenes Lichtschwert zu bauen. Als Kristall, enthüllte sie, wären die, die sie von den Talz erhalten hätten geeignet, was auf eine gewisse Weise sehr, sehr passend war. Die 24jährige wusste nicht, was darauf sagen sollte, sie war buchstäblich sprachlos. Fast gleichzeitig fiel Kestrel ihr in die Arme, gratulierte ihr überschwänglich und überreichte ihr die restlichen Lichtschwertteile, wie meistens schmuck verpackt in einem kleinen Säckchen.

„Danke…“

War das einzige, was Brianna herausbrachte, jetzt, da ihr großes Ziel in Erfüllung ging. Sie wusste, dass sie überglücklich sein müsste, außer sich vor Freude, doch es fühlte sich gewissermaßen unwirklich an, nicht real. Sie konnte es noch nicht recht glauben, schon gar nicht fassen. So war es geradezu vorteilhaft, dass Sarid prompt zum nächsten Tagesordnungspunkt überging. Als hätte Brianna es schon geahnt, es sollte heute nicht nur eine, sondern zwei Beförderungen geben! Ihre von nun an ehemalige Mentorin konnte sich von nun an mit Fug und Recht „Meisterin“ nennen. Natürlich konnte auch die kleine Coruscanti ihr Glück kaum Fassen, obwohl es ihr viel weniger die Sprache verschlug. Jetzt allerdings brach sich die Freude in der weißhaarigen Echani allmählich Bahn und sie begann zu strahlen, als die Rätin sie beide nacheinander umarmte. Unmittelbar darauf tat die frischgebackene Ritterin es ihr gleich, drückte ihre Freundin und hielt sie ganz fest, als sie sich überschwänglich und mit wehendem Haar einmal um die eigene Achse drehte.

„Ich gratuliere dir von ganzem Herzen, meine liebe Kestrel! Diese Beförderung hast du dir wirklich mehr als verdient mit mir als Schülerin,“

Meinte sie selbstironisch. Sarid bekundete gleichfalls ihre Freude und blickte auf Naboo zurück, als sich die beiden Beförderungen noch nicht einmal im entferntesten abgezeichnet hatten, so sehr wie den beiden jungen Frauen die zuvor zu Ende gegangene Gefangenschaft zugesetzt hatte.

„Was meine Ernennung betrifft, wäre ich bestimmt die letzte gewesen, die das vermutet hätte. Ich kann es jetzt noch kaum glauben, das ist alles einfach total unglaublich,“

Lachte sie.

„Aber der Titel steht dir gut, ‚Meisterin Kestrel‘.“

Davon abgesehen hatte die dunkelblonde Jedi ihr noch geschäftsmäßig Anweisungen für die bevorstehende Mission erteilte und die Wichtigkeit der Aufgabe nochmals betonte. Außerdem stellte die Rätin ihr frei, eine Padawan zu nehmen. Eine Padawan? Dafür fühlte sich Brianna beileibe noch nicht bereit. Natürlich, sie hatte gesagt, Kestrels Weg nacheifern zu wollen und in diesem Fall lief es zwangsläufig darauf hinaus, aber ehrlich gesagt hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie sie aus einer anderen Person eine Jedi machen sollte. Unter diesen Vorzeichen war es ein geradezu glücklicher Umstand, so bald nach Denon abzureisen, so dass sich das Problem vorerst noch nicht stellte.

„Die Dringlichkeit der Lage auf Denon ist mir bewusst, Sarid. Die Bilder im HoloNet zu sehen war schockierend für mich, weshalb ich gerne bereit dazu bin, mein Möglichstes zu tun, um das Leid dort zu lindern. Umso mehr frage ich mich also, warum der Orden sich daran beteiligt, den Krieg über ein weiteres System zu bringen. Hast du keine Angst als Corellianerin, dass Coronet ein ähnliches Schicksal drohen könnte wie Teilen Denons? Ich kann nur hoffen, dass diese Entscheidung weise war und die Anwesenheit der Jedi dazu beiträgt, Schlimmeres zu verhindern.“

Erklärte die Silberhaarige im Gegenzug ernst und ließ den Blick über die Gesichter der Runde schweifen. Vermutlich war diese Runde nicht die geeignetste, dieses Thema anzuschneiden, erkannte sie, aber sie verstand nicht, warum die Jedi das taten, warum die Hüter des Friedens in den Krieg zogen, und es musste einfach raus. Vielleicht konnte sie vor ihrem Aufbruch noch in Ruhe mit Sarid darüber reden, einstweilen beließ sie es besser dabei.

„Falls dieses hohe Gremium meine Worte als unangemessen und respektlos empfindet, bitte ich um Verzeihung. Ich werde gerne nach Denon gehen, um dort zu helfen, und auch den Bau meines eigenen Lichtschwerts nicht vergessen.“

Anschließend verabschiedete sie sich von den Anwesenden und verließ den Ratssaal. Sie war weit davon entfernt, letzteres zu vergessen. Über die Mission machte sie sich noch keine großen Sorgen. Sie war alles andere als auf sich allein gestellt, würde mit vielen Jedi-Heilern zusammen sein und bestimmt noch so manches lernen können – besonders natürlich von der Großmeisterin, El'mireth – wie geplant mit Rätin Chesara zusammenzutreffen, hatte sich bisher ja nicht ergeben.

Das Säckchen mit den Lichtschwertteilen in den Händen erreichte sie Schokolade knabbernd ihr Zimmer. Aus dem Schrank holte sie den Rest und den Kristall, breitete alles auf dem kleinen Tisch aus und betrachtete das Sammelsurium ratlos. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wo sie überhaupt beginnen sollte. Musste sie die Waffe ganz alleine bauen oder konnte sie eine andere Jedi um Hilfe bitten? Die Dokumente, die sie bisher über den Bau von Lichtschwertern hatte, ließen viele Fragen offen – wie zum Beispiel eben wie sie überhaupt anfing. So viele Teile, so viel zu tun… doch just in diesem Moment öffnete sich die Tür zur Nasszelle und das Vogelwesen (Talery), das sich bisher absichtlich oder unabsichtlich höchst ausweichend verhalten hatte, kam heraus.

„Hallo!“

Begrüßte Brianna sie freundlich, die Bauteile für einen Moment vergessend.

„Ich bin Brianna Kae, deine vermutlich Noch-Zimmerkollegin. Der Grund ist, der Rat hat mich soeben zur Ritterin befördert. Als Ritterin bekommt man ja ein Einzelzimmer,“

Platzte es aus ihr, urplötzlich total aufgedreht, heraus. Eine Ritterin! Der Gedanke war immer noch sehr ungewohnt. Naja, daran gewöhnte man sich bestimmt schnell.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Padawanzimmer - Talery und Brianna
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Ratssaal - Kestrel, Brianna, Eleonore, 3 weitere Jedi-Räte und Sarid

Nach der Durchführung der beiden Beförderungen waren sowohl Kestrel als auch Brianna überwältigung und furchtbar glücklich. Sie umarmten sich gegenseitig und auch Sarid, welche auf die beiden zugekommen war. Beide bedankten sich bei den anwesenden Räten. Erfreulicherweise war der Echani die Lage auf Denon bekannt und sie war gerne bereit ihr Möglichstes zu tun, um dort zu helfen. Ihre Einstellung zu der kommenden Schlacht auf Corellia teilte Sarid hingegen nicht.

"Weißt du, Brianna, wenn ich die Wahl dazwischen habe ein System in der Terrorherrschaft des Imperiums zu belassen, welches zuvor brutal erobert wurde und der Möglichkeit diesem System wieder die Freiheit zurückgezogen, welche ihm vom Imperium auf grausame und brutale Art und Weise genommen wurde, dann entscheide ich mich für das Letztere. Wer kämpft kann ohne Zweifel verlieren, aber wer nicht kämpft, der hat schon verloren. Die Jedi sind doch Beschützer der Unterdrückten und Verteidiger der Gerechtigkeit. Werden wir dem gerecht, wenn wir die Hände in den Schoss legen und das Imperium wüten lassen ohne einen Finger krumm zu machen, um sich ihm entgegen zu stellen? Ich denke nicht."

Teilte Sarid Brianna ganz offen ihre Fragen mit. Dann lächelte die Jedi-Rätin.

"Aber ich finde es gut, dass du Fragen stellst, dass du Entscheidungen hinterfragst. Niemand kann von sich behaupten allwissend zu sein. Jede Meinung ist wertvoll. Kein Jedi sollte ein reiner Befehlsempfänger sein! Du hast jedes Recht anderer Meinung zu sein, aber erlaube mir als Corellianerin und den anderen Mitgliedern des Jedi-Rates eine eigene Meinung darüber, wie meinem Heimatsystem am Besten geholfen ist. Lass dir gesagt sein, dass auch hier bestimmt nicht alle Entscheidungen einstimmig getroffen werden."

Dabei klopfte Sarid ihr kurz noch einmal anerkennend auf den Oberarm. So eine Kritik von dem Jedi-Rat zu äußern erforderte Mut. Allein das war an sich schon bewundernswert. Solange die junge Echani sich weiterhin so aktiv die Rolle der Jedi reflektierte und dann auch danach handelte, dann würde aus ihr bestimmt eine hervorragende Jedi werden. Wenig später verließ Brianna den Ratssaal. Kestrel fragte nun ebenfalls, ob sie in nächster Zeit für eine Mission gebraucht wurde. Akut war Sarid allerdings nichts bekannt.

"Nein, derzeit noch nicht."

Schüttelte die dunkelblonde Frau daher verneinend den Kopf.

"Aber du weißt ja, was noch nicht ist, das kann noch werden. Bis dahin wäre ich dir wirklich dankbar, wenn du dich der Ausbildung von noch unerfahrenen Padawanen widmen würdest. Davon sind derzeit wirklich viele auf Lianna. Und vielleicht ist eine oder einer auch dabei, der dir auch als neuer Padawan nach Brianna zusagt."

Es war offensichtlich, dass gewünscht war, dass fertige Jedi die Arbeit auf sich nahmen und neue Jedi ausbildeten. Der Orden kämpfte ja noch immer damit die Verluste nach dem Fall von Corellia auszugleichen, auch wenn zuletzt viele im Untergrund versteckte Jedi zum Orden zurückgekehrt waren. Dann sah Sarid kurz auf ihr Chrono. Sie musste noch Großmeisterin Eowyn kontaktieren und danach wieder ihre Padawane trainieren. Sie hatte also noch einiges vor heute.

"Ich muss mich dann verabschieden, da ich anderweitig gebraucht werde."

Danach ging sie eilig zum Turbolift, denn sie wollte zurück zum Erdgeschoss und dort zum Trainingsraum. Unterwegs, genauer gesagt in der Turboliftkabine holte sie ihr Komm von Gürtel, um der Großmeisterin wegen der Denonmission Bescheid zu geben.

- - - Kommnachricht an Großmeisterin El'mireth - - -

Hallo Eowyn,

ich kontaktiere dich im Auftrag des Jedi-Rates. Du bist als Leiterin einer Hilfsmission nach Denon ausgewählt worden. Dort herrschen nach dem Absturz eines Supersternzerstörers und teilweise noch immer andauernden Kämpfen katastrophale humanitäre Verhältnisse, nachdem die republikanischen Streitkräfte den Planeten dem Imperium abgerungen haben. Der Jedi-Orden will alle verfügbaren Jedi-Heiler dorthin entsenden, um vor Ort zu helfen. Das Lazarettschiff Thranta wird im Raumhafen von Lianna City bereits belanden und sollte bald abflugbereit sind. Alle dich nach Denon begleitenden Heiler sind bereits informiert worden. Allerdings solltest du ihnen nach Rücksprache mit der Thranta Bescheid geben, wann der Abflug erfolgen kann - und dieser sollte so bald wie möglich stattfinden.
Sollte dir aus irgendwelchen Gründen die Leitung dieser Mission nicht möglich sein, dann gibt mir bitte so schnell wie möglich Bescheid. Solltest du sonst noch Fragen haben, ich bin im Trainingsraum im Erdgeschoss.

Gruß
Sarid

- - - Ende der Kommnachricht von Sarid Horn - - -​

Nachdem dies erledigt war trat die Corellianerin mit flotten Schritten aus der Liftkabine. Da sie bereits gefrühstückt hatte, schlug sie umgehend den Weg zum Trainingsraum aus, wo sie sich mit ihrem Padawanen und den anderen Padawananwärtern, die mit ihr trainiert hatten wieder treffen wollte. Als Sarid in dem sehr funktional, d.h. sehr schmucklosen und einfarbigen Raum angekommen war, stellte sie allerdings fest, dass sie die Erste dort war. Achselzuckend setzte sich die Jedi-Rätin auf eine Bank in der Nähe der Tür. Um die Zeit zu nutzen rief sie mit ihrem Datapad die neuesten Nachrichten ab, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - Sarid
 
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Mit dem häßlich-mechanischen Schließen der Shuttletüren fühlte sich das Mädchen auf einen Schlag wieder von allem Wohl verlassen, das sie auf dem Weg von der Basis bis hier her überkam. Sie kannte dieses Shuttle, die Bilder kamen sofort zurück in ihren Kopf, als sie sich auf den Weg zur Basis machte, ohne überhaupt zu wissen, was es mit dieser auf sich hatte. Und das wusste sie immer noch nicht so genau. Doch die Geschichten über die Jedi waren definitiv keine Märchen geblieben, Eowyn war der hautnahe Beweis gewesen. Die traditionelle Waffe war es nicht, die dies bestätigte, sondern eher die Wärme, die selbst im dunkelsten Keller von ihr auszugehen schien. Da war etwas, etwas, das einfach nur -mehr- war. Und dieses 'Mehr' war etwas Gutes, es schien ihr wie eine Aura der Geborgenheit.
Die Andockstation des Shuttles war zu Kastallas Wünschen noch nicht zu farbenüberflutet, doch das Schimmern auf den glänzend polierten Platten an den nächsten Wänden verriet bereits, dass hier noch ein Lichtermeer auf sie wartete. Sie befand sich wahrhaftig in einer der nicht-so-heruntergekommenen Gegenden Liannas, hierher kamen Wesen, die Geld hatten, um es in teure Drinks umzusetzen, an deren Geschmack sie sich des nächsten Tages nicht mehr erinnern werden.
Die Stiefel knallten etwas zu hastig für einen Abendspaziergang auf den Kunststein und der Wind fegte doch ab und an zu ungeniert durch ihre Haare, welche in Kürze noch schnell zu einem Pferdeschwanz gebunden wurden, ehe die Massen an Schlendernden dichter wurde. Denn das wurde sie rascher als gedacht und mit jeder tieferen Ebene der Stadt schien es verheerender zu werden. Das schlimmste an diesen Wesen war die Hast, die ihnen in den Augen geschrieben stand; es war bereits wirklich spät und dennoch kannte das Geschäftstreiben kein Ende. Nein, dies war keine Welt für sie, sie hatte diese Mentalität noch nie verstanden und mit jedem Versuch, dem einen Schritt näher zu kommen, drehte sie sich vor Abscheu nur noch weiter weg.

Die Leuchtreklamen stachen in den Augen, doch sie waren es auch, die dem Abend außerhalb der Clubs, Malls und Gossen mehr Leben einhauchte - angenehm, hochtechnisiert, stabil. So wie es all diese Wesen gerne in den Mund gelegt bekommen. Die Kleine hasste es einfach. Und jeden, der dem hinterher sprang, hielt sie aus Vorbehalt für dumm.
Kastalla hatte gar nicht bemerkt, dass sie auf etwas wie dem Grund angekommen sein musste, so verträumt wie sie die Schrägen zwischen den Ebenen hinabgeschlürft ist. Vielleicht ging es noch etliche Abgründe tiefer hinunter und sie befand sich nur auf einer Art großen Balkon, doch der weite Blick über festen Boden ohne Absturzgefahr hatte etwas Beruhigendes in sich und löste den Gedanken von einem bösen 'Nichts', in welches man stürzen würde, wenn man einen Schritt daneben setzt.
Der Blick aus den blauen Augen wanderte über die Schilder, welche in den verschiedensten und grellsten Farben leuchteten und immer erst danach auf den dazugehörigen Eingang. Die Werbebanner erfüllten wahrlich ihren Zweck. Es galt, das beste in diesem Bereich auszuwählen und es sich genauer anzuschauen, denn auf noch weitere Gänge durch die nächtliche Stadt hatte das Mädchen keine Lust mehr. Es war viel zu kalt geworden und Besserung war nicht in Sicht. Den blinkenden Schildern nach hatte sie wirklich eine mittelmäßige Clubszene gefunden, es sah keinesfalls nobel aus und so heruntergekommen, dass sich Kastalla um sich selbst Sorgen machen müsste, war es auch wieder nicht. Sie hatte keinesfalls nach etwas in dieser Art gesucht, doch mit dem Fund war sie voll und ganz zufrieden - es ging nur darum, aus dem Jediloch rauszukommen.
Und so verschwand der rote Zopf langsam in einem der dichter besuchten Clubs, sicherlich war es einer der Sorte, in welchem sowohl getanzt als auch ein paar Rennen angeschaut werden. Man musste es ihr lassen, für ein kleines Mädchen wirkte sie in dieser Umgebung keinesfalls sehr jung.

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Lianna – Lola Curich – Jedibasis – 4. Stock vor Briannas und Talerys Zimmer – Tenia und Talery

Talery beobachtete Harzmoos genau als diese nach Worten rang, was sie bezüglich dem Schicksal von Caamas sagen konnte, wie sie ihrem Mund öffnete, um etwas zu sagen, aber keine Worte fand. Dafür hatte die Händlerstochter durchaus Verständnis, denn welche Worte konnten schon über so einen Verlust hinweg trösten? Der Caamasi waren ja selbst auch noch keine eingefallen, sonst würde ihr dies nicht noch immer so zu schaffen machen. Daher empfand sie es auch als angenehm, dass die Nullianerin stattdessen bekräftigte, dass sie bestimmt Talerys geliebten Kornwaffeln auftreiben würden, um ihr den Aufenthalt hier angenehmer zu machen.

"Danke, das weiß ich wirklich zu schätzen, Tenia. Gute Nacht."

Rief Talery ihr dann noch hinterher als diese sich begann abzuwenden, um vermutlich zurück zur Turboliftkabine zu gelangen. Die Caamasi öffnete die Tür ihres neuen, aber wenig gemütlichen Quartiers. Der angenehme Duft ihrer Pflegeprodukte war leider längst verschwunden und es war ziemlich dunkel. Anfangs passte die Vogelfrau nicht sonderlich auf leise zu sein, bis ihr auffiel, dass jemand in dem oberen Stockbett lag - schlafend. Zu einer Entschuldigung ansetztend wollte sie sich schon an ihre Zimmerkameradin richten bis ihr auffiel, dass diese sich trotz ihres Lärms nicht bewegte. Achselzuckend schnappte Talery sich ihre umfangreiche Toilettentasche und trat in die kleine Erfrischungszelle. Dort cremte und ölte sie ihre Federn ausgiebig, damit sie ihren Schimmer und ihre Spannkraft behielten. Außerdem mochte sie den Duft ihrer Pflegeserie. Dieses für die Caamasi alltägliche Ritual tröstete sie darüber hinweg, dass sie nun keine Gelegenheit mehr hatte ihre Zimmerkollegin kennen zu lernen. Aber morgen war ja auch noch ein Tag. Sollte dieser insgesamt ähnlich versöhnlich enden wie der Heutige, dann stieg die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich doch noch halbwegs bei den Jedi einlebte. Als sie endlich nach über eine halben Stunde fertig war begab sie sich umgehend ins untere der beiden Betten.

Talery erwachte spät am nächsten Morgen. Schließlich hatte der Caamasi niemand eine bestimmte Zeit genannt zu der sie irgendwo erscheinen musste und sie hatte überraschenderweise ganz gut geschlafen. Zu ihrem Leidwesen traf sie auch diesmal ihre Zimmerkameradin nicht an. Diese war wohl eine Frühaufsteherin, dachte sie bedauernd. Seufzend ging sie wieder in die Erfrischungszelle, um sich für den neuen Tag fein zu machen. Sie prüfte ihren Schnabellack, aber allerdings war dieser noch genauso schön und glänzend wie gestern. Als sie jedoch aus der Nasszelle heraus trat, kam plötzlich eine hellhäutige Frau ins Zimmer und stellte sich als ihre Zimmerkameradin vor. Überrascht ließ Talery beinahe ihre große Toilettentasche fallen.


"Äh... gratuliere zu deiner Beförderung..."

Stammelte sie überrascht im ersten Moment.

"Ich bin Talery It'Kles und erst seit gestern hier."

Es war nicht zu übersehen, dass sie die Frau sehr freute. Prüfend sog Talery dabei die Luft ein, um den Geruch der bleichen Frau wahrzunehmen. Dieser war den anderen, welche die junge Caamasi gestern kennengelernt hatte wieder kein bisschen ähnlich. Es war wirklich spannend, dass hier so viele fremde Wesen in so einem kleinen Gebäude versammelt waren. Eisblume würde sie zukünfig in Talerys Gedanken heißen.

"Ein Jedi auf Mon Calamari hat mein Machttalent entdeckt oder wie das heißt und daher bin ich auf Wunsch meiner Eltern hier. Aber ehrlich gesagt weiß ich noch nicht so recht, was ich hier machen soll, ob es mir liegt eine Jedi zu werden."

Informierte sie Eisblume. Dabei setzte sie auch auf die Erkenntnis, die sie aus dem Gespräch mit Harzmoos gewonnen hatte. Sie blieb so ehrlich wie möglich und wählte eigene Worte. Allerdings war natürlich die Frage, wie kompliziert oder unkompliziert Eisblume war. Aber die Caamasi war ein gesprächiges Wesen, daher fiel es ihr ohnehin schwer ihren Schnabel zu halten.

Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Briannas und Talerys Zimmer – Brianna und Talery
 
Jedibasis - Kantine - Sarid, Visas, Tenia, Joras, Martarr, Laurin und Rilanja

Die Falleen fragte sich unwillkürlich warum sie sich auf Alzoc III nicht hatte vorbereiten müssen, auch wenn sie annahm, dass ihre Meisterin die entsprechenden Nachforschungen vorgenommen hatte. Eigentlich hätte sie angenommen diese Arten von Arbeiten würden eher an Padawane delegiert werden, aber sie wollte sich nicht wirklich darüber beschweren.
Dass der Jedi-Orden gemeinnützig war war tatsächlich eine neue Information für Rilanja, die bisher immer angenommen hatte die Organisation wäre, nun, eine Art Fakt, also einfach eine Gruppe, die mit samt ihren Besitztümern und Mitgliedern einfach existierte und legal eine Sonderrolle einnahm. Also etwas das es einfach gab und das es weiter geben würde, höchstens mal in leicht geänderter, äußerer Form.
Auch der Gedanke an die Jedi spenden zu können war ihr neu, und sie fand die Idee interessant, doch die ganze Thematik warf auch nach Sarids Erklärung immer mehr Fragen auf... Gemeinnützige Organisationen wie beispielsweise die “Mildtätigen Wookiees” oder “Bacta für den Sektor” standen schließlich nicht über dem Gesetz wie es die Jedi zumindest dem Anschein nach taten.
Aber im Moment schienen ihre bohrenden Fragen fürs erste ein Ende gefunden zu haben, solange sie die Rätin nicht zu sehr bedrängen wollte, und natürlich war das nicht die Absicht der Padawan.
Sie verkniff sich also die Frage danach, ob der gemeinnützige Status der Jedi regeömäßig geprüft wurde, ob es eine legale Grundlage dafür gab, dass Gesetzesübertretungen im Orden intern gehandhabt wurden, ob es eine Rechtsabteilung gab, die sich mit den verschiedenen Gesetzen auf den unzähligen Planeten befasste, auf denen Jedi unterwegs waren, und ob das spenden an den Orden für Padawane verpflichtend war. Überhaupt ließ sie den ganzen Komplex der Finanzierung des Ordens unberührt, und nahm sich vor ihre Fragen etwas besser zu verteilen.
Also wünschte die Falleen ihrer Meisterin eine gute Nacht, verteilte den Wunsch auch an alle noch anwesenden Mitpadawane und -jedi, und verließ die Kantine ohne Ziel und getrieben von dem Wunsch niemandem zu zeigen, dass sie keine Ahnung hatte wo sich ihr Quartier befand - wenn sie überhaupt schon eins hatte.
Nach kurzem entschlossenen aber ziellosen Herumirren durch Gänge, die sie an Szenen aus Fabrikhallen oder, schlimmer noch, Militärlaboratorien aus Filmen geringer Produktionskosten erinnerten, und vorbei an Türen hinter denen billige aber dennoch furchteinflößende Monstrositäten aus Stärkebrei und Metallfolie warten würden, entschloss sich die Padawan zur Befragung eines der Terminals, das sie auf ihrem Weg passiert hatte.
Wider Erwarten fand sie in der Liste der Quartierzuteilung einen Eintrag für eine Padawan Xulian, eingeteilt für ein Padawan-Doppelzimmer gemeinsam mit einer anderen Padawan mit Namen Bue-sah, Rasse nicht eingetragen.
Rilanja hatte auf ihren Reisen - ein Teil von ihr nannte sie lieber Fluchten, auch wenn dieser Teil sich selten Gehör verschaffen konnte - bereits des öfteren Quartiere mit anderen Reisenden geteilt, meistens weil solche Passagen üblicherweise häufiger und billiger waren und sie meistens weder besonders viel Zeit zum Warten noch nennenswerte Reserven präsent gehabt hatte.
Meistens war es ganz lustig andere Wesen kennen zu lernen, und manchmal fühlte sie sich durch so eine Erfahrung sogar bereichert, in dem Sinn, dass sie durch die Begegnung neue Ideen oder Erklärungen für bestimmte Filmzusammenhänge erlangte oder sogar Leute traf, also echte Leute, mit denen sie über Filme oder in seltenen Fällen auch einzelne Szenen diskutieren konnte.
Allerdings zügelte sie ihre Erwartungshaltung auf dem Weg zu ihrem designierten Schlafplatz, schließlich musste sie mit einer Padawan rechnen, die ganz auf ihre Studien konzentriert war und vielleicht sogar früh schlafen wollte.
Als sie die Tür in einem abgelegenen Seitengang eines unwichtigen Teils des ersten Geschosses erreichte kostete es die junge Frau Überwindung den Öffner zu betätigen, schließlich war das hier keine Kabine an Bord eines billigen Seelenverfrachters, sondern ein permanentes Quartier in der im Moment offiziellsten Basis des Jedi-Ordens.
Andererseits war es auch ihr permanentes Quartier, und trotz des Essens spürte sie die Erschöpfung des Trainings in ihren Armen und Beinen, die bald Ruhe brauchten um den Energieschub aus der Nahrung für Reparaturarbeiten einsetzen.
Der Gedanke an das wofür sie trainiert hatten ließ sie schließlich eintreten. Das Quartier wäre permanent ihres, bis sie mit ihrer Meisterin nach Corallia auftreten würde um an einer Schlacht teilzunehmen, die in jedem Fall tödlich enden würde - unter Umständen auch für sie.
Der Raum war spärlich eingerichtet, ein Doppelstockbett vermittelte gekonnt den Eindruck von Personenlagerung im Gegensatz zu Wohnraum, und eine kleine Erfrischungszelle direkt im Zimmer komplettierte das subtile Gefühl von Billighotel oder Schulausflug.
Dennoch, eine gewisse Euphorie überkam die junge angehende Jedi - das hier war ihr Raum im Jedi-Te... in der Jedi-Basis, und von hier aus würde sie die Galaxis ero... sehen, um danach von ihren Heldent... lebendig zurück zu kommen, um hier erschöpft ins Bett zu fallen.
Allerdings war sie dabei nicht die erste, denn das obere Bett war erkennbar bereits befüllt. Die Frau, die dort lag, war definitiv ungewöhnlich proportioniert, zumindest was die Silhouette unter der Decke anging. Zumindest war sie sich sicher, dass die andere Padawan weder Mensch noch Falleen noch Zabrack oder irgendetwas anderes weitgehend ähnlich geformtes war. Dafür war die Beule in der Mitte zu groß, auch wenn sie der anderen Frau natürlich nicht zu nahe treten wollte.
Genausowenig wollte sie ihre Mitpadawan wecken, also schlüpfte sie aus ihren Stiefeln und schlich sich an das untere Bett. Die Erfrischungszelle zu benutzen traute sie sich kaum, doch die Natur ließ ihr dabei keine Wahl, und tatsächlich war das Gerät weitgehend geräuscharm, und die Schlafende bemerkte von Rilanjas Bedürfnissen nichts.
Wenige Minuten später lag Rilanja im unteren Bett, bekleidet mit einem ihrer bequemeren Bikinis, da sich in ihrem spärlichen Gepäck nichts einem Nachthemd ähnelndes befunden hatte. Allerdings war sie wieder über das Kleid gestolpert, das sie auf Naboo gekauft hatte, und sie brannte darauf es am nächsten Morgen anzuziehen, allein schon um zu sehen, was ihre Meisterin dazu sagen würde.
Es waren Träume heldenhafter Taten, schlagkräftiger Lichtschwertkombos mit integrierter Hebefigur, und ebenso treffsicherer Spitzen im dem epischen Duell vorausgehenden verbalen Schlagabtausch mit beliebig austauschbaren, meist filmentliehenen Gegnern, die sie langsam in den Tiefschlaf gleiten ließen-
Bis sie plötzlich von so etwas wie einer Mischung aus abhebendem Raumjäger aus nächster Nähe und landendem Ronto von oben geweckt wurde und senkrecht im Bett saß, wenige Zentimeter vor dem Unterbau des darüber liegenden Bettes.
Für einen Moment erwartete die Falleen einen Angriff, sponn Ideen von herabstürzenden imperialen Bombern über der Stadt und machtgetarnte Agenten der Sith in der Basis, doch schließlich bahnte sich eine Beobachtung den Weg durch ihre schlaftrunkenen Fantasien - vom oberen Bett hing etwas herunter, das sich bewegte, rythmisch und gleichmäßig wie... Ja, da hing ein Mund, Lippen breit und rot, der atmete und von Zeit zu Zeit ein leichtes Summen abgab.
Konnte das der Ursprung des gemeinen Tons von eben gewesen sein? Und noch wichtiger, war dieser Mund Teil ihrer Kollegin?


Ähm... hallo? Geht es ihnen gut?

fragte die Echsin leise, dann noch mal etwas lauter. Der Mund verschwand als sich die Frau im oberen Bett drehte und sich scheinbar besser zudeckte. Beim dritten, etwas lauteren Mal schließlich schien sie zu der Frau durchzudringen, und schließlich schob sich ein breiter, beinahe dreieckiger Kopf mit einem weit nach vorne gesetzten Mund über die Bettkante und sah sie verschlafen an.

Hallo? Oh, ja, Padawan Xuliuan nehme ich an, ich hab mich schon gefragt... Oh... Habe ich etwa gesungen?

Für einen Moment war Rilanja versucht die Nichtfalleen zu beruhigen, da diese sichtlich peinlich berührt wirkte, doch dann zöterte sie. Könnte das Gesang gewesen sein? Offenbar sah man ihr in ihrer ungewohnten Sprachlosigkeit ihre Unsicherheit an, denn das Gesucht fuhr fort,

Och das ist mir jetzt aber peinlich... So peinlich... Weißt du, das ist einer der Gründe warum ich hier bin, also das ich lerne meinen Gesang zu kontrollieren...

Scheinbar änderte sich der Gesichtsausdruck der geschuppten Padawan trotz der Erklärung nicht, und sie selbst kostete es Überwindung nicht einfach weiter mit offenem Mund zu starren während sie versuchte aus den Worten der anderen etwas Sinn zu filtern.

Es tut mir leid, aber... Gesang?

Ja, mein Gesang. Jemine, ist mir das peinlich... Du bist eine... Eine Fahlihn, nicht wahr?

Falleen

berichtigte Rilanja mechanisch, ohne wirklich zu wissen worauf ihr Gegenüber abzielte.

Nun, ich bin eine Pa'lowick, und wir... Tja, für uns ist Gesang wichtig, ja, sehr wichtig, ah, es ist für uns eine Art, ja, heilige Pflicht zu singen und die, tja, traditionellen Weisen und Rythmen, ah, weiterzugeben. Es ist unsere Pflicht das sie niemals verstummen, ja, und ich... Ich bin Schlafsängerin.

Rilanja nutzte die Pause, die die andere Padawan machte, scheinbar um auf eine Reaktion zu warten, um sich im Schneidersitz aufs Bett zu setzen und zu versuchen Ordnung in ihre Gedanken zu bringen.
Sie glaubte den Namen der Rasse irgendwo mal gehört zu haben, aber viel mehr fiel ihr dazu nicht ein. Genausowenig klingelte es bei der Beschreibung der Kultur, und erst recht nicht bei der letzten Aussage, auch wenn sich die Falleen vage vorstellen konnte was die andere damit meinte.


Meinst du damit du singst im Schlaf?

Der Mund der Pa’lowick bewegte sich auf und ab.

Ja, ah, so in etwa. Auf meiner Heimatwelt sagen sie, ja, ich habe diesen Drang in mir, ah, den Drang zu singen, ja, die alten Weisen zu finden, ah, jene die beinahe vergessen wurden. Da ich auch einen Zugang zur Macht habe haben sie gemeint, ah, dass mir die Jedi vielleicht helfen könnten. Ja, und dieser Drang, ah, der macht auch nicht davor Halt wenn ich, ja, wenn ich schlafe. Es stört dich doch nicht, oder?

Rilanja wusste nicht ob die Frage ernst gemeint war, aber es schien so, und schließlich antwortete sie,

Also ich kenne diese Art zu singen zwar nicht, aber sie klingt... traditionell, ich meine so wie etwas, das man schon immer so gemacht hat und nie hinterfragt, ich meine etwas, das man unbedingt beibehalten sollte, also aus kulturellen Gesichtspunkten, und... Es kommt nicht oft vor, oder?

Die Padawan im oberen Bett schüttelte heftig den Kopf, und ihr Mund schwang noch einen Moment nach nachdem sie aufgehört hatte.

Nein, höchstens vier oder fünf Mal wurde mir gesagt, und ich singe auch nur die komplexen Passagen der alten Choräle, und meistens nicht mehr als zwei oder drei Verse. Es kann sein, dass ich einzelne Töne im Liegen nicht genau treffen kann, das macht dir doch nichts aus, oder?

Wieder war sich die Geschuppte nicht sicher was sie hier antworten sollte. Die Langmündige schien sehr stark für ihre Musik zu fühlen, und erwartete wohl halbwegs, dass Rilanja sich mit der traditionellen Musik ihres Volkes auskannte.
Schließlich nickte die Geschuppte und schlüpfte wieder unter ihre Decke.


Ich bin mit diesen Chorälen nicht so vertraut, aber ich denke man kann sich reinhören...

meinte sie möglichst neutral, und fragte sich insgeheim ob die andere Padawan beleidigt wäre wenn Rilanja sich am Morgen Schalllöschstöpsel besorgen würde. Diese Überlegungen sah die Nichtfalleen ihr offensichtlich nicht an, und nickte halbwegs begeistert.

Vielleicht kann ich dir ja morgen etwas vorsingen, ah, bevor wir zu unserem Training gehen. Ich will versuchen Lehrstunden bei einem Meister des Gesangs zu bekommen, einem Bith. Mein Name ist übrigens Lyk, es freut mich dich kennen zu lernen.

Rilanja nahm die von oben dargebotenen Hand und schüttelte sie.

Ich bin Rilanja, und ich würde mir gerne etwas anhören, wenn wir ausgeschlafen haben. Es war ein anstrengender Tag...

Ich bin heute erst angekommen, aber ich schätze, ja, morgen wird es mir genauso gehen. Ah, ich will dich nicht von deinem Schlaf abhalten,

meinte Lyk mit so etwas wie einem verschwörerischen Grinsen, das sich die Echsin aber vielleicht im Halbdunkel nur einbildete, und legte sich selbst wieder hin.
Nachdem sich die beiden Frauen noch eine gute Nacht gewünscht hatten dauerte es nicht lange, bis Rilanja wieder an ihren Träumen vorbei in den Tiefschlaf versank, und ihrem Gefühl nach hatte sie mehr als genug Zeit um unten anzukommen bevor die Pa’lowick zum ersten Mal die Herde brünftiger Nerfs auspackte - zumindest klang es im ersten Moment so, bis die grüne Padawan wieder auf ihre Matratze sank.
Am nächsten Morgen stand Rilanja auf als Lyk noch schlief, erledigte ihre Morgenbedürfnisse möglichst leise und verließ das Quartier bekleidet mit ihrem Kleid aus dunkelbraunem Stoff mit Leder unbekannter Viecher, figurbetont und für Beinfreiheit geschnitten. Nach draußen begleitete sie eine überzeugende Immitation des Todesgrunzens eines an massiver Flatulenz versterbenen Hutten, und an der nächsten Ecke hielt die Falleen einen Moment inne um tief durchzuatmen und sicherzustellen, dass sie ihre Mitbewohnerin auch wirklich nicht geweckt hatte.
Als sie einige Minuten später die Kantine erreichte fand sie diverse ihr unbekannte Padawane vor, und auch ein paar bekannte Gesichter, aber niemanden der den Eindruck machte sie im Moment kennen zu wollen. Als sie sich mit einem Tablett voller Getreidebrei mit Fruchtmatsch und Insektensabber an einen weitgehend unbesetzten Tisch setzte stellte sie fest, dass sie sich ausgeruhter fühlte als sie erwartet hätte, was nach den Unterbrechungen der Nacht etwas aussagte, aber im Endeffekt war es wohl auch die Vorfreude auf den heutigen Tag und die mit ihrer Jedigkeit verbundenen Übungen, die ihr neue Energien erschlossen.


Was wir heute wohl lernen werden?

meinte die mehr oder weniger zu niemand betimmtem, höchstens zu den Resten ihres Frühstücks. Vielleicht wartete Sarid im Trainingsraum schon auf ihre Padawane. Da sie mit ihrem Frühstück fertig war verließ sie die Kantine, und wenige Momente später betrat die Padawan den Übungsbereich des Gebäudes und fand tatsächlich ihre Meisterin in einem der Räume vor.
An der Tür hielt Rilanja kurz inne, um ihr Kleid glatt zu streichen und zu richten, dann ging sie hinein und zu ihrer Meisterin.


Guten Morgen, Meisterin Horn. Klingt irgendwie komisch, so ungewohnt, aber, also, ich meine, hast du gut geschlafen?

plapperte sie mehr oder weniger unkontrolliert, und fragte sich ob sie zwischen der Simulation einer Artillerieattacke auf eine Munitionsfabrik und der Interpretation eines von Wahnläusen befallenen Wookiee-Orchesters vielleicht doch nicht genug Schlaf bekommen hatte.


Jedibasis - Trainingsraum - Sarid und Rilanja
 
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Ihre Augen flitzen von der einen Ecke des knallbunten Raumes zur nächsten und nach einer Weile fiel dem Mädchen auf, dass die Halle rund war, besser gesagt, eckenlos. Die Form dieser Mischung aus Club, Bar und Schwemme war für normalsterbliche Nichtmathematiker nicht auszudrücken. Man könnte sich jedoch einfach auf "anders als erwartet" einigen.
Der Laden schien wohl einer von jener Sorte zu sein, die sich weigerten, eine bestimmte Stilrichtung einzuschlagen, um mehr Kundschaft aus eben dieser zu gewinnen, da sie sich davor fürchteten, andere Kunden zu verlieren. Kastalla konnte nicht ein einziges sich ähnelndes Wesenspaar in ihrem Sichtfeld ausmachen, wo sie doch ob ihrer Körpergröße erstaunlich viel sah. Das Konzept dieses Ladens schien vollends aufzugehen und selbst die Kleine war die einzige ihrer Art im Hauptraum.
Mit weiterer Bewegung auf die Bar, die sich wie in jedem anderen Standardclub in der Mitte des größten Raumes befand, wurde die Musik unglaublich stärker, nicht schmerzend lauter, sondern eher durchtreibender, dass das Blut scheinbar anfing, etwas zu kochen.
Mit ein wenig Mühe schwang sie sich auf einen der freien Barhocker, bewusst rechts einen Platz zu den Rüpeln freilassend undauf der anderen Seite direkt zu einem Paar aufschließend, dass sie im lauten Redefluss, um die Musik zu übertönen, herzlichst ignorierte. Die Position war perfekt. Als sie lässig ihre Tasche in die kleine Lücke schwang, die der Hocker zur Barwand bot, wurde ihr auch wieder der Grund für diesen abendlichen Spaziergang bewusst - sie wusste einfach nicht, wohin sie gehen sollte.

»Was darfs denn sein, Mädchen?« , knurrte der dicke, stinkende Bär hinter der Theke hervor. Natürlich, normale Menschen stanken, besonders die Kerle unter ihnen. Er wusste ganz genau, dass eine Göre diesen Alters nicht zu solchen Zeiten in einer Bar sitzen sollte. Aber die Antwort sollte wohl überlegt sein, wenn sie nicht am Schopf gepackt und auf der Stelle wieder vor die Türe gesetzt werden wollte.
»Was simples, aber schickes.«
Die Antwort war perfekt, selbst der Barmann schien zu schmunzeln - nein, er schmunzelte nicht. So ein Kerl schmunzelt sicherlich nie. Bei dem Laden, in dem sie sich befand, handelte es sich um nichts anderes als einen Auffangort für verlorene Seelen, trotzdem fühlte sie sich auf keinste Art und Weise wohl. Es gab keine Sportshows auf den großen Bildflächen zu sehen, die überall über der Kopfhöhe des Standard-Clubbesuchers verteilt waren, manchmal wurde für die verrücktesten Neuheiten der Technik geworben oder die Werbung apellierte an den Trinker von heute, er solle seine Sachen packen und sein Glück jenseits von Planeten versuchen, deren Namen Kastalla noch nie zuvor vernommen hatte. Doch der Blick in die Nebenräume zeigte auch, dass sich hier in den nächsten Stunden auch jene versammeln würden, die in den anderen Clubs keine sagenhaften Bekanntschaften schließen konnten. Für die jungen Männer tanzten in dem einen Raum ein wahrlich schönes Twi'lek Päarchen, im nächsten spielten ältere Rodianer ein Kartenspiel.

Schreckhaft fuhr die Kleine hoch, als sie der Rodianer hinter der Theke ansprach - diese Stimme klang so unherzlich mechanisch, nahezu beängstigend. Was auch immer er ihr ins Gesicht sagte, Freundlichkeit hatte andere Visagen und er wandte sich erst ab, als er ein paar Credits in der Hand hatte. Mitlerweile stand ein unverbiegbarer und doch erstaunlich klarer Plastikbecher auf ihrem Tisch. Am liebsten hätte sie ihre Bestellung in 'trinkbar' oder 'verträglich' umgetauft, aber in solch tiefen Momenten nahm sie, was sie hingestellt bekam. Es kam nicht nur etwas zum Trinken.

Kühn und frech schwang sich der Bursche auf den Hocker neben ihr und ehe die Melodie ihren Kopf zur Seite drehen konnte, musste er schon etliche Sätze von sich gegeben haben. Verzweifelt schob sie ihre Augen wieder zurück, um geradeaus über die Bar zu blicken und nahm einen guten Schluck des tiefblauen Gelees aus dem Becher. Es schmeckte abartig.
»He, wer bist du denn?« kam es von nebenan. Er musste bereits etliche Minuten geredet haben, doch der Geschmack des üblen Gesöffs beschäftigte das Mädchen eine gute Zeit lang.
»Mein Name ist 'was willst du' und wie ist deiner?«, warf sie gelangweilt zurück. Irgendetwas musste sie sagen, doch die Worte hätten wirklich etwas weiser oder zumindest netter gewählt sein können.
»Ich bin Spyd. Hab dich hier noch nie gesehen, neu in der Gegend?«
Die Kleine sparte sich dieses mal eine Antwort und trank weiter, den Blick immer noch geradeaus gerichtet, dort sah sie definitiv schönere Dinge.
»Ah, wusst' ich's doch. Bist noch nicht lange hier. Willst du noch was trinken?«
Ach herrje, er schaffte es, schneller zu reden, als er selbst überhaupt denken konnte, doch die Melodie bekam es noch viel besser auf die Reihe.

Nur wenige Momente später, so schien es ihr, standen bereits mehrere leere Becher vor ihnen und jenen, den sie in der Hand hielt, beinhaltete eine rote Flüssigkeit. Bisher schien ein Getränk scheußlicher zu schmecken als das andere und viel schöner wurde dieser Spyd mit der Zeit auch nicht wirklich. Die Kartenspieler waren verschwunden, bei den Tänzern schienen derzeit andere junge Kerle zu sitzen als vorhin, dennoch hielt sich die Menschendichte über die letzten Stunden hinweg im Stabilen. Eben dieser Stunden waren schon zu viele ins Land gegangen. Und wenn sie eins gelernt hatte, dann, dass es hier draußen auch nicht viel schöner war, als in der grauen Basis der Jedi. Es lag an diesem verdammten Planeten, der nichts als Unfug bot. Und wo war dieser Sinn, den sie suchte?
»Ja, wo ist der Sinn? Hier ist er nicht. Und ich suche ihn auch nicht hier.«
»Was suchst du dann hier?« erwiderte die Kleine augenblicklich.
»Warum sollte ich denn hier draußen nach etwas suchen?«

Es war ein Reflex der in einem Bruchteil dessen bekam, was Kastalla als Moment bezeichnen würde, als sie sich auf dem Hocker drehte, ihre Tasche schnappte, kurz erstaunt war, dass ihr diese nicht geklaut wurde, und schnurstracks in Richtung Ausgang marschierte. Was genau sie eben gerade gehört hatte, wurde ihr selbst auf dem langen Weg zum Shuttle noch nicht im geringsten bewusst.

: Lianna :: Auf dem Rückweg zur Basis :: Kastalla :
 
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** Com Nachricht an Joseline **

*Verschlüsselt*
Hi Jo,
ich wollte mich bei dir melden, da du meine letzte Nachricht scheinbar nicht erhalten hast. Ich hoffe es geht dir gut, wo auch immer du dich befinden magst. In der Zeit wo du fort bist hat sich einiges ereignet, sowohl gutes wie auch schlechtes. Eines der guten Dinge ist, dass Vorin und ich uns widergefunden haben. Doch gleichzeitig wird dieses Glück von etwas überschattet, was ich noch immer nicht völlig einordnen kann. Als ich Coruscant verließ warnte ich euch, dass etwas geschehen würde. Die Zukunft, sie offenbart sich nur teilweise. Ich kann noch immer nicht wirklich sagen, was geschehen wird, aber ich weiß, dass etwas kommen wird, etwas schreckliches…
Oh Jo, gleichzeitig musste ich in einer Vision sehen wie Tom starb. Sein Tod war so grundlos! Ich habe geschworen an meine Fähigkeiten zu arbeiten, dafür Sorge zu tragen, dass ich sie beherrsche, um anderen zu helfen, die selbst davon betroffen sind. Doch bin ich noch kein Stück weiter. Es ist als ob ich mich im Kreise drehen würde. Es gibt Sekunden, in denen meine Verzweiflung groß ist, sehr groß. Ich habe einfach jemanden gebraucht, mit dem ich wenigstens in diesem Augenblick sprechen konnte, auch wenn deine Antwort noch brauchen wird. Ich hoffe jedenfalls von dir zu hören und darauf, dass wir uns bald widersehen.

Deine Mara

** Com Nachricht Ende **
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Padawanzimmer - Talery und Brianna

Auf dem Rückweg aus dem Ratssaal dachte Brianna Schokolade kauend über Sarids Ansichten bezüglich Corellias nach und fragte sich, ob das Imperium tatsächlich so schlimm war um zu rechtfertigen, dass Millionen Wesen bei seiner Bekämpfung ums Leben kamen. Der Verlust eines einzigen Lebens einer höheren Spezies fühlte sich furchtbar an, wenn sie ihn durch die Macht wahrnahm. Wäre sie auf Denon gewesen, sie wäre vermutlich vor Schock in Ohnmacht gefallen – oder schlimmeres. War der Krieg all diese Leben wert? Gab es wirklich sowas wie eine Schreckensherrschaft auf Corellia? Wollten die Bewohner des Planeten überhaupt befreit werden, wenn sie dafür ihr Leben aufs Spiel setzen mussten? Die Sith waren grausam, vertraten eine Leben verachtende Philosophie und mussten deshalb bekämpft, am besten ausgerottet werden, aber galt das auch für das Imperium, abgesehen von einzelnen, womöglich sithgesteuerten Gewaltexzessen? Der Imperator war ein Sith, wie alle seine Vorgänger. Die Echani mochte nicht viel über Dinge wissen, doch das schon. Viele Fragen verblieben allerdings. Den Rest wollte sie herausfinden, und zwar die Wahrheit jenseits von Kriegspropaganda. Angeblich besaß dieser Ort hier eine recht eindrucksvolle Bibliothek – sie würde sie nutzen, solange sie noch konnte.

Das Vogelwesen wirkte recht perplex, als es Brianna erblickte, und gratulierte ihr zunächst einmal ein wenig überrumpelt zu ihrer Beförderung. Jetzt, wo die Weißhaarige sie zum ersten Mal im ganzen sah, musterte sie zunächst einmal gründlich. Einen Vogel mit lackiertem Schnabel zu sehen war ein sonderbarer Anblick. Allgemein wirkte sie so piekfein gekleidet, wie die Sachen, die sie aus dem Müll gerettet hatte, es mussten also wirklich ihre sein, zumal die Statur passte – sie war kleiner und viel zierlicher als die muskulöse Echani. Bestimmt würde sie ihr dankbar sein, sie stellte sich jedenfalls als Talery It'Kles und war erst seit gestern hier. Natürlich, denn die Tage davor hatte die zu der Zeit noch invalide Sportlerin das Zimmer nämlich für sich alleine gehabt.

„Ah, okay,“

Meinte die frischgebackene Ritterin und nickte knapp. Das Wesen schien ohnehin nur kurz Luft zu holen und sprach gleich weiter. Ziemlich schnell, wie die Echani fand, und sie verbaute gleich eine ganze Menge an Informationen und indirekter Fragen in ihre Sätze. Im Großen und Ganzen wirkte sie, als sei sie gewohnt, viel zu reden.

„Schön, dich kennenzulernen,“

Bestätigte Brianna freundlich und begann, die Lichtschwertteile zurück in den Beutel zu packen. So schnell würde sie keine Muße haben, mit dem Bau zu beginnen, davon, dass Schokolade als Frühstück beileibe nicht ausreichend war, ganz zu schweigen.

„Aber darf ich fragen, welcher Spezies du angehörst? Ich kenne deine nämlich nicht und ich meine, schon eine Menge gesehen zu haben in meinem Leben.“

Davon, die jeweiligen Stärken und Schwächen ausgelotet zu haben, ganz abgesehen. Sie räusperte sich kurz und wandte ihre Aufmerksamkeit nochmals für einen Moment dem Tisch zu, als sie den Beutel mit den Bauteilen wieder fest verschnürte und zunächst zwischen ihnen beiden stehen ließ. Sie würde ihn später wegpacken, oder mit in die Bibliothek nehmen, wenn sie sich weiteren Lesestoff holte.

„Setz' dich doch. Ich bin zwar eine Ritterin und habe als solche das Recht, jemanden zum Jedi auszubilden, aber ich bin selbst erst seit einigen Tagen hier und kenne mich auch noch kaum aus, von daher weiß ich nicht, ob ich dir wirklich weiterhelfen kann. Die Dinge liefen in meiner Ausbildung immer ein wenig anders als bei allen anderen.“

Brianna lächelte bitter.

„Doch ich habe es geschafft, allen Widrigkeiten zum Trotz. Aber was meinst du, du weißt nicht, ob es dir liegt? Ich dachte, der Jedi hat deine Machtbegabung festgestellt? Das ist ein sehr seltenes Talent – deine Eltern sind bestimmt mächtig stolz auf dich.“

Die junge Ritterin seufzte traurig und fragte sich, was
ihre Eltern sagen würden, wenn sie sie jetzt sehen könnten. Würden sie sich freuen? Sie hoffte es zumindest, sowas in der Art, doch sie würde es zweifellos niemals erfahren. Sie hatte keine Ahnung, wie sie über die Macht gedacht hatten. Es gab eine ganze Reihe von Dingen, die ein Kind ihrer Meinung nach nicht zu wissen brauchte, und tatsächlich waren sie schon lange tot gewesen, als die Silberhaarige zum ersten Mal von ihrer Existenz erfahren hatte. Ob sie wohl gewusst hatten, dass ihr Kind machtbegabt war? Aber es brachte nichts, jetzt hier vor Talery in Depressionen zu verfallen und über längst vergangenes zu spekulieren und was hätte sein können. In dieser Hinsicht, konnte sie zweifelsfrei konstatieren, war sie im Laufe der Jedi-Ausbildung viel stabiler geworden. Brianna glaubte auch, dass es eine große Rolle für ihren Zugang zur Macht spielte, ihre Gefühlsausbrüche nun besser im Griff zu haben. Genau das machte sie jetzt – heute war ein guter, schöner Tag.

„Aber weißt du was?“

Schlug sie vor und versuchte, freundlich zu sein.
‚Hey, immerhin bist du jetzt Ritterin. Ein Grund, fröhlich zu sein.‘

„Da ich ehrlich gesagt noch keine Ahnung habe, was ich jetzt als Ritterin anfangen sollte in der wahrscheinlich kurzen Zeit, die ich hier bin, kann ich genauso gut helfen, dich dir einzuleben. Was meinst du? Hast du eigentlich schon gefrühstückt?

Die meistens hungrige Athletin hörte ihren Magen knurren – und das war kein sehr glücklicher Zustand. Allerdings konnte da leicht Abhilfe schaffen…

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Padawanzimmer - Talery und Brianna
 
: Lianna :: Auf der Treppe vor der Jedi-Basis :: Kastalla :

Die Kleine saß vermutlich schon mehrere Stunden verträumt und übermüdet auf der viel zu großen Treppe, die zur Jedi Basis lud, doch nach Schlaf sehnte sie sich in keinem Fall. Ihren Blick in die Ferne gerichtet sah sie genau das, was sie von ihrem Bleiben hier erwartet hatte - nichts, gar nichts. Und nach dem vergangenem Abend war Kastalla sich sicher, dass es an diesem schrecklichen Planeten liegen musste. Die Eindrücke des nächtlichen Stolzierens durch die Stadt zeigten so viel Fesselndes, doch die Melodie schien imun gegen jenes Greifen zu sein. Bunte Clubs, bunte Drinks, bunte Leute - es hatte durchaus schöne Anblicke, doch all dies drehte sich um nichts Nennenswertes, nichts Tieferes. Und dabei war es das, was sie hier zu finden versuchte.

In den letzten Minuten unterdrückte sie auch das leise Summen kleinster melodischer Fetzen, die immer wieder von ihr ausgingen und doch ihre Sicht nicht färben konnten. Der Morgen war hier so leblos, man sah verschiedene Wesen durch die Gegend laufen, doch im Ganzen war es still. Keine jauchzenden Tierlaute, die sich über die Sonne freuten, kein plätscherndes Wasser, welches nichts anderes als pures Leben auszustrahlen vermochte. Hier gab es gar nichts, was die Mundwinkel des Mädchens anheben konnte. Das einzige, was immer wieder aufs Neue kam, war der Hunger. Und er kam auch jetzt, obwohl sie noch die Becher mit den farbenfrohen Drinks vor sich sah und diese waren am Morgen danach ganz und gar nicht eine appetitliche Rückblende.

Das Spiegelbild, welches eine der großen Eingangstüren zurückwarf, zeigte sie noch viel zerrupfter, als sie sich bereits fühlte und lud förmlich wieder aus. Ganz abgeschaltet hatte sie definitiv nicht, es wurde eher noch viel schlimmer, wie sie jede kleine Bewegung, jeden kleinen Lichtfunken bemerkte - und die meisten griffen sie irgendwo an. Nichtsdestotrotz steuerte der Rotschopf sturr auf die Kantine zu, unfähig irgendjemanden oder irgendetwas außerhalb ihres dünnen Sichtfeldes zu registrieren oder auch nur bemerken zu wollen. Sie wollte nur einen Bissen essen und sich aufs Ohr hauen, bevor sie noch tiefer im See ertrank, den sie seit Tagen mit Sorgen und Plagen füllte.

: Lianna :: Jedi-Basis : Auf dem Wege zur Kantine :: Kastalla :
 
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Der Fremde hatte hoffentlich eine Antwort parat. Tenia musste sich bewegen, wenn nicht in einem Bewegungsraum, dann eben draußen, auch wenn das bedeutete, dass sie auf der Straße laufen musste. Etwas zum Klettern würde sich sicher auch finden, aber ein Raum, gerade hier im Orden wäre wohl am besten, schließlich war es draußen alles andere als hell.
Die Antwort des Wesen, fing sehr vielversprechend an und für einen kurzen Moemnt leuchteten Tenias Augen auf um nur einen Bruchteil von Sekunden später, ihre Enttäuschung deutlich zu zeigen. Die Macht eine Grundlage? Das durfte doch nicht sein! Resigniert ließ Tenia die Schultern hängen und vergaß, dass sie sich in der Kantine eigentlich versprochen hatte, am Riemen zu reißen.

„Toll,“
entfuhr es ihr so, alles andere als begeistert. Denn welche Möglichkeit blieb ihr jetzt? Lianna war flach wie eine Karte. Sie müsste Stunden laufen um auch nur den Ansatz von Erschöpfung zu spüren. Es gab keine Bäume zum klettern und von der Macht hatte sie nicht den Hauch einer Ahnung. Zumindest hatte sie keine Vorstellung, wie man sie nutzen musste, was sie genau war und warum man sie benötigte, um sich zu bewegen. So meldete sich Tenias Kopfschmerz mit einem intensiven Pochen zurück, als wolle er sie darauf aufmerksam machen, dass es dringend und unebdingt notwendig war, endlich eine Ablenkung zu finden. Die Ereignisse des Tages würden sonst ihren tribut fordern und die Nullianerin wollte nicht, dass sie die halbe Nacht wach lag, weil ihre Gedanken sie quälten.

Schließlich stellte sich das fremde Wesen, mit Namen vor. Gun Laosi. Die Nullianerin hatte bisher keinen seiner Rasse gesehen, aber die Augen ließen vermuten, dass er vielleicht von einem Wasserplaneten kam. Er sprach davon, Padawan werden zu wollen und vielleicht war ein Padwan das, was man sonst Schüler nannte? Genau hatte die dunkelhaarige junge Frau noch nicht hinter diese ganze Titel geblickt. Großmeisterin, dass hatte sie schon gehört, aber noch lange nicht richtig verstanden. Als Gun sich leicht verbeugte und ihm dabei eines seiner sehr dicken Haare (oder wie auch immer man die schlangenartigen Auswüchse an seinem Kopf bezeichnen wollte) über die Schultern fiel, rang das Tenia ein kleines Lächeln ab, vertrieb aber keineswegs die neu aufgekommene schlechte Laune.

„Tenia Lumiran“,
stellte auch sie sich vor, als sie ihr Gegenüber musterte.
„Meint ihr, es macht Sinn einen solchen Raum aufzusuchen, wenn man keine Macht besitzt?“ Denn wenn das der Fall war, war es schlicht und einfach Zeitverschwendung, einen solchen aufzusuchen. Aber welchen Sinn machte es, Räume zu bauen, die nur diejenigen verwenden konnten, die schon lange im Orden waren? Vielleicht diente das als Strafe? Oder als Ansporn, sich besonders anzustrengen um dann besondere Räume nutzen zu können? Tenia zumindest, konnte sich keinen Reim auf die scheinbare Tatsache zu machen, über die Gun sie da gerade unterrichtet hatte.

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Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Briannas und Talerys Zimmer – Brianna und Talery

Eisblume war von Anfang an gleich wesentlich offener und gesprächsbereiter als jede andere Jedi, die Talery bisher getroffen hatte, mit Ausnahme von vielleicht Zimtgras. Ob das daran lag, dass die Silberhaarige bereits befördert worden war, fragte sie sich spontan. Auch ihre Robe war wesentlich schmucker als die braunen, sackartigen Teile, welche viele andere Jedi getragen hatten. Die bleiche Frau legte wohl ähnlich wie die junge Caamasi Wert auf ihr Äußeres. Das machte sie ihr auf Anhieb sympathisch.

"Gleichfalls."

Erwiderte die zierliche Vogelfrau auf Eisblumes Begrüßungsworte und stellte ihre Toilettentasche einfach auf ihr Bett, das Untere von beiden. Anschließend wandte sie sich wieder der weißlichen Humanoidin zu.

"Ich bin eine Caamasi von Kerilt und damit ein überaus seltener Anblick, ich weiß. Ich hoffe, dass ist dir nicht auf irgendeine Art und Weise unangenehm."

Schob sie zur Sicherheit gleich nach. Die Frage gleich am Anfang ihres Gesprächs verunsicherte sie ein bisschen. Dann wurde ihr allerdings klar, dass dies in einer in Bezug auf Spezies so bunt gemischten Organisation wohl nichts so Außergewöhnliches war.

"Du bist auch keine Menschin, das steht fest. Welcher Spezies gehörst du an? Dein Geruch ist so ganz anders, fast blumig."

Erneut sog Talery den Duft ein. In dem Moment dachte sie auch gar nicht daran, dass es Eisblume vielleicht unangenehm sein könnte, dass die Caamasi über ihren Geruch redete. Aber ihre exzellente Nase war für sie neben dem Sehen quasi ihr Hauptsinnesorgan.

"Schicke Robe übrigens. Die sieht viel eleganter aus als die bräunlichen Dinger, die so viele andere Jedi tragen."

Rutschte Talery heraus. Sie hoffte, dass sie damit niemandem auf den Schlips getreten war oder gar jemanden beleidigte. Dennoch empfand sie so eine Robe in der Tat vielleicht sogar halbwegs tragbar. Auch wenn die Caamasi wohl noch edlere Stoffe wählen würde. Mit togorianischer Seide würde sie beispielsweise bestimmt noch viel schöner schimmern, aber dies würde vermutlich das Budget einer gemeinnützigen Organisation sprengen befürchtete sie.

Talery setzte sich auch gerne zu Brianna an den Tisch. Immerhin zeigte es ihr, dass Eisblume Interesse an dem Gespräch mit ihr hatte und es fortführen wollte. Außerdem würde so endlich ihre Neugier bezüglich ihrer derzeitigen Nochzimmerkameradin zumindest ein bisschen gestillt werden. Als die Silberhaarige dann jedoch etwas verbittert erklärte, dass sie sich auch noch nicht sonderlich gut auskannte und bei ihr wohl in der Ausbildung vieles anders gelaufen war, verwunderte die Caamasi die Reaktion von Eisblume. Sie machte Talerys neu entdeckte und bisher wenig genutzte Caamasiinstinkte stutzig. Ihr blau lackierter Schnabel zuckte und die umliegenden, purpurfarbenen Federn plusterten sich etwas auf.


"Wie kannst du so wenig Ahnung haben, wenn du doch gerade erst befördert worden bist? Das ist doch eine Auszeichung, eine Anerkennung deiner Fähigkeiten oder ist mir etwa ein entscheidendes Detail nicht bekannt?"

Fragte sie ihre Gesprächspartnerin im Gegenzug vorsichtig. Dabei begann sie bereits wieder in ihre vorherige geschwollenere Redeweise zurückzufallen.

"Ob meine Eltern stolz auf mich sind, dessen bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher. Sie sind wahrscheinlich eher froh, dass ich hier endlich mal auf eigenen Beinen stehe bzw. stehen muss. Mit meinen Eltern, sie sind erfahrene Händler musst du wissen, wäre ich viel lieber herumgereist. Aber sie wollten in erster Linie, dass ich mein anscheinend wohl seltenes Talent nutze und eine Jedi werde. Aber mein Leben an Bord ihres Frachters war wesentlich einfacher für mich. Hier fühle ich mich ziemlich hilflos und allein gelassen. Ich weiß nicht wirklich was ich tun soll. Eine Großmeisterin hat sich gestern zwar meiner angenommen, aber wo sie heute ist, keine Ahnung."

Das Angebot von Eisblume, dass sie sich um Talery annahm war der Gefiederten daher sehr willkommen und minderte ihre Einsamkeit. Der Caamasi fiel es auch schwer einzuschätzen, was Brianna mit ihrer Enthüllung anfangen würde, dass bei Talery auch nicht alles beim Besten war. Nahezu jeder hatte so seine Probleme hier wie ihr schien. Zumindest kam es Talery so vor.

"Gefrühstückt habe ich noch nicht, nein. Ich bin doch gerade erst aufgestanden."

Ein modebewusstes Wesen wie Talery hätte dies anhand der fehlenden Falten in ihrer Kleidung sofort gesehen, dass ihre Kleidung noch kaum getragen war. Aber gut, da Jedi im Allgemeinen wohl wenig Sinn für Mode hatten war so eine Erkenntnis wohl zuviel verlangt, auch wenn Eisblume wesentlich flotter gekleidet war als die meisten Jedi hier.

"Von daher sehr gerne."

Sich kurz umsehend noch in dem wieder angenehm intensiv nach Caamasipflegeprodukten riechendem kleinen Zimmer, entschied Talery, dass sie nichts weiter von hier brauchte. Essen hatte sie ja zu ihrem Leidwesen eh keines dabei. Daher stand sie auf und trat geschmeidig zur Tür, wo sie auf Eisblume wartete.

"Eine Frage, was machen Jedi eigentlich den ganzen Tag so in der Basis? Es wird doch hoffentlich nicht von früh bis spät traininert, oder?"

Ein bisschen hatte Talery in der Tat Bammel vor dieser Antwort. Die Vorstellung, dass sie womöglich den ganzen Tag in dem stark renovierungsbedürftigen Neubau sein musste und irgendwelchen alten Müll wegschleppen musste, das war schon ein ziemliches Horrorszenario für sie. Aber so schmutzig sah Eisblume definitiv nicht aus. Also bestand Hoffnung, dass sie vielleicht dort etwas anderes tun durfte.

Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Briannas und Talerys Zimmer – Brianna und Talery
 
Lianna | Lianna-City | Jedi-Basis | Cafeteria |Sarid, Vissas, Rilanja, Blutfeuer, Farawyn und Laurin
Laurin verabschiedete sich jetzt endgültig von Joras und Martarr:

Ich wünsche euch eine gute und erholsame Nacht ihr beiden.

Nachdem er die Kantine verlassen hatte musste er nur noch die wenigen Treppen bis zu seinem Quartier hoch laufen.

Dort angekommen schloss er sein ihm wohlbekanntes Zimmer auf und sprang mit einem hops in sein Bett.

Er dachte nochmal über alles das er gelernt hatte nach. Und sagte einmal ziemlich laut:

dieser Tag war super!

Er dachte nach:

Vielleicht werde ich ja bald einen Meister haben mit dem ich Seite an Seite kämpfen könnte der mir alles beibrachte.

Seine Augenlieder schlossen sich und schon war er eingeschlafen.

Lianna | Lianna-City | Jedi-Basis | Cafeteria |Sarid, Vissas, Rilanja, Blutfeuer, Farawyn und Laurin
 
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Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Padawanzimmer - Talery und Brianna

Auf Briannas Nachfrage hin erklärte Talery, eine Caamasi von Kerilt zu sein, ein seltener Anblick, wie sie betonte, was recht eigenartig war. Wenn man jemanden fragte, bekam man womöglich eine Antwort, dass der Betreffende einer bedeutenden Subspezies angehörte, die den größeren Teil der drittgrößten Insel von Andos nördlicher Hemisphäre bewohnte, aber niemals, dass sie verdammt selten war. Sowas sagte keiner. Abgesehen davon bekundete sie ihre Hoffnung, dies sei ihrer Zimmerkameradin nicht unangenehm. Das war ein Satz, der aus dem Mund eines Trandoshaners stammen könnte, der sich seinem neuen Mitpadawan vorstellte. Aus dem Schnabel eines zierlichen, zerbrechlich anmutendem Wesen wie Talery schrie der Satz förmlich „frag' mich“.

„Von den Caamasi habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört,“

Bekundete die Echani offen, und fuhr vorsichtig fort:

„Warum… sollte mir das… unangenehm sein?“

Man konnte ja nie wissen, welche Gefühle da bei fremden Rassen gleich verletzt sein konnten. Im Gegenzug machte die Caamasi eine Sache goldrichtig: sie erkannte, dass Brianna keine Menschin war.

„Danke,“

Erwiderte die weißhaarige Nahmenschin, die auch den Begriff im Grunde nicht leiden konnte.

„Trotz der offenkundigen Anzeichen erkennt das nämlich bei weitem nicht jeder. Ich bin eine Echani, der Name sagt dir vielleicht was von der gleichnamigen Kampfkunst her. Wir bewohnen eine Reihe von Welten im Inneren Rand, aber ich bin nie dort gewesen, nicht bewusst jedenfalls.“

Erzählte Brianna offenherzig, da Talery ihr nicht nur deshalb sympathisch wurde. Dass sie ihren Geschmack als „blumig“ beschrieb, machte sie allerdings stutzig. Dafür lobte sie die Robe, die die junge Ritterin trug.

„Blumig, sagst du? An sich bemühe ich mich, möglichst nicht zu riechen.“

Wenn man so viel Sport trieb wie die durchtrainierte 24jährige, musste man da drauf achten – auch wenn sie im Großen und Ganzen recht wenig schwitzte.

„Danke für das Kompliment! Ich würde niemals einen dieser hässlichen, kratzigen Säcke tragen und ich will auch gar nicht wissen, was darin verpackt war, bevor es Jedi-Roben wurden. Bei dieser habe ich alles selbst ausgesucht – Farben, Schnitt, Stoffe – und es handelt sich natürlich um eine Maßanfertigung.“

Brüstete sie sich. Als Talery sich zu ihr setzte, wunderte sie sich, warum ihr Gegenüber so wenig Ahnung hatte, wo die Beförderung doch eine Anerkennung ihrer Fähigkeiten sein musste.

„Natürlich ist es das!“

Entgegnete die Echani ein wenig empfindlich, sie beruhigte sich aber alsbald wieder.

„Aber als ich eine Padawan wurde, war die Republik gerade völlig im Zusammenbruch begriffen nach dieser Niederlage bei dieser ominösen Schlacht von Corellia, für die man sich jetzt anscheinend rächen will. Es gab buchstäblich keinen Platz, an den wir hätten gehen sollen. Wir haben uns versteckt, bekamen dann einen Auftrag, wurden im Stich gelassen, lernte meine Meisterin kennen, gerieten in Gefangenschaft, flüchteten, wurden noch einer Mission zugeteilt und seit ein paar Tagen bin ich hier – das ist jedenfalls die Kurzzusammenfassung. Ich habe keine Ahnung, wie eine Ausbildung normalerweise ablaufen sollte, aber so mit Sicherheit nicht. Das konntest du natürlich nicht wissen.“

Brianna lächelte fast entschuldigend. Von der Caamasi erfuhr sie, dass sie ebenfalls eine Händlerstochter war und die von ihren Eltern wohl mehr oder weniger für die Jedi zwangsverpflichtet worden war. Abgesehen davon fühlte das Vogelwesen sich erklärtermaßen ziemlich allein und hilflos, so dass die Athletin das Gefühl hatte, sie nicht einfach im Stich lassen zu können, auch wenn ihr wohl nicht viel Zeit dazu blieb. Sie war ihre Zimmerkollegin, sie konnte sie ja schlecht ignorieren – und sie war ja obendrein ganz sympathisch.

„Nun, ich kann dir wie gesagt anbieten, die Basis gemeinsam zu erkunden,“

Meinte sie – danach meldete sich der Hunger. Da Talery ebenfalls noch nicht gefrühstückt hatte, fanden sie sich alsbald vor der Türe wieder, wo das Vogelwesen geradezu ängstlich fragte, ob Jedi-sein bedeutete, den ganzen Tag lang zu trainieren. Die Echani schüttelte den Kopf.

„Nein, ich hatte immer recht viel Freizeit. Am Anfang kannst du dich ohnehin noch nicht so lange auf die Macht konzentrieren, das wird sehr schnell anstrengend – jedenfalls ging es mir so. Hast du es eigentlich schon mal ausprobiert? Frag' mich aber nicht, was es hier so an Freizeitmöglichkeiten gibt. Mir reicht es nämlich, wenn ich Sport machen kann,“

Erklärte die Ritterin auf dem Weg in die Kantine. Dort angekommen setzten sie sich zu anderen Jedi an einen Tisch und Brianna holte sich ein gewaltiges Frühstück mit jeder Menge Obst auf dem Tablett.

„In der Galaxis herumgereist bin ich übrigens auch gerne,“

Erzählte Brianna sentimental-verträumt und griff so den Gesprächsfaden wieder auf, nachdem sie beide wieder Platz genommen hatten.

„Diese Sache haben wir gemeinsam, meine Eltern waren ebenfalls Händler,“

Seufzte sie, beschloss ganz plötzlich, Talery doch noch nicht von ihren Eltern erzählen zu wollen und wechselte das Thema.

„Aber genug davon, ich wünsche dir nämlich einen guten Appetit! Wobei… viel isst du ja nicht gerade.“

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Cantina - u. a. Talery und Brianna
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - Sarid

Die dunkelblonde Corellianerin hatte vielleicht 15 galaktische Standardminuten Neuigkeiten auf ihrem Datapad gelesen als endlich eine ihrer Padawane eintrudelte. Großmeisterin Eowyn hatte sich auch noch nicht gemeldet, aber das tat sie hoffentlich bald. Die grünschuppige Falleen gesellte sich als erstes zu ihr und wünschte der noch immer auf der hölzernen Bank sitzenden Sarid gleich einen guten Morgen.

"Seit wann bist du so förmlich, Rilanja? Ich meine, du darfst mich natürlich gerne so nennen, aber Sarid reicht auch."

Danach schaltete die Jedi-Rätin ihr graues Datapad aus und hängte es zurück an ihren Gürtel.

"Ich habe gut geschlafen, danke für die Nachfrage. Aber ich hatte kaum jemals wirklich Schlafstörungen, wofür ich auch dankbar bin. Und wie ist es dir ergangen? Ich habe ja gehört Padawane sind Zweierzimmern untergebracht."

Ein kleines Grinsen konnte sich Sarid dabei aber nicht verkneifen. Ein hoher Rang musste ja auch gewisse Vorteile haben.

"Hast du die anderen Padawane heute schon gesehen? Ich würde gerne zeitig anfangen, denn wir haben bis Corellia noch viel zu trainieren und je mehr wir schaffen desto besser. Ach übrigens, gerade vorher sind Kestrel und Brianna befördert worden, und zwar von mir genauer gesagt. Also du kannst den beiden ruhig gratulieren, wenn du ihnen über den Weg läufst."

Erzählte Sarid Rilanja auch gleich die Neuigkeiten bezüglich der Jedi, die mit ihnen auf Alzoc III waren und nicht nur mit der Corellianerin sondern natürlich auch mit der grünen Padawan befreundet waren. Dass die Echani allerdings nicht mehr lange auf Lianna sein würde, das plauderte Sarid vorerst noch nicht aus. Das war zudem für die Falleen auch nicht weiter wichtig. Sobald sie selbst ihr Startsignal bekamen würde die Padawangruppe um Sarid ebenfalls sehr schnell in Richtung Corellia aufbrechen, so dass es durchaus sein konnte, dass sie eher abflogen als Brianna.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - Rilanja und Sarid
 
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Der junge Nautolaner freute sich über die anhaltende Etikette - etwas das er seit dem Verlassen seiner Heimat eindeutig vermisste. Die braunhaarige Dame, die sich als Tenia Lumiran vorgestellt hatte, war offenbar auch nicht gerade begeistert über gewisse Abläufe hier im Orden. Hatte der junge Sportler von Glee Anselm etwa gar jemand Gleichgesinnten gefunden? Das wäre mehr als ein Zufall. Der durchschnittlich große Amphiboide straffte sich etwas und bemerkte nicht, wie seine Gesichtsfarbe aufhellte - eine Pigmentreaktion, basierend auf Nervosität. Gun schenkte der jungen Frau ein zaghaftes Lächeln. Wahrscheinlich war sie auch frisch angekommen und hatte bisher wenig Bekanntschaften schließen können. So wirkte sie zumindest auf ihn. Kaum das er sich dieser Überlegung bewusst wurde, stellte er sich stumm selbst die Frage, woran genau er diese Vermutung festmachte. War eine derartige Einschätzung - Gun hatte keinerlei Zweifel - eine naturgegebene Fähigkeit oder glich es eher dem, was gemeinhin als die Macht bezeichnet wurde? Genau konnte es der Nautolaner nicht sagen, hatte er sich doch in der Vergangenheit zu wenig mit derlei Themen beschäftigt. Und insgeheim hatte er gehofft, hier, im Orden der Jedi, Antworten auf seine zahlreichen Fragen zu finden. Bisher jedoch war einzig und allein der Fragenkatalog gewachsen.

"Ich freue mich, Eure Bekanntschaft zu machen, Tenia Lumiran."

Eine offenherzige, ehrliche Höflichkeit war die Grundlage eines akzeptablen Miteinander. Zugleich war es fundamental wichtig, gewisse Formen zu wahren. Nur mit Hilfe entsprechender Distanz und professioneller Kühle konnte man zufriedenstellende Lernergebnisse erzielen. Immer wieder war Gun diese Weisheit von seinem Vater eingetrichtert worden. Und über die Jahre hinweg hatte der mehrfache Stadtmeister es beherzigt und verinnerlicht.

"Ich denke ein Großteil der Übungsgeräte lässt sich auch ohne profundes Wissen in der Macht benutzen. Ich selbst bin auch gänzlich ungeübt in diesem Mysterium."

Der ehemalige Leistungssportler verfiel direkt in eine eher unübliche Wortwahl und hing fast sklavisch am Versuch fest, sich halbwegs würdevoll zu geben. Doch offenbar fand er in seiner Gesprächspartnerin einen dankbaren Abnehmer. Oder besser: Eine dankbare Abnehmerin.
Gun Laosi überlegte kurzerhand, in welcher Richtung genau der jüngst verlassene Ertüchtigungsort lag. Seine Orientierung innerhalb der Basis war nach wie vor alles andere als zufriedenstellend. Nein, eigentlich war sie katastrophal.


"Allerdings ... ich bin mir nicht genau sicher ... wohin genau wir müssen. Eigentlich ... dort entlang ..."

Zunächst einmal dorthin, von wo er gekommen war. Deshalb wies der Nautolaner mit dem ausgestreckten Zeigefinger der rechten Hand in den Gang hinter sich. Unterwegs konnte man sicherlich jemanden fragen. Oder sich mit Hilfe der immer wieder auftauchenden Wegweiser und Hinweisschilder orientieren. Darauf zumindest hoffte der junge Amphiboid. Und vielleicht kannte sich die braunhaarige Lady ja ein wenig besser aus - auch wenn es Gun irgendwie anzweifelte. Abermals aufgrund einer sich rasch manifestierenden Ahnung. Es war eindeutig an der Zeit, sich mit einem weisen Meister auseinanderzusetzen. Es spukten zuviele Fragen im Kopf des Nautolaners herum.

"Kennt Ihr Euch gut aus? Ich habe noch meine Schwierigkeiten, mich zurecht zu finden."

Ehrlichkeit war in dieser Situation die wohl beste Option. Ausserdem konnte man es dem blauhäutigen Fischmenschen kaum übel nehmen, dass er seine Probleme an diesem neuartigen, unbekannten Ort hatte.


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: Lianna :: Jedi-Basis : Kantine :: Kastalla, Talery, Brianna und andere :

Das Plastiktablett knallte dumpf auf das Ende der längeren Tischreihe, noch bevor Kastalla ihren Blick erhob und direkt im nächsten Moment wünschte sie sich, einen anderen Platz gewählt zu haben. Denn nichts konnte sie am Morgen, der einer schlaflosen Nacht folgte, weniger gebrauchen, als den schnatternden Vogel, der direkt vor ihr auftauchte. Man konnte die Tasse mit dem heißen und aufweckenden Gebräu deutlichst scheppern hören und es war nicht zu verbergen, dass sich die Kleine zu tiefst erschreckte. Doch nun einen anderen Platz zu wählen, wollte sie sich selbst nun nicht antun.

In Anbetracht ihres Hungers hatte das Mädchen ihr Tablett doch eher spärlich befüllt und so mancher Bissen scheiterte sogar an Appetitlosigkeit, dennoch musste sie irgendwann einmal Energie tanken. Die kommenden Tage konnten hart werden, wenn sie in Kürze ihre versprochenen Dienste ableisten sollte, doch was noch viel mehr an ihr nagte, war der vergangene Tag. Bisher war es nichts als verwirrend gewesen und dennoch fühlte sie sich, als sei sie der Antwort doch bereits so nahe.

Die große weißhaarige Frau neben ihr bemerkte sie erst, als sie sich vorsichtig und verschlafen an den Tisch gesetzt hatte und versuchte, den Fokus der Vogeläuglein auszumachen. Herrje, sie erschien wie eine Riesin neben dem kurzen Mädchen und ihre weißen Haare gaben ihr im Vergleich zu ihrer knallroten Mähne eher den Anblick eines alten, weisen Zimmers.
Für heute verbot sie sich selbst, sich weitere Bilder von den Wesen um sich herum zu machen und diese Aufgabe eher einem ausgeschlafeneren Augenpaar zu übertragen.

Du - du wolltest mich irgendwas fragen, was war es?, schoss es urplötzlich aus dem Mädchen heraus, während sie hervorpreschte, dass sie vor Schreck beinahe selbst ihr Machwach-Getränk verschüttete und sich am liebsten direkt darauf selbst in den Stiefel gebissen hätte. Dämlich, dämlich - und in Gedanken schlug sie bereits ihre Stirn im Takt auf den Tisch. Um jeglichen Schein zu waren, unterdrückte sie jedoch jeden Blick zur Seite und bedeckte die grandios gescheiterte Eröffnung mit einem ernsten aber freundlichen Blick in die Augen des Vogels. Wie hieß sie doch gleich?

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